Die etwas andere J-Rock WG von Ai_Sakura (verrückt aber herzlich) ================================================================================ Kapitel 1: Die Küche Ò____Ó\,,,/ -------------------------------- Kapitel 1: Die Küche Werfen wir doch mal einen Blick in das Zimmer von Bou-chan: Im Gegensatz zu den Zimmern der anderen, ist es überaus ordentlich und die Einrichtung passt (jedenfalls nach Bous Geschmack) zusammen. Die Wände sind in einem sonnigen gelb gehalten und der Teppich besticht mit einem frischen grün. Im leichten Kontrast dazu stehen die braunen Möbel und die Blümchengardinen. Die Lampenschirme weisen ein buntes Blumenmuster auf, das sich auch bei seinem Bett in den Kissen und der Bettdecke fortsetzt. Abgerundet wird das ganze noch durch diverse Windowcolor und gebastelte Sachen an den Fenstern. In einer Ecke steht ein Tisch, auf dem Bastelutensilien und die verschiedenen Flaschen mit den Windowcolorfarben verstreut sind. Alles in allem herrscht in Bous Zimmer eine Ordnung vor, die man einigen anderen Mitbewohnern nur ans Herz legen könnte. Mit geschwollenen und rotgeheulten Augen wacht er auf, geht langsam zu den Vorhängen und zieht sie auf. „Was für ein wunderschöner Tag!“ Noch in Halbschlaf schlurft er in seinem Pyjama aus dem Zimmer in Richtung Küche. Er öffnet die Tür, wirft einen flüchtigen Blick hinein und kippt prompt um. Sprachlos und wie versteinert liegt er auf dem Boden. Eine Tür geht auf und heraus kommt Miyavi in seinem pinken Pyjama mit weißen Häschen. Verdutzt hockt er sich neben Bou. „Was machst du denn da, Bou-chan? Ich hatte nur irgendwas umfallen hören…“ „E-es… es ist so…so… dreckig!“, stöhnt Bou, versucht sich aufzurichten und kippt bei einem erneuten Blick auf das Chaos inner Küche mit einem lauten Aufschrei erneut um. „Das war bestimmt wieder Kanon! Warst du in letzter Zeit mal in seinem Zimmer?“, fragte er und erschauderte. Langsam nimmt Bou die Hand vor den Augen weg und guckt zu Miyavi hoch. „Schicker Pyjama.“ „Danke“, erwidert er strahlend, „Das ist mein Lieblingsschlafanzug. Du sag mal… soll ich dich raustragen? Alleine schaffst du es glaube ich nicht oder? “ Langsam schaut er sich in der Küche um und überblickt das Chaos. ‚Jup… eindeutig Kanon…’, dachte Miyavi und seufzte leicht auf. „Wenn das Hyde sieht…“ Im selben Augenblick geht die Küchentür erneut auf und Hyde betritt den Ort des Grauens. „Hey, Miyavi, hey Bou. Habt ihr grad von mir-“ … Eine dröhnende Stille breitete sich aus. Das einzige, was noch zu hören war, war das leise Plätschern des Wasserhahnes, den jemand (vermutlich Kanon) vergessen hatte zuzudrehen. Miyavi blickte aus den Augenwinkeln zu Hyde hinüber, dessen Gesicht zunächst weiß wurde, dann aber schneller von orange auf rot wechselte, als eine Verkehrsampel von rot auf grün. ,Oh oh… das gibt Ärger…’, dachte er und ging vorsichtig ein paar Schritte zurück. ,drei…zwei…ei-’ „WAAAA~H! WER-WAR-DAS??“ Stinksauer fegte Hyde in die Küche und blickte sich um. Langsam wandte er sich Bou zu und funkelte ihn an. „Wer-war-das??“ Bou brach in Tränen aus und wich vor Hyde zurück in Richtung Tür, wobei er (zu seinem eigenen Glück) nicht mehr auf das Durcheinander von unabgewaschenen Tellern, achtlos in die Ecke gepfefferte Töpfen und Pfannen und Essensresten achtete. „Schrei nicht so.“ ,schluchzte er „Du machst mir Angst“ Tränen erschienen in Bous Augen und liefen seine Wangen hinab. Miyavi streichelte Bou leicht über den Kopf und versuchte ihn zu beruhigen. Von dem Geschrei in der Küche angelockt, betritt ein weiterer Mitbewohner den Ort des Geschehens. Noch total verschlafen und sich die Augen reibend kommt Miku in die Küche. Mit weinerlicher Stimme fragt er in die Runde: „Was schreit ihr denn so rum? Was ist denn lo-“ Mit vor Schreck geweiteten Augen stand er einen Moment da, während sein Gesicht sich veränderte. Seine Kinnlade fiel hinunter und verlieh dem ganzen einen noch lächerlicheren Ausdruck als zuvor (und das war ehrlich gesagt kaum möglich). Im nächsten Augenblick jedoch wurde der verschreckte Ausdruck durch blanke Wut abgelöst. Sowas geht bei Miku ziemlich schnell, doch dazu muss ein bisschen weiter ausgeholt werden: Miku besitzt eine gespaltene Persönlichkeit. Der eine Teil seines Wesens ist ein Uke, der andere ein Seme. Je nachdem, wer an der Macht ist, sollte man aufpassen, wie man sich ihm gegenüber verhält, damit niemand zu schaden kommt. Der Uke liebt Tiere und Blumen über alles, was auch seine recht bunt geratene Zimmereinrichtung beweist. Sein sanfter Charakter wird öfters ausgenutzt und seine tollpatschige Art sorgt dafür, dass es unabsichtlich zu kleineren Unfällen kommt. Eine positive Eigenschaft ist jedoch seine Hilfsbereitschaft. Er ist das genaue Gegenteil vom Seme, der es vorzieht sich zu streiten, in Nachtclubs abzuhängen oder irgendwelche wildfremden Typen anzubaggern. In jedem nur ungünstigen Moment sucht er Streit und sorgt für größere und kleinere Probleme in Form von Schlägereien, Sachbeschädigungen und sehr fiese Wortwechsel. In solchen Situationen kommt meist der Uke zum Vorschein und darf alles ausbaden, was der Seme mal wieder angerichtet hat. In der WG wurde extra wegen Miku eine eigene Verhaltensregel eingeführt, die auch jeder einhalten muss… Vermutlich sollte man sie mal erwähnen…man weiß ja nie ob es später mal wichtig sein könnte, doch es kommen immer wieder neue dazu sodass sie am Bedarf erläutert werden sollten. - Punkt 7 der Hausordnung: KEINER nutzt Mikus Schizophrenie aus! Es kam in der Vergangenheit schon vor, dass Miku, wenn er sich von einem seiner Mitbewohner Geld geliehen hatte, zweimal dazu aufgefordert wurde, es zurück zu zahlen und da sich der Uke und der Seme nicht miteinander verständigen können, fällt es Miku auch nicht auf. „Wieso habt ihr mich aufgeweckt?!“, fuhr Miku seine Mitbewohner an. ‚Das hatte ihnen grade noch gefehlt’, dachte Miyavi und schüttelte verzweifelt den Kopf, während Bou sein Gesicht an Miyavis Brust verbarg, weil nun auch Hyde wieder losbrüllte. „Wer war das verdammt noch mal?! Wenn ich den erwische, bring ich ihn um!“ Dieser schlichte letzte Satz ruft einen weiteren Mitbewohner auf den Plan, der, sobald er die Worte ’Umbringen’, ’Tod’ und ’Schmerzen’ hört, Feuer und Flamme ist. Hastige Schritte rennen den Flur entlang und schlitternd kommt Gackt vor der Küchentür zum Stehen. Mit einem irren Funkeln in den Augen zieht er sein Katana hinter dem Rücken hervor und blickt sich um. „Hab ich hier was von Umbringen gehört?“ Das war zu viel für Bou. Das Chaos in der Küche, Hyde und Miku, die am Rumschreien sind und nun auch noch Gackt mit seinem Katana. Leise wimmernd klammert er sich an Miyavi, der ihn vorsichtig hochhebt. „Schreit nicht so herum… Ihr seht doch, das Bou-chan Angst hat!“, sprachs und ging ins Wohnzimmer. Immer noch stinksauer blickt Hyde in die Runde und fixiert jeden einzelnen seiner Mitbewohner. „Und ich soll das jetzt wieder alles sauber machen oder wie seh ich das?“, knurrt er und schaut dabei Gackt an, der nur ein trauriges Gesicht aufsetzt, sein Katana wegsteckt und mit einem „Doch keinen umbringen? Wie langweilig…“ aus der Küche in Richtung seines Zimmers verschwindet. Miku und Hyde stehen nun ganz alleine in der total verdreckten Küche. Hydes Zorn hat sich wieder einigermaßen gelegt und wendet sich an Miku. „Hilfst du mir wenigstens beim Aufräumen?“ „Ja, natürlich.“, meint Miku und lächelt ihn an. Im nächsten Moment jedoch verzerrt sich sein Gesicht und blafft Hyde ein trotziges „Nein.“ entgegen. Verwirrt blickt dieser ihn an. „Was denn jetzt? Ja oder Nein?“ Wieder ein Sinneswandel und erneut strahlt Miku Hyde an, hüpft fast in die Luft und gibt ein langes „Jaaaaaa~h.“ zurück, worauf gleich ein noch wütenderes „NEIN!“ folgt, Miku die Faust ballt und sich gekonnt mit einem Kinnhaken ausknockt. Vollkommen entgeistert blickt Hyde auf Miku hinab, der nun bewusstlos zwischen den Pizzaresten von gestern Abend und dem Küchentisch liegt. „Also bleibt doch wieder alles an mir hängen…“, brummt Hyde, seufzt einmal tief auf und schnappt sich einen Müllsack, um mit dem Aufräumen zu beginnen. Im Wohnzimmer hatte Miyavi Bou aufs Sofa gelegt. Immer noch geschockt, hält dieser die Hände vor die Augen und murmelt ihm zu: „Danke Miyavi… Ich geh jetzt auf mein Zimmer. Kannst du Hyde sagen, dass ich ihm helfe, sobald es nicht mehr allzu dreckig ist? Ich möchte ihn nur ungern alles alleine machen lassen.“ Vorsichtig steht Bou auf und wankt den Flur entlang. Er öffnet eine Tür, nimmt die Hände vorm Gesicht weg und erbleicht, als er sich plötzlich in einem dunklen Zimmer wieder findet. Er hatte sich in der Tür geirrt und aus Versehen das von Gackt betreten. Dieser saß bei dem Licht einer einzelnen Kerze vor ihm auf dem Boden und spielte mit einem langen und sehr scharf aussehenden Messer herum. Bou holte tief Luft, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Raum hinaus. Er schlug die Tür hinter sich zu und lies sich im Flur an der Wand hinuntergleiten. Im Gegensatz zu Bous Zimmer, das hell und einladend wirkt, steht Gackts Zimmer eher für Abweisung und Dunkelheit. Die Wände sind schwarz und an ihnen hängen Kronleuchter mit Kerzen in den Haltern. Die Möbel sind aus dunklem Holz gefertigt und auf den Schränken stehen noch mehr Kerzen, Totenköpfe und Ständer für sein Katana und etliche Messer. Das große Fenster, das eigentlich für Licht im Raum sorgen sollte, ist Tag und Nacht durch schwere, samtene, blutrote Vorhänge verdeckt, sodass nicht ein einzelner Lichtschimmer in der Lage ist hindurch zu dringen. Sein Bett passt sich der schwarzen und blutroten Einrichtung an, genauso wie der Teppich und die Sitzecke auf dem Boden in einer Ecke des Raumes. Es gibt kein elektrisches Licht, keine Spiegel und alle Schranktüren und Schubläden stehen offen. Verwirrt blickt Gackt zu seiner Zimmertür, in der eben noch Bou mit käseweißem Gesicht gestanden und ihn angestarrt hatte. ‚Komisch… Was wollte der denn hier?’, fragte er sich, zuckte dann jedoch mit den Schultern und fuhr fort mit dem Messer zu spielen und fasziniert auf die Flamme der Kerze zu gucken. Was schert es ihn denn, was in den Köpfen seiner Mitbewohner vorging. Solange er nur seine Ruhe hatte, war er zufrieden und wenn er wen umbringen könnte, wäre er nur umso glücklicher. Miyavi hatte das zuschlagen der Tür gehört und blickte aus dem Wohnzimmer in den Flur hinaus. Verdutzt sah er Bou neben Gackts Zimmertür an der Wand lehnen. „Warst du grade in Gackt-samas Zimmer? Du weißt doch, dass er das gar nicht leiden kann…“ „Das war bestimmt keine Absicht.“, erwiderte Bou mit leiser Stimme. „Wenn ich die Hände vor den Augen habe, sehe ich doch nicht wo ich lang gehe…“ Vorsichtig stand Bou wieder auf, tastete sich, da er wieder die Hand vor die Augen gelegt hatte, an der Wand entlang, fand schließlich seine Zimmertür, öffnete diese und warf sich auf sein Bett. In Gedanken war er bei seinem neuen Stoff, den er bei ebay bestellt hatte und aus dem sich seine neuen Vorhänge machen wollte. ‚Hoffentlich kommt der bald…’, dachte er und versuchte die Gedanken an die Ereignisse während der letzten Viertelstunde zu verdrängen. Doch der Schock über die Küche und Gackt in seinem Zimmer mit der Kerze und dem Messer ließen ihm keine Ruhe… Zur gleichen Zeit liegt Miyavi auf einem Sofa im Wohnzimmer und guckte Sailor Moon, seinen Lieblingsanime. Gackt ist noch immer mit einem seiner seltsamen Rituale beschäftigt, wobei ab und zu ein leises Gackern aus seinem Zimmer zu hören ist. Wieder schäumend vor Wut, macht Hyde die Küche sauber und verfluchte Kanon mit allem, was ihm einfiel. Ohne auf den immer noch bewusstloslosen Miku zu achten, fegt er den Müll in einer Ecke zusammen und ergreift dann die Mülltüte, um alles wegzuräumen. Beinahe hätte er auch Miku mit in den Müllsack gestopft, da er durch die Verwünschungen an Kanon nicht darauf achtete, was er tat, doch da der Müllsack riss, weil er zu klein Für Miku war, kehrte Hyde wieder in die Wirklichkeit zurück. „Kanon, wenn ich dich erwische, bist du dran!“, fluchte Hyde. Der Verursacher des ganzen Chaos und der aktuellen Probleme in der WG lag in seinem Bett und hörte Hyde in der Küche fluchen und toben. Mit einem Grinsen im Gesicht drehte er sich um und kuschelte sich noch tiefer in sein warmes Bett. Kanons Zimmer ist mit nur einem einzigen Wort umfangreich zu beschreiben: Müllhalde Aber wir wollen mal nicht so sein und einen besseren Einblick gewähren. Im ganzen Raum stapeln sich leere Pizzakartons und auf dem Fernseher liegen schon leicht angegammelte Bananenschalen, wodurch sich im ganzen Zimmer ein leichter, Übelkeit erregender Geruch ausgebreitet hat. Von der einst weißen Tapete hängen nur noch Fetzen an der Wand und selbst diese haben durch den Zigarettenrauch eine gelbliche Farbe angenommen. Die Vorhänge liegen heruntergerissen auf dem Boden und die Gardinenstange hängt quer über das Fenster, da sie nur noch an einer Seite befestigt ist. Der Teppich weist in der Mitte ein großes Brandloch auf, weil Kanon es nicht lassen konnte, ein wenig mit Streichhölzern rumzukokeln. Dieses wird jedoch durch die Pizzakartons und Kleidungsstücke verdeckt, die dort zu einem Haufen aufgetürmt wurden. Die Möbel sind alle, bis auf das Bett, größtenteils zerstört und in ihre Einzelteile zerlegt worden, da Kanon des öfteren zu Wutausbrüchen neigt, bei denen er auch vor Menschen nicht halt macht. Kanon dachte gar nicht daran aufzustehen und Hyde zu helfen, die Unordnung, die er verursacht hatte, zu beseitigen. Er würde ganz gemütlich in seinem Zimmer bleiben und warten, bis Gras über die Sache gewachsen war. So, wie er es immer tat. Kapitel 1: Die Küche Ende Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)