I remember the time von Kleiner_Diamant (Vergangenes vergessen...) ================================================================================ Kapitel 2: Seltsamer Fund ------------------------- Und weiter gehts ^^ Langsam stieg die Sonne am nächsten Morgen über den Horizont. Chiharu saß auf ihrer Fensterbank und schaute ihr dabei zu. Die Sonnenstrahlen krochen nach und nach in ihr Zimmer und fluteten es mit goldenem Licht und wohliger Wärme. Doch das war dem kleinen Mädchen recht egal, denn es konnte noch so warm werden, in ihr blieb es kalt. Ihre Haut konnte die Sonne wärmen, nicht aber ihre Seele. Als Chiharu zum Frühstück herunterkam, saß Meister Suko schon am Tisch und las Zeitung und aus der Küche hörte sie Aihara, wie sie Tee kochte und vermutlich schon die Zutaten für das Mittagessen zurechtmachte. So leise sie konnte, schlich sie sich am Wohnzimmer vorbei. Doch schon sagte Meister Suko, ohne auzuschauen: "Guten Morgen Chiharu." Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen. War ja klar, dass er es bemerken würde. Auf diese Begrüßung durch den Meister, sah nun auch Aihara aus der Küchentür heraus und lächelte, als sie das Mädchen erblickte. "Magst du was frühstücken?", fragte sie freundlich. Chiharu schüttelte den Kopf. Ihr war nicht nach essen zumute, da sie weder Hunger noch Appetit verspürte. Aihara, die dies schon kannte, sah sie an. "Nun gut, ich weiß ja, wo du bist. Wenn du Hunger haben solltest, komm nach Hause, ja?" Diesmal nickte Chiharu und setzte dann ihren Weg nach draußen fort. Es war ein herlicher Sommertag. Die Bäume waren grün, die Sonne schien und Insekten summten zwischen bunten Blumen hindurch. Inmitten dieser Blumen saß Chiharu und pflückte sich einen erneuten Strauß voll wilder Feldblumen zusammen. Sie mochte ihre Farben und ihren Geruch. Nur wenn sie hier saß und dies tat, war es wieder so wie früher, dann war es als ob es nie anderst gewesen wäre. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Der Strauß war fast fertig. Es fehlten nur noch einige wilde Rosen, welche am Rande der Wiese wuchsen. Somit stand die Kleine auf, nahm ihr Körbchen, welches sie mitgenommen hatte, um einige Kräuter für Aihara zu sammeln, und ging in eben diese Richtung davon. Doch schon nach den ersten fünf Schritten vernahm sie ein Geräusch, welches sie noch nie zuvor gehört hatte. Es war als, ob irgendwo jemand Schmerzen litt, sich aber nicht traute, diese laut auszuschreien, sondern lieber in seinen Sachen oder der weichen Erde zu ersticken versuchte (also die Schreie, nicht sich selbst). Chiharu blieb stehen und lauschte angestrengt. Doch nun war es wieder still. Nur noch Vögel und Insekten waren zu hören. Einen ganzen Moment blieb das kleine Mädchen so stehen und wartete, dass sich das Geräusch doch wiederholen würde. Doch das tat es nicht. Deshalb schloss Chiharu die Augen. Sie lauschte auf das Flüstern des Windes, das Rauschen der Bäume und das Plätschern des weit entfernten Baches, ehe sie die Augen wieder aufschlug und entschlossen in Richtung des Waldes davon lief. Müde schlug Itachi die Augen auf. Wo war er? Wie war er hier her gekommen? Er versuchte sich aufzusetzen um einen Überblick zu bekommen. Doch so wie er die entsprechende Bewegung durchführen wollte, durchzuckte ihn ein brennender Schmerz. Itachi biss die Zähne zusammen, um einen Aufschrei zu unterdrücken und ließ sich sofort wieder ins Gras sinken. Vorsichtig tastete er mit seiner linken Hand über seinen Bauch. Da war nichts. Dann tastete er sich ein Stück weiter nach rechts und...da! Genau da, an seiner rechten Seite klaffte eine große Wunde. Sofort wurde durch das Blut seine Hand rot gefärbt. Er stöhnte auf. Ganz allmählich kamen die Erinnerungen zurück. Die Erinnerungen an den Kampf, an den kurzen Moment des Zögerns und die Verletzung. Mit letzter Kraft war er geflohen und hier auf dieser Wiese im Nirgendwo zusammengebrochen. Doch wie lange er hier schon lag und was in der Zwischenzeit alles passiert war, vermochte er nicht mehr zu sagen. Im Moment fühlte er sich sowieso für alles zu schwach. sein Hals war trocken und die Wunde brannte entsetzlich, sodass sogar ein starker Ninja, wie er Mühe hatte, alle Gedanken beisammen zu halten. So war es auch kein Wunder, dass er dachte Schritte zu hören. Sie waren nicht gerade laut und schienen auch etwas unsicher, doch was spielte das schon für eine Rolle, wenn sie eh nicht echt waren. Also schloss Itachi wieder die Augen, in der Hoffnung, wenn er einschliefe, würden auch die Schmerzen etwas nachlassen. Doch die Schrittgeräusche blieben, schlimmer noch, sie kamen näher. Itachi ließ die Augen geschlossen, um den Eindruck zu erwecken, dass er schliefe und wehrlos sei. In etwa zwei Meter Entfernung verstummten die Schritte plötzlich für kurze Zeit, doch nach wenigen Sekunden setzten sie ihren Weg fort. Itachi wartete gespannt, lauerte geradezu, wie ein Raubtier auf seine Beute. Dann war es soweit. Diese fremde Person beugte sich zu ihm runter. Blitzschnell zog Itachi sein Katana und hielt es dem Fremden genau an die Kehle. Chiharu staunte nicht schlecht über ihren etwas seltsamen Fund dort im Gras. Ein junger Mann lag dort, etwa Anfang 20 und hielt ihr ein Schwert an die Kehle. Doch sie blieb ganz ruhig. Langsam hob sie den Arm und streckte dem Fremden etwas entgegen. Er besah es sich mit voller Verwunderung. Als hätte er noch nie ein Gänseblümchen gesehen! Dann schaute er ihr in die Augen. Sie hielt ihm die Blume mit etwas Nachdruck hin. Er nahm sie zögerlich. Und ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Worüber freute sich dieses kleine Mädchen nur so? Er hatte nur ein Gänseblümchen in die Hand genommen, dass sie ihm hingehalten hatte und nun strahlte sie über beide Backen wie ein Honigkuchenpferd. Wo war Itachi hier nur hingeraten? Plötzlich nahm das Mädchen noch eine Blume und roch daran. Dabei sah sie ihn genau an und in ihrem Blick lag etwas seltsames, fordendes. Doch alles was er auf so einen Blick erwidern konnte, war Verwirrung, die er sich sichtlich nicht anmerken ließ. Was wollte die denn nur von ihm? Wollte sie überhaupt was? und wenn ja, warum sagte sie es ihm nicht einfach? Hundert Fragen schossen ihm durch den Kopf. Aber nicht eine davon hieß "Wer ist dieses Mädchen?". Einzig und allein ihr Verhalten fiel ihm auf und er wollte es erklärt haben. "Was willst du?", fragte Itachi mit heiserer Stimme. Doch statt einer Antwort, roch die Kleine abermals an ihrer Blume. 'Langsam wird es dämlich', dachte er sich und drehte sich auf die Seite um so sich erheben zu können. Doch auch hier machte ihm die Verletzungen einen Strich durch die Rechnung. Ein erneuter, stärkerer Schmerz durchfuhr ihn und er stieß ein leises Wimmern hervor. Er schien starke Schmerzen zu haben. Deshalb hatte er auch vorhin solche Laute von sich gegeben. Sofort nachdem sie das erkannt hatte, stellte sie ihren Korb hin und ging vorsichtig auf ihn zu. Ein scharfer Blick seinerseits folgte. "Verschwinde...", keuchte er und sah sie dabei finster an. Doch Chiharu ließ sich von sowas nicht beeindrucken. Sie kniete sich vor ihn hin und streckte vorsichtig die Hand aus. Gerade mal ihre Fingerspitzen hatten die Wunde berührt, als der Fremde zusammenzuckte. Chiharu hatte Mitleid mit ihm. Er war so schwer verletzt und niemand war da um ihm zu helfen. Halt, niemand? Das stimmte nicht, sie war doch hier. Und sie hatte auch etwas dabei um zumindest den Schmerz zu lindern und die Wunde zu desinfizieren. Sie stand auf und huschte zu ihrem Korb zurück. Hinter sich konnte sie den wachsamen Blick des Fremden auf sich spüren, der anscheinend alles wissen wollte, was sie tat. Was hatte sie denn nun schon wieder vor? Erst grabschte sie ihm an seine Verletzung und dann fummelt sie an ihrem Korb rum. Das war doch nicht mehr normal. Egal, was die Kleine vorhatte, Itachi würde hier nicht warten um dann noch mit ihr spielen zu müssen. Er musste hier weg und in die nächste Stadt oder ein Dorf, wo er einen Arzt aufsuchen konnte. So langsam und vorsichtig es ging, erhob er sich. Die Beine wackelten bedrohlich unter seinem Gewicht. Mit dieser Verletzung würde es wohl einige Zeit dauern, einen Arzt geschweige denn ein Dorf zu finden. Aber wie dem auch sei, diese Zeit musste er sich nehmen. Er durfte jetzt noch nicht sterben. Jetzt noch nicht, da Sasuke noch nicht die Wahrheit kannte... plötzlich spürte er etwas kaltes an seiner rechten Seite. Und schon begann es dort zu brennen. Itachi, der sich nun keinen Schrei mehr verkneifen konnte, jaulte auf. Er presste sie linke Hand auf die Stelle, wo es so erbärmlich weh tat, doch eine andere, kleinere Hand zog seine da wieder weg. Diese kleine Göre hatte ihm doch tatsächlich irgendwas auf die Wunde geknallt. Dafür würde sie zahlen. Und wie... Der Schrei, den er ausstieß, ging Chiharu durch Mark und Bein. Dennoch nahm sie nicht ihre Hand von dem Kräuterumschlag, den sie ihm auf seine Wunde gelegt hatte, während er anscheinend in Gedanken war. So würde die Wunde gereinigt und der Schmerz, nach dem ersten Schreck, gemildert werden. Schaum trat an den Kanten des Umschlages heraus und der Fremde klatschte seine Hände darauf. Das war nicht gut. Der Schaum bedeutete, dass der Dreck herausgespült wurde durch die Kräutersäfte, doch wenn er seine Hände darauf legte, würde er die Keime und den Dreck wieder in die Wunde bringen. Das musste sie verhindern. Schnell packte sie mit ihrer rechten Hand seine Hand und zog sie von der Wunde. Natürlich wehrte er sich dagegen und Chiharu war mit ihren 4 Jahren nicht stark genug um gegen zu halten. Er schubste sie von sich und schmiss den Umschlag von der Wunde. Danach funkelte er sie zornig an. seine Augen hatten etwas bedrohliches, so als ob sie nicht oft lachten oder sich an den schönen Dingen des Lebens erfreuten. Er kam langsam auf sie zu. Chiharu sah ihm mit großen Augen entgegen. Was würde er jetzt tun? Sie hatte ihm doch nur helfen wollen. Hatte er das denn nicht verstanden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)