Verbunden von Inner_me_is_chaos (Wenn man doch nur diese Handschellen knacken könnte! ItaxSaku) ================================================================================ Kapitel 10: Kodoku ------------------ „Hah!“ Keine Sekunde nach diesem Ausruf hörte man ein lautes Krachen und das Splittern von Holz. Wiederrum kurz darauf polterten ein paar mittelgroße Gegenstände als sie auf den moos- und grasbewachsenen Boden fielen. Sakura schnaufte und wischte sich etwas Schweiß von der Stirn, bevor sie gefolgt von Itachis Hand einen neuen Holzklotz auf einen Stumpf legte um kurz danach die Axt in ihrer rechten Hand darauf zusausen zu lassen. Das Ergebnis was dasselbe wie zuvor: Das Holz brach entzwei und zwei Scheite fielen auf den Boden. Die Haruno und der Uchiha standen neben der Hütte auf der Lichtung, auf der sie vor zwei Tagen ihren ersten Trainingskampf ausgetragen hatten. Bisher war es auch der einzige gewesen. Der Grund dafür war Heiwa. Nachdem die Dame am Vortag die Folgen von Sakuras Schlägen auf der Haut des Uchihas gesehen hatte, waren Trainingskämpfe fürs erste verboten worden. Die Haruno wusste nicht, was die Grauhaarige hatte. Ihr persönlich gefiel der blaue Fleck, der Itachis rechte Seite zierte. Es war ja auch seine eigene Schuld, wenn er ihr mit Vergewaltigung drohte. Aber Aufregen wollte sie sich darüber nicht mehr. Schließlich war ihre Rache mit der Backpfeife beendet worden. Viel eher regte die Haruno sich darüber auf, dass sie im Kampf gegen den Schwarzhaarigen vor Wut die erste Reihe Bäume der Lichtung regelrecht niedergemäht hatte. Das war schließlich der Grund dafür, dass die zwei Shinobi nun zusammen bereits einen Tag Holzhacken hinter sich hatten. Spätestens nach der ersten Stunde diesen Morgen war Sakura klar geworden, dass sie mit dieser Arbeit noch mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, beschäftigt sein würden. „Seht es positiv, dabei trainiert ihr eure Armmuskeln.“, hatte Heiwa gemeint, während sie wieder einmal eines ihrer scheinheiligen Lächeln auf dem Gesicht hatte. Zack! Wieder landeten zwei Scheite auf dem Boden. 24 Bäume... Zu beginn ihrer Arbeit hatte die Haruno nachgezählt. Sie hatte in ihrem Wahn wirklich 24 Bäume umgesäbelt. Und diese 24 Bäume durften sie nun kamingerecht hacken. Bisher hatten die zwei Shinobi ungefähr die Hälfte zu Scheiben verarbeiten können, um diese dann auf einem Holzklotz zu Scheiten zu schlagen. Mit letzterem hatten sie am heutigen Morgen um etwa 5:00 Uhr begonnen. Da wusste an wenigstens, was man mit der Zeit anstellte, in der man aus Vorsicht nicht schlafen konnte, weil ein Feind neben einem lag. Itachi hatte den ersten Baumstamm bis zur Hälfte verarbeitet, bis er an Sakura weitergab. Anfangs hatte die Kunoichi sich gedanklich über ihn lustig gemacht, dass er mit seinem grob verarzteten Handgelenk nur einen halben Baum geschafft hatte - Sakura sich wieder geweigert, ihn zu heilen. Nun jedoch, kurz vor dem Ende ihrer ersten zerkleinerten Hälfte verstand sie sein Problem. Ein halber Baumstamm sah nach wenig Arbeit aus, doch wenn man die Axt wegen einem gewissem paar Handschellen mit nur einer Hand halten musste - bei Itachi war es wegen seiner Verletzung sogar die Hand gewesen, mit der er an sie gekettet war - nahm der Kraftaufwand ganz andere Ausmaße an, selbst mit gesunder Hand. Mit jedem Schlag den die Haruno tat wurde ihre Hoffnung, das ganze in ein paar Tagen beendet zu haben, immer geringer. Naja wenigstens hatten sie überhaupt eine Axt. Ansonsten sähe das ganze noch viel aussichtsloser aus. “Du bist.“, meinte die Rosahaarige schnaufend und hielt Itachi das Ende der Waffe hin. “Hn.“ er ergriff den Griff knapp unter der Klinge und nahm ihr den Gegenstand aus der Hand, bevor er aufstand. In seiner Pause hatte der Uchiha sich neben den Baumstamm gesetzte, um sich auszuruhen. Die Axt, die immer wieder dicht neben seinem Kopf einsehgeschlagen hatte, schien ihn nicht gestört zu haben. Er schien es auch nicht in betracht gezogen zu haben, dass die Haruno daneben schlagen könnte, oder ihr die Waffe gar aus der Hand rutschen könnte. Bevor der Schwarzhaarige jedoch auch nur mit seiner Arbeit anfangen konnte gesellte sich Heiwa zu den Beiden und ließ den Nuke-Nin innehalten. „Was haltet ihr davon, wenn wir heute nach Kodoku gehen?“, fragte die Alte, als sie dem Uchiha ein Tablett mit Frühstücksreis hinhielt. Nachdem Itachi die Axt an die Hauswand gelehnt hatte, nahm er sich eine Schüssel und Stäbchen und fing an, zu essen. „Wenn wir gehen wird das Feuerholz nicht rechtzeitige fertig.“, erwähnte Sakura, als sie sich ebenfalls bediente. Erst nach dem ersten Bissen Reis fiel ihr auf, wie hungrig sie war. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, ohne Frühstück mit dem Holzhacken anzufangen. “Ach so schlimm ist das nicht, wenn die Bäume hier liegen bleiben. Erstens kommt hier sowieso kaum einer vorbei, zweitens habt ihr ja schon einiges geschafft und drittens habe ich gestern in den Katakomben in der Nähe des Heizungsraumes einen ganzen Raum mit Brennholz gefunden.“ Die Frau zeigte über ihre Schulter zu der Basis und ungefähr dorthin, wo sich der genannte Raum unter der Erde befinden musste. Auch Heiwa hatte sich ihr Frühstück mit hinausgenommen und sie setzte sich auf einen Baumstamm, den die zwei Shinobi zum zerkleinern in die Nähe gelegt hatten. Sakura unterdrückte derweil ein Schnauben. Zuerst sagte die Soraja, es sei wichtig, dass das Holz kleingemacht wurde und nun hatte sie rein ‚zufällig‘ Feuerholz gefunden. Die Haruno schüttelte innerlich den Kopf. Warum sagte eine ihrer inneren Stimme nur, dass die Frau schon länger von dem ‚geheimen‘ Holz wusste? Anscheinend schien sie sich an die komische Art der alten Frau zu gewöhnen. “Dann habe ich nichts dagegen, mal von hier wegzukommen.“, meinte die Rosahaarige schließlich und schob sich ein paar Reiskörner in den Mund, während sie neben Itachi an der Hauswand lehnte. „Fehlt uns noch irgendetwas, das wir kaufen müssen?“ “Und geht langsam der Reis aus.“, erklärte Heiwa. „Außerdem dachte ich mir, dass ihr euch vielleicht ein paar Waffen und so kaufen wollt. Eure scheinen nun irgendwo im Fluss herumzuschwimmen, denn als ich euch rausgezogen habe, hattet ihr nicht, außer ein paar zerrissene Klamotten.“ Sakura nickte. Das war also der Grund, warum sie ihren Kunaihalter und ihre Gürteltasche mit ihren Skalpellen und Medikamenten nirgendwo hatte finden können.... Moment. “Meine Waffen sind in meinem Mantel.“, meinte der Uchiha noch bevor Sakura ihre Gedanken hatte aussprechen können. “Dann wirst du dir wohl auch neue kaufen wollen. Das zerschlissene, schmutzige Ding habe ich nämlich gestern weggeschmissen.“ Die zwei Shinobi hörten gleichzeitig in ihren Bewegungen auf, als sie das hörten. Die Haruno unterdrückte ein leises Kichern, was ihr nicht so ganz gelang, bevor sie ihren Blick dem Uchiha zuwand. Vielleicht würde sie ja eine Gefühlsregung entdecken. Doch egal, was sie sich erhofft hatte, sie wurde enttäuscht. Der Schwarzhaarige hatte zwar ebenfalls mit dem Essen aufgehört, doch die einzige Regung seinerseits war ein gefühlskalter Blick zu der alten Dame, bevor er sich wieder seinem Reis widmete und versuchte ohne große Bewegungen des Handgelenkes mit der linken Hand zu essen. Jedoch egal, wie ruhig er nach außen hin schien, innerlich musste der Mann seine ganze Kraft auf diese Ruhe konzentrieren. Er hatte sich zwar schon lange die meisten Gefühle abgewöhnt und unterdrückte die wenigen, die noch da waren, aber in Situationen wie diesen - in denen er regelrecht provoziert wurde - war sein Körper schwer zu kontrollieren. Nachdem er Heiwa die letzten Tage beobachtet hatte war er sich sicher, dass die Frau wusste, wie wichtig der schwarz-rote Mantel für einen Akatsuki war. Selbst wenn sie gut darin war, vorzugeben eine Zivilistin zu sein, so hatte der Uchiha sie trotzdem enttarnt, als das, was sie war: Eine Frau, die viel zu gut über das Shinobi Dasein Bescheid wusste, um eine einfache Frau vom Lande ohne jegliche Ninja Ausbildung zu sein. Während der Schwarzhaarige darüber nachdachte, wie er am schnellsten einen neuen Mantel bekam, nachdem er Sakura los war, hatte diese das Gespräch mit Heiwa wieder aufgenommen. „Denken sie, dass ich dort auch Medikamente und Pflanzen für ebensolche bekommen kann?“ „Ich denke schon.“, meinte die Grauhaarige und sammelte die nun leeren Schüsseln wieder ein. „Es gibt zwar nur eine Heilerin im Dorf, aber sie muss ihre Kräuter ja auch irgendwo herbekommen.“ Die Kunoichi nickte. „Worauf warten wir dann noch?“ „Hn.“ - - - - - „Wow.... Also das habe ich nicht erwartet.“, murmelte Sakura, als sie sich auf dem Markt von Kodoku umsah. Es war zwar erst ungefähr 9 Uhr morgens, doch trotzdem war auf dem größer als erwarteten Marktplatz bereits die Hölle los. An jedem Stand befand sich eine Schlange von mindestens 8 Leuten. ° Und so groß.°, hörte die Rosahaarige ihre innere Stimme murmeln. Dieses Mal musste die Haruno ihr Recht geben; der Platz kam von der Größe her dem in Konoha schon ganz nah. Und der war wegen der guten Lage der zweitgrößte auf dem ganzen Kontinent. Höchstens der Markt in Kiri war größer, da dort auch Importware von anderen Kontinenten angeboten wurden. ° Da hat sich die Reise hierher wenigstens gelohnt. ° Wieder stimmte Sakura ihrer inneren Stimme zu - zwei Mal dieselbe Meinung an nur einem Tag, das war Rekord! Bei der Reiselänge hätte jedoch auch der Uchiha zugestimmt, wenn er den Satz der inneren Stimme hätte hören können. Er selbst kam als Nuke-Nin ja viel rum, aber dass sie nach fast zwei Stunden in Zivilistengeschwindigkeit unterwegs gewesen waren und immer noch kein Dorf gesichtet hatten, war ihm Spanisch vorgekommen. Die Umgebung war mit dem Fluss in der sonnigen Schlucht und dem vielen Waldbewuchs zwar schön, aber normalerweise kam spätestens nach anderthalb Stunden ein Dorf in Sicht. Sein Körper war wie immer auf einen Angriff vorbereitet gewesen, doch diese Leere hatte seine Muskeln in eine Daueranspannung getrieben. Dass für die wenigen Menschen aber umso mehr Tiere in den Wäldern wohnten, die im Laub rascheln konnten hatte nicht zu positiven Auswirkungen geführt. Nur zum Tod eines Eichhörnchens, das es gewagt hatte, sich von hinten an Itachi heranzuschleichen. „Dankeschön.“ Heiwa hatte keine Sekunde bevor der Schwarzhaarige aus seinen Erinnerungen erwacht war zwei Säcke Reis gekauft, die sie ihm nun hinhielt. „Itachi-san, wärst du so nett und würdest diese hier für mich tragen?“ „Aa.“ Mit einem Nicken nahm er ihr die Säcke ab und legte sich einen über die rechte Schulter, während der andere in der rechten Armbeuge Platz bekam - sein linkes Handgelenk war ja noch nicht wieder belastbar. Manchmal verfluchte der Uchiha seine angezogenen Manieren. Naja, wenn man es Erziehung nennen konnte, dass sein Vater ihn jedes Mal geschlagen hatte, wenn seine Mutter die Einkäufe hatte alleine Heimtragen müssen. Der Schwarzhaarige schüttelte innerlich seinen Kopf. Darüber wollte er nun nicht nachdenken. Außerdem waren seine guten Manieren ja auch manchmal zu etwas nutze. Zum Beispiel schickte der Leader nur ihn oder Sasori auf politische Missionen die gute Manieren und Sprache voraussetzten. Hidan mit seiner Fluchsucht (wie hieß noch mal das Fachwort dafür?) und Deidara, der jeden Satz entweder mit einem ‚yeah‘ einem ‚un‘ oder einem ‚hm‘ beendete, würden die Leute eher vergraulen als Vorteile für die Organisation herauszuholen. „Sagen sie Heiwa-san, warum sind hier so viele Menschen, obwohl im Rest des Landes sprichwörtlich Tote Hose ist?“, fragte die Haruno und wich im Gedränge einer Familie aus, weshalb sie fast in den Uchiha geschubst wurde. „Lass das -san bitte weg, ja?“, lächelte die Alte, bevor sie stehen blieb und während ihrem kleinen Vortrag ab und an auf ein paar Läden am Straßenrand zeigte. „Man meint zwar, dass dieser Ort ziemlich klein sein sollte, weil Tani-no-Kuni so dünn besiedelt ist, aber in Wirklichkeit ist es genau andersrum. Kodoku ist fast so groß wie eines der versteckten Dörfer eben weil unser Land so dünn besiedelt ist. Jeder Händler des ganzen Landes stellt seine Ware hier zum verkauf. Und wenn ihr euch fragt, warum für diesen Zweck ausgerechnet Kodoku ausgesucht wurde, das fast schon am nördlichen Meer liegt, so gibt es dafür einen einfachen Grund: Kodoku ist der einzige Ort, der seine Lage in 200 Jahren nicht verändert hat.“ Die Frau zeigte nun nach oben, wo man an den Felswänden der Schlucht vorbei die Sonne am Himmel sehen konnte. Diese eine Schlucht hatten sie während der ganzen kleinen Reise nicht verlassen. Sie schien lediglich breiter zu werden, weshalb dieses Dorf - oder eher diese Kleinstadt - hier Platz fand. „Die Lage nicht verändert? Was soll das heißen?“, fragte Sakura, ihren Blick wieder auf die Soraja gerichtet. Die hatte in diesem Moment tief Luft geholt bevor sie wieder zu erklären anfing. „Unter Tani-no-Kuni befindet sich eine Art Magmasee und das Land ist ständig in Bewegung. Hier gibt es viele Erdbeben, die manchmal sogar Dörfer in der Mitte teilen. Manchmal wird der Boden zum Meer gedrückt und es entstehen Schluchten und Täler, weil der Boden sich streckt und die Oberfläche an einigen Stellen reißt. Ein anderes Mal bebt es genau in die andere Richtung und wo vorher nur ein Hügel war ist danach ein ganzer Berg.“ Die Frau zeigte hier und dort ein paar kleine Risse im Boden und an den Felswänden zu ihren Seiten. „In der letzten Woche gab es kein Erdbeben, aber man weiß nie wann wieder eins kommt. Das ist auch der Grund, warum ihr nur selten irgendwo eine Karte von Tani-no-Kuni finden werdet. Die Kartographen haben es aufgegeben, dieses Land auf Papier zu bringen.“ Sakura nickte, bisher hatte sie noch nie davon gehört. Aber dieser Fakt zeigte nur einmal wieder, dass man nie auslernet. Auch der Uchiha verstand nun, warum seine Karte, die der Leader ihm gegeben hatte, ihn vollkommen in die Irre geführt hatte. „Kodoku befindet sich also im Gegensatz zu anderen Orten immer an der selben Stelle. Und das macht diesen Ort so wichtig für die Händler. Man kann seine Ware ja schlecht an einem Ort verkaufen, den man nicht wiederfindet.“, erklärte die Frau und sah wieder zum Himmel. Ihr sonst immer fröhliches Gesicht spiegelte Ernst wider. „Ich glaube wir beeilen uns besser. Es scheint, als kommt bald ein Gewitter.“ Die zwei Shinobi richteten ihren Blick zum Himmel und sahen... Nichts. Kein Wölkchen weit und breit. „Sind sie sicher?“, fragte Sakura kritisch. Heiwa lächelte die Rosahaarige an, nickte und kramte ihr Portemonnaie aus ihrem Einkaufsnetz, das sie von Daheim mitgebracht hatte. „Glaube mir, ich habe in meinen 99 Jahren einiges an Erfahrung gesammelt.“ Die Kinnlade der Haruno landete auf dem Boden. „99 Jahre?“ Auch dem Uchiha schlich sich ein fragender Ausdruck aufs Gesicht. ° Ich hätte sie auf höchstens 70 Jahre geschätzt, so gut wie sie sich noch bewegen kann. Sie kann natürlich auch Lügen. ° „Ich habe mich gut gehalten, oder?“, fragte die Soraja, bevor sie einige Ryu aus ihrem Geldbeutel zog und sie Sakura in die Hand drückte. „Ich werde Gemüse kaufen gehen. Es wäre gut, wenn ihr inzwischen etwas Obst kaufen würdet. Ich esse alles, also könnt ihr entscheiden, was ihr euch kauft. Wir treffen uns in spätestens einer Stunde in diesem Café dort drüben.“ Die Blicke der Shinobi folgten Heiwas Hand, die auf ein kleines Gebäude hinter den Menschenmassen deutete. Sakura wollte wieder zu der alten Frau sehen, doch bevor sie auch nur etwas erwidern konnte, war diese verschwunden. ° Seltsam. °, dachte die Haruno, als sie sich einmal im Kreis umsah. Die Soraja war nirgendwo zu entdecken. Da die Rosahaarige das Geld hatte, entschied sie, dass sie den Ton angeben würde und zog den Uchiha hinter sich her. Itachi fand das ganze nicht so lustig, aber vollbeladen und verletzt wie er war sagte er nichts dazu sondern ging etwas schneller, sodass die Kunoichi nicht zu sehr an seinem Handgelenk zog. „Hier muss doch irgendwo ein Obstladen sein.“, murmelte Sakura zu sich selbst und die zwei gingen an mehreren Ständen vorbei. „Ich habe hier vorhin doch noch einen gesehen.“ Der Uchiha verdrehte innerlich die Augen. Sie war losgelaufen ohne zu wissen, wo sie hinmusste. Nun gut, er wusste auch nicht, wo sich der gesuchte Stand befand, aber er hätte sich zuvor einen Überblick verschafft, bevor er losgegangen wäre. Stumm aktivierte der Mann sein Kekkeigenkai und sah sich in der Menge um. So langsam schienen sich seine Chakrabahnen wieder an Chakra zu gewöhnen, weshalb ihm seine Augen nicht so sehr wehtaten wie während dem Trainingskampf. Sakura erschrak, als sie plötzlich eine Hand an ihrem angeketteten Handgelenk spürte, die sie am weitergehen hinderte. Sie drehte sich um - bereit dem Störenfried eine reinzuhauen - und merkte, dass es Itachi war, der sie davon abhielt weiterzugehen. Seine Augen waren rot und er sah ihr direkt in die Augen, bevor er sich wortlos umdrehte und in die entgegendgesetzte Richtung ging als die, welche die Rosahaarige eingeschlagen hatte. „Was wird das?“, fragte die Haruno und entzog ihren Arm aus der rechten Hand des Uchihas. Er hatte den einen Reissack von ihr unbemerkt in die verletzte linke Hand genommen und blieb nun stehen, um die Kunoichi anzusehen. „Wir sollen Obst holen, also wäre es nicht schlecht zu einem Obsthändler zu gehen.“, meinte der Mann trocken und scheute den direkten Blick in ihre Augen nicht. „Ach nein, so schlau bin ich auch.“, fauchte Sakura und funkelte zurück. „Wir müssen hier nur einen solchen Stand finden!“ Während die Kunoichi vor ihm schnaubte drehte Itachi sich lediglich ein Stück, bevor er gefolgt von Sakuras Hand auf einen Laden deutete. Die Rosahaarige sah nun auch den Grund dafür, dass der Uchiha die Initiative ergriffen hatte und ging mit einem letzten giftigen Blick an ihm vorbei und auf den Obsthändler zu. Was musste er sie auch mit seinen Super-Augen überbieten? Der Schwarzhaarige ignorierte den Schmerz in seinem linken Handgelenk - die Wäscheklammer schien tiefer im Fleisch gesteckt zu haben, als er anfangs dachte - und hielt Schritt mit der Frau, die ihn ungewollt durch die Menge zog. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er wieder stark genug war, sie zu besiegen und ihre Erinnerungen zu löschen. Nur noch ein paar Tage und er würde sie in Schach halten und die alte Frau zwingen, ihn von diesen Handschellen zu befreien. Dann könnte er das ganze hier vergessen und seinen Auftrag wieder aufnehmen. Er hatte dann schon fast zwei Wochen damit veralbert sich mit diesen zwei Frauen abzugeben. Das war mehr als genug. „Also, wir möchten ein Netz Mandarinen, eine Rebe Trauben und acht Äpfel.“ Anscheinend hatte die dunkle Aura, die der Uchiha und die genervte Kunoichi umgab den Großteil der anstehenden Kunden vertrieben, weshalb Sakura bereits dabei war bei dem braunhaarigen Händler zu bestellen. Der Mann schien ende 20 zu sein und lächelte. Den Fakt ignorierend, dass die zwei Menschen die vor ihm standen die meisten seiner Kunden vergrault hatten. „Gerne doch.“, sagte er und gab der Kunoichi ein Netz der orangenen Früchte, bevor er unter den Tresen griff und einen Sack Äpfel hervorholte. Sakura konnte nicht nachzählen wie viele es waren , doch der Mann nahm noch einen roten Apfel von der Auslage und legte ihn mit hinein. „Für ihre Schönheit gibt es einen wunderschönen Apfel extra dazu.“, meinte der Verkäufer mit einem Zwinkern und drückte der Rosahaarigen auch den Sack in die Hand. Sakura übergab sich innerlich gerade in eine Mülltonen irgendwo in einer Ecke ihres Bewusstseins, während ihre innere Stimme aufgeregt auf und ab sprang. ° Er hat uns süß genannt! Er mag uns! °, schrie sie gollumartig durch den dunklen Raum in dem Kopf der Kunoichi. Neben Sakuras innerer Stimme stand ihre Vernunft. Diese schien die Rosahaarige verarschen zu wollen, denn sie schien sich irgendwo ein Engelchen Kostüm besorgt zu haben, das sie nun trug. ° Ach ja, und warum denkst du, sagt er so was? °, fragte Vernunft die innere Stimme. ° Weil wir eben hübsch sind! ° ° Weil er ein Vollidiot ist. °, konterte Sakura gedanklich und ignorierte den aufkommenden Streit der zwischen den zwei Stimmen entstand. Sie konzentrierte sich eher auf den Mann, der ihr nun auch die erfragten Trauben gab und ihre Hand etwas zu lange berührte, während er sie ihr überreichte. „Danke.“, meinte die Kunoichi trocken und widerstand dem Reiz eine negative Grimasse zu ziehen. „Wie viel macht das?“ Der Mann drückte den Preis noch etwas, was Itachi nach kurzem Nachrechnen der Preise auf den Schildern erkannte. Wie manche Idioten sich vor Frauen doch aufführten, die ihrem Auge nach gut aussahen. Sie erlagen den weiblichen Reizen viel zu sehr um zu sehen, dass sie von einigen - oder eher den meisten - ausgenutzt werden. Er selbst gehörte natürlich nicht zu dieser Art von Männern, die jedem Minirock hinterher sabberten. Er hatte seine Lust unter Kontrolle und wusste welche Frauen ER ausnutzen konnte und welche dies mit ihm vorhatten. Das war auch nicht schwer, da die erste Gruppe wesentlich größer war, als die zweite. „Der Sturm, der heute morgen angekündigt wurde, wird bald hier sein. Wenn sie möchten können sie in meiner Wohnung Schutz suchen.“ Zusammen mit mir. Die Nachricht hinter diesem Satz brachte Sakura dazu doch angeekelt zu schauen. „Nein danke.“ Der Sack, in dem der Mann ihr die Äpfel gegeben hatte war groß genug, um das restliche Obst mit hineinzulegen. Er wurde deshalb von Sakura als Tragetasche missbraucht, nachdem sie bezahlt hatte und die Mandarinen und die Trauben mit hineinpackte. „Aber sie werden pitschnass werden und der angekündigte Wind wird sie wegfegen!“, versuchte der Mann nun und griff sie an ihrem linken Handgelenk. Die Handschelle tat er als einfaches Armband ab und der Kunde, der jetzt eigentlich von ihm bedient werden sollte, wurde ignoriert. Genauso wie ein gewisser Schwarzhaariger, der direkt neben der Haruno stand. „Danke für die Warnung, aber ich verzichte.“ Sakura funkelte nun regelrecht und versuchte sich mit zuerst einmal wenig Kraft aus seinem Griff zu befreien. Warum hatte sie ihr Stirnband auch in der Basis liegen lassen? Wenn er gesehen hätte, dass sie eine Kunoichi ist, würde er sicherlich nicht so mit ihr umgehen. Der Verkäufer wollte zum erwidern ansetzen, als sich etwas um das Handgelenk schloss, dessen Hand die Sakura festhielt. „Wir werden woanders erwartet.“ Bei der emotionslosen Stimme des Uchihas zuckte der Mann zusammen, während Sakura nur eine Augenbraue hob. Der Verkäufer sah angsterfüllt zu Itachi auf, der ihn durch seinen festen Griff bereits in die Hocke gezwungen hatte. ° Hat der Typ Itachi etwa gar nicht wahrgenommen? °, der Blick der Kunoichi wanderte zu dem Gesicht des Schwarzhaarigen. Sein leerer Ausdruck verstärkte nur noch seine dunkle Aura, die wahrscheinlich jeder im Umkreis von einem Kilometer meiden würde. Der Griff um ihr Handgelenk löste sich, während Itachis nur noch fester wurde und ein leises Knacken zu hören war. Der Uchiha hasste es aufgehalten zu werden vor allem, wenn die Leute dann auch noch so frech waren und ihn ignorierten. Er hatte es genau beobachtet, dass der Verkäufer so von Sakura geblendet war, sodass er in ihrem Schatten kaum vom dem Mann gesehen war... Da war der Typ jedoch der einzige, denn um den kleinen Obststand herum befand sich ein großer leerer Platz. Vor allem die Kinder und Frauen hatten in einigen Metern Entfernung Schutz gesucht. „Dann möchte ich sie nicht stören.“, stotterte der Mann auf dem Boden und atmete erleichtert ein, als der Uchiha ihn losließ und sich umdrehte um gefolgt von Sakura in der Menge zu verschwinden. Schwer atmend rieb sich der Mann die Wunde stelle, als er aufstand. „Entschuldigt ihn.“, sprach plötzlich eine sanfte Stimme neben ihm und die Frau, der diese Stimme gehörte legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Er ist erst neu bei mir.“ ... „Soraja-sama!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)