De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 25: Ein Tag unter Freunden ---------------------------------- Langsam aber sicher neigten sich die Ferien dem Ende. Die Freunde waren nun alle wieder unter sich. Sirius hatte es zwar mächtig angenervt, dass er wieder nach Hause musste, aber er konnte sich ja nicht ewig bei James einquartieren und er hatte ja seine gesamte Sachen noch bei sich und so hatte er sich versucht still und heimlich in sein Zimmer zu schleichen, ohne dass seine Eltern sein Wiederauftauchen bemerkten. Das war gewaltig in die Hose gegangen. Natürlich war Sirius klar, dass seine Alten insgeheim immer glücklich waren, wenn er außer Haus war. Schließlich konnte er ihnen so „vor Ort“ keine „Schande“ machen. Auf der anderen Seite war Sirius genauso bewusst, dass seine Eltern sich wohl auch denken konnten, was er anstellte, wenn er nicht zu Hause war und so war ihnen das natürlich auch nicht Recht. Wie er es also machte, machte er es verkehrt. So kam es, dass sein Alter Herr ihn irgendwie hatte kommen sehen, was für Sirius ein X-Faktor war, denn er hatte eigentlich darauf geachtet gehabt, dass er nicht gesehen werden konnte während er sich auf den Grimmauldplatz geschlichen hatte. Mr Black jedoch lauerte Sirius schon in der Eingangshalle auf. ‚Scheiße!’, war Sirius erster Gedanke gewesen. Leider hatte ihm das auch nichts mehr gebracht denn daraufhin folgte ein Riesen Theater in Folge dessen Sirius mal wieder mit Hausarrest endete. Der Hausarrest war allerdings noch das Harmloseste gewesen, was er hatte einstecken müssen. Es war genauso ein ungeschriebenes Gesetz im Hause Black; wenn Sirius etwas angestellt hatte, folgte in 85% der Fälle der Cruciatus als Strafe. Ziemlich ausgelaugt lag Sirius nun in seinem Zimmer auf dem Bett. Er hatte sich einen Eisbeutel stibitzt und kühlte nun die zahlreichen Wunden, die er von dem Cruciatus-Fluch davon getragen hatte. Sein Vater hatte diesmal wirklich lange mit ihm abgerechnet, denn normalerweise erfreute er sich daran wenn Sirius vor Schmerzen schrie. Den Gefallen hatte Sirius ihm aber dieses Mal nicht getan und Mr Black hatte das einfach nicht wahrhaben wollen. „Sirius“, rief eine Stimme und dieser merkte auf. Zunächst wunderte er sich, wie es sein konnte, dass er so ganz urplötzlich James` Stimme hörte, doch dann fiel es ihm ein. Da war ja noch der Zweiwegespiegel, dessen eine Hälfte James ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Er kramte in seinem Koffer rum und fand den Spiegel auch ziemlich schnell. Ein ziemlich verdutzter James schaute aus ihm hervor. „Was hast`n du angestellt?“, wollte er wissen, als er die Wunden seines besten Freundes sah. „Ach nichts weiter Wichtiges“, winkte der Black-Erbe ab. „Was gibt`s?“ Scheinbar wollte James sich mit der Antwort ‚nichts weiter Wichtiges’ noch nicht zufrieden geben. „Wenn du das da ‚nichts weiter Wichtiges’ nennst, dann würde ich gern mal wissen, ab wann für dich der Begriff ‚wichtig’ eigentlich losgeht“, sagte er. Sirius ließ einen Seufzer hören. Dann jedoch erzählte er James von dem Cruciatus-Fluch, der ständig auf ihn losgelassen wurde. James reagierte geschockt und das überraschte Sirius doch ein wenig, denn er hätte nicht gedacht, dass James so etwas wie Schock überhaupt kannte, doch er ließ sich nichts von seiner Überraschung anmerken. „Das können die nicht mit dir anstellen!“, empörte sich James. „Ach lass gut sein“, meinte Sirius. „Das krieg ich schon gebacken.“ „Ja klar“, erwiderte James sarkastisch. „So siehst du auch aus. …“ „James, misch dich da nicht ein!“, forderte Sirius mit etwas Nachdruck auf. „Das könnte sonst nicht nur für mich übel enden.“ James verstand die Anspielung, doch darauf belassen wollte er es immer noch nicht. Schon setzte er wieder an, um etwas zu sagen, doch dieses Mal schnitt Sirius ihm das Wort ab. „Die lassen sich nicht einfach anzeigen“, erklärte er. „Die haben ihre Beziehungen und viele im Ministerium wie Marionetten in ihrer Hand. Und die, die sie in ihrer Hand haben, sind einflussreich genug, um alle anderen, die nicht unter dem Einfluss meiner Alten stehen, als eine Minderheit hinzustellen. Und dann haben wir nichts gekonnt. Ich muss das also alleine schaffen.“ James gab sich geschlagen, wenn auch äußerst widerwillig. „Was gibt es sonst so?“, wechselte Sirius das Thema. „Meine Eltern haben angeboten dich mit zum Bahngleis 9 ¾ zu bringen, am ersten September“, erzählte James. „Aber vorher, haben sie gesagt, könntest du auch noch die restlichen Ferientage bei uns verbringen. Haily wird wahrscheinlich auch da sein. Im Ministerium ist zurzeit viel los und daher ist sie ziemlich oft bei uns oder ich bei ihr. Was hältst du davon?“ „Bin ich sofort dabei!“, nahm Sirius an. „Was dagegen, wenn ich irgendwie nachts komme? Ich hab Hausarrest und es ist alles andere als einfach sich aus dem Haus zu schleichen, wenn meine Alten wie Wachhunde auf dich aufpassen.“ „Seit ihr ans Flohnetzwerk angeschlossen?“, wollte James wissen. „Ohne das würden meine Alten verrotten!“, kam es von dem jungen Black. „Hast du irgendeine Möglichkeit dich unbemerkt über das Flohnetzwerk davon zu machen?“ „Könnte ich ausprobieren, aber versprechen kann ich nichts.“ „OK, morgen so gegen drei Uhr nachmittags“, machte James aus. „Wenn du dich mehr als eine Viertelstunde verspätest, bitte ich Dad mal vorbeizuschauen. Du kennst die Adresse, oder?“ „Ja klar“, bestätigte Sirius. „Wir sehn uns dann morgen.“ „Bis dann“, verabschiedete sich James und verschwand aus dem Spiegel. Sirius warf den Spiegel zurück in den Koffer und freute sich innerlich nen Keks. Er durfte sich nicht zu laut freuen, denn wenn seine Alten ihn hörten, würde er ihnen erklären müssen, weshalb er sich so freute (als ob sie das was anginge…). Und wenn sie ihn erstmal ausgequetscht hatten, wie eine Zitrone, dann konnte er so was von vergessen je wieder das Tageslicht zu sehen. Er musste es einfach schaffen sich davon zu schleichen, denn James` Versprechen ihn abzuholen, sollte er sich verspäten war eifach nicht einlösbar. Nicht bei Sirius` Alten. So leise es ging packte er an diesem Abend seine Sachen in den Koffer. Das war eine Sache von fünf bis zehn Minuten, denn so viel hatte er nicht ausgepackt. Dann sah er sich im Zimmer um. Sämtliche Poster waren von den Wänden gerissen worden, während er weg gewesen war. Das machte Sirius aber gar nichts denn er hatte mit James den Dauerklebe-Fluch geübt gehabt, während sie Anfang August bei ihm gewesen waren. Er konnte ihn nun perfekt und so klebte er alle Poster und Gryffindor-Banner einfach wieder an die Wand. Sollten seine Eltern sich dieses Mal doch die Zähne ausbeißen. Nur zur Sicherheit machte er auch sämtliche Möbel seines Zimmers niet und nagelfest, denn die Wut seines alten Herrn kannte manchmal keine Grenzen. Alles, was ihm sonst noch etwas bedeutete und, was er weder festkleben konnte noch nach Hogwarts mitnehmen wurde in dem Geheimversteck in seinem Zimmer untergebracht, das er mit einem Passwort sicherte, sollte sein Vater durch Zufall darauf stoßen. Schließlich sah er sich im Zimmer um. Dann grinste er zufrieden. Seine Eltern konnten nun wüten bis sie schwarz wurden. Sein Zimmer war unverwüstbar. Zu guter Letzt zauberte er nur noch seinen Koffer klein. Der Kamin befand sich in der Küche und die war ganz unten im Keller. Würde er seinen Koffer über fünf Etagen runter bugsieren, würden seine Eltern es garantiert merken und das wäre familärer Selbstmord. Dann ging er zu Bett und überlegte sich was er tun wollte, sollte er am nächsten Tag so gegen 15 Uhr nicht alleine in der Küche sein. Dieses war eine gute Frage. Es gab drei Möglichkeiten gestört zu werden. Erstens: Die Hauselfen konnten mit irgendetwas beschäftigt sein. Es stand zwar nichts an, jedenfalls nicht, das Sirius wüsste, aber seine Eltern entschieden häufig mal spontan irgendeinen besonderen Anlass, also musste Sirius auf diesen Umstand gefasst sein. Aber dies würde das geringste Problem sein. Er war für seine Alten schon so oft der Laufbursche gewesen, wenn es darum ging den Elfen auszurichten, dass nach ihnen verlangt wurde. Die würden also keinen Verdacht schöpfen. Zweitens: Sein Bruder Regulus konnte mal wieder nach irgendetwas essbaren suchen. Er war ein Vielfraß, auch wenn man es ihm nicht ansah. Das konnte dann schon etwas komplizierter werden. Regulus war immer etwas misstrauisch Sirius gegenüber gewesen, aber auch hier hatte Sirius seine Tricks. Und drittens: Seine Eltern konnten dort unten so ganz zufällig was besprechen. War nicht ungewöhnlich und hier half wohl nur ein Ablenkungsmanöver. Sirius lies sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Ja, dachte er sich, so könnte er es versuchen. Das war eigentlich narrensicher und wenn es auch kombiniert werden müsse. Das wäre kein Problem, glaubte er. So wartete er am nächsten Tag gespannt darauf, dass es endlich drei Uhr nachmittags war. Seinen klein gezauberten Koffer hatte er in seiner Hosentasche verstaut. Schließlich war es dann soweit und er schlich sich runter in die Küche. Verstolen lugte er durch einen Türspalt um zu prüfen, ob die Luft rein war. Nein, natürlich nicht. Seine Mutter war gerade dabei ein paar Hauselfen Das Menü des heutigen Abends aufzutragen. Sirius hatte also keine Wahl. So leise es ging zog er seinen Zauberstab hervor, versteckte sich vorsichtshalber schon im Voraus hinter der Tür und ließ im dritten Stockwerk ein Feuerwerk losgehen (oder zumindest ließ er es so klingen). „SIRIUS!“, brüllte seine Mutter und rannte nach oben. Dieser lachte stumm in sich hinein. Er wartete einen kurzen Augenblick dann ging er in die Küche und wandte sich an die Hauselfen. „Dad wünscht euch zu sehen“, behauptete er. „Er hat noch einen Wunsch für den heutigen Abend.“ „Sehr wohl, der Herr“, fügten sich die Hauselfen und schon waren sie verschwunden. Sirius freute sich. Doch nun musste er sich beeilen, denn das Manöver konnte ihn nicht lange decken. Er nahm sich eine Hand voll Flohpulver und warf sie in das Feuer und stieg hinein. Wie gut, dass das fast immer an war. „Brighton Village, Anwesen der Potters“, rief er laut und deutlich und ehe er sich versah wurde er auch schon in den Sog geraten, der ihn zu den Potters brachte. Ziemlich durch den Wind, aber breit grinsend schlug er bei ihnen auf. „Hey, da bist du ja!“, war die erste Stimme, die der Junge Black vernahm. Er sah auf und blickte in das ebenso breite Grinsen seines besten Freundes. „Und wie hast du`s angestellt?“ „Erklär ich dir gleich“, versprach Sirius und folgte James aus dem Kaminzimmer in die Stube, wo er James` Eltern und Jason begrüßte. Dann gingen die beiden Jungs in James` Zimmer. Oben angekommen warf Sirius seinen Rucksack auf`s Gästebett, holte seinen Koffer aus der Hosentasche und zauberte ihn wieder groß. Dann pflanzte er sich selber auf`s Bett. „Haily wird heute Abend kommen“, erzählte James. „Sie werden die Thomsens mitbringen. Mr Thomsen arbeitet ja in der Abteilung für magische Strafverfolgung und so wollen Dad, Onkel Liones und er noch was besprechen. Ich dachte das könnte dich interessieren.“ Und ob es Sirius interessierte. Er hatte sofort aufgemerkt, als er Francy`s Nachnamen gehört hatte. „Das heißt sie kommt auch, oder?“, fragte er ganz aus dem Häuschen. „Ja, natürlich!“, erwiderte James grinsend und wusste genau, wer mit ‚sie’ gemeint war. Sirius schmiss sich nach hinten und freute sich nen Keks. Er hatte in diesem Moment völlig vergessen, wo er war, was er gerade tat und überhaupt alles um ihn herum. Der einzige Gedanke, den er gerade fassen konnte war Francy. „Hey!“, holte James ihn zurück. „Du wolltest mir sagen, wie du es angestellt hast, dich unbemerkt zu verdrücken.“ Etwas schwerlich erinnerte Sirius sich an das was vorher gewesen war. Doch dann fiel es ihm wieder ein und er erzählte James von allen Vorbereitungen, die er am Abend zuvor getroffen hatte und von dem Ablenkungsmanöver von gerade eben. James Grinsen wurde breiter als je zuvor. „Genial!“, fand er. „Einfach, aber echt genial!“ „Der Witz ist“, fing Sirius an. „je komplizierter das Ablenkungsmanöver wäre, desto größer wäre die Wahrscheinlichkeit, dass meine Eltern dahinter steigen würden. Hinter solche einfachen Sachen steigen die nie!“ James lachte. Der Nachmittag verging zu Sirius` großer Freude ziemlich schnell. James war einfach genial wenn es darum ging Sirius abzulenken, was für Außenstehende einfach nur übermenschlich wirken musste, weil es im Grunde schwer war Sirius im Moment vom Gedanken an Francy abzubringen. James war da wohl der einzige, der das schaffte. Zumindest bis Francy dann da war. Dann hatte auch James keine Chance mehr. Sirius war nach unten ins Kaminzimmer gerannt, wo er Francy begrüßen wollte. Zuerst kamen jedoch Haily und dann ihre Mutter. Dann folgte Mrs Thomsen, die Sirius sogleich begrüßte. Sirius saß angespannt da und wurde fast schon wahnsinnig, als beim nächsten Flammenaufsteigen wieder nicht Francy im Feuer erschien sondern zwei kleine Mädchen, beide mit nachtschwarzen Haaren, die sich wie die von Francy wellten, wenn ihre Haare auch bei weitem nicht so lang waren, wie die von Francy. „Hallo“, grüßte die größere der beiden höflich und ihre großen dunkel blaugrauen Augen blickten James und Sirius beinahe ängstlich an. Bei der kleineren jedoch war ‚beinahe’ im Zusammenhang mit ‚ängstlich’ eine Untertreibung. Endlich erschien auch Francy im Feuer und Sirius Herz machte einen Hüpfer. „Hi“, grüßte er sofort. „Hi“, grüßte sie zurück, doch sie kam vorerst nicht dazu noch etwas hinzuzufügen, denn die kleinere der beiden Mädchen war auf sie zu gerannt und hatte sich hinter ihr versteckt. Verdutzt blickte Francy die kleine an. „Was ist denn los, Nicy?“, fragte sie. Das Kind antwortete nicht und vergrub ängstlich ihr Gesicht. „Wahrscheinlich glaubt sie, wir könnten sie aufessen“, witzelte James. „Bei dir kann ich mir das lebhaft vorstellen“, konterte Francy ironisch und nahm das Mädchen namens Nicy auf den Arm. „Francesca…“, setzte Mrs Thomsen tadelnd an. „War nur`n Witz, Mum“, erwiderte diese. In diesem Moment trat Mr Thomsen aus dem Feuer hervor und nur kurz darauf folgte ihm Liones Potter. „So, alle da?“, fragte Liones Potter fröhlich in die Runde und begrüßte dann James und Sirius. „Wir sehn uns diesen Sommer mal wieder verdammt oft, was?“ „Schicksal!“, lachte James. Das „Treffen“ verlagerte sich nun in die Wohnstube, wo Jason vor Freude erst einmal allen um dem Hals fiel, die er kannte, was die kleine Nicy nicht gerade aufmunternd fand, als Jason auch Francy umarmte. James und Haily ließen ein prustendes Kichern vernehmen. Sirius setzte sich etwas Wortkarg neben Francy in der Hoffnung das kleine Mädchen würde einfach mal zu ihren Eltern rüber klettern. Doch das schien nichts zu werden, denn stattdessen kam das andere Mädchen auch noch dazu. Im Grunde war Francy darüber genauso glücklich wie Sirius neben ihr, jedoch ließen sich beide nichts dergleichen anmerken. James und Haily jedoch wussten ganz genau, was sich beide insgeheim dachten und sie fanden das äußerst amüsant. Das ‚mittlere’ Mädchen quetschte sich irgendwie zwischen Sirius und Francy. „Andie, muss das sein?“, fragte Francy. „Warum kommst du nicht auf die andere Seite?“ „Dann sitzt aber dieser große Junge hier neben dir!“, meinte die kleine und nun war es endgültig um James und Haily geschehen. Lachend kippten die beiden nach hinten weg. Megan Potter sah die beiden Stirn runzelnd an. „James, Hailiana, was hat euch denn gebissen?“, fragte sie. „Wir…“, setzte Haily an, doch sie schaffte es nicht weiter zu reden. Sie musste einfach nur lachen. Mrs Thomsen kam Francy nun zu Hilfe. „Nicole, Andrée, kommt mal her hier“, forderte sie die beiden Mädchen auf. „Aber Mum“, wollte die kleine Andrée widersprechen, doch die Mutter wollte davon offenbar nichts hören. Francy und Sirius waren erleichtert, doch keiner der beiden ließ sich etwas anmerken. James und Haily kriegten sich nun langsam wieder ein. „Was war so lustig?“, wollte Jason wissen. „Nicht so wichtig“, winkte James ab und kämpfte sehr gegen sich selbst, um nicht erneut in Lachtränen auszubrechen. Sirius und Francy warfen den beiden Potter-Cousins warnende Blicke zu, die allerdings auch nur die beiden bemerkten. „Kommt ihr mit hoch?“, fragte James Haily, Sirius und Francy. Diese nickten und erhoben sich. Die vier machten es sich alle in James` Zimmer bequem. „Wie alt sind deine Schwestern?“, erkundigte sich James. „Andrée ist vier und Nicole ist drei“, antwortete Francy. „Und die beiden sind halt, wie man in dem Alter halt so ist. Entweder total neugierig oder total schüchtern.“ „Dann wäre Andrée sicher eine prima Spielkameradin für Jason“, fand Haily. „Sicher“, bestätigte James und kämpfte erneut gegen den Lachkrampf. Doch er bekam sich diesmal ziemlich schnell wieder gefasst und schlug das Spiel Goblin Tower vor, was die drei anderen gerne annahmen, denn Goblin Tower war eigentlich immer passend. Warum hatten sie das eigentlich nicht schon auf den Geburtstagsfeiern gespielt? //Für alle, die sich nicht mehr erinnern: Im Kapi „Die Bristows“ der zweite Absatz ^^// So holte James das Spiel aus dem Schrank. Er selbst wählte seine Lieblinsfarbe: rot, Haily spielte blau, Francy spielte gelb und Sirius wählte violett (grün erinnerte zu sehr an Slytherin). Gerade als sie anfangen wollten, kam Andrée rein geschlichen und pflanzte sich erneut zwischen Sirius und Francy. „Andie, Sirius beißt mich schon nicht“, erklärte Francy ihrer kleinen Schwester, während James und Haily schon wieder anfingen mit kichern. „Hast du denn den kleinen Jason schon mal gefragt, ob er mit dir spielt?“ „Will ich nicht“, meinte die kleine. „Warum denn?“, mischte sich Haily ein. „Jason spielt bestimmt sehr gerne mit dir.“ „Na gut“, gab Andrée nach. Daraufhin rannte das Mädchen wieder aus dem Zimmer, um Jason zu suchen. „Deine Schwester hat etwas gegen mich“, stellte Sirius geplättet fest. „Sie hat etwas gegen jeden, den sie nicht kennt und der sich einfach so neben mich setzt“, erzählte Francy. „Sirius, wie kannst du nur?“, fragte James gespielt geschockt. „Dich einfach neben Francesca setzen, obwohl ihre kleine Schwester dich nicht kennt!“ Haily kicherte wieder stumm in sich hinein. Sirius jedoch warf James gelangweilte Blicke zu. „Sehr witzig!“, meinte er trocken. „Ich lach mich gleich tot.“ „Nicht doch!“, kam es von Francy und sie grinste ihn an. Sirius errötete kaum merklich. War sie wirklich um ihm besorgt, oder bildete er sich das gerade nur ein? Was dieses ‚Nicht doch’ freundschaftlich gemeint, oder wie viel steckte dahinter? Sirius konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wusste nur, dass es ihn innerlich langsam auffraß, nicht zu wissen, was Francy über ihn dachte. Oder ob sie überhaupt etwas über ihn dachte. „Sirius, du bist dran!“, hörte Sirius von scheinbar Meilen weiter Entfernung, doch in diesem Moment konnte er diesen Worten überhaupt keine Bedeutung zuschreiben. Jemand gab ihm eine Ohrfeige. Sirius erwachte aus seiner Trance. „Was?“, fragte er benommen. „Spielst du noch mit?“, wollte James wissen. „Dann bist du jetzt nämlich dran.“ „Oh!“, sagte Sirius. „`Tschuldige!“ -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Am nächsten Tag wachte Sirius ungewöhnlich früh auf. Es kam ihm gelegen, dass James noch schlief, denn wenn er Glück hatte, war Francy ja auch schon wach und er konnte ihr vielleicht endlich sagen, was er für sie empfand. So zog er sich an und schlich aus dem Zimmer. Er hatte natürlich kein Glück, denn als er sich in die Wohnstube setzen wollte, saß dort auch schon die kleine Andrée. Die schien wohl nicht der Langschläfer zu sein. „Na du“, sagte Sirius und versuchte mit der kleinen mal`n Gespräch anzufangen. Sollte ja auch ganz amüsant sein. „Francy ist meine Schwester!“, stellte die Kleine klar, als fürchtete sie Sirius könne etwas daran ändern. „Ich wird sie dir auch ganz sicher nicht weg nehmen“, versprach Sirius. „Das wäre ganz gemein!“, fand die Kleine. Nun fand Sirius das im Grunde schon selber witzig. Wenn Andrée nur nicht so neugierig wäre. Dann würde es ihm schon um einiges leichter fallen. „Deswegen mach ich das ja auch nicht“, meinte Sirius. Irgendwie war die Kleine schon süß. „Kannst du denn gar nicht mehr schlafen?“, fügte er hinzu. Das Kind schüttelte den Kopf. In dem Moment kamen Francy und Haily nach unten. „Ihr seit ja schon wach!“, wunderte sich Haily und auch Francy guckte etwas verdutzt von Andrée zu Sirius und wieder zurück. Dann wurde sie von ihrer kleinen Schwester auch schon in Beschlag genommen. „Ach Andie!“, seufzte Francy resignierend. „Schon süß die Kleine!“, sagte Sirius und versuchte irgendwie Francy`s Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Francy grinste für einen Moment. „Ja, aber manchmal eine echte Klette!“, erzählte sie. „Bin keine Klette!“, verteidigte sich Andrée. „Kletten sind kleiner!“ Haily schien in Andrée`s Gegenwart einfach nur noch albern zu sein. Dieses Kind musste man einfach nur komisch finden. Auf eine niedliche Art und Weise komisch. „Doch bist du“, neckte Francy das Kind und kitzelte sie. „Hey!“, rief diese und versuchte sich zu währen, was generell nicht so einfach ist, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der acht Jahre älter ist. Eigentlich hätte Sirius gerne einen Moment für sich und Francy gehabt, doch das Schicksal erachtete diesen Wusch offenbar als zuviel verlangt. Es war verdammt verhext, den ganzen Tag über. Sie waren in Brighton unterwegs gewesen. Mrs Thomsen hatte Francy auch Andrée und Nicole mit „aufgezwungen“, denn scheinbar hatten die Erwachsenen wohl alle eine wichtige Konferenz und niemand hatte Zeit sich um die Kleinen zu kümmern. So war Jason also auch noch mit und der wollte die ganze Zeit auf dem Pier irgendwelche Plüschtiere gewinnen, wovon er schon drei gewonnen hatte, doch es reichte ihm nicht. Um die drei Kinder gnädig zu stimmen, kaufte James ihnen am Eingang vom Pier jeweils ein Eis. Dieser Trick funktionierte ganze fünf Minuten. Dann war Nicole versehendlich mit einem Passanten zusammen gestoßen und ihr Eis war ihr dabei runter gefallen. Der Passant entschuldigte sich und Francy kniete sich vor ihrer kleinen Schwester nieder. Diese machte große Kulleraugen, die sich fast schon mit Tränen füllten. Francy gab nach. „Kann mir jemand mal etwas Geld wechseln?“, wandte sie sich an James und Haily, denn sie hatte nur Zauberergeld dabei. „Ja, warte“, antwortete Haily und kramte in ihrem Portemonait. Dann wechselte sie für Francy ein paar Silbersickel. Gerade so viel, dass noch ein paar Eis gekauft werden konnten. Nur für den Fall, dass Andrée und Jason auch noch Anspruch auf ein zweites Eis erhoben. Nicole war wieder glücklich. Sie gingen runter zum Strand, wo sie Steine ins Wasser warfen. James und Haily machten einen Wettbewerb daraus, wer seinen Stein am längsten hüpfen lassen konnte, denn da es ein Kiesstrand war, sprangen die Steine auch gelegentlich von Stein zu Stein. Jason, Andrée und Nicole beobachteten die beiden interessiert und eigentlich hätte Sirius sich ja nun Francy einfach mal schnappen können, wenn die kleine Nicole sich nicht die ganze Zeit an die Hand ihrer großen Schwester geklammert hätte. Und sie ließ sich da auch nicht weg bekommen. Haily hatte öfters angeboten mit den drei Kindern mal auf ein Kaurussel auf dem Pier zu gehen, doch Nicole traute sich scheinbar nur auf ein Kaurussel, wenn Francy mitkam. Sirius fiel es mittlerweile immer schwerer sich nichts anmerken zu lassen, doch auf der anderen Seite genoss er auch einfach nur Francy`s Gegenwart. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Erst am Abend kehrten sie zurück zu James nach Hause, wo das Abendessen auch schon fast fertig war. Sirius fand sic nun tatsächlich kurzzeitig mit Francy allein, wobei er das Badezimmer allerdings nicht gerade als den romantischsten Ort ansah und außerdem auch im Badezimmer Bedrängnis war, da die beiden ja nicht die einzigen waren, die sich vor dem Essen noch die Häde waschen mussten. Umso mehr freute sich Sirius also dann über die Tatsache, dass Andrée es ihm „erlaubte“ während des Abendessens neben Francy zu sitzen. Auch Francy war über diese Tatsache angenehm überrascht. „Sind eure Koffer eigentlich schon alle fertig gepackt?“, erkundigte sich Megan Potter während des Essens. „Ich hab noch ein paar letzte Bücher und Umhänge, die noch mit rein müssen“, gestand James. „Ansonsten alles drin?“, fragte seine Mutter weiter. „Ja“, meinte James Augen rollend. Sirius, Francy und Haily grinsten, sagten jedoch nichts. Den Rest des Abendessens spekulierten sie mal wieder über das kommende Schuljahr, denn es gab so viele Gedanken, dass man sie eigentlich gar nicht alle äußern konnte. Dann nach dem Abendessen mussten die Kleinen auch schon ins Bett und James ging seinen Koffer zu Ende packen. Haily folgte ihm auf sein Zimmer, denn er hatte ihr versprochen, dass sie noch mal bei ihm im Bücherregal stöbern durfte. Jetzt oder nie, dachte sich Sirius und er ergriff die einmalige Gelegenheit einen Moment für sich und Francy zu haben und zog sie mit in ihr Gästezimmer, das sie sich auch mit Haily teilte. „Was gibt`s?“, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Irgendwie machte es sie glücklich gerade einfach nur mal mit Sirius unter vier Augen zu sein. Auch sie hatte sich über den Tag verteilt immer wieder gewünscht einfach nur mal einen Moment ungestört zu sein. Dass das Schicksal es aber auch immer mal wieder anders sehen musste. Doch dieses Mal waren Andrée, Nicole oder Jason nicht in der Nähe und Haily war sicher taktvoll genug, um James davon abzuhalten hier reinzuplatzen, so bald die beiden mitbekamen, dass Sirius und Francy sich verkrümelt hatten. „Ich wollte dir noch was sagen“, begann Sirius. „Ich suche eigentlich schon seit Wochen nach der passenden Gelegenheit und…“ Francy wartete. Sie wurde rot. War Sirius tatsächlich nervös? Wie süß! Es folgte eine etwas längere Sprechpause, in der Sirius krampfhaft nach Worten suchte. Francy fing an zu lächeln. Sie hatte Sirius noch nie so neben sich stehend erlebt. Sie fand es einfach nur süß. „Willst du dich vielleicht einfach erst mal hinsetzen?“, bot sie an. „Die ganze Zeit zu stehen muss doch furchtbar unbequem werden mit der Zeit!“ Sie lächelte ihn an und er ließ einen leisen Lacher hören. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich weiß nicht“, antwortete er. „Aber ich glaube so ist es immer noch leichter für mich.“ Er überlegte einen Moment, ob er vor ihr hinknien sollte. Doch das kam ihm lächerlich vor, also beließ er es doch beim Stehen. „Ich finde es schon irgendwie seltsam“, erzählte Sirius. „Ich meine, es sind ja eigentlich nur kleine Worte, aber wenn man sie dann aussprechen will, bleiben sie einem dann schon fast im Hals stecken.“ Francy lief, soweit das möglich war noch weiter rot an. Der Wink war fast eindeutig gewesen. Oder war es doch nur Einbildung? „Ich…“, stammelte Sirius und er sah einen Augenblick zu Boden. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und er sah ihr wieder in die Augen. „Ich liebe dich.“ Einen Augenblick herrschte Stille. Dann fiel Francy Sirius zu Tränen gerührt um den Hals. „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte und er hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)