Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 13: tertius decimus --------------------------- "Wenn wir schon von hier abhauen müssen, dann flieg wenigstens schneller!" grummelte Murtagh. Es behagte ihm gar nicht, die warme Wüste wieder zu verlassen um in den kalten Norden zu fliegen. /Wie du willst .../ feixte Saphira. Sie spannte die Flügel noch etwas weiter und flog in halsbrecherischem Tempo über die Wüste, grüne Auen und dunkle Berge. Sie spürte mit einem Mal eine Kälte in sich. /Eragon .../ Das Erste, was Murtagh bemerkte, waren die Rauchwolken über Rorans Hof. Sie waren doch nicht einmal einen Tag weg gewesen! "Lande in der Nähe des Hügels, sodass dich niemand sieht!" rief er Saphira zu. Die Drachendame legte sich in den Sinkflug und landete auf der anderen Seite des Hügels. Über ihnen lag ein dunkler Himmel und der Wind ging fürchterlich. /Was geht hier vor? Sie nur Murtagh, da oben ist Erin!/ Kaum hatte Eragon das gesagt schon nagelte ihn eine mächtige Klaue an den Boden und er schrie auf. Erin schrie erschrocken auf, als der schwarze Drache Eragon auf den Boden warf. Aber was sollte sie tun? Sie konnte nicht einmal zaubern. "Komm lieber mit wenn du nicht willst das deinen Freunden etwas passiert.!" Aus den Nüstern des Drachen stiegen unheilvolle Rauchwolken. "Ich werde nicht mit dir kommen!" Eragon krallte sich mit den Fingern in den Boden. Was sollte er nur tun? Galbatorix war ein übermächtiger Gegner. Gerade als er zu einem neuen Satz ansetzten wollte durchgoss ihn ein stechender Schmerz. Er schrie erneut auf. Galbatorix Gift fraß sich weiter durch seinen Geist. Erin hatte Saphira und Murtagh nicht bemerkt. Als Eragon erneut aufschrie, riss sie das Pferd herum und ritt den Hügel nach unten. "Hört auf! Lasst ihn in Ruhe!" schrie sie. Der groß gewachsene Drache machte nur eine kleine Bewegung mit den Flügeln auf Galbatorix Befehl hin und ein Windstoß riss das Pferd um. Eragon atmete schwer und kaum hatte er ein zweites mal Luft geholt verfinsterte sich sein Blick. Der Drache hob die Klaue und machte einen Schritt zurück. Eragon stand auf und klopfte sich die Sachen ab. Dann sah er auf. "Was willst du?..." sagte er zu Galbatorix. Erin schrie unter Schmerzen auf, als sie unter dem Gewicht des Pferdes begraben wurde. Keuchend zog sie sich unter dem Hengst hervor und sah angsterfüllt zu Eragon. Murtagh war von Saphiras Rücken abgesprungen und den Hügel hoch gelaufen. Erschrocken keuchte er auf. Galbatorix hatte Eragon wirklich gefunden. Aber wie? Dann sah er Erin am Boden liegen, unter dem Pferd. "Bleib hier!" zischte er zu Saphira, ehe er den Hügel hinabrutschte. Eragon grinste nur finster und sah zu Galbatorix. Galbatorix bemerke Murtagh sofort und blickte zu ihm. "Du bist auch da? Sehr schön, sehr schön..schau nur.." Er deutete auf Eragon der sich erneut den Staub vom Hemd klopfte und dann Zar´roc aufhob. "Mein König" Murtagh verneigte sich schnell. Sein Blick wanderte zu Eragon. Erin hatte es also nicht geschafft. Neben eben dieser ließ er sich nieder. "Wer ist sie, mein König?" "Lass sie hier, ich bin schon viel zu lange hier.. Drachenreiter folge mir mit deinem Drachen!" Galbatorix stieg auf Shurikan und flog davon. Eragon stand da wie angewurzelt. Etwas in hm wollte nicht folgen. "Saphira..!" rief er und wartete. Erin fasste nach Murtaghs Hand. "Lass nicht zu, dass er Saphira etwas antut oder Eragon" flüsterte sie leise und unter Schmerzen. Murtagh nickte, als er Erins Worte hörte. "Mein König ... sie ist ..." Doch weiter kam Murtagh nicht, da er sich bereits mit Shurikan in die Lüfte erhob. Um kein Geld der Welt würde er Erin hier zurücklassen. Als Saphira Eragons Stimme vernahm, erhob sie sich in die Luft, um nur wenige Augenblicke später neben ihm zu landen. /Ich dachte schon, dir wäre etwas Schreckliches passiert/ Sie schmuste sich an Eragon. Eragon schob Saphiras Kopf zur Seite. Ein eisiger Hauch lag in seinem Blick. /Mir doch nicht../ Murtagh zog Erin vorsichtig unter dem Pferd hervor und trug sie zu Rorans Hof. "Er ist nicht mehr er selbst" sagte er zu Saphira, als er Rorans Tür auftrat. Dieser saß noch immer vor der Tür und sprang erschrocken auf, als Murtagh eintrat. Saphira stutzte, als Murtagh das sagte. /Was meint er damit?/ Fragend sah sie ihren Reiter an. "Sei still...wir folgen Galbatorix..!" meinte Eragon tonlos. /Was ... wie ... aber ... Murtagh!/ Saphira wehrte sich mit aller Gewalt gegen Eragons Befehl. "Jetzt komm!" sagte Eragon und sah finster zu Saphira. /Nein! Wir warten noch auf Murtagh!/ protestierte Saphira. Eragon sah böse zu Saphira. "Fahr doch zur Hölle" schrie er sie an und stapfte los. "Was ist passiert!" Roran lief zu Murtagh und erkannte den leblosen Körper Erins in seinen Armen. "Ist sie ... tot?" Murtagh schüttelte den Kopf. Nein, Erin lebte, aber er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Eragon konnte er wohl kaum darum bitten. "Ich werde sie mitnehmen ... Aber ich brauche ein Pferd Roran." "Es ist hinten im Stall, du kannst es dir nehmen. Du musst mir nur versprechen, auf Eragon aufzupassen ..." Roran sah Murtagh traurig an. "Ich versprechs dir" sagte er und verließ das Haus wieder. Erstaunt blickte er zu Saphira, welche allein dastand. Wo war Eragon? "Wo ist er?" Er legte Erin kurz bei ihr ab und holte das Pferd aus dem Stall, um es flink umzusatteln. "Kannst du Erin tragen?" /Er hat sich verändert ... Natürlich werde ich sie tragen./ Saphira ließ Murtagh Erin ohne irgendwelche Widerworte auf ihren Rücken schnallen und erhob sich in die Luft, Eragon folgend. Mit schneller Schritten folgte dieser dem Weg. "Das hat er, aber vergiss nicht, es ist Galbatorix Werk ..." murrte Murtagh. Er sprang in den Sattel und ritt los. Es dauerte nicht lange und er hatte den Blonden eingeholt. "Soll ich dich mitnehmen? Saphira trägt Erin ..." Langsam trabte Murtaghs Pferd neben Eragon her. "Was willst du?.." Murtagh sah Eragon an. "Na, ich werde dich begleiten, was denkst du?" "Und wohin genau?..." Eragon blieb stehen und sah finster zu Murtagh. Murtaghs Augenbraue schoss in die Höhe. "Was machst du eigentlich? Warum stapfst du wie ein Miesepeter durch die Gegend?" Eragon zog sein Schwert und richtete es auf Murtagh. "Bring mich zum Schloss..!" Murtagh schob das Schwert unachtsam zur Seite und schnitt sich etwas in den Finger. "Du solltest vorsichtig sein, gegen wen du es richtest Eragon. Wenn ich dich nicht so sehr lieben würde, würde ich dich eigenhändig umbringen, um dich zu erlösen." Eragon lachte. "Mach doch.." Murtagh rutschte vom Rücken des Pferdes und ging auf Eragon zu, schlug ihm das Schwert aus der Hand und packte ihn am Kragen seines Hemdes. Doch statt ihn anzubrüllen, küsste er ihn hart und fordernd. Eragon versuchte ihn von sich wegzudrücken, doch er hatte kaum Kraft in den Armen. Also holte er aus und verpasste ihm eine saftige Backpfeife. Murtagh ließ von Eragon ab, sah ihn betreten an und rieb sich die Wange. "Das hat er dir also auch genommen ..." meinte er resigniert. Eragon blickte Murtagh kalt an. Er wollte dann einen Schritt auf ich zu machen, bemerkte aber das sich sein Körper nicht rührte. Was war das? Als er an sich hinunter sah, merkte er wie sich der dunkle, unheilbringende Schatten von ihm löste. Als würde er verdampfen. "Kannst du mir nicht einmal darauf eine Antwort geben?" fragte Murtagh resigniert. Er hatte Eragon nicht angesehen. Eragon sank zu Boden. Er hatte es geschafft seinen Geist zu befreien, auch wenn das einen großen Teil seiner magischen Kräfte benötigt hatte. Murtagh ging zurück zu seinem Pferd. "Wenn du dich bereit dafür hältst, dann sags mir ..." meinte er kalt. "Warte.." stammelte Eragon und blickte zu Murtagh. Er konnte endlich wieder klar denken. "Was?!" knurrte Murtagh, ohne sich umzudrehen. Das würde er Galbatorix nie verzeihen ... NIE! Eragon raffte sich auf und Murtagh zu folgen. "Warte.." Eragon klang nun langsam etwas verzweifelt. Was war nur genau passiert, er konnte sich nicht mehr an alles erinnern. "Wieso sollte ich ..." Murtagh ließ den Kopf sinken, während er wieder in den Sattel stieg. "Kommst du jetzt mit, oder nicht?" "Mit? Wohin?" Eragon sah zu Murtagh auf. Was war nur geschehen? "Na ich dachte, du wolltest mit aller Gewalt zu deinem neuen Herrscher" fuhr Murtagh ihn an. "Oder etwa nicht?" Eragon zuckte zusammen. Zu seinem Herrscher? Was redete Murtagh da. War Galbatorix da gewesen..? "Was?..." mehr brachte er momentan nicht heraus. "Herrgott noch mal, jetzt stell dich nicht blöder als du bist, oder soll Saphira ewig warten! Erin geht’s wirklich nicht so gut!" brüllte Murtagh. "Ich setz so mir nichts, dir nichts mein Leben für dich aufs Spiel, renn in die Höhle des Löwen und was machst du ... versuchst ja nicht einmal gegen dieses verfluchte Gift anzukämpfen!" "Was glaubst du was ich die ganze Zeit getan habe?..Däumchen gedreht?" Nun schrie auch Eragon. Er wusste nicht genau was gesehen war. "Sieht fast so aus, ja! Erin ist deinetwegen schwer verletzt und Saphira hat auch Angst vor dir! Willst du uns alle ins Verderben stürzen, in dem du jetzt Galbatorix aufs Wort folgst?" Mit vor Zorn verzerrtem Gesicht wandte sich Murtagh nun zu Eragon um. Eragon machte ein paar Schritte rückwärts und ohne er zu merken das Zar´roc hinter ihm ag stolperte er darüber rund landete auf dem Po. "Was? Du warst doch dabei, als Galbatorix Drache sie beinahe umgebracht hätte! Hör zu, ich hab zwar versprochen, dich nie wieder alleine zu lassen, aber ich weiß nicht, ob ich das kann, mich selbst verraten!" Murtaghs Stimme erstarb unter Tränen, die plötzlich über seine Wangen kullerten. "Gib mir meinen Eragon zurück" schluchzte er. Als Eragon Murtagh so sah, steckte auf einmal ein dicker Kloß in seinem Hals. Was hatte er nur getan. "I ... ich bin doch da.." stammelte Eragon als er sich wieder aufraffte. Murtagh rutschte haltlos aus dem Sattel und brach auf der dunklen Wiese zusammen. Er presste sich den Arm aufs Gesicht, damit Eragon seine Tränen nicht sah. Er wollte doch auch nur eine Familie haben und im Moment waren es nun mal Eragon, Saphira und Erin. Mit schnellen Schritten tappte Eragon zu Murtagh und ließ sich neben ihm sinken. "Bitte hör auf zu weinen..bitte.." flehte Eragon dun drücke sich an ihn. Murtagh klammerte sich an Eragon. Er konnte einfach nicht aufhören. Tief atmete er den Duft des Anderen ein, wollte ihn nie mehr vergessen. "Ich kann nicht ..." "Es tut mir leid..es tut mir so leid.." stammelte Eragon ganz verwirrt. Murtagh lag wie ein kleines Kind in Eragons Armen und ließ sich von ihm trösten. Eigentlich wollte er ja aufhören zu weinen, aber er konnte nicht, egal was er tat. Eragon wollte ihn so gerne trösten, aber wie sollte er das anstellen? Er wusste nicht was er machen sollte. "Ich verspreche dir ..ich mach alles wieder gut..ich versprechs.." Eragon drückte sich sich an Murtagh und versuchte die Verzweiflung zu überwinden. "Wie?" schluchzte Murtagh. Verzweifelt schlug er einfach auf den Rasen, da er sich so unfähig vorkam, so dumm und klein. Einfach armselig! "Ich weiß es nicht..aber ich machs.." murmelte Eragon kleinlaut. "Wir müssen gehen ..." Murtagh schniefte und wischte sich über die Augen. "Ehe Galbatorix zurückkommt ..." Er stand wackelnd auf. Seine Knie zitterten wie Strohhalme im Sturm. Eragon sah erst auf, senkte dann aber den Blick. Was hatte er nur getan?.. /Könnt ihr Beiden euch endlich wieder beruhigen? Erin geht es immer schlechter! Sie braucht Hilfe!/ Saphira kreiste seit einer Weile über ihnen. Schnaubte nur ungeduldig. Eragon stand schnell auf und sah gen Himmel. /Bring sie runter../ /Nein!/ antwortete Saphira entschieden. /Du weißt nicht, was du tust und ohne Murtaghs Einverständnis tu ich nichts mehr!/ Betreten sah er zur Seite. "Sag Saphira bitte sie soll Erin runter bringen..." flehte Eragon. "Wieso?" fragte er tonlos. Er hielt sich am Sattel des Pferdes ein, er war einfach zu schwach auf den Beinen. "Sie braucht Hilfe, lass mich sie heilen.." flehte Eragon und sah genau drein. Er wollte ihr helfen, doch was sollte er tun wenn Saphira ihm nicht traute. Es war schrecklich, als hätte man ihm das Herz herausgerissen, da Saphira ihm nicht mehr traute, was hatte er nur getan. Er wollte am liebsten sofort sterben, aber das durfte er nicht, nicht bevor er das, was er getan hatte wieder gut gemacht hatte. 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