How to fight against Umbridge von Elementargeist (HPxDM (SSxRL)) ================================================================================ Kapitel 14: Wahre Liebe? ------------------------ Disclaimer: Alle Rechte gehören JKR. Warnung: Slash, OCC, kein Band 7 Vielen Dank für eure lieben Reviews. @Ellibys1987: Nein, ein Tippkrampf hab ich noch nicht. Hab ja noch einen Vorsprung. Ich fürchte, für meine Ideen, ist meine chaotische Phantasie zuständig *ihr die Schuld zu schieb*. Und gaaaanz viel FF-Konsum. @Dranza-chan: Ich glaub nicht, dass Draco Harry schlagen wird. Sonst hätte er ja nicht jedes vorherige Spiel gegen ihn verloren. Und Hermine hat die Jungs echt gut im Griff. Sie ist ziemlich occ, fürchte ich. ^^° @Chokolate333 *Kekse futter* Wunder mich sowieso, warum die Schüler so selten erwischt werden o.O Ständig treiben sich alle auf dem Astronimieturm rum (zumindest in den FF´s - natürlich auch bei mir!). Jaaah, bis Harry und Draco einen gemeinsamen Nenner haben... Aber heute macht Harry ein riesen Schritt in die richtige Richtung. @fossybaer: Danke sehr *erröt* Ich hoffe, die ens ist angekommen. Zur Zeit lade ich immer Samstags und Mittwochs hoch. Hab noch genügend Kapitevorsprung. @Rayanne: Ich fürchte, diese FF ist sehr vom 5. Band inspiriert. Oder eher noch vom Film. *schäm* Aber die unsterbliche JKR würde natürlich niemals so ein Chaos verbrechen, wie ich gerade... ^^° @-Mirabelle-: *Tee schlürf* Das Probem mit den Avadas ist, dass dann gleich die Auroren auf der Schwelle stehen. Außerdem kann Rache ja auch seeeehr genußvoll sein. Und Werwölfe sterben bei der Berührung mit Silber. Oder erleiden zumindest schreckliche Schmerzen. Gibt beide Variationen. *einiges andeutet**grinst* @Frankie: Jaaah, die beiden könnten einem fast leid tun. Aber jetzt schubst Hermine Harry in die richtige Richtung. Draco sollte ihr dankbar sein. @Roi_Soleil_Leon: Ich fürchte, Hermine ist sehr occ. Richtig slytherin-like. Aber irgendwie gefällt sie mir so. @YeneRiddel: Danke für den Kuchen *mampf* *Lavendelkakao rausstell* Ja, Hermine ist reichlich occ. Meine Schuld, *schäm irgendwie mag ich sie so böse... @Yami-san: Mal sehen, ob du richtig lagst (glaub ich aber eigentlich ^^). *** 14. Kapitel Wahre Liebe? „Doch Liebe, das ist vielerlei und nichts davon ist logisch“ Zitat aus „Die Brautprinzessin“ von W. Goldmann Der jungfräuliche Tag dämmerte blutrot und unheilvoll über den Zinnen von Hogwarts. Er kündete von nahenden Schlachten und grausamen Gemetzeln. Es war ein Morgen für Endkämpfe und Tote. Allerdings verschliefen ihn die meisten Schüler schlichtweg, denn es war Samstag. Einige wenige saßen schon in der großen Halle und klammerte sich an dampfenden Kaffeebechern fest. Doch niemand trieb sich um diese Zeit bereits auf den Länderein herum. Deshalb sahen auch nur ein paar Einhörner am Rande verbotenen Waldes, wie in kurzen Abständen mehrere Zauberer rund um das Schloss die Appariergrenze überschritten und im Schutze eines Vernebellungsspruches auf eine kleine Seitentür zueilten. Die meisten trugen ihren besten Umhang und lutschten Pfefferminzbonbons. Einige hatte ihre Haare mit Kokosöl zurück gekämmt oder dicke Siegelringe angelegt. Mehr als einer sprach auf den letzten Metern noch schnell einen Lockhart-Zahnweiß-Zauber. Alle wurden, ohne einander über den Weg zu laufen, von Siebtklässlern aus Gryffindor in Empfang genommen und bis in das Schulleiterbüro gebracht. Die Porträts würden später darüber tratschen, dass zur selben Zeit ein gewissen, blonder Slytherin Professor Umbridge mit einer falschen Nachricht in ihr Arbeitszimmer lockte. *** Dolores Umbridge war von ihrem Lieblingsregelwächter, Draco Malfoy, aus dem Schlaf gerissen worden. Der Slytherin hatte ihr berichtet, dass mehrere dubiose Gestalten zur ihrem ureigensten Arbeitszimmer schlichen. Sie schickte ihn daraufhin los, um Filch und sein Hilfshausmeister zu holen, und machte sich selbst mit gezücktem Zauberstab auf den Weg, um die Übeltäter zu stellen. In Plüschpantoffeln, mit wehendem rosa Morgenrock und aufgewickelten Löcken, stürmte sie in das Schulleiterbüro. Um ihren Schreibtisch versammelt standen mehrere Zauberer in Festroben. Einer hatte eine Flasche Champagner mitgebracht, ein anderer Rosen. Außerdem lag ein seltsamer rosa Nebel im ganzen Raum und es roch nach Zuckerwatte. Was Umbridge nicht wusste, war, dass all diese Männer eines verband: jeder von ihnen hatte auf dieselbe Von-Herz-zu-Herz-Anzeige (mit romantischen Harfenspiel) im Tagespropheten geantwortet. Daraufhin waren sie alle von einer junger Hexe hierher bestellt worden. Wäre Dolores Umbridge in Zaubertränken bewandt gewesen, hätte sie vielleicht den zuckersüßen Geruch wieder erkannt, oder den rosa Dunst. Denn es handelte sich dabei, um einen Liebestrank, der seine Wirkung nur bei Männern entfaltete und wie ein Parfüm im ganzen Raum versprüht werden konnte. Wer immer den rosa Nebel einatmete, verfiel dem nächsten weiblichen Wesen, auf das sein Blick fiel. Doch Dolores hatte Zaubertränke immer verabscheut. Und so erriet sie nicht, was die fremden Zauberer am frühen Morgen in ihr Büro geführt hatte oder warum die Männer sie plötzlich so verlangend anstarten. Den Plüschpantoffeln und den Lockenwicklern zum Trotz. Um ein Mindestmaß an Würde ringend, trat sie vor die Zauberer hin. „Meine Herren, erklären Sie sich! Was führt Sie um diese Zeit in mein Büro?“, bellte Umbridge. „Die Liebe! Nichts als die Liebe!“ Mit diesen Worten warf sich der Zauberer, der ihr am nächsten Stand auf die Knie und griff nach ihren Händen. „Welch Weibespracht! Welch lieblich Antlitz! Holde Erscheinung, du blendest meine müden Augen!“ Er begann dicke Schmatzer auf ihren Patschhändchen zu verteilen. Vor lauter Schreck ließ Umbridge ihren Stab fallen und sofort waren zwei weitere Zauberer zur Stelle, um ihn aufzuheben. Es gab eine kurze Rangelei, darum, wer ihn ihr mit einer Verbeugung überreichen durfte. Im Hintergrund begann der Zauberer mit der lila Schleife und den Rosen Liebesgedichte zu rezitieren. Ein anderer packte seine Gitarre aus, um ihr ein Ständchen zu bringen. Ein dritter versuchte sie mit Pralinen in Herzchenform zu füttern. Ein besonders mutiger Zauberer begann auf ihrem Schreibtisch einen Strip hinzulegen. Er schleuderte seine Kleider einzeln nach der fassungslosen Schulleiterin. Gerade als Umbridge sein Hemd auffing, loderten die Flammen im Kamin grün auf und Rita Kimmkorn trat breit lächelnd auf den Teppich hinaus, gefolgt von einer jungen Fotografin. Da die beiden Frauen waren, hatte der Liebestrank in der Luft keine Wirkung auf sie, so dass sie sich ganz auf die ungewöhnliche Lage in Hogwarts Schulleiterbüro konzentrieren konnten. Darüber hinaus, drängelten sich in den Gemälden inzwischen unzählige gemalte Hexen, Zauberer, Vampire und Feen, um ja nichts zu verpassen. Das hier würde das heißestes Gesprächsthema des Jahres sein. Aber auch Draco war derweil nicht untätig geblieben. Gemäß Umbridge Anweisungen, hatte er Filch zu ihr hinauf geschickt. Als der Hausmeister die Wendeltreppe hinauf jagte, um seiner Chefin beizustehen, lag ein Hauch von Mitleid in Dracos silbernen Augen. Und sehr viel mehr Schadenfreude. „Professor Umbridge, wie gedenken Sie unseren Lesern diese Situation zu erklären?“, erkundigte Rita sich gerade liebenswürdig. „Haben Sie beschlossen, sich dauerhaft zu binden, oder handelt es sich nur um eine heiße Affäre zwischen zwei Semestern?“ Mehrere Zauberer beschworen gleichzeitig, Miss Umbridge in den Stand der Ehe einzuführen. Rita schrieb eifrig mit. In exakt diesem Augenblick stürzte Filch herein, gefolgt von seinen Gehilfen. Die drei Männer blieben auf der Stelle stehen, atmeten den rosa Dampf ein und ihre Blicke verklärten sich. Der oberste Hausmeister sank vor Umbridge auf die Knie und bedeckte den Saum ihres Morgenrocks mit feuchten Küssen. „Meine goldene Butterblume! Mein süßes Gänschen!“ Verzückt lehnt er sich an ihre dicken Schenkel. „Sind Sie von Sinnen, Mann?“, fauchte Umbridge und versuchte ihn von sich zu stoßen. „Dein holder Anblick genügt, um einen Zauberer seine Sinne vergessen zu lassen“, säuselte Filch. Jetzt rieb er seine bärtige Wange an Umbridge Rundungen. „Willst du mein Eheweib werden, mein zartes Elfchen?“ Die Bewohner der Porträts begannen zu klatschen und zu pfeifen. Rita schrieb mit Feuereifer in ihren Block und die Fotografin schoss im Sekundentakt Bilder. Umbridge war den Tränen nahe. „Raus hier! Hinaus, sage ich!“ Sie trat nach dem schmachtenden Hausmeister. „Fort aus meinem Büro!“ Als nächstes zog sie ihren Pantoffel aus und teilte damit Schläge nach allen Seiten aus. Doch auch das konnte ihre Verehrer nicht verjagen. Einer hatte wieder damit begonnen Liebesgedichte zu rezitieren. Zwei prügelten sich aus Eifersucht. Der Stripper auf ihrem Schreibtisch hatte inzwischen von einem Bauchtänzer Konkurrenz bekommen. Filch versuchte Umbridge Gesicht mit Küssen zu überziehen, während seine Gehilfen ihrer Hingabe mit innigen Schwüren Ausdruck verliehen. Von den Porträts alarmiert, wollten mehrere Lehrer der Schulleiterin zu Hilfe kommen. Innerhalb weniger Minuten kniete Flitwick neben Filch auf dem Teppich und verfasste glühende Liebesbriefe. Severus Snape und Remus Lupin erreichten Zeitgleich das Büro. Doch im Gegensatz zu seiner Arbeitgeberin, erkannte Severus den Liebestrank sofort. Er wurde leichenblass, packte Lupin beim Arm und zehrte ihn kommentarlos die Wendeltreppe hinab. „Frage Sie nicht!“, zischte er den erstaunten Werwolf an. „Und um Merlins Willen, gehen Sie nicht dort hinauf, so lange Sie noch einen Funken Selbstachtung haben. Wir müssen Minerva und Poppy holen. Alles andere ist vollkommen sinnlos.“ *** Erst gegen Mittag hatte Dolores Umbridge sich so weit gefasst, dass sie wieder vollständige Sätze zu Stande bringen konnte. Und sogleich schrie sie nach Rache. Die Porträts weigerten sich der Schulleiterin Auskunft darüber zu geben, wie die fremden Zauberer in ihr Büro gelangt waren, aber Umbridge glaubte auch so den Schuldigen zu kennen. Mit zur Hälfte aufgelösten, unordentlichen Lockenwicklern und noch immer in Pantoffeln marschierte sie in den Kerkern auf. Sie fand Professor Severus Snape in seinen Privaträumen. Er bat sie mit einem gezwungenen, schmallippigen Lächeln hinein. „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Professor?“ Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er sie lieber gefesselt und mit Eisenkugeln an den Knöcheln im See versenkt hätte. „Sie!“, jaulte Umbridge und bohrte ihren Zeigefinger in Snapes Brust. „Sie! Sie haben die Frechheit mich das zu fragen? Nach allem, was Sie angerichtet haben? Die Wahnsinnigen in meinem Büro! Der Liebestrank! Die Presse! Dafür werden Sie mir büßen. Ich will Sie in Askaban sehen, hören Sie, Snape?!“ „Das dürfte schwierig werden, selbst wenn Sie mit ihren Anschuldigungen recht hätten“, kommentierte Severus trocken. „Ich werde bis zum obersten Gerichtshof gehen! Bis zum Zaubereiminister! Bis zum höchsten Rat aller Magier! Ich werde…“ Der Zaubertrankmeister hob die andere Augenbraue und brachte sie damit nachhaltig zum Verstummen. Es war schon erstaunlich, wie ihm das immer wieder gelang. „Professor Umbridge“, schnarrte Snape heiser, „Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass ich mich zu so kindischen Streichen herablassen würde. Mein persönlicher Tränkevorrat enthält Gifte, die ihnen den letzten Rest Verstand rauben, den Willen brechen und die Sinne benebeln können. Wenn ich tatsächlich versuchen würde, Ihnen zu schaden, hätten Sie mit einem ganz anderen Kalieber zu kämpfen.“ „Da!“, kreischte Umbridge auf. „Sie tun es schon wieder! Sie bedrohen mich! Sie wollen meinen Posten. Sie wollen Schulleiter von Hogwarts werden. Geben Sie es ruhig zu. Aber Ihre dunklen Machenschaften wurden durchschaut. Ha, Elender!“ Sie warf den Kopf zurück und lachte zittrig. Die letzten Stunden hatten ihr eindeutig schwer zugesetzt. Severus verdrehte die Augen. „Sie haben mir nicht zu gehört. Ich sagte…“ „Streiten Sie es nicht ab! Sie haben den Liebestrank im Büro versprüht. Sie haben die Kimmkorn geholt. Sie haben die Männer ins Schloss gelassen.“ Triumphierend funkelte sie den sichtlich genervten Zaubertrankmeister an. „Ich werde jetzt die Auroren rufen!“ „Das wird nicht nötig sein, denk ich. Professor Snape kann diese Verbrechen gar nicht verübt haben, denn er war die ganze Nacht über bei mir.“ Bei diesem Geständnis erbleichten Dolores Umbridge und Professor Severus Snape unisono und fuhren zu dem Neuankömmling herum. Remus Lupin war unbemerkt durch das offene Porträt herein geschlendert. Jetzt legt er von hinten schützend einen Arm um seinen vermeintlichen Bettgefährten und stützte sein Kinn auf dessen Schulter ab. Severus zuckte unter seiner Berührung zusammen, als habe er sich verbrannt und wäre geflohen, wenn Lupin ihn nicht festgehalten hätte. Zum Glück bemerkte Umbridge von alledem nichts. Sie starrte die beiden Männer aus weit aufgerissen Schweinsäuglein an. Ihr Mund klappte mehrmals lautlos auf und zu. Dann stotterte sie: „Das ist… also, ich meine… zwischen Männern – Pervers! – und überhaupt, ich werde Ihnen beiden auf der Stelle kündigen. Noch nie hab ich so etwas…“ Ihr Blick glitt rastlos vom einem zum anderen. „Wie Sie bestimmt wissen“, unterbrach Lupin sie sanft. „Ist die Partnerwahl schon seit 1117 auf Hogwarts kein Kündigungsgrund mehr. Und darüber hinaus Privatsache. Auf Widersehen, Professor Umbridge. Ich wünsche Ihnen noch einen recht angenehmen Samstag.“ Das Porträt war gerade hinter der Schulleiterin zu geschwungen, als Severus auch schon Lupin fort stieß und einen Sicherheitsabstand von mehreren Schritten zwischen sie brachte. Er versuchte nicht aus das warme Kribbeln zu achten, dass der schwere Arm der VgdK-Lehrers auf seiner Brust, die Hand des Werwolfs auf seinem Arm ausgelöst hatte. Stattdessen funkelte er seinen Kollegen bedrohlich an. „In einer Stunde wird das ganze Schloss darüber informiert sein, wo ich angeblich meine Nächte verbringe. Zu frieden, Lupin?“, knurrte Severus und massierte sich allen zehn Fingerspitzen die Stirn. „Und vermutlich werden sie uns außerdem in kürzester Zeit eine jahrelange Liebschaft, heiße Affären und ein Eheversprechen andichten.“ Lupin lächelte milde. „Wie ich sehe, hast du Tee aufgesetzt. Das trifft sich gut, ich habe noch nicht gefrühstückt.“ Müßig schlenderte der Werwolf zum Teewagen herüber und schenkte sich eine dampfende Tasse ein. „Mhhh, ein Darjeeling `First Flush´. Du musst ein Vermögen dafür bezahlt haben, Sev.“ Er nahm den Shakespeare Band zur Hand. Severus schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, zählte im Geiste langsam bis fünfundzwanzig – und hatte immer noch das dringende Bedürfnis Lupin an die Gurgel zu fahren. „Und was genau, führt Sie in meine Privaträume, Professor?“, zischte er, unfähig den Unterton der Verzweiflung aus seiner Stimme zu verbannen. Remus hatte sich in ein Sonett vertieft, genoss die vollmundige Blume des Tees auf seiner Zunge und die Wärme des flackernden Kaminfeuers. Na gut, vielleicht war er ein kleinwenig geistesabwesend. „Entschuldige, ich war so vertieft. Hast du gerade was gesagt?“ Aus irgendeinem Grund sah Severus Snape plötzlich noch verbissener aus als sonst. In solchen Augenblicken überkam Remus immer der spontane Wunsch, den pessimistischen Zaubertrankmeister tröstend in die Arme zu schließen. Allein Severus berüchtigter Todesblick hielt ihn wieder davon ab. „Gibt es irgendeinen plausiblen Grund, warum Sie mich in meinen Privaträumen heimsuchen, Lupin? Ist der dunkle Lord zurückgekehrt? Wird das Schloss belagert? Haben die apokalyptischen Reiter das Armageddon angekündigt?“ Severus Stimmt troff vor Sarkasmus, doch der anderer Lehrer nippte nur ungerührt an seinem Tee. „Ganz so dramatisch ist es dann doch wieder nicht. Aber in einer Woche ist Vollmond.“ „Tatsächlich? Wissen Sie, ich besitze selbst eine Mondtabelle. Dieses Faktum ist mir also durchaus bekannt!“, stichelte Severus. Lupin verdrehte zur Antwort nur die Augen. „Sie wissen doch, dass der Wolfsbahntrank erst am Tag vor Vollmond eingenommen werden kann. Außerdem ist er noch längst nicht fertig“, erklärte der Schwarzhaarige. „Ich bin nicht wegen dem Wolfbanntrank gekommen, sondern wegen dir!“ Abrupt wand der Zaubertrankmeister sich ab. Das war ja wieder so typisch Gryffindor! Immer hilfsbereit, immer zur Stelle, wenn man sie wirklich nicht brauchte. Dieser Pfadfinderverein würde ihn eines Tages noch um seine, eh schon im Mitleidenschaft gezogene, geistige Gesundheit bringen. „Ich brauche keine Hilfe, am wenigsten von Ihnen“, zischte Severus eisig und ohne sich umzudrehen. „Das sah vor drei Wochen aber ganz anders aus!“ Lupins Stimme hatte ungewohnter Schärfe gewonnen. Er stand jetzt unmittelbar hinter dem Zaubertrankmeister. „Warum verletzt du dich selbst? Hast du den Wolfsbahntrank nicht genommen?“ „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Immerhin habe ich noch keine Schüler angegriffen.“ Remus widerstand heldenhaft der Versuchung, seinem Kollegen erst eine schallende Ohrfeige zu geben und ihn dann besinnungslos zu küssen. Solche Anwallungen löste Snape regelmäßig bei ihm aus. Und das seit Jahren. Ein Wunder, dass es noch keiner gemerkt hatte. Doch statt sich auf seinen Kollegen zu stürzen, versuchte Remus sich daran zu erinnern, wie vor dem letzten Vollmond in Snapes Labor gekommen war. Der Zaubertrankmeister hatte gerade die Kessel magisch gereinigt. Der dampfende Trank war bereits fertig und gleichmäßig auf zwei Becher verteilt worden. Auf zwei Becher! Plötzliches Verstehen flackerte hinter Remus Stirn auf. „Du nimmst ihn, aber er wirkt nicht? Das ist doch unmöglich! Ich habe mit anderen Werwölfen gesprochen. Alle haben einstimmig gesagt, dass…“ „Raus!“, fuhr Snape ihn. „Severus, ich könnte dir helfen! Wir könnte uns bei Vollmond gemeinsam verwandeln und ich halte dich dann davon ab, dich selbst zu beißen.“ „Ich sagte, raus!“ „Du kannst dich nicht…“ Der Tränkemeister hatte seinen Zauberstab gezückt und auf Lupin gerichtet. „Verschwinden Sie Augenblicklich aus meinen Privaträumen! Oder ich werde nachhelfen!“ Erst, als der andere Lehrer längst gegangen war, senkte Severus zitternd den Zauberstab. Er ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen, den Kopf in die Hände gestützt und wartete darauf, dass sein Herz zu rasen aufhörte. Seit Greyback ihn in der letzten Schlacht gebissen hatte, nahm er einmal im Monat den Wolfbahntrank zu sich. Er wusste, dass er fehlerfrei gebraut hatte, und dennoch reichte die Kraft des Trankes nicht aus, um die Bestie vollständigen unter Kontrolle zu bringen. Denn Vollmond für Vollmond kamen mit dem Werwolf all jene Erinnerungen und Gefühle zurück, die er als Mensch so sorgfältig aus seinem Bewusstsein verbannt hatte. Grausamkeiten aus Todessertagen, die er längst vergessen glaubte, standen ihm plötzlich wieder deutlich vor Augen. Schreie hallten, Jahre zu spät, in seinen Ohren nach und Flehen, dem er nicht nachgekommen war. Dazu kam seine bodenlose Angst vor Werwölfen, die ihn seit jener Nacht verfolgte, in der Remus Lupin ihn in der Heulenden Hüte fast angefallen hätte. Mit alledem vor Augen, verlor er in jeder Vollmondnacht aufs Neue die Beherrschung über seine unterdrückten Instinkte und zerbiss sich wie in Rasender selbst. Severus hätte sich nichts mehr gewünscht, als diesen Alptraum nicht allein durchstehen zu müssen. Und gleichzeitig wusste er, mit absoluter Gewissheit, das er den Anblick eines anderen Werwolfs in dieser Verfassung nicht ertragen hätte. *** Am Sonntagabend stolperte Harry wieder einmal lange nach Beginn der nächtlichen Ausgangsspeere in den Gryffindorgemeinschaftsraum. (Was nicht sehr schwer war, denn seit Umbridge zurück war, begann die Ausgangssperre um 20 Uhr). Hermine war als einzige Schülerin noch wach. Sie hatte sich in einen Sessel am Kamin gesetzt und mehrere Bücherstapel um sich verteilt. Notizen ragten aus den Seiten heraus. Tintenflecken überzogen ihre Hände. Sie hatte einen leicht irren Blick bekommen. „Hey!“, begrüßte Harry in wortkarg und ließ sich in den nächsten Sessel fallen. Aus nur zu gut bekannten Gründen war seine Krawatte verrutscht und sein Kragen stand offen, so dass der rote Knutschfleck über seinem Schlüsselbein deutlich zu sehen war. Hermine sah von „Verwandlung in der Abschlussklasse – Was Ihre Professoren Sie fragen werden!“ auf, entdeckte die Spuren von Malfoys neusten Bemühungen und errötete bis in die Haarwurzeln. „Hast du einen äh… netten Abend gehabt?“ Irgendwie klang der Hauch eines Zweifels in ihrer Stimme mit. „Kommt drauf an, was man so unter nett versteht!“, grummelte Harry missmutig. Genauso gut hätte er auch schreien können: Ja, es war großartig und ich hätte fast geheult, als Draco aufgehört hat. Weil ich noch so viel mehr von ihm schmecken wollte. Doch stattdessen starrte der Schwarzhaarige nur abweisend in das herunter gebrannte Kaminfeuer. „Aber Mal… na gut, Draco, versucht doch nicht dir irgendwas Ekeliges anzutun, oder?“, fragte das Mädchen scharf. Harry sah sie verständnislos an. „Ich meine, er zwingt dich nicht dazu….“ Sie schien Probleme damit zu haben, die richtigen Worte zu finden und beschränkte sich dann auf ein: „Er zwingt dich nicht dazu es auf irgendeine Weise zu machen, die dir nicht gefällt! Ohne Gel, zum Beispiel! Und ihr nehmt hoffentlich Kondome!“, setzte sie trotzig hinzu. Harry starrte seine beste Freundin erst völlig entgeistert an. Dann begann er unterdrückt zu kichern. Nur wenige Sekunden später, brach ein explosionsartiges Lachen aus den beiden heraus und hallte durch den verwaisten Gemeinschaftsraum. „Ernsthaft, Mine, du hörst dich an, als wärst du meine Mutter. Bitte versuche niemals, mich über Blüten und Bienen aufzuklären!“ „Kann ich mir gerade noch verkneifen! Aber Schutz ist wichtig, weißt du?“, kicherte sie. „…“ „Ich meine, ihr habt doch…“, stotterte Hermine. Harry fand plötzlich einen überaus interessanten Band über die Zauberkunst im elften Jahrhundert zwischen ihren Schulsachen. Kaum zu glauben, wie primitiv die Sprüche damals noch gewesen waren! Tiefstes Mittelalter eben! „Also nicht?“, hakte seine angeblich beste Freundin nach. „Aber ich meine, du klebst doch förmlich an ihm. Und die Zeichen sind ja wohl ziemlich klar.“ Sie deutete auf Knutschfleck. „Und du wirkst nicht, als ob du seit Wochen mit Brechreiz kämpfen würdest!“ Harry war bei einem fesselnden Kapitel über die Entwicklung der ersten Zauberstäbe angelangt. „Ich meine, du willst „es“ doch, oder?“ Obwohl ihre Wangen inzwischen vor Verlegenheit brannten, schaffte es Hermine ihm einen ihrer eindringlichsten Blicke zu zuwerfen. „Hmmmmm!“ „Gut. Und Malfoy steht die Geilheit so deutlich im miesen Gesicht, dass sie schon fast herausspringt. Also, was ist das Problem?“ „Erliebtmichnichtundsowillichdasnichterwirdmichnurausnutztenunddannniedermachen!“, nuschelte Harry und las zum dritten Mal denselben Absatz. „Wie?“ „Ich sagte, er liebt mich nicht und so will ich das nicht. Er wird mich nur ausnutzen und dann nieder machen.“ Auch beim fünften Mal verstand er nicht, was dort geschrieben stand. „Mensch, Harry!“ Angesichts Hermines gequältem Aufstöhnen sah der Retter der Zauberwelt nun doch auf. „Punkt eins“ – Sie zählte an den Fingern ab – „Malfoy ist besessen von dem Gedanken dich in sein Bett zu kriegen. Oder meinetwegen in die nächste Besenkammer.“ Harry versuchte die Decke zu mustern, die Wandteppiche, seine Füße… Hermine hob den zweiten Finger. „Punkt zwei. Er hat dich vollkommen in der Hand. Und zwar seit mindestens zwei Monaten. Punkt drei: Er ist nicht gerade das, was man im Allgemeinen zurückhaltend und sensibel nennt. Punkt vier und die logische Schlussfolgerung: Er könnte dich jeder Zeit dazu zwingen, ihm deine Unschuld“ - Harry wäre jetzt gerne unsichtbar geworden. Wusste das eigentlich die ganze, verdammte, magische Welt? - „zu überlassen. Aber, und das ist wesentlich, er tut es nicht! Er hält sich zurück, obwohl er das vorher bestimmt noch nie für irgendjemanden getan hat!“ „Und das heißt?“, presste Harry hochrot hervor. „Für mich hört sich das nach Liebe an.“ Mit diesen Worten versenkte Hermine sich wieder in „Verwandlung in der Abschlussklasse – Was werden Ihre Professoren Sie fragen?“ *** Das nächste Kapitel handelt von neuen Anschlägen, Redseligkeit und Rudelinstinkten. Die Fortsetzung kommt Mittwoch. Lasst ihr mir ein Kommentar da? *unauffällig Schokocookies platzier* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)