Ayashi - Der Weg zur Wahrheit von abgemeldet ((überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 54: ------------ Neunundzwanzig Jahre sollten vergehen, ehe die Armee der Verteidiger Japans nach Hyougas Tod die Armee der Eindringlinge besiegen und zerschlagen konnte und ihre Krieger geschwächt, gedemütigt und ohne Hoffnung auf eine erneute Formierung in alle Himmelsrichtungen verstreut werden konnten. Inu-no-taishou, Kataga und Sesshoumaru bestritten den letzten Kampf gegen den rasenden Meroumaru, den Sohn des bereits getöteten Anführers, und gewannen nach tagelangem Ringen endlich die Oberhand, sodass sie ihn töten und seinen Geist für immer und ewig ins Erdreich eingeschlossen werden konnte. Nun war der Sieger endlich festgestellt. Die freudige Nachricht verbreitete sich rasch im gesamten Land und die Krieger kehrten ohne noch mehr Zeit zu verlieren in ihre heimatliche Gebiete zu ihren Familie zurück, und auch Kataga sah seine Tochter wieder. Ayashi empfing ihn lächelnd, doch sie hatte noch keine Zeit gefunden, sich in kostbare Gewänder zu hüllen, also empfing sie ihn, wie sie all die Jahre gekämpft hatte – in Kampfkleidung, bewaffnet und mit ihren langen Haaren zu einem Zopf gebunden. Kataga sah, dass sie müde war, und schloss sie fest in seine Arme. „Ayashi, meine Tochter. Ich bin froh, dich endlich wieder zu haben.“ flüsterte er und drückte sie etwas fester. „Ich bin froh, dass du wohlauf bist, Vater.“ entgegnete sie, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und ließ die Tränen lautlos in seine Gewänder rinnen. „Es ist vorbei.“ meinte er tonlos, streichelte ihr über den Kopf und fühlte, dass sie nickte. „Wir haben Frieden.“ erwiderte sie und löste sich etwas von ihm, um ihn anzusehen. „Frieden.“ wiederholte er und musterte sie. Es war ihm, als habe sie sich verändert, doch er konnte nicht genau sagen, woran er das lag. „Du bist erschöpft, Vater.“ „Ich sollte mich ausruhen, meinst du?“ fragte Kataga, führte Ayashi mit sich über den Hof und sah aus dem Augenwinkel, dass sie nickte. „Ich werde mich erst noch um meine Angelegenheiten kümmern, Ayashi. Du solltest dich ausruhen. Nimm’ ein Bad und wasche den Schmutz und Staub der letzten Jahre ab.“ „So schmutzig bin ich nicht. Oder findest du?“ entgegnete Ayashi leicht lächelnd und schüttelte den Kopf. „Und deine Angelegenheiten können auch noch einige Stunden warten, die Akten und Unterlagen deinen prüfenden Blick noch etwas entbehren und trotzdem wird hier alles seinen gewöhnten Gang gehen, Vater. Du hast Zeit.“ „Ich finde dich verändert, Ayashi. Du bist ruhiger und gelassener. Irre ich mich? Nein, ich denke nicht.“ „Der Krieg verändert uns, doch das ist natürlich. Vielleicht sehe ich einige Dinge nun etwas anders, doch im Grunde bin ich noch ich selbst.“ Kataga nickte nachdenklich und nahm seinen Arm von Ayashis Schultern. „Wie geht es Inu-no-taishou und Se… seinem Sohn?“ fragte sie und blickte ihren Vater lächelnd an. „Sie sind wohlauf. Inu-no-taishou hat in der letzten Schlacht kleinere Verletzungen davongetragen, doch die werden schnell vergangen sein. Sesshoumaru hat nun vor, die Gebiete seines Vaters zu durchkämmen und die letzten Überbleibsel des Krieges beseitigen zu lassen. Danach will er einige Zeit durch die Welt wandern, doch was er dann genau tut, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Ayashi nickte und blickte über den Hof. Das war seine Aufforderung an sie, ihn zu suchen. Sie war sich sicher, dass er sich sehr, sehr leicht finden lassen würde, und hielt es kaum noch hinter den Mauern des väterlichen Schlosses aus. Ayashi verließ das Schloss ihres Vaters, sobald es ihr möglich war und ihr Verschwinden kaum auffallen würde. Mit schnellen Schritten wandte sie sich zuerst nach Osten, kam ungesehen zum Waldrand und blieb dort im Schutz der ersten Bäume stehen, damit sie nicht doch von jemandem entdeckt wurde. Die Zweige über ihr bogen sich leicht im Wind und wippten sanft. Ayashi betrachtete ihre Umgebung ausgiebig, bis ihr ganz entfernt sein Geruch in die Nase stieg. Mit klopfendem Herzen blieb sie noch einen Moment stehen, vergewisserte sich, dass ihr ihre Sinne keinen Streich spielten, und folgte dann seiner Spur, die sie tiefer in den Wald hinein führte. Schließlich sah sie ihn an ihrer Lieblingsstelle im Wald, einem kleinen Wasserfall, der munter über mehrere Felsen sprudelte und dabei feine Tropfen in die Luft wirbelte. Ayashi blieb lautlos stehen und betrachtete ihn. Er saß mit dem Rücken zu ihr im hohen Gras und blickte über die bewegte Wasseroberfläche des kleinen Baches, in den sich der Wasserfall ergoss. „Ayashi.“ sprach er leise ihren Namen aus und Ayashi trat näher zu ihm. Sesshoumaru erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung und blickte auf sie hinunter. In seinem Blick lag Unsicherheit und Verlangen, doch Ayashi war unfähig, irgendetwas zu sagen, obwohl sie ihm so viel hatte sagen wollen. Ihre Hände legten sich an seine Brust, als wollte sie sicher gehen, dass er wirklich hier war, dann wanderten sie zu seinem Nacken und Ayashi drängte sich sanft an ihn. Sie liebte ihn. Seine bloße Anwesenheit machte sie sprachlos, doch diese Gnade, seinen Körper wieder gegen ihren zu fühlen, seinen Atem ganz nah bei sich zu hören, seinen Herzschlag gegen die eigene Brust zu spüren… Sesshoumarus Arme umschlossen sie sofort und pressten sie ganz nah an seinen Körper. Ein leichtes Zittern durchzog ihren Körper, weshalb Sesshoumaru sie ein Stück von sich hielt und mit zwei Fingern ihr Kinn anhob. In ihren Augenwinkeln glitzerten Tränen, die sich langsam auf ihren Weg über Ayashis Wange begaben. „Nicht. Dafür gibt es keinen Grund.“ versicherte er leise und strich die Tränen sanft von ihrer Haut. „Ich kann nur kaum glauben, dass du vor mir stehst. Ich dachte, ich sehe dich nie wieder.“ brach Ayashi ihr Schweigen und presste ihr Gesicht in die Hand, die noch immer an ihrer Wange lag. „Ich bin da, Ayashi.“ entgegnete er. „Ich weiß.“ erwiderte sie und schlang wieder ihre Arme um ihn. „Ich weiß.“ murmelte sie gegen seine Schulter und lauschte seinem unregelmäßigen Herzschlag. „Ich werde dich nie wieder verlassen, Ayashi. Nie wieder. Das verspreche ich dir.“ meinte er und spürte, dass Ayashi nickte, sich jedoch wieder ein wenig von ihm entfernte. Sie lächelte und streichelte seine Wange, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn sanft auf die Lippen küsste. Sesshoumaru hielt sie bei sich, ließ sie nicht zurückweichen und verwickelte ihre Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss, der sie beide atemlos werden ließ. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen… Was hältst du davon?“ „Noch besser.“ murmelte er und begann wieder, sie zu küssen, sodass sie nicht sprechen konnten. Ayashi spürte seine Hände fest an ihrer Taille, die sie gegen seinen Körper drückten und die Bewegungen seiner Lippen auf ihren, die sie beinahe um den Verstand brachten. Langsam fuhr seine Zunge über ihre Unterlippe und sie gewährte ihr Einlass in ihren Mund. „Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt.“ meinte er, als sie ihr Spiel für einen Augenblick unterbrachen, und begegnete dem offenen und herausfordernden Blick ihrer grünen Augen. Ayashi näherte sich ihm weiter, streckte sich zu ihm nach oben und küsste seine Schläfe, die Stelle vor seinem Ohr und seinen Hals. „Dann mach’ aus deiner Sehnsucht Wirklichkeit, Sesshoumaru.“ flüsterte sie ihm ins Ohr und hörte freudig das kehlige Geräusch, das ihm entwich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)