Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 29: undetricesimus -------------------------- Eragon kniff die Augen zusammen. Dicke Tränen sammelten sich und liefen seinen Wangen herunter, tropften teilweise auf Murtagh. Eragon fing am ganzen Körper an zu zittern. Er wollte einfach nicht wahr haben, was hier gerade passierte. Leicht beugte sich Eragon nach vorn. "Lass mich nicht allein" schluchzte er bitter. "Ich werde immer bei dir sein ..." Murtagh schloss kurz die Augen, als eine von Eragons Tränen darauf landete. "Versprich mir, dass du gut auf ihn aufpasst Erin!" Auch die Rothaarige kämpfte mit den Tränen, doch nickte sie bei Murtaghs Wunsch. Schnell hatte die Heilerin erkannt, dass sie hier nichts mehr machen konnte. Es war zu spät ... Weitere Tränen tropften zu Boden und durchnässten diesen. Eragon wollte nicht allein sein. Wollte nicht das Murtagh ihn verließ. Egal was, er würde alles dafür geben. Doch selbst er konnte den Lauf der Dinge nicht verändern. "Hör auf zu weinen Eragon ..." flüsterte Murtagh. Er war müde ... so unendlich müde und alles fühlte sich schwer an. Jedes seiner Glieder, auch seine Lider, welche er nun schloss. Verbissen schüttelte Eragon den Kopf. Er wollte nicht aufhören zu weinen. Wie konnte er auch. Brom hatte ihm erzählt, dass mit dem Tod nur ein weiterer Abschnitt zu Ende war, aber noch nicht alles. Es ging weiter. Nur wie, das wusste keiner. Nur eins war Gewiss, es war nicht das Ende. Schnell wischte sich Eragon die Tränen aus dem Gesicht und sah zu Murtagh. "H Hey..M Murtagh......" stammelte er unter Tränen. "Ich liebe dich..ich liebe dich.." wiederholte er und schluchzte tief. "Wir sehn uns wieder...ja? Wir sehn uns wieder.." Murtagh zog Eragon zu sich und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. "Ich dich auch ..." Er hustete und etwas Blut lief über seinen Mundwinkel. "Wehe du machst irgendwelchen Mist ..." Erin wischte sich über die Augen. Das hier war so unfair. So hatte es nie enden sollen ... nie! "Ich werd ein Auge auf ihn haben, ich verspreche es dir." "Gut ..." murmelte Murtagh. Eragon blieb unten bei Murtagh und drückte sein Gesicht an dessen Brust. "Auch wenn ichs verspreche...ich mach trotzdem Mist.." Mitfühlend legte Erin ihren Arm um Eragon. Das war das Schlimmste, was sie je miterlebt hatte. Sie drückte sich ein bisschen an ihn. Murtaghs Atem wurde immer unregelmäßiger und man konnte ein deutliches Rasseln hören. "Ich wünschte ... ich wünschte, ich könnte noch bei dir bleiben ..." flüsterte er zu Eragon. "Du bist bei mir...für immer.." schluchzte dieser. "Für immer..." wiederholte er verzweifelnd. Der Schwarzhaarige nickte schwach. Er würde für immer an Eragons Seite sein, dass stimmte. Mit einem letzten Blick auf den blonden Schopf vor sich, schloss er langsam die Augen. Er war einfach viel zu müde. Erin beobachtete das Schauspiel. Als Murtagh seine Augen schloss, sein Atem für immer stillstand und die Hand von Eragons Haar glitt. Mit einem Schluchzen stand die Rothaarige nun auf und ging ein paar Schritte. Sie konnte das einfach nicht mit ansehen. Murtagh war tot und würde nie ... nie wieder zurückkehren! Eragon kniete noch am Boden und hielt Murtagh im Arm. Er schluchzte laut hörbar. Irgendwann schweiften seine Gedanken zum Mörder seines Geliebten ... Rache! Vorsichtig legte er den leblosen Körper zu Boden und rappelte sich auf. Eragon griff nach Zar´roc und ging auf Galbatorix zu, der nun vor ihm am Boden kniete und lachte. "Was hast du vor? Rache für den?" spottete er über Eragon. Eragon war egal was der Kerl sagte. Auch interessierte ihn das Versprechen nicht mehr, das er Erin gegeben hatte. Er würde es tun hier und jetzt! Erin war es im Moment egal, wer Galbatorix den Gar aus machte. Hauptsache es tat irgendjemand. Doch ihn hier und jetzt einfach zu erstechen ... das würde nichts bringen. Er sollte Leiden, wie auch sie gelitten hatten. Er sollte einen qualvollen, schmerzhaften Tod sterben. Sie ging zu Eragon und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Lass es ... Ihn jetzt zu ermorden, so" sie deutete auf das Schwert in seinen Händen. "Es wäre der größte Gefallen, den du ihm jetzt tun könntest. Das Gift wird ihn umbringen. Langsam und qualvoll. Das Schwert würde ihm auch noch was würdevolles lassen." Eragon starrte Erin an. Dann begann er zu zittern und warf das Schwert zu Boden, machte kehrt und ging. Neben Murtagh blieb er stehen. Sah zu ihm herab und wieder übermannten ihn die Tränen und kullerten an seinen Wangen herunter. /Sapira..bitte komm../ flehte er in Gedanken. Durch Eragons Gedanken aus dem unruhigen Schlaf geschreckt, brach die blaue Drachendame sofort auf und landetet wenige Augenblicke neben ihm. /Das ist nicht wahr! Sag das das nicht wahr ist!/ Erschrocken sah sie auf den leblosen Körper Murtaghs. Entkräftete ließ Eragon sich an ihre Seite sinken und schluchzte. Er brachte es nicht fertig die Worte auszusprechen. Ihr wortwörtlich zu sagen das Murtagh tot war. Saphira spürte Eragons große Trauer und schmiegte ihren Kopf an ihn. Versuchte ihm wenigstens ein bisschen Trost zu spenden. Eragon lehnte sich an Saphira und sackte vollkommen in sich zusammen. Erin beobachtete Eragon aus dem Augenwinkel heraus. Als Saphira ankam, war sie sich sicher, er würde jetzt bestimmt keine Dummheit mehr machen. Zumindest für den Moment. Sie blieb bei Galbatorix stehen. "Du bist nie im Leben mein Vater!" zischte sie. "Natürlich meine Liebe." "Nein ..." Erin gab ihm eine Ohrfeige. "Kein Vater würde so etwas seinem Kind antun! Es zusehen lassen wie sein bester Freund stirbt! Ich habe keinen Vater!" Tränen strömten nun über ihre Wange. Die volle aufgestaute Wut machte sich jetzt platz. "Du wirst hier sterben! Langsam und qualvoll für alle die du getötet hast. Jeden unschuldigen Menschen und Drachen!" "Wen interessiert das?" meinte er lachend. "Du bist wertlos, genau wie deine Mutter" krächzte er und musste husten. "Sie war nicht wertlos!" zischte Erin. "Sie war das wertvollste in meinem und Großmutters Leben und du hast sie uns genommen!" "Gefühlsduseleien ... " lachte Galbatorix und sackte zu Boden. "Natürlich ..." antwortete Erin kalt. Ihr Blick wanderte zu Galbatorix Drachen. "Dann ist es wohl auch reine Gefühlsduselei, wenn ich dir sage, dass dein geliebter Shurikan auch sterben wird, zusammen mit dir." "Wenn ich sterbe tut er das ... aber er hat seinen Teil zum Ganzen beigetragen." "Wie kalt ... Er hat dich den größten Teil deines Lebens begleitet und es tut dir nicht einmal Leid, dass du ihn mit in den Tod reißt." "Jeder trägt seinen Teil..." wieder hustete er und auch seine Sinne schwanden. Er spürte wie ihn das Gift lähmte. "Dazu bei ... Das war seine Aufgabe, nur dafür lebte er." "Eine Aufgabe ... Sag mir, König, was war dann deine Aufgabe? Diese Welt ins Chaos zu stürzen?" "Sie zu beherrschen. Eine Welt braucht einen Herscher, sonst bricht Anarchie aus und alle tun was sie wollen. Jemand muss sie führen!" "Und du dachtest wirklich, es wäre deine Aufgabe das zu tun? Du hast sie ins Chaos geführt und es wird lange dauern wieder eine gewisse Ordnung in diese Welt zu bringen." Erin seufzte. Jetzt würde mit Sicherheit ein neuer Streit anbrechen, wer die Herrschaft übernehmen würde. "Ihr werdet untergehen." sprach der König, bevor er die Kontrolle über sein Handeln verlor und sich langsam seine Lider schlossen und auch er verstarb. "Wir werden sehen." Erin schauderte bei dem Gedanken, dass die Welt erst jetzt Recht im Chaos versinken würde. Langsam kehrte sie zurück zu Eragon und ging vor ihm in die Knie. "Er ist tot ... der König." Eragon wollte gar nicht hören was Erin ihm sagte. Also ließ er den Kopf einfach weiter auf den Knien. Erin sah zu Saphira. "Eragon hör zu ... wir können Murtagh nicht hier liegen lassen. Wir sollten ihn bestatten ..." Es fiel ihr ziemlich schwer, das auszusprechen, aber es war unvermeidbar. Eragon hob den Kopf und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Er sah zu Murtagh und stand schwankend auf. /Wir bringen ihn zu Brom... da oben kann ihm niemand etwas anhaben..../ /Denkst du das ist klug? Ich würde ihn irgendwo bestatten, wo er immer in deiner Nähe ist. Hier?/ Saphira hob ihren Kopf und sah hinüber zu dem bleichen Leichnam. Es sah aus, als ob er schlafen würde, doch die tiefe Wunde in seiner Brust bewieß das Gegenteil. Eragon schüttelte den Kopf. /Nein..nicht hier../ sagte er in Gedanken. Erin sah nur verwirrt hin und her. "Ich denke, ihr solltet euch beeilen. Egal mit was ihr vorhabt. Die Nachricht von Galbatorix Tod wird sich schnell herumsprechen. Ein neuer König muss gekrönt werden." Eragon wand den Blick an Erin. "Es ist mir egal wer das macht. Ich werde es nicht sein, falls das einer will. Ich bringe Murtagh weg, dann komme ich wieder und wir können weiter sprechen.." meinte er mit heiserer Stimme. Sie nickte verstehend. Niemand würde von Eragon verlangen den neuen König zu mimen. Doch sie würden ihn nach seiner Meinung fragen, wen er als richtig erachten würde. Eragon sah dann wieder zu Saphira. /Hilfst du mir?/ fragte er sie flehend und blickte dabei zu Murtagh. /Ich kann dich ihn wohl schlecht bis zu Brom tragen lassen oder?/ Saphira fuhr mit ihrer Schnauze unter Murtagh und hob ihn auf ihren Rücken. /Wir sind so schnell es geht zurück/ wandte sie sich noch kurz an Erin. "Lasst euch Zeit." Auch Eragon stieg auf und hielt sich an Saphira fest als sie in die Lüfte empor stieg. Erin sah den Beiden solange hinterher, bis sie völlig aus ihrer Sicht verschwunden war. Langsam kamen immer mehr der Varden zum Ort des Geschehens und sahen sich erstaunt um. Den Leichnam des Königs und seines Drachen verbrannten sie noch an Ort und Stelle. Die Rothaarige zog sich in die Festung zurück und suchte erst einmal ihr Haus auf. Sie wollte den Schmutz und die lästige Rüstung endlich loswerden und gönnte sich ein kurzes Bad. Sie würde den Rat nicht eher aufsuchen, als Eragon wieder zurück war. Er war der letzte Drachenreiter und seine Meinung war jetzt die wichtigste. Der Flug dauerte seine Zeit und immer wieder bahnten sich dicke Tränen über Eragons Wangen. Er wollte es einfach nicht begreifen. Saphira landete hart auf dem Hügel, auf dem sie Brom beigesetzt hatten. Ihr selbst war ganz schwer ums Herz, konnte Eragons Schmerz fühlen. /Wir sind da .../ meinte sie leise. Eragon stieg ab und hob Murtagh dann von Saphira, legte ihn vorsichtig auf den Boden. /Er ist in guter Gesellschaft/ bemerkte Saphira. Auch wenn Brom und Murtagh sich nicht sonderlich gemocht hatten. "Mmh" brummte Eragon und nickte zustimmend. "Das ist er..." Mit Magie formte Eragon die Erde und ließ neben dem Einen, ein zweites Mausoleum entstehen. Auch vor diesem prägte ein Gedenkstein auf dem Geschrieben stand. Hier ruht Murtagh, ein Held und ein wahrer Freund. /Willst du noch hier bleiben?/ fragte Saphira. "Nur kurz.." sagte Eragon ruhig und schloss die Augen. Ließ die Zeit die sie miteinander verbracht hatte Revue passieren. Saphira legte ihren Kopf auf die Vorderpfoten. "Lass dir Zeit Eragon ... Es eilt nichts." Eragon öffnete die Augen langsam und sah gen Himmel. Die Sonne schien. Er lächelte, nein er war nicht allein. Der Himmel lächelte ihm zu. Murtagh würde für ewig bei ihm sein, über ihn wachen. Und eines Tages, das war gewiss, würden sie sich wieder sehen. Liebe, was heißt schon dieses banale Wort. Es bedeutet : Ewig auf einander zu vertrauen. Eragon legte die Hand auf dem kühlen Stein. "Ich liebe dich" murmelte er und wandte sich ab, ging zu Saphira und stieg auf. "Wir sehen uns wieder." murmelte er und nickte. -------------------------------------- es tut mir laid..T-T Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)