Midnight Guardian von Kernchen ================================================================================ Kapitel 19: Krone, Moony und Midnight ------------------------------------- Professor Dumbledore sah über seine Schulter zu Black, der zurück starrte. Wenn Black nicht so wütend gewesen wäre, hatte er angefangen zu schreien, immer wieder: „Habe ich es euch nicht gesagt?“ Es schien so falsch, dass die einzige Person die glaubte dass Black unschuldig war, die Person war, von der alle glaubten dass er sie töten wollte. Dumbledore wusste, dass es viel bedurfte, um die Sache zu bereinigen und es würde hier beginnen. „Wir haben gerade eine interessante Geschichte gehört, Peter“, sagte Professor Dumbledore fest, als er den Blick wieder zu dem zitternden Mann wandte. „Würdest du uns erklären, warum du deine Freunde an Voldemort verraten hast?“ „I-ich hatte… ich weiß nicht …“, stotterte Pettigrew. „Gib dir nicht die Mühe zu lügen, Peter“, zischte Black, als er einen Schritt vortrat, seine Hände zu Fäusten geballt und versuchte seine Wut im Zaum zu halten. „Du warst ihr Geheimniswahrer! DU hast James und Lily Voldemort ausgehändigt! Du hast mein Patenkind Voldemort ausgehändigt!“ Professor Lupin legte schnell eine Hand auf Blacks Schulter, um ihn daran zu hindern etwas Dummes zu tun. „Wie konntest du nur, Peter?“, fragte Lupin angewidert. „Wie konntest du uns nur so verraten? Wie konntest du James und Lily verraten, nach allem was sie für dich getan haben? Wie konntest du das Harry antun? Er war nur ein Baby.“ Schließlich sprach Professor Snape. „Ich muss zugegen, Pettigrew“, sagte er kühl, „dass du dir keine Ehre machst, zitternd wie ein Baby auf dem Boden zu liegen. Es ist ja nicht so, dass wir dich töten … bislang.“ „Severus“, warnte Professor Dumbledore, tat aber nichts um Snapes Kommentar zu korrigieren. „Wir warten auf eine Erklärung, Peter.“ Pettigrew kauerte sich zusammen und brach in Tränen aus. „Was hätte ich tun können?“, fragte er. „Der Dunkle Lord hat mich gezwungen! Ich hatte Angst! Ich bin nicht mutig! Ich wollte nie, dass es geschieht! Er … er hat Waffen … ihr versteht es nicht … er hatte die Macht … er hätte mich getötet! Ich konnte mich ihm nicht widersetzen!“ Tränen füllten Harrys Augen, als er dort ungläubig stand. Wieder einmal war die Erklärung nicht das was er erwartet hatte. Das war es? Das war Pettigrews ganze Verteidigung für die Zerstörung von fünf Leuten? Er hatte seine Eltern verraten weil er schwach war? Er hatte sie nicht gehasst, sie hatten nichts getan damit er sich gegen sie wandte. „Nun, du hättest sterben sollen!“, zischte Black. „Du hättest für deine Freunde sterben sollen wie wir es für dich getan hätten!“ Professor Dumbledore sah zu den Zuschauern und bemerkte Harry. „Severus, bitte finde einen Weg um Peter festzusetzen“, sagte er ruhig. „Minerva, wenn du das Ministerium benachrichtigen würdest, ich glaube, da muss etwas berichtigt werden was schon längst überfällig ist.“ Dumbledore wandte sich Ron und Hermine zu, während Professor McGonagall zum Kamin ging. „Ihr zwei könnt gehen wenn ihr wollt, aber ich muss darauf bestehen, dass ihr mit niemandem darüber sprecht. Bis die Sache nicht geklärt ist, darf niemand von Sirius Anwesenheit und Peters Rückkehr von den Toten wissen.“ „Äh – nicht beleidigt sein, Professor, aber wie sollen wir das tun?“, fragte Hermine. „Alle haben gesehen wie Harry – äh – Pettigrew in der Großen Halle geschockt hat. Was für eine Erklärung können wir ihnen geben?“ „Ich gehe nicht“, spie Ron, seine Augen nicht von Pettigrew nehmend. „Das … das Ding hat drei Jahre mit mir verbracht. Ich will sehen, wie das Ministerium ihn fort holt. Wenn Harry bleibt, bleibe ich auch.“ Professor Dumbledore nickte den beiden zu, dann näherte er sich Harry, Professor Lupin und Black. „Ihr wisst, dass viele Fragen auf euch zukommen“, sagte er leise, „Wir kennen die Wahrheit. Die Frage ist, was wir dem Ministerium sagen?“ Er sah direkt zu dem durchgerüttelten Teenager und suchte nach einem Zeichen dafür dass er der Unterhaltung Achtung schenkte. „Harry, geht es dir gut?“ Professor Lupin und Black blickten schnell zu Harry und sahen die Tränen, die sein Gesicht hinunter liefen, als er zusah wie Professor Snape Pettigrew an einen Stuhl fesselte. Als Harry nicht antwortete, zog Lupin ihn in eine Umarmung. „Es ist okay, Harry“, sagte er leise, als er zu Black rüber sah und lächelte. „Es ist vorbei. Es ist endlich vorbei. Keine Geheimnisse mehr.“ „Es kümmert mich nicht was wir dem Ministerium sagen, Dumbledore, aber ich will, dass Harry und Remus da raus gehalten werden“, sagte Black. „Harry hat dieses Jahr genug durchgemacht, ohne sich auch noch darum kümmern zu müssen, dass Fudge ihn beschuldigt mir geholfen zu haben. Harry hat nichts dergleichen getan. Er hat mir von vornherein gesagt, dass er euch alle nicht auf diese Art verraten würde.“ „Das mag wahr sein, Sirius, aber Harry hat dem Ministerium wichtige Informationen vorenthalten“, entgegnete Dumbledore. „Für jemanden der Harry nicht so kennt, könnte es so erscheinen, dass er dir seit dem Moment geholfen hat, als er herausgefunden hat, dass du ein Animagus bist. Ich stimme zu, dass Harry dieses Jahr eine Menge durchgemacht hat. Ich tue alles in meiner Macht stehende, um ihn heraus zu halten, du hast mein Wort.“ Black nickte dann wandte er sich wieder Harry und Professor Lupin zu. „Denkst du, du kannst mir je dafür vergeben, dass ich dachte du wärst der Spion, Moony?“, fragte er leise. Lupin blickte zu Black und lächelte. „Nur, wenn du mir vergibst das gleiche gedacht zu haben, Tatze“, antwortete er, „ich hätte es besser wissen sollen, als das zu glauben, was alle sagen.“ Professor McGonagall trat wieder zu der Gruppe. „Der Minister ist unterwegs mit einer Handvoll Auroren“, informierte sie Dumbledore. „Ich habe ihnen nichts von Pettigrew gesagt. Ich bezweifele sowieso, dass er mir geglaubt hätte.“ Professor Dumbledore nickte. „Du hast Recht“, sagte er, dann blickte er zu Professor Lupin. „Remus, ich denke, es wäre das Beste Harry, Ron und Hermine in meinem Gästezimmer zu verstecken, bis wir Cornelius ein paar Dinge erklärt haben -“ Harry und Ron wollten Einspruch erheben. „- und nur solange. Ich weiß, ihr braucht einen Abschluss und den werde ich euch nicht verwehren. Dies geschieht, um Sirius und auch euch zu schützen. Wenn die Auroren dich sehen, Harry, werden sie denken, dass Sirius dich als Geisel benutzt. Wir brauchen sie, damit sie uns zuhören.“ Harry nickte zögerlich und folgte Professor Lupin in Dumbledores Gästezimmer. Als sie den Raum verließen, blickte Harry zurück zu Black, der nickte dass Harry gehen sollte. Harry seufzte geschlagen und betrat das Gästezimmer mit Ron und Hermine, sie setzten sich auf das Bett, während Professor Lupin die Tür schloss. Harry starrte auf den Boden. Er sah die Blicke seiner Freunde nicht. „Wie lange hast du es gewusst, Harry?“, fragte Ron plötzlich und wütend. „Wie lange hast du gewusst, dass Krätze in Wirklichkeit eine Person ist, ohne es mir zu sagen?“ „Ich habe es nicht gewusst, Ron“, gab Harry zu, hielt den Blick aber weiter auf den Boden gerichtet. „Alles was ich hatte war Blacks Geständnis, was nicht viel zählt, wenn man alles bedenkt. Du hast – äh – seinen Tod so schwer genommen, ich wollte es nicht noch schlimmer machen. Es tut mir Leid, dass ich es dir vorenthalten habe. Es tut mir Leid, dass ich euch nicht von Midnight erzählt habe. Es tut mir Leid, dass ich euch nicht erzählt habe Black getroffen zu haben. Ich wusste nicht was ich von allem halten sollte, also wie sollte ich anfangen es zu erklären?“ Hermine setzte sich neben Harry auf das Bett. „Wir verstehen, Harry, oder Ron?“ sagte sie eher, als dass sie fragte und wartete darauf, dass er nickte. „Ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle getan hätte, aber du hättest es nicht allein tun müssen. Wir waren immer ein Team. Ich schätze ich bin ein wenig getroffen. Ich weiß, ich bin euch beiden nicht die beste Freundin gewesen, mit den vielen Fächern, die ich habe, aber ich bin zuallererst eure Freundin. Ich hätte dir geholfen, wenn du mich gebraucht hättest.“ „Das gleiche hier, Harry“, fügte Ron hinzu. „Ich hätte vermutlich nicht geglaubt, dass Krätze Pettigrew ist, aber ich hätte dir mit Black geholfen.“ Dann lächelte er Hermine an. „Ich habe dir gesagt dass Black ihn gerettet hat, Hermine. Dieses Mal habe ich Recht und du Unrecht.“ Hermine rollte mit den Augen. „Ernstlich, Ron“, sagte sie genervt. „Ist das alles an das du denken kannst, nach allem was geschehen ist? Sirius Black ist ein unschuldiger Mann! Weißt du was das heißt?“ „Äh – dass er unschuldig ist?“, sagte Ron unsicher. „Nein“, schoss Hermine zurück. „Er ist Harrys Pate!“ Sie drehte sich zu Harry und lächelte. „Verstehst du nicht, Harry? Du könntest einen legalen Vormund haben außer den Dursleys! Das Ministerium hätte keinen Einfluss darauf!“ Harry seufzte und schüttelte den Kopf. Er würde jetzt nicht über den Sommer oder die Zukunft nachdenken. „Ich denke, du bist ein wenig voreilig, Hermine“, sagte er, „Black ist jetzt nicht einmal ein freier Mann und er war für zwölf Jahre in Askaban. Denkst du wirklich, dass das Ministerium ihm die Obhut über einen Teenager gibt?“ „Keine Sorge, Harry“, sagte Ron sicher. „Dumbledore wird schon dafür sorgen.“ Stille erfüllte den Raum. Harry wollte das Thema ändern und wandte sich an Hermine. „So, nun da wir unsere Geheimnisse teilen“, sagte er mit einem Grinsen, „könntest du erklären wie du zu deinen ganzen Klassen gekommen bist, insbesondere denen, die zur gleichen Zeit stattfanden?“ Hermine hielt ein Lächeln zurück, als die in ihre Robe griff und eine sehr lange und feine goldene Kette herauszog, die um ihren Hals hing. Es hing eine kleine glänzende Sanduhr daran. „Dies wird ein Zeitumkehrer genannt“, sagte sie, „Professor McGonagall hat ihn mir im September gegeben, um zu meinen Klassen zu kommen, ich musste nur versprechen niemandem davon zu erzählen und durfte ihn nur einsetzen um zum Unterricht zu kommen. Im Grunde gehe ich in der Zeit zurück, um an dem Unterricht teilzunehmen, der zur gleichen Zeit stattfindet. Professor McGonagall brauchte eine spezielle Erlaubnis vom Ministerium für mich, also wollte ich ihr Vertrauen nicht missbrauchen.“ „Genial!“, sagte Ron mit einem Grinsen. „Das ist also der Grund warum du so gestresst aussiehst. Du hast längere Tage als wir anderen.“ Hermine nickte als sie den Zeitumkehrer wieder in ihre Robe steckte. „Sagt nur nichts, okay?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Ich muss noch meine Prüfungen überstehen, was ohne ihn fast unmöglich wäre.“ „DAS KÖNNEN SIE NICHT TUN!“ Harry sprang schnell auf die Füße. „Das war Professor Lupin“, sagte er nervös. „Er ist nie böse.“ Es sei denn du zählst das eine Mal, wo er Professor Snape angeschrieen hat. Harry bekam plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Ehe Ron oder Hermine ihn aufhalten konnten, eilte er aus dem Zimmer und rannt in Dumbledores Büro. Professor Dumbledore und Professor Lupin standen dort und starrten den Zaubereiminister, Cornelius Fudge, wütend an, während Professor McGonagall schockiert wirkte und Professor Snape sah … nun … normal aus. Black und Pettigrew waren fort. „Was ist passiert?“, fragte Harry schnell. Fudge erschreckte sich bei Harrys plötzlichem Auftauchen, aber weder Dumbledore noch Lupin rührten sich. „Er glaubt uns nicht, Harry“, spie Lupin. „Sie bringen Sirius zu den Dementoren.“ Harry wurde bleich. Das konnte nicht angehen. „NEIN!“, rief er. „Er ist unschuldig! Was ist mit Pettigrew?!? Haben Sie ihn gesehen?!? Haben Sie nicht mit ihm geredet?!? Pettigrew hat meine Eltern verraten! Pettigrew hat all diese Menschen getötet! Nicht Sirius!“ „Wir haben keine Beweis, dass der Mann Peter Pettigrew ist“, sagte Fudge stur. „Also exekutieren Sie Sirius Black im Grunde, ohne sich die neuen Beweise genau anzusehen, ohne zuzuhören?“, fragte Harry ungläubig. „Das können Sie nicht tun!“ Ehe jemand etwas sagen konnte, marschierte Harry zu Fudge und mit einer Handbewegung hatte er seinen Zauberstab in der Hand. „Sie machen den wahrscheinlich größten Fehler Ihrer Karriere.“ Ohne ein weiteres Wort ging Harry um Fudge herum zur Tür. „Harry, wo gehst du hin?“, rief Hermine. Harry blickte sich nicht mal um, als er die Tür öffnete. „Ich gehe meinen Paten retten“, sagte er und ging, die Tür schloss und verriegelte sich hinter ihm. So schnell wie möglich rannte Harry die Treppe runter, er rannte fast in den Wasserspeier. In dem Moment, in dem die Öffnung breit genug war, dass er sich durchquetschen konnte, hastete er zum Haupteingang. Die Flure waren dunkel, aber Harry hatte sich den Weg bei seinem langen Aufenthalt im August eingeprägt. Sobald Harry den Hof erreicht hatte, schloss er die Augen und lauschte. Er musste sich beruhigen und sein Training nutzen. Es war das einzige was Sirius – Black – Midnight – was auch immer, helfen würde. Das Geräusch von trippelnden Schritten zu seiner Rechten füllte Harrys Ohren. Er öffnete schnell die Augen und rannte in die Richtung des Geräusches. Er konnte vage gedämpfte Stimmen vor sich und hinter sich hören. Aber er zollte ihnen keine Aufmerksamkeit. Es war im Moment nicht wichtig. Er erreichte das Ende vom Innenhof und sah drei Zauberer, die Black zum See zwangen. Sie waren nicht weit weg, aber auch nicht besonders nah. Harry rannte los, er drängte seinen Körper so schnell zu laufen wie er konnte, er betete, dass er sie erreichte, ehe sie die Dementoren erreichten. Er wollte ihnen nicht gegenüber treten, aber er würde es tun, wenn er müsste. Er würde es nicht zulassen, dass Black seine Seele verlor, nur weil Fudge ein Idiot war. Black kämpfte, sodass niemand bemerkte, dass Harry von hinten kam. Harry richtete den Zauberstab auf den Zauberer, der hinter Black ging und flüsterte „Stupor“ und beobachtete, wie der Mann ohnmächtig zu Boden ging. Einer weg, noch zwei. Harry lief weiter als die zwei übrig gebliebenen Zauberer anhielten und sich umdrehten und ihren gefallen Kameraden entdeckten. Harry schmiss sich schnell zu Boden und blieb ruhig. Er konnte sich jetzt noch nicht preisgeben. „Was geht hier vor?“, fragte der eine zur Linken. „Wir holen ihn später“, sagte der zur Rechten. „Lass uns gehen, Black. Du hast eine Verabredung mit einem Dementor, für einen Kuss.“ Der Mann drehte sich wieder um und ging wieder auf den See zu, er zog Black grob mit sich. Harry stand langsam auf und folgte ihnen wieder. Als er an dem bewusstlosen Zauberer vorbeikam, griff er den Zauberstab des Mannes und steckte ihn ein. Lass deinem Gegner nie eine Waffe. Professor Lupin hatte die Regel immer und immer wieder wiederholt, zusammen mit einigen anderen. Harry hatte die Absicht sie alle zu befolgen. Harry erhöhte das Tempo und versuchte sie einzuholen. Sei dir dem bewusst, dem du gegenüber trittst. Er konnte hören wie das Gespräch hin und her ging, sie setzten Black zu. Sie genossen es. Harry dachte, er würde sich übergeben. Wie konnten Leute über so etwas Schreckliches wie den Kuss des Dementors scherzen? Was für Leute arbeiteten im Ministerium? Konzentrier dich auf die Aufgabe vor dir. Harry schnappte aus seinen Gedanken und bemerkte, dass sie fast am See waren. Harry drängte seinen Körper noch stärker und zwang sich aufzuschließen. Er würde seinen Paten nicht verlieren, nicht jetzt, wo er die Wahrheit kannte. Professor Lupin würde nicht den letzten guten Freund verlieren, den er hatte. Sie beide hatten bereits zu viel verloren. Seine Muskeln schrieen, als er dem Trio von Zauberern näher und näher kam Sobald sie nah genug waren, griff Harry an. Er griff den Mann auf der Linken von hinten an, er sandte sein ganzes Gewicht in ihn. Es war nicht viel, aber er schaffte es den Zauberer runter zu drücken, mit dem Gesicht voran in das kühle, feuchte Gras. Harry rollte aus dem Weg und stellte sich schnell dem anderen Mann, er richtete seinen Zauberstab auf ihn und schockte ihn. Der Auror, der überrascht wurde, fiel bewusstlos zu Boden. Harry rollte sich schnell wieder herum, um dem letzten Hindernis gegenüber zu treten. Der Mann eilte auf seine Füße und Harry tat das gleiche, ihre Zauberstäbe aufeinander gerichtet. „Du bist … du bist Harry Potter“, sagte der Zauberer schockiert. „Was machst du hier? Weißt du überhaupt wer der Mann ist?“ „Sirius Black“, antwortete Harry. „Mein Pate und unschuldig der Taten, die ihm angelastet werden, wie können Sie das zulassen? Wir haben euch Peter Pettigrew gegeben? Wir haben euch die Person gegeben, die meine Eltern in Wirklichkeit verraten hat.“ „Harry, du musst versuchen wegzukommen“, sagte Black schnell, „die Dementoren-“ Ehe Black noch etwas sagen konnte, überschwemmte sie intensive Kälte. Harrys Atem blieb ihm im Hals stecken, als seine Sicht schwammig wurde. Harry drehte sich um und sah die Quelle der Gefühle. Ein Schwarm Dementoren schwebte auf sie zu, war über ihnen und um sie herum. Entferntes Schreien füllte seine Ohren. Harry wusste, dass die Zeit abgelaufen war. Schnell übergab er den Zauberstab, den er eingesammelt hatte an Black. „Ich gehe nirgendwo hin“, sagte Harry fest. „Wenn sie dich küssen werden, dann werden sie auch mich küssen.“ Der Auror starrte Harry schockiert an. „Du bist verrückt, Junge“, sagte er, als er vor Harry trat. „Hau ab von hier!“ Black zog Harry dicht an sich, als ob er versuchte ihn vor den Dementoren zu schützen. „Hör zu, Harry, ich weiß, du willst mir helfen, aber du musst von hier abhauen“, sagte er dringend. „Bitte, Harry. Tu das Remus nicht an.“ Harry schloss die Augen und versuchte das Schreien zu ignorieren und sich auf etwas Glückliches zu konzentrieren, während die Dementoren näher kamen. Er erinnerte sich an seine Woche mit Midnight und seine Gespräche mit Professor Lupin. „Du könntest einen legalen Vormund haben“, hatte Hermine gesagt. Harry drehte sich um und trat aus Blacks Armen auf die Dementoren zu. „Expecto Patronum!“, rief der Auror, aber bekam nur silbrigen Nebel hin. „Expecto Patronum!“ „Nein“, stöhnte Black plötzlich. „Bitte … nein …“ Harry blickte über seine Schulter um Black zu sehen wie er auf die Knie fiel. „Sirius, verwandle dich!“, sagte er schnell. „Verwandle dich in Midnight!“ Die Kälte wurde zuviel, um sie zu ignorieren und Harry begann zu zittern. Harry schloss wieder die Augen und zwang sich, an seine Familie zu denken, danach zu greifen und die Stärke zu finden, das zu beschützen, was er so dringend wollte. Er hob den Zauberstab und fühlte wie die Schreie abdrifteten, als er eine kraftvolle Stille tief in seinen Gedanken fand. Dort gab es keinen Schmerz, nur Frieden. „EXPECTO PATRONUM!“, grölte Harry, als er die Augen öffnete. Blendendes, silbernes Licht brach aus seinem Zauberstab und schuf drei klare Formen. Eine war ein großer, silberner Hirsch, Krone, die zweite war ein wilder Wolf, Moony und die dritte war ein großer, silberner, zotteliger Hund, Midnight. Die drei Tiere nahmen ihren Platz um die vier Zauberer ein (drei ohnmächtig, einer nicht) und schirmte sie von den Dementoren ab. Silbriges Licht umfloss sie, als die Dementoren langsam zurück gedrängt wurden. Harry versuchte seine Konzentration zu halten, aber konnte spüren, wie er schwächer wurde. Er fiel auf die Knie, aber hielt seinen Zauberstab weiter nach außen gerichtet, er drückte immer mehr von sich in den Phönixkern. Die Schreie waren fort, aber die Kälte blieb. Er hätte schwören können, dass jemand seinen Namen rief, aber dieses Mal war es nicht die ängstliche Stimme seiner Mutter. „Harry! Harry, sieh mich an!“ Seine Arme fielen an die Seite als er nach vorne kippte; in etwas Festes, aber nicht Hartes. Arme wanden sich um ihn und hielten ihn fest, als gedämpfte Worte in sein Ohr geflüstert wurden. Harry brauchte einen Moment um festzustellen, dass ihn jemand gegen seine Brust hielt wie Professor Lupin es tat, aber die Stimme die er hörte, war nicht die Professor Lupins. Sie wippten vor und zurück, während die Stimme deutlicher wurde. „Komm schon, Harry. Bitte sei in Ordnung. Bitte wach auf.“ „Was in Merlins Namen ist passiert?!?“, rief die Stimme des Ministers. „Was war das?“ „Es war Potter, Minister“, sagte der einzige Auror bei Bewusstsein, als er seine Kollegen wiederbelebte. „Das war sein Patronus. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich habe nie jemanden gesehen der drei Formen hat. Er hat all die Dementoren weggedrängt und uns alle vor dem Kuss gerettet.“ „In dem er sich selbst geopfert hat“, spie Professor Lupin, als er zu dem Teenager hastete. „Wie geht es ihm Sirius?“ In dem Moment bemerkte Harry, dass er in Blacks Armen war. Es war Blacks Stimme, die er gehört hatte. „I-ich weiß nicht“, sagte Black nervös. „Er-er reagiert nicht. Warum reagiert er nicht?“ Professor Lupin seufzte. „Er hat wahrscheinlich wieder den Zauber überladen“, sagte er versichernd, als er in seine Tasche griff, einen Schokoriegel herauszog und ihn auspackte. „Ihm wird es bald gut gehen. Öffne seinen Mund, Sirius.“ Black tat wie ihm geheißen und beobachtete wie Lupin ein Stück Schokolade abbrach und es in Harrys Mund legte. Lupin sah über die Schulter zu den Zuschauern und nickte, um ihnen anzudeuten, dass es Harry bald wieder gut gehen würde. „Cornelius, ich fürchte, ich muss eingreifen“, sagte Professor Dumbledore fest. „Sirius Black ist jetzt unter meinem Schutz, bis Sie die Gelegenheit hatten Peter Pettigrew genau zu befragen und Sirius Behauptung zu bestätigen. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass er nirgendwo hin gehen wird.“ Harry stöhnte, als er langsam die Augen öffnete und Professor Lupin und Black auf sich runter blicken sah. Er spürte kommende Kopfschmerzen und konnte seinen Extremitäten nicht ohne große Anstrengung bewegen. Er konnte, die Schokolade schmecken, die langsam in seinem Mund schmolz, während sich seine Gedanken langsam klärten. Zu sagen, dass er müde war, war eine Untertreibung, aber Harry wusste, dass er nicht schlafen konnte. Dies war noch nicht vorbei. „Mischen Sie sich nicht in Ministeriumsangelegenheiten, Dumbledore“, sagte Mr. Fudge hitzig. „Black hat genug Ärger gemacht! Er ist ein Mörder und Kidnapper! Er bekommt endlich das, was er verdient!“ „Nein“, krächzte Harry, als er versuchte sich richtig hinzusetzen. Er konnte das nicht zulassen. Harry schloss die Augen und versuchte, die Verwirrung abzuschütteln und sich auf den Minister zu konzentrieren. Professor Lupin und Black halfen Harry sich aufzusetzen, indem sie ihn festhielten. „Das können Sie nicht tun. Versuchen Sie nicht Fehler zu vertuschen, indem Sie noch mehr machen.“ Fudge trat einen Schritt auf Harry zu und kniff die Augen zusammen. „Misch dich nicht in Dinge ein, von denen du nichts verstehst, Potter“, spie er. „Du hast dich bereits einmal in Ministeriumsangelegenheiten gemischt. Du solltest dich glücklich schätzen, dass du nicht verhaftet und von der Schule geworfen wirst.“ Harry starrte Fudge böse an, als er seine Kräfte sammelte und langsam aufstand. Cornelius Fudge hatte keine Ahnung wie viel Harry wirklich über Zauberrecht verstand. Er hatte Stunden in der Bibliothek damit verbracht, es zu erforschen, um herauszufinden, was er tun konnte, um von den Dursleys fern zu bleiben. „Ich, Harry Potter, Patensohn und Erbe von Sirius Black, Klage das Ministerium für die falsche Gefangennahme und Verschwörung gegen Sirius Black an“, sagte Harry mit fester Stimme, sein Blick und Stimme schwankten nicht, egal wie sehr er zusammenbrechen wollte. „Ich klage das Ministerium außerdem an, indirekt an den Schmerzen und dem Leid, das ich, Harry Potter, unter meinem Onkel, Vernon Dursley, für zwölf Jahre ertragen musste, beteiligt gewesen zu sein, indem sie verboten, mich bei meinem Paten, Sirius Black, meinem rechtmäßigen Vormund zu belassen.“ Fudge starrte Harry mit geweiteten Augen an, dann gewann er schnell seine Fassung wieder. „Du hast keinen Beweis für irgendeine deiner Beschuldigungen“, zischte er. Harry hielt seinen Standpunkt, trotz des Schwindelgefühls, das sich in seinen Kopf und seine Sicht drängte. „Und Sie hatten keinen Beweis dafür, dass Sirius etwas mit dem Tod meiner Eltern zu tun hatte, aber das hat Sie nicht abgehalten, ihn ohne Verhandlung, die bewiesen hätte dass er unschuldig ist, in Askaban einzusperren!“, rief er. „Ich werde meine Klage offiziell einreichen, wenn es nötig ist, um die Wahrheit bekannt zu machen! Es wird in jeder Zaubererzeitung stehen wie das Ministerium nachlässig einem Todesser und Mörder geholfen hat für zwölf Jahre frei rumzulaufen!“ Fudge wurde bei der Erwähnung der Presse bleich und wandte sich schnell um Hilfe bittend an Dumbledore. „Albus, er ist Ihr Schüler!“, sagte er wütend. „Kontrollieren Sie ihn!“ Professor Dumbledore blickte amüsiert zu Harry, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Minister widmete. „Ja, Harry ist mein Schüler“, sagte er freundlich, „auf den ich ziemlich stolz bin. Harry hat Recht, Cornelius. Er könnte das Ministerium verklagen und Schmerzensgeld fordern. Ich würde ungern sehen, was eine Jury dem Jungen-der-lebt zusprechen würde, nachdem sie Sirius’ Aussage unter Veritaserum und die Wahrheit über Harrys Leben zu Hause gehört haben. Es könnten Tausende von Galleonen werden.“ In dem Moment sah sich Harry um und stellte fest, dass die drei Auroren bei Bewusstsein waren und neben Professor McGonagall und Professor Snape standen. Einer der Auroren trat vor und flüsterte Fudge etwas ins Ohr. Fudges Gesicht färbte sich sofort rot vor Wut, als er die Auroren anstarrte. Harry wusste warum. Da Harry die Klage vor Ministeriumszeugen ausgesprochen hatte, und behauptete, eine offizielle Klage einzureichen, konnten alle Beteiligten in keinster Weise verletzt werden. Kurzum hatte Harry Sirius gerade eine kurze Rettung vor der Hinrichtung gegeben. Fudge war unfähig etwas dagegen zu tun, also zog er mit den drei Auroren, die versuchten ihr Lächeln zu verheimlichen, im Schlepptau ab. Sie fanden es offensichtlich amüsant, dass der Minister von einem Dreizehnjährigen ausgetrickst wurde. Sirius durfte in Hogwarts bleiben, weit weg von den Schülern. Harry beobachtete, wie die Ministeriumsangestellten gingen und versuchte immer noch keine Schwäche zu zeigen. In dem Moment wo sie außer Sicht waren, wurde Harry sofort von Black und Lupin in eine Umarmung gezogen. Das war das letzte an das sich Harry erinnerte, bevor ihn die Dunkelheit übermannte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)