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Hated but Loved

Ino x Gaara AU
von

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Kapitel 56 ~ celebrate? [Part 1]

Kapitel 56 ~ celebrate? [Part 1]
 

Mit dem Rücken zur Wand.

So stand Gaara in dem kleinen grauen Raum, in den er gebracht worden war.

Er war alleine und wollte sich nicht hinsetzten. In dem Raum gab es nur einen Tisch, auf der eine Lampe und ein Tonbandgerät standen, direkt gegenüber standen zwei Klappstühle. Es sah weder bequem noch einladend aus, doch an diesem Ort war niemand eingeladen oder willkommen. Zumindest nicht auf die herkömmliche Art.

Die Kamera, die am anderen Ende des Raumes oben an der Decke befestigt war, war ganz auf ihn gerichtet. Der rote Aufnahmeknopf sah aus wie ein finsteres Auge, das ihn unentwegt beobachtete. Doch eines war er sich sicher, nicht nur die Kamera beobachtete ihn. Er war es noch von früher gewöhnt ständig beobachtet zu werden, doch das Glasfenster ihm gegenüber,... auch dahinter standen Menschen, er wusste es einfach. Natürlich machte es ihn nervös, die alten Erinnerungen die er damit verband sorgten einfach dafür, aber er hatte es immerhin so gewünscht.

Es hätte nicht dazu kommen müssen, natürlich nicht....aber er wollte es so haben. Es war an der Zeit Verantwortung zu übernehmen und wenn das bedeutete, Ino nicht heiraten zu können, sie nie mehr wiedersehen zu können oder die Geburt seines Babys nicht mitzuerleben, dann sollte es so sein, dann hatte er es nicht anders verdient. Hatte man ihm nicht genau das beigebracht? Immer zu seinen Taten stehen? Diesmal würde er dazu stehen.

Trotzdem hatte er Angst vor dem, was auf ihn zukommen würde. Man brauchte Mut, um sich das einzugestehen, viel Mut und Ino war absolut dagegen gewesen.

Wo sie jetzt wohl war? Sein Herz hüpfte unruhig und es schüttelte ihn. Betreten senkte er den Kopf und schloß die Augen. Er wünschte sich Ino so sehr herbei, dass es fast weh tat. Er wollte sie umarmen und sie spüren, sie riechen und ihre Lippen schmecken.

Ein letztes Mal noch...

Schließlich tat sich etwas. Erst hörten seine feinen Ohren Schritte, dann öffnete sich die Tür.

Da Gaara an der Wand direkt neben der Tür lehnte, sahen ihn die zwei Männer nicht, die rein kamen und starrten erst verwirrt auf den leeren Raum.

Gaara schluckte und atmete tief ein. Es ging also los...

Durch ein Räuspern wurde die zwei Männer auf ihn aufmerksam, starrten ihn einige Momente an, dann wurden sie rüde. Verbrecher! Schrien ihre Augen ihn an, aber er versuchte nicht zu reagieren. Statt dessen machte sich ein seltsames Gefühl in seinem Magen breit. Sie hatten recht mit diesem stummen Vorwurf... er war ein Verbrecher und er schämte sich nur noch mehr, dass die zwei Männer wussten, was er getan hatte.

„Hinsetzen!“, drohten sie fast, aber Gaara tat dies ohne sich zu wehren, dass war unangebracht.

Der eine Mann, er trug eine dunkle Hose, ein Hemd und einen Waffengurt, der leer war und breitete auf dem Tisch eine Mappe aus. Der zweite Mann hatte ähnliche Kleider an, wirkte aber eher passiv. Beide Gesichter waren älter, Gaara schätze sie auf 40 und auf erschreckende Weise waren ihre Augen genauso klein und finster, wie die seines Vaters...wie die von Eichi Soichiro. Aber verglichen mit den Tortouren bei Eichi, würde das hier Zuckerschlecken... zumindest bis es an ihm war, sprechen zu müssen.

Gaara nahm auf dem Stuhl platzt und versteifte sich noch mehr, dann räusperte sich der Mann ihm gegenüber, schaltete das Tonbandgerät ein und begann schließlich.

„Nennen Sie uns Ihren vollen Namen.“, forderte der Mann vor ihm, auch wenn Gaara wusste, es stand direkt vor ihm auf den weißen Blättern in seiner Hand. So eine Zeitverschwendung.

„Gaara Soichiro.“, erklärte Gaara und wurde unruhig. Seine Augen zuckten und er starrte automatisch auf den grauen Tisch.

„Sie sind heute auf unser Revier gekommen und haben behauptet, sie wären der Entführer von Ino Yamanaka, der sie vor zwei Jahren verschleppt und vergewaltigt hat.“

Es waren formelle Fragen die nur für die ‚Beweisaufnahme‘ nötig waren und niemanden etwas brachten. Gaara hatte es schon einmal gesagt und nun ging es darum, dass er es erneut mündlich bestätigte um dann wohl oder übel in Untersuchungshaft gesteckt zu werden. Gefangen... hinter Gittern...

„Das stimmt.“, flüsterte er, aber seine Stimme blieb weiterhin klar.

„Und Sie wollen sich selbst anzeigen?!“, fragte der Mann skeptisch. Am liebsten hätte Gaara ihn wütend angefunkelt und ihm sonst etwas an den Kopf geworfen, er würde nicht bloß aus Spaß alles aufs Spiel setzten was er liebte! Es ging um Gerechtigkeit.

„Das will ich.“

„Und warum?“

Gaaras Mund zuckte und er seufzte leise. Es fiel ihm so unglaublich schwer mit diesem Menschen zu reden, es schnürte ihm die Kehle ab, obwohl er wusste, man würde ihm keine Schmerzen bereiten. Keine körperlichen, aber der Gedanke an die Konsequenzen flößten ihm große Furcht ein.

„Weil ich sie verletzt habe. Freiheitsberaubung, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Körperverletzung, Erpressung....finden Sie nicht, dass man dafür gestraft gehört?“ Gaara war erstaunt, wie forsch und kühn er klang, dabei wollte er genau das vermeiden! Die Sache war ernst, doch so wie dieser Kerl ihn ansah nahm er ihn nicht ernst!

Er gestand mehrere Verbrechen und plötzlich war es nicht mehr ernst? Der ach so finstere Blick vorhin als sie eingetreten waren, war nun skeptisch und ein bisschen amüsiert.

Gaara runzelte die Stirn, schwieg aber vorsichtshalber.

„Doch, das finden wir. Wir wundern uns nur... das ganze ist nun ca. 2 Jahre her, warum so späte Einsicht, wenn der Fall verjährt ist und zudem nie ein Verdächtiger gefunden wurde. Wieso zeigen sie sich jetzt an, wenn keine Beweise mehr aufgenommen werden können?“

Ein bisschen zwiespältig war das ganze schon und ginge es für Gaara nicht grade um seine Zukunft, so hätte er gestutzt. Es gab niemals...niemals irgendeine Untersuchung oder eine Rettungsaktion, das hier war geheuchelt. Doch erneut biss sich Gaara auf die Zunge.

„Ich...“, begann er dann. „Ich kann nicht mehr mit diesem Gewissen leben. Mit der Gewißheit, bei ihr ein Trauma ausgelöst zu haben unter dem sie täglich leidet, während ich einfach davon komme...“

„Ah .. noch ein Punkt. Das Opfer sitzt nebenan in meinem Büro. Erklären Sie uns bitte, wieso sie beide dann verlobt sind, wenn Sie es waren, der Yamanaka- san das alles angetan haben soll?“

„Das geht sie nichts an. Das ist privat. “

„...“

Stille folgte darauf und der Mann vor Gaara zog nur vielsagend die Augenbrauen hoch und blätterte in der Mappe um.

„ Es ist verjährt, es gibt keine Beweise, keine DNA Proben und Fotos, das ist es. Es gab niemals eine Anzeige, noch Indizien für ein Verbrechen, warum also sollten wir Sie festhalten?“

Gaara war fassungslos und in dem Moment sah man es ihm an.

„Heißt das...sie glauben mir nicht? Heißt das.. sie wollen mich etwa einfach so laufen lassen? Was sagt Ino dazu!? Sie musste auch aussagen, was hat sie gesagt! Sie muss es bestätigt haben! Ich habe sie entführt und geschändet! Und verprügelt...mehre Monate lang!!“

„Hör zu Junge...“ Die Mappe wurde zugeklappt und der Mann hinten an der Wand seufzte.

„Wenn man etwas GAR nicht beweisen kann, wenn es den Tatort nicht mehr gibt, wenn es nicht mal eine Anzeige gab, ob nun Privat oder von der Stadt also dem Hokage aus, dann ist das hier sinnlos. Was sollen wir untersuchen, wenn nicht mal genügend Aussagen da sind? Keine Zeugen zu finden sind? Wenn du es getan hast, bist du fein raus und es war nobel das einzugestehen, wenn du es nicht getan hast, hast du unsere Zeit verschwendet. Und ich persönliche denke nicht, dass du das getan hast. Du liebst die kleine Yamanaka, wer würde das nicht mit der Verwandtschaft? Sie bekommt dein Kind.... wieso solltest du...!?“

„Aber es stimmt!“, fuhr Gaara wütend auf und wirkte verzweifelt. „Was sagt Ino dazu! Was sagt sie?!“

Erneutes seufzen und sein Gegenüber stand auch auf.

„Sie sagt nichts. Sie bestreitet alles ab und sagt du redest dir das ein. Nichts davon sei je passiert, sie war bei dir gefangen, doch es kam nie zu ungewollten Übergriffen. Nicht mal dein ‚Opfer‘ bestätigt deine Story. Freiheitsberaubung, ja, das wäre ein möglicher Fall... doch Yamanaka- san erstattet keine Anzeige. Und sie ist die Tochter des Hokage und wir werden uns hüten einfach so den Schwiegersohn unseres Landesoberhaupts einzubuchten.“

Ließ Ino hier etwa zum ersten Mal seit Gaara sie kannte....ihre Beziehungen spielen? Nutzte sie ihre Abstammung die sie verleugnete etwa aus? Nur um Gaaras Plan, sein Geständnis zu verhindern.... wieso verleugnete SIE was geschehen war?

WIES0!!


 

~~~~~~~~~
 


 

„Du siehst wirklich umwerfend aus!“, verkündete Ino grinsend, als Gaara sich schon wieder vor dem Spiegel drehte. Ihm war es nicht ganz geheuer, dass sie nun doch auf dieses Fest gehen sollten, er sorgte sich um Ino, zudem war er nachdenklich und genau das sagte auch sein Gesichtsausdruck aus.

Mit zusammengezogenen Braunen starrte er sein Spiegelbild an und seufzte.

„Darum geht’s mir weniger...“, murmelte er und drehte sich langsam zu Ino um.

Der Yukata den er trug kleidete ihn wirklich ausgezeichnet. Sanfte Blautöne, vermischt mit einer wellenartigen Verzierung erinnerte Ino an das Meer. Passend dazu war ein Vogel auf der Schulter aufgemalt der das Bild abrundete.

Anders als Gaaras Yukata ging Inos nur bis zu ihren Knien, das war erfrischender. Ihr Kleidungsstück war sehr außergewöhnlich. Vom Saum des Yukatas wuchs bis hinauf zum Obi lilafarbenes Schilfgras. Der Rest des Stoffes war in ein weiches Lavendel getaucht, das perfekt zu dem ungewöhnlichen Farbenspiel passte. An ihren Schultern waren Wolken die Symbole, die den Yukata zierten und hätte man das Kleidungsstück ausgebreitet und auf das Bett gelegt, so hätte man das Bild erkannt, dass sich von oben nach unten immer dunkler färbte, von hellem Rosé bis hin zu diesem tiefen Lilaton. Und dieses Bild zeigte eine Fjordandschaft.

Gaaras Blick war darum nur auf Ino gerichtet gewesen, als sie in diesem Stück Stoff aus der Kabine getreten war und prompt hatte er ihr verboten, einen anderen anzuprobieren, er wollte, dass sie genau diesen trug!

Und genaugenommen harmonierten die Farben und die Bilder ihrer Gewänder, was Ino gefiel, so war ihr Einkauf schneller vorüber gegangen, als sie gedacht hatte.

Gaara stand nun direkt vor ihr und sah auf sie runter. Sein Blick hatte etwas Wehleidiges an sich und Ino verstand einfach nicht, wie er durch diesen düsteren Blick ihren schönen abend ruinieren konnte. Hastig fasste sie nach seiner Hand und deutete auf die Tür.

„Jetzt schau doch nicht die ganze Zeit so aus der Wäsche Gaara! Wir hatten eine Abmachung du ich möchte das du dich freust!“ Die Tür hatte sie schon geöffnet und sie würde Gaara auf die Kirmis schleifen, wenn es sein musste. Doch anders als sie befürchtet hatte, ließ sich Gaara durch die Tür ziehen und folgte Ino in den Gang hinaus, wo er nur ergeben den Kopf einzog.

„Mir geht nur nicht aus dem Kopf, was heute Mittag war, tut mir leid, Ich möchte ja, dass du dich amüsierst, also gehen wir!“, würgte Gaara ihre Besorgnis ab, aber nach seinem Ausdruck zu urteilen, war das nicht das Ende. Dafür kannte Ino ihren Gaara schon etwas zu lange, als dass sie nicht erkennen würde, wenn er dabei war etwas zu verdrängen, oder etwas runter schluckte für einen passenden Moment.

Ino zögerte, entschied sich dann aber für das kleinere Übel. Gaara würde ihr etwas zu sagen haben, diese Andeutungen machte er schon, seid sie aus dem Geschäft gekommen waren, aber nun gut, wenn er ihr etwas zu sagen hatte, würde er es tun. Und sie war ihm sehr dankbar, wenn er einen anderen Moment als heute wählen würde. Sie freute sich auf die Feier, darum schluckte sie den Gedanken an ein ernstes Gespräch mit Gaara hinunter und versuchte diesen Gedanken einfach hinter einer festen Tür in ihrem Kopf zu versiegeln.

„Denk da jetzt nicht drüber nach, es war nur so daher gesagt, jetzt wird alles gut! Auf der Kirmis war ich ja schon mit Shikamaru! Ich weiß dass mir da nichts passieren kann, besonders mit dir. Und jetzt auf! Das Riesenrad wartet!“ Mit beiden Armen klammerte sie sich an seinen Arm und zog einen Schmollmund, da Gaara schon drauf und daran war, dieses Gespräch fort zu führen.

„Du hast es versprochen.“, flüsterte sie darum und sah zu Boden. „Lichter, Karussell fahren, Süßigkeiten, Gewinnspiele.... bitte Gaara!“

Ino hatte Glück, dass Gaara sie so unbeschreiblich niedlich fand, also nickte er schweren Herzens und versuchte es Ino gleich zu machen. Für wenige Momente ging er in sich und als sie aus der Villa hinaus gingen und er endlich wieder die frische Luft atmen konnte, die in diesem Gefängnis wie Staub geschmeckt hatte, lockerte sich auch sein verkrampftes Herz.

Über ihnen lag der Abendhimmel und matt leuchteten ein paar Sterne, die hinter einigen Grauen Wolken hervor blitzten. Ino hörte wie er tief einatmete, sie dann ansah und lächelte.

„Du hast recht, wir hatten grade einen Streit, also zeig mir deine Kirmis, ich bin neugierig. Ich war so lange nicht mehr auf solchen festen....ich erinnere mich zumindest nicht.“ Sein Arm wanderte um ihre Taille und Ino ging weiter, sie würde heute Fremdenführer für Gaara spielen.

„Schon besser, ich hab mich nicht umsonst so fein rausgeputzt, mein werter Herr!“ Dem Wunsch ihm den Ellenbogen bei ihrer Bemerkung in die Rippen zu rammen unterdrückte sie, aber Gaaras Grinsen wurde auf einmal mehr als frech und unverschämt und aus irgendeinem Grund schoß Ino das Blut in den Kopf. Gaara sah in diesem Yukata so gut aus....
 


 

Wenn man eine Kirmis noch nie besucht hat, dann ist sie für den Besucher wirklich umwerfend. Egal wie groß oder klei sie sein mag, ob es nun eine Dorfkirmis ist, oder ein großes Volksfest in der Stadt, im Großen und Ganzen ist es dasselbe. Verspielte Attraktionen, Gewinnspiele zum Mitmachen, tausend Stände mit Leckkerreien und normalem Essen, Musik, hunderte von Gerüchen, Geräuschen und die Gesichter der vergnügten Menschen die einem über den Weg laufen und die man dann nie wieder sieht.

Für Ino war es amüsant, aber auch unglaublich fasinierend so ein fest aus Gaaras Augen zu betrachten. Nun ja, richtig wäre es wohl eher wenn man sagte, sie erlebte zusammen MIT Gaara, an seiner Seite dieses Fest und er wirkte wie ein kleiner naiven Junge seit sie das gelände betraten hatten.

Früher war Gaara unglaublich scheu was riesigen Menschenmengen anging, diese Angst hatte sich gebessert und auch Ino konnte sich ausspannen solange sie nur an Gaara dachte und ihn an seiner Seite hatte. Keiner von ihnen hatte mehr Inos Furcht vor fremden Männern im Kopf, die sie heute in der Stadt so verängstigt hatte, sie waren nur auf die Lichter fixiert und auf sich selber.

Inos spürte wie sich Gaaras Hand fassungslos an ihre Klammerte und er ging forschend und mit weiten Augen über den Festplatz. Die Menschen trugen alle traditionelle Kleider, aber Gaara fand keines was er schöner fand als Inos. Dafür entdeckte er die kleinen Schiermchen, die manche Frauen über die Schulter gelehnt hatten, oder die mit Wasser gefüllten Ballons. Das alles waren Dinge deren Sinn er nicht verstand. Er verstand, wenn die Kinder an ihm vorbei liefen und Ballons die mit Helium gefüllt waren an einer Schnurr hinter sich herzogen, aber Ballons mit Wasser? Eigenartig.

„Gefällst dir?“, fragte Ino und sie hob extra die Stimme, damit Gaara sie auch sicher verstehen konnte. Wirklich alles um sie herum glitzerte und leuchtete und von irgendwo kam der Geruch von gebratenen Mandeln vermischt mit Zuckerwatte. Das Wasser lief Ino nur bei dem Gedanken im Mund zusammen und sie unterdrückte ihre Kaufwut alles Süße zu kaufen und alle Attraktionen auszuprobieren.

Doch Gaaras kindliches Interesse spornte sie geradezu dazu an wie ein kleines Mädchen über den Platz zu rennen und alles auszuprobieren.

„Wow,.. abgefahren.. so was hab ich noch nie gesehen!“, erklärte Gaaras zittrige, beeindruckte Stimme und er hob den Kopf, legte ihn in den Nacken und starrte im Gehen zu dem Riesenrad hinauf, was sich von Sekunde zu Sekunde mehr in den Himmel schraubte und unter dem dunklen Abendhimmel fast romantisch schimmerte. Eindeutig von einer Reizüberflutung befallen, schaute er nicht auf den Weg vor sich, rammte einen anderen Besucher und lief darauf hin vor einen Laternenmast, der neben dem Riesenrad stand.

Ein dumpfer Gong ertönte und Gaaras hielt sich das Gesicht.

„Verdammt!“, zischte er und Ino zuckte erst erschrocken zusammen, dann musste sie jedoch lachen.

Es war ein seltsamer Anblick wie Gaara fluchend neben dem Mast stand und sich das etwas rot angelaufene Gesicht streichelt.

„Passs doch auf du Tollpatsch!“, lächelte sie und kam näher zu ihm um sich sein Gesicht anzuschauen. Seine Stirn war etwas gerötet, aber noch mehr seine Wangen. Es war ihm zutiefst peinlich, um das zu erkennen musste sie ihn nur ansehen. „Hier ist eben viel los, pass auf wo du hin läufst, aber keine Sorge, wir schauen uns alles in Ruhe an! Ich will dir alles zeigen!“

Eiligst stellte sie sich auf ihre Zehnspitzen und küsste seine Stirn, bevor er nur noch beleidigter wurde und den Abend vermasselte, aber Gaara sagte nichts sondern zuckte nur mit den Schultern.

„Es ist nichts passiert, alles ist ok.“, versicherte er mit übertrieben viel Stolz im Unterton und holte majestätisch Luft, bot Ino aber dann seinen Arm an. „Gehen wir weiter. Es gibt viel zu sehen, also sag mir was du machen willst.“

„Ah da weiß ich schon was! Etwas Kleines für den Anfang!“ Sein Angebot nahm sie natürlich an und hackte sich bei ihm unter, dann grinst sie breit. Es würde Gaara sicherlich Spaß machen! Riesenrad oder Achterbahn waren nichts für ihn, da verlor er bestimmt schnell die Geduld oder wurde nervös und dann war der Abend auch im Eimer.

Ihre Augen huschten kurz über die Straße vor sich, dann fand sie was sie gesucht hatte und deutete quer über den Weg. Es war ein kleiner Stand, aber erstaunlich viele Menschen tummelte sich darum.

„Dort vorn! Da kann man kleine Fische angeln und fängst du sie, gehören sie dir! Du magst Tiere doch es ist doch ein guter Anfang, findest du nicht?“ Sie grinste breit und wartete auf seine Reaktion. Und tatsächlich schien er gar nicht abgeneigt, doch noch immer suchte er den Sinn hinter diesem ‚vergnügen‘.

„Du möchtest, dass ich dir einen Goldfisch fange?“, fragte er darum skeptisch, als sie an dem Stand angelangten und er über die Schultern von zwei jungen Frauen in die Wasserbecken spähte. „Warum?“

Am liebsten hätte Ino ihn geohrfeigt, aber sie lachte nur und tätschelte seine Schulter. Sein Ausdruck war zu komisch.

„Frag nicht so viel! Aus Spaß natürlich, es geht um den Wettbewerb. Du gibst dem Verkäufer etwas Geld und hast drei Chancen darauf ein Tier zu fangen, Goldfische können flink sein! Und wenn du ihn erwischt, hast du den Fisch gewonnen. Fängst du ihn nicht, behält der Verkäufer sein Geld.“

„Du brauchst mir nicht zu erklären wie solche Stände funktionieren, das weiß ich. Aber na ja...“ Er überlegte und schloß kurz die Augen. Offenbar kam ihn ein Gedanke, er nickte zustimmend. „Wenn ich ihn fangen würde, hätte ich eine Ausrede den Gartenteich anzulegen, direkt neben dem Blumenbeet. Ich mag es nicht wenn Tiere in so kleinen Behältern wie Fischgläsern aufbewahrt werden.“

Diesmal konnte Ino nicht anders, sie richtete sich auf und klatschte ihm gegen den Hinterkopf.

„Nun hinterfrag doch nicht aaaalles! Es geht hier nicht um den Ausbau unseres Gartens!“, murrte sie und schubste Gaara nach vorne. „Einmal bitte!“, sagte sie zu dem Verkäufer und sie wurden dem Wasserbassain mit der Nummer 4 zugeteilt.

„Es geht darum das du es schaffst das Tier zu fangen! Bevor du groß planst zeig erst mal was du drauf hast, du großer Jäger!“

Sie drückte ihm den kleinen Käscher in die Hand und grinste herausfordernd. Sie würde schon dafür sorgen, dass er den Sinn dahinter sehen würde. Stirnrunzelnd nahm Gaara den Käscher entgegen und drehte ihn ein paar mal in der Hand herum, dann sah er hinab in das Becken. Fünf Goldfische schwammen dort gemächlich herum und ahnten noch nichts davon, dass Gaara versuchen würde, sie einzufangen.

Er zuckte mit den Schultern und hockte sich vor das Becken.

„Das wird doch schnell gehen.“

Gesagt, getan. Gaara tauchte sein Jagdinstrument in das Wasser und hatte sich den dritten Fisch ausgesucht. Langsam versuchte er die Tiere an das unbekannte Objekt in ihrem Zuhause zu gewöhnen, dann schlug er Blitzschnell zu und versuchte das flinke Geschöpf in sein Netz zutreiben.

Doch daraus wurde nichts.

Schneller als Gaara es vermutet hatte, machte der Fisch kehrt, schlug einen Hacken und war in der anderen Ecke des Beckens gelandet. Helle Aufregung herrschte nun im Becken Nr 4, denn unbekannt, war der Käscher nicht.

Verdutzt saß Gaara da und wirkte erstaunt, dass das Tier ihm entkommen war. Ino lachte kurz auf und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Schnell also?“, kicherte sie und tippte auf seine Schulter.

„Mmhpf!“, machte Gaara würdevoll. „das war der erste Versuch. Ich will‘s noch mal versuchen!“, sagte er todernst und stierte Ino an. Offensichtlich sah er die Flucht des Fisches als Herausforderung an und mit finsterer Mine entschloß er sich dazu, dieses Tier einzunetzen.

Ino indes kicherte noch immer.

„Nur zu, drei Versuche hast du ja, der Erste ist wohl gescheitert...“

„Ich fange diesen widerspenstigen Fisch und mache Sushi aus ihm!“
 

Drei Versuche reichten nicht aus. Ino musste drei mal nachbezahlen und Gaara regte sich von Runde zu Runde mehr auf und der Eifer hatte ihn gepackt. Ino amüsierte sich köstlich darüber wie ernst Gaara dieses Spiel nahm und das er schon murmelnde Streitgespräche mit seinem Spielpartner Fisch Nr.3 hielt. Gaara hatte unterschätzt, wie wendig Fische im Wasser waren und das sie schon an die Käscher gewöhnt waren. Aber nach der vierten Runde hatte Gaara endlich Glück, vermutlich weil er das arme Geschöpf sonst zu Tode gehetzt hätte.

Wirklich stolz konnte man darauf nicht sein, dass man 12 Versuche starten musste, um einen kleinen Goldfisch zu fangen, trotzdem wirkte Gaara zutiefst befriedigt, als der Verkäufer ihm das Tier in einem kleinen Beutel übergab.

Als sie den Stand hinter sich ließen, musste sich Ino den Bauch halten, so sehr hatte sie gelacht und das Kichern wollte auch nicht aufhören. Es war schrecklich! Gaaras Ärmel und seine Brust waren noch immer ganz Nass und er wirkte so erbärmlich niedlich, wie er seine Beute mit sich herumtrug.

„Hör auf zu lachen!“, knurrte Gaara darum irgendwann und schürzte die Lippen. „Ich hab dieses Tier für dich gefangen, weil du es so wolltest!“

Grinsend schüttelte Ino den Kopf und boxte sanft gegen Gaaras Schulter.

„Ja, und ich danke dir auch, aber so sehr hättest du dich nicht reinsteigern müssen Gaara! Gott...du hast dem Verkäufer heute viel Vergnügen und viel Geld beschert!“

Sie küsste seine warme Wange und lehnte sich dann an ihn. Ihr eigenes Gesicht war ebenfalls rot vom Lachen, zudem spannte ihr Mund und sie versuchte ihr Grinsen abzuschrauben.

„Zumindest hatte einer Spaß“, murrte Gaara weiter und Ino seufzte aus.

„Ich hatte Spaß, ja! Dank dir. Jetzt lass die Sache und gut ist es! Wir haben deinen Fisch und somit haben wir bald einen Gartenteich!“, frohlockte Ino und schlenderte den Weg hinunter. Aber wie es der Zufall so wollte, kamen nun alle Imbissstände die sich aneinander reihten und Ino presste die Lippen aufeinander.

„Ich würde gerne noch in ein paar Attraktionen rein gehen...später, aber können wir erst was essen? Ich hab Hunger bekommen!“, erklärte sie und überlegte schon mal, was sie in sich rein schaufeln konnte.

Gaara sah sich um, er war schließlich größer als Ino und konnte über die Köpfe der anderen so grade hin weg schauen.

„Mmmh, da ist überall viel los, aber wenn du möchtest, natürlich! Es riecht hier so unverschämt gut!“, gab er zu und reckte sich. Sein freier Arm war um ihre Schulter gelegt und Ino lehnte sich an seine Brust, auch wenn diese nass war – ein Grinsen entwich ihr.

„Ja, das finde ich auch! Wir wäre es hier mit? Wir essen jetzt etwas Richtiges.“

„Damit bin ich absolut einverstanden! Hier gibt es einige Zelte, vielleicht finden wir dort ein etwas ruhiges Plätzchen oder so...“ Erschöpft strich er durch seine haare, die zurückgestrichen blieben. Auch seine Hände waren noch nass du sie klebten seine haare an seinen Kopf.

„OK, das klappt bestimmt. Dahinten ist ein sehr großes Zelt, aber man muss etwas laufen, da wird vielleicht weniger los sein, viele wollen nicht so weit hinten hingehen! Und die ganzen süßen Sachen mmh... wir nehmen uns vom allem etwas mit was du nicht kennst ok? Von allem einfach und essen das nachher in unserem Zimmer! Dann können wir noch naschen, ein ganzer kleiner Vorrat! Aber natürlich müssen wir hier auch noch etwas probieren! Hier ist das Feeling besser, du verstehst!“, erklärte sie fachmännisch und kam sich dabei ein bisschen albern vor, weil sie wirklich etwas zu ‚professionell‘ klang.

„Aber nicht doch! Willst du etwa fett werden?“

Kaum da Ino über ihre Albernheit grübeln konnte und überlegte, worein sie Gaara schleifen könnte, zuckte sie auch schon zusammen, als sie diese vertraute Stimme neben sich hörte.

Sie und Gaara drehten sich zeitgleich um, damit sie verwundert in das Gesicht von Kimi und Shikamaru sehen konnten.

Es war logisch, dass die beiden hier waren. Kimi, als ‚Vertreter‘ ihres Vaters, ebenfalls in Schale geschmissen und ihr offizieller Freund an ihrer Seite durfte da nicht fehlen. Allerdings hatte Ino überhaupt nicht mit ihrer Schwester gerechnet. Seitdem sie aus ihrem Zimmer verschwunden war, hatte Ino sie aus ihrem Kopf verbannt. Sprachlos standen die vier sich darum gegenüber und Ino konnte nur mit offenem Mund dastehen.

Ihr Kimono war schreiend auffällig, sehr kurz gehalten und in pechschwarz. Allerdings waren so durchdringend gelbe Muster auf dem Schwarzen Stoff eingraviert, dass sie Ino fast die Augen wegätzend. Auch der breite Obi wir knallend Gelb und ihr Ausschnitt zeigte mehr, als das er verdeckte. Sexy...aber irgendwie.. billig? Ino wusste nicht ob billig das richtige Wort war, unecht war vielleicht besser.

Ihre langen Haare waren gelockt und aufwendig hochgesteckt, nur wenige Strähnen hingen in ihren Nacken. Sie sah umwerfend aus, auch ihre Schminke war perfekt, wenn auch wieder sehr auffällig.

„Das ihr euch noch mal aus dem Haus traut... gemeinsam? Na, na... hab ich etwas verpasst?“, sie lächelte so zuckersüß, dass Ino schluckte. Ein Blick, dem sie früher sofort nachgegeben hätte, doch jetzt machte sie ihn nur wütend. Shikamaru an Kimis Seite zu sehen tat ihr genauso weh, aber sie konnte sich im ersten Moment nicht darauf konzentrieren, da gab es etwas wichtigeres!

Sie zog Gaara zu sich, legte einen Arm um seine Hüfte, die andere klammerte sie vorne an seine Brust.

„Kimiko.“, sagte sie kalt und ihr Herz verschloss sich plötzlich wie von selbst. „Du auch hier?“

Ihre Augen wanderten schließlich zu Shikamaru, der lässig neben ihr stand, einen schlichten grauen Yukata am Leib trug und eine Kippe im Mund hatte.

Er grinste beflissen und zwinkerte Ino zu, was Kimi nicht sah, er stand einen schritt weit hinter ihr.

„Hi.“, sagte er freundlich und völlig unbekümmert. Kimiko wusste scheinbar nichts von ihrer nächtlichen Diskussion. Statt dessen musterte Shikamaru Gaara und auch dieser hatte nun Kimis Begleiter im Blick.

Doch anders als Shika, der ruhig da stand, reagierte Gaara sofort, als er merkte, dass er Ino zuzwinkerte.

Er drückte Ino noch fester an sich, dass fast ihr komplettes Gesicht in seiner Brust verschwand und seine Aura wurde feindselig.

Ino schluckte, da stand ihr ja eine nette Konfrontation bevor....



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jennif
2014-11-26T20:12:31+00:00 26.11.2014 21:12
Hey, Wie immer ein tolles Kapitel. Kimi regt mich manchmal
Voll auf.. Ich liebe es einfach wenn Gaara eifersüchtig ist ♡
Von: abgemeldet
2009-04-22T16:11:08+00:00 22.04.2009 18:11
boah Kimiko regt mich irgendwie voll auf ... aber du hast sie mal wieder super beschrieben(vor allem der kimono passt zu ihr XD)
das beste fand ich das mit dem Fisch 12 Versuche lol
wie viel braucht man sonst so weißt du das? ich hab mal gehört, dass manche Budenbesitzer die Papierkätscher anritzen, sodass sie schneller reißen ... kannst mir ja ne ENS schreiben.
Aber ansonsten war es mal wieder der hammer, ich liebe einfach deine Geschichten
gaaramaus <3
Von:  pink-Hase94
2009-04-20T12:04:52+00:00 20.04.2009 14:04
okey wirklich sehr lustig das mit dem Fisch aber auch dass Gaara

gleich wieder so eifersüchtig wird lol^^

mach bitte ganz schnel weiter
Von:  Dayce
2009-04-18T18:26:14+00:00 18.04.2009 20:26
Voll süß. Der arme Fisch! :)
Mich würde mal interessieren wie der so in dem Beutel überlebt bis der Gartenteich fertig ist.
Das Kapi war recht verwirrend. Das erste Stückel war irgendwie, ich weiß nicht wie ich sagen soll, oder was ich zu der späten Reuhe sagen soll. Schließlich will sie ihn ja immerhin Heiraten und kriegt ja auch ein Kind von ihm.
Das der jetzt so Eifersüchtig reagiert finde ich nicht passend. Schließlich ist Ino doch glücklich das sie wieder Kontakt mit Shika hat und das Missverständnis von damals aus der Welt geschafft wurde.
Außerdem will sie ja eh nur Gaara :)
Also ich finde das Kapi genau so toll wie die ganzen anderen und ich bin froh das du nicht mit der Story aufgehöhrt hast.
Freu mich schon auf das nächste!
Tschaui Dayce
Von:  moebeli94
2009-04-18T16:21:34+00:00 18.04.2009 18:21
ICH HASSE KIMIKO. Zur Hölle mit ihr.

Schrieb schnell weiter.^^
Von:  Temari-nee-chan
2009-04-18T14:16:14+00:00 18.04.2009 16:16
Da bin ich gespannt was jetzt passiert. Ich meine Shika hat ja nix gemacht. Aber diese Kimiko ich hasse sie *bäh*

weiter so:) und ich will mich auch an gaara kuscheln


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