Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 2: secundus ------------------- Saphira hatte Murtagh schon erspäht und kreiste nun über ihm. Zog ein, zwei große Kreise und flog in Richtung Wald wo sie ungesehen landete. /Wo ist Eragon...?/ Eine Stimme erklang in Murtaghs Kopf und ließ ihn aufschrecken. Na toll, jetzt konnte die gnädige Dame auch endlich auftauchen. Murtagh wusste, dass sie ihn sehen konnte. So schnell ihn seine Füße trugen, lief er in den Wald, um auf einer Lichtung die blaue Drachendame zu treffen. Wütend ging er auf sie zu und rief "Wo zum Donnerwetter hast du gesteckt! Wegen deiner Abwesenheit haben Galbatorix Wachen Eragon festgenommen!" Eine kleine Rauchwolke stieg aus Saphiras Nasenlöchern empor und signalisierte, dass sie nicht zu Scherzen aufgelegt war. Danach entwich ein tiefes Knurren ihrer Kehle. /Du hast ihn doch auch nicht retten können, also gib nicht anderen die Schuld, ich war zu weit weg als das ich rechtzeitig hier sein hätte können!/ "Ihn retten?! Wie denn, wenn ich selbst von 15 Soldaten verfolgt werde? Wo warst du überhaupt?" Wütend trat der Dunkelhaarige in den Boden und schoss dabei etwas Erde durch die Gegend. Er war wütend auf Saphira, auf Galbatorix, Eragon, aber allen voran auf sich selbst, weil er geflohen war und seinem Freund sich selbst überlassen hatte. /Wer ist den auf die glorreiche Idee gekommen das ich voraus fliegen könnte..../ Saphira warf ihm vorwurfsvolle Blicke zu, da es zum größten Teil seine Idee gewesen war. "Vorrausfliegen ja, aber doch nicht gleich ins nächste Land! Wie sollen wir ihn da je wieder rausbekommen!" Murtagh erwiderte ihren Blick trotzig. Saphira machte einen Schritt auf Murtagh zu. Es wirkte, als wolle sie ihn einfach niedertrampeln, tat dies aber nicht, sondern ging an ihm vorbei. /In gut 10 Minuten müsste eine Kutsche vorbeikommen..so kannst du in die Burg.../ "Soll ich die etwa überfallen?" fragte er spöttisch. Langsam folgte er der Drachendame und trat wenige Augenblicke später wieder aus dem Wald. "Ich komm schon in die Burg ... Du solltest dich auf alle Fälle in unserer Hörweite aufhalten" Erneut zog er sich die Kapuze über den Kopf und legte sich im tiefen Gras auf die Lauer. Saphira blieb hinter ihm stehen. /Was hast du vor?...Willst du solange da liegen bis du es geschafft hast mit deinen Blicken ein Loch in die Mauer zu reißen/ Sie schnaufte lachend. "Verschwinde, bevor dich die Wachen sehen ... Ich werde mich an die Kutsche klemmen!" Genervt rollte er mit den Augen und blickte erneut die Straße hinab. Die Kutsche war noch nicht sichtbar, aber er fühlte das sanfte Beben in der Erde. "Los ... hau schon ab!" Saphira schnaufte beleidigt. /Das zahl ich dir heim...wirst du schon sehen.. / Sie machte eine lange Pause bevor sie weiter sprach. /und wenn du ohne ihn wiederkommst reiß ich dich in Stücke!/ Dann verschwand sie und legte sich im Dickicht auf die Lauer. Ohne Eragon? Lieber würde er sterben ... Als die Kutsche endlich auftauchte, schwang sich Murtagh auf den Kutschbock, brachte den Lenker mit einem gezielten Hieb ins Land der Träume und übernahm selbst die Zügel. Er kam wirklich ohne irgendwelche Schwierigkeiten ins Schloss. Doch wo sollte er mit der Suche beginnen, wenn er nicht auffallen wollte. Vorsichtig schlich er sich ins Innere des Gemäuers. Es waren viele Wachen anwesend, was hieß, sie würden Saphiras Hilfe spätestens bei der Flucht wirklich benötigen. Sein Schwert und den Bogen hatte er geschickt unter dem Umhang versteckt und schlug endlich den Weg in den Kerker ein. Die Soldaten waren wieder gekommen und hatten Eragon mit aller Gewalt aus der Zelle schleifen müssen da er sich mit Händen und Füßen gewehrt hatte. Aber einige scharfe Schwerter die an seiner Kehle landeten hatten seine Meinung geändert und er war ohne ein einziges Wort mitgekommen. Er wurde mit zwei schweren Ketten an die Wand gekettet und kam nicht mehr als einen Meter von dieser weg. Der Hauptmann wollte Eragons Namen wissen. Doch den wollte er nicht preisgeben. Nach einigen Hieben in den Magen sackte er auf die Knie und gab eine stockendes "Evan..." von sich. Natürlich gab Eragon seinen wahren Namen nicht preis, da sie ihn sonst sofort erkannt hätten. Er war ja bekannt wie ein bunter Hund. Murtagh schlich sich vorsichtig durch die Gänge und blieb vor einer großen Kammer stehen. Er erkannte Eragon, der an die Wand gekettet war. Er sah blass aus und etwas schwach auf den Beinen. Bei ihm waren ein Hauptmann und drei oder vier Soldaten. Wenn sie die Einzigen bleiben würden, könnte er es schaffen, Eragon da rauszuholen. Doch fürs Erste wollte er nur abwarten, so Leid ihm sein Freund auch tat. "Also Evan.." sprach der Hauptmann," dann verrat uns mal warum die dich hier rumtreibst ." Eragon erwiderte die Blicke seines Gegenübers nicht. Sah stur zur Seite. "Ich hatte mich verlaufen..."gab er fast unverständlich von sich. "Natürlich .." Erwiderte einer der Soldaten die hinter ihrem Hauptmann standen. Ein anderer fing gleich an zu zetern und meinte das Eragon bestimmt lügen würde um die Varden zu decken. Der selbigen Meinung war auch der Hauptmann und schnappte sich sein Langschwert und richtete die Spitze auf Eragons Kehle. "Bringt ihn zum Sprechen.. sofort" Die Soldaten taten wie ihnen befohlen und fingen an auf Eragon einzudreschen. Murtagh konnte sich nur schwer beherrschen, nicht in die Zelle zu stürmen und die Soldaten zu töten. Stattdessen betrat er den Raum ruhig und gelassen, zog die Kapuze vom Kopf, räusperte sich, während er sein Schwert zog. So hatte er zumindest die Aufmerksamkeit des Hauptmanns auf sich gezogen. Murtagh spielte mit der Spitze seines Schwertes, während er die Reaktion des Hauptmannes verfolgte. "Wer bist du?" fragte er. Ein grausames Lächeln legte sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen. "Kommt darauf an ... Für viele bin ich nur ein Wanderer, andere denken, ich wäre der schlimmste Schrecken, den dieses Königreich je gesehen hat ..." antwortete er gelassen. Die Soldaten hörten auf, auf Eragon einzudreschen, als Murtagh den Raum betrat. /Murtagh...!/ Das Einzige was Eragon durch den Kopf schoss war der Name des Freundes. Eragon sank zu Boden, nur noch gehalten von den Ketten deren Handschellen sich in seine Handgelenke schnitten. Einige Stellen in Eragons Gesicht wurden schon blau. An der Wange und auch die Lippe blutete. Er hob den Kopf um sehen zu können was der Dunkelhaarige vorhatte. "Schlimmster Schrecken?" fragte der Hauptmann spöttisch. "Wohl eher kaum. Was will so ein mageres Bürschchen wie du schon anstellen. Denkst, nur weil du ein Schwert halten kannst, weißt du es zu benutzen?" Murtagh´s Lächeln wurde noch eine Spur düsterer. Sie hatten wirklich noch nie etwas von dem einsamen Wanderer der Lande gehört, hier in dieser gottverlassenen Burg. "Lassen wir doch den Worten Taten folgen nicht wahr? Nur Ihr und ich. Wenn ich gewinne, lasst Ihr meinen Freund frei, wenn nicht, so bin ich ebenfalls Euer Gefangener, den Ihr Stolz Eurem König präsentieren könnt." Eragon hoffte Murtagh würde wissen was er da tat. Da die Handschellen wirklich einschnitten richtete er sich unter Schmerzen auf, damit seine Handgelenke nicht das Gewicht seines ganzen Körper halten mussten. Alle fünf stürmten auf Murtagh zu. Mit hocherhobenen Schwertern gingen sie auf ihn los. Der Dunkelhaarige brauchte nicht lange, um die vier Soldaten ins Jenseits zu befördern. Den Hauptmann hob er sich für den Schluss aus. Geschmeidig schwang er das Schwert in der rechten Hand. "Nun" fragte er. "Noch immer so großspurig Hauptmann? Ich denke, ich habe alle Bedingungen erfüllt ..." "Nicht so schnell Junge! Noch musst du mich besiegen ..." Nach diesen Worten stürmte er auf Murtagh los. Mit einem gut gezielten Schlag, durchtrennte der junge Mann die Sehnen an den Knien und der Hauptmann stürzte vornüber auf den Boden. Murtagh fischte die Schlüssel vom Gürtel des Mannes und probierte einige aus, bis er den richtigen für Eragons Ketten fand. Von allen Kräften verlassen, sank dieser in seine starken Arme. "Na dann lass uns mal von hier verschwinden ..." Er schulterte den Blonden und machte sich auf den Weg, das Verließ wieder zu verlassen. Dies sollte sich aber nicht als allzu einfach erweisen, da nun das gesamte Schloss hinter den beiden her war und zu guter Letzt ihnen jeden Ausweg versperrte. Murtagh musste Eragon absetzen um sich verteidigen zu können. Eragon richtete sich auf, wenn es nötig wäre, auch ins Geschehen eingreifen zu können. Kaum dass er stand, bemerke er wie die Wand, die eben noch direkt hinter ihm gewesen war, zur Seite geschoben wurde und sich ein geheimer Gang hinter ihm auftat, aus dem einige Soldaten kamen. Einer packte Eragon grob an den Haaren und drückte ihm die Spitze seines Schwertes an den Rücken. Eragon schluckte. Wagte nicht auch nur ein Wort zu sagen. "Hey Kleiner..." rief der Soldat um Murtagh Aufmerksamkeit zu bekommen.. "Wir brauchen nur einen von euch.. Es ist egal wer.. also.. wenn du dich fangen lässt, ist es egal was mit deinem Freund passiert..!" Er lachte und stach zu. Das Schwert durchbohrte Eragon. Ein schmerzverzerrter Schrei entwich seinen Lippen. Dann sank er zu Boden. Murtagh fluchte leise. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Er streckte zwei weitere Soldaten nieder und eilte zu Eragon. Er tastete nach seinem Puls, er ging schnell und der Blonde atmete flach. Ohne Saphiras Hilfe würden sie hier nie rauskommen. "Eragon" flüsterte der Dunkelhaarige. "Versuch Saphira zu rufen. Ich schaffs alleine nicht!" Eragon versuchte sich aufzurichten und schaffte die auch halb. Er konzentrierte sich auf Saphira und schaffte es wirklich sie zu erreichen. Die Verbindung war zwar nur schwach aber er konnte ihr mitteilen, dass sie ihnen helfen musste. Doch bevor sie ihm antworten konnte, riss die Verbindung ab. Also schickte sie Murtagh ihre Antwort. /Kommt aufs Dach..! Ich hole euch dort ab.../ Saphira spürte das Eragon verwundet war. Wenn er starb, würde sie das gleiche Schicksal ereilen. Eragon hielt sich mit der Hand die blutende Wunde. Aufs Dach?!? Dieses Weib hatte doch die verrücktesten Ideen. Wie sollte Murtagh sie beide aufs Dach bringen! Es wäre allein schon schwer genug gewesen, aber zu zweit und dann war Eragon auch noch verwundet. Murtagh hörte ein leises Rascheln von Flügeln "VERDAMMT!! LANDE GEFÄLLIGST IM HOF!" brüllte er, während er versuchte seinen Umhang auf Eragons Wunde zu drücken. /Ich werde es versuchen.../ Gab Saphira zurück. Die Soldaten versperrten ihnen noch immer den Weg. Eragon richtete sich auf. "Wir müssen hier weg..." Er stützte sich mir einer Hand an der Wand und hielt die Andere an die Wunde. "Was du nicht sagst" bemerkte Murtagh sarkastisch. Wieso zum Henker konnte dieser dumme Drache nicht einfach im Hof landen und die Soldaten zerquetschen? Sie hatte es doch schon einmal getan, wieso auch nicht jetzt? "Wir haben nicht ewig Zeit, auf sie zu warten" murmelte Murtagh und erschlug einen weiteren Angreifer. Eragon spürte das sich Saphira nährte. "Sie ist gleich da" Mit einem lauten Knall und darauf folgendem Geschrei der Soldaten machte sich Saphira bemerkbar und zerquetschte einen nach dem anderen. "Na endlich ... wurde ja auch mal Zeit, dass du hier auftauchst!" meckerte Murtagh. Den Blonden verfrachtete er mit wenigen Handgriffen auf Saphiras Rücken. Er selbst konnte nicht auch noch auf ihr reiten. Er würde auf anderem Weg aus der Burg entkommen müssen, dass war ihm durchaus klar. Er durchbohrte zwei weitere Soldaten, ehe er sich der Drachendame zuwandte. "Bring Eragon hier weg, ich komm schon irgendwie hier raus!" Saphira nickte, machte so Murtagh verständlich, dass sie ihn verstanden hatte und hob sich mit einigen kräftigen Flügelschlägen in die Luft. /Beeil dich aber! Alleine kann ich Eragon nicht versorgen!/ Dann verschwand sie zwischen den Wolken. Der Dunkelhaarige sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, während er sich erneut gegen einige Soldaten zur Wehr setzten musste. Sein Blick fiel schließlich auf zwei Pferde. Mit einem geschickten Schwerthieb, durchtrennte er eine Führungsleine, schwang sich in den Sattel und preschte aus der Burg, Saphira hinterher. Hoffentlich war es für Eragon noch nicht zu spät, er hatte viel Blut verloren. Saphira landete im Wald. Alles war vom Bäumen umgeben. Die Soldaten hätten ihr unmöglich flogen können. Außerdem begann es jetzt auch noch zu regnen. Ein dunkler Schleier lag über dem Wald. Sie versuchte so sanft wie möglich zu landen aber trotzdem erzitterten ihre Muskeln unter der Wucht der Landung. Eragon rutschte von ihrem Rücken und viel zu Boden. Noch immer hielt er sich die blutende Wunde. Wenn ihm doch bloß die Worte einfallen würden mit denen er diese Wunden ganz einfach heilen konnte. Aber sein Geist war noch immer benebelt. Murtagh sah einen schwarzen Flecken im Wald landen. Mit noch mehr Eile trieb er das Pferd an, dort hinzugelangen. Wie er bemerkte, waren ihm bis jetzt noch keine Soldaten gefolgt. Er preschte ins Unterholz, wobei das Pferd Gefahr lief zu fallen, doch es war Murtagh in diesem Moment egal, das einzige was zählte, war Eragons Gesundheit. Als er Saphira endlich erreichte, war ihm, als wären Stunden vergangen. Er bemerkte, dass Eragon nicht mehr auf ihrem Rücken saß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)