Divine Justice von MajinMina (Göttliche Gerechtigkeit) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 - Zerbrochen ----------------------------------- Der Hinterhalt ist gescheitert, Kenshins ist bereits auf dem Weg zu seinem nächsten Auftrag. Dieser jedoch erweist sich als äußerst schwierig, doch Kenshin ist bereit, sein Leben für Katsura zu riskieren. Hinter seinem Rücken jedoch werden bereits neue Pläne gegen ihn geschmiedet... Kapitel 10 – Zerbrochen Kerzenschein tauchte das dezent aber teuer eingerichtete Wohnzimmer und die zwei teetrinkenden, am Boden auf Kissen sitzenden Personen in einen warmen Halbschatten. Die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, wurde nur durch das Ticken einer Uhr und ab und zu durch das Räuspern eines Mannes unterbrochen. „Was ist denn los?“ Besorgt wanderte der Blick Narus von dem zitternden Teebecher in der Hand ihres Mannes zu seiner verschwitzten Stirn. „Nichts, nichts, meine Liebe.“ Sasuke Yamaka stellte den überschwappenden Teebecher geräuschvoll zurück auf sein Tablett und wischte mit einem Tuch zuerst die Schweißperlen auf seiner Stirn und anschließend den vergossenen Tee weg. Traurig schaute Naru in ihren Teebecher, den sie im Gegensatz zu ihrem Mann schon leergetrunken hatte. „Ich bin deine Ehefrau!“ meinte sie schließlich trotzig. „Wenn du mir nicht erzählst, was dich bedrückt, wem dann? Deiner Geliebten?“ Sasuke seufzte. „Politik, meine Liebe, und Intrigen. Macht und Korruption. Das alles bedrückt mich. Du weißt, dass ich mit dir nicht über meine Arbeit sprechen will.“ „Sasuke...“ Naru warf sich in seine Arme und er tätschelte ihr etwas unbeholfen die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, Liebes. Du weißt doch, ich kann auf mich aufpassen.“ Naru seufzte und ließ ihren Mann los. Wie immer mochte er es nicht besonders, umsorgt zu werden. Sie stand auf. „Auch wenn du mir nichts erzählt, ich habe die vielen Männer in unserem Garten bemerkt. Ich bin schließlich nicht blind. Es stehen mindestens doppelt so viele Wachen um unser Haus wie sonst.“ Sasuke erhob sich nun ebenfalls. „Ich bin eben nur vorsichtig. Du brauchst dich wirklich nicht zu sorgen. Bring jetzt lieber die Kinder zu Bett.“ Naru ging und tat, was er ihr gesagt hatte, nicht ohne noch zu flüstern: „Ich habe einfach so ein ungutes Gefühl...“. Sasuke erhob sich und ging auf einen Rundgang durch das doch recht weitläufige Gelände seines großen Anwesens. Sanft zog sich der Hang vor seiner Haustür den Berg hinab in Richtung Stadtzentrum. Wie viel es ihn gekostet hatte, diesen Lebensstandart zu erreichen. Wie viel er dem Shogunat geopfert hatte. Er krallte seine Hand um den Türpfosten. Niemals würde er es zulassen, dass so ein paar abgehalfterte Rebellen diese Regierung stürzten und ihm all das nahmen. Zugegeben, es war riskant gewesen, sich an der Verschwörung gegen Kogoro zu beteiligen. Aber die Quelle, die ihn über Katsura Kogoros Reiseroute informiert hatte, war sicher. Und so eine Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen. Außerdem, wenn er dem Shogunat den Kopf des Führers der Choshuu Ishin Shishi brachte... nicht auszudenken, was für eine Belohnung er erhalten würde! Sasuke Yamaka beendete seinen Rundgang. Mit gemischten Gefühlen betrachtete er die vielen Wachen, die sich rund um seine Stadtvilla scharten und das Gelände absicherten. Einerseits wollte er sich geschützt fühlen. Aber andererseits kosteten ihn diese ganzen zusätzlichen Samurai auch ein Vermögen. Befriedigt, dass alle Wachmänner auf der Hut und alle Eingänge abgesichert waren, ging er schließlich in sein Arbeitszimmer, um sich auf Morgen vorzubereiten. Gleich bei Sonnenaufgang würde er sich mit Asakura Yukonori treffen um die letzten Details für ihren Anschlag zu planen und sich auf den Weg zu machen. Sie waren sich einig, dass sie so schnell wie möglich zuschlagen mussten. Sasuke betete inständig, dass es noch nicht nach außen gedrungen war, dass sie ein Attentat planten. Immerhin hatte ihm Asakura versichert, seine Informationen stammen aus erster Hand und aus einer sicheren Quelle. Angeblich sogar von jemandem, der mit Katsura persönlich unterwegs war. Hoffentlich waren diese Informationen keine Falle zur Prüfung seiner Loyalität. Er lächelte. „Selbst wenn,“ dachte er, „ein Hitokiri wird nicht bis zur Villa durchkommen können, bei den vielen Wachen...“ Gähnend streckte er sich, als seine Frau Naru im Schlafkimono das Arbeitszimmer betrat, um ihm eine gute Nacht zu wünschen. „Bleib nicht mehr so lange wach, ja? Du arbeitest zu hart!“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie den Raum verließ. „Ja, ja. Ich komme bald nach.“ Sasuke gähnte erneut. Er hatte kein Verlangen, seiner Frau schnell ins Bett zu folgen. Ihr Körper war von einer schönen Knospe zu einer vertrockneten Blume geworden und längst befriedigte er seine sexuellen Sehnsüchte mit anderen Geliebten. Außerdem störte ihn ihre fürsorgliche und neugierige Art. -- Inzwischen war Kenshin Himura trotz einiger weniger Blutspritzer auf seiner Kleidung so unauffällig wie ein Schatten durch das Stadtzentrum geeilt. Er war auf dem Weg zu dem Mann, dessen Namen in dem zweiten schwarzen Umschlag stand und der ihn quer durch die Stadt genau ans andere Ende führte. Er mischte sich unter die drängelnden Menschen und schon bald hatte er die wimmelnden Strassen hinter sich gelassen und war in den nobleren Vierteln am bergigen Stadtrand angekommen. Sofort verwandelte er sich von einem unbedarften Passanten in einen gesichtslosen Schatten und glitt auf eines der Dächer am Rande von Sasuke Yamakas Villa. Im schwummrigen Licht sah er, dass wohl die Anzahl der Wachen beträchtlich aufgestockt worden war. Hatte Kenshin heute Nachmittag bei seiner Auskundschaftung noch insgesamt knappe zwanzig Wachen gezählt, so schien es jetzt fast das doppelte zu sein. Unauffällig umrundete er das große Anwesen, umliegende Bäume und Hausdächer boten ihm den nötigen Sichtschutz. Doch sehr zu seinem Missfallen entdeckte er keinen Punkt, von dem aus er unbeobachtet zu dem Haus hätte vordringen können. Er biss sich auf die Lippe, als er den schwachen Lichtschein bemerkte, der aus einem der Fenster im ersten Stock nach außen drang. Dort musste Sasukes Arbeitszimmer liegen, in dem er, wie in seinem Umschlag vorhergesagt, immer bis spät in die Nacht anzutreffen war. Dass Sasuke eine Frau und zwei Kinder hatte, hatte auch in dem Umschlag gestanden, doch Kenshin schüttelte diese Gedanken schnell von sich. Nur einen kräftigen Steinwurf entfernt. Und doch unmöglich auf direktem Wege zu erreichen. Eigentlich war es sein Plan gewesen, unbemerkt direkt zum Hauptgebäude der Anlage, der Wohnvilla von Sasuke, zu gelangen und sich in das Haus zu schleichen. Plan B wäre, Sasuke zu einem Kampf in den Hof zu locken – kalt kalkulierend schätzte Kenshin die potentielle Opferzahl bei dieser Aktion auf annähernd alle Wachen, also 40 Leute und ihm wurde angesichts dieser Zahl doch etwas mulmig. Nicht, dass er es nicht schaffen würde, mit so vielen auf einmal fertig zu werden – er packte seinen Schwertgriff fester - doch die Wahrscheinlichkeit, verletzt zu werden oder jemanden entkommen zu lassen, der ihn erkannt hatte, war einfach zu groß. Außerdem – vierzig Männer als Preis für einen einzelnen Namen in seinem Umschlag - das war sehr teuer erkauft! Zurück zu Plan A. Leicht verzweifelt beäugte Kenshin die vielen Wachen. Wie sollte er da unbemerkt bis in die Villa kommen? Wenn ihn auch nur einer sehen würde, gäbe es sofort Alarm und die Hölle wäre los. Dann hätte er keine andere Wahl, als doch zu Plan B zu schreiten. Seine Hand schloss sich fest um den Griff seines Schwertes. Diese Alternative war so gut wie gar keine Alternative. Vorsichtig schlich sich Kenshin näher an die Mauer, die das ganze Anwesen – Garten, Villa, Diensträume – umgab. Auch vor der Mauer, immer in Sichtweite voneinander, waren Soldaten aufgestellt. „Kuso...“ fluchte er. Was er jetzt brauchte, war ein Ablenkungsmanöver, um irgendwie über die Mauer auf das Dach eines der Dienstgebäude springen zu können. Misstrauisch beäugte er den Himmel, der jetzt von einem eierförmigen Mond beleuchtet wurde. Eine verräterische Helligkeit. War der Himmel gegen ihn? Als ob der Himmel sich entschlössen hätte, es ihm anders zu beweisen, trieb plötzlich ein Wolkenfetzen vor den strahlenden Mond und es waren laute Stimmen zu hören, die sich aus einer Seitenstrasse der Villa näherten. Die Stimmen schwollen immer mehr an, bis sie schließlich in ein wildes Gekreische mündeten und die Wachen packten alarmiert ihre Schwertgriffe und fixierten die dunkle Strasse, aus der die Stimmen kamen. Ohne zu zögern, nutzte Kenshin diese einmalige Chance und sprang wie der Blitz über die Mauer des Anwesens auf das Dach des Diensthauses. Regungslos blieb er flachgedrückt liegen und lauschte. Doch anscheinend hatte niemand seinen Sprung gesehen, da alle durch das Geschrei auf der Strasse abgelenkt gewesen waren. Unter sich hörte Kenshin zwei Samurai in Richtung Tor laufen. „Was ist da los?“ fragte einer von ihnen nach draußen. „Nur ein paar Besoffene!“ kam es von dort. „Geht wieder zurück auf eure Posten!“ Mürrisch stapften die Samurai wieder zurück auf ihren Platz vor dem Dienstgebäude, auf dem Kenshin lag. „Ich hätte jetzt auch gern etwas Sake!“ klagte der Eine. „Ja, dieser Geizhals Yamaka, könnte echt mal ein bisschen Verpflegung springen lassen. Da steht man sich die ganze Nacht die Beine in den Bauch und zu trinken gibt es nicht mal Wasser.“ Während die beiden Samurai über ihren Auftraggeber zu lästern begannen, schwang sich Kenshin geräuschlos durch das Hinterfenster in das Gebäude für das Dienstpersonal. Schweißperlen standen ihm nun auf der Stirn. Jetzt saß er in der Falle. Die Situation sah wirklich nicht gut für ihn aus. -- Ungefähr zeitgleich rannten ganz am anderen Ende der Stadt vier Männer keuchend eine Bergstrasse hoch und erklommen die Treppen zu einem Schrein. Doch anstelle eines frommen Gebetes begrüßte Izuka die heilige Stätte mit einem saftigen „Zur Hölle, verdammt noch mal!“ Er hielt sich die Seite, als er endlich oben angekommen war, dicht gefolgt von seinen schnaufenden Männern. „Ich hatte den Weg hierher irgendwie etwas kürzer in Erinnerung. Und weniger steil.“ Die Männer stoppten überrascht auf dem Tempelvorplatz. Sie hatten erwartet, hier im hellen Mondlicht irgendwo die Leichen der drei Männer, die Himura-san hatte erledigen sollen, vorzufinden. Doch statt dessen sahen sie nur einen einzigen Mann, der offensichtlich ein Wurfmesser im Gesicht stecken hatte, auf dem gepflasterten Boden liegen und einige weitere Messer in einem der heiligen Bäume nahebei stecken. „Was sagt man dazu?“ Düster zog Izuka eines der Messer aus dem Baum und befühlte die Klinge. „Ninja?“ mutmaßte Hatomo. Umino nickte zustimmend. „Ein Hinterhalt. Ob der Junge sie erledigt hat?“ „Erledigt hat?“ dachte die dritte Person panisch, die an diesem Abend Izuka zum ersten Mal begleitete und auf diese Chance viel riskiert hatte. „Es sollte eigentlich umgekehrt sein...“ Izuka war unterdessen schon ein Stück in Richtung Wald gelaufen. „Die Spuren führen hier lang!“ rief er den anderen drei Männer zu, die folgten. Zum Glück stand der Mond bereits hoch am Himmel und tauchte den Wald in helles Silber, so dass zwischen den lichten Stämmen einigermaßen gute Sicht herrschte. „Da!“ rief Umino und winkte die Anderen zu einem Baumstamm, an dem es glitzerte. Halb über den unteren Ästen hing eine schwarz vermummte Gestalt mit dem Kopf nach unten, ein Wurfmesser in der Stirn steckend. Langsam sickerte ein dünner Rinnsal Blut am Baumstamm hinab und versickerte dumpf im Waldboden. „Alle Achtung!“ rief Hatomo ehrfürchtig aus, den dieses Bild nicht im geringsten zu erschüttern schien. „Mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Und dann sag mir doch einer, dass Himura-san keinen Humor hat.“ „Ein etwas makaberer Humor, wenn du mich fragst,“ meinte Umino skeptisch. „Der hier drüben auch!“ winkte inzwischen Izuka die Männer weiter. Nachdem sie ihn eingeholt hatten, sahen sie den zweiten Ninja mit aufgerissenem Hals am Boden liegen. „Nicht schlecht,“ kommentierte Izuka, darauf bedacht, nicht in die riesige Blutlache auf dem Waldboden zu treten, „mit Ninja so einfach fertig zu werden.“ Ein Plätschern unterbrach plötzlich die nächtliche Stille. Überrascht wandten sich die Männer zu dem Vierten in ihrem Bunde um, der sich, an einen nahen Baum gelehnt, geräuschvoll übergab. „Nana,“ tätschelte Umino unbeholfen seinen Rücken. „So ist das immer, wenn man unerwartet so was sieht, Daisuke. Du wirst dich schon dran gewöhnen. Himura schlitzt seine Opfer zwar immer mit ganz schön brutaler Gewalt auf, aber immerhin ziemlich akkurat. Wenn ich da an den Hitokiri vor ihm denke, was der immer angerichtet hat. Der gab seinen Opfern nicht so einen schnellen Tod...“ Daisuke hob den Kopf und blinzelte Umino aus tränenden Augen an. „Himura,“ schoss es ihm durch den Kopf und sein Magen drehte sich erneut um. „Wenn er überlebt hat...“ -- Vom Dach eben hatte Kenshin einen Blick über den Innenhof und Garten der Anlage werfen können. Die Villa wurde auf beiden Seiten von Dienstgebäuden flankiert, die Gebäude bildeten somit ein rechteckiges U, in dessen Mitte sich der Garten erstreckte, in dem sich nun die Wachen tummelten. Er saß jetzt in dem Dienstgebäude zur linken Seite der Villa. Alles, was er tun musste, war, irgendwie auf das Dach der Villa zu gelangen. Doch die Diensträume schlossen nicht direkt an das Wohnhaus an, sondern hielten einen Abstand von etwa zehn Metern. Nicht zu groß zum Springen, aber zu groß, um beim Springen nicht gesehen zu werden. Denn in den Lücken zwischen den Gebäuden waren natürlich auch Wachen positioniert. Wenn er diese zwei Wachen auf seiner Seite irgendwie weglocken könnte... Dann könnte er vielleicht unbemerkt zur Villa gelangen. Kenshin kauerte sich hinter ein paar Reissäcke. Offensichtlich war er zum Fester genau hinein in eine Vorratskammer gesprungen. Draußen vor der Tür hörte er die zwei Samurai, die das linke Dienstgebäude auf der Garten-Seite bewachten, immer noch lästern und inzwischen waren auch die anderen zwei Samurai, die die Lücke zwischen den beiden Gebäuden im Auge behalten sollten, miteingestiegen. Anscheinend stieg bei ihnen allen das Verlangen nach einem Schluck Sake. Leise flüsternd einigten sie sich, dass zwei von ihnen schnell heimlich ihren Posten verlassen würden, um den Sake zu holen, während die anderen zwei zur Sicherheit zurückblieben. Aber es musste leise und unauffällig sein, da sonst der Anführer der Leibgarde, der den Haupteingang zur ganzen Anlage bewachte, auf sie aufmerksam werden würde und dann wäre die Hölle los. In Kenshins Kopf begann ein neuer, verzweifelter Plan zu reifen. -- Nach einem verzweifelten, neuen Plan suchte nun auch Daisuke. Denn es war eindeutig, dass der Hinterhalt mit den Ninja am Tempel nicht funktioniert hatte. Inzwischen hatten sie nicht nur die Leiche des zweiten Leibwächters gefunden sondern auch die von Asakura. Mit diesem Mann hatte Daisuke vor wenigen Stunden noch gesprochen und jetzt seinen Kopf zwei Meter von seinem Körper entfernt zu finden, hatte ihn erneut zum Würgen gebracht. Verrat. Ein schlimmes Wort. Jedoch relativ harmlos in der Theorie. Jetzt allerdings lernte Daisuke die grausame Wirklichkeit kennen und wie ein Messerstich ins Herz traf ihn die Erkenntnis, dass – wenn sein Verrat jemals ans Licht käme – sein Kopf genau wie der von Asakura durch die Luft fliegen würde. Wenn nicht noch schlimmer... Zitternd hielt er sich an einem Baumstamm fest. Doch die anderen drei Männer waren schon weitergeeilt, um die Zettel mit der Aufschrift „Tenchuu“ auf den Körpern der toten Männer zu platzieren. „Bleib lieber zurück!“ rief ihm Hatomo zu, während sich Izuka zu dem einen der Toten hinabbeugte und das Sichelmesser in seinem Rücken mit interessiertem Gesichtsausdruck genauer beäugte. Daisuke drehte sich um. Er hatte genug gesehen um sein eigenes Schicksal zu ahnen. Nein, dachte er verbissen, dazu würde es nicht kommen. Deswegen brauchte er so schnell wie möglich einen neuen Plan. Keuchend beobachtete er sie aus einiger Entfernung, seine Augen in die Ferne und bloß weg von dem blutigen Körper vor ihm gerichtet. „Himura,“ durchzuckte es erneut sein Gehirn und er fühlte plötzlich trotz der Angst eine teuflische und verwegene Idee in sich aufkeimen. Nein, er war noch nicht am Ende. Buntaro und er hatten schon den Hitokiri vor Himura-san ans Messer geliefert. Nicht umsonst hatten sie dafür gesorgt, dass zufällig der beste Schwertkämpfer der Stadt, Yabu Sekura, am Ort des Geschehens vorbei kam und den Attentäter mit seinem berühmten Battoujutsu erschlug. Um so mehr erschütterte es ihn jetzt, zu wissen, dass es Himura war, der Yabu ohne Mühe getötet hatte. Doch auch das Shogunat musste jetzt ahnen, wie gefährlich der neue Attentäter der Ishin Shishi war. Höchstwahrscheinlich war bereits eine hohe Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt. Wenn er und Buntaro ihn ausliefern würden... dann wäre ihnen ein sehr reicher Lohn sicher. Bestimmt nicht mit der kläglichen Summe zu vergleichen, die sie als Bestechungsgeld erhalten hatten. Für Verrat an einem so gefährlichen Mann – Jungen, korrigierte Daisuke sich – wurden sie bisher kaum angemessen bezahlt. „Doch das wird sich ändern,“ flüsterte Daisuke in die Dunkelheit der Bäume und sein Plan begann weiter, Gestalt anzunehmen, „wenn wir ihnen Himura ausliefern... und zwar lebend!“ -- „Oi...“ rief der eine der Samurai und hielt seine Kerze hoch, um das innere des Lagerraums auszuleuchten. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Feuerholz, Reissäcke, Gemüse.... Sake! „Da hinten!“ befahl er seinem Kamerad, der zu der dunklen Ecke schritt, in der sich mehrere Sake-Flaschen türmten. Gerade wollte er nach den zwei vordersten Flaschen greifen, als er plötzlich in seinem linken Augenwinkel eine Bewegung im Schatten sah. „Was war das da drüben?“ fragte er beunruhigt seinen Kameraden. „Keine Ahnung!“ antwortete dieser gelangweilt, „wahrscheinlich ein paar Ratten oder so. Komm schon, beeil dich.“ Doch der andere Samurai war nicht so nachlässig und wollte sich vergewissern. Er trat ein Stück in Richtung der Reissäcke, als er plötzlich ein kaltes, blaues Glitzern im Dunkeln sah. Bevor er irgendetwas sagen konnte, hatte Kenshin ihm sein Schwert in den Kopf gehauen, war hinter den Reissäcken hervor über den zusammenklappenden, Blut versprudelnden Mann gesprungen und hielt nun seine befleckte Klinge dem zweiten Samurai an die Kehle. Ab jetzt lief seine Zeit. Der zweite Samurai starrte entsetzt auf die blutige Klinge an seinem Hals und ließ zitternd die Kerze fallen. Sofort trat Kenshin sie aus. „Wer... was...“ stotterte der Samurai panisch. „Still!“ zischte Kenshin zwischen zusammengebissenen Zähnen. Sein Gehirn lief auf Hochtouren. „Ruf leise deine Kameraden,“ flüsterte er dem Samurai ins Ohr. „Sie sollen dir eine neue Lampe bringen.“ „Hey!“ kam es auch schon von draußen, „Alles in Ordnung da drinnen?“ Der Samurai schluckte, als Kenshin ihm nachdrücklich die Klinge noch etwas fester an den Hals presste und er bereits sein warmes Blut die Brust hinab tröpfeln spürte. „M – Meine K- Kerze ist a-ausgegangen...“ wimmerte er kläglich. „Baka.“ Die zwei draußen verbliebenen Männer lachten. „Habt ihr jetzt Angst im Dunkeln?“ „Ich geh schnell rein,“ sagte der Samurai, der die Stirnseite des Gebäudes bewacht hatte. „Geh du vor an meinem Platz, damit, falls der Aufseher uns bemerkt, wenigstens einer vor dem Gebäude steht.“ „Warte. Wir können den Sake ja auch schnell drinnen trinken, dann erwischt uns wenigstens nicht der Hauptmann. Und wenn er fragt, wo wir waren, dann sagen wir einfach, wir hätten was verdächtiges im Lagerraum gehört,“ grinste der Andere. Dann ging sie beide in Lagerraum, doch ehe sie Lampe anzünden konnten, hatte Kenshin ihnen mit einem Schlag die Schädel gespalten, nicht bevor er den anderen Samurai genau wie den ersten ausgeschaltet hatte. Unerwartet traf ihn dabei ein Schwall warmes und klebriges Blut ins Gesicht. Angewidert versuchte er, den aufdringlichen Geruch zu ignorieren, auch wenn es schwer fiel, weil ihm das Blut nicht nur in die Nase, sondern sogar in den Mund gespritzt war. Schnell fuhr er sich mit dem Ärmel über die Augen und strich sich den klebrigen Pony aus der Stirn. Ab jetzt blieben ihm nur noch wenige Sekunden. Der Mann vor dem Dienstgebäude würde ihn jetzt nicht bemerken, wenn er aus dem Seitenfenster, das zur Villa hinüberging, herausspränge. Schneller wie der Wind schwang sich Kenshin aus dem Fenster an der Lücke zwischen den beiden Gebäuden und preschte zur Villa. Er schärfte seine Sinne und fühlte, dass in dem Raum genau vor ihm keiner zu sein schien. Deswegen sprang er anstatt auf das Dach gleich zum Fenster hinein. Er fand sich in einer winzigen, staubigen Rumpelkammer und schaffte es gerade so, einen riesigen Stapel Blumenkübel mit der Hand vor dem Umfallen zu bewahren. Bei dem Lärm, den scheppernder Tontöpfe machten, hätte er sich die Mühe auch gleich sparen und an der Tür klingeln können. Vorsichtig öffnete er die kleine Tür und fand im Flur, wie erwartet, nur einen einzigen, schon im Halbschlaf dämmernden Wachmann. Offensichtlich schienen diese Samurai ihre Pflicht wirklich nicht besonders ernst zu nehmen. Geräuschlos pirschte sich Kenshin an den Schlafenden an und bevor er überhaupt realisieren konnte, dass jemand vor ihm stand, war er auch schon tot. Kenshin blieb regungslos stehen und lauschte. Er hörte im ersten Stock zwei Wachmänner miteinander flüstern. Er verdoppelte seine Anstrengung und versuchte, alle noch im Wohnhaus verbliebenen Ki’s ausfindig zu machen. Im Erdgeschoss befanden sich die ungefähr sieben Soldaten im Flur nahe dem Haupteingang. Er selbst war jetzt im Flur auf der Hinterseite des Gebäudes. Aus einer Grundriss-Skizze in seinem schwarzen Umschlag wusste er, dass es zwei Treppenaufgänge gab, einen vorne im Haus, wo die sieben Samurai standen und eine kleinere Treppe weiter hinten, die von dem Dienstpersonal genutzt wurde und wo er jetzt stand. Wie nachlässig, dachte Kenshin, als er vorsichtig die Treppe hinauf schlich, darauf bedacht, die alten Holzstufen nicht knarren zu lassen. Er spürte, dass die Bewachung im ersten Stock wirklich nur aus zwei Männern bestand. Was er auch spürte, war die deutliche Ki von Sasuke Yamaka – und die Frau und die zwei Kinder. Sie durften ihn auf keinen Fall sehen, sonst... Ja was, sonst? Kenshin versteinerte auf der staubigen Holztreppe. Der Gedanke, dass er auch Frauen oder Kinder töten musste, um das Geheimnis seiner Identität zu wahren, war ihm selbst in seinen wildesten Albträumen noch nie gekommen. Das war definitiv etwas, was er nicht tun würde. Selbst ein neues Zeitalter voller Frieden rechtfertigte nicht den Tod eines unschuldigen Kindes. Niemals, da war sich Kenshin sicher. Auch wenn das sein Leben kosten könnte. Keine Fehler, schärfte er sich erneut ein. Er musste so schnell sein, dass die Familie nichts mitbekam. Wie der Blitz schoss Kenshin die knarzende Treppe hoch und bevor die Samurai oben am Treppenende sein blutverschmiertes Gesicht erkennen konnten, hatte er sie beide mit einem Schwerthieb erschlagen. Dumpf polterten die Körper die Treppe hinab, doch Kenshin sah ihnen nicht hinterher, sondern schlitzte mit einem weiteren Schwung seines Schwertes einfach die mit Reispapier bespannte Trennwand zu Sasukes Arbeitszimmer auf. Mit aufgerissenen Augen fand er sein Opfer am Schreibtisch sitzen. Sasuke hatte kaum die Zeit, sich aus seinem Stuhl zu erheben, als er auch schon den tödlichen Streich in den Oberkörper erhielt und wieder im Stuhl zusammensackte. Blut spritzte und floss über die Papiere auf dem Tisch, die Kenshin schnell an sich raffte und in die Kerze hielt, deren einsames Licht das Zimmer erleuchtete. Schnell brannte der Haufen und was nicht brannte, wurde durch das feuchte Blut unleserlich. Gegenüber riss eine verschlafene Frau die Schiebetür auf. „Sasuke..?“ murmelte sie, bevor ihre Augen sich vor Entsetzten weiteten, als sie die zerhauene Wand, den brennenden Schreibtisch und ihren blutüberströmten Mann sah. Ihr gellender Schrei durchdrang das ganze Haus und auch Kenshin, der bereits schon wieder im Erdgeschoss war und eigentlich unbemerkt den Weg zurückgehen wollte, den er gekommen war. Auf das hysterische Schluchzen der Frau, in das nun auch ihre Kinder miteingestimmt waren, folgte eiliges Fußgetrappel, draußen vor der Villa wurden Befehle gerufen und sofort strömten alle Wachen in den Innenhof. Kenshin löste sich aus seiner Versteinerung, die ihn bei diesem schrecklichen Schreien befallen hatte und unterdrückte ein Fluchen. Mit Glück und Heimlichkeit war es jetzt wohl vorbei. Also doch Plan B... ? Er spürte es in seinen Fingerspitzen Kribbeln, als er seine beiden Schwerter zog. Er konnte unmöglich alle töten oder den selben Weg zurückgehen. Alle Männer kamen nun in den Innenhof und vor die Villa gelaufen. Am besten würde es sein, wenn er jetzt auf die Hinterseite der Villa gelangen könnte und von dort aus über die Mauer. Da würden ihn die wenigsten Männer sehen was im Gegenzug die wenigsten Toten bedeutete. Ohne weitere Überlegungen stürmte Kenshin aus dem Fenster der Abstellkammer und tötete die zwei Wachen, die sich bereits in der Lücke zwischen den Gebäuden eingefunden hatten. Wie ein Wahnsinniger rannte er dann auf die Rückseite des Gebäudes in die schmale Gasse, die Haus und Mauer bildeten. Er sah fünf Männer, die sich ihm in den Weg stellten und spürte zwei weitere, die ihn von hinten einholen würden. Schnell sprang er hoch und warf sich ein einem Salto den fünf Samurai entgegen, die, total überrascht von dem plötzlichen Angriff aus der Luft, seinen zwei Schwertern wenig entgegenzusetzen hatten. Sekunden später rannte Kenshin bereits, fünf fallende Körper im Rücken, den zwei anderen Samurai entgegen. Mit einem Schlag holte er aus und erledigte den ersten, doch gerade, als er zum nächsten Schlag ausholen wollte, spürte er plötzlich noch jemanden in seinem Rücken. Ein Schuss durchbrach die Stille der Nacht und Kenshin warf sich instinktiv zu Boden. Die Kugel traf den Samurai vor ihm genau in der Brust. Geschmeidig wie eine Katze rollte sich Kenshin ab und sprang auf das Dach der Villa. „Feuerwaffen!“ keuchte er entsetzt. Warum hatte er das nicht vorher bemerkt? Er war zu nachlässig gewesen. Der Schuss würde binnen Sekunden alle Männer auf die Rückseite der Villa locken. Verzweifelt warf er sich dem Wachmann mit dem Gewehr entgegen, der gerade noch panisch mit dem Nachladen beschäftigt war. Kurz, bevor Kenshin über ihm war, gelang es ihm jedoch, den nächsten Schuss abzufeuern. -- Nach ein paar Schälchen Sake hatte Daisuke wieder zu sich selbst gefunden und die Übelkeit, die ihm angesichts der blutigen Körper im Wald befallen hatte, abgeschüttelt. Jetzt, kaum eine Stunde nach diesem grausligen Erlebnis, saß er zusammen mit Umino, Hatomo und Izuka im Kohagiya und wartete auf die Rückkehr des Mannes, den nie mehr wieder zu sehen er eigentlich gehofft hatte. Er bekam eine Gänsehaut, wenn er nur daran dachte, dass er gestern noch mit diesem Hitokiri etwas trinken war. Wenn er es sich jetzt so im Nachhinein überlegte, hatte er gleich gespürt, dass mit diesem seltsamen Jungen etwas nicht stimmte. Seine ungewöhnlich blauen Augen, die einen oftmals so stechend ansahen, sein ernstes oder meist einfach nur ausdrucksloses Gesicht... „Ha!“ dachte er voll neuer Selbstsicherheit. Er hatte mächtige Freunde. Sie würden diesem Killer schon das Handwerk legen. Er musste nur noch warten, bis Buntaro von seinem Ausflug mit Katsura zurückkam. Und Yoshida. Ja, lächelte er boshaft in sein Sake-Schälchen, morgen würde sein Plan beginnen. Und ausgerechnet Yoshida, der unwissende, naive Yoshida war der Schlüssel zu seinem Gelingen. -- Die Kugel hätte Kenshin genau ins Herz getroffen, hätte er nicht sein Schwert blitzartig vor sich gehalten. Kenshin spürte seine Hand vibrieren und hörte das helle, durchdringende Geräusch splitternden Metalls. Er brannte plötzlich an seinem Hals, doch ohne zu zögern hieb er dem Samurai mit dem Gewehr den Rest seines Schwertes in den Schädel und floh über die Mauer in hohem Salto auf ein benachbartes Dach. Sein Herz raste, als er durch die frostige Nachtluft über die Dächer hetzte. Er hatte die wenigen Samurai, die versucht hatten, seinem Schatten zu folgen, schon längst abgehängt und sie hatten von ihm nicht mehr gesehen wie eine schemenhafte Gestalt in der dunklen Nacht. Trotzdem... er hätte unmöglich alle Zeugen ausschalten können... Nicht, dass es ihm an den Fähigkeiten dazu gemangelt hätte, bemerkte selbstsicher eine emotionslose Stimme in seinem Kopf. Ein Kribbeln kroch erneut über seinen Rücken als er sich kurz über die Zahl der Opfer bewusst wurde, die sein Schwert dennoch in dieser Nacht gefordert hatte. Endlich, schon fast bei Kohagiya angekommen, bemerkte Kenshin, dass er immer noch den Griff seines nun nutzlosen Schwertes, das von der Kugel zersplittert war, in der Hand hielt. Jetzt spürte er auch erneut den brennenden Schmerz an seinem Hals. Er steckte sein Wakizashi ein und tastete nach der Wunde. Offensichtlich war ein Splitter seines Schwertes in seinem Hals stecken geblieben. Sein ganzer Körper war über und über mit Blut bespritzt, doch nur ein winziger Teil davon schien aus der Wunde am Hals zu kommen. Es war also keine wichtige Ader getroffen. Er würde zu Okami-san und den Mädchen gehen müssen um sich von ihnen verarzten zu lassen. Sie kümmerten sich auch immer um die Verletzungen der anderen Männer. Plötzlich hörte er in seinen Ohren wieder diesen Schrei, der Verzweiflung, Hass und Fassungslosigkeit so entsetzlich vereint hatte. Er hatte dieser Frau und ihren Kindern gerade Ehemann und Vater genommen. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, auch laut aufzuschreien. Doch Sekunden später fühlte er wieder eine vertraute Leere in sich aufsteigen und ihn wie einen Schutzmantel umfangen. Nein, redete er sich ein, er war nur ein Mörder und er fühlte nichts. Hier ging es nicht um seine Empfindungen – der Mann musste sterben für ein neues Zeitalter. Der Mann war eine Bedrohung für Katsura Kogoro gewesen. Er würde Izuka-san bitten, nächstes Mal nicht mehr so viel Information über die Familie seiner Opfer mit in die Umschläge zu schreiben. Sie raubten ihm irgendwie seine nötige Konzentration und... Selbstbeherrschung. Langsam wanderte sein Blick wieder zu dem abgebrochenen Schwert in seiner blutigen, rechten Hand. Von der Klinge war nur noch ein kurzer Stumpf übrig, der matt und traurig im Mondschein schimmerte. Irgendwo in ihm regte sich ein wehmütiges Gefühl. Es war das Schwert, dass er damals von Hiko bekommen hatte. Mit einem Achselzucken warf er es in den Kanal. Zur Zeit nutzte ihm das Schwert seines Meisters nichts. Was er brauchte, war ein Schwert, um die göttliche Gerechtigkeit über die Feinde der neuen Ära zu bringen. Ein Schwert, mit dem man kurz und schmerzlos töten konnte. Kein Schwert, in dessen Klinge sich sein Gewissen in Form von Hiko Seijuro’s Gesicht spiegelte. Mit einem leisen Blub verschwand das Schwert im trüben Wasser des Kanals. Die letzte Erinnerung an Kenshins Meister wurden von den Wellen davongetragen. So wie das zerbrochene Schwert unter den Wassermassen, so verschwanden auch die Gefühle und Erinnerungen an seinen Meister in Kenshin. Er begrub sie tief in sich. Sie waren hinderlich. Jetzt musste er sich nur noch die Bruchstücke aus seinem Hals ziehen lassen. Die Wunde brannte. Irgendwie brannten auch seine Augen, doch er wusste nicht, warum. Mehr als nur ein Schwert wurde in dieser Nacht zerbrochen. -- Anmerkungen: Ich hoffe, die Szene in der Villa war nicht zu verwirrend. Ich habe in meinem Kopf den Plan des Geländes vor mir, aber es war schwer, das alles ohne Zeichnung zu beschreiben. Nächstes Kapitel: Die Wahrheit über Kenshin kommt langsam ans Licht - doch Wahrheit und Lüge liegen nicht immer weit auseinander... Japanische Wörter: Kuso - Verdammt Hiko Seijuro – Kenshins Meister, der ihm den Hiten Mitsurugi Ryu beibrachte. Wakizashi – Kurzschwert Baka - Idiot Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)