Love is thicker than Blood von sweetmilka (Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me (neue version in bigotry hochgeladen^^)) ================================================================================ Kapitel 4: First Test --------------------- Jareth blieb noch einen Augenblick stehen und betrachtete das Medaillon, welches einst die Brust seines Bruders geziert hatte und ihm den Schmerz über den Verlust nur wieder allzu deutlich vor Augen führte. Er hatte ihn vergöttert. Das mochte ein Fehler gewesen sein, aber ändern hatte er es nicht können. Er hatte es nicht gewollt und war letztlich dankbar dafür, dass er so die Nähe seines Bruders wenigstens eine Zeit lang hatte genießen können. Wer hätte schon gedacht, dass es so enden würde? Niemand. Am wenigsten Apophis selbst. Selbstvertrauen hatte dieser gehabt wie niemand sonst, den Jareth kannte und das war es, was er am meisten an ihm bewundert hatte. Seine Hand ballte sich um das Medaillon, so dass es fast in seine Handfläche schnitt, lockerte den Griff dann und steckte es weg. Anschließend folgte er Frey. Sein Blick ruhte nachdenklich und voller Abscheu auf dem Nacken des anderen. Frey führte ihm nur allzu deutlich vor Augen, was er an den Whites verabscheute. Der andere repräsentierte dies durch jede noch so kleine Bewegung und jedes dreiste Wort. Kurz vor Erreichen der Tür, legte Jareth dem anderen eine Hand auf die rechte Schulter und brachte ihn so zum Stehen und fragte: "Was willst du eigentlich bei uns? Was treibt dich dazu? welches Ziel?" Jareth hatte ja bis dato nur erfahren, dass der andere in ihre Reihen wollte, aber wozu, dass hatte ihm der andere nicht verraten. Und auch jetzt glaubte Jareth nicht daran eine ehrliche Antwort zu bekommen, erwartete eher wieder eine dämliche Bemerkung. Und so war es auch. Fragend blickte Frey Jareth ins Gesicht, bevor er fragte: "Was interessiert es dich? Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich gesagt hätte, dir zu erzählen, was ich vorhabe." Ein kaltes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann meinte er: "Allerdings kann ich es dir verraten, da ich eh bald zu deinen Kameraden gehören werde. Ich will mehr Macht. Bei den Whites konnte ich diese nicht bekommen, also wende ich mich an die Blacks. Und da es nicht gerade förderlich ist im Ruf eines ehemaligen Whites zu stehen, brauche ich deine Hilfe, um in die Reihen der Blacks aufgenommen zu werden." Jetzt drehte Frey sich ganz zu Jareth um und blickte ihm direkt ins Gesicht. "Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, doch diese Antwort muss dir wohl genügen, ob wahr oder gelogen.", meinte er mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen. Dieses dämliche, herablassende Grinsen hätte Jareth Frey am liebsten aus dem Gesicht geprügelt und das sah man ihm wohl auch an. Diese verlogene Antwort. Natürlich glaubte Jareth dem anderen nicht. Der und ein Black? Und das, nachdem er Jareth nur allzu deutlich zu verstehen gegeben hatte, was er von seiner Organisation hielt? Nie und nimmer war das der Grund dafür, dass er sich einschleusen lassen wollte. Aber leider hatte der andere Recht. Was blieb Jareth anderes übrig, als es vorerst dabei zu belassen? Wenn dieser widerlich Typ nur nicht derart gehässig wäre und stets so tun würde, als wäre er etwas besseres und allen, allem voran Jareth, haushoch überlegen. Frey drehte er sich wieder um und meinte: "Wir sollten gehen. Man erwartet dich bestimmt schon. Und du wirst ein nettes Mitbringsel haben." Mit einem kalten Lachen stieß die Kirchentür auf und trat durch diese ins Freie. Jareth musste sich ordentlich zusammenreißen. Nach Frey durchschritt er die Kirchentür, trat dann an diesem vorbei und beachtete den anderen nun nicht mehr. Der Wind war stärker geworden, riss an Jareths Mantel und Haaren. Doch was kümmerte ihn das schon? So ein Wetter war nichts ungewöhnliches und es passte zu seiner Stimmung. Er schlug einen Weg ein, der ihn zu einem alten, stillgelegten U-Bahn-Schacht führte, stieg die alten Stufen herab und wurde förmlich von dem klaffenden schwarzen Schlund der Unterführung geschluckt. Die ganze Zeit über sprachen sie kein einziges Wort. Dies war auch gut so, denn Frey hatte wenig Lust sich mit dem anderen zu unterhalten. Das begründete sich darauf, dass er schon lange nicht mehr gestottert hatte. Manchmal hatte er gute Tage, da konnte er bis zu zwei Stunden am Stück ohne auch nur ein einziges mal stottern zu müssen reden. Doch es gab auch Tage, an denen er nur stotterte. Deswegen war er lieber schweigsam und redete nicht gerne. Die Tatsache, dass er keine Lust hatte mit einem Black Konversation zu betreiben, war da eher zweitrangig. Deswegen folgte er Jareth schweigsam. Jareth kannte den Weg im Schlaf und ihm war es völlig egal, ob ihm Frey folgen konnte, befürchtete aber, dass es kein Problem für diesen darstellen würde. Nach gut fünf Minuten wurde es nach und nach heller. Rechts und links des Ganges tauchten Glühbirnen auf, die durchweg brannten und den Rest des Weges in immerhin dämmriges Licht tauchten. Schließlich blieb Jareth vor einer massiven metallischen Wand stehen, blickte sich kurz um, nur um daraufhin seine Hand auf eine Stelle der Wand zu legen, hinter der sich ein Scanner verbarg. Sofort leuchtete ein kleines Quadrat grünlich auf und kurz darauf schob sich eine Tür beiseite, die einen Fahrstuhl freigab. Jareth trat hinein gefolgt von Frey und drückte einen Knopf. Die technischen Raffinessen, die sich Frey boten, verwunderten ihn nicht, da die Whites mit ähnlichen Sicherheitsstandards arbeiteten. Schon schloss sich die Tür wieder und der Fahrstuhl glitt mit einem leichten Ruck hinauf, nur um sich nach wenigen Augenblicken wieder zu öffnen und den Blick auf die unterste Etage der Zentrale der Blacks zu offenbaren. Zwei ziemlich breite Kerle standen neben der Fahrstuhltür und beäugten sofort den Fremden, doch Jareth nahm jedes Wort der Kolosse vorweg und murrte: "Der gehört zu mir." Und schon ging er weiter. Wie fahl doch der Geschmack in seinem Mund nach diesen Worten war. Frey musste sich ein lautes Auflachen verkneifen, als er hörte, was Jareth sagte. Die Situation war aber auch zu komisch. Trotzdem sagte er nichts und folgte Jareth die weiten, kargen Gänge entlang, die zumeist auch nur in Dämmerlicht lagen. Auf dieser Etage schien es recht ruhig zuzugehen. Nur wenige andere Mitglieder begegneten ihnen, was durchaus nicht verwunderlich war und auch nicht ganz der Wahrheit entsprach. Denn gerade diese Ebene wurde gut durch etliche Kameras und Sensoren überwacht. Und heute störten sie Jareth zum ersten Mal. Es gefiel ihm einfach nicht, dass er Frey einschleusen musste und durch die Aufzeichnungen wurde dies auch noch festgehalten. Ohne auf die ganzen Überwachungsgeräte zu achten, schritt Frey hinter dem anderen her und folgte diesem somit. Er behielt seinen Blick stur auf den Rücken Jareths gerichtet. Schließlich erreichten sie einen weiteren Aufzug, den Jareth wieder öffnete und einstieg. Kurz darauf betraten sie die zweite Ebene, auf der geschäftigeres Treiben zu herrschen schien. Jareths Augen waren starr geradeaus gerichtet und zielten auf eine Tür am Ende des Ganges. Doch bevor er diese erreichte, vernahm er eine gehässige Stimme aus einem anderen, diesen überschneidenden Gang: "Hey, Jareth! Und? Wie tot ist der White, der deinen Bruder auf dem Gewissen hat? Gib´s doch endlich auf, du Idiot und kümmer dich wieder mehr um deine eigentlichen Aufgaben." Als Frey diese gehässige Stimme hörte, drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der sie kam und blickte den Kerl an, dem die Stimme gehörte. //Was ist das denn für´n Vollidiot?//, fragte Frey sich in Gedanken. Dann wandte er wieder seinen Blick ab. Er konnte solche Menschen nicht leiden. Gut, er hatte selbst die Erinnerung des anderen gegen diesen verwendet, doch er würde niemals so etwas anwenden, damit er jemanden verletzten könnte. Dieses Arsch würde sich noch wünschen, seine Zunge verschluckt zu haben. Unauffällig kramte er in seiner Hosentasche, bis er ein paar Nadeln fand. Geschickt bewarf er diesen Fatzken damit. Dieser blickte verwundert auf und kratzte sich an der Stelle , an der die Nadeln ins Fleisch eingedrungen waren. Zehn Minuten, dann würde dieses Großmaul erst einmal eine Weile humpelnd und mit einem Taubheitsgefühl im Bein durch die Gegend schleichen. Jarethj bekam von der Aktion nichts mit. Er murrte nur ein "Schnauze!" in sich hinein und stand kurz darauf vor der Tür, die seine Aufmerksamkeit inne gehabt hatte. Neben dieser öffnete sich eine Luke und ein Computerauge fuhr aus der Wand, scannte zuerst Jareth, dann den Fremden. "Neuer Rekrut,", sagte Jareth unaufgefordert. Das Computerauge legte sich erneut auf Jareth. Augenblicke verstrichen. Schließlich zog es sich zurück und die Tür vor ihnen öffnete sich. Der dahinter liegende Raum war, wie alles hier, spärlich beleuchtet und war nur mit dem nötigsten eingerichtet, wie etwa einem Schreibtisch und einem Computer, dessen Bildschirm eine Art Hologramm war, durch welches das Gesicht eines Mannes mittleren Alters blau durchschimmerte. Frey folgte Jareth und wurde von diesem vor das Hologramm gestellt. Wirklich sehr schlau gemacht. So würde der Anführer nie Gefahr laufen getötet zu werden. "Du hattest nicht den Auftrag uns jemand Neues anzuschleppen, Jareth.", ertönte eine Stimme, welche wohl dem Mann gehörte, dessen Gesicht auf dem Hologramm zu erkennen war. "Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Das hier ist ein kleines Extra.", meinte Jareth kühl. "Weiß er von den Tests?" "Er liebt Überraschungen." Auf dem Gesicht des älteren Mannes erschien ein kaltes Lächeln, welches von seiner Kaltblütigkeit zeugte. Was hieß denn Überraschungen? Frey wurde etwas skeptisch, doch er stellte keine Fragen. "Nun, das werden wir sehen. Trete vor, Neuling." Frey tat, wie ihm geheißen und trat noch ein wenig vor, um sich begutachten zu lassen. "Wie heißt du? Und was bewegt dich dazu uns deine Fähigkeiten beisteuern zu können? Was kannst du uns eigentlich bieten?" Jareth trat etwas zurück und sah der Befragung wortlos zu. Frey indessen blickte in das Hologramm und antwortete im Telegrammstil: "Frey Deathprayer. Ehemaliger White. Vergehen: Verrat an den Whites. Ziel: Macht, Rache, einer durchsetzbaren Ideologie folgen. Kämpferische Fähigkeiten: Meisterschütze, Vollausbildung zum Scharfschützen, Fernwaffenspezialist, vor allem Pfeil und Bogen. Charakter: kaltblütig und erbarmungslos." Jareth hätte bei Freys Antwort beinahe aufgelacht. Doch letztlich war ihm nicht danach und zudem hatten sie ja irgendwie einen Deal. Trotzdem war Freys Antwort gestellt bis zum letzten Vokal. Von wegen 'Streben nach Macht' und 'kaltblütig'. Aber das würden die Tests schon zeigen. Und wenn Frey durchfiel, dann war das nicht Jareths Problem. Es folgten noch einige Fragen, die Frey ebenso kurz beantwortete. Schließlich wurde er aufgenommen. Als die Befragung vorüber war, wurde Jareth hellhörig und fast blass. Er sollte was? Knirschend nahm er die Entscheidung hin und gebot Frey ihm zu folgen. Frey verdrehte innerlich die Augen. //Auch das noch...// Allerdings nickte er nur und folgte Jareth. Dieser war alles andere, als begeistert darüber, dass er diesen Angeber bei sich einquartieren musste. Warum zum Henker musste er Frey auch noch unter seine Fittiche nehmen? Klar konnte er ihn so etwas besser im Auge behalten, aber eigentlich wünschte er sich den anderen nur weit weg. Er kam sich jetzt schon wieder übers Ohr gehauen vor und glaubte nach wie vor nicht daran,dass Frey ihm geben würde, was dieser ihm zugesichert hatte. Zudem fragte sich Jareth wie sein Bruder reagiert hätte. Wahrscheinlich wäre Frey gar nicht dazu gekommen ihm so einen Deal vorzuschlagen. Jareth führte Frey, der ihm schweigend folgte, aus dem Zimmer auf den Gang zurück. Dort sah er sich kurz linker Hand um, als er einen kleinen Tumult wahrnahm. Was war denn da los? Anscheinend hatte der Blödmann von eben irgendwelche Probleme mit der Kopf-Bein-Koordination. Jareth konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Frey musste breit grinsen, als er sah, wie dieses Arsch von vorhin sich zum Gespött machte, und meinte leise: "Das geschieht dir Recht." Jareth ging weiter, zurück zum Fahrstuhl und kurz darauf waren sie auf dem Weg in einen anderen Trakt, in welchem sich unter anderem Jareths Räumlichkeiten befanden. Dort angekommen öffnete er die Tür zu seinem Zimmer und trat ein. Schweigend standen sie nebeneinander und Frey betrachtete angestrengt die Anzeige, die über ihren Köpfen aufleuchtete. Als sie ankamen und hinaustraten, führte der andere ihn in ihre Räumlichkeiten. Diese bestanden aus zwei Räumen, einem größeren und einem kleineren. Im größeren der Räume befanden sich neben zwei Betten ein Sessel, ein kleiner Tisch und ein großer Schrank. Der kleinere Raum war durch eine schmale Tür abgetrennt und diese war fast stets verschlossen. Das Zimmer war zwar spärlich, aber dennoch annehmlich eingerichtet. Sofort ließ sich Frey auf das Bett fallen, welches ihm zugeteilt worden war. "Was befindet sich denn hinter der Tür da vorne?", fragte er und deutete auf die verschlossene Tür. Jareth blickte Frey düster an und knurrte: "Was hinter der Tür ist geht dich nen Scheißdreck an. Das ist privat und wirds auch bleiben." Dann meinte er in einem ruhigeren Tonfall: "Du nimmst das rechte Bett. Es gibt hier nur eine Gemeinschaftsdusche mit Toilettenanlage. Die befindet sich den Gang runter gleich rechts. Wenn noch irgendwas ist, frag. Ansonsten halt möglichst die Klappe. Und schnüffel weder hier noch sonst wo unaufgefordert rum. Du wirst nicht nur von mir im Auge behalten." "Halt mich nicht für dumm. Denkst du nicht, dass die Whites ähnliche Sicherheits- und Überwachungsvorkehrungen hatten? Allerdings wurde man nicht auf Schritt und Tritt überwacht. Hier muss man wohl aufpassen, wenn man sich mal in der Nase popeln will.", sagte er und lachte auf. Schnell verstummte das Lachen jedoch wieder und er machte es sich erst einmal auf seinem Bett gemütlich. "Ich hab nicht behauptet,dass du dumm bist,obwohl deine Aktion ziemlich daneben ist. Aber das wird letztlich dein Problem sein,"meinte Jareth kühl und ging zum Schrank, beachtete den anderen möglichst nicht mehr. Er öffnete die Schranktür und kramte ein Badetuch hervor und schloss den Schrank dann wieder. Wie aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund fragte Frey scheinheilig: "Hast du noch Interesse an Informationen, die deinen Bruder betreffen?" Bei dieser Bemerkung musste Jareth sich wieder ordentlich zusammennehmen, aber er schaffte es. "Halt die Klappe! Schweigen ist dir doch sonst auch lieber, also tu uns beiden einen Gefallen und quatsch mich heute nicht mehr blöd an. Ich geh duschen und du fass währenddessen nichts an und bleib vor allem von der Tür zum Nebenzimmer weg. Du hast schon genug in meinem Leben rumgeschnüffelt." "Ich halte meine Klappe, wenn es mir p-p-passt.", gab Frey schnippisch zurück. Na toll. Da war es wieder. Dieses elendige Stottern. Also würde er jetzt wohl oder übel dem nachkommen, was Jareth eh wollte. Er würde schweigen. Schon war Jareth aus der Tür. Er wollte einfach nur ein paar Minuten Ruhe vor Frey und dessen arroganter Art. Wie sollte er nur die nächste Zeit durchstehen?Da hatte er sich ganz schön was aufgehalst. Zehn Minuten später stand Jareth unter einer der gut Ein Dutzend Duschen und ließ das erfrischende Nass auf sich niederprasseln. Die Dusche tat Jareth aufgewühltem Geist sehr gut, beruhigte ihn etwas und schien den Frust ein wenig hinfortzuwaschen. Lange blieb er unter dem herrlichen Nass stehen und genoss die Ruhe. Als Jareth aus dem Zimmer verschwunden war, war Frey zwar neugierig, was sich hinter der Tür wohl befinden mochte, doch er war auch zu müde, um sich jetzt noch einmal aufzuraffen. Außerdem hatte er zum rumschnüffeln noch genügend Zeit. Also legte er sich seitlich hin und schloss alsbald seine Augen. Es dauerte nicht lange und die Müdigkeit übermannte ihn. Schnell fand er den Weg ins Traumland. Wirre Träume suchten ihn heim und er warf sich unruhig hin und her. Irgendwann wachte er schweißgebadet wieder auf. Sein Atem ging schnell und seine Augen waren weit aufgerissen. Er fasste sich an die Brust, an der er eine kleine Narbe ausfindig machen konnte. Nur langsam beruhigte er sich wieder und schloss die Augen. Die Narbe war seine Erinnerung an den Tag, als seine Schwester und seine Mutter vor seinen Augen und vor denen seines Vaters exekutiert worden waren, bevor dieser dann inhaftiert worden war. Frey beruhigte sich nur sehr langsam wieder und ließ sich dann wieder in seine Kissen sinken. Sein Blick ging an die Decke. Dieser war starr nach oben gerichtet. Wieso plagten ihn ausgerechnet heute wieder diese Erinnerungen? Wieso ausgerechnet hier und jetzt? Ruhiger, als er es verlassen hatte, ging Jareth schließlich abgetrocknet und sich seine Klamotten wieder teilweise übergestreift, zurück zu seinem Zimmer. Doch je näher er diesem kam, desto mehr zog sich sein Magen wieder zusammen. Er hatte eine weiße Ratte eingeschleust und das nur um Informationen zu erhalten, von denen er nicht wirklich glaubte, dass er sie bekommen würde. Jareth blieb kurz vor seiner eigenen Zimmertür stehen, atmete tief durch und wappnete sich wieder innerlich gegen die Anwesenheit des anderen. Nun, vielleicht würde sich das Problem ja erledigen, wenn dieser erstmal mit den Prüfungen konfrontiert wurde. Jareth öffnete die Tür und betrat sein Zimmer, schloss die Tür und kümmerte sich erstmal nur darum sein Badetuch aufzuhängen und wandte sich dann erst den Betten zu, wobei sein Blick zuerst über die verschlossene Tür huschte, die es anscheinend auch immer noch war, und dann kurz zu seinem unwillkommenen "Gast". Als er diesen erblickte, stutzte er. Frey sah irgendwie durch den Wind aus, oder täuschte sich Jareth da? Nein. Trotzdem machte es ihn eher wieder misstrauisch, als dass er irgendeine Form von Anteilnahme spürte. Er hatte stillschweigen gefordert. Er würde es nicht aus Neugier brechen. So ging Jareth zu seinem Bett, striff sich sein Shirt noch ab und legte sich dann nieder. Er lag auf dem Rücken, starrte an die Decke, aufmerksam auf jede Regung des anderen. Es war wirklich ätzend. Ausgerechnet die Zecke im Nebenbett. Na,vielleicht war dieser wenigstens wirklich durch den Wind und ließ ihn nun bis zum nächsten Tag in Ruhe. Frey hatte gehört, wie der andere wieder das Zimmer betreten hatte. Dennoch behielt er seinen Blick auf die Decke gerichtet. Schweigen erfüllte wieder den Raum und niemand ergriff das Wort. Jareth wohl nicht, da er selbst darum gebeten hatte und Frey nicht, da er wieder stottern müsste und auch keine Lust hatte sich mit dem anderen verbal auszutauschen. Er war jetzt erst einmal gespannt, was auf ihn zukommen würde in der nächsten Zeit. Vor allem auf die Prüfung war er gespannt. Irgendwann, es war schon die Hälfte der Nacht um, schaffte er es dann auch endlich einzuschlafen. Jareth war zwar ausgesprochen misstrauisch gegenüber seinem Zimmergenossen, aber das hielt ihn nicht davon ab sich relativ schnell vom Schlaf übermannen zu lassen. So atmete er bald ruhig und träumte bald wirres Zeug, erinnerte sich später nur an das kurze aufflackern von Apophis Gesicht und dem Medaillon. Früh am morgen, die Sonne war noch kaum über den Horizont gestiegen, erwachte Jareth. So war es immer. Wenn nicht, dann musste er schon ziemlich fertig sein, fast komatös. Ansonsten war er ein absoluter Frühaufsteher, der sich auf seine innere Uhr verlassen konnte und deswegen auch keinen Wecker benötigte. Jareth öffnete die Augen, seufzte tief und gähnte leise. Kurz darauf erinnerte er sich an Freys Anwesenheit und schon registrierte er dessen flachen Atem. Jareth setzte sich auf und sein Blick wanderte zum anderen Bett hin. Offensichtlich schlief der andere noch. Umso besser. Er schälte sich aus dem Bett und ging zum Schrank, öffnete diesen und holte eine neue Hose, Unterhose und ein Hemd hervor, an welchem er die Arme abgelöst hatte. Alles war schwarz gehalten. Das tarnte und passte weitestgehend zu Jareths Stimmung. Dann entkleidete er sich vollends und zog sich die frischen Sachen über. Schließlich trat er an das Bett des anderen heran, betrachtete diesen kurz und zog dann das Kissen unter dessen Kopf weg, nur um es ihm gleich darauf aufs Gesicht zu klatschen."Wach auf. Die erste Prüfung erwartet dich." Im Gegensatz zu Jareth hatte Frey nur unruhig und kaum die halbe Nacht geschlafen. Als das Kissen auf seinem Gesicht landete, wachte er auf und schlug seine müden Augenlider auf. Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte er den anderen an und stand dann mürrisch auf. Er betrachtete Jareth, der vollkommen in schwarz gehalten war und meinte dann abschätzig: "D-du siehst aus, als w-w-würdest du auf eine T-t-trauerfeier g-g-gehen." "Tja,vielleicht geh ich ja auf deine. Und nun mach, dass du aus den Federn kommst!", erwiderte Jareth sarkastisch. Wie gerädert ging Frey an ihm vorbei und trat aus der Tür. Er duschte sich schnell und kam dann wenige Minuten später zurück ins Zimmer. "Ich b-b-b-bin bereit.", sagte er nur und würde sich am liebsten den Mund verbieten, da sein Stottern nur schlimmer geworden war. Seine Gedanken kreisten außerdem um seinen Traum, besser gesagt Albtraum, sodass er sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Neben der Spur folgte er dem anderen einfach, ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Jareth hatte gewartet, bis Frey fertig gewesen war, was zum Glück relativ schnell gegangen war. Irgendwie war er neugierig, wie Frey reagieren würde, sobald er sich der Aufgabe stellen musste, die ihn bald schon erwartete. "Dann komm mit.", meinte er nur und ging nicht auf das Gestotter ein. Es störte ihn wenig, war ja nicht sein Problem. Es amüsierte ihn in gewisser Weise, aber nur, da ihm Freys Art ansonsten tierisch auf den Geist ging. Allerdings zeigte er sein Amüsement nicht. Er ging dem anderen voran zu dem Zimmer, in welchem sie am vorangegangenen Tag von Jareths Vorgesetzten empfangen worden waren. Frey folgte dem anderen schweigend durch die Flure. Sie gingen den selben Weg, den sie am Vorabend gegangen waren wieder zurück. Nach nur kurzer Zeit betraten sie den angezielten Raum. Auch jetzt war Jareths Vorgesetzter nur auf dem Hologramm abgebildet und gedachte nicht lange um den heißen Brei herumzureden: "Nun, Mr. Deathprayer. Heute wird sich eventuell zeigen, ob deine Worte nur hohles Gerede waren oder ob du wirklich dazu geeignet bist uns deine Fähigkeiten beizusteuern. Ich hoffe du bist dir dessen bewusst, dass ein Versagen keineswegs nur bedeutete, dass du deine sieben Sachen packen musst." Wie dieses Hologramm Frey anredete war irgendwie paradox. Seit wann siezte man jemanden um ihn dann zu duzen? Die Blacks waren wirklich eigenartig, dass musste er wieder einmal feststellen. Eine kurze Pause folgte. Kurz darauf erschien auf dem Hologramm das Bild eines Mannes und bald schon schob sich ein zweites hinzu. Daneben erschienen in grünlich schimmernden Buchstaben Angaben zu den Personen. "Diese zwei Männer haben sich des Hochverrates schuldig gemacht. Wir wissen, wo sie sich derzeit aufhalten und du wirst sie eliminieren und jeden anwesenden Mitwisser. Und ich meine wirklich JEDEN. Jareth?" Jareth trat an Frey vorbei zum Schreibtisch und hob ein Blatt Papier auf, welches sich auf dem Schreibtisch befand und auf welchem unter anderen die Namen der Männer und deren Aufenthaltsort verzeichnet waren. Schließlich hörte man wieder die Stimme aus dem Hologramm: "Du wirst ihn begleiten und ihn überwachen." Jareth hatte es nicht anders erwartet und nickte nur, ging dann zu Frey zurück. Nach noch weiteren kurzen und knappen Instruktionen, ließen sie das Büro hinter sich. Es klang nach einem einfachen Auftrag. Frey hatte mit Schlimmeren gerechnet. Doch er ließ sich nicht täuschen, denn die Blacks waren in keinem Fall zu unterschätzen. Und ausgerechnet jetzt bekam er auch noch Jareth als Schoßhündchen und Anstandswauwau mit. Na das konnte ja heiter werden. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, folgte er dem anderen und verließ mit diesem zunächst das Zimmer, dann die Flure und anschließend das Hauptquartier. Wieder hüllte sich Jareth in Schweigen. Über was sollte er auch mit Frey reden? Zudem war es dem anderen auch lieber nichts sagen zu müssen und sie waren ja auch nicht unterwegs zu einer Party. Zur selben Zeit dachte Frey sich das gleiche. Mit Jareth reden? Das wäre ja noch schöner. Er konnte diesen Black einfach nicht ertragen und es reichte ihm, dass er ihn auch noch als Begleiter dabei haben musste. Erst als sie sich ihrem Ziel näherten, sah sich Jareth nach Frey um und sprach ihn wieder an."Guck nicht, als hättest du jetzt schon die Schnauze voll. Meinst du mir macht das Babysitten Spaß? Egal... In der Straße zu deiner Rechten befindet sich das Versteck derjenigen, die es zu eliminieren gilt. Wappne dich schon mal. Könnte für jemanden wie dich unangenehm werden." Als Jareth Frey kurz vor dem Ziel zusabbelte, hörte Frey einfach nicht hin. Stattdessen bereitete sich auf seine Aufgabe vor. Starr blickte er auf ihr Ziel. Schon schlug Jareth den besagten Weg ein und blieb vor dem Haus stehen, in welchem sich die Gesuchten befinden sollten. Jareth zog seine Waffe, doch er würde sie nur gebrauchen, wenn sich Frey als zu verweichlicht entpuppen würde, was Jareth durchaus erwartete. Die Fassade des Hauses war heruntergekommen, doch das Haus war deutlich bewohnt, denn davon zeugten nicht nur Blumen in den Fenstern, sondern auch ein Namensschild und eine Fußmatte mit der Aufschrift "Willkommen". Nun, das galt wohl nicht für jeden. Jareth zückte einen kleinen schmalen Gegenstand, der einem Kugelschreiber glich. Kurz darauf löste sich aus der Spitze ein schmaler Laserstrahl und wenig später gab das Schloss nach. Jareth öffnete leise die Tür und horchte in die Wohnung. Irgendwo waren Stimmen zu hören und Jareth bedeutete Frey voran zu gehen. Dann ging alles recht schnell. Sie trafen auf ein älteres Ehepaar, welches zwar versuchte sich dumm zu stellen, doch leider war entweder einer oder beide Gesuchte äußerst tollpatschig. Jedenfalls hörte man es im Keller scheppern und wenige Minuten später hatten sie alle, die Gesuchten und das ältere Ehepaar im Keller versammelt und an den Pranger gestellt. Jareth brachte kurz vor, was den beiden verschreckten Männern vorgeworfen wurde und trat dann etwas zur Seite. "Das ist nun dein Job, Neuer." Jareth ließ Frey nicht aus den Augen, ebenso das Pärchen und die Gesuchten. Er war gespannt, ob Frey es tun würde. Schließlich lautete sein Auftrag auch jeden Mitwisser zu eliminieren und dazu zählte auch das ältere Pärchen. Unschuldige. Frey blickte nur auf die Gesuchten. Das Ehepaar ließ er dabei außer acht. Aus seiner Manteltasche zog er nun einen Revolver und richtete diesen auf die Angeklagten. Seine Miene war von einer seltsamen Härte geprägt. In diesem Moment musste er sich einfach denken, dass es keine Menschen waren, die er töten musste, sondern Verbrecher, die man eliminieren musste, denn sonst würden sie nur noch mehr schaden anrichten. Mit ausgestrecktem Arm und schiefgelegtem Lauf, erschoss er einen nach dem anderen. Allerdings hielt er bei dem Paar inne. Sekunden verstrichen, in denen er nichts tat. Jareth hatte mit Verwunderung gesehen, dass Frey die zwei des Verrats Angeklagten so einfach niederstreckte. Auch hier hätte er Zögern erwartet, schließlich hatte Frey ihn ja erst vor Kurzem gefragt wie er angeblich Unschuldige niederstrecken konnte. Leute, die "nur" schwul waren. Und nun? Doch bei dem älteren Pärchen behielt er Recht. Doch was geschah dann? Plötzlich ließ Frey die Waffe sinken. Blitzschnell drehte er sich und schlug Jareth mit der Waffe nieder. Es ging zu schnell,als dass Jareth noch hätte reagieren können. //Süße Träume, Kurzer//, wünschte er diesem gehässig in Gedanken. Er konnte keine Unschuldigen töten. Das entsprach einfach nicht seinem Naturell. Als Jareth zu Boden ging, trat er auf das Ehepärchen zu. Schnell fischte er einen Block und einen abgegriffenen Bleistift aus seiner Tasche und schrieb auf einen Zettel: "Flieht und lasst euch hier nie wieder blicken, sonst kann ich für euer Leben nicht mehr garantieren." Nachdem das Pärchen gelesen hatte, was auf dem Zettel stand, nickten sie immer noch verängstigt wirkend, bedankten sich und machten sich aus dem Staub. Nachdem sie außer Reichweite waren, ging Frey auf Jareth zu, kniete sich neben ihn und entwaffnete ihn. Dann schrieb er einige Zeilen auf und wartete, bis der andere wieder aufwachte. Als dies der Fall war, hielt er ihm den Zettel unter die Nase, auf welchem stand: "Wenn du petzt, dann kannst du die Rache für deinen Bruder vergessen." Mit einem Pochen an der rechten Schläfe und einem Schädel, der sich anfühlte, als wäre dieser von einem Schraubstock eingezwängt, dauerte es einige Augenblicke, bis war seine verschwommene Sicht sich aufklarte. Dann registrierte er den Wisch, den ihm Frey entgegenhielt und las, was darauf stand. Was sollte das jetzt? Jareth schnaubte und setzte sich auf. Ihm war leicht schwindelig. Kurz verharrte er und stand dann auf. Er sah sich nach Frey um und blickte ihm direkt in die Augen:"Du verstehst immer noch nicht. Und du wirst nie verstehen. Du kannst mir nur bedingt damit drohen. Ich werde nicht verschweigen, dass du das Ehepaar hast entwischen lassen." Als Frey hörte, was Jareth sagte, musste er innerlich Fluchen. Doch dann legte sich ein hämisches Grinsen auf seine Lippen und er dachte sich: //Du wirst schon noch sehen, was du davon haben wirst, wenn du mich verpfeifst.// Daraufhin verließ Jareth den Keller. //Oh Mann...der Schlag hatte gesessen. So ein Mist.// Kurz darauf stand er vor dem Haus und schlug wieder den Weg ein zurück zum Quartier. Frey hatte diese beiden Männer töten müssen. Außerdem waren es selbst Blacks gewesen, die sich durch ihre Homosexualität zu Verrätern entwickelt hatten. Also waren sie das kleinere Übel gewesen, da Frey davon ausgehen konnte, dass sie schon viele Leben auf dem Gewissen hatten. Nun steckte er sich Jareths Waffen und seine eigenen ein, folgte diesem aus dem Keller und schließlich auch noch aus dem nun verlassenen und mit zwei Leichen bespickten Haus. Draußen streckte er sich kurz und machte sich dann auf den Weg zurück zur Zentrale der Blacks. Von ihm aus konnte auch schon die zweite Aufgabe beginnen. Wenn Jareth unkooperativ bleiben würde, dann würde diesem noch schmerzlich klar werden, dass Frey keine leeren Drohungen aussprach. --------------------------------------------------------------------------------- und ein weiteres kappi^^ also ich hoffe langsam klären sich eure Fragen. Ja, Frey stottert, aber das hat eine besondere Bewandnis und wird sich noch später aufklären^^° Auch was die Geschichte der Blacks und Whites anbelangt, wird sich noch vieles klären. Wem das nicht genügt, der kann mich persönlich per ENS fragen^^ wie immer hoffe ich auf kritiken und kommis eure sweetmilka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)