Engel und Dämonen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Ein ganz normaler Tag -------------------------------- „Raven! Du gemeiner Mistkäfer!“ „He! Ich bin kein Mistkäfer!“ „Und ob du einer bist! Ein richtig großer und fetter!“ „Nein!“ „Ein riesengroßer Mistkäfer bist du!“ „Wenn ich ein Mistkäfer bin, was bist dann du? Ein Mistele..“ Ich liebe diese Sticheleien! Aber.. Wollte er gerade ‚Mistelefant’ sagen? Na warte! Dem zeig ich’s! „Halt die Klappe! Ich bin eine wunderschöne und kluge Katze!“ „Du und eine Katze?! Du bist so ‚leise’ wie ein Elefant im Glasladen!“ „Was weißt du denn schon? Du denkst sowieso nur an dich!“ „He! Das ging jetzt aber unter die Gürtellinie!“ „Tut mir leid. Aber du hast mich wirklich erschreckt! Wegen dir habe ich mir auch in den Finger geschnitten! Es tut ziemlich weh!“ „Das wollte ich nicht. Warte einen Augenblick.“ Raven schiebt mich sachte in Richtung Bett sodass ich auf das Bett falle. Er dreht sich um und geht in den anderen Raum des Zwei-Zimmer Häuschens. Ich setze mich so hin dass es ein bisschen gemütlicher für mich auf dem harten Bett wird. Raven kommt zurück und in der Hand hält er eine rote Rose. Ob die für mich ist? Bestimmt. „Allerliebste Shira.“ Seit wann bin ich denn ‚Allerliebst’? „Mit dieser Rose will ich mich bei dir entschuldigen. Nimmst du meine Entschuldigung an?“ Meine einzigste Reaktion ist: Ich sitze mit offenem Mund auf dem Bett und starre ihn an. Seit wann ist er denn so förmlich? Stotternd sage ich:„Na..Natürlich nehme ich deine Entschuldigung an! Wenn du dir schon so viel Mühe machst!“ Was jetzt kommt hätte ich nie gedacht. Raven, mein heimlicher Schwarm, gibt mir einen flüchtigen Kuss! „Danke dass du mir verzeihst...“, er bemerkt dass etwas nicht mit mir stimmt. „Warum siehst du denn so blass aus? Wirst du krank?“ „ Nein, nein. Mir geht es gut. Ich bin nur müde. Ich glaube ich gehe schlafen. Kannst du dich um das Feuer kümmern?“ Er sieht mich an und sagt: „Natürlich kann ich das. Geh ruhig schlafen, ich regle dass mit dem Feuer schon. Schlaf dich so richtig aus.“ Ich bedanke mich und gehe nach draußen um mich zu waschen. Es ist ziemlich kalt draußen und ich muss mich beeilen um mir nicht eine Erkältung einzufangen. Zu meinem ‚Glück’ ist das Wasser auch noch schön eiskalt. Nachdem ich mich flüchtig gewaschen habe nehme ich mir ein Tuch, wickle es um mich und gehe wieder in das Häuschen, ich meine ‚unser’ Häuschen, denn Raven und ich wohnen hier seit mehr als einem Jahr zusammen. Das Häuschen ist nicht gerade das Größte in der Umgebung, aber klein ist es auch nicht. Ich kann mich noch an den Tag erinnern an dem ich in dieses Haus eingezogen bin. Das ist jetzt zwei Jahre her. Bevor ich hier eingezogen bin wohnte ich mit meiner älteren Schwester in einem kleinen aber gemütlichem Häuschen. Es stand in der Nähe des Meeres. Leider ist sie am Tag meines fünfzehnten Geburtstages gestorben. An ihrem Todestag, also an meinem Geburtstag, war ein fürchterliches Gewitter. Meine Schwester starb weil sie eines unserer Hühner, ihr Lieblingshuhn, vor dem sicheren Tod bewahren wollte, denn dieses besagte Huhn wurde in’s Meer gespült. Also schwamm sie ins Meer hinaus um das Huhn zu retten, sie wurde jedoch von der Strömung mitgerissen. Seitdem wurde sie nie mehr gesehen und ich glaube auch nicht dass sie das überlebt haben könnte. Kapitel 2: Aufwachen mit Kissenschlacht --------------------------------------- Ich strecke mich und blinzle in die Sonne. „Bist du schon munter?“, fragt Raven. Ich muss ziemlich komisch aussehen, denn er fängt an zu lachen. Er steht auf, holt einen Spiegel und hält ihn so vor mich dass ich mein Gesicht sehen kann. Als ich mich im Spiegel ansehe, muss ich selber lachen. Meine kurzen Haare stehen in allen Richtungen ab und ich habe Augenringe die schwärzer als der schwärzeste Abgrund der Welt sind. Toll, ganz toll. Raven legt den Spiegel zurück und holt mir einen Kamm. Während ich mich kämme, versucht Raven verzweifelt das Feuer wieder zu entfachen. Vergeblich. Ich beobachte ihn weiter und erkenne dass er ziemlich breite Schultern hat. Er hat eine Entwicklung vom kleinen Nachbarsjungen bis zum erwachsenen Mann durchgemacht. Obwohl ich mir nicht sicher bin ob er diese Entwicklung schon ganz hinter sich hat denn gerade will er mir einen kleinen Ball an den Kopf werfen! „Versuch’s erst gar nicht! Du triffst sowieso nicht! Und wenn du doch triffst dann sehe ich wie meine Großmutter aus!“, mit diesen Worten hat er nicht gerechnet. Ich rechne auch nicht damit, dass er trifft! Was er aber tut. Und es tut ziemlich weh! Er ist ziemlich baff. Es ist auch das erste Mal dass er mich getroffen hat! „Ich habe dich getroffen!“, Raven fängt an einen Freudentanz zu tanzen. Ich sehe ihm zu wie er durch den ganzen Raum tanzt. „Bewohner der Erde, passt auf! Denn hier kommt der Meisterschütze Raven!“, schreit er übermütig. Jetzt ist er endgültig durchgeknallt! Er hat aufgehört anzugeben und nun baut er sich vor mir auf. Ich muss zu ihm aufsehen denn er ist um mehr als einen Kopf größer als ich. In seinem Gesicht nistet sich ein echt fieses Grinsen ein. „Warum grinst du so?!“, frage ich ihn und er antwortet mir mit einem frechen Grinsen: „Weil ich darauf warte dass du so alt aussehen wirst wie deine Großmutter!“, er sieht mich nachdenklich an „Schade. Bis jetzt siehst du gleich hässlich aus wie immer.“ Vor Entrüstung bringe ich kein Wort heraus. „Du fieser Schuft!“, mit diesem Kampfschrei schnappe ich mir einen Polster und pfeffere ihn mit Wucht in Raven's hämisch grinsendes Gesicht. Ich hole noch einmal aus doch Raven schubst mich sodass ich ins Schwanken komme. Doch bevor ich mein Gleichgewicht endgültig verliere und auf den kalten Steinboden knalle fängt mich Raven auf. Er sieht mich an und in seinem Gesicht ist wieder dieses fiese Grinsen zu sehen. Plötzlich ist draußen ein lauter Knall zu hören und Raven lässt mich vor Schreck fallen. „Au!“ Ich lande ziemlich unsanft auf dem Steinboden. Es tut verdammt weh, ich glaube ich habe mir mein Steißbein gebrochen. „Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht fallen lassen.“, er sieht aus dem Fenster „Ich weiß nicht was das für ein Knall war, aber es muss etwas Großes gewesen sein, denn die Leute rennen wie Hühner auf den Straßen herum. Ich sehe mal nach. Warte hier, bin gleich wieder da.“ Und schon ist er in seiner Jacke und geht hinaus. Durch das Fenster sehe ich wie er auf einen Bewohner des Dorfes zugeht und ihn fragt was für den lauten Knall verantwortlich war. Der Dorfbewohner scheint sehr aufgeregt zu sein denn während er spricht fuchtelt er wild mit den Händen herum. Im Schnelltempo scheint er Raven alles erzählt zu haben denn Raven bedankt sich flüchtig und rennt zurück zum Haus. „Raven! Was war die Ursache für diesen Knall?“, frage ich ihn als er wieder ihn der Hütte ist. Er sieht mich an und sagt nur: „Ein Engel.“ Ich starre ihn ungläubig an. „Ein Engel!?“ Mit seinem altbekannten Grinsen meint er ironisch „ Tja...Alles Gute kommt von oben!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)