Love is thicker than Blood von sweetmilka (Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me (neue version in bigotry hochgeladen^^)) ================================================================================ Kapitel 5: I'm not joking ------------------------- Den ganzen Weg zurück zum Hauptquartier verfiel Jareth in Schweigen. Kein einziges Wort kam über seine Lippen. Auch nicht, als sie durch das Hauptquartier zurück zum Büro gingen, in welchem ihre Rückkehr erwartet wurde. Zu sehr war er damit beschäftigt Klarheit in seinen Kopf zu bekommen. //Dieser verfluchte Frey!// Im Büro erwartete sie der Mann vom Vortag und kam sofort und ohne Umschweife auf den Ausgang des Auftrages zu sprechen. "Er hat die beiden Gesuchten eliminiert.", berichtete Jareth. "Allerdings hat er das Ehepaar, welches die beiden versteckt hielt, verschont. Sie konnten fliehen." Jareth hatte nicht einfach nur hohle Worte gesprochen, als er Frey klipp und klar gesagt hatte, dass er es nicht verschweigen würde. Und hier hatte er sogleich den Beweis angetreten. Auch wenn die Flucht der beiden älteren Herrschaften nicht gerade für Jareth sprach. //Dieser verfluchte Jareth.// Er petzte also wirklich. Nun musste sich Frey einer Standpauke unterziehen und sich anhören, wie sehr er doch versagt hatte und wie verweichlicht ihn das wirken ließ. Innerlich staute sich Freys Wut an. Diese würde kein anderer als Jareth zu spüren bekommen. //Ich habe dich gewarnt// Sein Gegenüber war deutlich verärgert: "Nun,wie es scheint ist da wer doch nicht ganz so abgebrüht, wie er vorgibt zu sein. Was sollen wir mit jemandem, der einen Auftrag nicht zu unserer vollen Zufriedenheit ausführt und nur den halben Job erledigt? Große Sprüche klopfen kann jeder, aber wir wollen Beweise dafür, dass jemand geeignet ist für uns zu arbeiten. Nun, der zweite Test wird es zeigen. Und ich rate dieses Mal nicht nur halbe Sachen zu machen. Sonst wird es Konsequenzen haben. Aber das sehen wir ja morgen." Damit war das Gespräch beendet und Jareth bedeutete Frey ihm zu folgen. Frey würde den zweiten Test nie schaffen, davon war Jareth überzeugt. Frey ging an ihm vorbei, wobei er ihn unsanft anrempelte. Bei dieser Dreistigkeit musste Jareth einen Wutausbruch unterdrücken. //Was sollte das denn? Kindergarten oder wie?// Freys Weg führte in ihr Zimmer, in welchem er sofort sein Bett ansteuerte. Dort holte er seinen Rucksack hervor und kramte dort ein paar Papiere und ein Feuerzeug hervor. Er hielt nun die Akte Serpentes in der Hand. Jareth, der stehen geblieben war, um sich wieder zu fangen, eilte dem anderen nach, schon allein, weil er diesem nicht traute. Er erstarrte, als er sah, was dieser in seinem Zimmer tat. Frey drehte sich zu Jareth um. In seiner Hand hielt er immer noch das Feuerzeug. Schnell entzündete er es und hielt die Flamme unter die Akte. Zwar war es nichts wirklich wichtiges, doch einige Informationen, die wohl für Jareth wichtig waren, verbrannten nun vor dessen Augen. Kalt blickte Frey ihm entgegen. Jareth wusste zwar nicht, was genau Frey da anzündete, aber er vermutete, dass es ein Teil von dem war, was Frey ihm ständig unter die Nase rieb. Oder zumindest, dass dieser ihm das weiß machen wollte. In Jareth kämpften in dieser Sache zwei Geister miteinander. Der eine, der Frey einfach zu sehr misstraute, als dass er ihm glauben konnte und der andere, der es wissen wollte. Trotzdem sah er zu wie die Asche des Blätter zu Boden sank. Schließlich sah er wieder auf in Freys Gesicht. Frey grinste er hämisch, da er wusste, dass sein gegenüber unbewaffnet war. Schließlich hatte er das gesamte Waffenarsenal, welches Jareth bei sich getragen hatte, eingesteckt. Als Jareth dieses Grinsen erblickte, kochte er erneut. Langsam aber sicher reichte es ihm. Er tastete im Reflex nach seinen Waffen, musste jedoch feststellen, dass sie ihm entwendet worden waren. //Dieser Dreckskerl!// Es war ihm eine Wonne gewesen den entgeisterten Gesichtsausdruck des anderen zu sehen, als er die Akte Serpentes verbrannte. Noch breiter wurde sein Grinsen allerdings, als Jareth zerknirscht feststellte, dass er keine einzige Waffe mehr besaß. "Suchst du die?", fragte er und hielt Jareths Pistole in der Hand. "Was soll das?" Jareth trat dicht an Frey heran, fixierte dessen Augen wütend und packte ihn am Kragen."Was soll das, du mieser White? Was willst du hier?Willst du mir das Leben zur Hölle machen? Dann spitz deiner Lauscher: Du bist dafür zu spät dran! Dafür haben andere schon gesorgt und du mit deinen dämlichen Spielchen und Drohungen kannst mir nur bedingt was. Verzieh dich besser von hier, bevor es zu spät ist. Die morgige Prüfung wirst du nie bestehen und dann bist du ein toter Mann!" Jareth ließ den Kragen wieder los und schupste den anderen dabei etwas von sich. Wie sehr er Frey doch verabscheute. Frey hatte, ohne sein Grinsen zu unterlassen, Jareth ebenfalls fest in die Augen geblickt und hatte dessen Wutausbruch einfach über sich ergehen lassen, ohne dass es ihm wirklich etwas ausgemacht hatte. Erst nachdem der andere ihn unsanft von sich gestoßen hatte, sprach er: "Erstens Ex-White. Zweitens: Was ich hier will geht dich nichts an. Und dein Leben geht mich nen feuchten Furz an. Du interessierst mich nicht die Bohne. Vielmehr bist du für mich Mittel zum Zweck. Ich sagte dir, dass du es bereuen würdest, wenn du mich verpfeifst. Solltest du das noch einmal tun, dann werde ich alles vor deinen Augen vernichten. Und noch etwas: Ich werde die zweite Prüfung in jedem Fall bestehen. Dafür wirst du schon sorgen." Es war schon erstaunlich. Immer wenn er sich jemandem überlegen fühlte, dann musste er nicht mehr Stottern und im Moment hielt er die Fäden in der Hand. "Ich werde den Teufel tun!Wie kommst du darauf, dass ich dir beim Bestehen der Prüfung helfe?" Jareth würde nicht im Traum dran denken dem anderen zu helfen. Meinte der etwa, dass er sich wegen einigen verbrannten Blättern Papiers von seinen Überzeugungen abwenden würde? Was hatte der andere nur vor? Warum nutzte er Jareth Suche nach dem Mörder seines Bruders aus?Warum war er hier? Frey ging auf Jareth zu und kam ihm immer näher. Schließlich drängte er ihn an die Wand und hauchte: "Ich kenne viele Mittel und Wege, wie ich dir dein erbärmliches Leben zur Hölle machen kann. Wenn du das willst, dann sag es ruhig. Aber wenn es dann soweit ist, dann wag es nicht um Gnade zu winseln." Jareth, der Freys Blick erzürnt entgegnet hatte, lachte leise auf. "Ich werde gewiss nicht um Gnade winseln, so wie du es schon getan hast. Das ist mir zu erbärmlich. Diese Genugtuung wirst du nie erfahren.", entgegnete er ihm. "Ich werde nicht nur dich, sondern mit dir auch den Namen deines Bruders in den Dreck ziehen. Denn niemand weiß wirklich, welche sexuellen Neigungen er hatte und es wäre doch wirklich schade, wenn jeder einzelne Black erfahren würde, dass dein ach so toller Bruder schwul war.", zischte Frey. Als Jareth das hörte, verging ihm das Lachen. Was wagte Frey da zu behaupten? Noch bevor er Frey ins Wort fahren konnte, hielt er ein Foto in der Hand, von welchem er bedauerte einen Blick darauf geworfen zu haben, in dem Moment als er es sich besah. Auf dem Foto war Apophis zu erkennen, der sich mit einem anderen Mann ziemlich eindeutig vergnügte. Frey stieß sich wieder von Jareth ab und wandte ihm den Rücken zu. Er brauchte nichts mehr dazu zu sagen. Das Foto würde sein Übriges tun und wenn Jareth glaubte, dass es ein gestelltes Bild war, so musst Frey ihn enttäuschen, denn er kannte den letzten Liebhaber Apophis persönlich. Es war ein wohlbehütetes Geheimnis gewesen, dass Jack, so hieß der Mann auf dem Foto, mit Apophis, einem Black, eine heimliche Liaison eingegangen war. Frey hatte Jack geglaubt, denn zum einen hatten es Fotos bewiesen und zum anderen hatte Jack seit dem Tod Apophis nicht aufgehört zu trauern. Frey selbst konnte sich gut vorstellen, wie es war einen geliebten Menschen zu verlieren, hatte er es doch selbst erlebt. Frey nahm sich sein Duschhandtuch und wollte das Zimmer verlassen. Bevor er dies jedoch tat, drehte er sich noch einmal um und meinte: "Glaub nicht, dass es das einzige Foto ist. Die Negative besitze ich und die sind gut versteckt. Ach, bevor ich es noch vergesse...Solche Neigungen liegen in der Familie." Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ hämisch lachend das Zimmer. Sein Weg führte zu den Sammelduschen, die um diese Uhrzeit vollkommen leer waren. Freys hämische Worte, dessen dämliches Lachen waren in weiter Ferne. Jareth Hand zitterte und als de Tür hinter Frey ins Schloss gefallen war, ließ sich Jareth gegen die Wand sinken. Das konnte nicht sein. Sein Bruder war nicht so gewesen. Er war alles gewesen, was die Black Wings auszeichnete. Das Foto musste gestellt sein, eine dämliche Collage am Computer erstellt. Jareth schluckte. Es fiel ihm schwer sich nun noch zu beherrschen. Er zerriss das Foto in kleinste Fetzen und zerdrückte diese noch zusätzlich in der Faust, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dabei sickerten ihm Tränen der Wut und Fassungslosigkeit über die Wangen, stumme Zeugen seines inneren Aufruhrs, die er sich jedoch schnell wegwischte. Seine Augen öffneten sich wieder und er stieß sich von der Wand ab, ging auf die verschlossene Tür zu, die er mit einem kleinen Schlüssel öffnete, den er in der seinen Hälfte des Medaillons aufbewahrte, trat in das dunkle kleine Zimmer, ließ die Fotoschnipsel in der obersten Schublade verschwinden, bewaffnete sich und schloss die Tür wieder hinter sich. Dann verließ er schließlich auch das Zimmer. Wo war Frey hin? Ach ja, das Badetuch. Jareth ging zu den Gemeinschaftsduschen, hörte das Plätschern von Wasser, als er die Tür vorsichtig einen Spalt öffnete. Bevor er jedoch eintrat, ging er zu einer Box, die einige Schritte weiter außerhalb der Duschräume angebracht war. Diese öffnete er, betätigte einige Knöpfe und zog einen kleinen Hebel herab. Sofort gingen alle Brausen los und das Wasser wurde heiß, richtig heiß. Dampf breitete sich wie Londoner Nebel im gesamten Raum aus. Jareth hörte einen entsetzen schmerzhaften Aufschrei, verzog jedoch keine Miene. Er legte den Hebel wieder um, wartete damit jedoch einige Augenblicke. Dann betrat Jareth die Gemeinschaftsdusche und schloss die Tür hinter sich. Sofort durchdrang der Wasserdampf seine Kleidung und er war nach kürzester Zeit völlig durchnässt. Doch es störte ihn nicht. Die Hitze lag noch in jedem Winkel. Doch er sah den anderen bald, trotz des Dampfes, deutlich vor sich. Jareth Blick war nichtssagend und leer. Als das kochendheiße Wasser über seinen Rücken gelaufen war, hatte Frey versucht dem heißen Strahl zu entkommen, indem er sich flach an die kühlen Kacheln gepresst hatte. So schnell, wie das Wasser heiß geworden war, so schnell nahm es wieder die Temperatur an, die Frey zuvor eingestellt hatte. Schnell schaltete er den Hahn auf kalt und stellte sich mit dem verbrühten Rücken darunter. Es tat gut. Doch plötzlich horchte er auf. Es war noch jemand hier. Allerdings umhüllte der dichte Dunst diese Gestalt. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er den für ihn noch Unbekannten zu erkennen. Erst als Jareth vor ihm stand, erkannte er ihn. "Du kommst dir unglaublich gerissen vor und doch schaffst du es dir regelmäßig selbst ans Bein zu pinkeln. Warum sollte ich dir helfen, wenn mein Bruder ein Verräter war? Wenn er das in sich trug, dass wir zu vernichten suchen? Wenn er so war wie du es mir mit dem Foto vor Augen geführt hast, dann darf mich der Mörder gar nicht mehr interessieren. Ich muss ihm sogar...dankbar sein. Und dann...hab ich keinen Grund mehr dir in irgendeiner Weise Rückendeckung zu geben." Jareths Stimme war tonlos und mit jedem Wort war er dichter an Frey herangetreten. Schließlich blieb er stehen, hob die Hand mit der Waffe an und legte deren Mündung auf Freys Brust. "Und es ist dann völlig egal,ob die Fotos irgendwann irgendwo auftauchen. Mag sein, dass mir das zur Schande wird und vielleicht glauben viele dann, dass ich genauso geartet bin. Aber das kann mich auch nicht mehr tiefer hinabreissen. Ich weiß, dass ich gehandelt habe wie es ein Black laut Statuten tun sollte und ob du es nun glaubst oder nicht, ist mir völlig egal. Ich bin zufrieden damit. Mehr gibt es für mich nicht. Nur noch eins und das gedenke ich hier endlich zu beenden. Ich hätte dich wirklich schon damals im Krankenhaus töten sollen..." Frey spürte den kalten Lauf einer Waffe auf seiner Brust. //Er war es also. Hätte ich mirr ja denken können.// Unbeirrt blickte er in Jareths Gesicht. Schließlich sagte er: "Ganz einfach. Er ist dein Bruder. Egal was er getan hat, oder was für Neigungen er hatte. Er ist und bleibt dein Bruder. Familienbanden kappt man nicht so einfach. Das macht mich so sicher, dass du sein Ansehen bewahren wirst. Außerdem gibt es noch mehr Beweise, als nur lächerliche Fotos. Ich kenne den letzten Freund deines Bruders. Wenn du den Fotos nicht glaubst, dann kannst du ihn ja fragen. Obwohl...ich glaube, dass es besser wäre, wenn du ihn nicht kennenlernst...Allerdings...du würdest niemals den Mann töten, den dein Bruder über alles geliebt hat. Nein, dafür bist du nicht skrupellos genug. Du bist hinterhältig, ja, aber skrupellos...das sieht anders aus. Wenn du das wärst, dann hättest du mich schon längst erschossen, ohne mir erst eine Predigt zu halten. Du willst dir doch nur selbst ein reines Gewissen einreden." Der Freund seines Bruders. Dieser Gedanke ließ Jareth erschaudern. Das passte einfach nicht zu dem Bild, welches er von seinem geliebten Bruder gehabt hatte und immer noch aufrecht erhalten wollte. Sein Bruder und schwul? Der Mann, der ohne zu zögern jeden als schwul Deklarierten exekutiert hatte? Der Mann, der ihm gegenüber nie etwas Positives über gleichgeschlechtliche Liebe geäußert hatte? Aber war er je über sie hergezogen? Jareth versuchte sich zu erinnern, doch ihm vielen eigentlich nur andere Gesichter ein, hörte nur andere Stimmen, die abschätzig darüber geredet hatten und es immer noch taten. Und dennoch, er wollte es nicht wahrhaben, wollte diesem verbesserungswürdigen White nicht glauben. Nein, es wäre wirklich besser, wenn Jareth dem angeblichen Geliebten seines Bruders nie begegnen würde. Gerade jetzt war sich Jareth ganz und gar nicht sicher wie er reagieren würde. Jetzt drückte Frey sich dem Lauf der Waffe entgegen. Immer näher kam er Jareth und drückte ihn wieder mit dem Rücken an die Wand, der bald die kalten Kacheln in seinem Rücken durch den durchweichten Stoff seines Hemds hindurchspürte. Mit beiden Händen stützte er sich neben Jareths Kopf ab und sah ihn durchdringend an. "Schieß doch, wenn du dich traust. Schieß und du bist mich endlich los. Es ist keiner hier. Es gibt keine Zeugen und auch keine Kameraaufnahmen. Und mein Blut würde mit dem Wasser in den Abfluss gelangen. Niemand würde mitbekommen, dass du mich getötet hast. Wieso solltest du auch? Schließlich hast du mich mitgebracht..." Ein süffisantes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er leise sagte: "Oder muss ich dich noch mehr provozieren, bis dein Geduldsfaden reißt...?" "Glaubst du etwas es würde hier irgendwen interessieren,wenn ich dich umlege? Ich müsste nur den Dreck wegmachen, mehr Konsequenzen hätte das nicht. Schließlich bist du noch lange keiner von uns.", brachte Jareth zähneknirschend hervor. Er wollte dem anderen endlich den arroganten Mund stopfen. Aber warum zögerte er dann? Einfach schießen und er wäre diesen Entzündungsherd an seinen Nerven endlich los. Frey schien es ja auch nicht anders haben zu wollen, schließlich provozierte er ihn mit jeder Minute nur noch mehr. Plötzlich beugte Frey sich leicht vor und legte dem anderen seine Lippen auf. Nur kurz, denn er nahm sie schnell wieder von denen des anderen. Bösartig grinste er Jareth an. "Ich habe keine Probleme damit, dass dein Bruder schwul war, denn ich bin es selber...", sagte er und lachte kalt auf. Jareth riss fassungslos die Augen auf, als er plötzlich die Lippen des anderen auf seinen spürte. Was sollte das? //Was...???// Jareth war wie erstarrt. Er konnte es nicht fassen! Und dann dieser Satz, dieser dämliche Satz. Und dieses Lachen! Jareth brodelte wieder vor Zorn. Die Waffe war ihm kurz etwas herabgesackt, doch nun drückte er den anderen von sich, hob den Arm mit der Waffe und schoss. Der Knall hallte ohrenbetäubend um sie herum und Jareth hatte das Gefühl in Zeitlupe zu erleben wie die Kugel durch Freys Schulter drang und sich diese und dessen Brust kurz darauf blutig färbten. Sein Atem ging hart und er spürte, dass er leicht zitterte. Dabei fühlte er sich benommen. Frey hatte es einfach übertrieben und immer noch zielte die Waffe auf diesen. Auch wenn sich Jareth selbst nicht sicher war, was er nun zu tun gedachte. Unterdrückt schrie Frey vor Schmerzen auf und hielt sich die schmerzende und stark blutende Schulter. Allerdings bildete sich wieder ein Grinsen auf seinen Lippen. Er hatte ihn nicht getötet, also musst er wirklich stark zögern. "Was? Nur in die Schulter? Nicht ins Herz, oder gar in den Kopf? Schwach, wirklich schwach. Ich hätte mehr von dir erwartet. Vor dir steht ein homosexueller Mann vollkommen nackt und hat dich sogar geküsst. Und was tust du? Du schießt mir nur in die Schulter. Wirklich erbärmlich. Ich wette mit dir, das hätte Apophis besser gemacht.", sagte er. Ein kaltes Lachen war zu hören. Dann näherte Frey sich dem anderen wieder. Der Lauf der Waffe zielte nun direkt auf sein Herz, doch Frey zeigte keine Andeutung, von Furcht und Angst. Er nahm eine nasse Haarsträhne des anderen zwischen seine Finger und blickte den anderen dabei an. "Du fragst dich jetzt bestimmt, ob ich todessehnsüchtig bin. Wer weiß? Vielleicht bin ich das, vielleicht bin ich ein Irrer, der nur Bullshit labert. Aber vielleicht sage ich auch die Wahrheit. Und was dann? Was machst du dann? Angenommen du tötest mich jetzt und findest in einer Woche oder auch erst später heraus, dass alles, was ich gesagt habe, wahr war. Was machst du dann? Du wirst eingehen. Du kannst es ja jetzt kaum ertragen, dass dein ach so toller Bruder schwul war." Frey war irre! Völlig verrückt! Wahnsinnig! Anders konnte Jareth dessen Verhalten nicht erklären. Und jedes Wort, jedes Zucken von Freys Mundwinkeln war eine erneute Herausforderung, eine neue Provokation. Frey bohrte unerbittlich in offenen Wunden, traf immer und immer wieder einen freiliegenden Nerv. Und dann dieses Lachen... "Hör auf! Hör auf damit, du Flachwixxer!", zischte Jareth. Der andere konnte einfach nur eine unerklärliche Todessehnsucht in sich tragen. Anders war dessen Gebaren nicht zu deuten. Schließlich drängte dieser sich nun auch wieder der Waffe entgegen. Nur ein Zucken von Jareth Zeigefinger und Frey könnte nie wieder derart daherreden. "Du laberst wirklich nur Scheiße. Wenn mein Bruder schwul gewesen ist, dann ist es scheißegal, ob ich es durch dich schwarz auf weiß habe oder sonst wie erfahre! Keine von beiden Überlegungen macht es mir leichter. Oder willst du mir weiß machen, dass dein Geschwätz die angenehmere Alternative ist? Du bist der größte Spinner, der mir je begegnet ist! Ich weiß selbst nur zu gut, dass es jedem egal ist, was mit mir ist, dass der einzige Rückhalt den ich je hatte, tot ist. Und du reib mir das gefälligst nicht in dieser arroganter Art immer wieder unter die Nase!" "Ich denke schon. Ich kann nicht wirklich glauben, dass dir die bösen Blicke, das verächtliche Getuschel und die nackten Bloßstellungen der anderen lieber sein können. Wenn dich mein Geschwätz nicht wirklich kümmert, dann ziehst du dies doch sicherlich vor. Wenn nicht, dann bring mich doch zum schweigen, oder kannst du das etwa nicht?", meinte er nur und kam wieder etwas näher zu anderen. Dann sprach Frey: "Denkst du etwa ich wüsste nicht, wie es ist zu trauern, denkst du ich wüsste nicht, wie verletzbar man durch geliebte Personen wird? Ich weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt und genau deswegen, eben weil ich weiß, wie schmerzhaft es ist, kann ich dich damit manipulieren, wie ich will. Man muss nur wissen, wie man es geschickt anstellt." Er legte dem anderen einfach die Wahrheit vor die Füße. Angriff war eben doch die beste Verteidigung. Als er allerdings leicht seinen Schmerz offenbarte, der in seiner Brust verschlossen war, wurden seine Gesichtszüge für einen kurzen Moment traurig und abwesend. Doch er fasste sich schnell wieder und provozierte den anderen weiter. Er kam Jareth noch näher. Nun trennten ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter. "Na? Zweifelst du schon an dir? hast du Angst, dass du auch wie dein Bruder sein könntest, dass du schwul sein könntest?", fragte er hauchend. Er ließ es wieder darauf ankommen und legte dem anderen wieder seine Lippen auf. Diesmal sogar etwas länger, als bei dem Mal zuvor. Warum musste Frey ihm nur wieder so dicht auf die Pelle rücken? Lernte der denn nie? //Lebensmüde...eindeutig.//, dachte Jareth sich und entgegnete ungehalten:"NEIN! Ich bin nicht...", doch der Rest ging erneut in einem Kuss unter. Jareth spürte wie die Hand, die die Waffe hielt, erneut zu zittern begann. Warum? Warum tat Frey das? Und warum drückte er nicht einfach ab? Stattdessen drückte Jareth den anderen energisch von sich, sah diesen mit einer Mischung aus Zorn und Entsetzen an. So viel ging ihm durch den Kopf, aber kein Wort drang über seine Lippen. Er schob sich an Frey vorbei und ließ eiligst die Gemeinschaftsduschen hinter sich. Nur weg. Weg von dem Irren. Weg von dessen Lachen, dessen Worten und dessen Annäherungen. Ganz gleich, ob der andere nun triumphierte, weil er Jareth in die Flucht geschlagen hatte. Jareth eilte zunächst zurück zu seinem Zimmer. Doch die Tatsache, dass er es mit Frey teilen musste, ließ ihn kurz inne halten und dann weitereilen. Und irgendwann, nachdem er einige verdutzte Blicke auf sich gezogen hatte, lag das Hauptquartier hinter ihm, hallten seine Schritte durch den Tunnel und führten ihn hinaus unter einen regengetränkten Himmel. Mit einem siegesgewissen Lächeln, welches sich jedoch schnell trübte blickte Frey dem anderen nach. Er war wohl etwas zu weit gegangen, doch ändern konnte er es nicht mehr. Er schlang sich sein Handtuch um die Hüfte und ging zurück in das Zimmer, welches er zur Zeit bewohnte. Wie vermutet war Jareth nicht hier. Also konnte er sich in Ruhe seine Wunde verarzten. So gut er eben konnte, legte er sich einen straffen Verband um. Dann zog er sich etwas über. Sein Blick lag auf der Tür, die verschlossen war. Jetzt erbot sich ihm die Möglichkeit sich in dem Raum näher umzusehen. Das Schloss zu knacken war für ihn eine Leichtigkeit, die kaum eine Minute dauerte. Schon stand er in dem Raum und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieser Raum musste wohl das ehemalige Zimmer von Jareth Bruder Apophis sein, denn überall waren persönliche Gegenstände zu finden. Jareth hatte dieses Zimmer wohl zu einer Art Gedenkschrein umgewandelt. Ehrfürchtig schritt er durch das Zimmer. Allerdings fasste er nichts an, denn etwas Respekt hatte er immerhin noch. Geraume Zeit verstrich und Jareth stand einfach da, mitten im dichtesten Regen. Hatte es kurz zuvor noch trockene Stellen an seinen Klamotten und an seinem Körper gegeben, so war er nun binnen Sekunden völlig durchnässt. Doch es kümmerte ihn kaum. Es hatte sogar etwas beruhigendes. Hier im Regen konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen und so vermischten sich heiße Tränen mit den kühlen Regentropfen, wischte das Gewitter jede Spur prompt davon. Irgendwann versiegten seinen Tränen, waren es nur noch Regentropfen, die seine Wangen benetzten. Das hatte er gebraucht. Er hatte es gebraucht seinen aufgestauten Gefühlen Luft zu machen. Freys Blicke glitten über die Schränke, Photos, Bilder, Kleidung und andere etliche Utensilien, die hier vorzufinden waren. Er konnte es spüren. Die Bedrückende Atmosphäre, die in diesem Zimmer vorherrschte. Beinahe andächtig schritt er durch den Raum und betrachtete einige der Anstecknadeln, der Medaillen und Auszeichnungen, die Apophis einst erhalten haben musste. Kurz schloss er seine Augen und ließ die Atmophäre auf sich einwirken. Er konnte verstehen, wie Jareth sich fühlte. Es war etwas Grausames jemanden zu verlieren, den man verehrt, bewundert und auch geliebt hatte. Er kannte dies nur zu gut. War doch sein eigener Vater sein Stolz, sein Vorbild gewesen und nun schmorte dieser in einem der Kerker dieser Blacks. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn er doch nur ein Indiz hätte, ob er noch lebte... Er musste die Prüfung am nächsten Tag bestehen, koste es, was es wolle. Für seinen Vater, für ihn und dessen Freiheit. Allmählich begann Jareth auch die Kälte zu spüren, die die völlig durchnässten Kleidungsstücke erzeugten. Langsam wandte Jareth sich um, starrte durch den nun etwas lichteren Regenschleier zum dunklen Schlund des Abstieges zum Tunnel zurück. Wohin sonst? Jareth konnte nirgendwohin. Und sich einfach einer Lungenentzündung ergeben würde er nicht. So erschöpft und fertig war er dann doch noch nicht. Und so ging Jareth zurück, wich jedem Blick aus, überhörte jeden blöden Kommentar zu seiner Erscheinung. Irgendwann hatte er sein Zimmer wieder erreicht, betrat dieses, ging zum Schrank und holte ein Handtuch hervor, mit welchem er versuchte das völlig durchtränkte Haar etwas zu trocknen. Dabei sah er sich im Zimmer um. Kein Frey zu sehen. Doch dann fiel Jareth auf, dass die Tür zum Nebenzimmer offen stand. Der Drecksack hatte es tatsächlich gewagt?! Jareth eilte zum Zimmer und blieb erzürnt im Türrarhmen stehen."RAUS HIER!", schmetterte er dem anderen entgegen, betrat den Raum dann, packte den anderen am Arm und bugsierte ihn hinaus. Sofort schloss er die Tür zum Nebenzimmer, lehnte sich dagegen und sah Frey wütend an. "Kennst du gar keinen Respekt vor meinem Leben und meinen Erinnerungen? Musst du es immer weiter auf die Spitze treiben? Denkst du nicht, dass es für heute reicht? Setz nie wieder einen Fuß in dieses Zimmer!" Frey hatte die Erinnerungen an Apophis in Jareths Augen schon genug besudelt. Hatte das Bild, welches Jareth von seinem Bruder gehabt hatte, entweiht. Hatte ihn zu dem gemacht, was Jareth und die anderen Blacks, inklusive Apophis zu Lebzeiten gejagt und vernichtet hatten, was laut ihren Statuten falsch, abartig war. Und nun auch das noch. In Jareths Blick mischte sich der Schmerz, der an seinem Herz kratzte, sich in diesem verkrallt hatte. "Musst du immer noch einen drauf setzen? Es reicht! Es reicht mir..." Jareth schluckte. Das Regenwasser rann an ihm herab, hatte schon gute Teile des Bodens bedeckt und bildete unter Jareth eine kleine Pfütze. "Betritt nie wieder dieses Zimmer und ich werde die Prüfung morgen für dich bestehen..." Vor Jareths Füßen lag das Handtuch, welches ihm aus der Hand gefallen war, als er Frey in dem Zimmer entdeckt hatte. Leicht bückte Frey sich und hob dieses auf. Dann schritt er wortlos auf den anderen zu, der ihn durchweg anfunkelte. Frey hatte aus dessen leichter Hysterie den Schmerz herausgehört und wusste, dass er zu weit gegangen war. Ohne etwas zu sagen, ohne irgendeinen Ausdruck auf dem Gesicht zu haben, warf er Jareth das Handtuch über den Kopf und rubbelte dessen Haare trocken. "Lass das!" brachte dieser dumpf unter dem Handtuch hervor und versuchte dem anderen das Tuch abzunehmen. Er verstand Freys Handeln absolut nicht. Auf einmal geschah etwas, was Frey sich selbst nicht hatte denken können. Hätte man ihm gesagt, dass er dies tun würde, so hätte er denjenigen ausgelacht und ihn für mischugge gehalten. Doch nun, nun zog er den anderen sachte in seine Arme und sprach leise: "Ich bin zu weit gegangen. Ich kann verstehen, dass du mich dafür hasst, dass ich den Raum deines Bruders betreten habe. Ob du es glaubst oder nicht, ich kann deinen Schmerz, deine Wut und auch deine Trauer nachvollziehen. ich weiß wie grausam es ist, wenn man seinem Vorbild, seinem Idol und gleichzeitig auch seines Familienmitglieds beraubt wird. Das ich den Raum betreten habe ist nicht zu entschuldigen, doch glaub mir, ich werde ihn nicht mehr entweihen und wenn es wenigstens ein Quäntchen hilft, dann sollst du wissen, dass ich nichts berührt habe außer den Boden unter meinen Füßen." Jareth war so perplex,dass er gar nichts tat,wie erstarrt in Freys Armen lag und dessen Worte vernahm. So etwas hatte schon eine Ewigkeit niemand getan. Und dann ausgerechnet dieser Typ? Ausgerechnet der, der all das aufwühlte, was Jareth in sich hineingefressen hatte? Frey war ihm ein Rätsel und er selbst war es sich inzwischen auch. So viel war seit seiner ersten Begegnung mit Frey ganz anders gelaufen, als von Jareth erdacht. So viel Wut und Schmerz hatte an ihm gezerrt, wie seit der Nachricht vom Tod seines Bruders nicht mehr. So oft hatte er ganz anders anders gehandelt, als es ihm der klare Menschenverstand geraten hätte. Und nun? Nun ließ er sich von einem bekennenden Homo umarmen. Und das seltsame war: es tat irgendwie gut. Als Frey die Umarmung löste und sich wieder von Jareth abwandte und auf sein Bett zuging,blickte Jareth auf und starrte den anderen völlig durch den Wind an. Eigentlich hätte er stocksauer sein müssen, aber wie bei und nach dem zweiten Kuss war er vor allem verunsichert. Und immer noch spielte das Misstrauen gegenüber dem White eine große Rolle in seiner Gefühlswelt, so dass er sich kurz fragte, ob das auch wieder nur ein Trick, ein Spiel seitens des anderen war, um ihn, Jareth, noch mehr zu verwirren. Nun, geschafft hatte er es, ob nun hinterhältig geplant oder nicht. Frey setzte sich nun auf sein Bett, ohne den anderen anzusehen. Tonlos sagte er: "Der Deal steht. Du hilfst mir die Prüfung zu bestehen und ich lasse dich in Ruhe. Und jetzt geh dich heiß duschen und zieh dir trockene Sachen an. Krank nützt du mir herzlich wenig." Ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich Jareth in Bewegung, ging zum Schrank, schnappte sich frische Klamotten und ein Badetuch und verließ das Zimmer. In seinem Kopf kreisten die Gedanken in wildem Chaos und er stand völlig neben sich, nahm nichts sonst um ihn herum wahr, fand die Gemeinschaftsdusche eher aus Routine, denn Aufmerksamkeit. Das warme Wasser der Dusche besserte diesen Zustand etwas, doch nicht so wie es sich Jareth gewünscht hätte. Nach wenigen Minuten sah er sich um, versuchte ausmachen, wo er gestanden hatte, als er Frey angeschossen hatte, versuchte Spuren des Blutes zu entdecken. Doch mit bloßen Augen war nichts davon zu erkennen. Jareth seufzte aus tiefstem Herzen und fuhr sich übers Gesicht. Er fühlte sich erschöpft und in seinem Magen rumorten die aufgewühlten und so schwer zu trennenden und klar zu identifizierenden Gefühle. Was war nur los? Hatte ihn das vergangene Jahr derart fertig gemacht? Jareth verbrachte eine geraume Weile unter dem wärmenden Wasserstrahl, so als hätte er für heute nicht schon genug davon, stellte es aber doch irgendwann aus, trocknete sich ab, zog sich die trockenen Sachen an und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Zimmer. Es hatte Frey ein wenig gewundert, dass Jareth ihn nicht von sich gestoßen hatte. Doch vermutlich war dieser einfach zu verwirrt und durch den Wind gewesen, als dass er überhaupt mitbekommen hatte, was geschehen war. Nachdem Jareth zu den Gemeinschaftsduschen gegangen war, zog Frey sich sein Hemd aus und löste den blutdurchtränkten Verband. Anscheinend wollte sich die Wunde einfach nicht schließen. Er hoffte, dass dies über Nacht geschehen würde, denn morgen musste er fit sein. Schnell verband er sich die Schulter erneut und ließ die blutigen Verbände verschwinden. Dann legte er sich müde und erschöpft auf sein Bett, wobei er nur auf seiner linken Schulter und somit mit dem Rücken zu Tür liegen konnte. Alsbald war er auch eingeschlafen und bemerkte nicht mehr, wie Jareth das Zimmer betrat und sich ebenfalls hinlegte. Es wurde kein Wort mehr gesprochen und betretenes Schweigen erfüllte den Raum. --------------------------------------------------------------------------------- lange hats gedauert, doch nun ist es endlich da: das nächste kappi^^ ist schon seltsam, wie sich das zwischen den beiden entwickelt xD ihr dürft gespannt sein, was noch alles passieren wird. bis bald und viel Spaß mit dem Kappi wünscht eure sweetmilka^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)