Der etwas andere Sommer von aiko282 ================================================================================ Prolog: Guter Tag – schlechter Tag? ----------------------------------- Harry hockte unter der Treppe in seinem Verschlag und verfluchte die Dursleys. Sie hatten ihm „Zimmerverbot“ gegeben, nachdem er sich mit Dudley gestritten hatte. „Wenn Du so undankbar bist und den armen Dudley bedrohst, hast Du auch kein Zimmer verdient!“ hatte Vernon Dudley gebrüllt. Dabei war sein Gesicht fast purpurn vor Wut gewesen. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Harry über das Gesicht seines Onkels gelacht. Der Grund für seine Streit mit Dudley war einfach gewesen. Sein Cousin war wieder auf Diät und hatte versucht sich an Harrys Süßigkeiten von Mrs. Weasley zu vergreifen. Die Tatsache das die Süßigkeiten von einer Hexe stammten, hatten ihn nicht wirklich abhalten können. Harry hatte seinen Cousin angebrüllt – der sofort zu Onkel Vernon gerannt war. Das Ergebnis war das Harry nun im Dunkeln unter der Treppe saß und Dudley von Tante Petunia mit Kuchen getröstet wurde. Natürlich nur Ausnahmsweise, schließlich war Dudley immer noch auf Diät, aber Tante Petunia hatte die falschen Krokodilstränen Dudleys nicht ertragen. Harry seufzte als er die Entzückensrufe von Dudley aus der Küche hörte, nachdem ihm seine Mutter eine zusätzliche Portion Sahne auf den Kuchen gegeben hatte. Bei dem Gedanken an den Kuchen in der Küche begann Harrys Magen unangenehm zu rumpeln. Harrys letzte Mahlzeit am vorigen Abend hatte nur aus einem Stück alten Brots, Wasser und einem verschrumpelten Etwas, das vor 1-2 Monaten sicher mal eine Mohrrübe gewesen war, bestanden. Um sich von dem Hunger ab zu lenken versuchte Harry zu schlafen. Während er versuchte eine bequeme Stellung zu finden, knallte er unangenehm mit seiner Schulter an die Kante der Treppenstufen. Verdammt, das war doch früher hier nicht so eng... Im gleichen Moment schalte er sich einen Idioten. Klar, das ich seit meinem 11. Geburtstag gewachsen bin! Mit einem Seufzer ringelte er sich zusammen und schloss die Augen. ************************************ Das Knarren der Tür weckte ihn. Vor ihm hockte Tante Petunia und beäugte ihn als wäre er etwas widerliches was man im Garten unter einem besonders großen Stein finden würde. „Komm raus und wasch Dich!“ Als Harry mit seinen steifen Gliedern nicht schnell genug aus dem Schrank kletterte, zog sie ihn unsanft am Ohr hinaus. „Aauuu!!“ „Stell Dich nicht so an, sondern beeil Dich lieber im Badezimmer. Wenn Vernon Dich hier draußen sieht setzt es was!“ „Es ist Mittag, Onkel Vernon ist bei der Arbeit. Er wird mich nicht sehen!“ Statt einer Antwort gab ihm Tante Petunia nur einen unsanften Stupser in Richtung Badezimmer. Harry beeilte sich in das Badezimmer zu kommen, seine Blase drückte nach der langen Zeit im unangenehm. Außerdem hatte der Angst das es sich Tante Petunia doch wieder anders überlegen könnte. Als Harry notdürftig gewaschen wieder aus dem Badezimmer kam, befand sich seine Tante in der Küche und schmierte lieblos ein Käsebrot. Sie warf seinen notdürftig mit Wasser geglätteten Haaren nur einen kurzen Blick zu und murmelte etwas, was wie „auch nicht besser als vorher“ klang. Harry ignorierte sie, doch sein Magen gab ein lautes Knurren von sich als er das Käsebrot sah. Er machte sich allerdings keine Illusionen, die Wahrscheinlichkeit das er was zu Essen bekommen würde war gering. Es war schon erstaunlich genug das Petunia ihn raus gelassen hatte. Normalerweise mischte sie sich in Onkel Vernons Bestrafungsaktionen nicht ein. Doch heute machte anscheinend Harrys Glücksfee Überstunden und so knallte ihm Tante Petunia den Teller vor die Nase mit den Worten: „Iss Und dann geh wieder unter die Treppe! – Und beeil Dich!“ Um dem ganzen die Krönung auf zu setzen, stellte seine Tante ihm sogar noch einen Apfel neben den Teller. Er war zwar klein, aber es war ein leckerer, knackig aussehender roter Apfel – kein halbverfaultes Stück Obst, wie Harry es normalerweise bekam. Harry konnte sein Glück kaum fassen. Während Harry sich bemühte das Käsebrot nicht in einem Stück herunter zu schlingen stand Petunia an die Küchenarbeitsfläche gelehnt und starrte ihn ausdruckslos an. Nach einer Weile sagte sie abwesend „Du siehst Deiner Mutter von Tag zu Tag ähnlicher...“ Harry verschluckte sich beinahe an seinem Brot. Seine Tante sprach von seiner Mutter? Allmählich begann Harry sich zu fragen ob er in Wirklichkeit immer noch unter der Treppe lag und träumte. Vermutlich kommt gleich Voldemort und lädt mich zu einem Kaffeekränzchen ein – ich bin garantiert in einer anderen Dimension gelandet! Während Harry noch überlegte ob er die neue Seite seiner Tante ausnutzen sollte um mehr von seiner Mutter zu erfahren knackte ein Schlüssel in der Haustür. Tante Petunia fuhr herum „Oh mein Gott! Vernon!“ panisch drehte sie sich zu Harry um. „Verschwinde, schnell! Wenn er dich hier in der Küche findet...“ Harry ließ sich das nicht zweimal sagen und hechtete zur Hintertür. Doch anscheinend hatte ihn sein jähes Glück bereits wieder verlassen. Als Harry an der Klinke rüttelte musste er feststellen das die Tür verschlossen war. Wo war noch einmal der Schlüssel versteckt? Hastig begann er zwischen den Blumenpötten auf der benachbarten Fensterbank zu kramen als ihn etwas heftig am Kragen packte und herumriss. Harry starrte in das purpurrote Gesicht seines Onkels, seine Nase war von der seines Onkels nur wenige Zentimeter entfernt und er konnte deutlich den Alkohol riechen. „Freak! Was machst Du hier? Warum bist nicht unter der Treppe wo Du hin gehörst?“ Um seine Worte zu unterstreichen schüttelte Vernon Harry bis Harrys Zähne klapperten. „Hast Penutia verhext das sie Dir hilft, ja? Kleiner Freak - ich werde Dir schon zeigen wo dein Platz ist. Meine Frau, verhext!“ Onkel Vernons Stimme überschlug sich fast vor Wut. „Und meine Kunden - die hast Du auch verhext! Verhext! Verhext! Verhext! Verhext!“ Und er stieß Harry von sich, so das Harrys Rücken mit der Hintertür zusammen stieß. Im Hintergrund hörte Harry seine Tante halblaut murmeln „Lass doch Schatz, das ist der Junge nicht wert.“ Doch Onkel Vernon war noch nicht fertig. „Alles ist deine Schuld! Du hast sie verhext! Ich wäre zu teuer, Pah! Was verstehen die schon von Qualitätsarbeit!“ Er schubste Harry noch einmal so das sich das Holz schmerzhaft in seinen Rücken bohrte. Harry biss die Zähne zusammen um nicht zu schreien, seine Rippen fühlten sich an als ob er von einer riesigen Faust getroffen worden war. Er war sich sicher, das er es hatte knacken hören. „Onkel, denk dran das meine Freunde vorbei kommen werden! Und wenn sie sehen das Du mich bedrohst, werden sie nicht besonders glücklich sein!“ Bei den Worten warf Onkel Vernon den Kopf n den Nacken und stieß ein bellendes Lachen aus. Bei der Häme die dort mitschwang bekam Harry eine Gänsehaut. Er hatte eigentlich gedacht der Gedanke an Moody und Lupin, die zauberstabschwingend herein stürmten, würde seinen Onkel Angst einjagen. Statt dessen schien ihn das lediglich zu amüsieren. „Hat sich einer dieser Freaks je blicken gelassen?“ Vernon lachte „sie interessieren sich nicht für Dich. Egal was ich anstelle, es ist ihnen egal. Warum sollte sie ein wertloser kleiner Freak wie Du sie interessieren? Große Worte – aber gekommen ist niemand“ Vernon beugte sich vor, so das sein Gesicht beinahe das Gesicht seines Neffen berührte. Harry versuchte nicht das Gesicht vor Ekel zu verziehen als er den Schnapsgeruch einatmete. „Genau wie damals... haben Dich ausgesetzt vor unserer Tür – haben es noch nicht einmal für nötig erachtet Dich persönlich abzugeben – sie haben dich vor die Tür gestellt wie einen Sack ABFALL!“ und Vernon packte Harry wieder und warf ihn noch einmal gegen die Tür. Es rauschte in Harrys Ohren und trotz des Schmerzes brüllte Harry wutentbrannt: „Ich bin kein Abfall! Und meine Freunde sorgen sich um mich! Sie werden kommen und nach mir sehen! Und dann wirst Du sehen was sie mit Dir machen werden, Du fetter-„ Vernons Faust kollidierte mit Harrys Kiefer. Es knirschte und Harry sah Sterne vor seinen Augen. Als Vernon das zweite mal traf, versank Harrys Welt im Dunkeln. Kapitel 1: Wie war noch mal Dein Name? -------------------------------------- Als Dudley Abends nach Hause kam war seine Mutter im Flur und feudelte. „Hi Mum! Gibt es bald Abendessen?“ Seine Mutter sah ihn einen Moment an und Dudley kam es so vor als ob sie durch ihn hin durch blicken würde. Leicht verwirrt blickte der dicke Junge sie an. „Mum?“ Petunia starrte ihn an und lächelte auf einmal verkrampft, so als ob sie gerade erst gemerkt hatte, das ihr Sohn vor ihr stand (und der dank seiner Leibesfülle nicht wirklich zu übersehen war). „Dudley, mein Schatz! Geh schon mal in die Küche – Mami kommt gleich nach und macht ihrem Schatzi ein leckeres Abendbrot!“ Dudley beäugte seine Mutter, es war nicht ungewöhnlich das sie ihm Kosenamen gab, aber momentan hatte er das Gefühl als würde sie sich mit einem Hündchen unterhalten. Verwirrt beschloss er lieber nicht nach zu fragen – wenn seine Mutter eine ihrer Launen hatte, konnte sie auf die Idee kommen seine Diät zu verschärfen. Und wenn es eines gab was Dudley nicht wollte, dann war es noch weniger zu essen. „Äh ja, Mum.... - wo ist Dad?“ „Weck ihn nicht. Der Arme hatte heute einen furchtbaren Tag und schläft jetzt oben im Bett. Ach, Vernon arbeitet so hart, es tut ihm gut wenn er ein wenig ausspannt. Also sei leise!“ Petunia seufzte. „Wo ist Harry?“ „Unter der Treppe.“ Petunia deutete mit ihrem Feudel auf die kleine Klappe vor ihr. Als Dursley den Feudel anstarrte, sah er das er rot war. Auf dem Fußboden direkt vor der Klappe waren noch einige rote Streifen, die unter der kleinen Tür hindurch zu laufen schienen. Als Petunia sah was ihr Sohn da neugierig anstarrte begann sie hastig weiter zu feudeln. „Mum.... Ist das Blut?!“ „Nein Schatz - nur ein wenig Schmutz, den dein Cousin herein geschleppt hat. Geh in die Küche.“ „Aber Mum, das sieht aus wie Blut!“ „Dudley Dursley, Geh sofort in die Küche!!!“ Dudley floh fassungslos. Seine Mutter hatte ihn noch NIE angeschrieen. Irgendetwas war hier furchtbar falsch. Als Petunia sah das Dudley aus dem Haus stürmte anstatt in die Küche, war ihr das egal. Je weiter weg desto besser. Nachdem sie die letzten Blutspuren beseitigt hatte und das Putzgerät weg geräumt hatte, saß sie in der Küche und starrte aus dem Küchenfenster in den dunkler werdenden Abend. Sie vermied es zur Treppe zu sehen. Zwei Stunden vergingen und die dürre Frau bewegte sich kaum. Hin und wieder starrte Petunia Richtung Flur, drehte sich jedoch immer schnell wieder um. Irgendwann begann sie nervös auf und ab zu gehen, es schien als ob sie sich nicht entscheiden konnte was sie tun sollte. Schließlich blieb Petunia vor dem Küchenschank stehen und nahm einen Teller heraus. Vorsichtig drapierte sie einige Wurst- und Käsestückchen auf dem Teller und stellte zum Schluss eine kleine Schale mit Wasser hinzu. Dann verließ sie den Raum Richtung Wohnzimmer um nach einer kleinen Weile mit einer kleinen geschriebenen Nachricht zurück zu kehren. Mit dem Essen und dem Brief begann sie die Treppe hinauf zu steigen, wobei sie sich bemühte keinen Lärm zu machen um Vernon nicht zu wecken. Als sie an ihrem Schlafzimmer vorbei schlich hörte sie das laute Schnarchen ihres Mannes. Insgeheim beschloss sie heute auf der Couch zu schlafen, wobei sie sich eh nicht sicher war ob sie heute Ruhe finden würde. Schließlich stand sie unschlüssig vor Harrys Raum. Einen Moment stand sie da und war sich nicht mehr sicher ob sie ihr Vorhabe tatsächlich durchführen sollte. Doch dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die Tür. Das leise Krächzen von Harrys Eule begrüßte sie. Der Vogel saß in seinem völlig verdreckten Käfig und starrte sie müde an. Seit Harrys Arrest hatte Hedwig kein Futter mehr bekommen und saß eingesperrt in ihrem Käfig. „Pst! Keinen Laut! Wenn Vernon Dich hört dreht er dir deinen Hals um.“ Vorsichtig schlich Petunia ins Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Dann drehte sie sich zu der Eule um. Die Eule starrte mit ihren unheimlichen intelligenten Augen zurück. Das weiße Gefieder schien in dem Dämmerlicht des kahlen Raumes beinahe zu leuchten. Petunia hasste den anklagenden Blick der Kreatur vor ihr. Es war als ob der Vogel genau wusste was Vernon und sie getan hatten. Schon immer hatte sie Angst vor den Botenvögeln der Zauberwelt gehabt. Sie erinnerte sich wie sie zusammen mit ihrer Schwester vor... – wie viele Jahre waren es noch einmal? Lily und sie saßen in der Wohnstube ihrer Eltern und hatten sich den Film „die Vögel“ angesehen. Als der Abspann lief war plötzlich eine braune Eule durchs offene Fenster geflogen. Lily hatte sich noch Tage später über Petunias Panikschreie amüsiert, dabei hatte die Eule nur einen Brief von Lilys unmöglichen Freund gebracht. Petunia hatte ihn nie gemocht, James hatte sie immer behandelt als ob sie geistig zurück geblieben wäre – nur weil sie nicht wie ihre Schwester mit einem dummen Stab wedeln konnte. Petunia zwang sich ins Hier und Jetzt zurück zu kehren um sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Langsam schlich sie auf die Eule zu und streckte den Teller vor sich aus, ohne die starrende Eule aus den Augen zu lassen. „Hallo Du – wie war noch einmal dein Name? Hermine? Nein – das war die komische Freundin....“ Verdammt, wie spricht man mit einer Eule? Ich mache mich hier zum Affen und wie hieß noch mal der blöde Vogel??? Es fing mit H an.... „Genau! Hedwig! – Hallo Hedwig... sieh mal was ich hier habe!“ Und Petunia streckte den Teller noch weiter weg damit die Eule einen Blick drauf werfen konnte. „Ich weiß nicht was ihr Eulen esst, vermutlich Mäuse. Aber ich habe keine Mäuse, vielleicht magst Du ja etwas hier von?“ Oh Gott, klinge ich dumm! Hedwig beäugte den Teller und starrte dann wieder Petunia an als ob ihr gerade ein zweiter Kopf gewachsen wäre. „Und hier ist Wasser. Du hast doch sicher Durst? Keine Angst, es ist nicht vergiftet.“ Petunia näherte sich dem Käfig und stellte den Teller neben dem Käfig auf dem Schreibtisch ab. „Wenn ich Deinen Käfig öffne, greifst Du mich doch nicht an, oder?! Als Hedwig krächzte und Petunia böse anstarrte, erklärte Petunia hastig: „Du musst verstehen, ich wollte nicht das Vernon Harry verletzt.“ Bei dem Wort „Harry“ begann Hedwig aufgeregt zu flattern. „Pst! Leise! Ich sagte doch, ich wollte das nicht!“ zischte die dünne Frau aufgeregt, „darum musst Du mir auch helfen um Harry zu retten!“ Hedwig legte den Kopf zur Seite und beobachtete Petunia. Diese hatte den Eindruck als ob der Vogel jedes ihrer Worte verstand und nun überlegte ob sie die Wahrheit sagte oder nicht. „Du musst für mich eine Nachricht nach Hogwarts bringen! Wenn ich also den Käfig öffne, bleib ganz ruhig, ja?“ Vorsichtig öffnete Petunia die Käfigtür und zog ihre Finger anschließend hastig wieder zurück. Der Schnabel der Eule sah ausgesprochen scharf aus. Petunia schluckte als die Eule aus dem Käfig kletterte, ihre Bewegungen wirkten steif. Hedwig legte die Entfernung zum Teller in einigen kurzen, sehr ungelenk wirkenden Hopsern zurück und begann an der Wasserschale zu nippen. Anscheinend hatte sie entschieden es darauf ankommen zu lassen ob das Wasser genießbar war oder nicht. Während die Eule aß überlegte Petunia wie sie die Nachricht der Eule mitgeben sollte. Panisch versuchte sie sich daran zu erinnern was ihre Schwester viele Jahre zu vor immer getan hatte, wenn sie Nachrichten verschickt hatte. „Wie beförderst Du die Nachrichten? Hältst Du sie im Schnabel?“ Hedwig drehte den Kopf und wies mit dem Kopf auf einige Schnüre, die auf der Fensterbank lagen und hob ihr Bein. Vorsichtig nahm Petunia eines der kurzen Schnurstücke in die Hand und sah die Eule unschlüssig an. Hedwig reckte ihr Bein weiter in ihre Richtung und schüttelte es ungeduldig. Allmählich dämmerte Petunia was die Eule von ihr wollte. „Ich soll Dir die Nachricht an dein Bein binden?“ Die Eule brummte, so als ob ein besonders langsames Kind endlich die Spielregeln verstanden hätte. Harrys Tante betrachtete den Vogelfuß mit den langen Krallen und schluckte. Aber dann band sie mit zitternden Fingern die Botschaft Hedwig an den Fuß. Erleichtert trat sie einen Stück zurück als sie diese Aufgabe bewältigt hatte. „Flieg so schnell du kannst! Ich weiß nicht wie lange Harry noch aushält und ich weiß nicht was Vernon morgen früh machen wird, sollte er immer noch in so einer Stimmung sein.“ Hedwig pickte schnell die letzten Krümel vom Teller, während Petunia das Fenster öffnete. Der Vogel hopste auf das Fensterbrett und breitete seine Flügel aus. Als Hedwig in die Nacht flog musste Petunia zugeben, das auch wenn die Eule ihr Angst einjagte, sie wunderschön aussah. Im Licht des Vollmonds leuchtete ihre Gestalt weiß, als sie wie ein Gespenst über den Baumwipfeln hinweg segelte und dann verschwand. Harrys Tante schloss das Fenster und ging wieder hinunter in die Küche um sich einen Kaffe zu machen. Es würde noch eine lange Nacht werden. Kapitel 2: Rettung in letzter Minute ------------------------------------ Snape saß in der Bibliothek in der verbotenen Abteilung und genoss die Ruhe. Seiner Meinung nach gab es keine bessere Zeit in Hogwarte als die Ferien: Keine Schüler, keine Streiche und keine explodierenden Kessel. Voldemort verhielt sich ruhig seit dem Desaster im Ministerium. Der Orden hatte sich nur für einige kurze Routine Treffen zusammengefunden. Es war einer der wenigen Momente wo Snape Zeit für sich selber fand. Ein Umstand der Snape sehr gelegen kam. Er nutzte die Zeit um seine privaten Studien voranzutreiben. Eines der Nachteile eines Lebens als Doppelagent war der akute Zeitmangel. Vor seiner Lehrzeit in Hogwarts hatte Snape begonnen sich international einen Ruf als begnadeter Tränkemeister aufzubauen. Durch die Berufung zum Schullehrer war seine Karriere ins Stocken geraten. Doch Snape hatte sich weder Voldemort widersetzen können, der einen Agenten in Hogwarts brauchte, noch Dumbledore, der ihn in seiner Nähe haben wollte, um leichter und unverfänglicher Informationen austauschen zu können. Viele Außenstehende Kollegen hatten sich über seine Entscheidung erstaunt gezeigt und es wurde viel gerätselt warum Severus Snape, eines der vielversprechendsten Talente am Zaubertrankhimmel, seine Talente an einer Schule verschwendete. Nicht das ich die Wahl gehabt hätte. Snape hatte versucht trotzdem ab und zu neue Ergebnisse zu veröffentlichen. Die Verbesserung des Wolfsbann Trankes (1) hatte ihm zu großer Bekanntheit verholfen. Insgeheim fand Snape den Gedanken amüsant, das einer seiner ärgsten Schulfeinde ihm diesen Ruhm eingebracht hatte. Wenigstens war der verlauste Werwolf zu etwas nütze gewesen. Es war nicht so, das Snape in der Zwischenzeit keine neue Entdeckungen gemacht hatte. Er hatte im Auftrag Voldemorts zahlreiche Tränke entwickelt, viele mit außerordentlichen Raffinesse und Einfallsreichtum. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse hätte neben unvergleichlichem Ruhm aber auch ein Wettrennen zwischen Auroren und Todesessern zur Folge gehabt: Die einen um ihn lebenslang nach Askaban zu sperren, die anderen m ihn wegen Verrats zu töten – und Severus Snape hing an seinem Leben. So saß Severus diesen Abend in der Bibliothek und vertiefte sich in einigen obskuren Zaubertrankbüchern auf der Suche nach Informationen zu einem Gebräu mit dem Namen „Balsam des Schmerzes“ – zumindest war dies der ungefähre Wortlaut der Übersetzung. Texte aus der Römerzeit berichteten das dieser Trank die Wirkung besaß, unempfindlich gegen den Cruciatus Fluchs zu machen . Eine durchaus erstrebenswerte Eigenschaft, die viele Auroren (und Snape selber) begrüßen würden. Dieser Tranke wurde – was soll das heißen? – Gelbkraut und den Absonderungen des Feuerwurms – Ist damit ein Drache gemeint? Und wenn ja welcher? – 3 Stunden gesiedet um dann abgeseit- Knock! Knock! Snape hob den Kopf und sah an einem der Fenster ein weißes Schemen sitzen. Als er genauer hinsah, erkannte er eine Schneeeule, die mit dem Schnabel an das Glas pochte. Er war sich nicht sicher, aber Snape glaubte die Eule schon einmal gesehen zu haben. Sie muss einem der Schüler gehören... Was ist so dringend, das jemand in den Ferien eine Eule zur Schule schickt? Der Zaubertranklehrer ging zum Fenster und ließ den Vogel herein. Die Eule schien vollkommen erschöpft zu sein. Vorsichtig entfernte er die Nachricht vom Bein und faltete den Zettel auseinander – und begann zu fluchen. ************************ Snape hastete über den Schulgrund um zur Grenze der Anti – Apparier – Blockaden zu gelangen. Es war bereits ein Eule unterwegs zu Dumbledore um ihn zu informieren, das es einen Notfall im Ligusterweg 4 gab. Dumbledore, Harry ist schwer verletzt. Ich fürchte um sein Leben, ich kann nicht mehr für seine Sicherheit garantieren solange Vernon im Haus ist. Holen Sie ihn umgehend von hier fort. Petunia Dursley Snape hatte noch nie viel von Muggeln gehalten. Daher hatte er es als unverantwortlich angesehen, Potter bei seinen Muggel-Verwandten zu lassen. Nicht das es ihn sonderlich interessierte wo Potter wohnte. Doch manchmal hatte Snape im Lehrerzimmer gehört, wie sich Minerva über die Verwandten ihres Lieblingsschülers aufregte. Bis jetzt hatte er das einfach für Übertreibungen vom Potter gehalten, der Junge hatte vermutlich nur wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen mit seiner Geschichte. Doch mit dieser Nachricht stimmte etwas nicht und es war Snapes Pflicht als Lehrer und als Ordensmitglied nach dem Rechten zu sehen. Sobald der schwarzgekleidete Mann an den Barrieren vorbei war, apparierte er lautlos direkt neben das Grundstück der Dursleys. Snape rümpfte die Nase als er die Reihe vollkommen identischer Häuschen sah. Bevor er sich überlegen konnte ob er klingeln oder die Tür mit einem Zauber öffnen sollte, wurde die Tür aufgerissen. Vor ihm stand eine dürre Frau mit einem Pferdegesicht und dem längsten Hals, den Snape jemals außerhalb des Tierreiches gesehen hatte. Anscheinend hatte die Frau direkt hinter der Tür gewartet. „Sie sind nicht Dumbledore - Sind Sie wegen Harry hier?“ „Mein Name ist Professor Snape, ich bin Lehrer an der Schule Ihres Neffen. Ich bin aufgrund Ihrer Nachricht bezüglich Harrys hier. Der Schuldirektor war leider verhindert.“ „Gott sein Dank! - Oh, kommen Sie rein! Aber seien Sie leise, ansonsten wecken Sie meinen Mann. Ich möchte den Armen nicht noch mehr aufregen.“ Snape runzelte die Stirn. Müsste sich die Frau nicht mehr Sorgen um ihren Neffen machen? Immerhin war es angeblich Harry, der verletzt worden war. Aber wer wusste schon was der verzogene Gryffindor wieder angestellt hatte. Daher beschloss der Trankmeister sich einen bissigen Kommentar zu verkneifen. „Kann ich nun Mr. Potter sehen? Wenn ich die Nachricht richtig verstanden habe ist er verletzt?“ „Vernon hat ihn verprügelt – Sie müssen verstehen mein Vernon hatte einen wirklich schlechten Tag in der Firma.“ Snape starrte Petunia an. Aufgrund seiner eigenen Kindheitserfahrung hielt er nicht viel schlagenden Vätern. Einige Eltern seiner kleinen Schlangen hatten bereits erfahren was er von ihren Erziehungsmaßnahmen hielt. Und es legte sich selten jemand mit Snape freiwillig an – seit dem Beginn von Severus Lehrerkarriere war die Zahl der Kinder, die mit Blessuren aus den Schulferien zurück kehrten, drastisch gesunken. „Wo ist er?“ „Unter der Treppe.“ Snape dachte er hätte sich verhört. Unter der Treppe? Warum sollte Potter verletzt unter der Treppe liegen und nicht in seinem Bett? Petunia sah seinen Gesichtsausdruck und erklärte hastig: „Vernon hatte ihn dort zur Strafe eingesperrt, weil er unseren Dudley bedroht hatte. Es war eine vollkommen vernünftige Maßnahme.“ „Was vernünftig ist, entscheide ich, sobald ich Mr. Potter zu Gesicht bekommen habe.“ bemerkte Snape säuerlich. Diese Muggelfamilie erschien ihm in höchstem Maße seltsam. Als Petunia keine Anstalten machte die Klappe zu öffnen, beugte sich Snape vor und öffnete den kleinen Verschlag. „Mr. Potter, kommen Sie raus. Ich bin es, Professor Snape...- BEI MERLINS BART!!! WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN, FRAU?“ Snape brüllte und es war ihm absolut gleichgültig ob er Vernon wecken würde oder nicht. Wenn Vernon Dursley in diesem Moment anwesend gewesen wäre, hätte dies vermutlich Konsequenzen für Harrys Onkel gehabt, die Snape direkt nach Askaban gebracht hätten. In der kleinen Kammer lag der Retter der Zauberwelt zusammengekrümmt in einer Blutlache. Soweit Snape erkennen konnte, war das Gesicht nur noch ein blutiger Brei. Die Augen waren zugequollen, die Nase gebrochen und die Lippen aufgesprungen. Und darüber eine Schicht eingetrockneten Blutes, die das Gesicht beinahe schwarz wirken ließ. Wie viele Verletzungen Harry unter seinen Kleidern hatte, konnte Snape nicht erkennen. Allerdings war der linke Arm in einem Winkel gekrümmt, der bei einem gesunden Menschen nicht vorkommen sollte. Kalte Panik schien einen Eisklumpen in Snapes Brust zu bilden. Merlin, was haben diese Ungeheuer dem Jungen angetan? Wie sollen wir gegen den dunklen Lord gewinnen, wenn Potter tot ist? Hastig krabbelte Snape halb in die Kammer um vorsichtig nach dem Puls zu tasten. Erleichterung breitete sich in ihm aus, als er schwach einen Herzschlag fühlte. Verdammt seist Du, Dumbledore! Wie konntest Du den Jungen bei diesen Leuten lassen? Hinter ihm murmelte Petunia „Vernon wollte das nicht. Er war betrunken – er hatte Harry noch nie angefasst!“ und knetete aufgeregt ihre Hände. Voller Grauen starrte sie auf das zerstörte Gesicht ihres Neffen. In diesem Moment war sie glücklich das Vernon so betrunken war, das er den Lärm nicht gehört hatte. Sie wollte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn Vernon tatsächlich die Treppe herunter gekommen wäre, denn dieser grimmig schauende Mann schien durchaus in der Lage zu sein ihrem geliebten Vernon etwas anzutun. Inzwischen hatte Snape Harry mit einem Schwebe Zauberer vorsichtig aus seinem engen Behausung gezogen. Alles andere hielt der Zauberer für zu riskant, da Snape nicht wusste welche Verletzungen sich noch unter Harrys Kleidung verbargen. Dem Gebrabbel der Tante schenkte der Slytherin keine Beachtung. Er würde sich mit dieser Familie zu gegebener Zeit befassen. Mit einigen kurzen Bewegungen seines Zauberstabes hatte er den gebrochenen Arm stabilisiert. Die weitere Behandlung erforderte mehr Ausrüstung als Snape bei sich hatte. Vorsichtig öffnete Snape die Haustür mit einem Wink seines Zauberstabes und bugsierte Harry wie auf einer Bahre schwebend aus der Tür. Snape drehte sich kurz zu Petunia um: „Seit sicher, das ich wieder kommen werde und mich mit diesem Rindvieh von Muggel eingehend befassen werde. Der einzigste Grund warum ich mich nicht gleich um diesen „Vernon“ kümmere ist, das die medizinische Versorgung seines Neffen vorgeht. Guten Tag noch!“ Und Snape schwebte mit wehenden Gewändern, den schwebenden Harry vor sich her balancierend, aus der Haustür. Die vor Angst schluchzende Petunia, die langsam zu Boden glitt, ignorierte er völlig. ****************************************************** Draußen in der Nacht stand Severus Snape vor einem neuen Problem: Wie bekomme ich den Jungen heil nach Hogwarts? Ich habe keinen Portschlüssel dabei – und eine Apparation würde ihn umbringen... Snape löste das Problem, indem er einem der benachbarten Häuser einen Besuch abstattete. In dem Häuschen wohnte niemand anderes als Mrs. Figg. Er ignorierte die Entsetzensrufe der alten Frau nachdem sie Harrys Zustand gesehen hatte. Stattdessen ging er sofort zum Kamin und warf eine Portion Flohpulver in das Feuer. Nachdem er Poppy Pomfrey, der Schulkrankenschwester, Bescheid gegeben hatte, sprang er zusammen mit seiner Fracht durch das Feuer direkt in die Krankenstation. Dort angekommen legte er den verletzten Jungen auf eines der Betten und machte sich daran die Kleidung zu entfernen. Snape versuchte es so schonend wie möglich, doch es war fast unmöglich das T-Shirt auszuziehen. Dank des eingetrockneten Blutes war der Stoff mit Harry geradezu verschmolzen. Kurzerhand begann der Zauberer den Stoff zu zerschneiden und Stückchenweise abzuziehen, während er in Gedanken Methoden durchspielte, Vernon Dursley möglichst schmerzhaft in sein nächstes Leben zu befördern. Hinter ihm begann der Kamin zu rauschen und Madame Pomfrey hopste aus dem Feuer. „Verdammt noch mal, Severus Snape! Was ist so wichtig das ich meinen Urlaub bei meiner Schwester unterbrechen muss?“ Snape wich zur Seite und deutete schweigend auf den leblosen Körper auf dem Bett. „Bei Merlin! Wer ist die unglückliche Seele?“ Die ältere Hexe rauschte an Severus Seite und begann hastig einige Diagnose Zauber. „Harry Potter.“ Pomfrey starrte auf den Jungen vor ihr und wurde noch blasser. Snape wusste das sie viel von dem jungen Gryffindor hielt. „Haben ihn Todesesser erwischt?“ „Nein, sein Onkel.“ Die Krankenschwester fand einige farbenprächtige Ausdrücke, nicht nur für Vernon Dursley, sondern auch für Dumbledore. Dabei blieben ihre Hände immer in Bewegung, während sie Harry scannte. Snape schwieg, doch er stimmte ihr im stillen zu. Die Unterkunft des Jungen hätte besser gewählt werden müssen. Es war spätestens nach diesem Vorfall klar, das die Unterbringung bei den Dursleys weniger als sub-optimal gewesen war. „Du hast ihn gerade noch rechtzeitig gefunden. Noch etwas länger und er wäre an seinen inneren Blutungen gestorben. Die gebrochenen Rippen haben sich in seine Lunge gebohrt. Er ist anscheinend nicht bewegt worden, das hat ihm das Leben gerettet.“ „Sie haben ihn in einen Schrank unter der Treppe gesperrt und ihn dann ignoriert.“ „Monster!“ schnaubte Madam Pomfrey, bevor sie fortfuhr „die Liste seiner restlichen Verletzungen ist beachtlich, er wird eine Weile auf der Krankenstation bleiben müssen.“ „Ich werde Dumbledore informieren. Wenn er bis jetzt noch nicht auf dem Weg war, sollte er es jetzt machen!“ Während Snape die Krankenstation verließ, kümmerte sich Madam Pomfrey um Harry. Sie war eine erfahrene Medi-Hexe und wusste das Harry überleben würde. Trotzdem tat es ihr im Herzen weh, diesen abenteuerlustigen Jungen so zugerichtet zu sehen. Nach allem was Harry schon durchgemacht hat. Erst verliert er Sirius, um dann von seiner restlichen Familie beinahe ermordet zu werden! Armes Ding! Insgeheim nahm sich Pomfrey vor, einige klärenden Worte mit Dumbledore zu haben. Auch wenn sie vermutete, das Professor Snape ihr zuvor kommen würde. Sie wusste von Snapes Jugendgeschichte und hatte seinen Gesichtsausdruck gesehen als er die Krankenstation verlassen hatte. Und sie kannte Severus rasiermesserscharfe Zunge, die schon zu Snapes Schulzeiten einen legendären Ruf erworben hatte. Während Poppy vorsichtig begann die Ruine zu richten, die früher Harrys Nase gewesen war, überlegte die Hexe wer wohl mehr von Snape zu befürchten hatte: Hogwarts berühmter Schulleiter oder diese unmögliche Muggelfamilie. Er soll sich nur nicht selber nach Askaban bringen, sinnierte Madam Pomfrey, Wenn Severus auf Kriegspfad ist, kann man mit allem rechnen. Und damit widmete sie sich wieder ihrem Patienten. _______________________________________________________________________ Kleine Anmerkung: 1) Natürlich ist der Erfinder des Trankes eigentlich Damocles Belby, aber ich war mal so frei eine verbesserte Version Snape zu zurechnen. Im nächsten Kapitel: Harry wacht auf und Snape hat eine kleine Unterhaltung mit dem Schulleiter. Kapitel 3: Drei dunkle Rächer in Aktion --------------------------------------- Als Harry seine Augen öffnete, war alles um ihm herum weiß. Bin ich Tod? Zaghaft bewegte er seine Finger und spürte weichen Stoff unter seinen Händen. Er fühlte sich warm und hatte das Gefühl zu schweben. Nein, es ist eher als würde ich in Watte liegen – alles ist so schön weiß und weich.... Langsam versuchte Harry den Kopf zu drehen – und bereute es sofort. Die Umgebung begann sich zu drehen und Harry hatte das Gefühl in einem Karussell liegen. Hilflos krallte er sich in dem Laken unter sich fest und wartete bis die Welt wieder aufgehört hatte Pirouetten zu drehen. „Hallo?“ zumindest versuchte Harry das zu sagen, doch der Laut den er produzierte, hörte sich eher wie „Hrg?“ an. Doch es reichte, um seine Jemanden darauf aufmerksam zu machen das er aufgewacht war. „Harry! Mein Lieber, Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ Harry starrte verwirrt auf den Schatten, der sich ihm näherte. Er kannte die Stimme, doch was machte Madame Pomfrey hier – sie war doch in Hogwarts! „Mmm Pffrr?“ „Sch... mein Lieber, nicht sprechen – Dein Hals braucht noch Schonung.“ „Wm bn Hgwrs? Warum bin ich in Hogwarts? „Ich sagte: nicht sprechen! Und trink das – vorsichtig – ja so ist´s gut. Und nun Schlaf.“ Nachdem Madam Pomfrey Harry eine bitter schmeckende Flüssigkeit eingeflößt hatte, breitete sich wohlige Wärme in Harry aus. Seine Augenlieder wurden schwer und einen kurzen Moment später war Harry wieder tief und fest eingeschlafen. **************************************************** Snape wartete mit einem grimmigen Gesichtsausdruck einige Straßen vom Ligusterweg entfernt auf seine Begleitung. In seinen Händen hielt er einen Kaffee, ohne den er morgens nicht auskam. Es war in Hogwarts eine eiserne Regel niemals Snape anzusprechen, bevor er nicht seine erste Tasse Kaffe des Tages getrunken hatte. Selbst Dumbledore hielt sich daran – in der Regel war er es, der Snape mit einem verschmitzten Funkeln die Tasse reichte, wenn Snape morgens aus seinen Verließen geschwebt kam. Vorsichtig nippte der dunkle Zauberer an der heißen Flüssigkeit und dachte an sein Gespräch mit dem Schuldirektor. Als er Harry in Poppys Fürsorge zurück gelassen hatte, war er sofort Richtung Dumbledors Büro gestürmt. Dort erwartete ihn Albus Dumbledore, der gerade von seiner Besprechung im Ministerium zurück gekehrt war. Als sein Zaubertranklehrer wütend hereinstürmte, die schwarze Kleidung hinter sich her wirbelnd wie Gewitterwolken, hatte Dumbledore sich fröhlich erhoben um Snape zu begrüßen. De dramatischen Auftritte seines Zaubertranklehrers waren für Albus Dumbledore nichts ungewöhnliches. „Severus, wie schön – wie war es bei Harry? Ich habe Deine Nachricht erst nach der Konferenz erhalten. Hat sich das Missverständnis aufgeklärt?“ „Missverständnis? Welches Missverständnis?“ hatte Snape gebrüllt, „der Junge liegt Halbtot in der Krankenstation! Wir können von Glück sprechen, wenn Poppy ihn wieder zusammengeflickt bekommt!“ Der alte Zauberer sank kalkweiß in seinem Sessel, während Snape weiter wütete „Bei Merlins Bart, Albus! Wie konntest Du Deinen Goldjungen in der Obhut dieser – dieser Tiere lassen? Sein vermaledeiter Onkel hat ihn fast tot geschlagen!“ Dumbledore hatte ihn müde angesehen und leise erwidert „Severus, wie konnte ich das wissen? Die Dursleys sind doch seine Familie – niemals hätte ich gedacht...“ der alte Mann wirkte wesentlich älter als seine 150 Jahre, so zusammengefallen und zerknirscht saß Dumbledore hinter seinem Schreitisch. „Vielleicht hättest Du Potter besser im Auge behalten sollen! Angeblich sollten doch Ordensmitglieder die Dursley diesen Sommer regelmäßig überprüfen? Wie kommt es das sie nichts davon gemerkt haben?“ Snape hatte das Gefühl, Dumbledore vermied es ihm in die Augen zu sehen, „ich dachte es wäre nicht nötig.... ich dachte die Dursleys würde alleine die Drohung abgehalten Harry schlecht zu behandeln.“ Snape schnaubte, „Nichts ist unbeeindruckender als leere Worte, Albus. Wann hört Ihr Zauberer endlich auf Muggel wie Kleinkinder zu behandeln! Und Du Albus, musst endlich begreifen das die Familie manchmal gefährlicher ist als ein Feind von außen!“ „Sprichst Du jetzt von Harry oder von Dir?“ „Beides.“ Snape starrte müde aus dem Fenster. Insgeheim vermutete er, das Dumbledore selbst Voldemort persönlich vergeben würde, käme dieser Reueerfüllt in Albus Büro gekrabbelt. „Komm, lass uns nach Harry sehen, Severus. Ich möchte von Poppy wissen wie schlimm es ist.“ In der Krankenstation hatte Dumbledore hatte einige Minuten unbeweglich vor der bandagierten Gestalt Harrys gestanden, bis er irgendwann zaghaft die knorrige Hand ausstreckte und sie vorsichtig auf die Stirn des Jungen legte. Langsam tropfte eine Träne über Albus Wange und verschwand in seinem weißen Bart. Als Snape die offene Trauer sah grummelte er. Snape hatte nicht viel für Sentimentalitäten übrig. Trotzdem konnte er nicht verhindern das sein Groll gegen Dumbledore nachließ. Zu ehrlich war die Verzweiflung und die Schuld auf dem Gesicht des alten Zauberers. „Und was machen wir nun mit ihm? Er kann nicht wieder zurück zu seinen Verwandten.“ Bemerkte Snape nach einer Weile leise. Dumbledore nickte schweigend, er acciote sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Harrys Bett. „Das Ordenshaus steht außer Frage. Solange die Vermögensfrage von Sirius Nachlass nicht geklärt ist, können wir das Haus nicht länger als Quartier benutzen.“ Dumbledore rieb sich müde den Nasenrücken. „Vielleicht behalten wir ihn in Hogwarts – solange er nicht geheilt ist, können wir ihn eh nicht woanders unterbringen. Eventuell können wir ihn bei den Weasleys unterbringen, sie würden ihn liebend gerne nehmen.“ „Zu unsicher“ unterbrach ihn Snape. „Ich alleine könnte die Schutzzauber der Weasleys in weniger als fünf Minuten durchbrechen.“ „Das ist noch nicht einmal meine Hauptsorge“ erklärte Albus. “Was machen wir mit der Öffentlichkeit?“ Snape sah seinen Vorgesetzten fragend an. Was hatte die Öffentlichkeit damit zu tun? „Was wird Fudge tun, wenn er erfährt das Harry von seinen eigenen Familie misshandelt wurde? Er könnte auf die irrsinnige Idee Harry zu adoptieren nur um gute Presse zu bekommen!“ Snape legte den Kopf schief und blickte die unbewegte Form auf dem Bett an. „Es würde in jeder Zeitung stehen...“ sagte er langsam. „Exakt, Severus. Und genau das ist der Grund warum wir das hier geheim halten müssen. Harry würde es uns nie verzeihen, wenn die ganze Sache im Tagespropheten nach zu lesen wäre. Du kannst Dir sicherlich den Spott Deiner Zöglinge vorstellen! Nein, das würde Harry nicht vekraften.“ „Irgendwann wird es jemanden auffallen das Harry nicht mehr im Ligusterweg 4 ist.“ Dumbledore seufzte „Ich habe noch keine Idee wie wir das regeln, Severus. Noch haben wir etwas Zeit. Harry wird sicherlich mehrere Wochen brauchen um sich wieder zu erholen.“ Snape brummte und dachte darüber nach was er mit den Muggeln anstellen könnte. Langsam verzogen sich seine Mundwinkel zu einem kleinen gemeinen Grinsen. „Ich hätte da einen Gedanken, Albus. Und er würde vielleicht auch einige unserer anderen Probleme lösen“. Dumbledore hörte ihm zu und gemeinsam begannen sie einen Plan zu entwickeln . Sie diskutierten bis Poppy herein platzte und sich Dumbledore vorknöpfte. Madam Pomfrey wusch dem größten Zauberer aller Zeiten gründlich den Kopf darüber das er Harry bei seinen unmöglichen Verwandten gelassen hatte. Snape lächelte in seinen Kaffeebecher als er sich an das bedröppelte Gesicht Dumbledores erinnerte, nachdem Poppy mit ihn fertig gewesen war. Es gab nur wenige Gelegenheiten wo er den Schuldirektor so verlegen erlebt hatte. Der leise Knall einer Apparation neben sich holte Severus Snape aus seinen Gedanken in die Gegenwart zurück. Neben ihm standen Moody und Remus Lupin. Severus musste zugeben das er beide in diesem Moment nicht zum Feind hätte haben wollen. Ein Blick in ihre Gesichter hätte ganze Klassen kleiner niedlicher Hufflepuffs in die Flucht geschlagen. Natürlich hätte sich Snape eher die Zunge abgebissen als das offen zuzugeben. Daher warf Snape lediglich den leeren Becher in einen Abfalleimer und begrüßte die beiden. „Moody, Lupin – ein bisschen spät!“ „Wir haben vorher noch schnell bei Harry vorbeigeschaut. Ich konnte es nicht glauben was Dumbledore uns erzählt hat. Ich musste es mit eigenen Augen sehen!“ erklärte Remus aufgebracht. Der Werwolf hatte sich Harrys Not sehr zu Herzen genommen. Moody schnaubte „Hören wir mit diesem Geflenne auf und kümmern uns um diese Muggel!“ seine beiden Begleiter stimmten ihm zu und gemeinsam legten sie schweigend die letzten Meter zu Fuß zurück, da keiner von ihnen den Argwohn der Nachbarn oder eventueller Beobachter Voldemorts und des Ministeriums wecken wollte. Die Dursleys saßen gerade gemeinsam beim Frühstück als ihre Tür mit einem Knall aufsprang. Dudley kreischte und quiekte als er die drei schlechtgelaunten Gestalten in der Tür erkannte. Hastig versuchte er sich hinter seiner dürren Mutter zu verstecken, die in den hinteren Bereich der Küche zurück gewichen war. Vernon sprang auf und atmete schwer, sein Gesicht knallrot als er brüllte „Verdammte Freaks! Was wollt ihr hier? Ich erlaube Euch Gesindel nicht in meinem Haus!!“ „Ruhe Dursley.“ Knarrte Moody und mit einem Flipp seines Stabes schwebte Vernon Dursley wie ein überdimensionaler Luftballon über dem Küchentisch. „Petunia, ruf die Polizei! Ruf die Feuerwehr!!! Diese-diese Monster wagen es mich –MICH-„ Ein weiterer Schwenker mit dem Zauberstab, diesmal von Snape würgten die nächsten Worte Onkel Vernonss ab. Wohltuende Ruhe breitete sich aus, wenn man von Dudleys Gejammer und dem leisen Schniefen Petunias absah. „Moody, ich überlasse Dir Vernon, sicherlich wirst Du eine angemessene Bestrafung finden. Remus kümmere Dich um diesen überfütterten Wal dahinten in der Ecke. Miss Dursley, folgen Sie mir Bitte.“ Moody griente enthusiastisch und Remus nickte Snape zu als er den Jungen aus dem Raum schleppte. Snape wusste, das Remus dem Jungen nichts schlimmeres antun würde als ihn zu erschrecken. Petunia allerdings begann zu kreischen als Remus Dudley aus den Raum beförderte. „NEIN!!! Mein Dudley Schatz! Lasst ihn in Ruhe!“ „SILENCIO!!!“ Moody hatte seinen Zauberstab auf Petunia gerichtet und bellte „Snape bring dieses Frauenzimmer endlich aus dem Raum oder ich verpasse ihr die gleiche Behandlung wie diesem Esel hier!“ Still vor sich hin schluchzend ließ sich Petunia von Snape aus dem Raum ziehen. Im Flur löste Severus Moodys Zauber. „Ihnen wird nicht geschehen, da Sie es waren die uns über Harrys Zustand informiert haben.“ Erklärte Snape bestimmt, bevor Petunia den nächsten hysterischen Anfall bekommen konnte. „Aber wir werden natürlich disziplinarische Maßnahmen gegen Ihren Mann wegen des versuchten Mordes an Harry durchführen.“ „Dieser Mann mit dem Auge, er wird meinen Vernon doch nicht umbringen, oder?“ „Natürlich nicht, das wäre auch nach unseren Gesetzen Mord – Nicht das dieses Ungeheuer es nicht verdient hätte.“ Bei diesen Worten zuckte Petunia zusammen, doch Snape fuhr ungerührt fort: „Und nun lassen Sie uns endlich Harrys Sachen einsammeln. Der Junge wird nicht zu Ihnen zurück kehren.“ In Dudleys zweiten Zimmer sah sich Snape verblüfft um. Harrys Raum war anders als er sich ihn vorgestellt hatte. In den Regalen lag zerbrochenes Spielzeug, ansonsten war das Zimmer bis auf ein schmales Bett, einen Tisch, einen Stuhl mit einem zu kurzen Bein und einem kleinen Schrank vollkommen leer. Nirgends war ein Zeichen das auf einen heranwachsenden Zauberer hinwies, wie Quidditch Poster oder Fotos von Freunden. Snape kannte natürlich nicht die Zimmerdekoration all seiner Schüler. Aber die Zimmer, die er bei seinen Elternbesuchen gesehen hatte, waren in der Regel dekoriert mit Postern, Bildern und Hogwarts Utensilien in den jeweiligen Hausfarben (in den meisten von Snapes Fällen also silber-grün).. „Potter scheint recht nachlässig zu sein mit sein.“ bemerkte Snape während er die Spielsachen betrachtete. „Oh, nein. Das sind die Sachen von meinem Engel Dudley. In seinem Zimmer war so wenig Platz, darum haben wir die Überflüssigen Dinge hier gelagert. Der arme Schatz bräuchte wirklich einen größeren Raum!“ erklärte Petunia während sie den Schrank öffnete um Harrys Sachen herauszuholen. Snape schnaubte bei der Erklärung sagte jedoch nichts weiter, sondern schob Petunia lediglich den Koffer zu. Bis er sah was Petunia einpacken wollte. „Was ist das? Elefantenhäute?“ „Harrys Kleidung.“ Snape starrte sie an. „Ich glaube nicht das dies adäquate Kleidung für den Jungen-der-Lebt ist. Wo sind seine richtigen Kleidungsstücke?“ „Ich sagte doch, das ist Harrys einzigste Kleidung. Außer seinen Umhängen, aber die sind nicht hier.“ Wiederholte Petunia verblüfft. Warum machte der Mann so einen Aufstand wegen der Kleidung Harrys? Allmählich überwog Petunias Ärger ihre Angst und sie fuhr Snape an: „Ihr habt ihn einfach hier abgeladen und erwartet das wie ihn durchfüttern! Wisst Ihr Zauberer eigentlich wie viel es kostet ein Kind auf zu ziehen? Harrys ist nicht davon umgekommen die alten Sachen Dudleys aufzutragen.“ „Erbärmlich.“ Fasste Snape seine Meinung zusammen, „Wo sind seine übrigen Sachen? Ich nehme nicht an, das dies seine einzigen Besitztümer sind.“ „Seine Schulsachen sind unten eingeschlossen. Wir hatten Angst das er was anstellen könnte.“ Erklärte Petunia. Fassungslos erkundigte sich der Zauberer „Wie hat er dann seine Hausaufgaben erledigt?“ Petunia zuckte lediglich mit den Schultern. Die Schulleistungen ihres Neffen hatten sie nie sonderlich interessiert, solange er seine Haushaltspflichten erledigte. Inzwischen war Snape die nächste Seltsamheit aufgefallen. Dieser Haushalt entsetzte ihn mehr und mehr und er fragte sich wieso dieser Umstand nie einem von Harrys Freunden und Beschützern aufgefallen war. Er wies auf das Fenster mit den aufgebrochenen Gittern „Ist die Gegend sehr unsicher?“ Fragend blickte ihn Petunia an, „Die kaputten Gitter an den Fenstern.“ „Oh, Vernon hatte Angst das er fliehen könnte, wenn er wieder Hausarrest hat.“ Snape starrte sie lediglich an, während sie unbekümmert fort fuhr „Darum auch die Katzenklappe. Irgendwie muss man ja das Essen in das Zimmer bekommen.“ „Ich glaube, ich habe genug gesehen. Wenn es nach mir gehen würde, hätte der Junge niemals hier aufwachsen dürfen – das ist abstoßend!“ schnappte Snape aufgebracht bevor er mit einigen Bewegungen und gemurmelten Beschwörungen den Koffer und den Käfig zusammen schrumpfte und in seinen Taschen verstaute. „Es hat nie jemanden interessiert....“ murmelte Petunia verlegen „Jetzt interessiert es jemanden, ich werde mich darum kümmern das dies hier Konsequenzen haben wird. Und jetzt bring mir die Schulsachen des Jungen.“ Fuhr Snape sie an bevor er das Zimmer verließ. Als Snape die Küche betrat, sah er Vernon Dursley jammernd auf dem Fußboden sitzen. Moody hockte auf einem der Stühle und hatte die Beine auf den Tisch gelegt. Er wirkte außerordentlich zufrieden. „Was haben wir denn hier, Moody?“ Der alte Auror griente während sich sein künstliches Auge fröhlich drehte, „ein paar nette Flüche, die ich schon immer einmal ausprobieren wollte!“ Snape beäugte ihn kritisch mit einer gehobenen Augenbraue. Moodys grinste noch breiter. „Keine Panik, Snape. Alles schön legal.“ Moody stubste Vernon mit seinem Stab an. „Keine schwarze Magie, keine Verletzungen und keine Narben.“ Moody kicherte, „Aber sie schmerzen ordentlich. Unser kleiner Möchtegern-Mörder wird sich die nächsten drei Monate jede Bewegung gründlich überlegen!“ „Seit Ihr fertig?“ Remus streckte den Kopf durch die Tür und sah fragend in die Runde. Als Moody ihm zunickte schubste der Werwolf den blassen Dudley vor sich in den Raum und folgte ihm. Tante Petunia wollte sich sofort auf ihrem Sohn stürzen, doch Snape bugsierte entschlossen die drei Dursleys auf die Küchenstühle. Es dauert einen Moment, da Onkel Vernon bei jeder Bewegung stöhnte und jammerte, so als wenn er einen unglaublich starken Muskelkater hätte. Moody lächelte selig und selbst Remus und Snape konnten ihre Belustigung nicht ganz verbergen. Als alles zu Snapes Zufriedenheit arrangiert war, er in Front der Dursleys, Moody neben sich auf einem Stuhl sitzend (die Beine inzwischen wieder auf der Erde) und Lupin an die Arbeitsfläche neben Petunias Herd lehnend, verschränkte Snape seine Arme vor der Brust und verkündete: „Wie ich sehe sind alle wohl auf. Bevor wir Sie verlassen müssen noch einige Dinge geklärt werden. Als erstes: Potter wird nicht zu ihnen zurück kehren.“ Keinem der Zauberer entging das zufriedene Lächeln auf Vernons Gesicht. Remus verzog angewidert das Gesicht, wie hatte Harrys es hier nur all die Jahre ausgehalten? Snape fuhr fort ohne eine Miene zu verziehen. „Aus verschiedenen Gründen möchten wir nicht das Harrys Abwesenheit bekannt wird, daher haben wir uns entschlossen ein Doubel einzusetzen.“ „Ich verstehe nicht, eben haben sie noch gesagt Harry kommt nicht wieder zurück – und ich werde nicht erlauben das einer von Euch Zauberern unter unserem Dach lebt“ empörte sich Vernon, unter Moodys Blick wurde der Mann allerdings sofort wieder ruhig und versuchte sich erfolglos auf seinem Stuhl so klein wie möglich zu machen. Befriedigt lehnte sich Moody wieder zurück. Anscheinend war der Muggel tatsächlich lernfähig. „Vielleicht sollten wir Ihnen zeigen was wir im Sinn hatten. Moody?“ Der alte Zauberer klatschte seine Hände zusammen und nahm einen großen Schluck aus seinem Flachmann. Sekunden später zog sich seine Form zusammen und Prothese und Auge fielen nutzlos auf den Boden. Die Dursleys beobachteten mit hängenden Unterkiefern wie der alte Zauberer zusammenschrumpfte und seine Gestalt veränderte. Kurze Zeit später saß ein fröhlich grienender Harry Potter auf dem Küchenstuhl vor ihnen. Zauberstab schwenkend verkündete der Junge wesentlich knarrender als das Original „Da schaut Ihr aber, was Muggel´s? Wir werden diesen Sommer jede Menge Spaß zusammen haben!“ und griente diabolisch. Allmählich dämmerte den Dursleys das sie den Sommer zusammen mit dem alten Ex-Auror verbringen sollten. Onkel Vernon quollen bei der Erkenntnis fast die Augen aus dem Kopf, während Tante Petunia nur leise vor sich hin murmelte und Dursley mit einem blassen Gesicht in sich zusammensank. Remus lachte, „Wie schön das es den Vielsafttrank gibt! Hast Du genug auf Vorrat, Moody?“ „Genug für die erste Woche, danach schickt mir Snape mehr. Und falls nötig noch einige Haare.“ „Na, hoffen wir das Harry am Ende des Sommers zu allem Übel nicht auch noch kahl ist.“ Erklärte der Werwolf gutgelaunt. Nachdem sich Snape und Remus von Moody verabschiedet hatten, verließen die beiden den Ligusterweg. Als sie durch die Haustür traten konnten sie noch leise Moody hören „Na los, Dursley – wo ist die Zeitung? Und der Walfisch da drüben kann anfangen ein bisschen im Garten zu arbeiten. Der Junge ist viel zu fett! Frische Luft wird ihm gut tun!....“ „Oh je! Die Dursleys werden einen spannenden Sommer mit Moody haben! Brillante Idee von Dir, Severus!“ Remus schüttelte sich vor Lachen. Snape verzog leicht die Mundwinkel, immerhin stand ein ehemaliger Herumtreiber vor ihm. Trotzdem war er außerordentlich geschmeichelt. „Apparieren wir direkt zurück, ich muss noch einige Tränke für Madam Pomfrey vorbereiten, ich möchte sie ungern mit einer Verspätung verärgern.“ „Eine weise Entscheidung, wenn man Poppys Temperament betrachtet.“ Und mit einem leiden Plop verschwanden die beiden. *********************************************** Diesmal habe ich mehr Zeit gebraucht für das Kapitel, aber dafür ist es auch länger. Ich hoffe es gefällt Euch! Ich wollte die Dursleys nicht mit ihrem Unsinn davon kommen lassen - und ich liebe Moody! Der ist so schön unfreundlich xD Ich möchte den nicht den kompletten Sommer über als "Babysitter" haben ^^ Ein kleiner Ausblick auf das nächste Kapitel: Harry wacht endgültig auf und Dumbledore muss sich entscheiden was er mit Harry anstellt! Kapitel 4: Gespräch mit Dumbledore I ------------------------------------ Hallo! Endlich habe ich Zeit gefunden das nächste Kapitel zu schreiben. Leider ist es nicht so lang geworden, aber ich werde mir Mühe geben am Wochende das nächste zu schreiben. Ich möchte ganz lieb Tomasu und Tanja74 für die tollen Kommentare danken, sie motivieren unheimlich!!! Viel Spaß beim lesen! ******************************************* Als Harry zum zweitenmal aufwachte hatte sich seine Umgebung verändert. Es war dunkel und die Krankenstation war leer – beinahe leer. Neben seinem Bett saß Albus Dumbledore auf einem Stuhl und döste. Harry betrachtete das Gesicht des alten Mannes einen Augenblick lang. Wenn Dumbledore schlief sah er älter aus. Ohne das Lächeln und das Funkeln in den Augen des Schuldirektors wirkte das Gesicht verhärmt und erschöpft. Wie alt war Dumbledore noch mal? 150 Jahre? Grübelte Harry, wurde aber von einem leisen Laut vom Ende seines Bettes unterbrochen. Als Harry vorsichtig nach unten sah, hockte eine weiße Federkugel auf einem der Bettpfosten. „Hedwig! Wo kommst Du denn her?“ fragte Harry leise seine Eule, die sofort an das Kopfende des Bettes flatterte und den Kopf in Harrys Haaren rieb. Harrys Stimme war rau und heiser, aber er konnte wenigstens wieder klare Worte bilden. „Hedwig hat Dich die ganze Zeit bewacht. Sie wollte nicht von Deiner Seite weichen – die Hauselfen mussten ihr Nahrung bringen. Sie hat sich geweigert zu Jagen.“ Harry fuhr herum und bereute es sofort. „Urrgghh!“ während er sich am Bett festkrallte um nicht sofort aus dem Bett zu fallen. Dumbledore streckte seine Hand aus und stützte den jungen Gryffindor vorsichtig. „Langsam mein Junge. Du warst eine ganze Weile weg.“ während Harry sich wieder in seine Decken kuschelte, murmelte er „Wie lange ist es her seit Onkel-„ er konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Es tat zu sehr weh daran zu denken was passiert war. Dumbledore lächelte traurig. „Du bist vor acht Tagen nach Hogwarts gebracht worden. Seitdem hast Du geschlafen. Poppy war der Meinung Dein Körper bräuchte die Erholung.“ „Acht Tage????“ Harry konnte es kaum glauben „War es so schlimm?“ „Schlimmer... hätte Professor Snape Dich nur ein paar Stunden später gefunden-„ „Snape?!“ Harry unterdrückte den Reiz sich zu übergeben. Wie konnte ausgerechnet Snape ihn in so einer Lage sehen? Es war nicht fair! Nun würde Harry den Rest seiner Zeit in Hogwarts Snapes blumige Beschreibungen über Harrys Leid im Zaubertrankunterricht ertragen müssen. Alle werden es erfahren!! Und Malfoy... Oh mein Gott, ich will gar nicht dran denken! Harry starrte Dumbledore aschfahl an. Der ignorierte Harrys Entsetzen und fuhr fröhlich fort „Professor Snape, Harry. Und ja, er hat Dich gefunden und hergebracht. Keine Sekunde zu früh, glaub mir... Deine Tante hatte mich benachrichtigt, aber da Professor Snape der einzigste in Hogwarts war, hat er sich um Dich gekümmert.“ Tante Petunia? Die Welt machte immer weniger Sinn für Harry, auf der anderen Seite war sie auffallend nett zu ihm gewesen, kurz bevor Onkel Vernon ausgerastet war. Aber Snape?!!! Harry beschloss diesen Fehler in der Realität erst einmal zu ignorieren und sich zuerst um die anderen Probleme zu kümmern. „Wie schlimm bin ich verletzt?“ Dumbledore seufzte schwer „Ich will ehrlich zu Dir sein, Harry. Es wird noch eine Weile dauern bis Du wieder Gesund bist. Poppy konnte zwar einen Großteil Deiner Verletzungen heilen, aber einige Dinge konnten noch nicht vollständig geheilt werden. Snape und Poppy haben mir erklärt das einige der Zauber und Heultränke miteinander reagieren könnten und unangenehme Nebenwirkungen haben könnten.“ Harry blickte den Zauberer vor sich an um versuchte das erst mal zu verdauen. Er hatte nicht gewusst das es zu Nebenwirkungen kommen konnte wenn man Heiltränke miteinander kombinierte. Auf der anderen Seite war Zaubertränke noch nie sein stärkstes Fach gewesen. „Vier Rippen waren gebrochen, einige Splitter hatten sich in Deine Lunge gebohrt. Da Du nicht bewegt worden bist, haben die Splitter wie Korken gewirkt, die ein schnelles Verbluten verhindert haben. Es war Dein Glück das es keine großen Blutgefäße waren die beschädigt wurden.“ Harry schluckte während Dumbledore weiter Harrys Verletzungen aufzählte. „Ein paar Dutzend Quetschungen und Prellungen, allein allesamt nicht lebensbedrohlich, aber äußerst Schmerzhaft. Dein Gesicht... Du wirst sicherlich schon gemerkt haben das Du Verbände trägst.“ Harry nickte andeutungsweise. Die Stoffstreifen in seinem Gesicht juckten leicht und er hatte schon mehrfach den Reflex unterdrückt sich das ganze einfach vom Kopf zu reißen und sich hemmungslos zu kratzen. „Poppy musste Deine Nase komplett rekonstruieren, Dein Onkel hatte sie komplett zu Brei verarbeitet. Zwar nicht so schwer zu behandeln, aber im Grunde schlimmer, waren die kleinen Frakturen am Schädel. Dadurch das Du die letzten Tage geschlafen hast solltest Du von den unmittelbaren Auswirkungen Deiner Gehirnerschütterung nicht viel mitbekommen haben. Du hast unheimliches Glück gehabt, Harry.“ Harry war sich nicht ganz sicher ob die gesamte Situation unter „Glück“ fiel, aber er war dankbar noch am Leben zu sein. Obwohl... „Was ist mir meinem Arm? Ich wusste nicht das in der Zaubererwelt Gips verwendet wird?“ Der alte Zauberer lachte „Nein, das wird es nicht. Du glaubst nicht was Poppy für ein Gesicht machte als Severus diese Muggel Heilmethode vorschlug!“ Dumbledore griente, „Es war ein anbetungswürdiger Anblick... Harry, wir konnten den Arm nicht heilen, da wir kein Skele-Wachs einsetzten konnten. Es war ein komplizierter Trümmerbruch und Poppy hatte alle Hände voll zu tun die Knochen zu richten. Allerdings wird es eine Weile dauern bis sie abgeheilt sind. Wenn Du Glück hast versucht Poppy in etwa einem Monat den Bruch mit Magie zu beheben. Dann sollte der Einfluss der anderen Zauber und Tränke abgeklungen sein.“ „Ich muss einen Monat lang einen Gips tragen? Kann ich danach wieder Quidditch spielen?“ fragte Harry entsetzt. „Nein, am Ende der Sommerferien wird Madam Pomfrey entscheiden ob Du wieder zum Quidditch zugelassen wirst. Solange herrscht für Dich absolutes Besen – und Quidditch Verbot.“ Harry stöhnte entsetzt. Jetzt war er schon in Hogwarts und er dufte nicht spielen – und das wo er doch dank Umbridge das gesamte letzte Jahr kaum zum Spielen gekommen war. Das Leben war unfair, zumindest für einen lädierten Teenager wie Harry. Sein Gegenüber lachte über Harrys Reaktion „Keine Sorge, Harry, es wird schon alles wieder in Ordnung kommen. Sei froh das Du überhaupt wieder spielen kannst, wir hatten schon Sorge ob wir Deinen Arm überhaupt retten könnten.“ Harry schluckte. Vielleicht waren einige Monate ohne Quidditch doch nicht so schlimm. Dann erinnerte er sich was er schon die ganze Zeit hatte fragen wollen. „Professor Dumbledore? Wie ist Hedwig hier her gekommen? Und wo sind meine Sachen? Sind sie noch bei den Dursleys. Harry gefiel der Gedanke überhaupt nicht, das sein schöner Besen noch in der Nähe von Onkel Vernon herumliegen könnte. „Die haben wir vor einer Woche geholt.“ Bemerkte eine Stimme von der Tür her. Harry wäre beinahe aufgesprungen, wäre das in seiner Verfassung nicht unmöglich gewesen. „Remus!! Was machst Du denn hier??“ Remus Lupin lachte als er die Krankenstation vollständig betrat. Er trug die gleichen abgewetzten Kleider wie immer und er sah müde aus. Aber im Moment wurde das alles von seinem strahlenden Lächeln überdeckt. Harry wurde warm ums Herz und er wusste das Onkel Vernon unrecht hatte. Es gab Leute die sich um ihn sorgten, die ihn LIEBTEN. Etwas was ihm niemanden wegnehmen konnte, noch nicht einmal die Dursleys. Inzwischen stand der Werwolf neben Harrys Bett und lächelte fröhlich auf seinen Besitzer hinab. „Du hast uns ja einen schönen Schrecken eingejagt. Ich hatte wirklich Angst das Du nicht mehr auswachen würdest – tu da ja nie wieder!!“ Harry blinkerte nur glücklich zu Remus hoch, er wusste ja das Remus nicht ernsthaft böse war, zumindest nicht auf ihn. „Wie lange bist Du schon hier?“ „Als ich gehört hatte was passiert ist bin ich gleich hergekommen. Ich musste mir dazu zwar einige Ausreden für Greyback ausdenken, aber ich konnte nicht anders.“ Harry sah Remus mit großen Augen an. Remus hatte sich für ihn in solche Gefahr gebracht? „Aber was ist wenn sie erfahren wo Du bist?“ „Mach Dir da mal keine Gedanken, Harry. Deine Hauptsorge ist jetzt erst mal das Gesundwerden. Um alle anderen Probleme werden wir Erwachsenen uns kümmern. Verstanden?“ erklärte Dumbledore bestimmt. Zu oft hatte Harry schon Dinge erlebt, die kein erwachsener, vollausgebildeter Zauberer überstanden hätte. Harry errötete ein wenig unter seinen Verbänden, er hatte die Anspielung durchaus verstanden. Remus kicherte „Nimm es nicht so schwer, Harry. Genieß es lieber mal ausspannen zu dürfen.“ „Hmm... ich werde es versuchen.“ grummelte Harry „Aber ihr habt mir immer noch nicht gesagt warum Hedwig und meine Sachen hier sind.“ „Entschuldige Harry. Das ist ganz einfach. Snape war der berechtigten Meinung das Dein Muggel Onkel eine kleine Abreibung verdienen hätte. Außerdem mussten wir irgendwie verschleiern das Du den Ligusterweg verlassen hattest. Remus, Moody und Professor Snape haben sich um das kleine Problem gekümmert – und bei der Gelegenheit Deine Sachen eingesammelt. Und Hedwig war diejenige, die Petunias Nachricht über Dein Unglück zu uns gebracht hatte.“ Erklärte Dumbledore. Harry akzeptierte die Erklärung für Hedwigs Anwesenheit. Aber der Rest? „Was für eine Abreibung? Und wieso verschleiert? Wegen der Todesesser?“ „Wenn Du schon wieder so viele Fragen stellen kannst geht es Dir ja wieder besser.“ Kommentierte Remus trocken. „Vielleicht fangen wir einfach mal mit der mittleren zuerst an. Dumbledore?“ Der nickte und wandte sich wieder Harry zu. „Du bist der Retter der Zauberwelt, zumindest sieht Dich die Öffentlichkeit so. Was glaubst Du was passieren würde, wenn irgend jemand erfährt das Du misshandelst wurdest?“ Harry stöhnte „Rita Kimmkorn!“ “Genau, Du wärst sofort in jeder Zeitung. Und wir wollten Dir das erst mal ersparen. Daher haben wir Moody gebeten Deine Rolle bei den Dursleys zu übernehmen. Man kann nicht sagen das Deine Verwandten sonderlich begeistert waren.“ „Moody nimmt Vielsaft ein um so auszusehen wir Du. Es ist herzerwärmend ihm dabei zu zuschauen wie er die Dursleys umher scheucht.“ Warf Remus mit einem Zwinkern ein. Harry blickte die beiden eine Weile ohne eine Regung an- und begann dann zu lachen. „Moody ist Ich? Und er tyrannisiert Onkel Vernon?!“ das Lachen kullerte nur aus so aus Harry heraus, so als wolle es die Zeit wett machen in der es keinen Anlass gegeben hatte zu lachen. „Oh, das möchte ich sehen!!“ Die beiden älteren Zauberer sahen amüsiert zu wie Harry versuchte wieder seine Fassung zu erlangen und mehrfach scheiterte. Es war gut Harry zu sehen wie er fröhlich war, es zeigte das die Dursleys nicht alles in Harrys Herzen zerstören konnten. Irgendwann schaffte es Harry sich wieder zu beruhigen, nicht zuletzt wegen den Schmerzen in seinen lädierten Rippen. Verlegen wischte er mit seiner heilen Hand die Tränen aus den Augen und gähnte herzhaft. Dumbledore erhob sich umgehend. „Ich glaube das ist jetzt genug. Harry, Du brauchst Deine Ruhe. Wir sprechen das nächste mal weiter.“ Harry nickte, er konnte kaum noch die Augen aufhalten. Remus setzte sich auf den Stuhl, wo bis eben Dumbledore gesessen hatte. „Ich bleibe noch etwas bei Dir, Harry. Du kannst in Ruhe schlafen.“ Und nahm vorsichtig Harrys gesunde Hand in die seine. Gerührt lächelte Harry Remus an und schloss die Augen. Es war schön wenn sich jemand um einen kümmerte und wenn es sich nur darum handelte am Krankenbett zu sitzen und die Hand zuhalten. Es fühlte sich wundervoll warm und geborgen an. Über diese glücklichen Gedanken schlief Harry ein. Dumbledore nickte Remus mit einem Lächeln zu und verließ die Krankenstation um Madame Pomfrey darüber zu informieren, das ihr Patient aufgewacht war. Remus setzte sich auf dem Stuhl zurecht und stellte sich auf eine lange unbequeme Nacht ein, während Harry friedlich schlief. *********************************************************** So das wars erstmal, wie gesagt es war kein langes Kapitel. Die Dursleys werden noch eins,zweimal auftauchen - schließlich muss ich ja auch meine sadistische Ader ausleben ^^ Im nächsten Kapitel setzt Dumbledore sein Gespräch mit Harry fort, einige Personen bekommen einen kleinen Nervenzusammenbruch und die Klamottenfrage wird geklärt...Bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)