Winter Wonderland von abgemeldet (Cloud x Reno) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Winter Wonderland Autorin: Kisa-Yanto Email : kisa_nl@hotmail.com Disclaimer: Final Fantasy gehört mir nicht; eigentlich gehört mir gar nichts. Traurig, aber wahr. Pairing: Reno x Cloud (spielt irgendwann nach FFVII AC) Danke an nabo für’s betan *kiss* Kommentar: Nur etwas flauschig-flockiges für die kalte Jahreszeit. Winter Wonderland ‚Streng geheim!’ Reno hasste solche Aufträge. Und wenn sich zu dem ‚Streng geheim!’ noch ein ‚ Äußerste Vorsicht!’ gesellte, war eine ‚Reno-in-Schwierigkeiten’- Garantie zu 100% mit inbegriffen. Wie jetzt: Ein verlassener Highway im Nirgendwo, ein verlassener Reno und jede Menge Schnee. Und wenn hier Schnee erwähnt wird, dann war damit nicht knöchelhoher Winter-Wunderland-Familienspaß-Schnee gemeint, sondern hüfthoher, dicker, weißer Brei. Der im Übrigen auch noch kalt war. Sehr kalt. Er hätte auf Elena hören sollen, als sie ihm sagte, er sollte Handschuhe mitnehmen. Aber Elena war eine Frau; und Frauen neigten ja bekanntlich zur Übertreibung. Nun ja – diesmal offensichtlich nicht. Wer nun allerdings dachte, dass ein verlassener Highway und jede Menge Schnee Renos einziges Problem waren, der hatte sich geschnitten. Denn Reno rannte gerade durch den hüfthohen Schnee auf der Flucht vor einer Horde Stilvas. Man darf sich diese freundlichen Tierchen als etwa elefantengroße, pinke Spinnen vorstellen, die ihre Beute am liebsten roh und zapplig hatten. Reno wusste nicht, woran er eher sterben sollte: An dem Spinnengift, dem tödlichen Maul oder an Augenkrebs. Pink war ja SO aus der Mode. Wenn er die Viecher erst einmal überwältigt hätte, würde er sie filetieren, braten und dann essen. Auch wenn es das Letzte war, das er essen sollte! Aber, wie gesagt, erst nachdem er die Viecher überwältigt hatte. Jetzt war er erst einmal mit – mehr oder weniger – strategischem Rückzug beschäftigt. Er rannte mittlerweile schon eine halbe Stunde. Und falls schon einmal jemand bis zum Hintern im Schnee gesteckt hatte und versuchte zu laufen, der weiß, wie anstrengend das ist. Es konnte nun wirklich niemand sagen, er engagierte sich nicht für Shinra. Eigentlich wäre er jetzt schon in seiner Wohnung und würde mit Rude ein paar Cola mit Whiskey trinken, oder ein paar Whiskey mit Cola . . . vielleicht auch ein paar Whiskey ohne Cola. Jedenfalls würde er nicht wie ein tollwütiger Chocobo durch den Schnee wetzen, während sich eine Horde Stilva auf ihr Abendessen freute. Dummerweise war auf dem Rückflug jedoch sein Helikopter in einen Schneesturm geraten, durch den er schließlich abstürzte. Eine Meile vor der nächsten Stadt und in das Nest der Stilvas. Eine Meile . . . das würde noch ein langer, langer Weg werden. Er warf einen Blick über die Schulter. Also entweder wurden die Viecher schneller, oder er langsamer? Das waren jedenfalls nicht mehr die 50 Meter Vorsprung, welche er vor 10 Minuten noch hatte. Höchstens 20 Meter, wenn er großzügig schätzte. Verdammt! Warum war er vorhin nur ohne seine Waffe losgehechtet?! Ach ja, weil die nicht auf ihr Essen warten wollten, bis er das Ding in den Trümmern des Helikopters gefunden hatte. Mit seinem Teleskopstab hätten seine Chancen gar nicht mal so schlecht gestanden – vielleicht wäre ein Bein oder so draufgegangen, aber das Wichtigste wäre wohl ganz geblieben. Aber so . . . eher setzte er beim Chocobo-Rennen auf den richtigen Vogel. Er guckte wieder nach vorn. Schnee, nur Schnee. Ach und dahinten: Noch mehr Schnee. Das Bild würde sich wohl die nächsten Stunden nicht ändern. Plötzlich dämmerte ihm etwas und er blieb abrupt stehen. Machte auf dem Absatz kehrt. Die Stilvas kamen immer näher. Ach scheiße, ob er jetzt noch ein paar Stunden rannte und dann gefressen wurde, oder ob er den Viechern eine ordentliche Tracht Prügel verpasste und dann der Hauptgang des heutigen Abends wurde, war doch echt egal. Und hey – er war ein Turk! Die rannten nicht vor ein paar Möchtegernmonstern weg. Außerdem war er Reno – der rannte vor nichts und niemandem weg. Jedenfalls nicht ewig. Seine Muskeln spannten sich an. Stilvas oder Reno – hieß es jetzt. Er roch schon den fauligen Atem der Tiere, als plötzlich irgendetwas laut aufheulte. Der Motor irgendeiner Maschine. Keine Sekunde später flogen ein paar Stilva-Fetzen an ihn vorbei, landeten im Schnee und Cloud ‚Monsterschwert‘ Strife saß keine 10 Meter entfernt auf seinem Motorrad. Gerade im Begriff sein Schwert wieder verschwinden zu lassen - fehlte nur noch Glockenklang und gleißendes Licht und das Heldenimage wäre perfekt. Und überhaupt: Wo kam der Kerl eigentlich her?! Nicht, dass er sich die Blöße geben würde, zu fragen. „Hey...was ich schon immer wissen wollte…“ grinste Reno – außer Atem, aber er grinste- und deutete auf Clouds Schwert, ehe er einen Stilva-Kopf durch die Gegend trat. „Was versuchst du eigentlich damit zu kompensieren?“, Cloud guckte ihn an. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Er schrie sogar förmlich ‚Klappe – sonst Kopf kürzer!‘. „Was machst du eigentlich hier?!“, fragte Reno. Er war hier im verdammten Nirgendwo. Die Landschaft war so verlassen - mit ein bisschen Glück würde er vielleicht dem Weihnachtsmann begegnen! Cloud zuckte nur abwesend mit den Schultern. „Pakete ausliefern.“ „Pakete? Hier? An Wen – Den Weihnachtsmann und seine Wichtel?!“ Cloud guckte ihn zweifelnd an. „…nein, eigentlich nicht.“ Eigentlich war es egal, wo Cloud herkam – am Ende spielte er sowieso den Weltretter...oder den Renoretter...wie auch immer... „Das war ein Scherz, Idiot, ein Scherz.“ „…das…hätte ich jetzt nicht gedacht“, sagte Cloud und hob die Augenbrauen. Seine Stimme klang so gelangweilt, wie Tsengs Reden über Ordnung und Disziplin es waren. Sie standen einen stillen Moment in der schillernden, weißen Landschaft und allein Renos klappernde Zähne störten das friedliche Bild. „Dir ist kalt“, sagte Cloud irgendwann. „Sag bloß!“, klapperte Reno. Der Blonde musterte ihn einen Moment und sein Gesicht wurde allein durch die Scheinwerfer seines Motorrads erhellt, welche vom Schnee reflektiert wurden. Reno schüttelte den Kopf, um dieses Bild wieder los zu werden. „Wieso hast du dich überhaupt eingemischt? Die paar Stilvas hätte ich auch allein platt gemacht!“, murrte Reno. „Was sollen die Viecher denn jetzt bitte von mir denken?“ Aber wirklich - wie stand er denn jetzt da? „Obwohl…“, grübelte Reno und begutachtete einen Monsterklumpen – es könnte ein Arm, aber auch eine Niere gewesen sein. „…ich glaube nicht, dass sie noch irgendetwas denken...“ Ein belustigter Ausdruck erschien auf Clouds Gesicht. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann war alles wieder wie immer. „Sollte dir bekannt vorkommen.“ „Was? HEY!“, knurrte Reno. „Wir haben wohl heute wieder einen Clown gefrühstückt?!“, Weltretter, oder nicht – Cloud Strife blieb ein kleiner Klugscheißer. „Jemand, der fast von einer Horde Stilva verspeist wurde, sollte keine Witze übers Essen machen.“ Reno verschränkte murrend die Hände im Nacken und stampfte durch den Schnee zu Cloud. Wow…Blondie hatte einen vollständig zusammenhängenden Satz hervorgebracht. Sein komplettes Weltbild war dahin. „Fast gefressen?! Die hätte ich mit den kleinen Finger fertig gemacht.“ Er wackelte mit seinem Finger vor Clouds Gesicht. Ouh, Mist…fühlte sich an wie eingefroren. „Hm …sicher.“ Cloud schüttelte leicht den Kopf und schaute nach oben. Irgendwo in den Nachthimmel. „Hey, was ist?“ Reno stellte sich neben die Maschine und verschränkte die Arme vor der Brust, um ebenfalls nach oben zu gucken. Außer ein paar tausend Sternen war nichts zu sehen. Schnee, Nacht, Sterne – wenn das nicht die perfekte Szenerie für einen von Rudes Kitsch-Romanen war. Er hatte mal einen ganzen Stapel davon in Rudes Aktenkoffer gefunden – seitdem zahlte Rude freundlicherweise sein Mittagessen mit. „…nichts“, sagte Cloud irgendwann und riss Reno völlig aus seinen Gedanken. Er guckte ihn verwirrt an. „Was ‚nichts‘?“ „Es ist nichts…“ „Wo?“, fragte Reno. Guckte sich um. Cloud verdrehte die Augen. „Vergiss es.“ Ein paar Schneeflocken rieselten plötzlich auf sie hinab…in ein paar Minuten würde es wieder heftig schneien. „Wunderbar. Noch mehr Schnee“, motzte Reno. „Liegt ja noch nicht genug – neiin!“ Cloud guckte sich um und kräuselte die Lippen. „Sieht doch nett aus.“ „Jahh, total. Was ist jetzt - nimmst du mich mit?“ Ohne diesen Dauerlauf, war der Schnee gleich noch einige Grade kälter. Cloud startete den Motor und sah ihn an. Schien zu überlegen. „Ach komm Kumpel, ich geb’ dir auch einen aus.“ Wenn er hier nicht bald wegkam, dann er sich noch etwas Wichtiges abfrieren. Etwas sehr Wichtiges. „Auf Firmenkosten, also?“ Und dann war ein lautes *GROAAAAAR* des Motors zu hören, Clouds leises „Kein Interesse“ und Reno konnte nur noch die Rücklichter erkennen, welche sich im mörderischen Tempo entfernten. Reno blinzelte. Weg. Er blinzelte noch mal. Wirklich weg. „Du DÄMLICHER Arsch!!“ Dann war es wieder dunkel und Reno war wieder allein mit seinem Highway auf dem sehr, sehr viel Schnee lag. Aber immerhin waren jetzt die Monster Schaschlik – Cloud Strife hatte einen Hang zu dramatischen Auftritten, konnte das sein? Missmutig stampfte er weiter. Keine drei Minuten später waren die paar Schneeflocken zu einem netten Schneegestöber geworden. Nach weiteren vier Minuten tobte um ihn herum ein Schneesturm und Reno konnte seine Ohren nicht mehr spüren. Von anderen Körperteilen fing er erst gar nicht an. 15 Minuten später sah Reno winkende Elefanten auf Skiern mit grünen Mützen. Und als er schon drauf und dran war, sich ein Iglo zu bauen, hörte er irgendwo in der Dunkelheit ein leises Geratter. Konnte das sein?! Das Geratter wurde immer lauter. Er war…tatsächlich: Ein Helikopter. Solange kein Elefant mit grüner Mütze am Steuer saß, war alles schön. Scheinwerfer fielen auf Reno und eine Fontäne aus Schnee wirbelte in sein Gesicht, als die Maschine zur Landung ansetzte. Bitte lass es kein Elefant sein! Nein...der große Chocobo-Gott war wirklich so gnädig. Ein Shinra-Helikopter! Er erkannte das Firmenlogo ganz deutlich! Die Tür schwang auf und Elena und Rude blickten ihm entgegen. In seinem Appartement würde er in den Backofen kriechen müssen, um wieder trocken zu werden. Elena kam ihm entgegen gerannt, während Rude im Helikopter wartete. „He, wir dachten schon, wir dürfen dich aus einem Eisblock meißeln!“, rief sie ihm entgegen. „Elena? …so schön, dass du kein Elefant bist.“ Er grinste sie an und war noch nie so froh gewesen, ihre penetrante Stimme zu hören. Sein ganzer Körper fühlte sich gefroren an. Einen Eispickel hatte er jedenfalls – hoffentlich funktionierte der später noch. Elena hob eine Augenbraue. „Ja…äh, das freut mich jetzt auch.“ „Und ihr habt auch keine grünen Mützen…toll.“ „Ähm…ja…steht mir nicht“, antwortete Elena, ehe sie an ihm vorbeiguckte. „Oh, dann hat Cloud dich also gefunden.“ Sie deutete auf das kleine Monster-Massaker keinen Meter entfernt. „Hö?“ Reno folgte ihrem Blick und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Gefunden? Pah! „…der Penner wollte mich hier verrecken lassen.“ „Ach ja?“, meinte Elena in ihrer ‚Ich weiß es besser’-Art. „Er hat uns gesagt wo du bist...er wusste, dass wir dich suchen.“ „Aha...woher wusste der, dass ich hier...was machte der eigentlich hier...Elena?!“ Irgendetwas ging hier ab, von dem er immer noch nicht wusste, ob es gut oder schlecht war. Er tippte auf Letztes. Situationen, die mit Cloud Strife zu tun hatten, waren meistens schlecht – und endeten mit einem Besuch im Krankenhaus. „Pakete ausliefern“, erklärte sie. „Pakete?“, er guckte sie zweifelnd an. „Habt ihr euch abgesprochen?“ „Wieso?“, grinste sie und irgendetwas blitzte hinter ihren Augen auf. Jedesmal wenn sie so guckte, flog normalerweise gleich irgendwo etwas in die Luft. „Ja - ‚wieso‘?!“, murrte Reno. „…und will ich wissen, warum der im Nirgendwo Pakete ausliefert?“ „Nein, willst du nicht…“, meldete sich Rude ungeduldig zu Wort und half den beiden in den Helikopter. „…und du willst auch nicht wissen, wen sie alles anrufen musste, bis sie ihn endlich am Telefon hatte.“ Reno guckte ihn erst eine Sekunde an, verdrehte dann die Augen. „…sag nicht! Und der ist wirklich…?!“ „Anscheinend“, sagte Rude. „Ist der wieder in irgendeinen Mako-Topf gefallen?!“, warf Reno ein und zog seine Augenbrauen hoch. „Ich glaube, er will jemandem etwas beweisen…“, meinte Elena plötzlich etwas zu gut gelaunt, zog die Tür zu und warf Reno eine Iso-Decke über. „Beweisen?“, fragte Reno ungläubig nach und zog die Decke enger um sich. „Indem er mitten im der Pampa Pakete ausliefert?!“ Elena verzog das Gesicht. „Oh man…“ Und plötzlich rasteten die Zahnräder in Renos Kopf ein. Cloud Strife, dachte Reno. Der absolute X-Faktor. Das totale Mysterium. Der Mann mit der Tonne Valium im Kopf... „Ach soo“, grinste Reno. „Dann will der jetzt auf einmal doch zu Shinra?!“ Schweigen. Elena guckte ihn groß an und Rude war wie immer, nur noch versteinerter. „Das wird nie etwas...“, murmelte er ihr kopfschüttelnd zu. „Aber echt!“, nickte Reno energisch. „Und eins sag ich euch: Zu den Turks kommt DER mir nicht!“ Und mit einem lauten Rattern hob der Helikopter ab... Ende. Vielen Dank für's Lesen. Lasst mich wissen, wie es euch gefallen hat. ^^ lg kisa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)