Ayashi - Der Weg zur Wahrheit von abgemeldet ((überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 97: ------------ Sesshoumaru eilte auf direktem Weg in seine Gemächer. Ein Diener hatte ihm bereits eine große Schüssel mit klarem Wasser bereitet und sich wieder zurückgezogen. Sesshoumaru legte das Gewand ab, das er auf seiner Reise getragen hatte, und wusch sich gründlich, ehe er ein frisches Gewand in dunklen Farben anlegte. Er ordnete sein Haar und verließ dann wieder seine privaten Gemächer, um die Beamten in seinem Sprechzimmer aufzusuchen. Mit schnellen Schritten ging er die Gänge entlang. Je eher er das Treffen mit seinen Beamten hinter sich brachte, je eher er mit ihnen besprach, was es zu besprechen gab, konnte er bei Ayashi sein, um die alle seine Gedanken kreisten. Sesshoumaru atmete tief durch und beruhigte sich, bemerkte jedoch, dass er es noch immer nicht glauben konnte, dass sie hier in Shimonoseki war und wohl auch längere Zeit bleiben konnte. „Herr.“ begrüßten ihn die Beamten, als er in das Zimmer trat, und sahen von ihren Unterlagen auf. „Wie weit sind die Arbeiten fortgeschritten?“ fragte Sesshoumaru, nachdem er an einem niedrigen Tisch auf einem Kissen Platz genommen hatte. „Herr, die Unterlagen, die Ayashi-Samas Aufenthalt in Eurem Schloss betreffen, sind beinahe komplett, doch es ist zu überlegen, ob Ihr selbst persönlich mit Kataga-Sama sprechen wollt, bevor Ihr sie dem Rat von Kyoto vorlegt.“ meinte ein älterer Beamter und Sesshoumaru nickte. „Natürlich, das gebietet schon allein der Respekt, den ich für ihn empfinde. Ich hätte ihn gerne bereits davon in Kenntnis gesetzt, dass Ayashi-Sama sich in Shimonoseki aufhält, doch unser Zusammentreffen war… spontaner Natur.“ erklärte er und die Beamten nickten. Sesshoumaru machte eine kleine Pause und sah die Unterlagen durch, die bereits fertig gestellt waren. „Ich erwarte, dass Kataga um eine Unterredung gebeten wird. Drängt mit aller Höflichkeit auf einen baldigen Termin. Außerdem zöge ich es vor, wenn das Treffen in Fukuoka stattfände. Ich bin mir sicher, dass er einwilligen wird.“ „Gewiss, Sesshoumaru-Sama, doch denkt Ihr nicht, dass Ayashi-Sama gerne dabei wäre?“ „Ich denke nicht, dass dies nötig sein wird.“ verneinte Sesshoumaru, da er es wirklich nicht für nötig hielt. Sesshoumaru legte die Unterlagen beiseite und blickte die Beamten aus Nanao einen nach dem anderen an. „Welche Angelegenheit führt euch hierher?“ fragte er schließlich und die Beamten verfielen in zögerliches Schweigen. Ayashi blickte sich in dem Nebenraum ihrer prachtvollen Gemächer um und sog das Aroma der wohlriechenden Öle ein, die das Badewasser so angenehm machten. Eine Dienerin wartete geduldig, bis Ayashi sich anschickte, sich entkleiden zu lassen, während sie die Prinzessin zurückhaltend betrachtete. Ayashi ging einige Schritte in die eine Richtung und dann wieder in die andere, griff schließlich an ihren Obi und löste ihre Waffen von der Taille. „Es duftet wunderbar.“ meinte Ayashi, da es ihr nicht wohl dabei war, nicht mit der Dienerin zu sprechen. „Ja, Hime-Sama.“ entgegnete diese zurückhaltend. „Es duftet nach… Jasmin, aber da ist noch etwas anderes. Was ist das?“ wollte Ayashi wissen und reichte der Dienerin ihr Katana und ihr kürzeres Schwert, damit sie beide im Nebenraum auf dem Schwertständer ablegen konnte. „Das ist der Duft des chinesischen Hibiskus, Hime-Sama.“ gab die Dienerin Auskunft und verließ den Baderaum für einen kurzen Augenblick, um die Waffen aufzuräumen. „Ah… es ist wirklich sehr angenehm.“ wiederholte Ayashi „Wie ist dein Name?“ „Satsu, Hime-Sama.“ antwortete sie und kam in den Raum zurück. Ayashi ließ Sesshoumarus Fell von ihren Schultern gleiten, welches Satsu auffing, ehe es zum großen Teil den Boden berührte. „Der Winter scheint in diesem Jahr sehr früh zu kommen.“ meinte die Dienerin vorsichtig, worauf Ayashi nickte. „Sesshoumaru-Sama war so frei, mir sein Fell anzubieten, damit ich nicht fror.“ „Überaus ehrenhaft.“ stimmte Satsu zu, worauf Ayashi wieder nickte. Satsu legte das Fell zur Seite und half Ayashi dann mit geschickten und vorsichtigen Handgriffen beim Entkleiden. Ayashi ließ sie machen und legte nur ihr Untergewand selbst ab, ehe sie in die Wanne stieg und sich mit geschlossenen Augen in das sehr warme Wasser gleiten ließ. „Herrlich.“ murmelte sie und öffnete ihre Augen ein wenig, um die Dienerin zu sehen. „Ich habe alles, was ich benötige, danke, Satsu. Du kannst dich zurückziehen.“ fügte sie hinzu und die Dienerin verließ nach einer ergebenen Verneigung den Raum. Ayashi lehnte sich entspannt zurück und schloss wieder die Augen. Das warme Wasser tat unglaublich gut auf ihrer trockenen Haut, die lange keine ordentliche Pflege mehr erhalten hatte. Es umspülte sie zärtlich und Ayashi musste lächeln, als ihr Sesshoumarus Hände in den Sinn kamen, nach denen sie sich so sehnte. Sesshoumaru trat geräuschlos in den Raum, aus dem die Aromen von kostbaren Ölen schon vor der Tür in seine feine Nase gedrungen waren. Es hatte ihn beinahe verrückt gemacht, aufmerksam zu lauschen, ob Ayashi wirklich allein war, und nicht gleich hineinzustürmen, doch nun hatte er seine innere Ruhe gefunden. Genüsslich atmete er den Duft der Öle ein, der sich mit Ayashis eigenem Duft so wunderbar vermischte, und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nein, er musste sie öffnen. Er musste Ayashi sehen. Langsam und lautlos schritt er um den Wandschirm, der als Sichtschutz diente, und stellte fest, dass Ayashi mit geschlossenen Augen in der Wanne lag und ganz ruhig atmete. Sesshoumaru lächelte und blickte sie eine Weile einfach nur an. Das Wasser umspielte ihren Körper zärtlich und aus einem Impuls heraus wünschte er sich, dass er einfach das Wasser sein konnte. Ayashi verzichtete darauf, ihre Augen zu öffnen. Sie wusste, dass Sesshoumaru sie anblickte und wahrscheinlich dachte er, dass sie sich ausruhte. In der Tat hatte sie, nachdem sie sich gewaschen hatte, festgestellt, wie müde sie eigentlich war und wie sehr das Bad ihr nach den Strapazen und Unbequemlichkeit der letzten Jahre tatsächlich gut tat. Es war so angenehm, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen konnte, jemals aus der Wanne steigen zu wollen. Sesshoumaru näherte sich ihr langsam und vorsichtig und kniete sich schließlich hinter sie, wobei er ihr sanft seine Hände auf die Schultern legte. Ayashi wurde von einem Zittern erfasst und öffnete schließlich doch die Augen. Sein Blick ruhte liebevoll auf ihr und er berührte leicht ihre Lippen mit seinen, ehe er ihr über die Schultern streichelte. „Wie ist das Wasser?“ fragte er lächelnd. „Sehr, sehr angenehm…“ murmelte sie und lächelte. „… aber du hast dich schon frisch gemacht, sehe ich.“ bemerkte sie und er nickte. „Hast du alles? Brauchst du noch etwas?“ wollte Sesshoumaru wissen und Ayashi schüttelte den Kopf, um seine zweite Frage zu beantworten. Sesshoumaru nickte und ließ seine Finger über ihre Schultern und ihre Oberarme gleiten. Gedankenverloren streichelte er ihre Haut, glitt wieder hinauf zu ihren Schultern und in ihren Nacken, streichelte ihr Haar und Ayashi seufzte leise. „Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.“ meinte sie leise und schloss ihre Augen genießend. „Ich auch.“ gab Sesshoumaru zurück. Er ließ seine Hände über Ayashis oberen Rücken gleiten und sank schließlich neben der Wanne auf den Boden, damit er Ayashi ins Gesicht sehen konnte. Sie tastete nach seiner Hand und er ergriff sie, nur um sie in seiner zu halten, um seine Finger über ihre zierliche Hand streichen zu lassen, um ihr nahe zu sein. „Haben dir die Beamten aus Nanao schlechte Nachrichten überbracht?“ fragte Ayashi und legte den Kopf leicht gegen den Rand der Wanne, um Sesshoumaru prüfend anzusehen. „Nein.“ meinte er kopfschüttelnd, worauf Ayashi eine Augenbraue hochzog und er einräumte: „Es waren auch keine guten Nachrichten, das gebe ich zu.“ Ayashi nickte leicht und strich ihm leicht mit ihren Fingerspitzen über die Stirn, während sie sich im Stillen fragte, wie es nun weitergehen sollte. Wann würde Sesshoumaru mit ihrem Vater sprechen? Wann würden sie die Nachtwache gemeinsam abhalten? Wie würde ihr Verhältnis zu ihrem Vater sich entwickeln? Wie lange würde sie in Shimonoseki bleiben können? „Ayashi, mach’ dir keine unnötigen Sorgen.“ meinte Sesshoumaru leise und Ayashi nickte. „Es wird sich alles so ergeben, wie wir es wollen.“ fügte er hinzu. „Ich glaube dir.“ flüsterte sie und lächelte ihn an. Wenn er das sagte, so glaubte sie ihm tatsächlich. Sie liebte ihn. Sie konnte bei ihm sein. Vielleicht war das wirklich alles, das nun zählte. Ayashi betrachtete Sesshoumaru aufmerksam und stellte fest, dass es gut war, seinem Urteilsvermögen gänzlich zu vertrauen, da es sie mit einer Ruhe erfüllte, die sie gerne hatte. „Ich liebe dich.“ meinte sie gedämpft, ehe sie sich zu ihm beugte, ihre Arme um seine Schultern schlang und ihn in einen langen und leidenschaftlichen Kuss verwickelte, während dem Sesshoumaru sie langsam aus der Wanne hob und an sich drückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)