Poisonous Love von Yami_no_Haru ================================================================================ Prolog: Wollen wir spielen? --------------------------- So, hier is mal der Prolog von meiner ersten längeren Gazette-FF (is auch die erste, die ich on stelle). Seid bitte nicht allzu hart mit der Kritik, hai? Möchte aber dennoch wissen, wie die Story ankommt. Disclaimer: Nein, Gazette gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld mit ihnen. Dann mal viel Spaß! Prolog: Wollen wir spielen? Langsam und gemächlich ging ich über die Bühne, direkt auf Ruki zu. Die Stimmung in der Halle war aufgeheizt, die Fans schrieen, verlangten nach mehr. Und das gaben wir ihnen. Der kleine Sänger hatte gerade seine Arme über dem Kopf gekreuzt und ließ seine Hüften verführerisch kreisen. Normalerweise waren Hüftschwünge eher Aois Markenzeichen, doch bei Ruki sah das noch ein ganzes Stück anzüglicher aus. Als ich den kleinen Vocal erreicht hatte, ließ ich mich vor ihm auf die Knie sinken, war jetzt auf einer Höhe mit seiner Tallie. Bewundernd blickte ich zu ihm auf. Seine Bewegungen zogen mich in ihren Bann. Sanft küsste ich seinen leicht muskulösen Bauch. Leider berührten meine Lippen nur sein T-Shirt, das unter der nach Leopardenart gemusterten Jacke verborgen war. Die Fans grölten, liebten unseren Fanservice. Dass alles nur spontan geschah und nur ein paar Rahmenaktionen geprobt worden waren, merkten sie noch nicht einmal. Auch das, was Ruki und ich abgezogen hatten, war zuvor lange geprobt worden. Viel zu schnell war der Moment wieder vorbei. Ich erhob mich wieder mit meiner Gitarre und schlenderte zu meinem Platz zurück. Auf das Spielen brauchte ich mich nicht wirklich zu konzentrieren. Wir alle hatten diesen Song in letzter Zeit so oft gespielt, dass ich nachts sogar davon träumte und überall, ohne es zu merken, die Griffe durchging. Dafür konnte ich aber Ruki beobachten. Unser Vocal legte sich richtig ins Zeug. Seine Stimme jagte mir, übrigens nicht zum ersten Mal, wohlige Schauer über den Rücken. Als Ruki mal wieder Sendepause hatte und nur die Instrumente zu hören waren, tappelte er zu mir. Das war nicht geplant, deshalb wusste ich nicht, was der Winzling vorhatte. Dieser ging ganz nah an mir vorbei und strich mir beiläufig über meinen bloßen Oberschenkel. Ein Zittern bemächtigte sich meines Körpers. Zum ersten Mal war ich froh, dass ich oberschenkelfrei trug. Beinahe hätte ich aufgehört zu spielen, aber eben nur beinahe. Ich spürte, wie sich etwas in meiner Lendengegend bewegte. Zum Glück verdeckte die Gitarre meine Shorts. Ruki warf mir noch einen verführerischen Blick zu und seine vollen Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Dann schlenderte er wieder singend zu seinem Podest, lief zwischendurch noch an Aoi vorbei, dem er einen Klaps auf den Hintern gab. Ich konnte sehen, wie dieser Ruki einen leichten Boxschlag gegen den Arm verpasste, die ganze Zeit allerdings grinste. Alle waren sie in Hochstimmung. Das Konzert war einfach phänomenal, die Fans holten 100% aus uns heraus. Und leider, wie so vieles, war es viel zu schnell vorbei. Schon spielten wir das Encore. Ruki bedankte sich noch bei den Fans und dann verschwanden wir auch schon wieder hinter der Bühne. Erschöpft ließ ich mich gegen die Wand sinken und rutschte langsam an ihr zu Boden. Meine Finger brannten. Feine Rillen von den Gitarrensaiten hatten sich in die Kuppen gegraben. Reita ging es jedoch schlechter. Ihm brachte eine junge Frau von unserm Staff einen Eimer mit Eiswürfeln. Auch Aoi tunkte kurzerhand seine Finger mit in den Bottich. Kai hatte es sich auf dem Boden gemütlich gemacht, Arme und Beine weit abgespreizt und heftig atmend. Er war schweißüberströmt. Kein Wunder, fiel ihm doch immer die meiste Arbeit zu. Ruki stand als einziger noch aufrecht, trank gerade aus einer kleinen Wasserflasche. Ich beobachtete ihn unauffällig. Seine sinnlichen Lippen schmiegten sich um die Öffnung. Ein einzelner Wassertropfen rann aus seinem Mundwinkel und suchte, der Schwerkraft folgend, einen Weg zu Boden. Dabei floss er den verschwitzten Hals hinab und verschwand irgendwo im Kragen des Tour-T-Shirts. Das ganze Schauspiel hatte mich so gefesselt, dass ich nicht bemerkte, wie Aoi mich ansah. Der Gitarrist grinste nur wissend und schon steckte er mit Reita den Kopf zusammen. Das wiederum bekam ich mit, runzelte leicht die Stirn. Die beiden heckten doch etwas aus. Das sah man sofort. Mühevoll, da ich erstaunlich wenig Kraft hatte, kam ich wieder auf die Beine. Fast wäre ich sogar wieder zusammengesackt, hätte ich mich nicht rechtzeitig am Tisch festhalten können. Müde und verschwitzt wie ich war, wollte ich eigentlich nur noch nach Hause in mein warmes, gemütliches Bett. Der erste Schritt zur Erfüllung dieses Wunsches bestand darin, mich aus dem unbequemen Bühnenoutfit zu schälen. Das Oberteil bereitete kaum Probleme, auch wenn es durch die vielen Schnüre lange dauerte es so weit zu öffnen, dass ich es mir über den Kopf ziehen konnte. Die Strapse waren da etwas anderes. Ich mochte die Dinger nicht, weil ich sie ohne Hilfe nie aufbekam. Auch jetzt stellten sie sich meinem wohlverdienten Schönheitsschlaf in den Weg. Hilfesuchend blickte ich in die Runde. Kai lag noch immer schwer atmend auf dem Boden, schien nichts mehr wahrzunehmen. Reita wrang sein Nasentuch über einem Waschbecken aus. Man konnte das leise Tropfen deutlich vernehmen. Aoi war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich tigerte er auf der Suche nach etwas Essbarem durch den riesigen Backstagebereich. Tja, blieb also nur noch Ruki. Nein, nie im Leben werde ich ihn fragen!, schoss es mir durch den Kopf. Schon allein die Vorstellung, von Ruki berührt zu werden, reichte, um ein nervöses Kribbeln in meiner Magengegend auszulösen. Lieber versuchte ich es selbst, diese unvorteilhaften Strumpfbänder zu lösen. Zwecklos! Na, dann eben nicht! Pah, ihr könnt mich mal kreuzweise! Ich hab besseres zu tun, als mich mit Strapsen rumzuärgern! Plötzlich legten sich zwei kleine Hände sanft auf meinen Oberschenkel. Ein wohliges Kribbeln durchzuckte mich. Nur einer hatte so kleine Hände. Ich blickte hoch - oder besser gesagt ein ganzes Stück runter – in Rukis grinsendes Gesicht. Die Reste des Make-ups hatte er sich bereits entfernt. „Na, Uru-chan, soll ich dir helfen?“, hauchte er verführerisch. Der Kleine sprach in einem seltsamen Tonfall, der diesen einfachen Satz eindeutig zweideutig klingen ließ. Ich schluckte, als sich seine Finger am widerspenstigen Verschluss der Strapse zu schaffen machten. Meine Selbstbeherrschung wurde wirklich auf eine harte Probe gestellt. Ruki ließ sich nämlich absichtlich viel Zeit, obwohl er die Verschlüsse sehr geschickt, zu geschickt, öffnete. Als er mit dem einen fertig war, streiften seine Hände „zufällig“ meine Körpermitte, sodass ich mir auf die Zunge beißen musste, um nicht laut aufzustöhnen. Der kleine Vocal genoss offensichtlich die Qualen, die er mir bereitete, denn ein zufriedenes und gleichzeitig sadistisches Lächeln zierte seine Lippen. „Komm, Uru!“, flüsterte er sinnlich, „Lass uns ein wenig Spaß haben!“ Sofort schrillten bei mir die Alarmglocken. Was Ruki unter „Spaß“ verstand, wusste ich nur zu genau. Immerhin kannte ich ihn schon seit vielen Jahren. Wenn Ruki „Spaß“ haben wollte, konnte man sich auf Schmerzen einstellen. Darauf hatte ich nun wirklich keinen Bock. Obwohl ich seine Nähe genoss, wollte ich nicht als eines seiner Spielzeuge enden, die zwar die unglaublichste Nacht ihres Lebens mit dem Sänger erlebten, aber hinterher zu absolut nichts mehr zu gebrauchen waren. Nachdrücklich schob ich den Zwerg von mir. Ruki fing sofort an zu schmollen und bedachte mich mit seinem süßesten Bambiblick. „Such dir jemand anderen zum Spielen, Ruki! Ich bin nicht in der Stimmung.“, meinte ich schief lächelnd. „Bist du dir sicher? Dir entgeht eine Menge!“, schnurrte der kleinere, versuchte sich mir wieder zu nähern. Erneut schob ich ihn von mir. Allerdings konnte der Sänger ziemlich hartnäckig sein, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Zu meinem Leidwesen schien er fest entschlossen, mich heute Abend noch flach zu legen. Nicht mit mir! „Hey, Giftzwerg! Die Bandmitglieder sind tabu! Das habe ich dir doch schon mal gesagt.“, kam von ganz unerwarteter Seite meine Rettung. Kai, der bisher wie tot am Boden gelegen hatte, richtete sich in eine sitzende Position auf. Seine Blicke schienen Ruki förmlich zu durchbohren. Zu sehen, wie Ruki mit den Füßen scharrte, zeigte mir, dass die beiden dieses Thema nicht zum ersten Mal erörterten, wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal. Der Vocal schmollte, bedachte Kai mit einem undefinierbaren Blick und rauschte schließlich wutschnaubend aus dem Raum. „Arigatou, Kai-kun!“, stieß ich erleichtert aus. Der Leader winkte ab und ließ sich von mir wieder auf die Füße ziehen. Er wirkte noch immer abgespannt, total fertig. Wenigstens hatte sich seine Atmung wieder normalisiert. „Nicht der Rede wert. Er will einfach nicht hören, obwohl ich es ihm schon tausendmal gesagt habe. Ich will nicht, dass die Band wegen einem von seinen Spielchen auseinander bricht. Deshalb das Verbot für ihn.“ Kai grinste. Das Leader-sama war stolz auf sich selbst, weil er die Regeln so vortrefflich aufgestellt hatte. Ich konnte ihm das auch nicht verdenken. Damals, als Yune noch dabei gewesen war, war ich nicht so vorausschauend gewesen. Beinahe wäre die Band an einem Beziehungsstreit kaputt gegangen. Ich schüttelte heftig den Kopf. Man konnte die Vergangenheit nicht ändern. Das wollte ich ehrlich gesagt auch gar nicht. „Hey, wo ist…“, ertönte Aois Stimme von der Tür aus. Suchend sah sich der Gitarrist, der sich inzwischen umgezogen hatte, im Raum um. „Wenn du Ruki suchst, der is abgehaun.“, erwiderte Reita schniefend. Ihr Bassist hatte schon seit Tagen einen heftigen Schnupfen, weshalb er sich auch gerade ein Tuch um Mund und Nase band. Sein Nasenband stopfte er in eine Plastiktüte. Während der allgemeinen Ablenkung zog ich mich rasch um, sodass ich nicht länger mit nacktem Oberkörper im Raum stand. Seufzend schnappte ich mir meine Tasche und wollte gerade den Raum verlassen, als Reita meinte: „Uru? Wenn du willst, kannst du wieder bei mir mitfahren.“ Ich winkte ab. Obwohl ich ein eigenes Auto besaß, stand dieses gerade in der Werkstatt. Der Bassist nahm mich also in letzter Zeit häufiger mit, da wir nur ein paar Straßen voneinander entfernt wohnten. Heute hatte ich allerdings keinen Bock, in das klapprige Gefährt einzusteigen, das dauernd irgendwelche komischen Geräusche von sich gab. „Nee, schon gut! Ich fahr’ mit dem Taxi. Außerdem hast du doch bestimmt noch was vor, wie ich dich kenne.“ Nach Reitas pikiertem Grinsen zu urteilen und wie seine Augen kurz zu Aoi huschten, hatte ich genau ins Schwarze getroffen. Der schwarzhaarige Gitarrist grinste versaut, daher war die Frage, wer denn nun der Aktive war, überflüssig. Auch Kai hatte die Mimik der beiden mitbekommen. Gespielt empört stemmte er die Hände in die Hüften und plusterte sich auf. „Also wirklich! Ihr denkt wirklich nur an das eine! Reita gehört ins Bett, damit er endlich seinen Schupfen auskurieren kann. Nein, Aoi, mit Bett meine ich, dass er allein da rein gehört… Kinder!“, schimpfte Kai, als er den eindeutigen Blick gesehen hatte, den Aoi seinem Koi zugeworfen hatte. „Ja, Mama-Kai! Wir werden schön brav sein und ins Bettchen gehen!“, meinten die beiden ältesten der Band mit ihrer unschuldigsten Kinderstimme, sodass selbst Kai, der in diesen Sachen ausnahmsweise keinen Spaß verstand, grinsen musste. „Na, das hoffe ich doch. Und, Aoi?“ „Hai?“, kam es verwirrt zurück. „Wehe, Reita kann morgen nicht sitzen! Ich habe ihn zusammen mit Ruki für ein Interview eingeteilt.“ Aoi grinste noch einmal versaut, während Reita zu schmollen schien. Beide verabschiedeten sich und waren schon kurz darauf verschwunden. Auch ich wollte gehen, blieb aber noch einmal stehen, um mich nach Kai umzusehen. „Kai? Kommst du auch?“ „Hm? Nein, nein! Hab hier noch was zu erledigen. Kannst ruhig nach Hause und dich ausruhen.“ „Und was ist mit dir?“ „Keine Bange! Ich bleib nicht lange. Werde bald abgeholt.“, meinte der Drummer mit einem fröhlichen Unterton in der Stimme. „Okay, dann baibai!“ „Bai!“ Aus Kais Fröhlichkeit wurde ich nicht schlau. Den ganzen Weg aus dem Gebäude raus fragte ich mich, wer ihn wohl abholen würde, dass er so gute Laune hatte. Der Drummer sprach nie mit uns über seine Beziehungen. Auch seine Freunde außerhalb der Band kannte ich nicht, wie ich verblüfft feststellen musste. Auf dem Weg durch die Gänge kam mir ein junger Mann entgegen, der etwas größer als ich war. Sein schwarzes Haar war ziemlich lang, was ihm ein leicht feminines Äußeres verlieh. Die braunen Augen glichen ruhigen, tiefen Seen und strahlten eine innere Stärke aus, die ich noch nicht gefunden hatte. „Eto, wo ist denn hier der Aufenthaltsraum?“, fragte er leise. Seine Stimme war tief, kultiviert. Anscheinend war er Kais Verabredung. Ich beschrieb ihm also den Weg, den ich gekommen war. Er bedankte sich höflich und folgte der Beschreibung. Obwohl ich neugierig auf diesen jungen Mann war, war ich auch hundemüde. Ich war zwar eher ein Nachtmensch, aber heute ging echt nichts mehr. Also rief ich mir ein Taxi und ließ mich nach Hause fahren. Zu Hause sank ich erschöpft auf mein Bett und schlief wirklich beinahe 16 Stunden am Stück. ................................................................................. to be continued... Kommis? *Bambiblick* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)