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Divine Justice

Göttliche Gerechtigkeit
von

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Prolog

Disclaimer: Alle Rechte der in dieser FF verwendeten Personen (außer der von mir selbst erdachten) liegen bei Nobuhiro Watsuki u.a. Unternehmen. Weiterhin erkläre ich, dass ich keinerlei Interesse daran habe, mit dieser Geschichte Geld zu verdienen.
 

Plot: Kyoto 1863: Während der junge und unerfahrene Kenshin einwilligt, für Katsura Kogoro der Bote „göttlicher Gerechtigkeit“ zu werden, muss er auf schmerzvolle Art und Weise erkennen, dass sich die Welt nicht immer in Schwarz und Weiß einteilen lässt – und dass der Weg des Tenchuu zwar für andere in ein neues Zeitalters führt, für ihn selbst jedoch in einen dunklen Albtraum.
 

Kann sich Kenshin in den Wirren der Bakumatsu-Zeit seine Menschlichkeit bewahren, oder wird er wirklich zu dem blutrünstigen Dämon, der in den Strassen Kyotos unter dem Namen Hitokiri Battousai gefürchtet wird? Alles hängt davon ab, welchen vermeintlichen "Freunden" er sein Vertrauen schenkt...
 

Anmerkungen: Worterklärungen finden sich am Ende jedes Kapitels. Ich nehme sowohl auf den Manga wie auch auf den OVA Bezug, aber für das Verständnis muss man beides nicht unbedingt gut kennen ^^
 


 

***
 

Divine Justice – Göttliche Gerechtigkeit
 

Prolog
 


 


 

„Erstes Prinzip des Hiten Mitsurugi Ryu: Die Menschen mit einem freien Schwert vor der Härte und dem Drangsal der Zeiten zu beschützen!“
 


 

Trotz der lauten Gespräche der mit ihm reisenden Männer rings um ihn konnte der Junge die Worte seines Meister noch in seinem Kopf wiederhallen hören.
 

„...beschützen.“ Der Kies der Straße knirschte unter seinen leichten Schritten und jede Bewegung vorwärt, weg von den Bergen, die ihm die letzten vier Jahre ein Zuhause gewesen waren, kam ihm unendlich schwer vor. Jetzt endlich wurde ihm ein Teil, ein kleiner Teil nur der Tragweite seiner Entscheidung bewusst, diesen Bergen den Rücken zu kehren.
 

Hoch oben auf den Höhen lag bereits Schnee, doch talabwärts wurde die Luft merklich wärmer, denn dort herrschte noch die bunte Blätterpracht des Herbstes. Dennoch hing schon ein kalter Nebel über den Baumwipfeln. Ein paar Wochen noch, und die letzten gefallenen Blätter würden unter Schnee bedeckt sein.

Der Junge hob seine Augen gen Westen, wo jetzt die noch nicht lange aufgegangene Sonne die Berghänge in ein zorniges Rot tauchte.

„Shishou...“ flüsterte er wehmütig. Es tat ihm Leid, seinen Meister im Streit verlassen zu haben und wie ein plötzlicher Stich ins Herz traf ihn die Erkenntnis, dass er sich nun mit seiner Entscheidung den Weg zurück zu den hinter ihm immer kleiner werdenden Bergen für immer verwehrt hatte.

Er ballte seine Faust und kämpfe das plötzliche, unangenehme Brennen in den Augen nieder. Es war unabänderlich! Er hätte niemals anders entscheiden können.
 

Ja Ja, Schwerttraining hin oder her, „nur ein Schwert, das frei von äußeren Bindungen und Einflüssen ist, kann die Menschen beschützen,“, pah!

Konnte sein Meister denn nicht sehen, was so offensichtlich vor ihren Augen lag? Das Menschen jeden Tag auf grausamste Art und Weise starben, ohne Hoffnung auf eine bessere Welt, ohne den Hauch eines Beschützers?

Der Beschützer saß in seiner Waldhütte, philosophierte lieber vor sich hin, ignorierte die drängenden Fragen nach der höheren Gerechtigkeit, nach dem warum – warum können die Untaten bösen Menschen, die andere zu ihrer eigenen Freude quälen, zugelassen werden?

Statt Antworten gab sein Meister ihm eine philosophische Anleitung zur Sake-Herstellung. Wenn die Unterdrückten wenige Tagesreisen entfernt wüssten, dass ihr potentieller Retter lieber seine fünfte Flasche Sake trank, anstatt herbeizueilen und sie zu beschützen... Nein, noch besser: auch noch mit der Unbesiegbarkeit der Mitsurugi-Schule anzugeben, aber nichts zu unternehmen!

Warum? – seine Fingernägel gruben sich in seinen Handballen – Wie? Wie kann er nur da sitzen und ihn und seine Fragen, essenzielle Fragen nach dem Wohl der Menschheit, als dümmliche Gedanken seines baka deshi abtun?
 

Er war doch kein Kind mehr! Er hatte seine eigene Meinung schon längst gebildet und sein Selbstvertrauen nicht durch die vielen „baka deshi!“s seines Meisters einschüchtern lassen. Immerhin war er doch schon 14! Er wusste, welchen Weg er in seinem Leben einschlagen wollte, wusste genau, wo es lang ging!
 

Er hatte nicht mehr länger bei seinem Meister bleiben können und all seiner mahnenden Worte zum Trotz fühlte er sich im Recht. „Wie kann man Menschen vor der Härte der Zeiten beschützen, wenn einem die Zeit davonläuft? Die Zeiten sind jetzt hart, jetzt muss man eingreifen, wann denn sonst? Wie kann den Frieden entstehen, wenn man nichts für ihn tut? Ich bin kein launischer Einsiedler wie mein Meister, ich kann nicht tatenlos sein! Nicht, nach dem Schwur, den ich im Stillen geleistet habe, nachdem...“
 

Schnell blinzelte er die plötzlichen Tränen nieder und senkte den Kopf, um sich seinen langen Pony ins Gesicht fallen zu lassen und so seine Augen vor Blicken der mit ihm reisenden Männer zu verbergen.
 

Es waren jetzt vier Jahre seit jener schicksalhaften Nacht vergangen, in der Hiko ihn vor den Räubern gerettet, er aber zu retten versagt hatte. Der Schmerz jedoch war noch so frisch wie eh und je. Nie wieder würde er es zulassen, dass anderen vor seinen Augen Leid zugefügt wurde! „Kasumi-san, Akane-san, Sakura-san...“. Er sah die Gesichter der Mädchen, seine Beschützerinnen, vor sich, sah das Entsetzen in ihren Augen, Blut, Schreie...
 

Erschreckt zuckte er zusammen, als ihn einer der Männer, die mit ihm unterwegs waren, unversehens anrempelte. „Hey Junge! Na, was bist du so abwesend? Heimweh?“
 

Er schaute auf zu dem Störenfried, der ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte und blickte in ein lächelndes, wettergegerbtes Gesicht eines Bauers mittleren Alters.
 

„Hallo Junge, du hast also auch ein Gesicht hinter deinen Haaren! Auch wenn die allein schon auffällig genug sind. Sieht man ja nicht häufig, so was... rote Haare, ne? Tja, lustige Spiele, die die Natur manchmal mit den Menschen treibt...hehe.“
 

Der angesprochene Junge fühlte die Hitze in sich aufsteigen. Hörte das denn nie auf? Was konnte er für seine Haare?
 

„Hey, kein Grund, gleich so die Fäuste zu ballen!“ beschwichtigte der Mann immer noch lächelnd. „Ich bin Mazaki, hast du auch einen Namen?“
 

„Hai Mazaki-dono!” antwortete der Junge artig. „Sessha wa Kenshin, de gozaru“. Seine Fäuste entspannten sich.
 

„Dono? Sessha? Gozaru?“ lachte Mazaki. „Aus welcher Zeit kommst du denn? Nenn mich Mazaki-san!“

„Oh, Hai.“ Wie peinlich. Was war denn an seiner Sprache nicht in Ordnung?
 

„Diese altertümlichen Floskeln benutzt doch keiner mehr, das ist ein Relikt vergangener Zeiten,“ erklärte Mazaki, der wohl Kenshins fragendes Gesicht bemerkt hatte. „Ich bin nicht dein Herr, und du bist nicht unwürdig. Du bist doch kein Sklave, dass du so reden musst, haha!“
 

Kenshin spürte bei dieser Bemerkung ein unangenehmes Stechen in der Magengegend. Ihm war diese Sprache ... anerzogen worden und Hiko hatte nichts weiter dazu gesagt. Danke Meister! Da hat er bestimmt die ganze Zeit in sich hinein gelacht...
 

„Naaa.“ Mazaki bemerkte Kenshins zusammengezogenen Augenbrauen. „Ist ja nicht so schlimm. Ich sehe es als Zeichen der Wertschätzung, hohoho!“ Mazakis volles Lachen klingelte in Kenshins Ohren und das Stechen im Magen verschwand so schnell, wie es gekommen war. Vielleicht tat es gut, nicht seinen Gedanken hinterher zu hängen. Es ließ sich eh nichts mehr ändern.
 

„Hänge deinen Gedanken nicht so sehr hinterher,“ kam prompt der Ratschlag Mazakis und Kenshin fragte sich, ob er wohl gerade laut gedacht hatte. „Du bist jetzt hier, also kannst du nur nach vorne schauen. Schau nach vorne in eine bessere Zukunft Japans. Deswegen bist du doch hier? Deswegen willst du doch ein Mitglied der Kihei-tai werden, nicht?“
 

Stumm nickte Kenshin. Ja, er wollte kämpfen. Auch wenn er sein Schwerttraining bei Hiko nie vollenden würde und er sich seines geringen Könnens voll bewusst war – er hatte ja nicht mal alle Techniken der Mitsurugi-Schule gemeistert, sicherlich gab es viele Schwertkämpfer, die besser waren als her – er wollte dennoch kämpfen.
 

„Mich haben die Leute von der Kihei-tai gleich überzeugt!“ plapperte Mazaki weiter, „warum sollte man nur als Samurai kämpfen können? Ich will meine Familie beschützen und ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen. Wir sind nur einfache Bauern, weißt du? Du bist sicher noch zu jung, um viel über die Unterdrückungen zu wissen, die wir Bauern unter der Herrschaft des Shogunats erleiden müssen. Immer gehorchen, sich bücken und jede Ungerechtigkeit willenlos über sich ergehen lassen...“
 

Kenshin hörte nur mit halbem Ohr zu. Die Ungerechtigkeiten, die Mazaki jetzt alle aufzählte, hatten schon längst die Bilder wachgerufen, die sich für immer in sein Gehirn gebrannt hatten. Leblose Körper in schwummrigem Licht. Gestank. Hunger. Grobe Hände, die ihn aus den kalten Armen seiner Mutter rissen, raue Stimmen in der Luft, beißender Rauch, der ihm die Tränen in die Augen trieb, während seine Kindheit zusammen mit den Körpern seiner Familie in Flammen aufging.
 


 

„Nur Asche, alle nur Asche...“ hörte er jemanden zu ihm sagen, und eine andere Stimme: „Na, Glück, dass wir noch ins Haus geschaut haben, bevor wir das Feuer gelegt haben, ne? Sonst wärst du glatt mit abgebrannt.“

„Vielleicht wäre das für den Jungen nicht das Schlechteste gewesen...“ murmelte eine traurige Stimme, die sofort durch grobe Schimpfwörter zum Schweigen gebracht wurde.

„Wenn der Junge gute Arbeit leistet und gehorcht, dann wird das Leben für ihn auch erträglich sein! Junge, du, komm her, na los! Dein Name?“
 

Shinta stolperte in Richtung der rauen Stimme, Angst schnürte ihm die Kehle zu. Was würde mit ihm geschehen? Ehe er den Mund öffnen konnte, um Antwort zu geben, traf ihn ein harter Schlag im Gesicht.
 

„Name?“ fragte die raue Stimme erneut, und die Tränen der Trauer und der überraschenden Ohrfeige wegblinzelnd erkannte Shinta einen ebenso rau aussehenden, kräftigen Mann. Er konnte die furchteinflössende Gestalt nur wenige Augenblicke anstarren, bevor ihn eine zweite Ohrfeige, noch härter als die erste, traf und ihn zu Boden warf. Sein Gesicht brannte, er sah den nächsten Schlag schon kommen und quiekte verängstigt „Shinta!“
 

„Das heißt: Sessha wa Shinta, du Wurm!“ brüllte der brutale Mann.
 

„Naah, naah, sei nicht so hart mit dem Kleinen,“ beschwichtigte eine ältere Frau.

„Er wird seine Lektion schon noch lernen!“ grummelte der Mann, während die Frau Shinta auf die Beine stellte.

„So Kleiner hör zu!“ Sie schaute ihm in seine großen, aufgerissenen und verängstigten blauen Augen und leises Mitleid überkam sie. „Wie schnell wird das Schicksal wohl diese unschuldigen Augen trüben?“ fragte sie sich im Stillen, während sie dem Jungen mit harter Stimme erklärte: „Deine Eltern sind tot. Dein Haus ist abgebrannt, das ist besser so, wegen der Krankheit, weißt du? Bis auf du waren alle tot und wir haben keine Zeit, Gräber zu schaufeln! Tot ist tot, Asche oder Erde macht keinen Unterschied, weißt du? Wenn Menschen tot sind, dann bleiben nur Körper. Egal wer die vorher waren, deine Eltern oder sonst wer. Spielt keine Rolle.

So und jetzt bist du bei uns. Wir sind deine Besitzer. Du bist unser Eigentum. Kannst du das verstehen? Wir haben dich gerettet, deswegen gehörst du jetzt uns. Wir können mit dir machen, was wir wollen. Dein Leben ist die Arbeit wert, die du leistest. Wenn du stark bist, dann überlebst du. Willst du stark sein und uns gehorchen und überleben?“
 

Shinta nickte, große blaue Augen auf die alte Frau gerichtet. „Hai...“

„Nenn mich Yumego-dono!“

„Hai, Yumego-donno!“ befolgte Shinta den Befehl.

„Gut,“ dachte diese, „der Junge wird gutes Geld bringen!“

„Bald haben wir die Stadt erreicht!“ verkündete die raue Stimme. „Dann können wir unsere Ware endlich verkaufen...“
 


 

„...unsere Ware endlich verkaufen und ein bisschen Geld ansparen, man weiß ja nie, was kommt, nicht wahr?“
 

Verdutzt merkte Kenshin, dass er nicht das gedankliche Trugbild der Gestalt des Sklavenhändlers vor sich hatte, sondern den sehr realen, immer noch vor sich hin plappernden Mazaki.
 

„Jedenfalls, wie gewonnen, so zerronnen. Bevor wir überhaupt an die Dinge denken konnten, die wir mit dem bisschen Gewinn kaufen wollten, stand schon ein bewaffneter Ronin in der Tür, zerhackte unsere wenigen Besitztümer, nahm das Geld, das ich ihm unter Flehen gegen die Ehre meiner Frau bot und verschwand.“
 

Mazaki lächelte Kenshin immer noch an. „Das war der Tag, an dem ich mir schwor, dass ich mit all meiner Kraft etwas ändern will an unserem Schicksal. Und da kamen schon die Boten der Kihei-tai, erzählten, dass alle Menschen gleich seien und alle die gleiche Gerechtigkeit verdienten und das die Patrioten, die Ishin Shishi dafür sorgen werden, in dem sie unserem göttlichen Kaiser wieder an die Macht verhelfen.

Und Geld gibt’s auch noch, wenn man eintritt in ihre Armee. Man muss nicht mal mit Waffen umgehen können, geschweige denn eine haben, so wie du, ne?“
 

„Mazaki!“ dröhnten jetzt die Stimmen einiger Männer hinter ihnen amüsiert, die offensichtlich ihrem Gespräch zugehört hatten, „reiz den Kleinen nicht, wer weiß, was der alles mit seinem Katana anstellen kann!“

„Ja,“ lachte ein anderer, „in seinem Alter hat er bestimmt schon große Schwertkampferfahrung gesammelt!“ Worauf ein Dritter in die Spötteleien mit einstieg und höhnte: „Kannst du denn das Schwert überhaupt hochheben mit den dünnen Ärmchen?“
 

Kenshin ließ das Gelächter an sich abprallen. Wenn er auch sein Training bei Hiko nicht beendet hatte, konnte er mit einem Blick auf die schwerfällig dahinstapfenden Männer mit Sicherheit sagen, dass er mit seinem Schwert höher und weiter springen konnte, als sie alle zusammen.
 

„Naah, lass dich nicht von denen da einschüchtern!“ meinte Mazaki. „Es ist allerdings schon auffällig, dass du in deinem Alter und Stand ein Schwert hast. Du weißt schon, dass Schwerter nur Samurai vorbehalten sind und es gefährlich ist, eines bei sich zu haben, wenn du keiner bist. Du könntest sofort erschlagen werden!“
 

„Ja,“ entgegnete Kenshin, es war das erste Mal, dass er überhaupt einen ganzen Satz sprach, „dass hat mir der Mann der Kihetai auch schon gesagt. Ich traf ihn in den Bergen, wo ich wohnte. Ich war gerade auf dem Weg zum nächsten Dorf, um...“ - den Sake-Vorrat meines Meisters aufzustocken - „...einzukaufen. Er warb am Markplatz für die Ishin Shishi-Fraktion Choshuus und erzählte von der Kihei-tai unter dem Kommando von Shinsaku Takasugi. Er meinte, jeder könne kämpfen. Als ich ihn später genauer ausfragte, lachte er nur, und empfahl mit, mein Schwert so schnell wie möglich seinem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.“

Ein Lächeln schlich sich in Kenshins Gesicht. „Ich erzählte ihm, dass ich vier Jahre die Schwertkunst erlernt hatte. Er lachte mich aus. Ich sollte ihm eine Demonstration geben. Danach gab er mir relativ schnell eine Wegbeschreibung zum nahegelegenen Treffpunkt und eilte davon. Ich.... verabschiedete mich von meinem Meister. Dann gelangte ich zum Treffpunkt, wo man mich ohne Fragen in die Rekrutenliste aufnahm. So bin ich wie ihr auf dem Weg zum Trainingslager der Kihetai. Und egal wie alt man ist...“ schloss Kenshin mit fester Stimme seinen Monolog, „... um für die Zukunft Japans und für die Menschen, die unterdrückt werden, einzutreten, ist man nie zu jung. Höchstens zu schwach. Und ich bin nicht zu schwach. Ich werde die Menschen mit meinem Schwert beschützen und mit den Ishin-Shishi den Frieden in Japan sichern!“
 

Die Spötter waren verstummt. Statt dessen nickten die Männer jetzt anerkennend.

Mazaki musterte den Jungen, diesmal ohne Lächeln, von der Seite. Wie seine blauen Augen bei den letzten Worten geleuchtet hatten. Und welche Kraft seine Aura verströmte. Sein Idealismus war wirklich herzerfrischend. Doch waren seine Ambitionen so rein und seine Augen voll von kindlicher Unschuld, dass er sich fragen musste, ob die Armee, in der man zum Kämpfen und Töten ausgebildet wurde, das richtige für so eine junge, reine Seele wie ihn war...
 

„Kenshin,“ dachte er traurig. „Du bist wirklich jung. Du glaubst noch, mit einem Streich deines Schwertes allein die ganze Welt verändern zu können. Als ob alle nur auf dich gewartet hätten, dass du kommst und den Weg für die Revolution ebnest...“
 


 

***
 


 

Über Kommentare und Feedback würde ich mich sehr freuen ;)

Nächstes Kapitel: Kenshin lernt im Trainingslager der Kihei-tai die Person kennen, die sein Leben für immer verändern wird – Katsura Kogoro.
 

Worterklärungen:

Hiten Mitsurugi Ryu: Wer kennt Kensin und diese Technik nicht?

Alte Schwerttechnik der Sengoku-Zeit. Bekannt für ihre unglaubliche Schnelligkeit und die Fähigkeit, die Angriffe des Gegners vorherzusehen.
 

Shishou: altertümliche Bezeichnung für einen Meister der Schwertkunst
 

Baka deshi: Spitznahme Hiko’s für Kenshin. Bedeutet so viel wie: dummer Schüler
 

-Dono: Altertümliche, ehrerbietende Namensformel
 

Sessha: wörtlich etwa: Dieser unwürdige (anstelle von „Ich“)
 

De gozaru: Wiederholungsformel im Bezug auf den vorherigen Satz, wörtl etwa „ ... sagt dieser Unwürdige“. Typisches Erkennungsmerkmal von Kenshin.
 

Kihei-Tai: Armee der Choshuu-Ishin Shishi-Fraktion, unter der Führung von Takasugi Shinsaku.
 

Ishin Shishi: Die Imperialisten/ Patrioten (Kaisertreuen). Versuchen, die Macht zurück an den Kaiser zu geben.
 

Ronin: herrenloser Samurai
 

Katana: japanisches (Lang-) Schwert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-03-15T14:27:10+00:00 15.03.2009 15:27
Uiii, da bin ich ja scheinbar grad eben auf eine Goldgrube gestoßen! ^^
Ich mag deinen schreibstil wirklich und vom Prolog allein erwarte ich mir schon viel! Muss gleich weiterlesen gehen!
(Alles andere wichtige wurde ja schon von meinen Vorgängern erwähnt... da schließe ich mich auch gleich Mal an^^)
Von: abgemeldet
2008-11-25T22:41:11+00:00 25.11.2008 23:41
So, irgendwie ist es eigentlich nur Zufall, dass ich auf deine FF gestoßen bin - ich hatte mir nämlich ein sauschönes amv angesehen und plötzlich mal wiederd en Drang verspürt mich mit Kenshin zu befassen - und was tut man wenn man die Mangas alle schon gelesen hat?
Richtig, man sucht sich ne FF ^^.
Und mit dieser hier, habe ich, wie es scheint einen echten Glückstreffer gelandet.
Du hast aufjedenfall gut recherchiert, was du schreibst, das zeugt aufjedenfall von Professionalität und die Erklärungen sind auch sehr gut am Schluss - normalerweise mag ich es ja nicht so wenn man in FFs japanische oder generell anderssprachige Wörter mixt aber hier ist es einfach nur passend.
Dein Schreibstil ist sehr schön zu lesen und jetzt schon sehr vielversprechend, ich freu mich schon aufs weiterlesen.
Du schaffst eine richtige schöne Atmosphäre und ich finde es ehrlich gesgat traurig dass die besten Ffs imemr die wenigsten Kommis haben u.u
So, genug der Lobhudelei, ein sehr gelungener Prolog aufjedenfall ^^

lg, Katze.
Von:  Carcajou
2007-12-29T23:19:05+00:00 30.12.2007 00:19
So!
Nu' aber ENDLICH^^*!
Ein fantastischer Einstieg in die Geschichte. Wunderbar deutlich werden Kenshins Idealismus und der Wusch etwas zu ändern, zu schützen- und auch, warum. Eben durch seine Vergangenheit. Was ihm schon als kleines Kind widerfahren ist, hat ihn schon vorzeitig reifen lassen- aber andererseits ist er eben immer noch ein Kind, das sich nicht bewusst ist, welchen Preis es zu zahlen hat, um diesen Wunsch Taten folgen zu lassen.
Ich mag deinen Schreibstil. Klar, Bildhaft und sauber. Es zieht einen sofort in die Geschichte hinein, alleine schon durch den ersten Satz über das erste Prinzip des Hiten Mitsurugi. Ich jedenfalls bin dadurch sofort an der Story kleben geblieben.^^

Und werde mich jetzt Kapitel für Kapitel durcharbeiten.

Ganz liebe Grüße,
Chantal

PS.
Falls man nichts mehr voneinander hören sollte:
Guten Rutsch ins Neue!


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