trust is everything von serena-chan (can you trust me?) ================================================================================ Kapitel 25: Epilog B -------------------- So, muss ganz schnell machen, da wir schon fast wieder auf'n Sprung sind zu meiner Schwester und dem Baby *strahl*, aber vorher will ich euch auch was gutes und endlich das letzte Kap reinstellen, also viel SPaß! eure serena-chan 24. Kapitel Epilog B ~ Usagis pov ~ Minako seufzte. „Das nenne ich mal ein Happy-End! Ich hatte dir doch gesagt, dass alles gut ausgehen würde und du dein Happy-End bekommen würdest.“ Ich lächelte und strich gedankenverloren dabei über meinen Ring, den Mamoru mir damals gegeben hatte als Symbol unserer ewig andauernden Liebe. „Ja, auch wenn ich damals nicht daran geglaubt habe. Aber nun ist mein Traum wirklich in Erfüllung gegangen und ich habe alles, was ich mir je gewünscht habe. Manchmal fürchte ich schon, dass alles nur ein Traum ist und ich jeden Augenblick aufwache.“ Minako grinste. „Soll ich dich mal zwicken, damit du merkst, dass es kein Traum ist?“ Lachend winkte ich ab. „Keine Sorge, Mina, dafür sorgt Mamo-chan schon. Ich habe schon überall blaue Flecke von seinem Zwicken. Das ist schon regelrecht zu seiner Lieblingsbeschäftigung geworden, neben dem Durchkitzeln, versteht sich, so dass ich das halbe Haus zusammen schreie vor Lachen. Und natürlich erhält er freudige Unterstützung von den zwei Rabauken dort drüben. Ich sag dir, lass dich von ihrem unschuldigen Aussehen nicht täuschen!“ Wir lachten so laut, dass besagte Rabauken wieder auf uns aufmerksam wurden, von ihrem Spiel abließen und zu uns rannten. „Warum lacht ihr denn so, Mama?“ fragte Tojo neugierig, während Chibiusa auf meinen Schoß kletterte und sich besitzergreifend an mich drückte. „Mama, spiel mit mir Hoppe-Hoppe-Reiter!“ Vergnügt hüpfte sie in freudiger Erwartung hin und her. Tojo jedoch, der es überhaupt nicht leiden konnte, wenn alle Aufmerksamkeit seiner Schwester galt, sah verächtlich zu ihr hin. „Bist du nicht schon etwas zu groß für so was, Chibiusa? Das ist doch nur was für Kleinkinder.“ Ich biss mir grinsend auf die Lippen und unterdrückte die Worte, die mir auf der Zunge lagen, doch Mina war in dieser Hinsicht ganz anders. Sie konnte kaum ihr Lachen unterdrücken, als sie im gespielt ernsten Tonfall antwortete. „Und du bist natürlich schon ein großer Junge, Tojo und für solche Kleinkinderspielchen nicht mehr zu haben, stimmt’s?“ Mit untrüglicher Überzeugung sah er sie an. „Natürlich, Tante Mina! Ich bin schließlich schon 4!“ „Du bist doch nur neidisch und willst selber auf Mamas Schoß!“ erboste sich Chibiusa und streckte dabei ihre Zunge ihm entgegen. Oh Man! Waren das wirklich meine Kinder? So unterschiedlich könnten sie doch gar nicht sein und vor allem so unerzogen! Ich seufzte innerlich einmal auf. Also wieder mein Mama-schimpft-Auftritt. „Chibiusa! Man streckt niemandem die Zunge raus! Auch nicht deinem Bruder gegenüber, hörst du? Und du Tojo, verspotte deine Schwester nicht, das gehört sich auch nicht!“ Ein sehr kleinlautes „Ja, Mama.“ Kam von beiden als Antwort und beide machten ein sehr unglückliches Gesicht dabei. Fast tat es mir schon wieder leid, mit ihnen geschimpft zu haben, aber nur so konnten sie lernen, was recht und unrecht war. „Hört mal ihr beide, ich will nicht mit euch schimpfen müssen, aber ihr müsst lernen, dass man den anderen respektieren muss, egal wie er ist oder was er gesagt oder getan hat. Versteht ihr?“ Diesmal klang ihre Antwort schon wesentlich beruhigter als zuvor und Chibiusa wagte wieder ein vorsichtiges Anschmiegen an mich. Liebvoll drückte ich sie an mich und strich Tojo über sein schwarzes Haar, was er ausnahmsweise einmal kommentarlos über sich ergehen ließ. „Mama ist euch nicht böse, habt ihr gehört? Ich habe euch doch lieb, nur muss ich euch ja auch ein bisschen erziehen, damit die Oma nicht vor Bestürzung umfällt, wenn sie seiht, was für unerzogene Enkel sie hat.“ „Ich möchte nicht, dass Oma umfällt, Mama!“ nuschelte Chibiusa an meiner Brust. „Ich auch nicht. Ich verspreche auch, jetzt ganz artig zu sein, Mama!“ stimmte mein Sohn ihr zu. Somit war alles wieder in Ordnung. Erziehungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen! Mina sah mich an. „Wie machst du das nur? Gibt’s da irgendeinen Trick? Oder hast du irgendwo ein Handbuch versteckt ‚Wie erziehe ich meine Kinder richtig?’? Ich lachte. „Nein, Mina. Übung macht eben den Meister! Ich kann dir die beiden ja mal zum Üben ausleihen. Wenn du die beiden schaffst, schaffst du alle Kinder, das garantiere ich dir!“ wieder lachten wir und Chibiusa und Tojo, die nicht so genau wussten, ob sie mitlachen sollten oder nicht, stiegen kurze Zeit später mit ein, bis wir von den zurückkehrenden Männern unterbrochen wurden. „Hey, was ist denn hier so lustig bei euch?“ fragte Motoki wie immer gut gelaunt. „Kindererziehung.“ Kam Minakos Antwort, auf die Motoki nur ein fragendes Gesicht zu Mamoru machen konnte. „Verstehst du, was daran so lustig sein soll? Du bist doch von uns der Papa mit der Erfahrung in Sachen Kindererziehung.“ Doch sein Kumpan schaute genauso unwissend drein wie er selber. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich wieder so eine Frauensache, die nur Frauen verstehen können.“ winkte dieser nur ab und beließ damit das Thema. Tojo rannte strahlend zu seinem Vater. „Papa? Spielst du mit uns das neue Autorennspiel? Das macht bestimmt ganz doll Spaß!“ Fassungslos starrte ich zu meinem kleinen Sohn. Dieser Schlingel! Versucht doch tatsächlich Mamoru gegen mich auszuspielen! Soviel also zum ’ganz artig sein’! Mamoru, der sich erst lächelnd zu seinem Sohn gekniet hatte, sah dann jedoch prüfend von seinem kleinen Ebenbild zu mir. Mein Gesicht musste wohl Bände gesprochen haben, da er gleich begriff. „Was hat denn Mama dazu gesagt, Tojo?“ fragte dieser dann in einem ruhigen, unwissenden Ton. Chibiusa kicherte leise an meiner Seite, als sie das Dilemma begriff, in der ihr Bruder nun steckte. Kleinlaut sah dieser nach unten und brummelte so leise vor sich hin, dass man es kaum verstehen konnte. „Mama hat es nicht erlaubt.“ Mamoru stellte sich wieder aufrecht vor seinen Sohn hin, die Autorität in Person. „Und dann hast du gedacht, wenn Mama es nicht erlaubt, gehst du einfach zu Papa, vielleicht erlaubt er es ja, oder?“ Ein kaum merkliches Kopfnicken kam als Antwort. Man sah direkt, wie unwohl Tojo sich in seiner Haut fühlte und ein Teil in mir litt mit ihm, aber da musste er jetzt durch, genauso wie ich auch. Wieder sah Mamoru kurz zu mir und auch ihm war anzusehen, wie unwohl er sich in seiner momentanen Rolle fühlte, aber vor Tojo durfte er jetzt keine Schwäche zeigen. „Und, war es richtig, dass du Mamas Entscheidung einfach ignoriert hast und Papa gegen Mama auszuspielen versucht hast?“ „Nein.“ Tojo war den Tränen nah, aber verbissen hielt er sie zurück. Mein kleiner, störrischer Rabauke! Doch ich konnte und durfte ihm im Moment nicht trösten und so tat ich das einzige, was mir im Moment Trost spenden konnte und drückte Chibiusa noch näher an mich und hielt sie fest. „Dann wirst du in Zukunft auf Mama hören, wenn sie dir etwas nicht erlaubt anstatt jemand anderen dazu zu überreden?“ fuhr Mamoru weiter fort und Tojo nickte geknickt. „Ja, Papa.“ Dieser seufzte einmal abschließen. „Gut. Du hast es jetzt verstanden. Ich möchte nicht noch einmal mit dir schimpfen müssen, ok Tojo?“ sanft stich Mamoru über den kleinen schwarzen Wuschelkopf, der es erst jetzt wieder wagte zu seinem Papa hoch zu gucken. Tiefblaue, feuchte Augen trafen auf tiefblaue voller Liebe. Dann drehte er seinen Sohn und gab ihm einen kleinen Klaps in meine Richtung. „Und jetzt geh zu deiner Mama und entschuldige dich bei ihr. Und tröste sei ein bisschen, das hat sie jetzt nötig. „Mit gesenktem Kopf kam er auf mich zu, während Mina geistesgegenwärtig Chibiusa von meinem Schoß lotste. „Komm, Chibiusa, ich habe noch ein paar leckere Kekse da hinten für dich.“ Chibiusa, die die Ablenkung gar nicht mitbekam, kletterte von mir herunter und folgte Mina voller Begeisterung. Mit angehaltenem Atem sah ich zu Tojo, der nun wie ein kleines Häufchen Elend vor mir stand. Aber noch durfte ich ihm nicht entgegen kommen. Mit tränenerstickter Stimme, wobei er auch diesmal die Tränen hartnäckig zurück hielt, entschuldigte er sich bei mir. „Es tut mir leid, Mama! Das wird nie wieder vorkommen, wirklich! Bitte sei nicht mehr böse auf mich!“ In diesem Moment wäre mein Herz beinah zerbrochen. Schnell kniete ich mich zu ihm und zog ihn in meine Arme. „Oh, Tojo! Mein Kleiner ! Ich bin die nicht bösen, hörst du?“ Endlich gestattete er sich zu weinen, das in meinen Armen fast unterging. Erleichtert drückte ich ihn an mich, da er endlich seine Gefühle zuließ. „Sh! Nicht weinen, Schatz! Es ist alles wieder gut, Tojo!“ Und wirklich dauerte es nicht lange, bis er sich wieder beruhigt hatte und nur noch ein paar Schniefer zu hören waren. Dann löste er sich von mir wieder und sah mich mit diesen tiefblauen, noch feuchten Augen an. „Geht es dir wieder gut, Mama?“ Ich lächelte ihn an. „Ja, alles wieder gut.“ Darauf lächelte er stolz. „Dann hab ich dich gut getröstet, nicht wahr Mama?“ „Ja, das hast du.“ Lächelnd struwelte ich ihm durch die Haare, was jedoch sofort zu einem mürrischen Blick in meine Richtung führte. „Mama! Meine Frisur!“ Wir alle mussten lachen. „Na, dann ist ja jetzt wirklich alles wieder in Ordnung!“ entgegnete Mamoru lachend, worauf er nur einen bitterbösen Blick seines Sohnes kassierte. „Das ist gar nicht lustig, Papa! Wie findest du es denn, wenn dir dauernd die Haare durcheinander gebracht werden?“ Motoki grinste. „Glaub mir, Tojo, bei DEN Haaren ist alles Hopfen und Malz verloren!“ Dies führte wiederum zu einem bitterbösen Blick seitens Mamoru, bis dieser mit einer herrischen Geste abwinkte. „Also, gut jetzt, wir müssen langsam los. Aber das werde ich mir merken, Motoki!“ Die beiden grinsten sich kämpferisch an. Ich sah mich um. „Chibiusa! Komm, wir müssen los!“ Keine Sekunde später raste etwas kleines, rosafarbenes auf Mamoru zu. „Ich will auf Papas Schultern sitzen! Nimm mich hoch, Papa, nimm mich hoch!“ bettelte Chibiusa mit ihrem berüchtigten Bettelblick. Mamorus Versuch sich dagegen zu setzen, war natürlich zum Scheitern verurteilt. „Aber Chibiusa, das sind nur ein paar Schritte zum Auto. Die kannst du doch wirklich allein… Also gut, dann komm!“ Unser kleines Mädchen jauchzte vor Übermut und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. „Mamoru war unserer Tochter einfach nicht gewachsen. Dann drehte ich mich lieber zu Minako, damit Mamoru mein verräterisches Grinsen nicht bemerkte. „Vielen Dank noch mal, Mina! Du bist immer wieder die Retterin in der Not.“ Diese winkte ab, aber ein gewisser Stolz war nicht zu übersehen. „Ach, keine Ursache! Du weißt doch, ich bin die Göttin der Liebe…“ Aus dem Augenwinkel sah ich Motoki, wie er sich in einer vielsagenden Geste mit dem Finger an den Kopf klopfte, grinste aber schelmisch dabei zu uns herüber. Mina sah das glücklicherweise nicht und fuhr ununterbrochen weiter. „… und mein Auftrag lautet die Verbreitung der Liebe. Meistens reicht ja nur ein kleiner Schups in die richtige Richtung, aber bei euch beiden war das wirklich Schwerstarbeit. Aber es gibt nichts, was Minako Furuhata nicht kann!“ Ihre kampfbereite Pose mit den sprühenden Augen wurde nur minimal durch ihren dicken Bauch abgemildert und veranlasste Motoki kopfschüttelnd seine Hand vor den Kopf zu schlagen. „Mina, schraub einen Gang zurück! Du sollst dich doch nicht überanstrengen!“ Diese warf ihren Mann einen fragenden Blick zu, ließ das ganz Thema dann aber bei sich bewenden und verabschiedete sich bei Mamoru und struwelte den Kindern einmal abschließend übers Haar. Den erneuten Beschwerdeausbruch Tojos ignorierend verließen wir das Crown und gingen zum Auto. Wenige Minuten später standen wir schon vor der Haustür meiner Eltern und die zwei Kleinen stritten sich wie immer, wer klingeln durfte. Im nächsten Augenblick ging jedoch schon die Tür auf und meine Mutter lächelte uns entgegen. „Hab ich doch richtig gehört. Hey, Tojo, Chibiusa, euch kann man durch die halbe Nachbarschaft hören!“ Tja, jetzt wusste halt jeder bescheid, dass Familie Chiba angekommen ist. „Tut mir leid, Mama!“ Ein bisschen peinlich war es mir schon, aber meine Mutter winkte nur ab. „Ach, schon gut! Mach dir mal darüber keine Sorgen. Dein Vater hat schon vor Tagen jedem, der es wissen wollte oder auch nicht, glückselig und mit strahlenden Augen erzählt, dass sein kleines Mädchen und seine Enkel endlich wieder zu Besuch kommen.“ Ich musste grinsen, das konnte ich mir direkt vorstellen wie mein Vater zu allen Nachbarn lief, um die frohe Botschaft zu verkünden! „Mamoru, komm rein! Keine Angst, mein Mann hat schon längst das Kriegsbeil begraben und eingesehen, dass Usagi zu dir gehört.“ Trotz Mamas Worten sah Mamoru etwas nervös und steif aus. Tja, er musste halt noch lernen sich zu entspannen in Gegenwart meiner Eltern, schließlich war er noch nicht so lange her, dass wir uns für ein klärendes Gespräch zu viert hingesetzt und uns endlich ausgesprochen hatten. Aber nun war alles geklärt und ich konnte nun meine Eltern verstehen, wie sie nach Shingos Tod empfunden hatten und sie konnten mich und Mamoru verstehen. Wir waren endlich eine Familie, eine glückliche Familie. Schritte auf der Treppe ließen mich aufblicken und in das freudestrahlende Gesicht meines Vaters blicken. „Ikuko, sind sie endlich da?“ Mit einer Geschwindigkeit, die seinem Alter alle Ehre machte, kam er die Treppe herunter. „AHH, meine zwei kleinen Krümel! Wie hat eurer Opa euch vermisst! Kommt her!“ Die beiden besagten Krümel, obwohl Rabauken meiner Meinung das passendere Wort war, liefen zu ihm hinüber und fielen ihm um den Hals. „Opa, Opa!“ Lächelnd bemerkte ich das glückselige Schimmern in den Augen meines Vaters, wir sollten wohl das nächste mal nicht so lange mit unserem Besuch warten. Bei dem Anblick vor mir fuhr eine unglaubliche Wärme durch meinen Körper und ich lehnte mich zufrieden und glücklich an Mamoru, der seinen Arm um mich gelegt hatte und dasselbe empfand wie ich, das wusste ich. Dann löste sich das Trio wieder von einander und während Chibiusa sofort ihr Bild hervor holte und es stolz meiner Mutter zeigte, kam mein Vater auf uns zu und zog mich in eine warme Umarmung, die mich an meine glückliche Kindheit zurückdenken ließ, in der ich sein kleines Mädchen gewesen war. „Braucht nächstes mal nicht so lange, bis ihr uns wieder besuchen kommt, ja?“ flüsterte er mir leise ins Ohr und ich drückte ihn noch fester. „Keine Sorge, Papa, das werden wir.“ Dann sah er zu Mamoru, der wieder etwas beklemmt aussah und streckte ihm seine Hand entgegen. „Mamoru, schön dich zu sehen. Ich hoffe, die Fahrt war nicht zu anstrengend gewesen.“ Etwas zögerlich lächelnd nahm Mamoru die dargebotene Hand entgegen. „Nein, Herr Tsukino, es ist alles problemlos verlaufen.“ „Ach, komm her!“ Mit diesen Worten zog mein Vater den überrascht aussehenden Mamoru in eine Umarmung und klopfte ihm kameradschaftlich auf den Rücken. „Schließlich gehörst du doch zur Familie! Und Kenji ist kürzer als Herr Tsukino, ok?“ Schmunzelnd betrachtete ich die Szene und auch um die Lippen meiner Mutter konnte ich ein Lächeln erkennen, als sie die beiden Männer beobachtete. Ich muss gestehen, ein bisschen besorgt war ich schon gewesen wegen dem neuerlichen Zusammentreffen der beiden, aber nun brauchte ich mir keine Sorgen mehr zu machen. „So, jetzt aber Schluss mit der Gefühlsduselei! Das reicht jetzt, nicht wahr? Hähähä…“ verlegen fuhr sich mein Vater durchs Haar und grinste leicht. „Habt ihr denn alle Sachen dabei für heute Abend?“ Ich nickte einmal. „Ja, es ist alles im Auto. Wir holen sie später rein. Können wir gleich anfangen, Mama? Ich möchte nicht unbedingt in Zeitnot geraten nachher.“ Doch bevor meiner Mutter antworten konnte, waren nur ein zweistimmiges „Hört, hört!“ von Seiten der Männer zu hören, denen ich daraufhin mit einem giftigen Blick begegnete. „Natürlich, Schatz, geh schon mal hoch. Es steht alles schon im Badezimmer bereit.“ Ich hatte meine Mutter gebeten, mir die Haare für heute Abend zu machen und als ausgebildete Frisörin wusste sie, wie man die Massen meines Haares geschickt hochstecken konnte. Es ist halt immer ein Vorteil, einen Frisör in der Familie zu haben, auch wenn Mama gleich nach ihrer Heirat ihren Job aufgegeben hatte, um ganz für die Familie da sein zu können. Langsam ging ich die Treppe herauf, dicht gefolgt von Chibiusa, die immer voller Neugier schauen musste, was überall vor sich ging. „Können wir nicht doch heute Abend mit euch mit kommen, Mama? Bitte!“ erklang ihre Stimme quengelig. Das hatte ich befürchtet. Nicht, dass ich nicht schon fünfmal versucht hatte zu erklären, dass das nicht möglich war, aber anscheinend hatte es noch immer nicht gereicht. Ich seufzte einmal auf, bevor ich mich ihr zuwandte. „Chibiusa, ich hatte dir doch schon gesagt, dass das nicht geht. Ihr könnt dort nicht mit kommen. Es werden nur Erwachsene da sein und keine andere Kinder zum Spielen.“ „Aber wir können doch miteinander spielen, Tojo und ich. Wir werden auch ganz brav sein. Und ihr seid doch auch dann da zum Spielen!“ Ungehalten versuchte ich das nächste Argument. „Mama und Papa werden aber keine Zeit haben, um mit euch zu spielen, Chibiusa. Deswegen bleibt ihr ja auch bei Oma und Opa. Außerdem werden wir erst spät zurück sein, da werdet ihr schon lange schlafen.“ Das hoffte ich zumindest, schließlich kannte ich meine Zwei nur zu gut und traute ihnen zu, dass sie so lange wach bleiben würden, bis Mamoru und ich zurückkommen würden. Doch Chibiusa schien nicht den Sinn nach diesen logischen Argumenten zu haben, wir mir ihre feuchten Augen und die bebende Unterlippe bewies. Gut, dass Mamoru unten geblieben war und dies nicht mitbekam, er würde diesen Anblick nicht stand halten können und die beiden letztendlich doch mitnehmen wollen, trotz all meiner Bedenken. Glücklicherweise kam meine Mutter mir zu Hilfe, bevor dies alles noch in eine weitere Heulattacke ausartete. „Chibiusa, Schatz, weißt du was? Wir machen uns heute unsere eigene Party, nur du, Tojo, der Opa und ich. Wie wär’s?“ Die rosafarbenen Augen begannen augenblicklich zu strahlen. „Und wirst du mir auch die Haare hochstecken wie Mama und wir können uns verkleiden?“ fragte sie voller Hoffnung und wurde mit einem lächelnden Nicken belohnt. „Jipiee! Das muss ich gleich Tojo und Opa erzählen!“ Und schon rannte sie die Treppe herunter und in das Wohnzimmer, wo sie die frohe Botschaft sogleich kund tun würde. Ich lächelte zufrieden. „Danke, Mama. Ich hab schon fünfmal versucht, ihr das zu erklären, aber du hast ja meinen Erfolg gesehen. Manchmal frage ich mich wirklich, wo sie diese Sturrheit her hat?“ Meine Mutter grinste nur. „Guck mal in den Spiegel, da wirst du die Antwort finden.“ Sie begann zu lachen über das perplexe Gesicht, das ich gerade machen musste, aber dann stieg ich in ihr Lachen mit ein. Tja, wie die Mutter, so die Tochter! „Also, Usagi! Wie willst du deine Harre haben?“ fragte sie mich, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten. Nachdenklich sah ich in den Spiegel. „Ich weiß nicht so genau. Nichts zu kompliziertes, aber es sollte schon recht nett aussehen.“ „Ein bisschen genauer hast du’s nicht? Na schön, lass uns einfach was versuchen und schauen, was dabei herauskommt.“ Und damit machte sich meine Mutter ans Werk. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Eine Stunde und viele, viele Haarnadeln später betrachtete ich das Ergebnis im Spiegel. Meine Odangos (jetzt nannte ich sie selbst schon so, so sehr hatte ich mich an diesen Namen von Mamoru gewöhnt!) waren geblieben, die zwei seitlichen Zöpfe waren jedoch verschwunden, auch wenn mir schleierhaft war, wie meine Mutter das hin bekommen hatte. Sie hatte einzelne Strähnen herausgezupft, die nun sanft mein Gesicht umrahmten. Insgesamt eher schlicht, aber effektvoll. „Wunderschön, Mama! Danke!“ Sie umarmte mich von hinten. „Die Frisur betont nur die Schönheit der Person, die sie trägt, Schatz.“ Errötend lächelte ich ihr durch den Spiegel zu. In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen und Tojo und Chibiusa kamen herein. „Papa fragt, wann ihr fertig seid. Er ist sich schon am Umziehen.“ „Wir sind fertig, Tojo. Meine Sachen?“ fragte ich ihn. „In deinem alten Zimmer.“ Und schon war er wieder verschwunden, um seinen Report zu berichten, Chibiusa mit weit offenem Mund zurück lassend. „Mama, du siehst so wunderschön aus, wie eine Prinzessin!“ Ich stupste ihr lächelnd auf die Nase. „Danke, Schatz, so ist das auch gewollt. Komm, du kannst mir beim Umziehen helfen!“ „Au, ja!“ Aufgeregt nahm sie meine Hand und zog mich regelrecht in mein Zimmer, wo mein Kleid für heute Abend schon bereit lag. In Gedanken ging ich noch mal die Einladung durch: Liebe Abgänger, Fünf Jahre ist es nun her, drum freuen wir uns wirklich sehr euch einzuladen zu einem Ball mit Speis und Trank, drum verwehrt uns bitte nicht den Dank und kommt in Tokyos Stadthalle zu Hauf. Seid versichert wir freuen uns drauf! Das Thema lautet: berühmte Paare, das ist so Tradition bei uns hier all die Jahre. Gewiss wird es viel zu erzählen geben, was euch so passiert ist in eurem Leben. Am 15. Juli ist es dann soweit, wenn die Uhr fünf schlägt haltet euch bereit. Wir wünschen viel Spaß auf dem glorreichen Feste Und für das weitere Leben nur all das Beste. Der Schulvorstand Ja, ich hatte beinah vergessen, dass es jetzt bereits fünf Jahre her ist, seit wir unseren Abschluss gemacht hatten und war umso überraschter, als uns die Einladung erreicht hatte. Aber mittlerweile freute ich mich auf das Wiedersehen mit all meinen Klassenkameraden. Wir hatten uns alle aus den Augen verloren, nur Naru hatte ich einmal besucht mit Mamoru damals kurz vor meinem Gedächtnisverlust, aber danach hatte selbst zu ihr, meiner allerbesten Freundin der Kontakt abgebrochen. Was wohl aus ihnen allen geworden war? Ich brannte darauf, sie alle wieder zu sehen. Mit letzten Griffen schloss ich den Reißverschluss des Kleides und drehte mich mit kritischem Blick vor dem Spiegel hin und her. Irgendetwas fehlte, aber was? Ich konnte es nicht bestimmen, es war nur eine Art… Gefühl, dass an meinem Kostüm noch etwas fehlte. Nachdenklich strich ich den weißen Stoff an meinem Bauch glatt, der in sanften Falten hinunterfloss bis zu meinen Knöcheln und meine weißen Riemchensandalen beinah komplett verdeckten. Das trägerlose Kleid besaß zwei ebenso weiße, ausladende Puffärmel, die kurz unter meinen Schultern von selbst zu schweben schienen, das ein raffinierter Trick der Schneiderin war. Ja, genauso hatte ich es mir vorgestellt, aber dennoch… ich hatte immer noch das Gefühl, das etwas fehlte. Chibiusa war währenddessen ebenso nachdenklich, jedoch mit leuchtenden Augen um mich herum gegangen, um das Gesamtkunstwerk, für sie ansonsten auch als Mama bekannt, zu betrachten. Dann erhellte sich ihr kleines Gesicht plötzlich. „Warte, Mama! Ich habe eine Idee, aber du musst mir vertrauen.“ Mit diesen Worten rannte sie aus dem Zimmer, nur um im nächsten Augenblick mit einem kleinen Töpfchen zurück zukommen. „Das ist Schminke vom letzten Fasching.“ Erklärte sie mir, bevor sie sich vor mir auf einen Stuhl stellte und das Töpfchen mit der gold schimmernden Schminke öffnete. Zwei Minuten später betrachtete ich mich erneut im Spiegel und war überaus verblüfft über die Veränderung, die Chibiusas Idee ausübte. Überwältigt sah ich zu meinem kleinen Mädchen, die unter meinem Blick errötete. „So stelle ICH sie mir immer vor, Mama, weißt du?“ Ich sah wieder in den Spiegel. Es war perfekt! Genau das hatte gefehlt und mein kleines Mädchen hatte es gefunden, Gott, wie stolz ich auf sie war! Ich drückte sie fest an mich und wirbelte sie dann herum, während sie vergnügt aufquiekte. „Hey, das hört sich ja an, als ob gerade ein Schwein abgeschlachtet werden würde!“ erklang Mamorus scherzhafte Stimme von der Tür her und ließ mich inne halten. Meine Augen fuhren zu ihm hinüber und mir stockte der Atem. Vor mir stand nicht mehr Mamoru Chiba, sondern… eine Sagengestalt in Perfektion. Mein Blick fuhr auf und ab, während mein Herz in meiner Brust wild hämmerte. Würde ich diesen Mann nicht bereits ins Unermessliche lieben, ich hätte mich in dieser Sekunde erneut in ihn verliebt. Der schwarze, robuste Brustharnisch (ob das wirklich Metall war?), der dunkle Umhang mit dem hell leuchtenden roten Innenfutter, die dunkelblaue Hose mit den Beinschienen, komplettiert mit einem Schwert an seiner Hüfte; all das schien so viel mehr als nur ein Kostüm! Als wäre dies seine alltägliche Kleidung, die zu ihm gehörte und seinen Status nur betonte. Was für ein Mann hatte das Schicksal nur für mich bestimmt? Ein Herrscher, ein Prinz, zum König geboren. Sein ganzes Auftreten, seine Gesichtszüge verströmten Macht und Autorität. Nun gut, seine Gesichtszüge nicht ganz. Vielmehr waren sie momentan von Sprachlosigkeit, Überraschtsein und Bewunderung geprägt und ich hegte die leise Befürchtung, dass meine Gesichtszüge genauso aussahen. Reglos stand er in der Tür und starrte zu mir herüber. Endlose Augenblicke sahen wir uns in die Augen, die die unendliche Liebe zu dem jeweils anderen ausstrahlten. „Ähem! Ich will kein Spielverderber sein, aber müsst ihr nicht langsam los?“ kam ein gekünsteltes Räuspern hinter Mamoru hervor, das uns wieder in die Realität zurück holte. Nur zögerlich ließ ich meinen Blick von Mamoru ab und sah hinter ihn zu meinen Vater, der momentan etwas rot um die Nasenspitze wirkte. „Äh… ja, du hast wohl recht.“ Und zu Chibiusa gewandt: „Komm, Schatz, lass uns runter gehen zur Oma, damit ihr uns zum Abschied winken könnt.“ Gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter, Mamoru neben mir, Chibiusa und mein Vater, einem Gefolge gleich, hinter uns. Vorsichtig hob ich mein Kleid etwas hoch, um nicht darüber zu stolpern, gerade das, was mir noch fehlen würde, aber so typisch für mich! Stützend hielt Mamoru meinen Arm fest, falls ich wirklich fallen sollte und seine Berührung war mir überdeutlich bewusst. Fast schon konnte ich das Knistern zwischen unserer Haut spüren. „Oh, Tojo! Sieh dir deine Mama an! Sieht sie nicht wunderschön aus in diesem Kleid?“ rief meine Mutter mit Erfurcht in der Stimme, als sie wartend mit Tojo zu uns hinauf blickte. „Ja! Und Papa erst! Ich will auch so ein Schwert!“ Unfalllos kamen wir bei den beiden an und ich struwelte meinem Sohn durchs Haar. „Ein ander mal, Tojo. Jetzt gib Mama noch einen Kuss, bevor sie mit Papa und seinem Schwert weg geht.“ Mit verärgertem Blick strich er sich seine Haare wieder glatt, ein wie immer sinnloses Unterfangen, aber die lautstarke Beschwerde blieb diesmal aus. Stattdessen streckte er seine Arme aus, legte sie mir um den Hals und gab mir einen dicken Schmatzer auf die Wange, bevor er mich einmal fest drückte. „Viel Spaß, Mama! Und keine Angst, ich werde schon dafür sorgen, dass Chibiusa keinen Ärger macht und brav ist. Schließlich bin ich ihr großer Bruder und muss auf sie aufpassen.“ Flüsterte er mir ins Ohr. „Danke, mein Schatz!“ flüsterte ich genauso leise und unterdrückte diesmal den Impuls, ihm erneut durchs Haar zu wuscheln. Dann kniete ich mich zu Chibiusa hinunter, die sich gerade erst, und nur etwas widerwillig von ihrem Lieblingspapa verabschiedet hatte, damit dieser auch unserem Sohn auf Wiedersehen sagen konnte. Aufmunternd strich ich ihr über die Wange. „Wir werden nicht so spät wieder kommen und morgen erzählen wir euch dann, wie es war und ihr erzählt dann wie eure Party gewesen ist, ok? Sei schön artig und mach keinen Unsinn, Oma und Opa haben nicht vergessen, was für Rabauken ihr sein könnt!“ Zum Abschied drückte ich sie noch einmal fest an mich und erhob mich dann wieder. Dann reichte Mamoru mir galant den Arm und öffnete die Haustür für mich. „Moooooment! Keiner geht hier aus dem Haus!“ ertönte die Stimme meines Vaters hinter uns. Ich hatte es geahnt! So knapp und doch vorbei! Ich hatte wirklich gehofft, diesmal drum herum zu kommen, aber da hatte ich wohl falsch gedacht. Langsam drehte ich mich wieder um und richtig! Wie ich es befürchtet hatte, lag der unumgängliche Fotoapparat in den Händen meines Vaters mit bereits aufgeschraubtem Objektiv. Ich seufzte innerlich gequält auf. „Papa, bitte! Wir haben doch keine Zeit, das hast du selbst noch gesagt eben!“ Mit einer wegwerfenden Geste hielt er die Kamera hoch. „Papperlapapp! Dafür ist immer Zeit. Oder meinst du etwas, ich hätte das Foto nicht mit berücksichtigt in meiner Berechnung?“ Foto? Singular? Nur EIN Foto?? Ich bezweifelte stark, dass es nur bei einem Foto bleiben würde. Ergeben fügte ich mich in mein Schicksal und zog Mamoru wieder mit ins Haus hinein. Geschlagene 20 Minuten später winkten uns mein überglücklich strahlender Vater, meine Mutter, deren Blick auf meinen Vater wohl mit ’Immer der gleiche Unsinn!’ zu interpretieren war, und unsere wild winkenden Kinder hinterher, als wir endlich ins Auto stiegen und abfuhren. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Nervös und mit klopfendem Herzen stand ich neben Mamoru vor der Eingangstür der Stadthalle. Ich war so aufgeregt, dass ich eiskalte Hände hatte, die in Mamorus warmer nur noch kälter wirkte. Beruhigend drückte er meine Hand und lächelte mir zu, bevor er die Tür für uns öffnete. Doch dann.. „Usagi?“ Eine mir wohlbekannte Stimme, die ich seit fünf Jahren nicht gehört hatte, erklang hinter uns. Ich sah hinter mich und da stand sie, Naru. Sie hatte sich kaum verändert, nur dass ihr Haar etwas länger war als damals, aber dieses freudige, fast schon spitzbübische Lächeln, das bis zu ihren Augen reichte, war geblieben. Ich schrie begeistert auf und stürmte auf sie zu, um sie gleich in eine Umarmung zu ziehen. „Naru! Du bist es wirklich! Du hast dich kaum verändert, lass dich anschauen!“ Ihr weißes, knielanges Kleid ließ mich an die amerikanische Schauspielerin Marylin Monroe denken, auch wenn Naru ihre Haare nicht extra blond gefärbt hatte. Mein Blick fiel auf Umino, der die ganze Zeit neben ihr stand, ich konnte aber nicht sagen, wen er als Partner zu Marylin darstellen sollte, aber sein 60er-Jahre-Anzug stand ihm dennoch sehr gut. „Hallo, Marylin! Lange nicht gesehen, nicht wahr? Umino, wie geht’s?“ grüßte Mamoru die beiden und umschlang meine Hüfte mit seinen Armen, das mich irgendwie an Besitzanspruch-markieren erinnerte. Und auch Umino war nicht ganz so unauffällig wie er wollte einen Schritt näher zu Naru gerückt. Naru und ich sahen uns nur an und dachten das gleiche: Männer! „Ich habe dir sooo viel zu erzählen, Bunny-chan! Es ist ja so viel passiert seit Yumikos Hochzeit damals und...“ „Du weißt gar nicht, WIE viel passiert ist seitdem!“ stimmte ich ihr lachend zu und lehnte mich einen Augenblick an Mamoru, dessen Griff sich augenblicklich um mich verstärkte und ich seine warme Nähe spürte. „Sollen wir nicht endlich reingehen? Dann könnt ihr euch dort alles erzählen.“ half Umino weiter und öffnete hilfsbereit die Tür für uns. Doch dann hielt Mamoru mich zurück, während Naru und Umino das Gebäude bereits betraten. Ich hörte noch eine mir ebenso bekannte Stimme laut in einem feierlichen Ton ausrufen: „Marylin Monroe und... äh... und ihr Begleiter!“ bevor sich die Tür wieder vor uns schloss. Fragend sah ich zu Mamoru, dessen Augen beinah hell aufleuchteten vor Liebe zu mir. „Ich habe noch ein kleines Geschenk für dich. Es passt perfekt zu deinem Kostüm. Motoki hat mit dabei geholfen, deswegen waren wir heute zu ihm gefahren.“ Ich hielt gespannt den Atem an. Jetzt war also der Zeitpunkt gekommen, an dem das Geheimnis des ominösen Besuchs heute morgen gelüftet würde? „Schließ die Augen, Usako!“ Ich tat, worum er mich bat und wartete mit klopfendem Herzen auf das, was nun kommen mochte. Ich spürte, wie er dicht hinter mich trat und sich etwas im nächsten Moment um meinen Hals legte, das bis knapp über meiner Brust liegen blieb. Ich öffnete meine Augen und sah an mir hinunter. „Oh, Mamo-chan! Es ist wunderschön! Woher hast du es?“ fragte ich ihn atemlos, während ich mich zu ihm umwandte. Sein warmes Lächeln ließ die bekannten Schmetterlinge in meinem Bauch wieder fliegen. Überglücklich schlang ich meine Arme um seinen Hals und streckte mich seinen warmen Lippen entgegen. Sein fester Griff um meine Taille verstärkte sich dabei. „Nicht so fest, Mamo-chan!“ warnte ich ihn automatisch, bevor mir bewusst wurde, was dieses Eingeständnis für ihn bedeuten musste. Verlegen sah ich in seine Augen und wieder war dieser wissende Blick in ihnen. Sanft fuhr seine Hand von meiner Taille zu meinem Bauch. „Es ist noch nicht sicher.“ flüsterte ich kaum hörbar. „Ich weiß.“ Dann zog er mich erneut in seine Arme, jedoch viel vorsichtiger diesmal und legte ebenso sanft seine Lippen auf meine. Und da war er, dieser vollkommene Augenblick, in dem alles möglich schien, alles schön war und perfekt. Nie waren die Gefühle so intensiv wie in diesem Augenblick. Es war der schönste Augenblick meines Lebens, den ich für immer in meinem Herzen bewahren würde. Doch auch dieser perfekte Moment war irgendwann einmal zu Ende, auch wenn die Erinnerung daran für immer bleiben würde. Wir lösten uns voneinander und ich sah wieder an mir hinab und betrachtete sein Geschenk, eine lange weißgoldene Kette aus einzelnen filigranen Gliedern mit einem Anhänger, der kurz über meinem Brustansatz lag. Oh, aber ‘Anhänger‘ gereichte dem kaum! Ehrfürchtig fuhr ich über die vielen Schliffe des wunderschönen Kristalls, der in diesem Augenblick die Sonne einfing und beinah silbrig leuchtete. Ja, er hatte recht, er passte perfekt zu meinem Kostüm. Lächelnd sah ich zu Mamoru auf und hauchte ein Danke. „Komm, lass und endlich reingehen! Naru wartet mit Sicherheit schon auf dich.“ Und so gingen wir ein drittes Mal auf die Eingangstür der Stadthalle zu und betraten dann das Gebäude. Doch überraschenderweise fanden wir uns dann erneut vor einer Tür wieder, die von einer nicht mehr ganz so jungen Frau Haruna bewacht wurde. Hatte ich mich vorhin also doch nicht verhört! Grinsend ging ich auf sie zu. „Frau Haruna! Wie schön, dass sie hier sind! Erkennen sie mich noch?“ Skeptisch betrachtete sie mich von oben bis unten, bis ihr Gesicht Verblüffung zeigte. „Tsukino? Usagi Tsukino?“ fragte sie mich ungläubig, worauf ich lächelnd nickte. Ihre Verblüffung dauerte jedoch so lange, bis ihre Augen auf Mamoru fielen und ihr Mund nach unten kippte. Ich könnte schwören, kleine Herzchen in ihren Augen zu sehen! Mit samtig weicher Stimme wandte sie sich zu Mamoru, wobei sie sich offensichtlich Mühe gab, den Bauch noch etwas mehr einzuziehen, sich noch größer zu machen und ihr strahlendstes Lächeln aufzulegen. „Und sie sind? Vom Mann meiner Träume mal abgesehen!“ Den letzten Satz hatte sie nur geflüstert, aber doch so laut, dass sie sicher sein konnte, dass Mamoru ihn mitbekommen hatte. War das zu fassen? Da versuchte doch tatsächlich meine ehemalige Lehrerin sich an meinen Mann heran zu machen! Doch dieser lächelte ihr nur höflich zu und zog mich noch näher an seine Seite, bevor er antworte. „Mein Name ist Mamoru Chiba, ich bin ihr Ehemann.“ Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Kinnlade von Frau Haruna kippte noch weiter nach unten, während sie mit tellergroßen Augen von ihm zu mir starrte. Ah, dieser Anblick tat so gut! Das machte alle Nachsitzstunden bei ihr, die ich damals durchleiden musste, wieder wett! Mit einem nicht mehr ganz so strahlendem Lächeln und ohne Herzchen in den Augen wandte sie sich erneut zu Mamoru. „Und wen darf ich ansagen? Welches berühmte Paar stellen sie beide dar?“ Mamoru flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie dann die Tür öffnete, sich einmal räusperte und erfürchtig rief: „Meine Damen, meine Herren: Prinzessin Serenity und Prinz Endymion!“ Dann schloss siech die Tür hinter uns. ~ Ende ~ So, das wars dann aber wirklich, denk ich, oder? Jetzt kann ich mich ganz beruhigt und ohne schlechtes Gewissen an die nächste ff ranmachen. Wird nur etwas (oder etwas mehr, oder noch mehr, oder ganz lange??) dauern. Wer eine Benachrichtigung haben möchte, wann ich wieder etwas on stelle über mein Lieblingspaar, muss nur kurz bescheid sagen ("Bescheid!") ^^ serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)