Surf's up! von Kikoro (Im Meer der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 25: Weil du bei mir bist -------------------------------- Kapitel 25 – Weil du bei mir bist Inos Reaktion auf das soeben gewürfelte Ergebnis war völlig anders, als er es sich vorgestellt hatte. Er wusste in diesem Moment zwar selbst nicht genau, was er erwartet hatte, aber nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass sie so aus der Haut fahren würde. Zuerst fuhr sie sich durchs Gesicht. Das tat sie immer, wenn sie kurz vor einem Wutausbruch stand. Dann griff sie nach dem Würfel, erhob sich und warf den kleinen Gegenstand direkt auf Kiba. "Du und deine blöden Ideen, Baka", zischte sie leise zwischen zusammengepressten Zähnen. Anstatt wor Wut rot anzulaufen, sah Ino irgendwie traurig aus. Er hasste es, sie so zu sehen. Warum tat er ihr das bloß an? Es war nicht wie sonst, wenn Ino sauer wurde. Dann schreite sie Minuten lang, schmollte für eine Weile und hatte sich dann wieder beruhigt. Dann kam Shikamaru stets mit einer Blume, die er im Wald hinter dem Sportplatz gepflückt hatte, zu ihr, und entschuldigte sich. Danach war alles wieder gut und das Thema gegessen. Doch jetzt schien es nicht so, als ob sie sich wieder beruhigen würde. Diesmal war es anders. Er hatte wirklich Mist gebaut und das würde sich nicht so leicht ausbügeln lassen. Das war so klar gewesen... Kaum lief alles glatt, kaum hatte er Ino von seinen Gefühlen unterrichtet, schon rutschte ihm eine dumme Bemerkung aus und das Schicksal machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Und alles war vorbei. Er konnte es Ino nicht einmal im Geringsten verübeln. Er selbst wäre wohl auch ausgerastet, hätte sie so über seine Eltern gesprochen. Er war so ein gottverdammter Mistkerl! Kiba, der verdutzt auf sein Gegenüber starrte, hielt sich abwehrend die Hände vors Gesicht, so, als befürchtete er, Ino könnte den letzten Funken Verstand verlieren und völlig austicken. "Ino", setzte er an und schlucke kräftig. "Ich..." Kiba suchte vergebens einen Ausweg und schaute abwechselnd zu seinen Freunden. Doch keiner schien Mitleid mit ihm zu haben. Doch er brauchte sich auch nicht zu rechtfertigen, denn im nächsten Moment stürmte Ino wütend aus dem Zimmer. "Was war denn mit der los?", fragte Temari eingeschnappt und reckte sich. "Sie benimmt sich, als wäre sie die wichtigste Person der Welt!" Shikamaru, der neben ihr saß, funkelte sie erböst an. "Rede nicht so über Ino!", zischte er und erhob sich. "Ich werde sie suchen gehen" Mit diesen Worten steuerte er die Tür an und verließ ebenfalls die kleine Runde. Als die Tür hinter ihm zufiel, räusperte sich Kiba. "Ich glaube, es wäre besser, aufzuhören. Der Tag ist noch lang, wir können ja etwas Anderes machen!" Temari, die traurig Richtung Tür blickte, seufzte. Es war nicht gerade ein tolles Gefühl, von der Person, die man mochte, angefaucht zu werden. Aber sie war zuversichtlich. Das mit Ino würde sich eh nicht mehr einrenken und dann hatte sie freie Bahn. Diese Tussi hatte es eh nicht verdient, ihm so nahe stehen zu dürfen. Das sie mehr als bloß gute Freunde waren, sah man ihnen an, auch wenn Temari nicht genau wusste, was da eigentlich zwischen den Zweien lief. Auch sie erhob sich. "Zaku, Kin? Kommt, wir gehen ein Eis essen. Mir ist gerade nach einer kleinen Abkühlung zumute" "Gute Idee", erwiderte Kin und ergriff Zakus Hand. "Ein Eis wäre jetzt genau das Richtige!" Während Zaku von Kin aus dem Zimmer gezogen wurde, eilte auch Hinata zur Tür. Ihr war es absolut unwohl bei dem Gedanken, gleich nur noch von Jungen oder Fremden umgeben zu sein. Sie würde sich ein wenig im Park ausruhen und nachdenken. Lautes Gezwitscher erfüllte die Luft, als Hinata das Internat verließ. Es war angenehm warm und bis auf die Klänge der Vögel beinahe totenstill. Sie marschierte über die großen Sportplätze und steuerte die dahinter liegenden Gärten an. Auf den Sportplätzen war wenig los. Lediglich ein Fußballteam trainierte zusammen mit Sensei Asuma und der Rand war von Cheerleadern gesäumt. Seit es Mädchen am Internat gab, hatte sich rasch ein Cheerleader-Team gebildet. Sie ließ die Sportplätze hinter sich und durchwanderte bunt blühende Gärten. Auf einer weißgetünchten Bank ließ sie sich nieder, schlug die Beine übereinander und schloss die Augen. Sie ließ die letzten Tage und Wochen an sich vorüberziehen. Jede einzelne Erinnerung stieg klar und deutlich in ihr auf, jedes kleinste Detail setzte sich in ihrem Kopf fest. Der erste Tag kam ihr in den Sinn, die Angst, die sie verspürt hatte, als sie in dem kleinen Büro des Direktors gesessen hatte. Es kam ihr so vor, als wäre es erst gestern gewesen, als sich all dies zugetragen hatte. Schritte, die neben ihr erklangen, ließen Hinata zusammenzucken. Sie öffnete die Augen und neigte ihren Kopf zur Seite. Kiba hatte sich, Akamaru auf dem Arm haltend, neben ihr auf die Bank gesellt. Er schwieg eine lange Zeit, ehe er sich dazu rang, etwas zu sagen. "Hey", begrüßte er sie und lächelte zögernd. "Hey", erwiderte Hinata und lächelte ihn fröhlich an. Dies nahm Kiba als Anlass, zum eigentlichen Thema zu kommen. "Sag mal, Hinata, darf ich dich etwas fragen?" Er fuhr sich durch sein braunes Haar. Die Angesprochene legte den Kopf schief. "Natürlich. Worum geht es denn?" Kiba strich Akamaru gedankenverloren über den Kopf und dachte darüber nach, wie er das Thema am besten anschnitt. "Also...", setzte er an. "Wie läuft es eigentlich in letzter Zeit mit Naruto?" Er schalte sich im nächsten Moment einen Idioten, einfach so mit der Tür ins Haus zu fallen. Doch Hinata schien diese Frage sogar erhofft zu haben. "Es ist in letzter Zeit recht... eigenartig. Er gibt sich mir gegenüber immer so desinteressiert und dabei will ich ihn doch unbedingt besser kennenlernen. Anfangs war mein Verhältnis zu Naruto nicht unbedingt das Beste, aber inzwischen... hat sich einiges geändert. Er ist mir richtig sympathisch geworden und obwohl er keinerlei Anstand und Manieren besitzt, ist er auf irgendeine Art und Weise süß" Sie fuhr sich müde durchs Gesicht. In letzter Zeit hatte sie oft über Naruto nachgedacht und sich gefragt, wie sie sich mit ihm anfreunden konnte. Auch über Neji und seine offensichtliche Veränderung hatte sie viel gegrübelt. Kibas Berührung ließ sie jäh zusammenzucken. Sie spürte, wie er ihre Hand ergriff und ihr eindringlich in die Augen sah. "Hinata?", flüsterte er leise und verlor sich in ihren lavendelfarbenen Augen. Eigentlich hatte er ‚Ich mag dich‘ sagen wollen, doch jetzt rutschten ihm ganz andere Worte hinaus: "Lass uns zu ihm gehen. Sag ihm, was du möchtest, sag ihm, was du fühlst und denkst" Einen Moment lang sagte Hinata nichts, starrte nur geradeaus. Kiba hätte sich ohrfeigen können, so unsensibel, wie er war. "Kiba?", flüsterte Hinata und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Danke" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)