Madness? - This is Sparta von Sylvie (Die Geschichte eines Spartiaten) ================================================================================ Kapitel 5: Der erste gemeinsame Abend ------------------------------------- Kommis wie immer gewünscht und erwünscht ^^ Viel Spasß beim Lesen “Kommst du?” wollte Tarcos von Astinos wissen, nachdem das Training am Abend beendet worden war. Der Jüngere seufzte leise und schüttelte seinen Kopf. “Nein … nein, mein Vater ist ja wieder da, ich werde nun wieder bei ihm in unserem Haus wohnen Tarcos.” erklärte er dem anderen ruhig und man konnte in seiner Stimmung deutlich die Enttäuschung hören. “Oh, stimmt … das hatte ich schon wieder verdrängt. Schade, ich hatte dich gerne bei uns!” murmelte der Blonde leise und blickte kurz zu Boden. “Weißt du, auch wenn du jetzt nicht mehr bei uns wohnst … wenn du Hilfe brauchst oder … nun … einen großen Bruder. Du weißt ja wo du mich findest!” lächelte er und legte Astinos die große Hand auf die Schulter. “Wir sehen uns dann morgen wieder beim Training, hab einen schönen Abend!” lächelte er ihn noch einmal an, ehe er sich auf den Weg nach Hause machte. Leise seufzte Astinos und sah dem anderen lange nach, seit dem sein Vater am Nachmittag einfach so ohne ein Wort an ihn aufgetaucht und dann auch schon wieder verschwunden war, war der junge Spartiat doch sehr betrügt, er hatte sich wenigstens etwas Freude oder wenigstens den Anflug von Vertrautheit gewünscht, doch da war rein gar nichts gewesen, er fühlte, dass sie sich von einander entfernt hatten und er wusste nicht wie er Borias entgegen treten sollte. “Na Hopp Kleiner, es wird Zeit für dich Heim zukehren, dein Vater wartet sicher bereits auf dich mit dem Essen!” lächelte Stelios, er hatte noch etwas Ordnung gemacht und trat nun zu dem Jungen, nachdem alle anderen verschwunden waren und nur noch Astinos zurück geblieben war. “Mein Vater macht kein Essen!” erklärte der Junge nur ruhig und blickte zu Stelios empor “Und ich glaube auch nicht das er auf mich wartet! Ich könnte ja lieber noch etwas trainierten” murmelte er, doch der Blonde lächelte nur leicht und schüttelte mit seinen Kopf. Astinos wollte noch etwas erwidern, verneigte sich dann aber vor Stelios. “Ich wünsche euch einen schönen Abend Herr!” erklärte er leise und lief dann los, ehe sein Trainer etwas erwidern konnte. Leise seufzend blickte Stelios dem Jüngling nach, er wusste dass dieser es als Sohn von dem großen Heerführer Borias nicht wirklich einfach hatte, der Heerführer war in den letzten Jahren kalt und unnahbar geworden und nun musste sein eigener Sohn darunter leiden. Aber Astinos war ein angehender Spartiat, er würde damit zurecht kommen und es würde ihn stärker machen, so dass er sich gut in die Kette der Krieger einfügen würde. Als der Trainingsplatz hinter ihm lag und er wusste das Stelios ihn nicht mehr sehen konnte, lief der Junge langsamer bis er schließlich ganz stehen blieb. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er sah hinauf zu dem grau gewordenen Himmel. Dichte Wolken waren in den letzten Stunden aufgezogen und sicher würde es bald zu regnen beginnen. Eigentlich müsste es ihn gerade deswegen schnurstracks nach Hause ziehen, doch er wollte und er konnte noch nicht in sein Elternhaus zurück kehren, er war einfach noch nicht bereit dazu. Aber sonst wohin konnte er auch nicht. In das Haus des Dilios konnte er nicht mehr zurück, er war dort zwar Willkommen, obwohl er sich dort sehr wohl gefühlt hatte und die Familie in sein Herz geschlossen hatte. Sein Vater würde es jedoch nicht dulden, dass er nun nach seiner Heimkehr noch immer dort ein und aus ging, und es als sein Zuhause ansah. Und Freunde hatte Astinos ebenfalls nicht, zu welchen er gehen konnte. Es war mittlerweile dunkel geworden und der Regen prasselte stark auf den schmächtigen Jungenkörper herab, welcher durch die mittlerweile leeren Gassen Spartas lief. Seit Stunden weigerte er sich nun Heim zu kommen, doch der Hunger war inzwischen groß, und ihm war furchtbar kalt, so dass er schließlich doch vor dem Haus seines Vaters zum stehen kam. Doch auch hier stand er ziemlich lange und starrte die schwere Eingangstüre an und lauschte den dumpfen Stimmen, welche er von drinnen hören konnte. Sein Vater war nicht alleine, scheinbar vermisste er ihn nicht einmal. Der junge Dunkelhaarige wollte schließlich gerade die Hand heben um anzuklopfen, als sich die Türe öffnete. “Keine Sorge Borias, wir finden ihn schon, er muss ja irgendwo sein!” erklärte Stelios und wollte gerade das Haus verlassen, so dass er beinahe in Astinos hinein lief. “Oh, dass ging ja schneller als erwartet … ich hab ihn gefunden Borias!” erklärte Stelios etwas überrascht und blickte auf den Jungen herab. Mit festen Schritten kam Borias nun näher und drückte Stelios einfach grob beiseite. “Wo warst du?” fuhr er seinen Sohn laut an, der deutlich zusammen zuckte und betrübt den Blick senkte. “Nun, ich lasse euch zwei dann mal alleine!” murmelte Stelios und legte Astinos kurz die Hand auf die Schulter und ließ Vater und Sohn alleine, diesen Streit mussten sie selbst ausfechten. “Was fällt dir eigentlich ein? Ich habe dich schon vor Stunden zurück erwartet? Du hast nach dem Training sofort zurück nach Hause zu kommen. Du wusstest das ich wieder da bin und das dies nun wieder dein Heim ist!” fuhr Borias seinen Sohn an und baute sich bedrohlich vor ihm auf. “Du unnützer Junge!” Noch immer erzürnt blickte Borias auf seinen schweigenden Sohn, packte ihn schließlich beim Nacken und zog ihn hinein und schloss laut die Türe hinter ihnen. “Was hast du dir dabei gedacht? Wo warst du Astinos?” wollte der alte Mann herrisch von seinem Jungen wissen. “Ich … bin durch die Stadt gelaufen!” murmelte er ganz leise. “Verzeih Vater!” bat er leise und fast schon unterwürfig. Borias schüttelte einfach nur verständnislos den Kopf. “Setz dich hin, das Essen ist kalt, das ist deine Schuld, also beschwer dich gefälligst nicht!” forderte der Heerführer und setzte sich auch gleich an den schweren Küchentisch um sich selbst von dem kalten Braten zu nehmen, welcher ohnehin, recht schwarz geworden war und auch das Brot war sehr dunkel. Scheinbar hatte der Heerführer selbst versucht das Essen zu bereiten und war dabei mehr als kläglich gescheitert. Astinos nickte leicht und setzte sich an den Tisch, nahm sich schweigend von dem Essen und nahm sich von dem Wasser. Er schlotterte am ganzen Körper vor Kälte, doch kein Ton des Klagens oder der Beschwerde kam über seine Lippen. Borias nahm das sehr wohl war, doch auch er brachte kein Wort über seine Lippen. “Du warst beim Training sehr unkonzentriert, ich fordere das sich das in Zukunft ändert, du bist mein Sohn und ich werde nicht zu lassen, dass du Schande über die Familie bringst, nur weil du nicht im Stande bist deinen Kopf zu gebrauchen!” erklärte der Alte seinem Sohn nach dem Essen hart und schob seinen Teller beiseite, während Astinos schwer schluckte. Er hatte sich unglaublich bemüht um seinen Vater stolz zu machen, doch dieser redete nur von seinem Fehler. “Wäre dies eine richtige Schlacht gewesen, hättest du dein Leben leichtsinnig vergeudet und das deines Kampfgefährten gefährdet, dass kann sich ein Spartiat nicht erlauben!” fuhr Borias fort und erhob sich. “Räum den Tisch ab und wasch ab, dann geh ins bett, du wirst morgen früher auf stehen, dein Training werde ich ab jetzt selbst übernehmen deswegen fängst du früher an als alle anderen!” erklärte er dem Jungen und seine Stimme machte klar, dass er keinen Widerspruch duldete. Widersprechen würde Astinos ohnehin nicht, er nickte nur und machte sich daran die Aufgabe seine Vaters zu erfüllen, während der ohne einen letzten Gruß in sein eigenes Zimmer verschwand und die Türe schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)