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Glamour ☆ Fashion

Wie weit sollte ein Mensch für seinen Ruhm gehen? vs. Wie weit darf ein Mensch für seinen Erfolg gehen?
von

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Glamour #4

Rating: PG-13/R

A/N: ich mag dieses Kapitel ^_______^;;;

Beta’d: mit penibelster und geduldigster Arbeit von Tattoo <33 *lieb*

POV: Kiyoharu =D (siehe Kapiteltitel ^^)
 

~★~☆~★~☆~★~
 

Hiroto hatte mich für den Sonntag in ein ziemlich teures Hotel bestellt. Er hatte gemeint, dass es ziemlich dringend sei und er eine Überraschung für mich habe. Ich hatte nur widerwillig auf sein Drängen hin nachgegeben, weil ich mich eigentlich mal wieder mit Jui treffen wollte, ich hatte ihn ein wenig vernachlässigt in letzter Zeit. Ich meine, nicht, dass es mir nicht gut getan hätte, nicht alle fünf Minuten zu wiederholen, dass und wie sehr ich ihn liebte, aber er wurde schnell beleidigt, wenn ich ihn zu lange nicht sah. Für Hyde hatte ich überhaupt keine Zeit gehabt, aber seltsamerweise hatte er mich zu keinem Treffen gezwungen. Gara hatte ich ja schon in der vorigen Woche gesehen, er konnte ruhig noch ein bisschen warten.

Aber während ich auf dem Weg zu dem Hotel war, aus dem Auto nach draußen sah und die Lichter der Straßenlaternen und der Neonschilder vorbeizogen, breitete sich langsam ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend aus. Ich traute Hiroto nicht. Ich kannte ihn zu kurz, er könnte mich in irgendeine Art von Falle locken – in ein Hotel waren wir noch nie gegangen.... Ach, wahrscheinlich wurde ich einfach nur paranoid. Ich sollte nicht an so etwas denken, dazu gab es sowieso keinen Anlass.

Am Hotel angekommen, stieg ich aus und betrat das Foyer, ging in Richtung Aufzug. Ich war gespannt, was für eine Überraschung er dieses Mal für mich vorbereitet hatte. Die vorherigen hatten mir immer außerordentlich gefallen, er war wirklich ein würdiger Ersatz für Kirito, auch, wenn er eigentlich nicht mein Typ war – seine Versautheit machte das alles wieder wett. Und dabei sah er noch so niedlich aus! Vielleicht war es das, was mich an ihm so anmachte – diese kindliche Unschuldigkeit gemischt mit dieser Obszönität...

Dass ich jetzt ein neues Betthäschen hatte, dafür konnte ich dieses Mal ausnahmsweise nichts. Hiroto war irgendwann in mein Büro gekommen, hatte sich auf meinen Schoß gesetzt und angefangen, mein Hemd aufzuknöpfen. Einfach so – konnte ich da nein sagen? Und in dem Stil ging es weiter, ich musste überhaupt nichts machen, er kam von selbst an, bettelte um Treffen mit mir und bot sich mir auf dem Präsentierteller an. Also bitte, ein solches Angebot konnte ich doch nicht ausschlagen.

Vielleicht störte mich aber auch gerade seine Direktheit an ihm. Ich lebte nach dem Grundsatz, dass du den Leuten mehr vertrauen kannst, wenn du sie überzeugt hast, als wenn sie sofort vorgeben, derselben Meinung wie du zu sein. Gara hatte ich überzeugt, Jui hatte ich überzeugt, Kirito hatte ich überzeugt, und Hiroto? Bei ihm war es von selbst gekommen. Ich fand das verdächtig.

Aber bitte, solange ich so guten Sex bekam, wollte ich mich nicht beschweren.

Während ich im Aufzug war, ging ich in Gedanken noch einmal unser Gespräch durch, und suchte nach irgendwelchen suspekten Stellen. Er war zwar geheimnisvoll geblieben, aber nicht verdächtig. Obwohl... er hatte gemeint, dass mich etwas erwarten würde, mit dem ich auf keinen Fall rechnen würde. Und er hatte nicht gesagt, ob es gut oder schlecht war.

Der Aufzug hielt auf der angegebenen Etage und öffnete seine Türen. Ich zögerte. Wollte ich wirklich wissen, was mich erwartete?

Entschlossen ging ich los, erwartungsvoll, misstrauisch und ein bisschen nervös. Er kam von Vanilla Sky, was, wenn das alles nur eine Farce gewesen war, um mich hierher zu locken?

Also nein, jetzt wurde ich wirklich paranoid. Vor der Tür, die mir diese Überraschung bringen sollte, stoppte ich, und atmete einmal tief durch. Dann legte ich mein Ohr an die Tür, um eventuelle Stimmen zu hören. Wenn noch irgendjemand anderes dort war, dann würden sie bestimmt darauf spekulieren, dass ich vorher klopfte und ab dann ruhig sein. Aber nein, ich hörte nichts. Doch, plötzlich ertönte eine Stimme.

„Wann kommt er denn endlich...?“

Ich schloss für einen Moment die Augen und seufzte kaum hörbar. Hiroto. Das war nur Hiroto. Kein Grund zur Besorgnis. Ich sah auf meine Uhr. Ich war bereits eine Viertelstunde zu spät. Also klopfte ich und öffnete die Tür, als ein ‚herein’ ertönte. Ich betrat den Raum und blieb wie angewurzelt stehen.

...

Nein.

Das konnte nicht...

Nein.

Unmöglich.

Absolut unmöglich.

.......

Sie waren alle da.

....

Alle waren sie gekommen, und jeder von ihnen musterte mich hasserfüllt, abschätzig, verletzt, enttäuscht, kalt, wie auch immer, sie standen alle in einem Halbkreis um die Tür, elf Leute insgesamt: Ganz links die heutigen, angefangen bei Jui, dann Yasu, Kirito, Gara, Hiroto und Rose und Hakuei standen dicht beieinander, und mit Hakuei fing meine Vergangenheit an. Atsushi war gekommen, sogar Hyde. Das hätte ich nicht von ihm gedacht. Er hatte den Blick gesenkt. Und neben ihm Kei und...

Mirai.

Sie hätte ich am wenigsten erwartet. Nein. Das hier passierte nicht wirklich, das war ein Traum, aber warum wirkte es so echt? Warum sah Mirai ein paar Jahre älter aus, hatte dasselbe spöttische Lächeln auf den rosigen Lippen wie damals, war genauso umwerfend wie schon immer? Ich flüsterte leise ihren Namen.

„Schon scheiße, wenn keiner mehr zu einem hält, oder?“, brach Hakuei endgültig die Stille und lächelte schief.

Ich sah ihn an, dann musterte ich sie der Reihe nach. Jui musterte mich mit einem Blick, der nicht so schwach wirkte wie erwartet, in ihm lag Enttäuschung und Wut. Yasu wirkte ganz ruhig, klar, ihm war nichts Schlimmes passiert. Kirito beobachtete mich verächtlich, ganz anders dagegen Gara, der rein gepeinigt aussah, als wäre er lieber woanders. Warum? Vor einigen Tagen hatten wir uns noch gesehen, da war er wie immer gewesen... Hiroto lächelte mich tatsächlich an, ein Indiz dafür, dass ich ihm nie etwas bedeutet hatte. Damit konnte ich leben. Aus Roses Blick konnte ich nichts anderes herauslesen als Interesse, als wäre ich ein seltenes Insekt, Hakuei wirkte – wie zu erwarten war – so, als würde er mir gleich an die Kehle gehen wollen. Atsushi war genauso ruhig wie Yasu, Hyde dagegen wich weiterhin meinem Blick aus und Kei hatte schadenfroh eine Augenbraue gehoben. Mirai sah mich unverwandt an, eine Mischung aus Amüsement und Ärger in ihren wunderschönen dunkelbraunen Augen. Ich wollte sie umarmen.

„Petze“, murmelte ich leise in Yasus Richtung.

Dessen Gesicht verdüsterte sich. „Du hättest mich gleich aus dem Weg räumen sollen, du weißt doch, was für ein Helfersyndrom ich habe.“

„Was wollt ihr?“, fragte ich beherrscht und schaute zu Hakuei.

Der hob die Augenbrauen. „Sieh nicht mich an. Ich bin nur stocksauer auf dich, weil du meinen Freund angepackt hast. Frag Gara, frag Kirito, frag Jui, ihre Wunden sind am frischesten.“

Also sah ich zu den zweien, aber bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. Ich drehte mich um. Jemand öffnete vorsichtig und steckte seinen schwarzen Haarschopf herein.

„Ich bin doch nicht zu spät, oder?“, fragte er mit einem entschuldigenden Lächeln. „Habt ihr schon angefangen?“

„Toshiya!“, entfuhr es Hiroto. „Was zur Hölle machst du hier, ich.... ich hab dir gesagt, du sollst dich raushalten!“

Oh nein. Ich blickte zu Jui, dem die Panik ins Gesicht getreten war. Ja, noch hast du Angst vor Toshiya, noch missfällt dir sein Anblick.... Ich biss mir unmerklich auf die Lippe. Heute würde bestimmt nichts ungesagt bleiben...

„So was kann ich doch nicht verpassen“, lächelte Toshiya und zwinkerte in Hirotos Richtung. Na ja, vielleicht auch Garas. „Hat schon jemand den Anfang gemacht?“

„Anfang womit?“, wollte Hiroto wissen, der inzwischen rot angelaufen war und einige vorwurfsvolle Blicke erntete. Offenbar war Toshiya in dem Ganzen hier nicht eingeplant gewesen.

„Mit Anschuldigungen“, erklärte Toshiya und machte die Tür hinter sich wieder zu, warf Jui einen kurzen Blick zu. „Wenn nicht, würde ich gerne anfangen, damit diese wundervolle Person zu meiner Linken nicht noch weiter leiden muss.“ Er deutete auf Jui.

Der biss sich (wie ich, allerdings aus einem anderen Grund) auf die Unterlippe und drückte sich etwas an Yasu, der einen Arm um ihn legte.

„Ich glaube, du hast hier nichts verloren“, sagte das Helfersyndrom in Person feindselig.

„Ich glaube, doch“, gab Toshiya zurück und lächelte, schaute mich dann an. „Möchtest du es ihnen erklären, Kiyoharu, oder darf ich? Ich habe Angst, dass du alles verdrehst.“ Ich schwieg. „Gut, ich werte das als Zustimmung. Ich denke, hier wissen alle, dass Jui und ich mal zusammen gewesen sind-“

„Ich weiß nicht mal, wer du Clown bist“, warf Kei in Richtung Toshiya ein.

„Hör auf! Ich will nicht hören, was du sagst, du hast mich hintergangen, du hast mich sitzen gelassen, du hast Lügen über mich verbreitet!“, rief Jui plötzlich, Tränen in den Augen.

„Wie auch immer“, fuhr Toshiya unbeeindruckt fort, „Jui und ich waren auf jeden Fall mal zusammen, und wir waren so glücklich miteinander, dass wir uns zusammen aus dem Modelgeschäft absetzen wollten, um in Frieden zu heiraten. Okay, vielleicht nicht heiraten, aber wir wollten nicht mehr weitermachen, wir hatten genug Geld und die Nase voll“, erzählte Toshiya und schenkte mir ein Lächeln. „Ihr könnt euch vorstellen, dass das unsere Chefs – sprich: diese Witzfigur hier und Cher Zwei Punkt Null, also Gackt – nicht sonderlich begeistert hat, als sie das von unseren Freunden erfahren haben. Also haben sie dementsprechende Maßnahmen ergriffen.“

„Das stimmt nicht!“, schrie Jui hilflos. „Du verdrehst alles, DU hast die Lügen erzählt, DU hast mich sitzen lassen!!“

„Gackt und ich haben ihn gezwungen, diese Lügen zu verbreiten“, hörte ich mich selbst sagen. Alle Blicke legten sich auf mich. Ich allerdings sah Jui an. „Es stimmt, was er sagt. Wir haben ihm jeglichen Umgang mit dir verboten.“

Jui schüttelte fassungslos den Kopf. „Was...?“, hauchte er.

„Tut mir leid, dass du es so spät erfährst, aber besser spät als nie“, bemerkte Toshiya schulterzuckend und zwinkerte ihm lächelnd zu. „Da seht ihr mal, was für eine Scheiße dieser Kerl hier sonst noch machen kann“, fügte er hinzu und deutete auf mich.

„Also langsam ist das wirklich nicht mehr lustig“, meldete Kei sich zu Wort.

Jui begann zu schniefen, was Toshiya veranlasste, zu ihm zu gehen und ihn in seine Arme zu ziehen, woraufhin er nur noch mehr schluchzte.

„Können wir diese lächerliche Veranstaltung endlich mal zu einem Ende bringen?“, fragte ich gereizt. Das grenzte ja fast an ein groteskes Theaterstück...

„LÄCHERLICH?!“, fuhr Hyde mich an und musterte mich zum ersten Mal, seit ich den Raum betreten hatte. „DAS HIER nennst du LÄCHERLICH?!?! Du hast die Gefühle von jedem einzelnen hier aufs Heftigste verletzt, und das findest du LÄCHERLICH?!“

„Schrei mich nicht an“, forderte ich ruhig und sah ihn fest an.

„Kommandier mich nicht rum!!“, fauchte er. „Ich habe mich lange genug von dir ausnutzen lassen! Schau dich nur an, hier stehst du, umringt von deinen Feinden, die früher mal deine Freunde waren! Wie viele von denjenigen, die hier stehen, hassen und verachten dich? DU bist lächerlich, du hast niemandem mehr auf der Welt, ist dir das eigentlich klar? Das hast du dir gründlich versaut!“

„Miyas Freundschaft hast du für Mirai aufgegeben“, fing Hakuei an und deutete auf Mirai. „Mirais Liebe hast du für meinen Anblick und Hydes Körper weggeworfen. Und Hyde, der einzige richtige Freund, den du jemals hattest, den hast du verführt und dann angewidert das Ergebnis betrachtet, das gerade noch gut genug war, um dir als Sexobjekt zu dienen! Deinen Job hast du aufgegeben für zahllose Affären, die deinen Drang nach Anerkennung, Liebe und Sex gestillt haben, dich allerdings niemals glücklich machen konnten. Und schau, zu was du dich gemacht hast!“

„Schau, zu was du MICH gemacht hast“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme, die mir ganz, ganz entfernt bekannt vorkam. Ich sah entgeistert zu Mirai. Ihr Lächeln war verschwunden, dafür zog sie sich die Jacke aus und knöpfte anschließend ihr Hemd auf, hielt es weit auf.

Dort, wo vorher ihr zwar flacher, aber dafür hübscher Busen gewesen war, hatte sie nun die Brust eines Mannes. Und zwei lange, hässliche, gebogene Narben quer darüber.

Ich keuchte völlig entgeistert auf und starrte sie an.

„Möchtest du unten herum auch sehen?“, fragte sie spöttisch und breitete die Arme aus. „Geschockt? Bist du ernsthaft geschockt darüber, was du aus den Menschen machen kannst?“

Ich merkte, wie meine Knie weich wurden. Die wunderschöne Frau, die Frau, in die ich mich verliebt hatte, war verschwunden. Vor mir stand nun ein mir vollkommen fremder Mann. Ich kannte ihn nicht mehr. Mit ihm war ich nicht verheiratet gewesen, nein, mit ihm nicht. Ich hatte die bezaubernde, wundervolle Mirai geheiratet. Dieser Mirai vor mir war nicht mal ein Abklatsch, er hatte nicht die Hälfte ihrer Anmut, nicht einmal ein Viertel ihrer Eleganz. Dieser Mirai vor mir, der mich triumphierend ansah, war ein Alptraum.

„Das wollte ich dir schon lange mal zeigen“, fuhr Mirai fort, seine Stimme jetzt fester. Ich hörte noch Mirais frühere Stimme heraus, plötzlich hatte ich wieder ihr Lachen im Ohr, ihre melodische Stimme... „Dem Monster, das mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin.“

Mirai hätte mich niemals Monster genannt, Mirai liebte mich. „Ich... bin kein...“

„Du wirst dir wünschen, niemals geboren worden zu sein“, murmelte Hakuei und starrte mich düster an. „Morgen wird ein Artikel in Japans bekanntester Zeitung erscheinen, auf der Titelseite. Er wird den Inhalt haben, wie einer der renommierten und erfolgreichen Chefs von GLAMOUR – FASHION an der eigenen Scheiße zugrunde geht.“

„Wir haben alle gegen dich ausgesagt, du wirst wahrscheinlich einige Prozesse an den Hals kriegen“, fügte Kirito hinzu. „Unter anderem auch für Yasu. Und wahrscheinlich auch für Toshiya.“ Er sah zu Toshiya, der Jui schon seit Minuten beruhigend und zärtlich über den Kopf streichelte.

„Oh ja, und die Polizei wird Beweise dafür finden, dass du fast alle Kollektionen gefälscht hast, wofür du auch noch mal blechen wirst“, merkte Yasu an. „Völlig egal, ob du es warst oder Gackt, ihr habt doch sowieso zusammen gearbeitet, nicht wahr?“

Ich starrte ihn an, blickte dann zu Hyde, der meinem Blick wieder auswich.

„So eine Doppelmoral ist wirklich einmalig“, murmelte Hakuei kopfschüttelnd. „Nach außen hin ziehst du über Gackt her, wo du kannst, und eigentlich macht ihr gemeinsame Sache, indem ihr irgendwelche Ideen für Spottpreise von arbeitslosen Designern abkauft und sie groß als eure eigenen Ideen rausbringt und vermarktet.“

„Geschickt, eigentlich“, merkte Atsushi an, der sich bis dahin zurückgehalten hatte. „Denn so könnt ihr sichergehen, dass ihr nicht verklagt werdet. Da die Designer kaum leben können mit dem Geld, das sie bekommen, können sie es sich nicht leisten, einen Prozess gegen euch zu führen.“

„Du wirst vollkommen vernichtet“, flüsterte Kirito. „Du verlierst dein Ansehen, dein Geld, deinen Job, du bist ersetzbar! Das weißt du, nicht wahr? Man kann dich ohne Probleme ersetzen. Du wirst entlassen, du wirst NICHTS mehr haben. Und da die Zeitungen, nachdem sie die Neuigkeit aufgegriffen haben, deinen Kopf rollen sehen wollen, werden sie überall zeigen, wie du aussiehst, damit du auch ja nicht mehr unerkannt auf die Straße gehen kannst.“

„Du wirst kein soziales Leben mehr haben“, fügte Hakuei hinzu. „Keiner wird mehr mit dir was zu tun haben wollen, weil er nicht wissen wird, ob du ihn gerade auch wieder nur verarschst oder nicht...“

„Du wirst ausgelacht werden“, meldete jetzt auch Mirai sich wieder zu Wort, das höhnische Lächeln zurück auf ihren... auf seinen Lippen. „Dafür, dass du mal mit so jemandem wir mir zusammen, sogar verheiratet warst.“

„Mach dich auf die schlimmsten Jahre deines Lebens gefasst... die den Rest deines Lebens andauern werden“, grinste Kirito.

„Weißt du, wir haben uns gefragt, ob das vielleicht nicht ein wenig hart ist“, fuhr Yasu fort.

„Wenn wir dir alles nehmen, was dir wichtig ist“, nickte Hakuei.

„Deinen materiellen Besitz...“

„Deinen Ruf...“

„Alle deine Freunde...“

„Deinen Job...“

„Wir haben uns die ernsthafte Frage gestellt, ob es gerecht ist, wenn wir dir im Gegenzug zu dem, was du uns allen angetan hast, dies alles nehmen“, wiederholte Kirito.

„Und wir sind zu dem Schluss gekommen... ja. Ja, das ist nur gerecht.“

Es überraschte mich, das von Gara zu hören. Ich betrachtete ihn, und er starrte mich nur feindselig an. Variable X, fuhr es mir durch den Kopf, du bedeutest ihm nichts. Deshalb hat er sich nichts anmerken lassen bei eurem Treffen vor ein paar Tagen. Weil du ihm eh egal bist.

„Du hast uns im Gegenzug viel zu viel genommen“, redete Gara weiter. „Unsere Träume, Wünsche, Hoffnungen, unsere Unschuld, unseren Glauben an das Gute, an die Menschheit, an die Liebe. Unser Vertrauen in dich, in alle anderen. Du hast unsere Gefühle aus uns herausgesaugt, wie ein Vampir, und du hast selbst dann nicht gestoppt, als wir leer waren, sondern immer weiter gesaugt, weil du wusstest, dass du mit einer Regung von dir unsere Gefühle wieder aufleben lassen konntest. Du bist ein Monster, Kiyoharu. Und du hast uns auch fast zu welchen gemacht. Du hast dafür gesorgt, dass wir naiv blieben, damit du uns kontrollieren konntest, wie du wolltest. Das waren wir für dich, nicht wahr? Ein Experiment, wie sehr du andere menschliche Wesen beeinflussen und in deine Macht bringen kannst. Jetzt weißt du es. Sogar so weit, dass sie blind für das Offensichtliche wurden und von einer außenstehenden Person darauf hingewiesen werden mussten, dass du nichts anderes als ein Puppenspieler bist.“

„Bezahl dafür“, murmelte Jui.

„Du WIRST dafür bezahlen“, mischte Hakuei sich wieder ein. „Du hast mit einem hohen Einsatz begonnen, du hast ihn immer weiter vermehrt, aber jetzt ist dein falsches Spiel aufgefallen. Jetzt verlierst du alles.“

Eine Weile herrschte Stille.

„Wie könnt ihr mir das antun?“, fragte ich irgendwann leise. „Wie könnt ihr das tun, obwohl ihr mich angeblich geliebt habt?“

„Oh, du solltest die Liebe nicht unterschätzen“, bemerkte Mirai. „Das hier tun sie auch nur, weil sie dich lieben.“

„Liebe ist ein sehr abstrakter Begriff...“, meinte Kei nachdenklich. „Sie kommt auch in der Hassliebe vor. Ich bin mir sicher, dass ich dich irgendwo in meinem Herzen auch noch liebe, aber die Liebe ist wie Wein. Je älter sie wird, desto besser wird sie... aber wenn sie zu alt wird, dann verdirbt sie. Und wenn man sie zu lange an der Luft stehen lässt, verwandelt sie sich in Essig. Stell dir vor, die Liebe ist der Wein, und durch die Erkenntnis, dass du ein machtgeiles Arschloch bist, verwandelt sie sich bei einigen langsam, bei anderen schneller, in Essig. Und Essig ist der HASS. Ich hasse dich weder, noch liebe ich dich, ich habe den Wein, zusammen mit dem Essig, einfach weggekippt. Du bedeutest mir nichts mehr, wie eine nervige kleine Ameise, die ich ohne weiteres zertreten kann.“ Mirai runzelte auf diesen Vergleich die Stirn, und Kei sah ihn kurz an. „Ich weiß, dass meine Metaphern nicht viel taugen und dass es GANZ furchtbar ist, wenn ich sie vermische, aber ich habe gerade nichts Besseres gefunden“, murmelte er Mirai zu.

„Auch, wenn das Ganze hier sowieso ein bisschen durcheinander ist“, fing Hiroto unvermittelt an und lächelte leicht, „habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen, jetzt von etwas vollkommen anderem anzufangen.“

„Tu, was du nicht lassen kannst“, erlaubte Hakuei ihm großzügig.

„Dieses ganze Gespräch hier wurde aufgezeichnet“, fuhr Hiroto fort und deutete in einige Zimmerecken, „und wird Miya zusammen mit deinem Kündigungsschreiben vorgelegt. Denn du WIRST kündigen, Kiyoharu, verzeih, dass ich es vorher nicht berichtigt habe.“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Warum werde ich kündigen?“, wollte ich leise wissen.

„Frag nicht. Du wirst es“, lächelte Hiroto zurück.

„Seid ihr jetzt endlich fertig?“, fragte ich.

Hakuei trat ein paar Schritte auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen, dann beugte er sich zu mir. „Du brauchst überhaupt nicht so gelassen zu tun, ich weiß, dass du zusammenbrechen wirst, wenn wir gehen. Vor uns würdest du dir keine Schwäche erlauben. Aber selbst wenn du dich hier vor uns beherrschen kannst – wie lange wirst du es vor der Öffentlichkeit können? Das hier wird öffentlich werden, und was machst du dann? Lange wirst du dein Gesicht nicht mehr wahren können. Deshalb kannst du jetzt ruhig Schwächen zeigen. Wir sehen sie früher oder später sowieso. Kiyoharu.“

Mirai nahm eine unförmige Tasche von dem Bett hinter sich und reichte sie Hakuei, der sie mir in die Hand drückte.

„Schau dir die doch mal beizeiten an“, sagte er und trat einen Schritt zurück, als würde er sich vor mir ekeln. „Ich hoffe, wir sehen uns nie mehr wieder.“

Er verließ den Raum als erstes, Rose folgte ihm, dann alle anderen. Kein einziger blickte zurück. Toshiya hatte einen Arm um Jui gelegt und drückte ihn fest an sich, Kei wollte nach Mirais Hand greifen, aber der sah ihn nur tadelnd an. Yasu schloss die Tür hinter sich. Nicht mal er schaute sich um.

Ein dumpfes Geräusch ertönte, als die Tasche mir aus den Händen glitt und zu Boden fiel. Es war, als würde aus ihr eine Kälte herausströmen, als würde diese über den Fußboden kriechen und langsam in meine Füße schlüpfen, meine Knöchel hinaufklettern, sich in meine Knochen krallen und meine Beine hochwandern, es sich für einen Moment in meinem Magen gemütlich machen, dann mit eisiger Hand mein Herz umschließen und unerbittlich meine Kehle zudrücken, bis sie schließlich mein Gesicht erreichte, mein Sichtfeld weiß werden ließ, weiß wie Schnee.

Mein Körper gehorchte mir nicht mehr, ich sank auf die Knie, musste mich mit den Händen vor mir abstützen, um nicht mit dem Kopf auf den Boden zu schlagen, ich sank immer weiter in mich zusammen, bis meine Stirn irgendwann auf dem weichen hellen Teppich unter mir lag.

Ich schluchzte auf, begann zu zittern, mir wurde eiskalt.

Ich war am Ende.

Es gab kein Zurück mehr.

Ich war von meinen eigenen Puppen, die sich von meinen Fäden losgekämpft hatten, überwältigt, mit meinem eigenen Garn zusammengeschnürt worden, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.

Und während ich immer wieder erstickt aufschluchzte, mein Gesicht in den Teppich drückte, mich in das weiche Material hineinkrallte, wurde mir bewusst, dass es kein ‚ich’ mehr gab. Nur noch das Ich. Das große Ich. Das öffentliche Ich. Das kleine ich war vor vielen Jahren verloren gegangen, ausgelöscht worden, als ich Miyas Freundschaft wegwarf, als ich Mirai sitzen ließ. Das kleine ich hatte noch Moralvorstellungen gehabt, Träume und Hoffnungen. Aber davon war nichts mehr übrig.

Das Ich, als das ich mich ausgab, und das Ich, das heimlich auf all diese dummen Models hinabsah, sie waren schon längst eins geworden.

Hätte es noch ein ich gegeben, dann hätte es sich gegen das Ich gewehrt.

Aber ich war schon vor langer Zeit besiegt worden.

Von mir selbst.
 

~★~
 

Am nächsten Tag ließ ich die Vorhänge geschlossen. Ich schaltete den Fernseher nicht ein, um Morgennachrichten zu schauen, ich blätterte die Zeitung nicht durch.

Ich stand nicht vom Bett auf.

Regungslos blieb ich liegen und wünschte mir, einfach die Augen zumachen zu können und nie wieder aufwachen zu müssen.

Nach einer Weile siegte allerdings die Neugier. Ich rappelte mich auf, zog mir einen Morgenmantel an und holte die Tasche an mein Bett, die Hakuei mir gestern gegeben hatte. Als ich sie öffnete, konnte ich erst einmal nichts damit anfangen. Viele Kassettenhüllen, wie für einen Kassettenrecorder gemacht, aber so etwas besaß ich überhaupt nicht mehr. Ich öffnete eine Hülle und las ‚Kirito’ darauf. Das, was darin war, sah nicht aus wie eine normale Kassette. Ich schüttete die Tasche auf meinem Bett aus und verstand, als eine Kamera ebenfalls auf das Laken fiel. Offenbar alles Kassetten für die Kamera...

Ich zählte durch. Elf Kassetten. Für elf Leute. Kam hin.

Mit zitternden Fingern öffnete ich jede Hülle einzeln und las den Namen jeder Person, die gestern dabei gewesen war, bis auf Toshiyas. Zögernd stand ich auf, ging zu meinem Fernseher und schaute, ob die für die Kamera notwendigen Anschlüsse da waren. Waren sie. Ich schloss sie an den Fernseher an und holte dann alle Kassetten, betrachtete sie. Dann ordnete ich sie erst einmal nach Wichtigkeit der jeweiligen Person beziehungsweise wen ich lieber sehen wollte. Diejenigen kamen an den Schluss.

Hiroto war der erste – er bedeutete mir gar nichts, schließlich war er nur kurz ein Betthäschen für mich gewesen. Ich steckte die Kassette mit seinem Namen in die Kamera, drückte auf Play und setzte mich im Schneidersitz vor den Fernseher.
 

Ein leises, raschelndes Geräusch ertönte, dann hörte man ein dumpfes ‚POCK!’. Im Bild war lediglich eine gelb gestrichene Wand und die Hälfte eines Posters von einem verstorbenen Musiker mit pinken Haaren. Kurz tauchte Hirotos Gesicht direkt vor der Linse auf, dann verschwand er wieder, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen, dieses Mal weiter weg, und sich auf einen Stuhl vor der Kamera zu setzen, ein Lächeln im Gesicht.

„Hey! Ich hoffe, wenn du das hier siehst, dann geht es dir so schlecht, dass du am liebsten sterben würdest“, begann er zufrieden und grinste kurz. „Denn das heißt, dass ich es sowieso nicht noch schlimmer machen kann. Aber das glaube ich sowieso nicht. Nein, eigentlich, wo ich so drüber nachdenke, müsste ich beinahe so was wie eine Erholung sein...“ Er überlegte einen Moment und winkte dann ab. „Na ja, egal. Ich habe dir eigentlich nicht so viel zu sagen wie die anderen, weil wir uns ja kaum kennen, was hauptsächlich daran liegt, dass du mich zu Hyde abgeschoben hast. Das ging mir eigentlich ziemlich gegen den Strich, ich hatte gehört, dass du dich aufopfernd um neue Models kümmern würdest, wie du es auch bei Gara zum Beispiel, oder bei Rose gemacht hattest, und eigentlich wollte ich deshalb zu dir, aber mich dann einfach diesem Zwerg zuzuteilen, fand ich doch schon hart. Hyde interessierte mich nicht! Wenn ich mich hochschlafen wollte, dann war er der letzte, den ich anmachen würde, weil ich weiß, dass ich bei ihm eh keine Chance habe, weil er nur hinter dir her ist.“

Der Braunhaarige atmete einmal tief durch. „Wo war ich? Richtig. Nein, du hast dich nicht verhört, ich will mich hochschlafen, bei Gackt hat das ja leider nicht geklappt, als er rausgekriegt hat, dass ich mich nur an ihn rangemacht hatte, weil ich erfolgreich werden und endlich auch so ein großes Haus und ein hübsches Auto und viele, viele Männer besitzen wollte, da wollte er mich rausschmeißen, aber ich konnte ihn überreden, mich zu dir zu lassen, damit schien er ganz zufrieden zu sein. Dann hatte er mich nicht am Hals, sondern du, aber es kam ganz anders, es war wirklich unerwartet, dass du mich einfach zu Hyde abgeschoben hast, und das war echt nicht nett von dir.“

Er zog eine Schnute. „Ich meine, was kann ich dafür, dass ich nicht dein Typ bin? Ich bin nun mal ein kleiner Engel, oder zumindest tue ich so. Wie auch immer, letztendlich hab ich dich doch dazu gekriegt, mich zu vögeln, und in der Hinsicht muss ich dich wirklich mal loben, also du bist nicht nur bei deinem Job gut, sondern auch im Bett. Hättest du dich etwas mehr um mich gekümmert und hätte ich mehr von dir erfahren und wäre ich dir nicht mit meinem ständigen Geplapper auf die Nerven gegangen, dann hätten wir beiden ganz bestimmt auch mehr werden können, aber im Endeffekt ist es ja gut, dass nichts daraus geworden ist, denn dann wäre ich nur noch einer in deiner Sammlung gewesen. So aber bist DU einer in MEINER Sammlung.“

Hiroto grinste zufrieden. „Gib’s zu, du hast die Male mit mir genossen, mehr als ich, deshalb finde ich, kann man schon sagen, dass ich dich verarscht habe und nicht umgekehrt. Hm, wo ich so drüber nachdenke, ist das hier doch nicht so aufbauend wie ich dachte. Aber egal, schließlich geht’s ja darum. Ha, du wolltest dich bestimmt schon freuen, so lieb wie ich bin, könnte ich nie etwas Nachteiliges über dich sagen, stimmt’s?! Das hast du jetzt davon. Macho. Weißt du, ich mag Typen wie dich nicht, die glauben, sie wären der Mittelpunkt der Welt. Du kotzt mich an, und das, was du den anderen alles angetan hast, das werde ich dir auch nie verzeihen. Das ist wirklich zum Kotzen. Bah, mir wird schlecht, wenn ich weiter daran denke, dass du dich quer durchs Rudel... bah. Widerlich. Du bist abartig, hörst du? Das ist pervers, das ist anormal, das ist KRANK. Du hast doch einen echten Dachschaden. Geh mal zum Psychiater. Na ja, das war es nicht, was ich sagen wollte.“

Er überlegte eine Weile. „Hmm... jetzt hab ich vergessen, was ich sagen wollte. Ich rede zu viel. Na ja, wenn’s mir noch irgendwann mal einfällt, dann schick ich’s dir per Post, ja? In diesem Sinne – ein schönes Weiterleben in Schande noch.“ Er schenkte der Kamera noch ein strahlendes Lächeln, dann stand er auf, verschwand aus dem Bild.
 

Als das Bild schwarz wurde, blieb ich noch eine Weile regungslos sitzen und starrte auf den Bildschirm. Das war es, was mich erwarten würde? Die geheimsten Gedanken der Personen, die ich benutzt hatte? Ich betrachtete meine Ordnung der Kassetten. Schnell sortierte ich einiges um und machte dann mit Kei weiter.
 

Das erste, was man sah, war ein überdimensionales und unscharfes Auge, dann trat Kei ein paar Schritte zurück und legte den Kopf schief, trat wieder zur Kamera und fuhrwerkte hörbar an ihr herum. Im Bild sah man nur noch eine wunderschöne Suite, ganz weit im Hintergrund ein Fenster, das allerdings auf einer zu hohen Etage war, als dass man etwas hätte erkennen können.

Mit einem Mal wurde die helle Suite stockfinster, dann wurde es wieder strahlend hell wie vorher, anschließend sah man nur noch schwarz-weiß.

„Mensch, ist das ein geiles Ding...“, hörte man Kei murmeln. Das Bild verfärbte sich sepia, flimmerte kurz und stand plötzlich auf dem Kopf. Kei kicherte leise. Nun war die Suite wieder in ihrem ursprünglichen Zustand zu sehen. Dann wirkte es unvermittelt so, als hätte man eine durchsichtige gelbe Folie vor die Linse gelegt, die sich nach einigen Sekunden langsam ins orangene verfärbte.

„Das gefällt mir!“, beschloss Kei und setzte sich vor die Kamera, lächelte sie an. „Hi, Kiyo! Das hier ist alles ein bisschen improvisiert, weil ich erst vor ein paar Tagen erfahren habe, dass das Zuckerschneckchen, also Gara, nicht alleine mit dir zusammen ist.“ Inzwischen war das Bild nicht mehr orange, sondern rot. Es schien, als würde der Farbfilter alle Farben des Regenbogens einmal durchlaufen und das Bild dementsprechend einfärben. „Das hier wird auch gar nicht lang, weil ich dir nicht viel zu sagen habe, außer dass du eines der größten Arschlöcher bist, das mir je auf dieser Erde begegnet ist.“

Während Kei violett anlief, dachte er einen Moment nach. „Ich frage mich nur, warum du das alles getan hast. Warum du es damals getan hast und diesen Fehler heute erneut begehst. Wahrscheinlich hatten das Zuckerschneckchen, Kirito und Jui und die anderen einfach nur Pech, in deine Hände zu fallen. Ich weiß selbst, wie charmant du sein kannst, und inzwischen denke ich gerne an die Zeit zurück, die wir miteinander hatten. Ich bin sicher, deine Techniken haben sich seit damals nur noch verfeinert.“ Als er das nächste Mal lächelte, war das Bild blau. „Es fasziniert mich, wie gut du Theater spielen kannst, das solltest du hauptberuflich machen, damit hättest du bestimmt viel Erfolg. Bevor du irgendetwas falsch verstehst – mit Faszination meine ich nichts Positives. Es beeindruckt mich, und es stößt mich gleichzeitig ab, weil das, was du mit deinem Talent anstellst, absolut verabscheuungswürdig ist. Aber du wirst dich nie ändern. Egal, was du machst, du änderst dich nie.“

Er schwieg, während er langsam ins Grüne überwechselte. „ICH habe mich geändert seit damals, das merkst du vielleicht. Früher war ich nur verspielt, jetzt bin ich ein richtiges Spielkind, aber wenigstens habe ich einen Job an Mirais Seite gefunden, der mir gefällt. Ich habe ihm geholfen, aus Japan herauszukommen, und zum Dank darf ich bei ihm bleiben. Keine Sorge, ich passe gut auf ihn auf. Ich lebe mein Leben weiter. Ich glaube, das war es, was ich dir sagen wollte – es gibt auch ein glückliches Leben ohne dich. Du magst es dir nicht vorstellen, aber das gibt es.“ Jetzt war er wieder gelb. „Aber wenigstens konnte ich mit dieser ganzen Sache abschließen. Und auch Mirai ist froh darüber, glaube ich.“ Kei lächelte erneut. „Das war es auch schon. Danke, dass du es dir angesehen hast.“ Damit stand er auf und schaltete die Kamera aus, nachdem das Bild noch endgültig wieder ins Rote übergegangen war.
 

Ich schüttelte langsam den Kopf, erinnerte mich an Keis kleine Eigenheiten damals. Er hatte immer Zuckerwatte haben wollen, wenn er schlecht gelaunt war. Oder einen Kuss, damit konnte man ihn wunschlos glücklich machen. Er war eigentlich ganz niedlich gewesen...

Ich dachte an seine Worte und daran, dass er Mirais Hand nehmen wollte am Vortag... ich konnte mir die beiden nicht zusammen vorstellen. Das passte nicht.

Verärgert schob ich die nächste Kassette in die Kamera.
 

Dieses Mal sah man einen relativ dunklen Raum, der edel eingerichtet war. Beinahe sofort trat Atsushi ins Bild, einen ernsten Gesichtausdruck aufgesetzt.

„Wenn es meine Entscheidung wäre, dann würde ich jetzt hier nicht stehen“, begann er ruhig mit seiner wohlklingenden Stimme, keine Miene verziehend. „Aber Hakuei, Kirito, Gara und Yasu bestanden darauf, dass jeder ein solches Video exklusiv für dich anfertigte, um dir noch einmal seine letzten Gedanken zu äußern. Und da es ein ziemlicher Aufwand gewesen wäre, jeden einzeln mit dir sprechen zu lassen, haben sie beschlossen, dass es so viel einfacher ist.“

Atsushi seufzte leise. „Ich persönlich halte nichts von dieser Methode, da ich niemals deine Reaktion auf das, was ich hier sage, erleben werde, es sei denn, du filmst dich gerade selbst und das wäre doch ein recht absurder Gedanke.“ Er schwieg einen Moment. „Eigentlich halte ich auch nichts davon, an jenem Sonntag anwesend zu sein, da es keinen Unterschied macht, ob meine Persönlichkeit gegenwärtig ist oder nicht. Wie heißt es doch noch? Die Zeit heile alle Wunden. Bei mir war es die Enttäuschung und die Desillusion, die meine Wunden geheilt hat, Wunden, die du mit deinen Klauen in meine Haut gerissen hattest. Enttäuschung durch dich und Desillusion durch Hakuei. Du weißt, dass ich mich damals in seine Arme flüchtete. Das bereue ich heute noch. Er war so weltfremd wie ein Kind. Dies alles ließ mich nüchtern werden, abstumpfen, könnte man sagen. Du wurdest zweitrangig, Beziehungen wurden zweitrangig für mich. Freunde, Anerkennung, kleinere Dinge im Leben rutschte an die erste Stelle – so wurde ich nicht unglücklich. Ich habe viele langjährige Freunde, die sich eher erschießen als mich im Stich zu lassen, auf sie vertraue ich.“

Kurz trat ein trauriges Lächeln in sein Gesicht. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich dafür verachten oder bewundern soll, dass du so etwas in mir bewirkt hast. Durch meine Einstellung habe ich bereits viele Beziehungen verloren. Allerdings hat mich das auch jedes Mal nur zweitrangig getroffen. Es ist sehr abstrakt, das weiß ich, aber vielleicht verstehst du, was ich dir mitteilen möchte.“

Wieder eine Weile Stille. „Du hattest Angst vor mir, nicht wahr? Du hast befürchtet, ich würde dich durchschauen, nicht nur damals, auch heute noch. Du warst beunruhigt, dass ich deine Lügen erkennen würde, da ich so scharfsinnig, so realistisch und so ernüchtert war. Du hast an der falschen Stelle gesucht, Kiyoharu Mori. Nicht ich, nicht der hellsichtige erfahrene Erwachsene konnte dich durchschauen. Das ist dir selbst irgendwann aufgegangen. Nein, derjenige, der dich am ehesten verstehen konnte, war ein angeberischer Halbstarker. Dennoch hast du mit allen Mitteln versucht, mich aus dem Geschäft zu drängen, du fürchtetest Konkurrenz. Jetzt hast du dein Ziel endlich erreicht. Du bist mich los.“

In Atsushis Gesicht trat erneut ein Lächeln. „Und ich habe meins erreicht. Die Welt ist DICH los.“
 

Aua.

Er hatte mehr bei mir anrichten können als Hiroto und Kei zusammen, wahrscheinlich, weil er so ernst geblieben war und so sachlich. Aber was meinte er damit, dass mich ein angeberischer Halbstarker besser verstand als er....?

Nicht in der Stimmung für Rätsel, legte ich die nächste Kassette ein.

Yasus und Roses waren recht unspektakulär, beide waren der Ansicht, dass ein Statement von ihnen unnötig war, da ich ihnen nicht wirklich etwas angetan hatte. Rose nutzte die Möglichkeit, um mich ein wenig mit Hakuei voll zu schwärmen und damit anzugeben, dass er mit Gara geschlafen hatte, als ich in Paris gewesen war.

Schlampen.

Alle beide – Gara und Rose.

Danach kam Jui an die Reihe. Auch sein Video war nicht wirklich sehenswert, er heulte mich eigentlich nur damit zu, dass er so etwas von mir niemals gedacht hätte und dass ich doch immer für ihn da gewesen wäre, dass ich es verstanden hätte, als er lieber mit Toshiya zusammen sein wollte, und dass ich ihn sofort wieder in die Arme geschlossen hätte, als dieser diese schrecklichen Lügen über ihn verbreitete. Klar hatte ich dich da mit offenen Armen empfangen, du Idiot, das war doch meine Absicht gewesen. Ich hatte unter Sexmangel gelitten, und wenn du ganz aus GLAMOUR – FASHION, ganz aus dem Geschäft gewesen wärst, dann hätte ich dich nie wieder durchnehmen können....

Langweilig. Kannte ich alles schon.
 

„Du Mistding, jetzt funktionier doch endlich!!“ Die Kamera wurde wild geschüttelt, dann gab es ein Geräusch, das wie ein ‚ploff’ klang, als würde die Kamera in eine dicke Decke geworfen werden. Dieser Eindruck wurde dadurch unterstützt, dass es mit einem Mal schwarz war. Ein paar Minuten hörte man Kirito etwas herum wühlen, dann wurde die Kamera wieder aufgehoben. Missmutig starrte der Schwarzhaarige ins Bild.

„Läufst du etwa schon? Na klasse. Und ich find die Bedienungsanleitung nicht mehr und weiß deshalb nicht, wie ich irgendetwas lösche oder überspiele.“ Kurzerhand setzte er sich auf sein Bett und hielt die Kamera vor sich, wodurch abwechselnd immer mal wieder nur sein Hals, sein Gesicht von der Nase abwärts oder nur seine Stirn zu sehen war, selten aber sein Gesicht. „Ich hab schon seit drei Stunden versucht, dieses Drecksteil hier zum Laufen zu kriegen, und es hat sich gewehrt wie ein Kerl bei der Entjungferung. Deshalb bin ich jetzt auch einigermaßen angepisst und nicht in der Stimmung, einen langen Kommentar zu machen. Ich hab dir eh nicht viel zu sagen. Ich meine, ich wollte das hier mit dem Kommentar machen, weil ich finde, dass es eine schöne Möglichkeit ist, dir Beleidigungen an den Kopf zu werfen, ohne dir die Chance zu geben, sie zu erwidern, aber abgesehen davon finde ich es praktisch, weil wir so noch mal offen mit dir reden können, ohne irgendeine seltsame Reaktion deinerseits oder spöttische Kommentare von anderen fürchten zu müssen. Also mach ich hier mal den Anfang und geb das Ding dann hinterher an Gara und Yasu weiter.“

Kirito runzelte kurz die Stirn. „Also, was ich dir sagen wollte... ich hab das irgendwo mal aufgeschrieben, das meiste aber wieder gestrichen, weil dieses Video sonst einen Aufkleber namens ‚Nicht geeignet für Individuen unter 18 Jahren’ oder so einen Mist haben müsste, und außerdem würdest du das meiste gar nicht hören wollen. Also kürze ich es auf das Wesentliche: Du hast mir sehr weh getan. Wirklich, wie ein Messerstich direkt ins Herz.“ Für einen kurzen Moment zeigte das Bild seine Brust, wobei man sehen konnte, dass sein Hemd halb offen stand. Dann war wieder Kiritos Kinn im Bild. „Ich hab dir vertraut, und du hast dieses Vertrauen missbraucht, du hast mich belogen, betrogen, blabla, du kennst die Geschichte. Aber du hast auch meinen Stolz verletzt, ich fühle mich richtiggehend verarscht von dir, dass du es nicht nur mit mir und Jui, sondern auch mit Gara getrieben hast. Das grenzt an Geschmacklosigkeit. Ich mag Gara, der Kleine ist süß und ein total guter Freund, außerdem kann er gut küssen, aber du hast fast so was wie einen Keil zwischen uns treiben wollen, ob bewusst oder unbewusst, ist mir egal. Das nehme ich nicht hin, ich nehme auch nicht hin, dass du meine Freunde verarschst. Wenn nur ich es wäre, okay, meinetwegen, aber nicht Gara und Jui auch noch. Und dann Rose... versteh mich nicht falsch, ich mag Rose nicht, ich finde ihn teilweise arrogant und so naiv, dass ich das Kotzen kriege, aber Hakuei ist GLÜCKLICH mit ihm, und das zählt für mich. Sie haben sich gefunden, und ich wünsche ihnen alles Glück der Welt, dass sie jetzt für immer zusammen bleiben. Allein dafür, dass du versucht hast, dir Rose unter den Nagel zu reißen, sollte man dich kastrieren. Aber na ja, das überlass ich Hakuei. Überleg dir nur in Zukunft, wessen Freund du f***st und wessen nicht. Würde ich dir wirklich raten.“

Kirito sah noch einmal finster in die Kamera, dann wurde diese wieder wild herumgeschwenkt. Man hörte den Schwarzhaarigen noch etwas von ‚Drecksding’ und ‚verdammter Ausknopf’ murmeln, dann wurde das Bild wieder schwarz.
 

Das war typisch Kirito.

Natürlich, von Herzen, improvisiert, zielstrebig und spontan.

Jetzt vermisste ich ihn. Wirklich, in dem Moment hätte ich ihn am liebsten in meine Arme geschlossen und die schmutzigen Sachen, die er mir ins Ohr flüsterte, genossen.

Aber ich würde ihn wahrscheinlich nie mehr persönlich wiedersehen. Diese Erkenntnis schmerzte noch immer.

Meine Finger zitterten wieder, als ich die nächste Kassette einlegte.
 

Wieder erschien die Suite von Keis Video, nur dieses Mal in einem anderen Blickwinkel und dankenswerterweise blieb sie so sonnendurchflutet wie sie war und veränderte sich nicht regenbogenfarben.

Mirais Gesicht war groß im Bild, als sie... als er die Kamera so ausrichtete, dass sie das gesamte große Bett filmte. Er lächelte zufrieden und machte es sich im Schneidersitz bequem. Er trug lediglich ein offenes Hemd und Shorts.

„Wenn du dir das hier ansiehst, bin ich wahrscheinlich schon längst wieder in Frankreich“, fing er mit seiner sanften Stimme an. „Dann ist das Ganze zwischen uns beiden gelaufen... ich hoffe, dass ich es hinkriege, am Anfang nichts zu sagen, sodass es dir erst nicht auffällt – ich werde mich extra so anziehen, dass du nicht bemerkst, dass mir obenrum etwas fehlt...“ Er sah auf seine Brust und öffnete das Hemd etwas weiter, sodass eine der beiden Narben sichtbar wurde. „Obwohl ich nicht das Gefühl habe, dass mir etwas fehlen würde. Dafür hab ich jetzt zwischen den Beinen etwas mehr.“ Er kicherte leise. „Himmel, was klingt das alles absurd... Wenn du dich für die Hintergründe meiner Operation interessierst – ich wollte mich von dir distanzieren. Deshalb bin ich auch nach ein paar Jahren mit Kei aus Japan geflüchtet, weil mich alles an dich erinnerte. Aber fangen wir von vorne an.“

Mirai hatte jetzt wieder dieses offene und einladende Lächeln, das ihn so attraktiv machte. Nein, das DIE Mirai so attraktiv gemacht hatte. „Wir lernten uns auf der High School kennen, weißt du noch? Damals fandest du mich absolut furchtbar, weil ich so selbstständig war, du konntest mit emanzipierten Frauen nicht viel anfangen. Dann verloren wir uns aus den Augen, in dieser Zeit freundete ich mich mit Miya an, dem ich durch Zufall begegnet war. Dann, als DU Miya kennen lerntest, wurde nach kurzer Zeit klar, dass ihr eine gemeinsame Bekannte hattet. In dieser Zeit hatte ich mich weiterentwickelt und war, wie du es später ausdrücktest, zu einer Fee herangereift. Nach deinen eigenen Aussagen verliebtest du dich direkt in mich, als du mich nach der High School das erste Mal wiedersahst. Du hast sofort angefangen, mir den Hof zu machen, in jeder erdenklichen Art. Ich habe dich am Anfang allerdings gleich zurückgewiesen, da ich langsam, aber sicher, Gefühle für Miya entwickelt hatte. Er hatte auch Interesse an mir, das wusste ich, nur störte es mich, dass er sich oft einfach in seine Arbeit stürzte und sich tagelang nicht blicken ließ. Wie sollte ich mit so jemandem zusammen sein? Ich begann, öfter mit dir auszugehen, deine Komplimente zu genießen und sie teilweise zu erwidern, deine Gesellschaft als äußerst angenehm zu empfinden. Und als Miya dann endlich klar wurde, dass er dabei war, mich an dich zu verlieren, fing er an zu kämpfen. Um mich. Das gefiel dir wiederum nicht. Es war eine verzwickte Situation damals, ich mochte euch beide wirklich sehr gerne. Und ich traf eine folgenschwere Entscheidung, als ich Miya nach seinem Liebesgeständnis zurückwies.“

Mirai schwieg eine Weile, und es war schwer, ihn sich als Mann vorzustellen, dafür benahm er sich gerade viel zu sehr wie eine Frau. „Seine Ehrlichkeit war das, was mich dazu brachte – er hatte mir gesagt, dass er nicht versprechen konnte, immer für mich da zu sein. Seine Arbeit war ein wichtiger Teil seines Lebens. Ich gab ihm einen Korb und ließ mich in deine Versprechungen einlullen, dass du mir die Sterne vom Himmel herunterholen würdest. Du sagtest, dass du alles für mich aufgeben würdest, wenn ich es nur verlangte, du erzähltest mir sonst was, und ich glaubte es dir alles, weil ich dir glauben wollte. Ein halbes Jahr später heirateten wir. Ich weiß noch, dass mein Kleid feuerrot war, weil dir die Farbe so sehr gefiel. Aber schon zwei Jahre später begannst du dich zu verändern. Du kamst mehrere Nächte nicht nach Hause, du warst ständig bei irgendwelchen Leuten, die ich nicht kannte, du betrankst dich immer häufiger, du hast mich vernachlässigt.“

Sein Gesichtsausdruck wurde traurig und er senkte den Blick. „Wenn ich versuchte, mit dir darüber zu diskutieren, hast du mich ausgelacht oder einfach ignoriert. Ich hoffte, dass es besser werden würde, aber irgendwann kamst du nachts nach Hause, machtest überall Licht an und riefst nach Hakuei. Ich bin zu dir gegangen und hab dir gesagt, dass dich in deinem Haus nur deine Ehefrau erwarten würde. Du warst sternhagelvoll und hast irgendein Zeug gebrabbelt von wegen dass du Hakueis Gesicht ständig vor dir sehen würdest, jedes Mal, wenn du erregt wärst oder einen Orgasmus bekämst. Das reichte mir. Als ich mich scheiden lassen wollte, hast du einen Riesenaufstand gemacht. Das war wahrscheinlich das einzige Mal in deinem Leben, dass du rumgeschrien und Sachen aus dem Fenster geworfen hast. Ich hab natürlich zurückgeschrien, was hätte ich auch machen sollen, anders hättest du mir nicht zugehört. Und irgendwann hast du mir eine runtergehauen. Für ein paar Tage bin ich zu Miya gezogen, der sich aufopfernd um mich kümmerte.“

Mirai lächelte jetzt wieder. „Ich weiß, was du denkst. Nicht ein einziges Mal hat er mich angefasst oder auch nur etwas gesagt. Er hat mir sein Gästezimmer zur Verfügung gestellt, hat alles in die Wege geleitet, hat mir einen Anwalt besorgt, hat sich dafür eingesetzt, dass ich eine neue Wohnung, etwas weiter weg, bekam. Ich hätte heulen können, er war wirklich meine Rettung in der Not. Da habe ich erst realisiert, dass ich einen Riesenfehler gemacht hatte. Dass ich mich für den Falschen entschieden hatte. Dass Miya bloß bescheiden gewesen war und sich trotzdem um mich gekümmert hätte, egal, wie viel Arbeit angefallen wäre. Aber ich konnte nicht mehr wieder zurück, so sehr ich es auch wollte.

Anschließend habe ich euch beide eine sehr lange Zeit nicht mehr gesehen. Erst entwickelte ich einen Hass gegen Schwule, aber dann wurde mir klar, dass mir damit absolut nicht geholfen war. Ich bekam von dem Skandal um dich, Hakuei, Atsushi, Kei und Mizuki mit und dachte mir: Das ist nicht der Mann, den du geheiratet hast. Das ist nicht der Mann, der dir noch unter dem Sternenhimmel versprochen hatte, sie dir eines Tages vor die Füße zu legen. Ich hörte, dass Kei in meine Nachbarschaft gezogen war, nahm mit ihm Kontakt auf und ließ mir von dir erzählen. Du hattest dich komplett verändert, das wurde mir klar. Und ab dann wollte ich nur noch weg von dir, so weit wie möglich. Ich ließ mich zu einem Mann umoperieren, halb, um den Erinnerungen an dich zu entkommen, und halb, um Kei zu gefallen. Mit beidem hatte ich Erfolg, wir flogen zusammen nach Frankreich und ich begann eine sehr ertragreiche Karriere als Schriftsteller, auch, wenn ich immer einen Übersetzer brauchte. Aber ich hatte mit dir noch nicht abgeschlossen, ich wollte dir noch einmal ins Gesicht sehen und dir schweigend mitteilen, dass ich dich verachtete. Ich wollte dir zeigen, zu was ICH geworden war.“

Der Braunhaarige überlegte noch einen Augenblick. „Und mit Miya werde ich, glaube ich, nie abschließen können. Ich werde mich immer dafür hassen, dass ich ihn nicht glücklich machen konnte. Tu mir bitte einen Gefallen – ich möchte ihm so nicht unter die Augen treten, weil ich Angst habe, dass ich ihn anwidere. Tu mir den Gefallen und sag ihm, dass er glücklich werden soll. Er hat meinen Befehl, sich zu verlieben und nicht mehr an mich zu denken. Ich hab das ungute Gefühl, dass auch er mich nicht vergessen konnte. Wenn er mich allerdings bereits aus seinen Erinnerungen gestrichen hat, dann bedanke dich bitte bei ihm dafür. Ich möchte, dass er wirklich glücklich wird. Das hat er verdient. Und meine Strafe ist die Gewissheit, dass ich ihn niemals mehr werde glücklich machen können, nicht mit diesem Körper.“

Jetzt stahl sich ein Lächeln auf Mirais Lippen, das anders war als die vorherigen. „So, und, um zum Ende zu kommen, möchte ich dir nur noch etwas zeigen. Ich weiß, dass ich dich am Sonntag fragen werde, ob du überprüfen möchtest, dass ich wirklich von oben bis unten ein Mann geworden bin, und ich weiß jetzt schon, dass ich es dir nicht vor allen anderen zeigen werde, selbst wenn du mich bittest. Deshalb möchte ich dir die Gewissheit geben, dass ich wirklich ein kompletter Mann und kein Zwischenwesen bin.“

Unvermittelt krabbelte jemand hinter Mirai auf das Bett und schlang von hinten seine Arme um ihn. Mirai lächelte wieder, die Augen noch immer auf die Kamera gerichtet, legte den Kopf etwas in den Nacken und vergrub eine Hand in Keis rotbraunem Haarschopf. „Und dabei wird mir jemand helfen....“
 

Vollkommen regungslos starrte ich auf den Bildschirm, beobachtete die beiden Körper, verfolgte die Bewegungen von Keis Zunge mit den Augen. Irgendwann wischte ich mir ärgerlich die heruntergetropften Tränen vom Handrücken und schloss kurz die Augen, öffnete sie aber sofort wieder, da mich dieses perfekte Zusammenspiel der beiden faszinierte. Und ja, Mirai war ein Mann durch und durch. Ich dachte an meinen hemmungslosen Sex mit Mirai zurück und verglich ihn mit dem hier. Mirai stöhnte öfter, aber leiser, und schien das Ganze mehr zu genießen. Vielleicht war hier mehr Liebe im Spiel, dachte ich.

Womit hatte ich das verdient?

Ich nahm auch dann die Augen nicht vom Schirm, als mein Chauffeur meine Tür öffnete. „Mori-san? Da ist ein Besucher für Sie.“

„Soll reinkommen“, murmelte ich bewegungsunfähig.

Miya betrat mein Schlafzimmer und stellte sich hinter mir, beobachtete das Treiben auf dem Bildschirm einen Moment. „Was ist das?“, fragte er irgendwann.

„Kei“, antwortete ich tonlos. „Kei von damals. MEIN Kei. DER Kei. Und der andere... erkennst du sie nicht wieder?“

„Was...“

Ohne ihn anzusehen, spulte ich an den Anfang zurück und tat mir alles noch ein zweites Mal an. Noch bevor Mirai wieder über die Gegenwart sprach, war Miya entgeistert zu Boden gesunken, saß schräg hinter mir und starrte den Fernseher mit offenem Mund an.

Auch, während Kei und Mirai miteinander schliefen, bat er mich nicht, die Kamera auszuschalten. Also ließ ich es durchlaufen.
 

Als Mirai und Kei endlich ihren Höhepunkt erreicht hatten, blieben sie noch eine Weile atemlos liegen, bis Mirai leise kicherte, den anderen von sich herunterschob und sich aufsetzte, wieder direkt in die Kamera blickte. „Bis dann, Kiyoharu Mori. Ich denke, wenn wir uns noch einmal wiedersehen sollten, wird es in einem anderen Leben sein.“

„Oder in der Hölle“, fügte Kei lachend hinzu und griff um Mirais Hüfte, der grinsend schnell die Kamera ausschaltete.
 

Auch dieses Mal liefen mir Tränen die Wangen hinunter. Ich wischte sie nicht weg, sondern senkte den Kopf und krallte mich in meine eigenen Handballen.

„Kiyoharu?“, sagte Miya leise.

„Ja?“, flüsterte ich.

„Du bist gefeuert.“

„Nein, ich kündige“, widersprach ich und drehte mich halb zu ihm um. Er hatte ebenfalls Tränen in den Augen.

„Ich lasse dich nicht kündigen...“, erwiderte er. „Dann kriegst du ja noch weniger Geld...“

„Ich lasse mich von einer halben Portion wie dir nicht feuern“, murmelte ich und schniefte leise. „Scheiße, Miya...“

„Weißt du eigentlich, dass ich dich hasse?“, gab er hilflos zurück.

„Es tut mir leid.“ Ich streckte die Hände nach ihm aus, legte sie ihm auf die Wangen und meine Stirn an seine. „Es tut mir so leid, wirklich... wenn ich gewusst hätte, wie sehr du sie geliebt hast...“

Er schloss die Augen und atmete einmal tief durch. „Du wurdest heute Morgen zum Arschloch der Nation befördert, Kiyo...“

„Das ist mir gerade scheißegal, ich will nur, dass du mir vergibst, das reicht mir, das reicht mir wirklich...“, wisperte ich.

Miya legte seine Hände auf meine, nahm sie sanft von seinem Gesicht und drückte sie. „Es ist okay. Jetzt weiß ich wenigstens, dass sie mich auch geliebt hat... und jetzt habe ich ihre Erlaubnis, glücklich zu werden.“

„Du hast die ganze Zeit gewartet, oder?“, fragte ich. „Du hast die ganze Zeit auf sie gewartet....“

„Ja, wahrscheinlich schon....“ Miya und ich blieben einige Momente so sitzen. „Wenn ich sage, du bist gefeuert, dann meine ich das auch so. Kiyoharu, es tut mir leid, aber ich möchte nicht länger irgendetwas mit dir zu tun haben. Dafür hast du zu viel angerichtet.“

„Und jetzt würden sie mir auch nicht folgen, wenn ich gehen würde...“, bemerkte ich bitter. „Deshalb hast du mich vorher doch nur da gelassen, oder? Weil du wusstest, wenn du mich rausschmeißen würdest, dann würde Jui mir folgen, und Kirito auch, und dann würde Yasu wahrscheinlich auch noch mitkommen, und Hakuei wollte seine Rache und mir hinterher jagen... und das hast du dir nicht leisten können.“

„Und weil du wusstest, dass ich dich rausschmeißen wollte, hast du dir so viele Models wie möglich gekrallt, damit ich das nicht mehr konnte, oder?“, entgegnete Miya und schüttelte den Kopf. „Was für eine kranke Welt....“

„Danke, dass wenigstens du mir vergibst...“

„Schon okay.“ Er klopfte mir auf die Schulter und rappelte sich anschließend auf, zögerte noch einen Augenblick. „Kannst du mir... eine Kopie von der Kassette machen?“, bat er dann und deutete auf die Kamera.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Das sind meine. Und außerdem würde es dich nur unglücklich machen.“

Miya überlegte. „Stimmt. Auf Wiedersehen, Kiyoharu. Ich wünsche dir alles Gute. Und du bist wirklich gefeuert.“ Damit verließ er mein Schlafzimmer.

Einige Momente, einige Minuten saß ich nur reglos da und versuchte, meine Gefühle zu ordnen. Irgendwann gab ich auf – es waren zu viele. Mir wurde so langsam bewusst, was es hieß, meinen Job los zu sein. Ich würde diese ganzen Menschen, die ich gerade auf dem Bildschirm gesehen hatte, niemals mehr persönlich wiedersehen – zumindest nicht, wenn es nach ihnen ging. Ich würde nicht wieder diese respektvollen, bewundernden und faszinierten Blicke auf mich ziehen. Ach, was interessierte mich meine Anerkennung?

So langsam merkte ich erst, was ich eigentlich an ihnen allen gehabt hatte – nicht nur an Kirito oder Gara, sondern auch an Jui, Miya, sogar Yasu, Rose und Atsushi. Sie hatten mich zwar nicht alle gemocht, aber sie hatten mich akzeptiert.

Ich betrachtete die drei übrig gebliebenen Videos. Wollte ich sie wirklich sehen? Wollte ich wissen, wie enttäuscht sie von mir waren?

Und die Antwort: Ja.

Ja, ich wollte es alles wissen, ich wollte wissen, was ich ihnen angetan hatte. Nicht aus Sadismus, eher aus Masochismus. Aber natürlich interessierte es mich, was sie mir zu sagen hatten.

Bei der nächsten Kassette zögerte ich, sehr lange. Aber letztendlich spielte ich sie dennoch ab.
 

Man sah eine Küche, oder zumindest konnte man raten, dass es eine Küche war. Die Wand war zur Hälfte gekachelt, hinter dem vor die Kamera gestellten Stuhl befand sich ein Schrank, der die Hälfte des Hintergrundes einnahm. Eine Weile passierte nichts, dann trat eine kleine Gestalt ins Bild und setzte sich auf den Stuhl, den Blick gesenkt.

Hyde blieb ein paar Augenblicke nur sitzen, dann konnte man sehen, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, er aufstand und aus dem Bild verschwand. Fast sofort wurde das Bild der Kamera wieder schwarz.

Einige Sekunden nichts, dann erschien die Küche erneut. Hyde setzte sich in einem weiteren Versuch auf den Stuhl, blickte allerdings dieses Mal direkt in die Kamera. Er machte den Mund auf, wieder zu, warf einen Blick zur Seite. Nachdem er einige Zeit sichtlich die Tränen zurückhalten musste, stand er wieder auf und schaltete die Kamera aus.

Für Momente war wieder nichts zu sehen, dann tauchte die Küche ein drittes Mal auf. Hyde setzte sich erneut hin und atmete einmal tief durch, zwang sich sichtbar, in die Kamera zu schauen. „Kiyo....“, begann er, brach ab und flüchtete ein weiteres Mal, wurde durch das schwarze Bild ersetzt.

Beim nächsten Mal hielt Hyde die Kamera in der Hand, hatte offenbar zum Schlafzimmer gewechselt und versuchte es dort. „Es tut weh, Kiyo“, flüsterte er mit schwacher Stimme. „Es tut wirklich weh....“

Wieder ein Szenenwechsel. Dieses Mal war die Umgebung dunkler, also war es wahrscheinlich ein paar Stunden später. Auf Hydes Lippen lag ein resigniertes Lächeln. „So schwierig es auch wird, ich werde von dir loskommen. Das schaffe ich. Die anderen helfen mir, das haben sie mir versprochen. Sie werden mir helfen, von dir loszukommen... Ich werde dich vergessen. Du wirst genauso heimlich und langsam aus meinen Leben, aus meinem Herzen verschwinden, wie du dich hineingeschlichen hast.“

Szenenwechsel. Das Bild schwarz, aber man konnte hören, dass die Kamera lief. „Ich frage mich wirklich, wie viel ich dir bedeutet habe. Das wäre das einzige, was mich noch an dir interessieren würde... aber ich habe Angst vor der Antwort“, hörte man leise Hydes Stimme. Es war eine Weile still. „Egal, was du sagen würdest, es würde mich nur wieder verletzen. Und es tut so schon genug weh.“

Die Hintergrundgeräusche verstummten.
 

Ich brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass das Video bereits zuende war. ... Was hieß hier ‚bereits’? Neben Mirais war diese Kassette die gewesen, die mich emotional am meisten mitgenommen hatte.

Hyde hatte nicht einmal in die Kamera blicken können, nur aufgrund der Tatsache, dass er wusste, dass ich mir das entstandene Video einmal ansehen würde....

Ich bereute. Ich bereute leise, irgendwo hinten in meinem kalten und zu unberührten Herzen. Er fragte sich, was er mir eigentlich bedeutete? Das konnte er ruhig – ich hatte ihm ja nicht gerade den Eindruck vermittelt, dass ich ihn auch nur mögen würde. Er war mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Und er hatte zu mir gehalten, war für mich da gewesen, hätte und hatte auch alles für mich getan, hatte es tapfer ertragen, wenn ich von meinen neuesten Errungenschaften berichtete...

Er war zu gut für diese Welt. Er war zu gut für mich. Ich hoffte, dass er mich so weit vergessen könnte, dass es ihm nicht mehr weh tat, er sich aber trotzdem noch an mich erinnerte.

Ich bereute.

Und ich wusste, dass es durch das nächste Video nicht besser werden würde.
 

Hakuei saß in seinem Schlafzimmer auf seinem Bett und betrachtete irgendetwas über der Kamera interessiert. Hinter ihm konnte man ein Fenster sehen, es drang kein Licht von draußen herein – es war also wahrscheinlich nachts. Das einzige Licht kam von einer kleinen Lampe neben dem Bett.

Man hörte etwas rascheln, dann trat jemand ins Bild, wieder heraus und dann erschien Rose, der es sich neben Hakuei bequem machte und murmelnd fragte: „Musst du das wirklich so spät machen...?“

Der Angesprochene schenkte ihm ein Lächeln und strich ihm kurz über die Wange. „Ja, muss ich. Das, was ich gerade im Kopf habe, muss ich loswerden. Entschuldige.“

Rose seufzte, ließ sich küssen und rollte sich dann an Hakueis Seite auf dem Bett zusammen, schloss die Augen.

„Guten Morgen, guten Tag, guten Abend, was auch immer für eine Tageszeit sein mag, wenn du dir das hier ansiehst“, begann Hakuei in Richtung Kamera, einen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Obwohl ich das ‚guten Tag’ wahrscheinlich streichen kann, denn so, wie ich dich kenne, kannst du es kaum erwarten, dir alle Videos anzusehen, wahrscheinlich schaust du sie dir gerade noch in der Sonntagnacht an oder am Montagmorgen. Du bist nun mal so neugierig, und du wolltest anderen immer einen Schritt voraus sein. Wie auch immer – diese Videos wurden nicht in erster Linie dafür geschaffen, dich fertig zu machen, falls du das glaubst. Wenn es trotzdem darauf hinausläuft, dann solltest du dich eventuell fragen, woran das liegt. Nein, wir haben beschlossen, dass solche Videos ganz praktisch sind. Erst mal müssen wir dir nicht direkt gegenüberstehen, sondern haben ein nicht lebendiges Objekt vor uns, das den Namen ‚Kiyoharu’ trägt, weshalb wir es auch so ansprechen können. Ich denke, das hilft einigen Betroffenen um einiges. Jui, zum Beispiel, und Hyde auch. Ich könnte dir alles, was jetzt kommt, dir auch noch einmal ins Gesicht sagen, ich hätte damit kein Problem. Aber, wie Kirito angemerkt hat, es ist der beste Weg, DIR mal UNSERE Meinung mitzuteilen, ohne dir eine Möglichkeit zu geben, dich direkt dagegen zu wehren, direkt zu widersprechen. Denn dir würden irgendwelche Ausreden einfallen oder Ähnliches, und darauf wollten wir es nicht anlegen. Nein, sieh dir das hier in Ruhe an und nimm dir bitte die Zeit, über jedes einzelne Video, über jede einzelne Person, über alles, was gesagt wurde, nachzudenken. Und darüber, was du getan hast – Zeit dafür hast du ja jetzt genug.“

Hakuei schwieg kurz und schien zu überlegen. „Du hast viel Unverzeihliches getan. Die Sache mit Mirai damals – das hatte sie auf keinen Fall verdient. Dass du Hyde die ganzen Jahre ausgenutzt hast. Natürlich auch diese Polygamie mit mir, Atsushi, Kei und Mizuki. Dass du Leute allgemein verarschst. Ich hoffe, dir wird langsam klar, was du damit anrichtest, was du damit schon angerichtet hast. Dir scheinen die Konsequenzen deiner Handlungen nicht ganz bewusst zu sein.

Ich mag dich nicht. Ich mochte dich noch nie. Ganz am Anfang, als ich dich noch nicht richtig kannte, da warst du mir sympathisch. Und dann, als du dir mich gekrallt hast, habe ich mich sogar in dich verliebt. Jugendsünden.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich war hin und weg von dir, und mittlerweile glaube ich, dass ich mich damals mit jedem eingelassen hätte, der mehr Einfluss hatte als ich. Das gebe ich ganz offen zu – ich war vor Liebe und Popularitätsgeilheit blind. Wirklich blind. Du hast mir nie gesagt, dass du mich liebst, du hast mich teilweise wirklich zurückgewiesen, und ich wollte es nicht sehen. Das hast du, glaube ich, die ganzen Jahre nicht begriffen – ich war nie wegen mir auf dich sauer. Dafür war ich selbst verantwortlich. Ich hasste dich für das, was du den anderen drei angetan hattest.“

Hakuei runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich gebe mir auch einen gewissen Teil der Schuld an der ganzen Sache mit Jui, Kirito und Gara heute. Irgendwie wusste ich, dass es dir damals so sehr gefallen hatte, mehrere Freunde gleichzeitig zu haben, dass du nicht so einfach damit aufhören würdest. Wenn ich näher hingesehen hätte, dann hätte ich vielleicht bemerken können, dass Jui und Kirito beide mit dir zusammen waren, aber ich hatte nicht genauer hingeschaut, ich habe mich auf mein eigenes Glück konzentriert...“, er warf einen Blick zu Rose, der wirkte, als wäre er eingeschlafen, „....ich habe mich um mich selbst gekümmert. Warum? Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich so wenig wie möglich mit dir zu tun haben wollte. Denn ob du es glaubst oder nicht – ich bin der Ansicht, dass ich dich besser verstehe als jeder andere. Ich habe mal ein wenig in deiner Vergangenheit gestöbert, viel über deine Familie herausgefunden, mich mit alten Freunden von dir getroffen. Ich habe einiges erfahren, das mich hätte beunruhigen sollen, aber ich dachte mir: Schluss damit, das geht dich nichts an, das mit Kiyoharu ist abgeschlossen, kümmere dich um deine eigenen Probleme. Und trotzdem habe ich dich mit der Zeit immer besser verstanden.

Du hast einen Minderwertigkeitskomplex, nicht wahr? Deshalb brauchtest du so unbedingt Anerkennung, deshalb hast du alles dafür getan, um an die Spitze zu kommen. Du wolltest so oft es ging hören, dass du unfehlbar seist, was auch immer du dafür hast tun müssen. Dadurch bist du so ehrgeizig, egoistisch und berechnend geworden. Mit der Zeit wurde dein Komplex schwächer, aber er ist immer noch da, da bin ich mir sicher – wie sonst sollte man erklären, dass du eine solche machtgeile, sexbesessene und scheinbar selbstsichere Rampensau geworden bist?“

Hakuei war für einen weiteren Moment still. „Mitleid empfand ich nie für dich. Vielleicht hättest du welches verdient oder sogar gebraucht. Aber es war deine Entscheidung, dich so lange hinter einer Maske zu verbergen, dass sie dir irgendwann angewachsen ist. Du warst nicht immer so. Du warst mal einigermaßen normal, aber deine Unsicherheit hat dich dazu gebracht, so arrogant zu werden. Unlogisch? Nun, du bist ein lebendiges Paradoxon. Na ja... ich komme langsam aber sicher vom Thema ab. Weißt du, ob ich noch irgendwas vergessen habe?“, wollte er wissen und strich dem Blonden neben sich ein paar Haarsträhnen zurück.

Der murrte leise. „Dass du ihn kastrieren wirst, wenn er es wagt, jemanden anzupacken, den du kennst?“, schlug er vor.

Hakuei lächelte leicht. „Außer das.“

„Dass du ihm alles Gute wünschst für’s neue Leben?“ Rose gähnte einmal ausgiebig.

„Ah, richtig.“ Hakuei wandte sich wieder der Kamera zu. „Was auch immer du jetzt machen wirst, ich wünsche dir viel Glück dabei – du wirst es brauchen, glaube ich. Denn überall, wo du hinkommst, wird man dein Gesicht kennen. Was für eine Ironie eigentlich – zwölf Jahre lang hast du mit deiner ganzen Macht für GLAMOUR – FASHION geworben, hast die Zeitschrift repräsentiert, bist in vielen angesehenen Zeitungen und Fernsehshows aufgetaucht.... und genau das wird dir jetzt mehr oder weniger zum Verhängnis. Trotzdem – ich persönlich bin nur über zwei Sachen wirklich wütend: Dass du Gara verdorben und Rose angemacht hast. Wobei das erste natürlich ungleich mehr wiegt als das zweite. Wäre Gara an die richtigen Leute geraten, dann hätte er ein richtiges beliebtes Sternchen werden können. Aber er ist jemandem wie dir in die Klauen gefallen... Na ja. Ändern kann ich nichts mehr daran, so sehr ich es auch wünsche. Aber ich kann es wenigstens wieder gut machen. Ich werd ihn aus dem Modelgeschäft rausholen... Oder es wenigstens versuchen.“

Hakuei lächelte. „Jetzt kann ich zum ersten Mal wirklich Mitleid für dich fühlen, Kiyoharu. Sieh es als eine Verbesserung an – ich hasse dich nicht mehr, du tust mir nur noch leid. Ich bin gespannt, wie das Gespräch am Sonntag..“ Er brach ab und schaute zu Rose, der Hakueis Shirt an der Seite etwas hochgeschoben hatte und ihn dort offenbar gerade biss. „.......Was wird das?“

„Ich bin müde~... es ist drei Uhr nachts, Haku, lass mich endlich schlafen....“, bat der Blonde.

„Sofort, Schatz...“ Hakuei sah noch einmal in die Kamera, lächelte erneut. „Eine Sache noch – ich wollte mich bedanken dafür, dass du mich damals aus dem Gefängnis freigekauft hast, auch, wenn da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Und danke dafür, dass ich durch dich so berühmt geworden bin. Viel Glück in deinem weiteren Leben noch.“ Er stand auf und schaltete die Kamera aus.
 

Nein.

Darüber konnte und wollte ich nicht weiter nachdenken, ich versuchte, die vergangenen Minuten aus meinem Gedächtnis zu streichen, aber einige Worte hallten doch immer wieder nach... „Dass ich dich besser verstehe als jeder andere“. Was für ein Unsinn! Warum sollte jemand, den ich nicht leiden konnte, der mich nicht leiden konnte...?

„Eine solche machtgeile, sexbesessene und scheinbar selbstsichere Rampensau“ – was erlaubte er sich überhaupt?

Nein, darüber würde ich nicht weiter nachdenken, ich würde es einfach vergessen und mir das letzte Video...

Das letzte? Ich hatte schon beinahe alle durch, nur noch eines fehlte – das, welches ich ganz an den Schluss gelegt hatte. Wonach hatte ich sie noch einmal sortiert? Genau, welche Person ich lieber sehen wollte als andere... beziehungsweise wer mir mehr bedeutete. Deshalb waren Hiroto, Kei und Atsushi auch am Anfang gewesen. Jetzt erinnerte ich mich. Und deshalb waren Mirai, Hyde und Hakuei recht am Ende... aber warum Hakuei?

Nein, auch darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken.

Ich musterte die letzte Kassette. Ich wusste schon, warum ich sie mir für den Schluss aufgehoben hatte. Ich wollte mir anhören, wie wenig ich ihm bedeutete.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schob ich die letzte Kassette in die Kamera. Mir taten bereits die Beine weh vom langen Sitzen, aber das musste ich mir noch angucken.
 

Ein Sofa. Es war purpurrot und mit einem Badezimmerteppich bezogen. Na ja, nicht ganz, aber es hatte diese flauschigen und plüschigen und weichen Fransen. Wenn man sich entspannen wollte, dann war es perfekt.
 

Ich hätte beinahe aufgekeucht, als ich meine Couch sah – er hatte das Video bei mir zuhause gedreht?? Wie ... und vor allem wieso?

Aber dass er das Sofa liebte, das wusste ich. Geliebt hatte. Jetzt wahrscheinlich nicht mehr.
 

Gara trat ins Bild, machte es sich auf dem Sofa bequem, kuschelte sich etwas hinein und steckte sich dann eine Zigarette zwischen die Lippen, die er auch sofort anzündete. Eine Weile rauchte er nur schweigend und sah sich ein wenig in dem elegant eingerichteten Wohnzimmer um, das nicht sein eigenes war. Als die Zigarette zur Hälfte abgebrannt war, schaute ihr Besitzer das erste Mal direkt in die Kamera. Und lächelte etwas.

„Meine letzte“, sagte er und blickte die Zigarette an. „Die letzte, die ich in meinem ganzen Leben rauchen werde. Es ist eine von deinen, einfach nur der Symbolik halber.“ Er lächelte wieder. „Du hast mich zum Rauchen gebracht, und als du das geschafft hattest, wolltest du es mir wieder abgewöhnen... Ich muss zugeben, in der Hinsicht war ich einfach nur Mitläufer, du kannst eigentlich nichts dafür. Aber wenn ich deine Zigaretten rauche, dann fühlt es sich ein bisschen so an, als würde ich dich küssen. Also fühl dich gerade mal von mir geküsst. Zum letzten Mal.“

Wortlos rauchte der Braunhaarige die Zigarette zuende, drückte sie aus und lehnte sich dann mit einem tiefen Seufzen zurück, sah einige Momente nur in die Kamera. „Variable X...“, murmelte er dann nachdenklich und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie du auf so was kommst. Wirklich nicht. Oh, bevor du dich die ganze Zeit über fragst, wo ich das her habe, ich habe noch mal mit Hyde gesprochen, gestern, und dann habe ich beschlossen, ein neues Video zu machen, weil meins eigentlich schon fertig war. Aber dann hat er mir Sachen erzählt wie von dieser Variablen, und dann habe ich mir gedacht, stelle ich ein paar Dinge richtig.

Im Moment ist es...“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „...kurz nach zwölf Uhr mittags, an dem Sonntag, der dich stürzen wird. Ein bisschen spät, das weiß ich, aber besser spät als nie. Ich habe Hyde auch erst gestern wiedergesehen, als wir ein Treffen veranstaltet haben, zusammen mit Kei und Mirai... und mit ihm warst du mal verheiratet? Hm.“ Er legte den Kopf schief, etwas unzufrieden aussehend.

„Es gibt vieles, was ich nicht von dir weiß. Sehr vieles. Ich habe mir eingebildet, dass ich dich kennen würde, aber da habe ich mich anscheinend ganz übel geschnitten. Ich weiß nichts über deine Familie, zum Beispiel. Ich habe dich auch nie gefragt, weil ich immer mit irgendetwas anderem beschäftigt war, mit deinem hübschen Gesicht, deiner Art zu sprechen, deinen lieben Gesten... deine Präsenz allein hat mich so sehr abgelenkt. Deshalb habe ich bei manchen Sachen nicht nachgehakt, wo ich es hätte tun sollen.

Zum Beispiel bei Toshiya – ich habe dich nicht weiter gefragt, warum du mir nicht vorher wenigstens Bescheid gesagt hast. Jetzt ist mir klar, warum – du wolltest mich benutzen, um selbst zu mehr Ruhm zu gelangen, und wenn ich abgelehnt hätte, dann hättest du ein Problem gehabt. Also lieber erst gar nichts sagen. Aber als oberflächlich würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen... vielleicht blind vor Liebe oder so etwas, das trifft es eher. Mir ist es nämlich auch nie aufgefallen, dass du dich nicht übermäßig für mich interessiert hast – jetzt, im Endeffekt, wo ich mehr oder weniger nüchtern oder ernüchtert auf unsere gesamte Beziehung zurückblicken kann, werden mir solche Dinge natürlich bewusst. Aber erst hinterher. Jetzt, wo es sowieso zu spät ist.“

Gara seufzte leise und zupfte etwas an seinem Hosenbein herum, ehe er fortfuhr. „Aber um noch mal auf die Variable X zurückzukommen – es stimmt nicht. Ich habe dich geliebt, ich habe den Kiyo geliebt, der mir geholfen hat, als ich keinen Job bekam, der mich bekannt machte, der für mich da war, der sich um mich gekümmert hatte, den ich zum Lächeln bringen konnte, dessen Launen ich genossen habe, weil es mir zeigte, dass er kein Über-Mensch ist, auch, wenn er so wirkte... Wenn du schlecht gelaunt warst, dann habe ich mein Bestes getan, um dich aufzumuntern, oder ich habe dafür gesorgt, dass du deinen Frust los wurdest... weißt du das nicht mehr? Glaubst du, das hätte ich bei jedem gemacht, der mich einfach so von der Straße geholt hätte?

Du bist und bleibst jemand Besonderes für mich, und ich glaube, dass ich dich immer als jemanden ansehen werde, den ich respektieren kann. Einfach, weil du ständig unterwegs warst und trotzdem so ruhig, ausgeglichen, freundlich und liebevoll. Ich würde mir gerne einreden, dass meine Liebe auf Gegenseitigkeit beruhte, aber ich glaube nicht, dass das der Fall ist. So langsam bekomme ich auch das Gefühl, dass die einzige Person, die du je geliebt hast, du selbst bist.“

Nachdenklich neigte er den Kopf wieder zur Seite und pflückte einige Flusen von seiner Hose. „Ich mag da vollkommen falsch liegen, aber das Problem ist, dass ich inzwischen glaube, dass ich dich überhaupt nicht gekannt habe. Nur ein kleines bisschen. Aber von deiner Berechnung habe ich sehr wenig mitbekommen. Eigentlich nichts. Dafür konntest du viel zu gut Theater spielen. Vielleicht solltest du Schauspieler werden.“

Er seufzte erneut und lächelte dann etwas gequält. „Weißt du, ich kann dir ja noch nicht mal böse sein, dass du mich betrogen hast... wie du zweifellos weißt, war ich dir leider auch nicht immer treu. Das erste Mal betrogen – so sehr es mir auch missfällt, dieses Wort zu benutzen, aber es ist das richtige – habe ich dich auf der Weihnachtsparty, aber das weißt du sicher schon von Kirito oder so. Na ja, mit Rose auf der Toilette eben und hinterher noch mit ihm und Hakuei in ihrem Schlafzimmer... und dann hast du Haku verboten, sich bei mir blicken zu lassen – warum? Meintest du, dass er ein schlechter Einfluss auf mich wäre? Oder wolltest du lediglich nicht, dass er mir von dem Vorfall damals, überhaupt von dir erzählte? Auch egal.

Danach kam...“ Er musste überlegen. „Toshiya, genau. Aber ich glaube, das konntest du dir auch zusammenreimen. Dabei wollte ich eigentlich nur ein bisschen ‚meinen Charme einsetzen’, und irgendwann fand ich mich dann auf seinem Küchentisch wieder...

Na ja, und danach hatte Kirito mich angefleht, nachdem Yasu ihm einen Korb gegeben hatte. Er brauchte Trost und den sollte ich ihm geben... Ich weiß nicht, ob es was geholfen hat, da Yasu bereits zwei Tage später entlassen wurde.

Oh, und das letzte Mal war mit Rose, während du in Paris warst, da wurde er während einer Besprechung angerufen und von Hakuei heiß gemacht, sodass ich wieder ‚mitspielen’ durfte... Aber die beiden sind sowieso ein Sonderfall für sich, warum machen sie so was, wenn sie glücklich zusammen sind?“

Erst da schien Gara aufzufallen, was er gerade tat, und er lächelte entschuldigend. „Verzeih... ich mache gerade das, was du bei Hyde immer tust – ich gebe mit meinen vielen Typen an... dabei möchte ich dir nur zeigen, zu was für einer Schlampe du mich gemacht hast. Ja, ich mache DICH dafür verantwortlich, du hast mich entjungfert und mich süchtig nach Sex gemacht... seit dem Jahresanfang ungefähr werde ich schon nervös, wenn ich ein paar Tage hintereinander keinen gekriegt habe. Und jetzt erklär mir mal bitte, wie ich SO ohne einen Freund weiterleben soll?“

Er seufzte frustriert auf und fuhr sich einmal durch die Haare, legte den Kopf in den Nacken. „Weißt du... eigentlich würde ich gerne neben dir sitzen, wenn du dir das hier ansiehst... nur, damit ich weiß, ob du dich über mich lustig machst. Ob du darüber lachst, dass ich dich nicht hasse. Ob du Schadenfreude empfindest, weil du mein Leben so drastisch und nachhaltig umgekrempelt hast... Das würde mich wirklich interessieren. Ob ich dir wirklich so wenig bedeute, dass du mich ohne schlechtes Gewissen verarschen kannst... Ich glaube, dann wäre es einfacher, nicht mehr an dich zu denken, obwohl ich wahrscheinlich schnell über dich hinwegkommen werde. Weißt du, ich arbeite nach dem aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Prinzip. Und da ich dich in nächster Zeit wahrscheinlich nicht mehr sehen werde...“

Mit einem weiteren Seufzen blickte Gara wieder in die Kamera, sagte eine Weile wieder nichts. „Es gibt so viel, was ich dir gerne sagen würde, aber dann lieber von Angesicht zu Angesicht, damit ich deine Reaktion sehen kann. Ich würde auch eigentlich gerne noch mal mit dir sprechen, aber ich habe Angst davor... Deshalb bleibt es bei diesem Video. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wieder. Na ja...“ Er spielte etwas mit einer Haarsträhne und lächelte dann unsicher. „Dann verabschiede ich mich mal...“ Während er aufstand und zur Kamera ging, murmelte er noch etwas. Dann wurde der Bildschirm schwarz.
 

Ich stutzte und brauchte einen Moment, ehe ich kurz den Kopf schüttelte und schnell zurückspulte. Hatte ich gerade das gehört, was ich geglaubt hatte zu hören?
 

„Dann verabschiede ich mich mal...“ Gara stand auf und ging zur Kamera. „Bevor ich ....“
 

Ich spulte ein weiteres Mal zurück. Was sagte er da so leise?
 

„Bevor ich mich noch ....“
 

Noch einmal zurückspulen. Das konnte doch nicht sein...
 

„Bevor ich mich noch verplappere“, murmelte Gara und schaltete die Kamera aus.
 

Wie bitte?
 

„Bevor ich mich noch verplappere.“
 

Ich starrte auf den schwarzen Schirm. Was um alles in der Welt... war das?

Nicht nur, dass Gara und Hakuei die einzigen waren, die zugegeben hatten, mich geliebt zu haben (und Hakuei hatte es als Jugendsünde abgetan und betont, dass er nur noch Mitleid für mich empfand), Gara hatte das Video in MEINEM Haus gedreht, auf der Couch, auf der wir uns schon unzählige Male vergnügt hatten, er hatte zugegeben, mich betrogen zu haben... und er wollte mich damit nicht verhöhnen, sondern mich lediglich dafür verantwortlich machen, dass ich Schuld an seinem Sexhunger war...

Diese Minuten, in denen Gara so offen mit ‚mir’ geredet hatte, fand ich viel emotionaler als Juis ewiges Rumgeflenne. Und, wenn ich mich nicht ganz täuschte, dann schien er im Video nur danach zu schreien, mit mir ins Bett zu gehen...

Was sollte das? Warum tat er so was? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das extra getan hatte – dafür war er viel zu unbedarft.

Diese Kassette warf mehr Fragen auf, als sie geklärt hatte.

Und schmerzlich wurde mir bewusst, dass ich sie wohl nie würde beantworten können. Nicht in diesem Leben.

Noch immer im Morgenmantel, stand ich langsam auf und ging aus meinem Schlafzimmer, etwas wacklig auf den Beinen. Ich lief durchs ganze Haus zur Tür, verließ meine Villa, stapfte den gesamten Weg bis zum Tor, öffnete es, überquerte die Straße und schellte am Haus meines Chauffeurs an.

Er öffnete mir die Tür und hob fragend die Augenbrauen. „Sie hätten mich anrufen können, ich wäre sofort zu Ihnen-“

„Ich möchte nirgendwohin gefahren werden“, murmelte ich.

„Möchten Sie reinkommen?“, bot er mir an und trat einen Schritt zur Seite.

Ich ging an ihm vorbei in die Wohnung und realisierte dann erst, wie selten ich dieses Haus betreten hatte. Ein paar Mal schon, aber mehr auch nicht... Es hatte sich allerdings auch nicht viel verändert. „Wann werden Sie sich endlich mal eine Freundin suchen?“, wollte ich wissen und setzte mich im Wohnzimmer in einen Sessel.

„Dann, wenn Sie endlich vernünftig geworden sind“, antwortete er mit einem Lächeln und blieb in der Tür stehen. „Möchten Sie etwas zu trinken? Einen Tee, um die Nerven zu beruhigen?“

„Ich habe keinen angegriffenen Nerven!“, protestierte ich.

„Einen Tee“, nickte er bestätigend und verschwand für einen Moment, kehrte dann mit einer Decke zurück, die er mir in die Hand drückte, und ging in die Küche.

Ich wickelte mich in die Decke ein und sah mich etwas um. Wenig Fotos, und die, die da waren, sahen nach Familie aus. Ich fragte mich, wie oft ich ihn wohl aus Dates oder aus Treffen mit irgendwelchen Freunden und Verwandten geholt hatte, um mich irgendwohin zu fahren. Schon seltsam, wie man so lange jemanden persönlich für einen arbeiten lassen konnte, und trotzdem nichts über ihn wusste...

Nach ein paar Minuten kehrte er zurück, hielt mir eine Tasse hin und setzte sich mir gegenüber, musterte mich.

„Ich muss Sie entlassen“, begann ich leise und trank einen Schluck vom Tee. Nicht gerade der beste, aber er schmeckte mir.

„Wurden Sie gefeuert?“, fragte er.

„Ich kann Sie nicht mehr bezahlen. Und wenn ich wieder irgendwo arbeite, werde ich wahrscheinlich auch nicht genug verdienen, um mir Sie wieder leisten zu können... Aber wahrscheinlich haben Sie eh die Nase voll.“

„Überhaupt nicht“, entgegnete er überraschenderweise und schüttelte den Kopf. „Ich habe gerne für Sie gearbeitet. Manchmal konnten Sie ein bisschen schwierig sein, aber Sie haben mich mehr als anständig bezahlt und waren immer nett zu mir. Und außerdem fand ich die Personen, die ich mit Ihnen herumfahren durfte, oft ziemlich interessant.“ Er lächelte wieder.

Seufzend trank ich noch einen Schluck. „Danke. Danke für alles. Sie haben nie jemandem auch nur irgendwas über mich verraten, oder?“

Er schüttelte den Kopf erneut. „Gar nichts. Das, was heute morgen in den Zeitungen stand, wusste ich schon alles, deshalb müssen Sie sich da auch keine Sorgen machen, dass ich deshalb schlecht von Ihnen denken könnte. Ihr Privatleben geht mich nichts an. Sind Sie deshalb herübergekommen, um mir das zu sagen?“

„Nein... ich glaube, ich brauchte einfach nur etwas Gesellschaft...“, gab ich zögernd zu.

Wieder lächelte er. „Meine Tür wird immer für Sie offen stehen. Ich werde es vermissen, all diese hübschen Leute herumfahren zu können.“

„Ich hoffe, dass sie eine andere gute Arbeit bekommen... wenn Sie möchten, dann kann ich Ihnen auch einen Job verschaffen oder ein gutes Wort für Sie einlegen. Dass Sie absolut loyal und zuverlässig sind...“

„Werden Sie jetzt ein guter Mensch?“, fragte er. „Sie kommen extra vorbei, Sie machen mir Komplimente, Sie bieten mir Ihre Hilfe an...“

„Hab ich das sonst nicht gemacht?“, wollte ich stirnrunzelnd wissen.

„Nein, eigentlich nicht. Meist nicht mal ein ‚danke’.“ Er sagte es ohne jeglichen Vorwurf in der Stimme.

„Hm. Wahrscheinlich sollte ich mich wirklich ändern... verzeihen Sie mir.“

„Da gibt es nichts zu verzeihen, nach knapp zehn Jahren hat man sich daran gewöhnt“, winkte er ab. „Werden Sie denn umziehen?“

„Ja, wahrscheinlich schon... ich meine, Geld habe ich erst mal genug, aber ich will es ja nicht alles gleich verschwenden...“

„Ich wünsche Ihnen alles Gute.“

Jetzt lächelte ich. „Danke. Ich Ihnen auch.“
 

~★~☆~★~☆~★~
 

tbc~

*höhö*

nur noch drei Kapitel xD *Countdown*

wer der Chauffeur ist, ist eigentlich auch nicht wichtig oO

Danke fürs Lesen!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  bunthismg
2011-05-10T17:36:52+00:00 10.05.2011 19:36
. . .
Q__________________________________________________Q
WIE KANNST DU NUR!?!?!?!? TT____TT
*Kiyoharu durchflausch*
Boahr, der arme!!! >////<
Ey, weisste... hauptsache alle sind voll sauer auf den, weil der die so scheiße behandelt hat, aber dann machen die den alle voll fertig mit dem was die sagen und den Videos und so...
Ich mein... sein Leben wird zur Hölle auf Erden werden... alle werden ihn hassen...!!!
(Bin ich die einzige, der Kiyo Leid tut?!? ;A;)

Die Scenen im Hotel fand ich mitunter am schlimmsten... hab voll geflennt wo die den so runtermachen... q____q''

Ich mein okay... das mit Jui und Toshiya tut mir mal wirklich Leid...~
Aber das hätte Toshiya doch schon VIEL FRÜHER selbst klären können! D:
Die müssen ja jetzt nicht Kiyo allein die Schuld geben~ >>
*schmoll* XD

Ich starte ma mittendrin mit kommentieren, weil ich sonst eh alles durcheinander werfen würde...
Die Scenen (insbesondere das Video) mit Mirai fand ich am heftigsten.
Hab Rotz und Wasser geheult, als 'sie' sich ausgezogen und Kiyo gezeigt hat, was aus ihr geworden ist.
Und als sie die Geschichte von sich, Kiyo und Miya von damals erzählt hat, bin ich fast gestorben... aber nur fast.
Gestorben bin ich, als Miya das Video gezeigt bekam...
Das war der einzige Moment in dieser ganzen FF bisher, in der ich Kiyo wirklich für ein Arschloch gehalten hab.
Aber dadurch, dass Miya und er sich zumindest "vertragen" haben, wurde das wieder glatt gebügelt... ^^
Kiyoharu tat mir da so unendlich Leid... immer in diesen Momenten, als er Reue gespürt hat, für das was er angerichtet hat...

Aber hauptsache... bei Hiroto's Video-Nachricht dacht ich mir nur so... ALTER, WAS EN KLEINES ARSCHLOCH! Ò 3 ó xDDDD
Kommt der an von wegen, dass ER Kiyo ausgenutzt hat und nicht andersrum... O____O
Kranke Scheiße... wer hätte das gedacht!? D:
*Hiroto wegbox*
u________û xDD

Kei's Nachricht war ja wohl einfach nur LOL xDDDD
Hauptsache erst mit der Cam am spielen und dann nur sinnloses Zeug am labern~ /D
Aber was erwartet man? Die beiden hatten ja mehr oder weniger schon miteinander abgeschlossen~ ^^'
Jedenfalls hat mich das dann nicht ganz so interessiert~ xD
Allerdings musste ich mir unweigerlich vorstellen, wie Kiyo und er zusammen gewesen waren...
Ich denke, Kei ist genau der Typ Kerl, den ich mir verdammt gut und verdammt süß neben Kiyo vorstellen kann <3
Allein dieses verspielte mag ich immer so~ *__*
XDD

Atsushi's Message fand ich jetzt auch nicht sonderlich toll~
Liegt entweder daran, weil ich ihn nicht ausstehen kann, oder weil er auf Haku stand/steht!? xD
Jedenfalls hatten die beiden ja sooo~ viel auch wieder nicht miteinander zu tun.
*Schulter zuck*
Aber sein letzter Satz war hart. Dafür hab ich ihn gleich noch mehr nicht gemocht! ><
*Atsushi wegschiebs*
*sich den nächsten vorknöpf* XD

Bei Kiroto hab ich mich anfangs erstmal pausenlos besickt xDDDD
Allein der Kampf mit der Kamera war epic pur!!! <3
> und es hat sich gewehrt wie ein Kerl bei der Entjungferung. <
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
GEIL, einfach nur GEIL <3
...
Aber ich hätte nicht gedacht, dass ihn das ganze doch so sehr mitgenommen hat~ >__<
Grade bei Kiri dachte ich, er wär einer derer denen Kiyo jetzt am Arsch vorbei geht... D:
Und omg... Kiri is noch so'n Typ, den ich an Kiyo's Seite mag!
*sogar schon 2 RPGs mit KiyoKiri hab* *hust* XDDDD

Auch Hyde's Video hat mich verdammt mitgenommen...
Obwohl seins das wohl kürzeste (Unterbrechungen nicht mitberechnet) und unspektakulärste (durch die wenigen Worte) war, hatte es irgendwie... am meisten ausgesagt.
Ich mein... jmd wie Hyde, der so lange an Kiyos Seite war, soviel für ihn getan hat, und in sovieler Hinsicht so stark enttäuscht wurde.
Er hängt wirklich an ihm, das merkt man.
Es muss verdammt schmerzhaft für ihn gewesen sein, dieses Video zu machen...
Hoffentlich schafft er das, was er sich vorgenommen hat! >/////<
(Ohja... ich glaub, langsam mag ich Hyde doch xD)

Obwohl [[hakueis-butterfly]] meinte, dass Hakuei's Nachricht am ergreifendsten werden würde, hat mich diese mal so gar nicht mitgenommen~ .___.
Es gab eine Stelle an der ich schlucken musste, aber ansonsten war die emotional gesehen gar nicht so sehr ergreifend... find ich. XD
Aber das Ende seiner Message war trotzdem zum heulen... immerhin war er einer der wenigen Personen die Kiyo wirklich kannten und ihn verstanden, und dann... verabschiedet er sich auf eine solche Weise von ihm...

Okay, und dann kam Gara.
Ich dachte anfangs, dass mich das Video von ihm am meisten runterziehen würde, aber... Nein, absolut nicht. Kein bisschen~
Ich mein... alle anderen hatten Gründe. Vernünftige Gründe sauer, verletzt oder was weiß ich zu sein..
Aber dann kommt Gara mit seinem "DU hast mich zur Schlampe gemacht"~
BITTE!?!? O____ô
Ganz ehrlich und unvoreingenommen... DAS ist lächerlich... >____>
Ich mein, wenn man mal so vergleicht, was den anderen wiederfahren ist, DAS ist wirklich traurig.
Ich mein okay, dass er ihn liebt/geliebt hat, klar, DAS ist schmerzhaft, sicherlich. Und das er sich das mit der 'Variable X' anhören musste, war auch wirklich nicht so schön... >>
Aber dass er so rumhurt!? Dafür kann doch Kiyoharu nichts! Oô
Also das fand ich echt mal doof, muss ich sagen XD
*dich kritisieren muss* ;;''''
Aber die Scene mit dem Sofa, der Zigarette, das er das Video nochmal neu gemacht hat, usw... das war wirklich ergreifend~
Aber wie gesagt, sein 'Ich bin ne Schlampe wegen dir', ist einfach nur dumm, sorry. :'D
*drop*
Gara wird mir schlagartig wieder unsympathisch D:
Obwohl dieses 'Bevor ich mich noch verplappere' übelste Fragen aufwirft.. o3o
Ich wills wissen... >/////<
*drop*

UND was noch dazu kommt... HAUPTSACHE ich fand die Story mit dem Chaffeur voll traurig...
Kiyo hat den immer voll scheiße behandelt und der mochte ihn trotzdem ;////;
Ich bin gerührt! <3
Aber ey, wieso hat der keinen Part... der soll auch ein Jemand sein XD
*der ne Identität braucht* >3
*neue Pairings aufleben lass im RPG* xDDDDDDDDDDDDD

Ne, ma im Ernst... Das Kappi war echt heftig. >______<
Aber was soll dann noch in die zwei (*das letzte Mal nicht mitzähl*) Kappis passieren, großartig?! D:
Ich bin gespannt... >D

Kou <3

(btw wieder alleine gelesen und so <3)
Von: abgemeldet
2011-03-28T18:38:31+00:00 28.03.2011 20:38
OMG...wie krass diese Video-Botschaften einfach nur sind... O.O

Bei Hiroto war mir garnicht bewusst dass er in Wahrheit so ein Profitgeiles kleines Drecksschwein is O.ö xD

Aber die Nachricht von Kiyos Ex-Frau war ziemlich heftig...sie hat mir total leid getan...und Miya auch....es war einfach nicht fair was damals passiert ist. Und Kiyo der Idiot hatte die Situation auch noch schamlos ausgenutzt...ekelhaft! uû

Die Zweite die ich sehr sehr traurig fand war die von Hyde...ich muss sagen jetzt so zurückblickend hab ich ihn doch relativ lieb gewonnen wo ich ihn doch am Anfang absolut nicht ausstehen konnte ^^' <3

Und natürlich auch die von Hakuei...der Arme ey~ Was der schon alles mitgemacht hat... Q////Q Aber süß wie Rose ihn dazu treibt ihn schlafen zu lassen ^///^ Die Beiden sind und bleiben einfach nur das absolute Traumpaar dieser FF ♥♥♥

Hai und die eigentlich schlimmste war ja wohl Garas. Der Mann kann einem nurnoch leidtun. Da sieht man mal wie Ruhm und Prominenz einen Menschen runterziehen und letztlich auch verderben kann. Ich hoffe nur für ihn dass er es schafft von Kiyoharu loszukommen...T^T

Allerdings find ich Kiyo gewinnt einen winzigen Pluspunkt zurück. Immerhin berreut er zumindest scheinbar was er getan hat und ist sogar nett zu seinem Chauffeur~ ^_______^ Ich hoffe für ihn er schafft es ein neues Leben anzufangen und ein besserer Mensch zu werden.

Und Wow, noch 3 Kapitel T_____T Das heißt es ist bald schon wieder vorbei....*drop*
Ich liebe deine FFs einfach <3
Von:  almightywarumono
2010-08-03T21:06:47+00:00 03.08.2010 23:06
oh gott krass... ich weiss garnicht was ich sagen soll..
das kapitel is so krass gewesen : o

und die haben den alle so zur sau gemacht undso..
ich war mir eig ziemlich sicher dass das ende dieses kapitels
ungefähr so abläuft, dass er sich umbringt oO

ich find die idee mit den videos irgendwie extrem krass
und extrem guuut : o
wie kommst du nur auf so geile ideen??
naja auf jedenfall..ich fühl mich als wäre das ejtzt
schon das ende das rührt mich so, ich weiss jetz
schon dass ich am ende flennen werd :'D
..ich les schnell weiter *-*
Von:  almightywarumono
2010-08-03T19:09:49+00:00 03.08.2010 21:09
also erstmal was zu kapitel 5 :

Krasse sache : o... ich dacht ich dreh durhc hahaha
die geschichte hat sich wirklich seehr sehr interessant entwickelt.

ich hoffe die machen den scheißkerl platt ! D:
arschloch...grrr...

und ich fand Haku einfach zuu süß,der is voll
durchgedreht so süß *///*... die kloscene war übrigens sehr..hübsch..xD

OK ich les dann noch das 10.kapi.. ich hoffe es stört
dich net dass ich ein kommentar zum anderen kapi gemaqcht
hab und dann noch eins zu diesem machen werde . .

die sollens dem so richtig zeigen alter :' D
Von:  LintuAki
2008-10-06T17:50:15+00:00 06.10.2008 19:50
Hi, du^^

Also, ich muss ja mal sagen: Erst komm ich Samstag abend/Sonntag früh nach Hause und du hast insgesamt drei neue kapitel hochgeladen - und ich komm erst zwei Tage später zum Lesen weil mir fast die Augen zufallen vor Müdigkeit und am Sonntag musst ich dann auch noch überraschend arbeiten...
So was is FIES, verdammt!!

Und heut im Unterricht (wir saßen ausnahmsweise im PC-Raum) musste ich mich echt zusammenreißen, um nicht quietschend auf dem Boden rum zu kugeln, weil ich den Anfang schon so herrlich fand! Ich fands ausgesprochen lustig, Kiyo mit so nem mulmigen Gefühl zu erleben und gleichzeitig zu wissen, dass da definitiv irgendwas kommt, was ihm nicht gefallen wird *gg*

Mir hat gefallen, dass sie sich nicht alle mit ihren Anschuldigungen auf ihn gestürzt haben, sondern dass das ganze relativ 'ruhig' ablief, wenn man das so nennen kann...

Seine Reaktion auf Mirai war krass - einerseits beschreibt er, wie sehr er die 'echte' 'alte' Mirai geliebt hat und auf der anderen Seite kommt es so rüber, als wenn er ihn jetzt regelrecht verabscheuen würde. Ich weiß nicht, vielleicht seh ich das auch einfach zu extrem?

Das Zusammenspiel von Gackt und Kiyo ist ja auch mal ne Variante (wo sie sich doch angeblich auf den Tod nicht ausstehen konnten...) und Jui damit so was anzutun, dass er vor Toshiya regelrecht Angst bekommt, sobald der nur auftaucht, is schon wahnsinn (obwohl ich diese Reaktion fast schon nen bissl extrem find - auch wenn wir nich geanau wissen, was damals alles gesagt/getan wurde)

Richtig gut fand ich auf jeden Fall die Idee mit den Videos! Am - ich sag mal - ausdrucksstärksten fand ich das von Hyde. Dass er vier oder fünf Anläufe gebraucht hat, um überhaupt was zu sagen bzw. dann auch noch in die Kamera zu gucken war irgendwie - beeindruckend?
Und am besten fand ich mal wieder Haku - ich mag halt einfach seine direkte Art ^^

Dieses Kapitel wäre auch ein guter Abschluss für diese FF - WENN da nich dieser gemurmelte Kommentar von Gara wäre! Ich musste an der Stelle auch wider fast lachen, weil ich mich selber kenne, wenn ich bei nem Film nicht genau vertsehe was gesagt wird. Dann spul ich auch immer zehn mal zurück, bis es dann angekommen is xD

Wie gesagt, wenn ich nicht wüsste, dass da noch drei (*jubel*) Kapitel kommen würden, würde ich dieses als sehr gelungenen Abschluss bezeichnen - aber: es kommen ja noch drei Kapitel und deshalb freu ich mich da umso mehr drauf! *tanzend im Kreis spring*

Also lass uns bitte, bitte nicht wieder so lange warten wenn du sie schon fertig hast *auf knien rumrutsch* BIIIIIITTEEE!!!

*euch ne Dose mit frisch gebackenen Schokokeksen hinstell* <- hab ich erst am Wochenende gemacht, also lasst sie euch schmecken ^#^
Tschaui und liebe Grüße,
Aki
Von:  Reiya
2008-10-05T22:51:47+00:00 06.10.2008 00:51
also ich bin wikrlich beeindruckt
meist kostet es mich überwindung ff´s mit bandübergreifenden pairings oder mit bands mit denen ich nich vil am hut hab zu lesen, aber das ich diese angefangen hab find ich is mal die beste entscheidung die ich getroffen hab.
deine ff is einfach nur göttlich. auch wenn ich bei einigen stellen in mein kopfkissen beissen musste und gedacht hab das hast du jetzt nicht wirklich gesagt/gemacht.
ich kann anjelier einfach nur in ihren worten zustimmen das ich jetzta bsolut nich weis wie es weitergehen soll
oder vielleicht wie hakuei, gara aus dem modelgeschäft rausholt oder so etwas
naja ich werde mich überraschen lassen und warte schon ungeduldig auf das nächste kapitel von den leider letzten drei
aber immerhin noch 3 stück
Von: abgemeldet
2008-10-05T22:27:28+00:00 06.10.2008 00:27
okay...
das war interessant und toll...
und...
garas video is echt einfach nur... interessant oo
und...ich find es geil dassu mirai eingebaut hast *-*
aba acuh dasu geschrieben hattest das er wirklich mal ne frau war ôo
und... das passte i-wie...
und holy shit noch 3 kapitel? ôo
ich hab i-wie jetzt schon das gefühl es wär ende...
aba ich freu mich wenns weiter geht xD auch wenn ich jetzt gar keinen plan habe was noch passieren wird ôo ich bin eht gespannt..
auf jeden fall is deine ff einfach nur göttlich...
ist jetzt meine zweitliebste ff...
weil i-wie...sie hat ne richtig schön ausgeklügelte story und is halt nich dieses typische das i-welche j-rocker nachm ersten kapitel mitnander rumvögeln und sich unsterblich ineinander verliebt haben etc.
genauso wie so macnh andere... ich glaub wegen dir bin ich zum fan vom hakueix rose pairring geworden ôo was ja auch ein recht ungewöhnliches pairring is find ich zumindest. Find das toll und intressant.
so
genug gelabert ^^
mach schnell weiter
lg
anjelier
Von:  Tatsu-addict
2008-10-05T14:47:49+00:00 05.10.2008 16:47
ich kann erstmal nur sagen: wow!
wirklich.
das war auf jeden fall eines der kapitel, die mich am meisten beeindruckt haben.
aber ich will damit nicht sagen, dass die anderen schlecht waren. Um gottes willen! ^^

aber in dem kapitel hat man wirklich sehr viel erfahren, was in den anderen noch im dunkeln geblieben ist. und das fand ich toll.
und auch das mit den videos, war eine sehr gute idee. *nod*
auf diese weise hat man wirklich mal erfahren wie sie von ihm denken.
und ich hab da noch so eine vermutung...
das mti gara lässt noch einiges offen. ^^

ich freu mich schon richtig auf die nächsten kapitel.
also mach bitte schnell weiter!

LG

Von:  Shireikan
2008-10-05T10:53:39+00:00 05.10.2008 12:53
Oh, ich könnte Weinen vor Glück, es ging endlich weiter.
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich darauf gewartet hatte.
Aber nun gut, wenigsten war es ein langes und durchaus interessantes Kapitel.
Ich entschuldige mich bei Toshiya. So ein großes Arschloch scheint er ja doch nicht zu sein. =D
Aber okay, ich habe mich in dieser Fanfiction doch mehrmals in einigen Personen getäuscht.
Das zeugt doch mal von großem Schreibtalent. =D
(Vorsicht, Schleimspur. XD)
Nein, das meine ich durchaus ernst.
Ich habe selbst noch nie eine Fanfiction gelesen, die so gut ausgearbeitet war, dass es Leser (oder war ich die einzige Idiotin, die sich mehrmals täuschen lassen hat? XD) von Kapitel zu Kapitel überrascht und andere Gedanken aufwirft.
Die Charaktere, die von Kapitel zu Kapitel mehr von sich preis gaben, sind mir ziemlich ans Herz gewachsen.
Ich kann behaupten, dass ich ihre Entwicklung mit Spannung verfolgt habe.
Ganz an der Spitze, natürlich Gara.
Es ist erstaunlich wie sich sein Charakterzug gewandelt hat….
Und es ist erstaunlich wie sehr man doch von einer Person abhängig werden kann bzw. sich von ihr täuschen kann.
Und das sogar im Kollektiv.
Ich selbst empfinde Mitleid mit Kiyoharu. Wobei sich nun doch eine dezente Skepsis ihm gegenüber aufgebaut hat.
Allerdings repräsentiert er für mich, den typisch machtgeilen Menschen.
Scharf auf Geld, scharf auf Ansehen und dabei über Leichen gehend.
Oder in diesem Fall eben Gefühle.
Ich bin gespannt, ob bzw. was sich noch zwischen ihm und Gara entwickelt.
Immerhin kommen noch 3 Kapitel (Yay <3) und bei dieser deutlichen Andeutung von Gara muss ja noch etwas kommen.
Hat sich denn nun zwischen Kiyoharu und Hakuei alles geklärt?
Ach egal, ich lass mich einfach überraschen.
In diesem Sinne, lass uns nicht noch einmal so lange warten. =D
Von:  KatzeMorle
2008-10-04T18:41:06+00:00 04.10.2008 20:41
Uff boah ich weiß nicht ganz was ich denken soll. Wenn ich an das letzte Kapitel denke wie geschockt ich über die Entwicklungen war und wie Sauer über diesen Kiyo. Mhh jetzt muß ich meine Meinung teilweise revidieren aber nur Aufgrund der Reaktionen der Beteiligten. Man irgendwie tut er mir ja schon leid aber auf der anderen Seite hat er das verdient. So jetzt zu leiden. Seine Reaktion auf seine Exfrau war krass, da hört man auf der einen Seite wie viel sie ihm bedeutet haben muß und wie er sie trotzdem bahndelt hat. Ich glaube das war auch das schlimmste für ihn das sie jetzt ein Mann ist. Nicht mehr die Fee, nun Miya kann jetzt wenigstens damit abschließen also positiv für ihn.
Die Reaktion der beiden war auch gut.
Was noch drei Kapitel wow ich freu mich.
LG Morle


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