Surf's up! von Kikoro (Im Meer der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 10: Alles nur gelogen? ------------------------------ Kapitel 10 - Alles nur gelogen? Die drei Mädchen starrten Hinata fassungslos an. Ihre Worte waren wie ein Dolch, der sich in ihre Leiber bohrte. "Du hast ihn umgebracht?", fragte Tenten geschockt. Sie konnte nicht glauben, dass dieses unscheinbare Mädchen wirklich eine Mörderin war. Hinatas Gesichtsausdruck wurde trauriger und sie senkte den Kopf. "Naja, ich hab ihn nicht wirklich ermordet. Nicht so, wie ihr denkt... Um genau zu sein, wurde er auch nicht wirklich ermordet. Aber ich bin Schuld an seinem Tod" Ein lautes Schluchzen war zu vernehmen und wenige Sekunden später fielen Tränen auf die Tagesdecke, auf der Hinata saß. "Als ich erfuhr, dass er wieder mit meiner besten Freundin schlafen wollte, war ich zu ihm geeilt. Ich hatte ihn auf der Einfahrt vor ihrem Haus stoppen können. Er sah mich erschrocken an. Ich hatte ihm gesagt, ich würde ihn verlassen, wenn er in dieses gottverdamte Haus gehen würde. Ich wusste, wie sehr Derek mich liebte, aber das, was danach passierte, verstand ich bis heute nicht. Er ging in dieses Haus. Ich sah ihn mit Tränen in den Augen hinterher, dann ging ich. Nie hätte ich gedacht, dass er mich so hintergehen würde. Am späten Nachmittag rief er mich an. Er meinte, er würde es ohne mich nicht aushalten und dass er sich das Leben nehmen würde. Ich... Ich hielt ihn nicht auf, so sauer war ich und so wenig Vertrauen hatte ich zu ihm. Ich wusste nicht, ob ich ihm glauben konnte. Woher sollte ich wissen, dass er es so ernst meinte? Am nächsten Tag erfuhr ich, dass er sich wirklich das Leben genommen hatte. Er war auf die Schienen eines Shikansen getreten und hatte sich überfahren lassen" Nach diesen Worten verstummte sie. "Gott, die Geschichte ist so schrecklich!", murmelte Sakura, den Tränen nahe. Tenten nickte ihr zustimmend zu. "Aber warum hast du uns angelogen? Wieso hast du uns erzählt, er wurde ermordet? Und dass du es getan hast?", kam es fragend von Ino. Hinata sah auf. Ihre Augen waren tränenverquollen und rot. "Nun, indirekt habe ich ihn doch ermordet. Ich bin schuld daran, dass er nicht mehr lebt" Tenten schüttelte den Kopf. "Es war Selbstmord. Du hast keinerlei Schuld. Du hast ihn schließlich gewarnt" Hinata sah sie stumm an. "Ich verstehe bis heute nicht, warum er in dieses Haus gegangen war" "Das tut wohl keiner!", meinte Sakura und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. Den Rest des Abends verharrten die Mädchen eine Zeit lang so, dann gingen sie zu Bett. Der erste Tag war vorüber. Der erste Tag voller furchtbarer Ereignisse, grausiger Geschickten und nackten Tatsachen. Aber auch ein Tag voller Fröhlichkeit und Glück. Am nächsten Morgen wurden die Mädchen zu ihrem Erstaunen von Shizune geweckt. "Aufstehen, Mädels!", meinte sie sanft und rüttelte jede Einzelne wach. Mit einem lauten Gähnen setzte sich Ino auf und starrte auf ihren Wecker. Kurz vor Neun. Auch Sakura erhob sich mehr oder weniger erfreut. Als Ino sie erblickte, musste sie unweigerlich lachen. "Was ist denn?", fragte Sakura verpeilt. Ino deutete auf ihren Kopf. "Deine Haare stehen in alle Richtungen ab" Die Worte sickerten langsam in Sakuras Gehirn. Dann sprang sie auf. "Was?" Sie eilte ins Bad, wo sie ein frustriertes und gequältes Seufzen verlauten ließ. Tenten, die sich nun auch dazu bewegt hatte, aufzutehen, blinzelte müde. Als sie sah, wie Sakura, wie von einer Furie verfolgt und mit einer Haarbürste bewaffnet, aus dem Bad geeilt kam, stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Hinata, Schlusslicht unter den Aufstehern, hielt sich den dröhnenden Kopf. Sie hatte gar nicht gut geschlafen. Shizune beobachte das Geschehen verdutzt, dann grinste sie. "Wascht euch und zieht euch um. Das Frühstück beginnt gleich!" Alle außer Sakura, die gerade damit beschäftigt war, ihr Haar glatt zu kämmen, nickten. Shizune zuckte mit den Schultern und ging. "Verdammt, die Haare stellen sich immer wieder auf!", fauchte Sakura und schleuderte die Bürste durchs Zimmer. Besagtes Flugobjekt traf Ino beinahe am Kopf. "Sag mal, spinnst du?", zischte Ino und sprang auf. Eine kleine Rangelei begann und Tenten mischte sich ein. "Hey, hört auf. Sakura, ich kümmere mich um dein Haar. Und du..." Sie sah zu der temparentvollen Rosahaarigen. "Entschuldige dich bei Ino" "Sorry", hauchte sie kaum hörbar. Ino sah sie trotzig an und verschwand im Bad. "Ich gehe duschen", verkündete sie. Anderthalb Stunden später waren die Mädchen geduscht, gekleidet und frisiert und nun bereit, zu frühstücken. "Das Frühstuck haben wir bestimmt verpasst!", seufzte Tenten. "Wahrscheinlich schon!", stimmte Hinata ihr zu. Die Vier liefen die Treppen hinunter ins Foyer. Das Frühstück war wirklich schon beendet und so mussten die vier Mädchen mit grummelnen Magen weiterleben. "Ich werde Ananaskopf suchen!", verkündete Ino. "Vielleicht hat er irgendwelche Snacks auf seinem Zimmer" Sie lief die Treppe hoch und war verschwunden. "Dann werde ich an den Strand gehen!" Hinata gähnte mit vorgehaltender Hand. "Das Meer wird mir gut tun" Sie hob die Hand zum Abschied und ging. "Und ich gehe in unser Zimmer und werde ein Buch lesen", meinte Tenten. Ehe sich Sakura versah, stand sie allein in der großen Eingangshalle. Na toll. Was sollte sie jetzt tun? Sie beschloss, sich die Gartenanlagen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. ~~°~~ Draußen war es angenehm warm und die Sonne schien unerlässlich. Das Zwitschern der Vögel erfüllte die Luft und der Duft von Blumen kroch in Sakuras Nase. "Was für ein herrlicher Tag!" Sie folgte einem verschlungenen Pfad. Die Kieselsteine unter ihren Turnschuhen machten bei jedem Schritt ein schabendes Geräusch. Der erste Pfad schlängelte sich in einen Zweiten, und ehe Sakura sich versah, hatte sie sich in einem Labyrinth aus Wegen und Pfaden verlaufen. "Na toll, das hat mir ja gerade noch gefehlt!", seuftzte sie und blickte sich um. Wenn sie bloß wüsste, wo sie war, geschweigedenn, wo sie entlanggehen musste. Alles sah so gleich aus. Wege aus Kieselstein, umringt von Bäumen, Büschen und Blumen. Ihrer Mutter hätte es hier bestimmt prächtig gefallen. Sie entschied sich für den Weg links von ihr. Also setzte sie sich in Bewegung. Irgendwie musste sie hier doch rauskommen. "Halt, da darfst du nicht entlang!" Sakura fuhr herum uns starrte auf die Person hinter sich. "Wer bist du?" Sie erhielt keine Antwort. Stattdessen ging die Person auf sie zu und packte sie grob am Arm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)