Die Hard! - Nur Überleben zählt... von Venka (Das Sequel zu "Moonlight Rambler" und "Consequences...") ================================================================================ Prolog: Gedankenwelt -------------------- Hallo ihrs! Ich muss sagen, ich wollte nicht... ...ich wollte die FF nicht jetzt schon anfangen, da ich mit den anderen laufenden FF's noch genug zu tun habe... ...aber ich habs trotzdem getan. Das bedeutet zwar auch, dass der Uploadrhythmus hier sehr unregelmäßig sein wird, da ich mir noch nicht mal wirklich über den Verlauf einig bin und bisher nur ein paar Szenen im Kopf habe. Himmel es sind ja noch nicht mal die Charabeschreibungen vollständig... -.-() Aber der Prolog schwirrte mir heute so durch den Kopf und ich musste ihn erstmal hochstellen. Keine Ahnung, warum ich immo so nachdenklich drauf bin... Na ja... Lest ihn euch mal durch und sagt mir, was ihr davon haltet! Bis irgendwann Eure Venka --------------------------------------------------------------------------------- Gedankenwelt ------ Leben... Was ist das eigentlich? Nur ein Wort? Ein Begriff? Ein Zustand? Kann man es fühlen? Oder anfassen? Begreifen? Oder verstehen? Und wenn nichts von alledem ist, wie merkt man dann, dass man lebt? Wenn man mit seinen Mitmenschen zusammen ist? Wenn es das ist, woran merkt dann ein digitales Wesen, dass es lebt? Wenn es mit einem anderen digitalen Lebewesen zusammen ist? Oder wenn wir mit unserem Operator zusammen sind? Gibt es so etwas wie Leben überhaupt für uns? Oder sind wir einfach nur da...? ... Aber wenn auch wir digitalen Wesen leben, ganz gleich was das Wort für uns oder die Menschen bedeutet, was ist dann wichtiger? Das reale Leben eines Menschen oder das virtuelle Leben eines NetNavi? Sind wir euch gegenüber gleichwertig oder gibt es Unterschiede zwischen uns, die man beachten muss...? Und wenn es sie gibt, sollten wir uns etwa euch gegenüber wegen dem Unterschied zwischen unseren Existenzen zurückgestellt vorkommen? Ihr selbst habt uns erschaffen und sagt daher nein, aber... ...ist das was ihr sagt wirklich das, was ihr denkt, wenn ihr uns anseht oder mit uns kommuniziert? Stellt ihr uns mit euresgleichen auf eine Stufe oder stehen wir unter euch und ihr seht uns als eure Diener an? Doch egal wie ihr uns seht, es ist eine für alle Beteiligten recht schwere Entscheidung, ihr aber sagt: Leben ist Leben, sei es nun digitaler oder realer Natur... Ich sehe diese Lösung als die Beste an... ... Aber was ist, wenn man durch einen dummen Zufall dazu gezwungen wird, das Eine über das Andere zu stellen? Wenn man gezwungen ist, zwischen virtueller und natureller Wirklichkeit zu unterscheiden... ...wenn ein Leben von der Vernichtung eines anderen abhängt...? Was dann...? Kannst du dir nicht vorstellen, dass es so weit kommen kann? Dann hör dir Folgendes an: Stell dir vor, du hast dein Herz auf zwei verschiedene Arten an zwei bestimmte Personen verschenkt. An den Einen als dein bester Freund und an den Anderen weil du ihn liebst und mit ihm zusammen sein willst... Und dann machst du einen Fehler, dessen Auswirkungen dich vor eine schwere Wahl bezüglich beider Seiten stellen... ...denn du allein musst entscheiden, was dir wichtiger ist... Dein bester Freund oder deine große Liebe... Und es gibt nur diese eine Möglichkeit... ...nur diese eine, einzige Chance... Es liegt an dir... Ganz allein an dir... Aber wenn du die Entscheidung getroffen hast, kannst du dann auch mit den Konsequenzen, die deine Entscheidung nach sich ziehen, leben? Finde es heraus... ...in: »Die Hard... – Nur Überleben zählt!« --------------------------------------------------------------------------------- Wer die beiden Prequels kennt, der weiß genau, was mit diesen Worten gemeint ist... Ich werde mal sehen, wann ich das nächste Chapter lade... ...noch habe ich nämlich keinen Schimmer, wie ich das schaffe... Na ja... Bis denn Venka Kapitel 1: Memories... ---------------------- So... Das Chapter musste jetzt noch sein. Es war eigentlich als Prolog gedacht und daher schon in Rohfassung fertig, aber da ist mir ja jetzt das "Nachdenklich" Kapitel dazwischen gekommen... Egal. Jetzt ist er das erste Chapter und auch das einzige in Ich-Perspektive, also keine Angst. Ich wünsch euch viel Spaß, wenn Rockman einen kleinen Blick zurück in die vergangenen fünf Jahre wirft und die Sache für euch mal zusammenfasst. (Hoffe, es ist nicht allzu schlimm oder Confusing) Ansonsten alles wie gehabt! Bei Fragen/Unklarheiten melden und dann: Viel Spaß! Eure Venka ------------------------------ Memories... ~ * Rockmans PoV * ~ Wenn man mich vor ein paar Jahren gefragt hätte, was der schlimmste Tag in meinem bisherigen Leben war, dann hätte ich im ersten Moment gar nicht gewusst, was ich darauf antworten sollte. Ich hätte sehr lange überlegen müssen, um darauf überhaupt eine Antwort geben zu können. Jetzt würde ich ohne lange nachzudenken einen ganz bestimmten schicksalhaften Tag vor fünf Jahren anbringen. Jenen Tag an dem Enzan und ich ein Leben unwiederbringlich auslöschen mussten um ein Anderes retten zu können. Zwar hatten wir in verschiedene Richtungen gehende Gründe es zu tun aber wir hatten keine andere Wahl, denn wir beide wollten denselben Jungen, der uns beiden auf zwei verschiedene Arten sehr viel bedeutet, retten. Man sagt zwar, geteilter Schmerz ist halber Schmerz, aber dem kann ich nicht zustimmen. Enzan und ich teilen zwar die Trauer und den Schmerz über den Verlust aber keiner von uns würde sagen, dass es für ihn leichter ist. Es ist eher das Gegenteil der Fall, denn keiner von uns kann vergessen, was geschehen ist. Auch wenn es nicht dieselbe Art des Schmerzes für uns beide war. Enzan verlor damals seinen besten Freund und ich verlor den, den ich meinen Geliebten nennen wollte. Für immer... Auch wenn ich es ihm nie hatte selbst sagen können, wie viel er mir wirklich bedeutete so hatte er mir im Moment seines Todes gesagt, dass er es schon immer gewusst hatte. Dennoch hatte auch er niemals ein Wort darüber verloren und ich hatte keine Ahnung, welchen Grund dies gehabt haben mochte. Ich würde es auch nie erfahren. Er war gegangen und aus einem Grund, den keiner von uns kannte, gab es von ihm keine Stammdaten, aus denen man ihn hätte wieder erschaffen können. Dies und die Tatsache, dass er mir noch etwas hatte sagen wollen, aber nicht mehr dazu gekommen war, machten alles nur noch schwerer für mich. Aber das Leben ging weiter. Irgendwie... Es musste ja... Schließlich konnten weder Enzan noch ich Netto im Stich lassen. Nicht nach alldem, was passiert war und vor allem nicht nachdem sich Enzan mal wieder an allem die Schuld gab. Er war zwar sonst ein recht guter Schauspieler, aber dieses Mal konnte man ihm förmlich ansehen, dass er zwischen seinen Schuldgefühlen hin und her gerissen wurde, fast so als wüsste er nicht, für was er sich die meiste Schuld geben sollte. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ihm damals nicht gleich die Wahrheit über Blues gesagt hatte. Erst nachdem er eine Weile nicht aufgetaucht war und auch nicht mehr auf Enzans Rufsignale, die er über das PET an seinen ExNavi sandte, reagiert hatte, redete er so lange auf mich ein, bis ich ihm doch sagte, was er im Grunde seines Herzens bereits geahnt hatte: nämlich das Blues nie zu ihm zurückkehren würde. Seine Reaktion war in meinen Augen merkwürdig gefasst. Er hat mich nur lächelnd angesehen und gesagt, dass sein Freund nun nicht mehr leiden müsste und dass es so schon besser wäre. Auch wenn er wieder normal geworden wäre, so hätte er doch immer unter seinen Erinnerungen oder unter den feindseligen, vielleicht auch mitleidigen Blicken der Anderen gelitten. Mir jedoch konnte er nichts vormachen. Er nahm diese Aussage meinerseits zwar äußerlich als gegeben hin, aber ich wusste, dass es ihm das Herz zerriss, seinen Navi nun vollkommen verloren zu haben. Immerhin waren die beiden wie Brüder gewesen und es war eine in meinen Augen gerechtfertigte Reaktion, dass sich Enzan weigerte, einen neuen Navi an seiner Seite zu akzeptieren. Und auch in mir sah es nicht besser aus. Ich stand zwischen der Trauer, meinen Geliebten verloren zu haben, meiner Sorge um die Gesundheit und den geistigen Zustand meines NetOps sowie der Sorge um Enzan, der für mich inzwischen ein echter Freund geworden war. Mancher mag es vielleicht als Kitsch ansehen, aber Enzan bestand darauf, Blues altes PET im Familiengrab der Ijuins beizusetzen. Immerhin war er ein Teil der Familie gewesen, wenn man nicht sogar soweit gehen und ihn als Enzans einzige Familie sehen wollte, auch wenn er nicht realer sondern digitaler Natur gewesen war. Ich persönlich fand die Idee gut und es gab mir einmal mehr das Gefühl, dass die Menschen uns Navis nicht nur als etwas Künstliches ansahen. Und außerdem würde mein bester Freund so im Tod endlich seine Ruhe finden. Kurz vor seinem ersten Todestag erfuhr ich, dass Papa eine Überraschung für uns alle hatte. Breakman, so der Name der Überraschung, war aus der Sicherungsdatei von Blues entstanden, welche Enzan damals, bei Blues erster Attacke auf die Server von IPC, in der Hoffnung den roten Navi dadurch retten zu können, erstellt hatte. Papa hatte die durch den DarkChip kontaminierten Daten entfernt und durch meine eigenen DNA-Daten ersetzt. Herausgekommen war ein Navi mit weißer Rüstung und langen roten Haaren, der Blues beinahe zum Verwechseln ähnlich sah, was anfangs nicht gerade leicht zu akzeptieren war. Aber seine Herkunft machte ihn zu meinem und auch zum Bruder meines Geliebten. Enzan bekam ihn genau an dem Tag, an dem wir Blues gerichtet hatten und ich denke, dass er darüber auch froh war, vor allem, als er sah, wie viel sich von seinem ExNavi in seinem neuen Partner wiederfand. Ich muss allerdings zugeben, ich fand es recht amüsant zu sehen, wie Enzan sich mit ihm zusammengerauft hat. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis er mit meinem Bruder, der im Gegensatz zu dem doch ruhigen und reserviert wirkenden Blues ein rechter Wildfang war, der auch nicht davor zurückschreckte, seinem Op zu widersprechen, wenn ihm etwas nicht gefiel, zusammengerauft hatte. Aber mittlerweile sind die beiden wie Pech und Schwefel und wehe dem, der sich ihnen in den Weg stellt. Inzwischen sind 5 Jahre vergangen und langsam kommen die Dinge wieder in den normalen Rahmen. Netto und Enzan gehen mit meiner und Breakmans Hilfe regelmäßig Aufträgen vom Hauptquartier der NetSaviours nach. Auch unsere Freunde aus Sharo, Laika und sein Navi Searchman, sind immer wieder mit von der Partie. Sind wir zu dritt unterwegs kann uns so schnell nichts gefährlich werden. Allerdings sind die Aufträge längst nicht mehr so, wie früher. Die meisten Server haben mittlerweile einen virtuellen Wächter, der für den Schutz des Systems und der dort hinterlegten Daten verantwortlich ist. Die Idee für diese, B’t genannten digitalen Lebewesen, hatte Papa schon länger gehabt, aber sie war aufgrund ihrer Komplexität zunächst als nicht durchführbar angesehen und daher auf Eis gelegt worden. Aber noch während dem Aufstand der DarkLoids hatte man sich dann doch dazu entschlossen, die ersten vier B’t in Betrieb zu nehmen, um zumindest die Server der Cylabs zu schützen. Da sich das Konzept trotz leichter Startschwierigkeiten bewährte, kamen im Laufe der Zeit immer mehr Anfragen nach B’t-Wächtern und je mehr es wurden, desto leichter wurde die Aufgabe, die wir als NetSaviour hatten. Man musste schon lebensmüde sein, wenn man einen von einem B’t gesicherten Server attackieren wollte. Allein die Vorstellung, von einem ausgewachsenen Greifen, einem wildgewordenen Triceratops oder gar einer neunköpfigen Hydra angegriffen zu werden, jagt mir persönlich einen Schauer über den Rücken, auch wenn ich nichts von ihnen zu befürchten habe. Da die B’t aber nur einen bestimmten Bereich überwachen und sich da auch nicht wegbewegen, werden Breakman, Searchman und ich zumeist auf Missionen geschickt, bei dem es darum geht, etwas einzufangen. Bei unserem letzten großen Auftrag, bei dem es darum ging, die Cyberbeasts Falzar und Greigar zu bezwingen, gelangten mein Bruder und ich in den Besitz eines Beast-Out und können so noch effektiver arbeiten. Aber wenn wir gewusst hätten, was dieses Mal auf uns zukommt und wenn wir hätten wählen können, ob wir diesen Auftrag annehmen oder nicht, dann hätten wir wahrscheinlich abgelehnt... TBC in: "Die heiligen Vier!" ---------------------------- Ich weiß echt nicht mehr ob ich Nachtschichten lieben oder hassen sollte... - Es ist irgendwie ein ständiges Hin und Her... XP Aber zum Überarbeiten des Chapters war die Pause in der Mitte gut genug. Kapitel 2: Die heiligen Vier ---------------------------- Ich sag dazu nichts mehr... Ehrlich... Irgendwie bin ich besessen von dieser FF, zumindest von den vorbereitenden Chaptern, die mit diesem abgeschlossen sein werden. Danach gehts in der realen Zeitebene weiter. Viel Spaß! Venka ----------------------------------- Die heiligen Vier ~ * Zeitraum: Während des DarkLoid-Aufstandes * ~ „Nein, Dr. Hikari, sie können nicht von mir verlangen, dass ich dieses Projekt unterstütze, ohne daran Zweifel zu haben! – Sie wissen ganz genau, was für eine Gefahr von diesen Wesen ausgehen kann, wenn sie bei der Aktivierung auch nur den kleinsten Fehler machen! – Die Pläne sind so nicht durchführbar und müssen dringend überarbeitet werden! Allein schon ihre Idee, Cores dieser Wesen auf der Basis eines modifizierten DarkChips aufzubauen, ist keine sehr gute Idee sondern eher die Vorbereitung auf eine weit größere Katastrophe, als die vor der wir jetzt stehen!“ Der Angesprochene drehte sich um und blickte seinem Gegenüber in die Augen. „Ich verstehe ihre Bedenken, Mejin-San, aber sie wissen genau so gut wie ich, dass wir keine Wahl haben! Wir benötigen eine digitale Abwehr, welche gegen die Macht des Darkchips immun ist und uns rennt die Zeit davon! – Die DarkLoids unter Führung von Lasermann werden mit jedem Tag mächtiger und...“ An dieser Stelle brach der braunhaarige Wissenschaftler ab und atmete tief durch. Es kostete ihn sehr viel Überwindung, über dieses Thema zu sprechen und Mejin wusste das sehr genau. Immerhin war einer dieser besagten DarkLoids daran schuld, dass der Sohn des vor ihm stehenden Wissenschaftlers in einem noch immer andauernden Koma lag und nicht wieder aufwachte. Mejin wusste auch, dass man den DarkLoids so schnell als irgend möglich Einhalt gebieten musste, bevor sie das ganze Netzwerk in Schutt und Asche legten. Die Spuren ihrer Attacken zogen sich nun mittlerweile auch schon durch die reale Welt und zum Teil waren aus den Menschen einstmals gut gesinnten Wesen die erbittertsten Feinde geworden. So auch der Navi, dessen Name Dr. Hikari nicht aussprechen konnte: DarkBlues.EXE. Auch er hatte Kontakt mit einem DarkChip gehabt und danach waren die dunklen Seiten seiner Seele mit jedem Tag deutlicher hervorgetreten. Es war fast so als habe die ganze Zeit tief in ihm ein Dämon geschlummert, der nur darauf gewartet hatte, von irgendetwas erweckt zu werden. Jetzt war er wach schien durch nichts aufzuhalten zu sein. Er und sein Angriff auf den Sohn des renomierten Wissenschaftlers hatte dazu geführt, dass dieser ein als undurchführbar angesehenes Projekt nun doch auf biegen und brechen durchziehen und zum Erfolg führen wollte: Das Projekt >Brain, Blood, Bravery and Battle<, auch kurz unter dem Namen >B’t< bekannt. B’t waren mecha-ähnliche Cyberlebewesen, die in der Lage waren, ohne NetOp autark zu agieren und sie sollten ihnen zugeordnete Bereiche schützen. Um zu erreichen, dass sie nichts und niemanden zu fürchten hatten, waren in ihnen die besten Virenschutzprogramme eingebunden und ihre Gestalten waren mythischen Wesen oder imposanten Tieren nachempfunden, so dass sie ihrem möglichen Gegner schon vom reinen Aussehen her Respekt einflößten. Um jedoch ihre Aufgabe erfüllen zu können, benötigten sie eine ungewöhnlich starke Antriebsquelle. Und genau da lag der Haken. Ihre komplizierte Programmierung auf Basis eines modifizierten DarkChips war zwar unanfällig für alles, was man bisher an Viren und sonstigen zerstörerischen Programmen kannte, doch sie waren auch solch starke Kämpfer, dass von ihnen eine nicht unerhebliche Gefahr ausgehen würde, wenn ihre Programmierung nicht zu 100% perfektioniert war. Es war bisher nicht abzusehen, was passieren würde, wenn sie sich gegen ihre Erschaffer stellten. Da er wusste, dass es die DarkLoids auch auf den Server der Cylabs abgesehen hatten, wollte Dr. Yuuichiro Hikari seine ersten vier B’t nutzen, um die vier Hauptserver des Komplexes durch sie schützen lassen. Ein zweischneidiges Schwert, wie Mejin empfand. Folgten sie nach der Aktivierung ihrer einprogrammierten Schutzpflicht, hatten die DarkLoids wenig Chancen, die Server in ihre Gewalt zu bekommen. Misslang die Aktivierung aber, würden sie leichtes Spiel haben, da die B’t allein mit dem Server kurzen Prozess machen würden. So gesehen also keine leichte Entscheidung, die jetzt auf den Schultern des Mannes lag. Denn nur wenn er grünes Licht gab, würde Dr. Hikari die B’t überhaupt aktivieren dürfen. Nachdenklich ließ er seinen Blick über die Monitore, auf denen die vier inaktiven Wesen abgebildet waren, wandern. Imposant waren sie ohne jeden Zweifel und ihr bloßes Auftauchen würde genügen, um auch einen DarkBlues in schiere Ehrfurcht zu versetzen. Die Namen der jetzt auf ihre Erweckung wartenden B’t waren Max, Raidow, J’tem und X. Einer chinesischen Legende entspringend handelte es sich bei ihnen um eine Schildkröte, einen Drachen, einen Phoenix und ein Kirin, die für den Schutz der vier Himmelsrichtungen zuständig waren. Zusätzlich zu ihren Elementkräften verfügten sie auch über eigene Persönlichkeiten, zumindest laut den Programmnotizen, die sich neben den Abbildungen und den Größenangaben auf den Monitoren wieder fanden. Ob sie diese auch an den Tag legten oder sich vollkommen anders entschieden, würde sich nach der Aktivierung zeigen. Max, die grünbronzene Schildkröte, Wächterin des Nordens und des Wassers, war das größte der vier neuen B’t. Mit einem Panzerdurchmesser von acht Metern, einer Gesamtkörperlänge von zwölf Metern und einer nahezu undurchdringlichen Defense war sie der Ruhepol in der Gruppe. Sie hielt nichts von Kämpfen und an ihrer Verteidigung biss sich ohnehin jeder bisher bekannte Feind die Zähne aus. Raidow, der blausilberne Drache, Wächter des Ostens und des Windes, mit einer Körperlänge von neuneinhalb Metern vom Kopf bis zum Schwanz und einer Flügelspannweite von dreizehn Metern das zweitgrößte B’t der Gruppe, war ein ungeheurer Hitzkopf und scheute keinen Kampf, wenn er dazu herausgefordert wurde. Er war ein Balancer mit Ausrichtung auf Kraft, aber auch seine Defense war nicht zu verachten, was allerdings zu Lasten seiner Geschwindigkeitswerte ging. J’tem, der rotgoldene Phoenix, Wächterin des Südens und des Feuers, stand Raidow in Sachen Größe fast nicht nach. Ihre Spannweite betrug zwölf Meter und ihre Körpergröße im Stehen drei Meter. Ihre Charakterdaten wiesen sie als leicht versnobbt wirkendes Wesen aus, dass man erst einmal gehörig reizen musste, bis sie sich endlich auf einen Kampf einließ. Wie Raidow auch war sie ein Balancer, wobei sie mehr in Richtung Defense tendierte, während ihre Geschwindigkeit mit dem Raidows gleichzusetzen war. Und dann war da noch X. Als westlicher Wächter und Wächter der Erde konzipiert, hatte er die Gestalt eines mächtigen platinfarbenen Kirins. Mit einer Schulterhöhe von knapp 1,75 Metern, einer Gesamtkörperlänge von 3,20 Metern von der Nase bis zur Schwanzspitze und einer maximalen Spannweite von fünfeinhalb Metern wirkte er neben seinen drei Kameraden eher klein und unbedeutend, aber dieser Eindruck schwand rasch, wenn man einen genaueren Blick auf seine Statuswerte warf. Mochte er von der Defense her eher schwach bestückt sein, so waren seine Werte in Virenresistenz, Intelligenz, Geschwindigkeit, Ausdauer und Angriffskraft zwischen anderthalb bis zweimal so hoch wie die der Anderen. Man konnte sagen, dass X nicht zu Unrecht der Anführer der kleinen Gruppe war und auch das war einer der Punkte, die Mejin die meisten Sorgen machten. Das Kirin, Dr. Hikaris Liebling und zur Perfektion getriebener Prototyp der Rasse der B’t, war einfach zu gut und es würde schwer bis unmöglich zu stoppen sein, wenn es einmal durchdrehte. Mejin schüttelte den Kopf und wandte sich dann von den Abbildern der vier B’t ab. Es war unverantwortlich so etwas Mächtiges ohne Testlauf auf die Menschheit und das Netzwerk loszulassen, das war so wohl ihm als auch Yuuichiro Hikari klar. Aber im Moment gab es keine Alternative. Nachdem alles andere versagt hatte, blieben nur die B’t um sich den DarkLoids mit Aussicht auf Erfolg in den Weg zu stellen und ihrer Terrorherrschaft ein Ende zu bereiten. Denn damit Rockman mit ihnen fertig werden konnte, benötigte er die Hilfe seiner beiden mächtigsten Verbündeten: Searchman und Blues. Doch ersterer stand schon gegen die DarkLoids in Sharo auf verlorenem Posten und Blues befand sich auf der Gegenseite. Durch seine eiskalte Berechnung und die genaue Kenntnis derer, die ihn aufhalten wollten, war Enzans ehemaliger Navi im Moment wohl ihr gefährlichstes Problem. „Mejin-San? – Wir müssen uns entscheiden. Wir haben nicht mehr viel Zeit!“ Der Angesprochene rieb sich die Stirn und nickte dann langsam. „Tun sie es... – Aktivieren sie die vier... – Wir werden ja sehen, was hinterher dabei herauskommt.“ Dr. Hikari nickte und wandte sich dann zu den mit ihm arbeitenden Wissenschaftlern um. „Starten sie die Aktivierung der Reishou-Klasse! – Programmstart für X, Raidow, J’tem und Max!“ Mejin atmete tief durch, während er beobachtete, wie an den vier Monitoren die Aktivierungsanzeigen auf Grün schalteten und sich die vier mächtigen Wesen dann im Zentralrechner, der die vier Cylab-Server miteinander verband, zu materialisieren begannen. Wie es schien waren im Moment keinerlei Anomalien zu erwarten und alles lief, wie es geplant gewesen war. Ohne Probleme ließen sich X, J’tem, Raidow und Max in den Hauptrechner laden und dort auf dem digitalen Boden materialisieren. Dann jedoch kamen die ersten Schwierigkeiten. „Was ist denn da los?“, murmelte Dr. Hikari, als er die Überwachungsmonitore für die vier B’t kritisch betrachtete. „Probleme?“, wollte Mejin wissen. Der Gefragte zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht.“, gab er zurück, während er Anforderungssignale an die vier Wesen sandte. Nacheinander gaben Max, J’tem und Raidow das angeforderte Gegensignal; von X jedoch blieb die Antwort aus. Auch ein zweiter und dritter Versuch brachte dasselbe Ergebnis: das platinfarbene Kirin war zwar komplett materialisiert und einsatzbereit, aber es stand da, wie eine Statue, entzog sich jedweder Kontrollversuche und reagierte nicht auf die an es gesendeten Kontrollanfragen. „Komm schon... – Nicht gerade du...“ „Was ist mit X, Dr. Hikari?“, wollte Mejin erneut wissen. „Er reagiert nicht... – Technisch gesehen ist er voll betriebsbereit aber er antwortet auf keine der ihm gestellten Anfragen.“ „Das klingt nicht besonders gut.“ Der braunhaarige Wissenschaftler nickte. „Ich werde ihn wieder abschalten und dann nach dem Fehler suchen. Die anderen Drei funktionieren jedenfalls einwandfrei...“, gab er zurück, doch noch bevor er das Kirin deaktivieren und wieder in seine Stasikammer zurückverfrachten konnte, durchzuckte eine Energiewelle das gesamte, die Cylabs und die damit verkoppelte Stadt umgebende Netzwerk. Dies schien wie ein Zeichen zu sein, auf das X gewartet hatte. Das platinfarbene Kirin bäumte sich hoch auf, hatte innerhalb des Bruchteiles einer Sekunde Kontakt zu einem bestimmten Punkt im Netzwerk hergestellt und war dann verschwand das machtvolle Wesen in den Weiten des Internets. Es blieben weder eine verfolgbare Spur noch die Koordinaten des Punktes, den X angepeilt hatte, zurück. Augenblicklich wurde Dr. Hikari weiß wie ein Laken. „Was soll das? – Wo ist er?“, murmelte er, als auch der Überwachungsmonitor nur noch die Worte >Contact lost< anzeigte. Es war fast so, als habe sich X selbstständig gelöscht, nachdem er die Energiewelle gespürt hatte. Das war zwar laut den Absicherungen und Backups in seinen Systemen unmöglich aber so wie es aussah trotzdem gerade geschehen. Gab der modifizierte DarkChip den B’t etwa doch Fähigkeiten, die das menschliche Vorstellungsvermögen bei weitem überschritten? Und wenn ja, hatte man damit nun die Erlösung oder nur eine größere Gefahr geschaffen? „Überprüfen sie sofort, woher diese Energiewelle kam und versuchen sie, X wieder aufzuspüren!“, wandte sich der Doktor per Sprechanlage an die im benachbarten Labor arbeitenden und ihm unterstellten Wissenschaftler, bevor er sich wieder zu Mejin um drehte. „Drei von vier... – So wie es aussieht, müssen wir wohl erst einmal mit drei B’t arbeiten...“ Mejin verengte seine Augen. „Und was ist mit X? – Sie wissen, wie mächtig er ist. Wir können ihn nicht da draußen rumlaufen lassen, wer weiß, was er anstellen kann und wird!“ „Keine Sorge, zuerst kümmern wir uns um die Wächter für die Labs und dann suchen wir nach X. – Bereiten sie Halcyon für die Aktivierung und die Aufwertung zur Reishou vor! Sie muss X ersetzen, bis wir ihn wieder gefunden haben.“ »Natürlich!«, war die prompte Antwort aus der Sprechanlage und die Werte auf X’s Monitor wurden durch die Werte eines schwarzmetallischen Einhorns ersetzt. Mejin verengte seine Augen. „Was ist das?“, wollte er wissen. „Das ist Halcyon, ein Mashou-Klasse-B’t.“ „Halcyon? – Wollen sie damit sagen, dass sie noch mehr dieser Wesen erschaffen haben?“ „Ja...“ ~ * Rockmans PoV * ~ Papa hatte damals nach diesem durch X’s seltsames Verhalten bei seiner Aktivierung etwas verkorksten Start mit seinen ersten vier B’t schließlich doch noch den Erfolg, den er sich für seine Kreationen erhofft hatte. Gegen die machtvollen Kreaturen sahen die DarkLoids sprichwörtlich blass aus und so brauchten die „heiligen Vier“ nicht lange, um ihre Gegner aus dem Feld zu schlagen. Wobei es den Behörden in der realen Welt allerdings leider nicht gelang, den Rädelsführer Dr. Regal zu erwischen. Zurzeit verhält er sich still aber man ist immer noch auf der Jagd nach ihm. Von X hat man bis zum heutigen Tage nichts mehr gehört. Er verschwand am Tag seiner Aktivierung spurlos und alle Versuche ihn zu finden sind bisher im Sande verlaufen. Ich persönlich nehme an, dass er sich an diesem Tag selbst gelöscht hat, was auch immer der Grund dafür sein mochte. Aber seit die B’t ihren überragenden Sieg feiern konnten, wurden immer mehr Stimmen nach mehr solcher Beschützer laut. Mittlerweile sind es weit über 1.000, die, unterteilt in die Klassen Lykaon, Atyra, Mashou und Reishou die verschiedenen Netzwerke und Server bewachen. Man vertraute ihnen, fühlte sich unter ihrem Schutz sicher... Bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem das Realität wurde, vor dem Mejin-San vor fünf Jahren bei der Erstaktivierung gewarnt hatte. TBC in: First Step towards Desaster... ----------------------------------- Weiter gehts irgendwann... Und dann in der realen Zeit. Bis dahin! Venka PS: Bei Fragen bzw. Unklarheiten bitte melden, ja? Danke ^^ Kapitel 3: First Step towards Desaster... ----------------------------------------- Ich mal wieder und dann auch noch ausgerechnet bei meiner jüngsten FF. XD Na ja, ich hoffe, ihr habt euren Spaß mit dem neuen Chapter von "Die Hard..." Eure Venka -------------- First Step towards Desaster... ~ * Rockmans PoV * ~ Hatte ich schon einmal erwähnt, dass die Zeit nach Blues Tod für uns alle nicht einfach war? Nein? Falls doch möchte ich es an dieser Stelle noch einmal bekräftigen und hinzufügen dass das nicht allein daran lag, dass er nicht mehr bei uns war. Netto hatte in den Monaten nach dem Übergriff unter ständigen Angstzuständen gelitten. Es war keine Nacht vergangen, in der er nicht beim kleinsten Geräusch aus dem Schlaf geschreckt war. Ich konnte sagen, was ich wollte... Ich konnte ihm versprechen, dass ich auf ihn Acht geben würde... Er sagte mir, er wäre beruhigt, wenn ich da wäre, aber dennoch schrak er immer wieder aus seinem Schlaf hoch. Zwar hatte er mich beschworen, unseren Eltern nichts zu sagen, damit diese sich nicht noch mehr Sorgen machten, als sie es ohnehin schon taten, aber vor einer Mutter wie Haruka konnte man so etwas nicht lange geheim halten. Es folgte ein langes Gespräch mit Papa über die Sicherheit des Hauses und endete damit, dass er etwas tat, was er so schnell nicht hatte tun wollen. So trat wenig später sie in unser Leben... ...und unser Haus war das erste, welches ein eigenes B't zu seinem Schutz besaß. Doch noch ahnten wir nicht, was wir uns mit diesem Wirbelwind ins Haus geholt hatten... ...oder besser gesagt: Ich ahnte es nicht... ~ * Normal PoV * ~ Vorsichtig und darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen, bewegte sich das auf den ersten Blick mechanisch wirkende Tier trotz seiner Körpermasse nahezu lautlos auf das Bett des schlafenden Navis zu. Ihr Name war Zero und seit etwas mehr als viereinhalb Jahren oblag ihr der Schutz des Hausnetzwerkes der Hikaris vor Viren und anderen unerwünschten Eindringlingen. Sie war ein Kirin mit einer Schulterhöhe von knapp 165 cm, maß knapp 310 cm von der Nase bis zur klingenbewehrten Spitze ihres langen Schwanzes und besaß eine Spannweite von knapp fünf Metern. Alles in allem war sie zwar ein Stück kleiner als ihr Bruder aber dennoch eine recht imposante Erscheinung. Bei ihrem großen Bruder handelte es sich um B't X, jenen berühmt berüchtigten Prototyp was schon kurz nach seiner Aktivierung in den Weiten des Internet verschwunden war, ohne dass man bisher hatte herausfinden können, wo das mächtige Wesen genau hin verschwunden war. Dr. Hikari hatte zu sehr an seinem in Meijin-sans Augen in den Leistungsmerkmalen total überzüchteten Prototyp gehangen, als dass er nicht genug Backupdaten gehabt hätte, um nicht noch eine zweite Version des mächtigen Wesens erschaffen zu können. Als er von den immer wiederkehrenden Alpträumen seines Sohnes und dessen Angst, erneut aus dem Inneren des Netzwerkes angegriffen zu werden, erfuhr, hatte er aus diesen Daten einen Ableger von X erschaffen; ein weibliches B't, welches er auf den Namen Zero getauft hatte. Zwar hatte ihre Ankunft den Jungen nicht vollkommen beruhigen können, aber im Laufe der Zeit waren die Alpträume weniger geworden, bis sie schließlich fast ganz aufgehört hatten. Nur in den Nächten um Vollmond schoss der Junge wieder und wieder schweißgebadet aus dem Schlaf hoch. Das war ein Zustand, dem auch die Kirinstute nichts außer beruhigenden Worten entgegenzusetzen hatte. Dennoch tat sie ihr Bestes, um dem Jungen zumindest einen Teil der Sicherheit zu vermitteln, die er so gern wieder verspüren wollte. An diesem Morgen war Netto bereits seit über einer Stunde wach und auch Zero hatte ihren ersten Rundgang durch das hauseigene Netzwerk bereits hinter sich gebracht. Nur bei Rockman hatte sich noch nichts gerührt. Seit dem tragischen Ereignis hatte sich der damals vor Freude nur so überschäumende Junge Stück für Stück geändert. Er war ernster geworden und hatte nicht mehr nur den ganzen Tag nichts als Streiche und Dummheiten im Kopf. Er hatte verstanden, dass es im Leben um mehr ging, als nur von einem Tag in den anderen hinein zu leben. Daraus hatte auch resultiert, dass er kaum noch verschlief sondern meistens vor seinem eigenen Navi auf den Beinen war. Daher hatte sich auch Rockman umgestellt und genoss es, am Morgen nicht mehr dafür Sorge tragen zu müssen, dass sein Op rechtzeitig aus dem Bett kam, sondern selbst ein wenig länger schlafen zu können. So auch an diesem Morgen. Der blaue Navi hatte am Abend zuvor bis spät in die Nacht zusammen mit seinem NetOp nach Daten gesucht, die der Brünette für seine Abschlussprüfung brauchte. So war er nach dieser anstrengenden Arbeit nur noch ins Bett gefallen und hatte wie ein Stein geschlafen. Das wollte Zero, die an bestimmten Tagen nichts als sprichwörtlichen Quatsch im Kopf hatte, ausnutzen. Sie kam nicht oft dazu, den kleinen Blauen, wie sie es gern auszudrücken beliebte, zu schocken, aber an diesem Tag standen die Sterne ganz in ihrem Sinne. Lautlos kam sie näher, bis sich ihr massiver Kopf direkt über dem helmlosen Kopf des Navis befand. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen... Alles, was Netto, der schon eine Weile mit einem Buch in der Hand auf dem Bett lag und las, hörte, war ein markerschütternder Schrei, gefolgt von einigen wilden, aber nicht unbedingt ernst gemeinten Flüchen. Der Brünette lächelte leicht. Zero hatte anscheinend mal wieder einen unkonventionellen Weg gewählt, um Rockman zu wecken. Das war, sehr zu Rockmans Leidwesen, in der letzten Zeit nur zu häufig vorgekommen, zumal die Kirinstute sich fast jedes Mal eine neue Taktik ausdachte. Um Ideen schien sie niemals verlegen zu sein. »Mann Zero! Kannst du dir nicht einen anderen Leckstein suchen?«, tönte es aus dem Lautsprecher, was für Netto das eindeutige Zeichen war, dass sie seinen Navi mal wieder unter Zuhilfenahme ihrer doch recht rauen Zunge geweckt hatte. Trotz ihres ständigen Taktikwechsels war dies ihre Lieblingsmasche. »Du bist selber Schuld! – Wenn du nicht immer noch im Bett rumliegen würdest, dann müsste ich dich auch nicht wecken!«, ertönte die energische Stimme des B’t. »Warum weckst du nicht zur Abwechslung mal Netto und lässt mich schlafen?«, murrte Rockman und man hörte ihm an, dass er deutlich angefressen war. »Weil dein NetOp schon eine ganze Weile wach ist und in einem der Prüfungsbücher liest!«, war die prompte Rückantwort seitens der Stute. »Netto-kun?« Der Brünette erhob sich von seinem Liegeplatz und schaltete dann den Computermonitor ein, damit er die beiden Streithähne besser im Blick hatte. „Was gibt es denn, Rockman?“, wollte er wissen, musste sich aber im selben Moment, wie der Flachbildschirm endlich ein Bild zeigte, das Lachen verbeißen. Die sich ihm bietende Szene war aber auch zu komisch. Rockman lag, noch immer ohne seinen Helm und halb in die Decke eingewickelt, auf dem Boden der Tatsachen direkt vor Zeros Vorderhufen und die vor ihm stehende Stute bedachte ihn mit einem leicht genervten Blick als wolle sie sagen: >Was machst du denn da immer noch auf dem Boden, du Faulpelz? – Los, steh auf und tu was Vernünftiges!< »Zero hat anscheinend Langeweile und sie meint, das an mir auslassen zu müssen!«, beschwerte sich der Navi, während er versuchte, sich von der störenden Decke zu befreien. »Ich habe keine Langeweile! Ich kann es nur nicht haben, dass alle Welt wach ist und du noch schläfst! – Soweit ich weiß sollen Netto und du doch heute zu eurem Vater in die Cylabs kommen!«, gab die Beschuldigte zurück, bevor sie das Dilemma nicht länger mit ansehen konnte. Mit den Worten »Warte, ich helfe dir!« schnappte sie sich eine Ecke der Bettdecke und zog kräftig daran. Als sie damit keinen Erfolg für sich verbuchen konnte, außer Rockman ein Stück über den Boden zu ziehen, sicherte sie ihren Stand und warf dann den Kopf hoch. Rockman, der schon ahnte, was sie vorhatte, kam nicht mehr zu einer schadensbegrenzenden Maßnahme. „Zero! Halt! Tu das...“, begann er, doch noch bevor er den Satz beenden konnte, ging die schwarze Stute auf ihre kräftigen Hinterbeine und zog mit aller Kraft an der Decke. Das Resultat war, dass der blaue Navi zuerst ein Stück hochgezogen wurde und dann schließlich kopfüber auf seinem Bett landete. »Auh...« »Ups...« »Mann Zero! – Was soll denn...« Weiter kam Rockman nicht, denn schallendes Gelächter aus Richtung des Kommunikationsfensters ließ ihn verstummen. Netto lachte und es war deutlich sichtbar, dass er sich die Tränen aus den Augen wischen musste. Der Anblick, der sich ihm bot, war aber auch zu komisch. Rockman mit dem Rücken zur Wand und kopfüber auf dem Bett, während Zero nun wieder auf vier Hufen vor dem Bett stand und die Deckenecke noch immer im Maul hatte. Das B’t und der Navi schenkten sich, von dem Gelächter vollkommen abgelenkt, einen Blick des Einverständnisses und der kleine Disput war vergessen. Schließlich war es nicht gerade oft der Fall, dass der Brünette so befreit und ungezwungen lachen konnte. »Das hast du doch absichtlich gemacht, oder?«, tönte Rockmans Stimme leise aus dem Lautsprecher. Zero drehte sich leicht zur Seite und ließ die Bettdecke zu Boden fallen. »Wer weiß?«, gab sie zurück. »Aber ihr zwei solltet euch sputen! Haruka ist schon mit dem Frühstück fertig und ihr habt nachher noch einen Termin beim Doktor in den Labs! Da solltet ihr nicht zu spät kommen!«, fügte sie hinzu, bevor sie dann das PET verließ und sich wieder den im Hausnetzwerk für sie anfallenden Aufgaben zuwandte. Rockman blickte ihr nachdenklich hinterher, denn für ihn waren die mächtigen Wesen noch immer ein nahezu ungelöstes Rätsel. ~ * Rockmans PoV * ~ Bei genauerer Betrachtung konnte man die B’t eigentlich nur gleichzeitig bewundern und bedauern. Sicher, sie waren mächtiger als jeder Navi, den ich kannte, denn immerhin hatten alleine vier von ihnen den Aufstand der Darkloids ohne Probleme niedergeschlagen und mittlerweile galten die von ihnen beschützten Gebiete als die Sichersten im gesamten Netzwerk, aber genau da lag der Haken. Sie waren an diese Gebiete gebunden und konnten diese nicht verlassen, so wie das bei uns NetNavi der Fall war. Für ein normales PET waren ihre Datenmengen zu groß und aufgrund des DarkChips in ihren Komponenten war gefordert worden, dass sie an das ihnen anvertraute Gebiet gebunden wurden. Damit sollte gewährleistet werden, dass selbst wenn einmal eines von ihnen eine Fehlfunktion hatte, dies sich nicht zu einer Gefahr für das gesamte Netzwerk ausweiten konnte. Die Kehrseite dieser Medaille war allerdings, dass man so ohne weiteres kein anderes B’t hinschicken konnte, um das Problem zu lösen. Das war in meinen Augen zwar nicht ganz fair ihnen gegenüber aber mich als NetNavi fragte ja niemand nach meiner Meinung. Außerdem hatte Zero mir schon oft versichert, dass sie sich in unserem Netzwerk wohl fühlen würde und gar nicht dort wegwollte. Außerdem pflegte sie zu sagen, dass ja niemand mehr da wäre um das Netzwerk zu beschützen, wenn sie sich auf Erkundungstour begab. Ob sie mich in diesem Punkt anlog, wusste ich nicht und eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen. Denn wenn man nicht wusste, dass es eine war, lebte es sich mit der Lüge zumeist leichter. Und Wahrheit konnte sehr wehtun, das hatte ich in der Vergangenheit schon des Öfteren erleben müssen. Netto und ich verließen kurz nach dem Frühstück das Haus. Weil wir es eilig hatten, in die Cylabs zu kommen, hatte mein Bruder Mama so lange bekniet, bis er den Wagen hatte nehmen dürfen. Ich wusste allerdings, dass Mama es nur gerne hatte, wenn er sie wie ein kleines Kind um etwas bat. Gegeben hätte sie ihm den Wagen so oder so, denn sie wusste, dass er ein sehr umsichtiger Fahrer war. Aber gerade heute konnten wir uns wir es uns nicht leisten zu spät zu kommen. Besser gesagt, wir wollten es nicht. Denn Papa wollte an diesem Tag ein komplett neues Set B’t in Betrieb nehmen. Und das war etwas, was wir auf keinen Fall verpassen wollten. ~ * Normal PoV * ~ Als der Brünette schließlich, nachdem er den Wagen abgestellt hatte, am Haupttor der Cylabs ankam, wurde er bereits erwartet. Netto musste lächeln, als er den Älteren mit den weiß-schwarzen Haaren am Tor stehen und auf ihn warten sah. Man konnte eben doch machen, was man wollte, aber eher an einem Ort einzutreffen als der junge Vizepräsident von IPC war nahezu unmöglich. „Hey Enzan!“, rief der Brünette und hob den Arm, um seinem Freund zuzuwinken. Der Gerufene antwortete mit einem Kopfnicken, wartete aber, bis sein Freund heran war, um ihn dann seinerseits mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen und einem Handkuss zu begrüßen. Seine blauen Augen blitzten auf, als er sah, wie sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen seines Freundes breit machte. „Enzan... – Du weißt genau, dass ich die Handküsse nicht mag...“, flüsterte Netto, während er gegen die mittlerweile gut sichtbare Röte in seinem Gesicht ankämpfte. Der Weißhaarige lehnte sich ein Stück nach vorn, so dass er mit seinem Mund direkt am Ohr des Jüngeren war und meinte: „Du magst es auch nicht, wenn ich dich jetzt auf offener Straße küssen würde, oder? – Was also schlägst du vor, soll ich stattdessen tun, um den Jungen, den ich liebe, angemessen zu begrüßen?“ Netto musste lächeln, gab seinem Freund dann aber einen Kuss auf die Wange. „So geht’s doch auch...“, gab er leise zurück. „Und jetzt komm! Papa aktiviert heute ein neues Set B’t, welches für den Server in Creamland bestimmt ist! – Das willst du doch nicht verpassen, oder?“ Der junge Vizepräsident verdrehte gespielt genervt seine Augen. „Hast du mich etwa nur deshalb an meinem freien Tag in die Cylabs bestellt?“ „Ja! – Na ja, deswegen und ich dachte, dass wir danach vielleicht...“, begann er, doch es war auch nicht nötig den Satz zu beenden, denn die beiden jungen Männer, die schon knapp sechs Jahren Freunde waren, verstanden sich blind und ohne Worte. Enzan nickte leicht. „Wenn du magst, sehr gern.“, gab er zurück und sein Herz machte einen Freudensprung, denn er hatte sich Nettos Vertrauen in Sachen Beziehungen sehr hart erkämpfen müssen. So wehrte er sich auch nicht, als der ein Jahr Jüngere seine Hand ergriff und ihn in die Labs hineinzog. Keine 20 Minuten später standen die beiden jungen Männer in einer Art Besucherraum und beobachteten auf einem großen Flachbildschirm, wie die Gruppe B’t auf dem Hauptserver in Creamland materialisiert wurde. »Wow! Eindrucksvoll! – Was ist das für ein Tier, Enzan-kun?«, meldete sich Breakman aus dem weißen PET, welches neben dem jungen Mann in einer Halterung auf dem Tisch stand, zu Wort. Der Angesprochene blickte seinen Navi, den er seit etwa vier Jahren besaß, an und musste einmal mehr über die Neugier und stellenweise Unbedarftheit des Rothaarigen schmunzeln. Im Gegensatz zu seinem verstorbenen großen Bruder Blues, nach dessen Vorbild und aus dessen Datenmaterial er erschaffen worden war, hatte er keine Hemmungen, seinen Op mit allen möglichen Fragen zu löchern, anstatt selbst nach den Antworten auf seine Fragen zu suchen. In dem Punkt kam er genau nach seinem zweiten Bruder Rockman. „Alandriel ist ein Vogel Strauß. Das ist ein Laufvogel, den es vorrangig in Afrika gibt.“, antwortete Netto anstelle seines Freundes. »Verstehe... – Er sieht toll aus!« Der Brünette lachte. „Alandriel ist ein weibliches B’t.“ »Oh...«, tönte es noch einmal kurz und dann wurde es still. Netto musste lachen. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass Rockmans kleiner Bruder total süß ist, wenn er rot wird?“ „Woher willst du wissen, dass Breakman grade rot geworden ist?“ „Ganz einfach, mein lieber Enzan... – Das hört man ihm nämlich genau so an wie dir!“ Der Weißhaarige hob leicht skeptisch eine Augenbraue. „Aha?“, fragte er, nur um ein breites Grinsen und ein Nicken als Antwort zu bekommen. Mit den Worten „Wie lange soll denn dieser Zauber hier noch gehen?“ versuchte er vom Thema abzulenken. Netto wandte seinen Blick wieder dem Bildschirm zu und sah, wie das Straußen-B’t seinen neuen Arbeitsbereich in Augenschein nahm, während die 17 dazugehörigen Lykaonen pflichtbewusst in Richtung der Unterserver davon stoben. „Ich schätze, das war’s.“, stellte er fest, nachdem in dem Kommunikationsfenster die Worte >Aktivierung erfolgreich< aufgetaucht waren. „Und dafür wurde ich jetzt hierher geschleift?“, gab Enzan zurück. Es klang wenig begeistert, doch sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, als Dr. Hikari mit den Worten „Nein... – Nicht nur deshalb...“ den Raum betrat. „Es gibt etwas sehr Wichtiges, was ich dringend mit euch Beiden besprechen muss.“ Der Weißhaarige verengte seine Augen. „Und das wäre?“ Der Doktor schloss die Tür hinter sich und blickte die beiden jungen NetSaviour ernst an. „Ihr habt doch sicher schon von den Zwischenfällen auf den Servern von Electopia und Yumland gehört, oder?“ Netto nickte. „Ja, das ist im Hauptquartier kein großes Geheimnis. Aber die zuständigen Behörden meinten, dass sie das allein wieder auf die Reihe bekommen würden. Daher wurden wir auch nicht eingeschaltet. – Woher weißt du denn davon?“ Der Wissenschaftler stricht sich mit der Hand sichtbar nervös durch die Haare, bevor er sich dann die Brille zurechtrückte. „Diese Zwischenfälle haben nichts mit Viren oder NetVerbrechern zu tun, weswegen ihr auch nicht eingeschalten wurdet...“ Netto zog die Stirn in Falten. „Sondern?“ „Was da verrückt gespielt hat, waren die Lykaon-Einheiten, die den Mashou-B’t auf diesen Servern unterstehen...“ ---------------- Eigentlich fehlt jetzt nur noch Mejin-san mit dem berühmten Satz >Ich hab es ja gleich gesagt...< XD TBC in: Der weiße Schatten... Kapitel 4: Der weiße Schatten... -------------------------------- Tja... Ich mach mal wieder was weiter aber dann ausgerechnet ne FF, die eigentlich warten könnte... ^^() Trotzdem viel Spaß! Eure Venka ------------------------ Der weiße Schatten... Für einen Moment herrschte in dem Laborraum gespenstiges Schweigen. Man konnte die Stille und das Entsetzen über die eben ausgesprochenen Worte hören, ja fast sogar greifen. Niemand der Anwesenden wollte glauben, was Dr. Hikari gerade gesagt hatte. Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, glaubte es der renommierte Wissenschaftler nicht einmal selbst. „Wie kann das sein?“, durchbrach Enzans Stimme schließlich die unerträglich werdende Stille im Raum. Der Doktor schüttelte leicht den Kopf. „Das wissen wir leider auch nicht... – Jedenfalls wissen wir es nicht mit Sicherheit. Bisher vermuten wir nur, was genau passiert sein könnte.“ „Und was ist das, was sie vermuten?“, hakte der Weißhaarige nach. Sein Gesichtsausdruck verriet seine Anspannung und auch seine Ungeduld. Er hasste es, wenn man ihn warten und immer weiter nach Antworten bohren ließ oder seine Geduld unnötig auf die Probe stellte. Das war schon immer so gewesen und hatte sich auch in den vergangenen fünf Jahren nicht verändert. Wenn es ein Problem zu lösen galt, dann wollte Enzan klare Fakten und wenn er die nicht bekam, dann reagierte er reichlich gereizt. Dr. Hikari rieb sich die Stirn, bevor er sich einem Computermonitor zuwandte. „Gehen wir von Yumland aus, wissen wir aus den Logdateien des Servers nur, dass es kurz zuvor ein Problem mit dem Virenwarner und der servereigenen Firewall gab. Kurz danach sind sieben Lycaonen durchgedreht und haben ein beachtliches Stück der Datenmatrix zerlegt. Es handelte sich dabei aber glücklicherweise um Daten, die sehr leicht wieder herstellbar sind, der Schaden hielt sich daher in Grenzen.“ „Das ist zumindest schon mal eine erfreuliche Nachricht. Aber was ist bei der Untersuchung der Lycaonen herausgekommen? Weiß man denn, was sie zu ihrer Fehlfunktion getrieben hat?“ „Leider nein, man kann nichts untersuchen, was nicht mehr existiert.“, gab der Doktor kopfschüttelnd zurück. Enzan legte den Kopf schief. „Wie meinen sie das, etwas, dass nicht mehr existiert? – Hat der Virus die Lycaonen zerstört?“ Ein erneutes Kopfschütteln seitens des Doktors folgte. „Burning Ice hat sich darum gekümmert. Sie sah die Lycaonen berechtigterweise als Gefahr für das ihr unterstellte Gebiet angesehen und diese dann einfach ausgelöscht...“ Der junge Vizepräsident verzog das Gesicht. „Burning Ice? – Noch nie gehört.“ „Das der Name des B’t, unter dessen Schutz der Server in Yumland steht.“, mischte sich Netto ein, während sein Vater passend zu den Erklärungen ein Bild der mächtigen Kreatur auf dem Monitor erscheinen ließ. In der Tat war es ein sehr imposantes Wesen, dem man so schnell nicht im Dunklen begegnen wollte. Burning Ice, ein prachtvoller, größtenteils blauer, mit rötlichen Akzenten verzierter Leviathan hatte eine Körperlänge von mehr als 15 Metern und sie fühlte sich im virtuellen Wasser ihres Heimatservers ebenso daheim, wie in luftigen Gefilden, durch die sie ihre mächtigen Schwingen tragen konnten. Obwohl er es nicht zeigte, durchzuckte ein Schauer Enzans Körper. Wenn dieses Lebewesen irgendwann einmal auf die Idee kam, sich gegen seinen Erschaffer zu stellen, dann war das daraus resultierende Problem bereits unmöglich zu bewältigen. B’t hatten sich seit der Aktivierung der ersten vier immer weiter entwickelt und längst waren die vier den Server der Cylabs schützenden Reishou nicht mehr die einzigen sehr ernst zu nehmenden Gegner. Die nächsthöhere, Mashou genannte, Klasse, stand ihnen mittlerweile in Sachen Perfektion in nichts nach. Dennoch wusste der Weißhaarige mehr als genau, dass das Vertrauen in die B’t trotz dieses Zwischenfalls mit den Lycaonen ungebrochen sein würde, zumindest von Seiten derjenigen, die sie auf ihren Servern einsetzten. Immerhin galten sie als höchste Programmierkunst und es schien unwahrscheinlich, dass auch die hohen Klassen von etwas niederem wie einem Virus befallen werden konnten. So würde zumindest der allgemeine Glaube sein... „Sollte es sich tatsächlich um ein Virus handeln, glaubst du, dass es auch die großen B’t befallen kann?“, mischte sich Netto an seinen Vater gewandt ein und sprach damit aus, was alle sich im Raum befindenden Personen dachten. „Das wissen wir nicht genau aber so wie es im Moment aussieht, sollten sie vor dieser Art von Fehlfunktionen sicher sein. Burning Ice hatte ja schließlich schon vor mehreren Tagen Kontakt mit diesen Lycaonen und zeigt bisher noch keine Auffälligkeiten.“, gab der Gefragte zurück. „Und was ist mit dem Server in Electopia? – Da hat es doch einen ähnlichen Zwischenfall gegeben, oder?“, bohrte der Braunhaarige weiter. Der Doktor strich sich mit seiner Hand durch die Haare. „Da ist die Sache etwas komplizierter...“ „Inwiefern?“ „Wenn man es ganz genau betrachtet haben wir dort dasselbe Szenario, wie in Yumland. Aber Loreso, der dortige Wächter, kam gar nicht mehr zum Eingreifen.“ Enzan hob skeptisch eine Augenbraue, da er das Greifen-B’t und seine Fähigkeiten nur zu genau kannte, nachdem Breakman einen unsanften Zusammenstoß mit ihm gehabt hatte. „Was soll das heißen, er kam nicht mehr zum Eingreifen? – Es ist sein Schutzgebiet, wieso also sollte es etwas geben, dass die Gefahr schneller erledigen kann, als er?“ Dr. Hikari zuckte mit den Schultern. "Alles, was wir auf den Aufzeichnungen gesehen haben, ist ein weißer Schatten, der sich so schnell bewegt hat, dass wir ihn nicht genau analysieren konnten. Er hat zwar die Lycaonen vollständig vernichtet, aber...“ „...aber sie wissen nicht, ob dieser Schatten nun der Auslöser der ganzen Sache gewesen ist oder ob er wirklich nur als Retter in der Not fungiert hat, nicht wahr?“, wollte Enzan wissen. „So sieht es aus... – Loreso wollte ihn noch verfolgen, aber an der Servergrenze war für ihn Schluss. Immerhin sind B’t an die ihnen anvertrauten Gebiete gebunden, aber für diesen seltsamen Schatten gab es diese Grenze nicht.“ Der Weißhaarige stieß einen Seufzer aus. „Na klasse... – Und was jetzt?“ „So wie es aussieht, können wir im Moment wohl nur abwarten...“ Etwa eine halbe Stunde später waren die beiden jungen Männer im Wagen von Nettos Mutter auf dem Weg in die Innenstadt. Seit dem sie die Labs verlassen hatten, hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Beide waren so in ihre Gedanken über die seltsamen Geschehnisse vertieft, dass sie den jeweilig Anderen nicht wirklich wahrnahmen. Es war Netto selbst, der die Stille schließlich nicht mehr aushielt und sich an seinen Freund wandte. „Enzan?“ „Hm?“ „Worüber denkst du nach?“ Der Gefragte antwortete nicht sofort. Dann aber wandte er seinen Kopf in Richtung des Brünetten. „Ich glaube, dass dein Vater uns nicht ganz die Wahrheit gesagt hat.“ Netto hob skeptisch eine Augenbraue, ließ aber dabei die Straße nicht aus den Augen. „Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ „Hast du seine Anspannung nicht bemerkt?“ „Doch... – Schon... – Aber...“ „Schon gut... – Ich weiß, worauf du hinaus willst. Die B’t sind das Beste, was dein Vater je geschaffen hat. Und es ist einfach sehr schwer, sich einzugestehen, dass das größte Projekt, was einem am meisten am Herzen liegt, einen Schwachpunkt hat, der sich zu einer Katastrophe für das gesamte Netzwerk ausweiten kann.“ Der Brünette verzog das Gesicht. "Das weißt du doch noch gar nicht. Immerhin haben bisher nur die Lycaonen Auffälligkeiten gezeigt.“, sagte er, bevor er einen Moment lang schwieg. Dann jedoch fügte er hinzu: „Aber das leider nicht nur in Yumland und Electopia.“ Enzan stutzte. „Woher hast du das denn nun wieder?“ „Zero hat vor ein paar Tagen so etwas erwähnt. – Sie meinte, das hätte sie so aufgeschnappt, während sie die Downloads für ein paar Sicherheitsupdates herunter geladen hat. – Yumland und Electopia waren die ersten beiden Zwischenfälle, bei denen die Lycaonen in der Gruppe agiert haben und in Folge ihrer Handlungen gelöscht werden mussten. Ansonsten traf es immer nur eines und das konnte schnell beruhigt und dann wieder repariert werden.“ „Weiß dein Vater davon?“ „Ja natürlich, aber als ich es ihm sagte, meinte er, dass ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen sollte. Lycaonen seien Massenprodukte und daher eher mal anfällig für Störungen aller Art.“ „Hm... – Und an dem Punkt, an dem wir uns jetzt befinden, sollten wir uns wohl doch so langsam aber sicher Gedanken machen.“ „Vielleicht... – Aber da ist etwas anderes, was mir nicht aus dem Kopf will. – Was ist dieses schattenähnliche Ding, von dem Loreso Bericht erstattet hat. – Wenn es wirklich der Auslöser für das ganze Chaos ist, warum hat es die Lycaonen dann zerstört, anstatt sie auf Loreso zu hetzen und ihm dann selbst den Rest zu geben?“ Enzan legte die Arme in den Nacken und blickte dann durch das offene Dachfenster des Wagens. „Wer weiß... – Ich denke, wir beide sollten mal ein bisschen auf eigene Faust nachforschen, was meinst du?“ Netto musste grinsen. „Du meinst auf eigene Faust und ungefragt ein bisschen rumschnüffeln?“ „Warum nicht? – Fahr da unten links, dann kommen wir direkt zu einer Nebenstelle von IPC. Dort dürften wir jetzt am Wochenende weitestgehend ungestört sein.“ ~ * Rockmans PoV * ~ Irgendwie war es seltsam, zuzusehen, wie Enzan Netto vorschlug, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Zugegeben, er hatte auch früher schon die Neigung gehabt, vorhandene Spuren bis zum bitteren Ende zu verfolgen, aber für gewöhnlich hatte er das allein getan und nicht noch Andere mit hineingezogen. Jetzt aber war er es, der Netto förmlich dazu anstiftete, Nachforschungen auf eigene Faust zu betreiben und damit eigentlich gegen eine Regel der Offiziellen zu verstoßen. Denn so lange ein Problem noch nicht offiziell an die NetSaviour weitergegeben wurde, existierte es für diese nicht und die wirklichen Experten für die Härtefälle hatten sich herauszuhalten und sich um die ihnen eigentlich zugeteilten Aufgaben zu kümmern. Und normalerweise war auch Netto derjenige, der Enzan zu etwas anstiftete. Zu eben jenem Zeitpunkt war die Sache mit den verrückt spielenden Lycaonen noch keine offizielle Bedrohung oder wurde zumindest nicht als solche angesehen. Sich auf eigene Faust in diese Sache einzumischen, war einerseits zwar innovativ, konnte aber andererseits auch zu heftigen Problemen führen. Dennoch schien sich Enzan darum nicht zu kümmern und Netto war von sich aus schon immer für solche Sachen zu haben gewesen. Das hatte sich nicht geändert und das würde es auch in Zukunft nicht tun. So waren Breakman und ich etwa eine halbe Stunde später im Netzwerk unterwegs. Rasch hatten wir den Server, welcher die Zweigstelle von IPC steuerte, hinter uns gelassen und näherten uns dem Punkt, wo wir eigentlich in unserer Freizeit nichts zu suchen hatten, vor allem dann nicht, wenn wir vorhatten, uns unerlaubt Zugriff auf Daten zu verschaffen: Das Hauptquartier der NetSaviour. Kamen wir wie heute zum Spionieren, dann nutzten uns auch alle Zugriffsrechte nichts und somit würden uns die dortigen Wächter ordentlich zusetzen, wenn sie uns einmal erwischt hatten. Denn auch im Hauptquartier wachte ein B’t über die Sicherheit des Servers. Und das gehörte definitiv zu den härteren Brocken. Larrenya war, wie die meisten Serverwächter auch, eine Mashou-Klasse aber ich musste gestehen, dass ich keinerlei Lust verspürte, mich mit einer neunköpfigen Hydra und den dazugehörigen Lycaonen anzulegen. Aus diesem Grund drangen Breakman und ich auch unter zu Hilfenahme unserer Beast-Outs in die Serveranlage ein. Zwar erhöhte sich unser Energielevel zunächst spür- und auch sichtbar, wenn wir unsere Halb-Beast-Formen annahmen, aber wir waren auch in der Lage uns nahezu lautlos zu bewegen und die Energie im Notfall auf ein kaum spürbares Level herunterzudrücken. Trotzdem blieb uns nichts weiter als zu hoffen, dass uns bei dieser Hacking-Aktion nicht doch noch jemand erwischte. ~ * Breakmans PoV * ~ Ich musste zugeben, dass ich diese Vorgehensweise nicht gerade schätzte. Sicher, Enzan-san war mein NetOp und es war meine Pflicht, seinen Anweisungen Folge zu leisten, aber bis hin zu blindem Gehorsam, würde es bei mir nie kommen. Und wirklich wohl war mir nicht dabei, als ich meinem großen Bruder in die Tiefe des Servers folgte. Aber ich genoss es auch, einmal wieder Falzars Kräfte für mich zu nutzen. Der Kampf um die Kontrolle, als wir uns vor wenigen Monaten das erste Mal vereinigt hatten, war mehr als nur hart gewesen, aber ich hatte ihn gewonnen und besaß nun das mächtige Wesen als meinen Verbündeten. Mit verengten Augen beobachtete ich, wie sich Rockman vorsichtig und mit der Geschicklichkeit eines Raubtieres auf Beutezug vorantastete. Mich hatte er gebeten, nach allem Ausschau zu halten, was uns irgendwie gefährlich werden konnte. Da ich in meinem Morph fliegen konnte, war das kein allzu großes Problem. Ich durfte mich nur nicht selbst entdecken lassen, dann war eigentlich alles in bester Ordnung. ~ * Normal PoV * ~ Wenige Minuten nach ihrem heimlichen Eindringen in den Serverkomplex des Hauptquartieres hatten die beiden Navi ihr Ziel, den Serverkern erreicht. Während Rockman Wache stand, versuchte sein jüngerer Bruder, nunmehr wieder in seiner normalen Gestalt, den Festplatten brauchbare Daten zu entlocken. Das gestaltete sich allerdings als leicht schwierig, da er nicht wusste, wonach genau er suchen sollte. „Du weißt genau, dass es nicht richtig ist, was wir hier machen!“, murrte der Rothaarige. „Und komm mir jetzt nicht mit >Befehl sei doch Befehl!< - Wenn wir hier drin und bei dem, was wir grade tun wollen, erwischt werden, dann können wir unsere offiziellen Lizenzen vergessen!“ Rockman nickte leicht. „Ich weiß. – Aber Enzan-san und Netto-kun haben Recht, mit dem, was sie sagen. Je mehr Informationen wir über die bisherigen Vorkommnisse haben, umso besser können wir uns vorbereiten. – Vielleicht ist dieser ominöse weiße Schatten doch nicht unser Freund sondern testet uns nur aus um uns später besser bezwingen zu können!“ Breakman murrte leicht, suchte aber derweil weiter nach den Daten über die Lycaonen, die in den letzten Tagen und Wochen angeblich verrückt gespielt hatten und auch über den mysteriösen weißen Schatten, den Loreso erwähnt hatte. „Also du kannst sagen, was du willst. – Egal was das ist, hier finde ich jedenfalls nichts darüber!“, stellte er nach mehreren Minuten frustriert fest, bekam aber nicht sofort eine Antwort. „Rockman?“, fragte er erneut, doch wieder kam nichts zurück. „Rockman, hörst du mich nicht?“, wollte er dann schon etwas energischer wissen, während er sich umdrehte. Dann weiteten sich seine Augen erstaunt. Um die beiden Navi schien die Zeit auf dem Server regelrecht zu stehen. Die den Server normalerweise bewachenden Lycaonen waren auf eine sanfte und unhörbare Art außer Gefecht gesetzt worden; schienen beinahe friedlich zu schlafen und von Larrenya weit und breit nichts zu sehen. Es herrschte eine gespenstige Stille und Rockman, der sich immer noch im Beast-Out befand, starrte wie hypnotisiert auf eine bestimmte Stelle. Und genau an dieser Stelle befand sich eine nur schwer erkennbare Gestalt, die in einem hellen Licht schimmerte. Nahm man beides zusammen erhielt man den von Loreso laut den Cylabs erwähnten >weißen Schatten< und schon von der bloßen Schätzung seiner Körperform konnte man mit Sicherheit sagen, dass er beiden Navi nicht nur an Masse sondern wahrscheinlich auch an Kraft ebenbürtig bis überlegen war. Aber noch schienen seine Absichten nicht kriegerischer Natur zu sein. Er stand einfach nur da und beobachtete die beiden NetNavi vor sich. „Was ist das?“, wisperte der Rothaarige fassungslos. Rockman schluckte gut hörbar. „Ich habe keinen Schimmer... – Aber es blockiert uns. Ich kann Netto nicht erreichen!“ „Und was machen wir jetzt?“ „Ich habe keine Ahnung...“ ----------------------- Mal kein obligatorisches TBC am Ende... Aber ihr dürft gerne mal raten, was sich hinter dem weißen Schatten verbirgt. Und ich nehme mir jetzt DbS und UdhE vor... Die haben es nötig... Bis demnächst! ^.~ Kapitel 5: Die Rückkehr! ------------------------ Hallöchen, ich bins! Kennt ihr mich noch? XD Ich habe es geschafft, das neue Chapter von "Die Hard" zu finishen! Viel Spaß! Eure Venka PS: Wer irgendwelche Fehler (rechtschreiberisch, grammatisch oder inhaltlich) findet, soll es mir bitte mitteilen. Dann kann ich es ausbessern, danke! ------------------------ Die Rückkehr! ~ * Rockmans PoV * ~ Ich wusste in diesem Moment wirklich nicht, wie ich mich verhalten sollte. Denn das, was sich da vor uns befand, war definitiv dafür verantwortlich, dass die den hiesigen Server bewachenden B't sanft aber dennoch effektiv ausgeschaltet worden waren. Jetzt standen Breakman und ich allerdings vor dem Problem, dass wir nicht wussten, ob uns das seltsame, weiß glühende Wesen gefährlich werden konnte. Seine genaue Form war nicht festzustellen, aber es war definitiv größer als wir beide. Ratlos wechselte ich einen Blick mit meinem jüngeren Bruder, dem jedoch dieselbe Frage ins Gesicht geschrieben stand, wie mir. Was jetzt...? ~ * Normal PoV * ~ Sekundenlang schienen sich die beiden Parteien nur anzusehen, doch für die beiden Navi erschienen die Sekunden wie zähe Minuten zu verrinnen. »Was tut ihr hier?« Irritiert blickten sich die beiden Navi an. "Rock?" "Ja?" "Hat es gerade mit uns gesprochen?" Der Gefragte nickte leicht. "Ja...", gab er zurück und gab sich alle Mühe, so gelassen wie möglich zu klingen. Innerlich jedoch nahm ihm die fühlbare Spannung zwischen den beiden Parteien beinahe die Luft zum Atmen. Von ihrem geheimnisvollen Besucher schien zwar keine direkte Gefahr auszugehen, aber Rockman wusste genau, dass dieses Wesen ganz leicht kurzen Prozess mit ihnen machen konnte. Die von ihm ausgehende Energie war überwältigend und er meinte, den durchdringenden Blick aus den im Moment nicht sichtbaren Augen auf sich spüren zu können. »Ich wiederhole meine Frage nicht gern...«, ertönte die Stimme des Wesens erneut, was Breakman den Antrieb dazu gab, zurückzuschießen. "Das Gleiche könnten wir dich fragen! Immerhin befindest du dich hier auf dem Sicherheitsserver des Hauptquartiers der Net-Saviour und da hat kein Unbefugter etwas zu suchen!" »Unbefugt? – Ich bin genau so befugt, wie ihr, die ihr euch über einen Seitenserver hier einschleicht, um Informationen zu bekommen, die euch vorenthalten werden... – Bedenke das. Wir sind uns im Moment gleich. Wir suchen nach Antworten auf ungestellte Fragen, aber zur Zeit sind es Antworten, die niemand geben kann...«, gab es zurück. »Aber eines kann ich euch mit Gewissheit sagen: Das, was ihr sucht, werdet ihr hier nicht finden...« "Woher willst du denn das wissen? Du weißt weder, wer genau wir sind, noch was wir hier zu finden hoffen!", fauchte der Rothaarige aufgebracht. Er wollte noch etwas hinzufügen, verstummte aber, als Rockman ihm eine Hand vor die Brust drückte. "Du hast sowohl uns als auch den Server bereits gescannt und somit weißt du, was wir hier suchen, oder?", wollte er wissen. Das trug ihm einen skeptischen Blick seitens Breakman ein, den der kleinere Navi mit einem kurzen Kopfnicken erwiderte. Erneut musste der Rothaarige feststellen, dass ihm noch viel Übung zur Routine eines perfekten Kriegers fehlte. Als das Wesen schließlich seine Antwort auf Rockmans Frage gab, wurde klar, dass Rock mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. »Das ist korrekt. Ich weiß sehr genau, wer ihr seid und was ihr zu finden hofft. – Aber da es sich nicht hier befindet, erlaube ich mir, euch statt dessen einen Rat mit auf den Weg zu geben. Kommt ohne Auftrag nicht wieder hierher. Ein zweites Mal werde ich Larrenya nicht so einfach überrumpeln und euch damit vor ihrem Zorn beschützen können... - Wenn die Zeit gekommen ist, werdet ihr die Antworten auf eure Fragen selbst finden. - Und nun geht, solange mein Schutzschirm die Wächter hier noch im tiefen Schlaf hält...« „Wer bist du und warum tust du das?“ »Wenn die Zeit reif ist, werdet ihr verstehen. – Geht jetzt.« Die beiden Navi wechselten einen knappen Blick und zogen sich dann rasch vom Server zurück. Sie wussten zwar noch immer nicht, was sie vor sich gehabt hatten, aber es schien auf jeden Fall erst einmal besser, den Anweisungen Folge zu leisten, bevor es zu einem nicht autorisierten Kampf im Server des Hauptquartiers der NetSaviour kam. Zwar hatten sie zunächst das Gefühl, dass der geheimnisvolle weiße Schatten ihnen folgen würde, doch als sie sich nach ihm umsahen, kaum dass sie wieder auf einem sicheren Datenhighway waren, war er wie vom Erdboden verschluckt. "Was zum Teufel war das?", wollte Breakman wissen, stellte seine Frage aber an niemanden besonders. Ohnehin waren er und Rockman allein, so dass er niemanden außer dem blauen Navi hätte fragen können. Der Kleinere legte nachdenklich den Kopf schief. "Das war wohl das, was Loreso als den >weißen Schatten< bezeichnet hat, als er letztens zu dem Vorfall in seinem Schutzbereich gefragt wurde. – Das Ding, dass die Lykaonen förmlich pulverisiert haben soll." "Aber WAS ist es?" "Da fragst du mich zuviel. Auf keinen Fall ist es ein Navi. Dazu verströmt es zu viel Kraft und die Art, wie es spricht...“ Breakman schnaubte. „Als ob Glide nicht genauso geschwollen daherquatschen würde...“ „Das meine ich nicht. Diese Stimme ist... – Ich weiß auch nicht, wie ich es beschreiben soll. Wenn es mit dir redet, dann hast du das Gefühl, als würde es nicht zu dir, sondern zu deiner Seele sprechen.“ „Wie ein B’t?“ Rockman nickte. „Ja... – Wie ein B’t...“ „Rock? – Weißt du, was du da sagst? – Wenn das Ding ein B’t ist, dann ist es nicht registriert und außerdem scheint es vollkommen unabhängig zu sein!“, gab Breakman zurück und dann hellte sich sein Gesicht auf. „Das wäre eine Sensation!“ Der kleinere Navi schüttelte nachdenklich den Kopf. „Ich weiß, aber irgendwie gefällt mir das nicht. – Wenn wir wenigstens Aufzeichnungen von ihm hätten machen können, aber ohne eine PET-Verbindung..." Der Rothaarige musste grinsen. "Aufzeichnungen ist vielleicht zu viel gesagt, aber..." Rockman hob skeptisch eine Augenbraue. "Was willst du damit sagen?" Erneut schlich sich ein Lächeln auf die Lippen des Größeren. Es war das Lächeln, welches die Hinterlist und Tücke ausdrückte, die Breakman von seinem zweiten Bruder geerbt hatte. "Dieses Ding hat uns zwar soweit blockiert, dass wir Enzan und Netto nicht erreichen konnten, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht anderweitig etwas tun konnten, oder? – Navis wie wir haben schließlich mehr als nur eine Methode um Daten zu sammeln." "Was hast du gemacht?" "Einen Screenshot des Serverraumes und eine Aufzeichnung des "Gespräches"... – Warum?" "Bist du verrückt? - Wenn das herauskommt, dann wissen die auch sofort, dass wir unbeauftragt und vor allem unbefugt auf dem Server waren!" "Na und? - Wir haben das erreicht, was vor uns keiner hinbekommen hat! Wir haben Aufnahmen von diesem Ding! Und bis ich die ausgewertet habe, sollte auch keiner davon erfahren, einverstanden? Rockman seufzte gottesergeben. "Einverstanden..." Die beiden Navi hatten ihren Operatoren nach ihrer sicheren Rückkehr aus den verbotenen Gefilden nichts von dem erzählt, was sie im Inneren des Servers gesehen hatten. Sie waren auch nicht wirklich gefragt worden, ob es eventuelle Schwierigkeiten gegeben haben könnte. Allein die Tatsache, dass sie wohlbehalten wieder zurück waren, war anscheinend Zeichen genug, dass alles gut gegangen war. Alles, was die beiden Jungen hatten wissen wollen, war, ob die Navi in der Lage gewesen waren, Informationen über die Zwischenfälle zu finden. Da dieses Ziel der kleinen Mission sehr zum Bedauern der beiden jungen Männer nicht erfüllbar gewesen war, hatten sie nicht einmal gelogen. Zwei Tage später in NetCity. An diesem Tag hatten sich die so ungleichen Brüder in der Stadt verabredet, weil Breakman die Daten, die er von dem geheimnisvollen Wesen gezogen hatte, mit Hilfe von Zyadah hatte analysieren können. Bei dem, was er herausgefunden hatte, waren ihm beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen und aus diesem Grund wollte er das Ergebnis der Analyse so schnell wie möglich seinem älteren Bruder mitteilen. Er wusste, dass Rockman extrem überrascht sein würde, wenn er das mehrfach gefilterte Foto des mysteriösen Wesens und damit auch sein ungefähres Aussehen endlich zu Gesicht bekommen würde. Aufgrund der Größe der Stadt dauerte es eine Weile bis er sich zum häufigsten Treffpunkt der Gruppe vorgekämpft hatte und als er Rockman schließlich sehen konnte, musste er feststellen, dass dieser mal wieder nicht allein war. Wie fast immer war er umgeben von seinen engsten Freunden zu denen der Rothaarige allerdings auch in den vier Jahren keine wirklich feste Bindung aufbauen konnte. Sicher, sie respektierten ihn und behandelten ihn wie einen echten Freund, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass sie etwas in ihm sahen, was er nicht war und niemals würde sein können. Breakman musste zugeben, dass er in diesem Punkt noch immer auf Blues neidisch war. Es gab nicht viele Punkte an denen er in seinen Augen hinter dem Grauhaarigen zurückstand, aber dies war einer davon. Wie sollte er, der er seinen zweiten Bruder nie kennen gelernt hatte, auch wissen, was für ein Dämon Blues am Ende seines Lebens ungewollt gewesen war. Enzan sprach nur von den guten Seiten des Grauhaarigen und Netto sagte immer, dass er ihn kaum gekannt hatte. Rockman sprach man auf seinen Rivalen besser nicht an. Alles, was man erreichte war ohnehin Schweigen. Und so war alles, was Breakman über seinen großen Bruder Blues wusste, eine heile Welt, die keine Schatten aufwies. Der Grauhaarige war offiziell ein Held und als solcher war er auch im Kampf gestorben. Doch an diesem Tag hatte er keine Zeit, sich auch noch darum zu kümmern. Er wollte mit Rockman über seine Entdeckung reden und das möglichst allein. Zunächst jedoch schien diese Aktion undurchführbar zu sein. Der Gesuchte war, wie bereits erwähnt, erstens nicht allein und zweitens beobachtete die Gruppe gerade Zita und Zeta, zwei Wolfshunde-B't, die für den Schutz der virtuellen Stadt zuständig waren. Die schlanken Wesen befanden sich auf ihrer Patrouille durch die Straßen, hatten ihre Rundgänge durch den nördlichen und südlichen Abschnitt bereits beendet und schickten sich hier auf dem Hauptplatz gerade an, sich in den östlichen und westlichen Bereich zu begeben. Dabei ruhten die faszinierten Blicke der anwesenden Navis auf den mechanisch wirkenden Tieren und die beiden waren sich der von ihnen ausgehenden Faszination voll und ganz bewusst. Mit ihren etwas mehr als einem Meter Schulterhöhe wirkten der silberne Zeta und die hellgoldene Zita zwar eher majestätisch wie Herrscher, die sich ihrem ihnen zujubelnden Volk zeigten, als bedrohlich aber dennoch waren sie, wie alle B’t, nicht zu unterschätzen. Immerhin unterstand dem Duo kein Server an sich sondern eine ganze Stadt, was für ihre Wächter- und Kampfqualitäten sprach. „Faszinierende Lebewesen, diese B’t...“, murmelte Roll, während sie die fließenden, geschmeidigen Bewegungen der beiden Tiere beobachtete. „Oh ja!“, gab Glide zurück. „Ich kann durchaus verstehen, dass sich Miss Yaito noch immer nicht für einen Wächter unseres Hausservers entschieden hat. Nur das Beste ist gut genug.“ Das rosafarbene Navi-Mädchen lachte. „Das war ja klar!“, stellte sie fest, was Gutsman zu einem zustimmenden Nicken animierte. „B’t... – Mächtige Wächter nahezu mit unbegrenzten Fähigkeiten oder Gefangene ihrer eigenen Kraft.“, murmelte Rockman nachdenklich. „Du denkst zu viel nach, großer Bruder. Wie oft hast du das jetzt schon mit Zero diskutiert? – Oder mit Zyadah?“, mischte sich Breakman ein, bevor einer der anderen Anwesenden reagieren konnte und vor allem bevor Rockman sich noch tiefer in seine Gedanken verstricken konnte. Diese Gefahr bestand bei diesem Thema immer wieder und ließ sich nur in der ersten Phase abwenden, denn sonst zog es eher endlose Diskussionen nach sich. Der Rothaarige hatte sich unbemerkt der Gruppe genähert und stand jetzt direkt neben seinem Bruder. An dieser Stelle sah er sich mit den freundlich lächelnden Gesichtern von Rockmans Freunden konfrontiert. Für einen Moment zuckte er zurück, doch dann gewann Blues Anteil in ihm wieder die Oberhand und er fing sich wieder, die kurzzeitig bei ihm aufgetauchte Unsicherheit war wie weggeblasen. „Alles klar bei euch?“, wollte er wissen. Roll nickte. „Ja! Aber ich muss sagen, dass du gerade noch rechtzeitig gekommen bist. Sonst hätte Rock wieder eine Grundsatzdiskussion über Navis und B’t angefangen.“, sagte sie und zwinkerte dem blauen Navi dann zu. Rock lächelte ihr zu, doch in seinen Gedanken formte sich ein Gedanke: >Ihr wisst nicht, was es heißt, in einem Käfig zu leben. Niemand, der mir etwas bedeutet, soll das jemals wieder erleben müssen...< Roll überging es, trotz dass sie sich denken konnte, was Rock in seinem Inneren quälte. Statt dessen wandte sie sich dem Rothaarigen zu. „Sag mal, was treibt dich denn eigentlich hierher?“ „Nichts wichtiges. Ich wollte nur mit meinem Bruder über etwas reden, aber das können wir auch später machen. – Also? – Was habt ihr nun vor?“, wollte er wissen. Glide zuckte mit den Schultern. „Wissen wir noch nicht. – Aber ich bin sicher, dass uns noch was einfällt.“ In der Zwischenzeit hatten sich die beiden B’t voneinander getrennte und begaben sich nun zu den beiden Stadtteilen, als ein scharfer, kalter Windstoß durch die Straßen der Stadt schoss. Verwirrt sah Roll sich um. „Was war das?“, fragte sie beunruhigt, da sie wusste, dass in der virtuellen Stadt das Wetter kontrolliert wurde und es daher keine plötzlichen Windstöße geben konnte. „Gefällt mir nicht...“, murmelte Glide, während sich Breakman und Rock neugierig und angespannt zugleich umsahen, fast so als erwarteten sie einen Angreifer, der sich in Gegenwart der beiden B’t in die Stadt traute und der im nächsten Moment von der Macht der beiden Wächter zerrissen werden würde. Doch es kam anders. Rock sah die herannahende Gefahr nur aus den Augenwinkeln, doch das reichte ihm aus, um gerade noch so zu reagieren. Mit den Worten „Vorsicht! RUNTER!“ stieß er Roll beiseite, während Breakman sich mit raschen Überschlag auf Gutsmans Schultern in Sicherheit brachte. Einem silbrigen Schatten gleich schoss Zeta zwischen der Gruppe Navis hindurch, nur um dann seine Klauen in den virtuellen Boden zu rammen und eine rasche Wendung zu vollführen. Er konnte die CyberBeasts in den beiden Navis spüren und er wusste ganz genau, dass es sich bei Rock und Breakman um die einzigen handelte, die ihn aufhalten konnten. Dennoch schienen sie an den beiden vorerst kein direktes Interesse zu zeigen sondern wandten sich der Stadt zu, die sie normalerweise beschützen sollten. Zita war bereits unten auf dem Hauptplatz und Zeta sprang, nach der kleinen Kraftdemonstration vor den einzigen beiden, die ihn normalerweise hätten aufhalten können, von dem Vorsprung herunter, um seiner Partnerin beizustehen. „Schit... – Nicht schon wieder...“, zischte der Rothaarige. „Was heißt denn schon wieder?“, wollte Glide wissen, nachdem er hinter dem größeren Navi, wo er sich anscheinend sicher fühlte. Breakman jedoch wusste, dass Zeta genug Kraft mitbrachte, Gutsman ohne großartige Mühe beiseite wischen konnte, falls es ihm in den Sinn gekommen wäre, anzugreifen. „Das erkläre ich dir später!“, gab der Gefragte knapp zurück. Jetzt hieß es, die Initiative an sich zu reißen. „Leute? – Ihr kümmert euch um die Stadt! Bringt so viele Navis wie möglich in Sicherheit!“ Roll nickte. „Verstanden! – Kommt, Leute!“, rief sie und lief dann, gefolgt von ihren beiden Freunden, hinunter zu den in Panik geratenen Massen, um diese aus der Gefahrenzone zu geleiten. Dabei waren sie jedoch immer darauf bedacht, sich nicht von den beiden B’t erwischen zu lassen. Der weiße Navi wandte sich, kaum dass die Anderen weg waren, an seinen Bruder. „Rock? – Komm, wir müssen...“ "Spinnst du? Du willst BeastOut hier in der Stadt anwenden? Vergiss nicht, dass wir sie ohne direkte Verbindung zu unseren Ops die Beasts nicht wirklich unter Kontrolle haben! - Da können wir auch gleich warten, bis die beiden B't hier alles geplättet haben, das kommt in etwa auf das Gleiche raus!", mockierte sich Rockman. Breakman verzog das Gesicht. "Dann schlag was besseres vor! Ich habe jedenfalls nicht vor, hier rumzustehen und zu warten, dass sich diese Viecher mit uns oder mit einem anderen Navi eingehender beschäftigen! – Wir müssen sie aus der Stadt rauslocken!“ „Du weißt genau, dass das nicht geht! – B’t können ihre Schutzgebiete nicht verlassen!“ „Ach stimmt... – Verflucht, wo sind unsere Ops, wenn man sie mal wirklich dringend braucht?" "Woher soll ich denn das wissen?", antwortete der kleinere der beiden Navi, während er die beiden B’t dabei beobachtete, wie sie weiter in der Stadt wüteten. Rock wollte gerade noch etwas erwidern, als sich eine ihm sehr bekannte Stimme einmischte. \\Rock? Seid ihr OK? - Wir empfangen seltsame Störsignale aus Richtung der Stadt!// "Papa... - Na Gott sei dank...", murmelte der blaue Navi bevor er seine Stimme hob. "Ja! Noch sind wir OK! - Die Störsignale kommen von den beiden B't!", rief er und im nächsten Moment öffnete sich neben ihm ein Kommunikationsfenster. Mit gerunzelter Stirn sah Yuuichiro Hikari seinen zweiten Sohn an. \\Was soll das heißen, die Störsignale kommen von den beiden B't?//, wollte er wissen. "Das bedeutet, dass die beiden gerade dabei sind die Stadt auseinander zunehmen, Hikari-Hakase! - Noch lassen sie uns in Ruhe, aber ich wette, wenn wir uns nicht ganz schnell etwas einfallen lassen und denen die Spielerei mit den Gebäuden zu langweilig wird, dann sind wir als nächstes dran!", mischte sich Breakman ein, während die beiden Navis mit wachsender Unruhe beobachteten, wie die beiden Wolfshunde-B't ein Gebäude nach dem anderen auseinander nahmen und nicht viel mehr übrig ließen, als Datentrümmer. \\Könnt ihr sie irgendwie außer Gefecht setzen?//, wollte der Doktor wissen. Breakman zog eine Grimasse, reagierte aber wieder schneller als Rockman. "Sie außer Gefecht setzen? - Wie sollen wir das denn anstellen? - Das sind B't! Die sind um ein vielfaches stärker als wir! Und ohne die direkte Verbindung zu Enzan und Netto sind die BeastOuts nutzlos, da hat Rockman leider recht...", argumentierte der Rothaarige, bevor er einen herzhaften Fluch ausstieß. "Verdammt! Warum sind Zero und Zyadah nicht hier, wenn man sie mal braucht? - B't gegen B't, da hätten wir wenigstens eine kleine Chance!" »Ihr seid also der Meinung, eure Gegner nicht ohne die Hilfe eurer Partner außer Gefecht setzen zu können, so wie es der Doktor von euch gewünscht hat?«, mischte sich eine Stimme in das Geschehen ein. Suchend sah Breakman sich um. "Wessen kluger Kommentar war das denn jetzt?", fragte er, während Rockman nur mit den Schultern zuckte. Er bekam keine direkte Antwort. Stattdessen ertönte die Stimme wieder: »Dann werde ich mich um euer Problem kümmern... – Es wird mir eine Ehre sein, euch zur Seite zu stehen, NetSaviour...« "Kannst du irgendwas oder irgendwen sehen?" Rockman schüttelte den Kopf. "Nein..." \\Rechts von euch! Auf dem Dach!// Wie auf Kommando sahen die beiden Navi zu dem ihnen genannten Punkt und Breakman fühlte, wie ihn ein Schauer durchzuckte. Jetzt brauchte er Rockman auch nicht mehr das Bild zeigen, dass er mit Zyadahs Hilfe aus den verschwommenen Aufnahmen gezaubert hatte. Jetzt stand das Wesen, ein platinfarbenes Kirin, das bei genauerem Hinsehen der Zwilling von Zero hätte sein können, einer Statue gleich schräg über ihnen auf einem noch einigermaßen heilgebliebenen Dach und hatte seinen Blick auf die beiden in der Stadt wütenden B't gerichtet. \\Das darf doch nicht wahr sein...//, konnten die beiden den Doktor murmeln hören. "Was ist das, Papa?", wollte Rock wissen. \\Das ist X...// ---------------------- Uffz... - Schwere Geburt... Na ja... Wenigstens isses fertig. - Hat sich, denke ich, gelohnt! ^^ Kapitel 6: B’t und Reiter... ---------------------------- Hallöchen! Da bin ich wieder! Ich habe das neue Chapter von "Die Hard!" so schnell fertigbekommen habe! Ich wünsche euch viel Spaß! Eure Venka PS: Ich möchte mich noch mal für die falsche Bezeichnung von Zita und Zeta im vorangegangenen Chap entschuldigen. Es sind Wolfshunde, keine Windhunde... ------------------------------- B’t und Reiter... "Was ist das?" \\Das ist X...// Breakman blickte das Abbild des Doktors verwirrt an. „X? – Der bei seiner Aktivierung verloren gegangene Prototyp? – Aber das kann...“ „Breakman, mach deine Augen auf! Dieses B’t ist das perfekte Ebenbild von Zero... – Nein falsch... – Zero ist das perfekte Ebenbild von diesem B’t... – Das kann nur X sein...“, gab Rockman zurück, noch bevor Breakman dazu kam, seine Zweifel vollständig auszusprechen. Der blaue Navi war zwar nicht minder überrascht über das plötzliche Auftauchen des Prototypen der B’t, sich dennoch aber über die Identität des Wesens ziemlich sicher. Es gab nur zwei Kirine; X und seinen Nachbau Zero, aber das erklärte auch nicht, woher ersterer nach fünf Jahren Abwesenheit urplötzlich kam. Auch Dr. Hikari teilte die Verwirrung der beiden Navi. Er konnte es sich nicht logisch erklären, woher das vor Jahren verloren gegangene B’t urplötzlich kommen sollte, da man es über Wochen hinweg vergeblich im gesamten Netzwerk und auch in den Netzwerken der Nachbarländer erfolglos gesucht hatte. Dann jedoch entschied er sich dazu, seinen vormaligen Liebling unter den B’t anzusprechen. Er kannte X und wollte sich dadurch vergewissern, ob das, was er sah, keine Halluzination war. \\X?// Die Antwort des mächtigen Wesens kam in einem ruhigen Tonfall, fast so, als wäre nichts geschehen, was zur Beunruhigung der Beteiligten beitragen könnte. »Ja, Doktor... – Machen sie sich keine Sorgen. Wir werden uns um das Problem kümmern...« \\Wir?//, war die irritierte Rückfrage des Doktors. »Ja... – Und ich verspreche ihnen, dass Zita und Zeta nichts passieren wird... – Wir werden ihnen eine Chance geben, zu untersuchen, was die Wesen meiner Rasse dazu bringt, ihre Schutzgebiete zu attackieren, anstatt sie zu verteidigen...«, gab das B’t ruhig zurück. Es schien so, als könnte nichts und niemand das platinfarbene Kirin aus seiner inneren Ruhe bringen. Dr. Hikari war allerdings mehr als beunruhigt über das eigenwillige Verhalten des B’t. Es war eine Sache, dass es sich bei seiner Aktivierung verselbstständigt hatte, aber es war etwas anderes, dass es jetzt aus heiterem Himmel scheinbar aus dem Nichts wieder auftauchte. \\X? - Wer ist wir? – Wer ist da bei dir?//, verlangte er zu wissen, doch er bekam keine Antwort mehr. X hatte von sich aus auch keinen Grund zum antworten; er war seit Jahren ohne die Hilfe der Menschen zurecht gekommen. Er senkte gut sichtbar seinen Kopf, bevor er dann von seinem Standpunkt oberhalb der beiden Navi absprang und ohne weitere Vorwarnung auf den freien Platz des Stadtzentrums zuschoss. Krachend bohrten sich die stahlharten Hufe des Kirins bei seiner Landung in den virtuellen Boden und ließen diesen in einem Umkreis von mehreren Metern aufplatzen. Herausfordernd bäumte sich der von seiner eigentlichen Aufgabe abtrünnige Reishou vor seinen Gegnern auf und schrie seine Aufforderung zum Kampf einem wilden Hengst gleich an die beiden Wolfshunde-B’t. Seine machtvolle Stimme gellte einem Donnerhall gleich durch die Straßen der virtuellen Stadt und ließ die Scheiben der in direkter nähe stehenden Gebäude erzittern. »KWEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!« Augenblicklich waren seine beiden Gegner wie elektrisiert. Dieser Schrei war eine Herausforderung zum Kampf und kein B’t würde diesem Signal wiederstehen können. Normale Haus-Navis waren einem B’t in einem direkten Duell unter normalen Umständen nicht gewachsen und so bekamen die mächtigen Wesen nur selten ihnen ebenbürtige Gegner. Die Lust zum Kampf war ihnen als Wächter allerdings angeboren und wenn man es in dieser speziellen Situation von der reinen Anzahl betrachtete, so war X gegenüber seinen sich ihm jetzt zuwendenden Kontrahenten in der Unterzahl. Also ein Grund mehr, die sich bietende Herausforderung anzunehmen. Bei Zita und Zeta handelte es sich um B’t der Atyra-Klasse, die für sich allein genommen selbst für Navis wie Breakman und Rock nur sehr schwer zu besiegen waren. Das galt auch, wenn die beiden Offiziellen den BeastOut benutzten, auch wenn es dann vielleicht zu einem schwer erkämpften Unentschieden gekommen wäre. Aber beim Gegner, dem sich die beiden Wolfshunde jetzt äußerst interessiert zuwandten, handelte es sich nicht um irgendein B’t, sondern um den Reishou mit der erwiesenermaßen höchsten Angriffskraft. Auch wenn sich X bei seiner ersten Aktivierung selbst von der ihm zugeteilten Aufgabe entbunden hatte und in den Weiten des Netzwerkes verschwunden war, so war er immer noch einer von ihnen und hatte auch in seiner langen Abwesenheit nichts von seiner fantastischen Kraft verloren. Doch die beiden Wolfshunde schienen sich von der beeindruckenden Gestalt des sich vor ihnen aufbäumenden Kirin nicht im Geringsten einschüchtern zu lassen. Es gab für sie auch noch keinen Grund, war ihnen doch einprogrammiert worden, dass geflügelte B’t ihre ganze Kraft nur dann einsetzten, wenn sie ihre Flügel vollständig öffneten. Da X bei seiner Herausforderung die seinen noch geschlossen hatte, sahen sie in ihm keinen wirklich angemessenen Gegner. Allerdings hieß diese Unterschätzung nicht, dass sie ihren Gegner deshalb von ihrer Attacke verschonen würden. Ob nun volle Kraft oder nicht, eine Herausforderung war und blieb nun mal eine Herausforderung. Zita stieß sich vom Boden ab und schoss einem goldfarbenen Blitz gleich auf den sie augenscheinlich unvorbereitet herausfordernden Gegner zu. X’s Kopf zuckte zu ihr herum, doch noch machte er keine Anstalten, dem auf ihn zukommenden Angriff auszuweichen oder diesen abzuwehren. Doch dieses Abwehrmanövers bedurfte es auch gar nicht. Wie aus heiterem Himmel schossen vier hauchdünne Drähte auf die im Sprung ausgestreckten Hinterläufe des goldfarbenen Wolfshundes zu und nur einen Lidschlag später wickelten sich eben diese Drähte knapp unterhalb der Pfoten um die sehnigen Beine des B’t. Die Drähte spannten sich durch die immer noch andauernde Vorwärtsbewegung und der unerwartet heftige Zug brachte Zita aus dem Gleichgewicht. Aufjaulend krachte sie der Länge nach auf den harten Boden. »Das war wohl nichts...«, ertönte X’s ruhige Stimme und durch den mitschwingenden Ton klang es, als würde sich der Reishou unterschwellig über die Bruchlandung seiner Gegnerin amüsieren. Zetas Antwort auf den unerwarteten Angriff auf seine Schwester war ein gut hörbares Aufknurren, bevor er sich auf die Stelle stürzte, die er als Ursprung der dünnen Drähte hatte ausmachen können. Alles, was die drei unfreiwilligen Beobachter des seltsamen Duells zunächst sehen konnten, war wie sich die Drähte an ihren Ursprungsort zurückzogen. Nur einen Lidschlag später tauchte eine naviähnliche Gestalt auf, setzte mit einem eleganten Bocksprung über das ihn angreifende B’t hinweg und landete dann nach einem formvollendeten Überschlag etwa einen halben Meter abseits von X. »Pech gehabt...«, wandte sich das platinfarbene Kirin an Zita, die sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte. »Nur ein Dummkopf geht einen Kampf ein, in dem er zwei zu eins unterlegen ist...« Ein zweifaches heiseres Aufknurren der beiden B't war die Antwort auf X's leicht höhnisch klingenden Worte, doch die Drohgebärden ließen das Kirin vollkommen kalt. X wusste genau, dass er sich vollkommen auf seinen gerade aufgetauchten Partner verlassen konnte. "Er überschätzt sich...", murmelte Rockman. Der blaue Navi konnte nicht glauben, dass ein B’t, auch wenn es sich dabei um einen Reishou handelte, gemeinsam mit einem augenscheinlichen Navi gegen zwei B’t gewinnen konnte. Im Moment allerdings sah es so aus, als wolle X den Navi-Sohn seines eigenen Programmierers Lügen strafen. Der Doktor selbst war ebenso eher X’s Meinung als der Meinung seines Sohnes. \\Nein... - Ich glaube nicht, dass er seinen Gegner unterschätzt. X weiß genau, was er tut... - Aber wer ist das da neben ihm?// Aufgrund der Frage des Doktors wandten beide Navis ihre Blicke der jetzt neben B't stehenden Gestalt zu. Was sofort auffiel, war die Größe desjenigen. X zählte mit einer Schulterhöhe von 175 cm nicht gerade zu den kleinsten vierbeinigen B't. Das fiel auch im direkten Vergleich mit Zita und Zeta, die beide nur knapp einen Meter an den Schultern maßen. Dennoch überragte der Fremde den breiten Rücken des platinfarbenen Kirins noch um einen guten Kopf. Schwarze Haare, versehen mit einem leicht silbrigen Glanzeffekt fielen über einen ernst wirkendes Gesicht und machte es unmöglich, die Augen desjenigen sehen zu können. Eine weiße Rüstung, auf deren Bruststück ein blutrotes >X< prangte, hüllte den Oberkörper, die Beine ab den Knien abwärts und den linken Unterarm ein. Den rechten Unterarm schützte eine rote Panzerung, von der auf die Distanz nicht genau erkennbar war, was sie darstellen sollte. »Bereit?« Ein knappes Nicken seitens des Unbekannten war die Antwort auf die knappe Frage, woraufhin X seinen Kopf wieder zu den beiden Wolfshunden wandte. Offenbar schienen sie nun doch von den Vorgängen irritiert zu sein und daran war nicht unbedingt nur das plötzliche Auftauchen des merkwürdigen Schwarzhaarigen Schuld. »Es wird schnell gehen und keine Schmerzen verursachen.«, sagte X ruhig. »Schließlich sind wir Wesen, die für den Schutz der virtuellen Welt erschaffen worden und nicht um jemanden zu verletzen oder um unser Umfeld zu zerstören...« Zita und Zeta ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken. Dem Silbernen schien die Tatsache, dass er X's seltsamen Begleiter schon vorher nicht hatte erwischen können, an der Ehre zu kratzen und er setzte erneut zum Angriff an. Wieder ging die Attacke ins Leere. Mit einem Tempo, dass man ihm bei seiner Körpermasse nicht zugetraut hätte, wich das Kirin in Richtung seines Begleiters zur Seite aus. Dieser stützte sich fast gleichzeitig mit einer Hand auf dem Rücken seines Partners ab und landete dann geschmeidig wie eine Katze rittlings auf X's Rücken. Zwei kurze Klapse auf X’s gepanzerten Hals und Zita, die das Kirin im Überraschungsmoment während des Aufsitzen des Reiters von hinten packen wollte, wurde nur durch ihr schnelles Beiseitespringen vor einer näheren Bekanntschaft mit den noch in der Ausweichbewegung ausschlagenden Hinterhufen bewahrt. Die Aussicht, ihren Gegner so schnell nicht erwischen zu können, war den beiden Wolfshunden allerdings nicht Grund genug, ihre Angriffe abzubrechen. Mit bedrohlichem Knurren gingen sie erneut in Position für eine Attacke. Dennoch kamen sie nicht mehr dazu, ihren neu geplanten Angriff auszuführen. Vor den Augen der beiden B’t und der drei in gewisser Weise unbeteiligten Zuschauer ging X auf die Hinterbeine und ließ seine großen mechanischen Schwingen aufschnappen. Das augenblicklich von dem B’t ausgehende Licht verströmte einen nahezu hypnotischen Glanz und niemand in der näheren Umgebung des platinfarbenen Kirins konnte sich der Wirkung entziehen. Doch auch wenn sich die beiden Navi ihrer Energie um einen guten Prozentsatz beraubt fühlten, so erreichte X’s Attacke nicht die Auswirkung, die sie auf die beiden gegnerischen B’t hatte. Für Zita und Zeta war es eine schmerzlose Niederlage, die in diesem Falle nicht einmal zu ihrer Zerstörung führte, auch wenn X dazu kräftemäßig durchaus in der Lage gewesen wäre. Kaum dass das von dem platinfarbenen Kirin ausgehende Licht verloschen war, konnte man die beiden B't sehen, wie sie beinahe einträchtig nebeneinander auf dem Boden der virtuellen Stadt lagen. Für jeden Außenstehenden wirkte es, als würden sie schlafen und nur der zerfurchte Boden sowie die angeschlagenen Gebäude zeugten von der Auseinandersetzung, die hier gerade stattgefunden hatte. Rockman rieb sich seine Augen, fast so als könne er nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. Dennoch kam das Augenreiben nur zum Teil von der Überraschung, denn X's seltsamer und schmerzloser Angriff hatte auch ihn eine ganze Menge an Energie gekostet. Das warf bei ihm die Frage auf, um was für eine Art Attacke es sich gehandelt haben könnte und warum sie eine so einschläfernde Wirkung auf die B’t hatte, während sie Navis lediglich etwas zu ermüden schien. »Sie sollten nun keine Probleme mehr haben, zu untersuchen, was Zita und Zeta dazu gebracht hat, ihr Schutzgebiet zu attackieren, Hikari-Hakase.« Als es von dem über die gesteigerten Fähigkeiten des B’t vollkommen überraschten Doktor keine Antwort erhielt, sprach er weiter: »Meine Aufgabe ist damit getan. Dennoch solltet ihr in Zukunft nicht wieder so lange mit der Handlung zögern, wenn sich euch erneut ein solcher Gegner entgegenstellt...« Breakman legte den Kopf schief und verbiss sich mit Mühe einen Kommentar bezüglich des angeblichen aber durchaus begründeten Zögerns der beiden Krieger. Stattdessen zwang er sich zur Ruhe und fragte: "Dann vermutest du, dass noch mehr solcher Zwischenfälle auftreten werden?" »Wer kann das schon so genau sagen?«, wollte das Kirin wissen, während es sich langsam umdrehte. »Aber seid euch über eines gewiss: Solltet ihr wieder einmal Hilfe benötigen, so werden Shadow und ich da sein, um euch zu unterstützen...« Und mit diesen Worten stieß sich das B't vom Boden ab, ging für einige Sekunden in eine Schwebeposition über dem Platz, fast so, als suche es nach weiteren Gefahrenquellen wie beispielsweise die normalerweise die Wächter begleitenden Lykaonen. Dann, nachdem es nichts hatte finden können, verschwand in einem gleißend hellen Licht. Von diesem Auftritt leicht verwirrt sahen die drei unfreiwilligen Zuschauer an die Stelle an der X gerade verschwunden war. Seltsam war auch, dass der augenscheinliche Reiter des B’t keinen Ton von sich gegeben sondern eher wie eine Marionette des Wesens gewirkt hatte. Das verstärkte nur die bereits aufgeworfene Frage, wer er war und woher er kam. Breakman war schließlich derjenige, der das Schweigen brach. "Was war das denn für ein Auftritt?" \\Das war eine Demonstration absoluter Macht. – Ich wusste, dass X über ein gewaltiges Potential verfügt, aber dass er so mächtig ist, mit einem Angriff aus Licht zwei Wächter so schnell und vor allem schmerzlos niederzustrecken, hätte ich niemals erwartet...// Rockman schüttelte den Kopf. „Das war kein einfacher Angriff, Papa... – Ich konnte förmlich spüren, wie auch uns die Energie entzogen wurde!“ Der Doktor verengte auf der Projektion gut sichtbar seine Augen. \\Um die Stadt kümmern sich die Aufräumtrupps. – Ihr beide kommt sofort in die Laboratorien. Ihr hattet Kontakt zu X und seinem Angriff und ich will euch auf eventuelle Folgen untersuchen. – Außerdem müsst ihr mir haarklein alles erzählen!// Mit diesen Worten schloss sich das Kommunikationsfenster und Breakman schenkte seinem Bruder einen seltsamen Blick, der fragend und verwirrt zugleich wirkte. „Sag mal, was ist denn auf einmal mit deinem Vater los? – Der führt sich auf wie ein Kind, was ein lang vermisstes Spielzeug wiedergefunden hat...“ Rock nickte. „Ist es auch... – X war das erste B’t, was Papa geschaffen hat. Und er war auch schon vor der eigentlichen ersten Aktivierung der Reishou aktiv. Es weiß nur kaum jemand... – Als er sich selbstständig gemacht hat, war für meinen Vater nicht leicht zu verstehen, was schief gelaufen sein könnte. – Jetzt ist X wieder da und da will er natürlich so viel wie möglich über ihn wissen.“ Der Rothaarige nickte. „Verstehe... – Ich nehme an vor allem weil es scheint, dass sich unser vierbeiniger Freund einen Partner besorgt hat. – Wenn ich mich recht erinnere, nannte er ihn Shadow...“ Der blaue Navi lächelte. „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du eine ungeheuer schnelle Auffassungsgabe hast, kleiner Bruder?“ Ein irritierter Blick war die Antwort. „Wieso?“ „Na ja... – Erst die Aufnahmen, die du im Serverraum gemacht hast, jetzt die Sache mit dem Namen von X’s Begleiter... – Das habe ich gar nicht mitbekommen... – Jedenfalls nicht bewusst... – Ist dir noch etwas an ihm aufgefallen?“ Breakman legte den Kopf in den Nacken und dachte für einen Augenblick nach. „Er bewegte sich unheimlich leicht und geschmeidig... – Ich vermute, dass seine Parameter auf Beweglichkeit und Schnelligkeit ausgelegt sind... – Das setzt natürlich voraus, dass es sich dabei auch wirklich um einen Navi handelt und ich die normalen Analysestrukturen auf ihn anwenden kann.“ „Keine Tiefenanalyse über etwas, was wir nicht genau wissen! – Seine Bewegungen habe ich auch gesehen... – War da noch was?“ „Äh... – Das seltsame Ding an seinem rechten Unterarm?“ „Nein...“ „Dann weiß ich nicht... – Moment... – Seine Augen!“, murmelte der Rothaarige. „Er hatte die ganze Zeit über seine Augen geschlossen!“ Rock blickte seinen Bruder erstaunt an. Wieder hatte der Rothaarige etwas bemerkt, was Rock nicht sofort aufgefallen war. Jetzt jedoch fiel es ihm wie von den Schuppen von den Augen. Breakman hatte recht jener geheimnisvolle Shadow hatte während seines kurzen Auftritts seine Augen geschlossen gehabt. Dennoch entschied er sich dazu, noch einmal nachzufragen: „Du willst mir doch damit nicht etwa sagen, dass dieser Shadow sich da mit einem B’t angelegt hat, dabei nicht einmal eine vernünftige Rüstung, sondern nur ein paar einzelne Körperpanzerungen trug und anschließend zielsicher rittlings auf X’s Rücken gelandet ist und das alles mit geschlossenen Augen?“ Breakman nickte. „Genau das wollte ich damit ausdrücken. – Auch wenn er auf mich eher wie eine Marionette als wie ein eigenständiges Wesen gewirkt hat...“ „Breakman? – Ich finde nicht, dass wir das Papa gegenüber erwähnen sollten... – Weder das mit den geschlossenen Augen noch das mit dem marionettenähnlichen Verhalten...“ „Und warum nicht?“ „Weil es sein könnte, dass du dich in diesen Punkten irrst. – Und jetzt komm!“, forderte er seinen Bruder auf, ihm auf die Server der Cylabs zu folgen. Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst...“, gab er zurück. ‚Irgendwas verheimlichst du mir doch... – Aber ich werde schon noch herausfinden, was das ist...’ ------------------------------- Ich noch mal! Weiter unten in den Charabeschreibungen habe ich neue Bilder von den B't, die bereits erwähnt wurden und in der Serie auch existieren reingepackt. Damit ihr euch die (hier virtuellen und in der Originalserie mechanischen) Riesen mal ansehen könnt! Bis demnächst, wenn es dann hier weitergeht... Bei "Die Hard!" Kapitel 7: Reinforcement... --------------------------- Hi ihr! Und wieder Die Hard! Ich sollte wirklich nur an den FFs schreiben, in die ich mich reinversetzen kann und nicht an 7 verschiedenen... Daher... Viel Spaß Eure Venka PS: Wer Fehler findet, der soll sie mir bitte mitteilen! - Ich bessere das aus. Ihr wisst ja: Nobody is perfect. ^.~ =============================== Reinforcement... ~ * Breakmans PoV * ~ Wenige Sekunden nachdem Rock und ich die Stadt verlassen hatten, materialisierten wir uns auf der zentralen Plattform der Cylab-Server. Und auch wenn ich diesen Weg, die Laboratorien zu betreten, in den letzten Jahren schon öfter genutzt hatte, so war es für mich jedes Mal aufs Neue ein Adrenalinschock. Das lag zwar nicht zuletzt an den massiven Sperren, die wir während des Teleports durchqueren mussten, aber die Landung auf der Hauptplattform war immer noch das Aufregendste an der ganzen Sache. Denn sobald man im Zentralsystem ankam, hatte man das Gefühl beobachtet zu werden. Und wenn man sich umsah, dann wusste man genau, dass es einem nicht nur so vorkam, als würde man beobachtet werden... Man wurde es auch... Die vier Reishou, die für den Schutz der vier Hauptserver zuständig waren, erwarteten jeden ankommenden Besucher auf der Zentralplattform. An den vier Ecken der quadratischen Grundfläche postiert, blockierten sie so nicht nur die Zugänge zu ihren einzelnen Schutzgebieten sondern sie hatten auch die gesamte Plattform derart im Blick, dass sie sofort in alle Richtungen attackieren konnten. Und ihre Kombinationsattacken hatten die Eigenart immer in das angepeilte Ziel zu treffen. Damit hatten sie den einzigen Eingang zu den Servern so im Griff, dass nichts und niemand an ihnen vorbei kommen konnte. Und wenn es jemand Unbefugtes doch versuchen sollte, so endete das garantiert nicht nur mit blauen Flecken. Natürlich wurden auch wir genauestens gemustert und selbst wenn sich die vier B’t entspannten, nachdem sie uns erkannt hatten, so war ich mir doch zu 100% sicher, dass ich mit keinem der vier nähere Bekanntschaft schließen wollte, wenn sie in mir einen potentiellen Feind sahen. Das jedoch taten sie nicht, weder bei mir noch bei Rock. Sie wussten, wer wir waren und was genau unsere Aufgabe im Netzwerk war. Mein großer Bruder bewies in diesem Augenblick kurz nach unserer Ankunft gerade, dass er, wenn er es wollte, geistig auf dem Niveau eines Kindes sein konnte. Herumalbern lag mir auch, aber ich musste dazu in der richtigen Stimmung sein, dann konnte ich problemlos auch meinen eigenen Op binnen weniger Minuten in den Wahnsinn treiben. Ich war in gewisser Weise stolz darauf, denn Enzan-san brauchte das aber auch ab und an. Herumalbern schien meinem zweiten Bruder Blues damals nicht gelegen zu haben und ich hatte das Gefühl er genoss es, wenn ich deutlich zeigte, dass ich ganz anders als sein ehemaliger Navi sein konnte. Ich wusste dann, dass ich den Verlust für ihn fast vergessen machen konnte und dass er dann keine Vergleiche mehr zwischen uns anstellte. Ich war Blues Bruder... Ich sah ihm sehr ähnlich... Ich besaß die meisten seiner Fähigkeiten... ...aber ich war nicht sein Clon... ~ * Normal PoV * ~ „Hey Rock! – Bist du fertig mit Kuscheln?“, rief Breakman seinem Bruder zu, nachdem er ihn eine ganze Weile beim Herumalbern mit zweien der vier Reishou beobachtet hatte. Unter normalen Umständen hätte er sich an dem Spiel sicher beteiligt, aber die Zeit drängte, denn Dr. Hikari erwartete die beiden Navis bereits. Was Rockman allerdings nicht davon abhielt, unter den ausgestreckten Flügeln der am Boden sitzenden und ihn interessiert beobachtenden J’tem mit Halcyon so etwas wie verstecken zu spielen. »Ach komm schon... – Du bist doch nur neidisch, weil sie dich nicht mitspielen lassen!«, ertönte Raidows tiefe Stimme hinter dem Rothaarigen, bevor der Drache seinen blausilbernen Kopf senkte und Breakman mit der Nase sanft in den Rücken knuffte. Die Reishou waren ohne Zweifel mehr als mächtig, aber sie wussten ihre Kraft im richtigen Moment einzusetzen. Der Gestoßene taumelte einige Schritte nach vorn, bevor er sich wieder fing und dann umdrehte. „Das ist doch Quatsch, Raidow!“, murrte er. „Wir werden von seinem Vater erwartet, weil wir ihm über die Vorgänge in NetCity berichten sollen!“ Das wiederum erweckte J’tems Aufmerksamkeit und die Phoenixdame wandte ihren Kopf dem Drachen und dem Navi zu. »Was ist denn vorgefallen?«, wollte sie wissen, ohne sich von dem noch immer mit Halcyon herumalbernden Rock stören zu lassen. »Nun wenn ich die Daten richtig lese, dann hat es dort einen ähnlichen Zwischenfall gegen, wie in den Schutzgebieten von Loreso und Burning Ice.«, mischte sich Max ein. Die grünbronzene Schildkröte war wie immer über die neuesten Ereignisse informiert. Raidow legte den Kopf schief. »Aber in NetCity gibt es gar keine Lycaonen!«, warf er ein, was Max wiederum dazu brachte nachdenklich irgendwohin in den Raum zu starren, was sie immer tat, wenn sie über etwas nachdachte. Doch mit dem, was Breakman zu berichten hatte, hatte auch sie nicht gerechnet. „Ja, so kann man das auch nennen, Max... – Raidow hat nämlich recht!“, murrte er. „Das waren keine Lycaonen, die da verrückt gespielt haben! Zita und Zeta haben den halben Hauptplatz in Schutt und Asche gelegt!“ »Ist dem so? – Das ist in der Tat leicht unerwartet...«, gab Max zurück. »Leicht ist gut gesagt, Max...«, tönte es von J’tem. Breakman nickte zu den Worten der Phoenix-Lady. „Ja, das kannst du aber laut sagen! – Wenn X nicht gewesen wäre, dann...“ Weiter kam er nicht. Die Erwähnung des verloren gegangenen Reishou schien die vier Wächter förmlich zu elektrisieren und auch Halcyon blieb von einer Sekunde auf die andere stehen. Neugierig wandte auch der jüngste Reishou seinen Blick dem rothaarigen Navi zu. »X? Der vierte des ursprünglichen Quartetts?«, hakte Raidow nach und seine sonst so ruhige Stimme hatte einen extrem ungläubigen Klang. Aber wenn man von den Blicken der anderen B’t ausging, wollte keiner der vier Wächter glauben, dass der fünfte Reishou wieder aufgetaucht war. »Bist du sicher, dass du dich nicht getäuscht hast?«, wollte J’tem wissen. „Ganz sicher nicht! – Hört mal, wir sprechen später noch mal darüber.“, sagte er, da ihm die ungewohnte Neugier der vier doch mehr als unheimlich vorkam. Damit, ausgefragt zu werden, kam er überhaupt nicht klar und wich diesen Dingen immer gern aus. „Rock! – Komm endlich! Wir haben schon genug Zeit hier vertrödelt! Dein Vater wartet!“ Das schien wie das Stichwort zu sein. Rockman wurde von einer Sekunde auf die andere wieder ernst und sah seinen Bruder an. „Auf was warten wir denn dann noch?“, wollte er wissen. „Auf dich...“, gab der Rothaarige trocken zurück, was bei seinem Bruder einen Schmollmund zur Folge hatte und wären ihre Gesichter nicht maskengleich gewesen, so hätte man bei den B’t mit Sicherheit breites Grinsen in den Gesichtern sehen können. Halcyon stieg leicht. »Dann solltet ihr euch beeilen! – Aber vergesst nicht, dass ihr uns über den Vorfall im Bilde halten solltet. Wir wollen wissen, was mit X ist und wieso unsere Rassenmitglieder plötzlich so durchdrehen!« „Klar doch!“, gab Rockman zurück und drehte sich dann zu seinem Bruder um. „Los, gehen wir!“ Wenig später durchquerten die beiden einen Wall aus Licht und tauchten dann auf dem großen Monitor im Arbeitszimmer des Doktors auf. »Papa? – Wir sind da!«, kündigte sich Rockman seinem Vater an. „Na endlich! Wo wart ihr denn so lange?“ »Ihr Sohn hat zunächst mit Halcyon fangen gespielt...«, gab Breakman trocken zurück, worauf der Beschuldigte ein kindlich klingendes >Mahann!« von sich gab. „Ihr seid mir zwei...“, stellte er lächelnd fest. „Aber zum herumalbern haben wir später noch Zeit. – Jetzt solltet ihr mir erst einmal haarklein erzählen, was in NetCity genau vorgefallen ist.“ »Klar doch!«, gab Rockman zurück, während er beobachtete, wie die Aufzeichnungsapparaturen in Position gebracht wurden. »Also... – Das war so...« Etwa zwanzig Minuten später war der Doktor über die Ereignisse im Bild. Zum besseren Verständnis der Sachlage hatte Breakman auch die bearbeiteten Bilder des weißen Schattens herausgegeben. „Dann ist es tatsächlich so, wie ich befürchtet hatte. Die B’t, selbst wenn sie der Atyra-Klasse angehören, sind für Navis nicht zu besiegen...“ »Aber wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann haben wir Navis ja überhaupt keine Chance gegen die B't! - Wir wären in diesem Kampf praktisch nutzlos und auf die Hilfe von X angewiesen!«, murrte Breakman. Er konnte es nicht verstehen, dass sein Bruder und er trotz der mächtigen Verbündeten Falzar und Greigar zur Untätigkeit in dieser sich nunmehr deutlich anbahnenden Auseinandersetzung verdammt sein sollten. Denn dass es schon vorbei war, das glaubte keiner der Anwesenden. Vielmehr ahnten sie, dass es sich bisher nur um die Spitze des Eisberges gehandelt hatte. "Nun, so sieht es im Moment allerdings aus... - Es sei denn..." Der Doktor stockte. Er wusste genau, wie die beiden Navi mit den B't an Kraft gleichziehen und je nach Klasse diese sogar übertrumpfen konnten. Man musste nur die Limiter, die nach der Zähmung der CyberBeasts in die Programme der beiden Krieger integriert worden waren, entfernen. Diese unterdrückten die ganze Kraft der beiden Beasts zur Zeit, aber es war bei ihrer Entfernung ein nicht unerhebliches Risiko dabei. »Es sei denn was?«, tönte Rockmans Stimme aus dem Lautsprecher. "Man könnte die Limiter entfernen. Dann würdet ihr im Beast-Out mehr als das Dreifache des jetzigen Energielevels erreichen...", sagte er. »Das ginge?«, hakte Breakman neugierig nach. »Wenn das so ist, warum haben wir das dann nicht schon früher gemacht?« »Weil eine solche Menge an Energie eine verdammt lange Ladezeit nach sich ziehen würde...«, gab Rockman zurück. »Was für ne Ladezeit?«, war die leicht unintelligent klingende Rückfrage. "Rockman hat recht... - Wenn wir euch die Limiter abnehmen und ihr die Beast-Outs auf dem neuen Level benutzen wollt, müsst ihr vorher eine gehörige Masse Energie in euren Cores sammeln. - Das bedeutet aber auch, dass ihr während dieser Ladezeit vollkommen ungeschützt seid, weil ihr eure Schilde nur noch auf dem minimalsten Level einsetzen könnt..." Der Rothaarige verzog sein Gesicht. »Na klasse! Dann nützt uns das im Endeffekt gar nichts... – Wir könnten theoretisch, aber bevor wir dazu kommen, sind wir platt... – Toll!« Ein Kopfschütteln seitens des Doktors war die Antwort. "Das würde ich so nicht sagen. Wenn ihr jemanden hättet, der euch die Zeit dazu verschaffen könnte, dann wäre zumindest das Aufladen kein Problem..." Rock legte den Kopf schief. »Also so etwas wie einen Schützen, der einem Deckung gibt?« "Genau..." »Und woher nehmen und nicht stehlen?«, gab Breakman leicht knurrig zurück. »Aus Sharo zum Beispiel.«, mischte sich eine Stimme hinter den beiden Navi ein. Augenblicklich fuhren die beiden herum und ihre Gesichter hellten sich auf, kaum dass sie den Navi, dem die Stimme gehörte, erkannt hatten. »Searchman!« »Exakt!« Rockman lachte. »Du kommst wie gerufen!« »Das könnte daran liegen, dass ich tatsächlich zu eurer Unterstützung gerufen wurde! - Laika ist bereits hierher unterwegs, er hat mich allerdings vorgeschickt, falls ihr mich dringend für einen geplanten Einsatz benötigt.« »Fantastisch! Wessen Idee war das denn?« Dr. Hikari musste lachen. „Meine...“ Rockmans Antwort war ein breites Lächeln. »Danke, Papa!« „Nichts zu danken...“, war die Rückantwort des Doktors, doch bevor er dazu kam, weiterzusprechen, mischte sich Searchman erneut ein: »Wie wäre es dann, wenn ihr mich mal in die Geschehnisse einweiht? - Um einen offiziellen Auftrag kann es sich ja nicht handeln, denn sonst wüsste die Zentrale Bescheid und wir hätten einen genehmigten Auftrag...« Rockman nickte. »Nicht ganz, es ist so mehr oder minder halboffiziell. - Komm einfach mal mit, wir stellen dir jemanden vor und dann verstehst du die Erklärungen am praktischen Beispiel vielleicht auch besser...« »Gern!« Und damit verschwanden die drei Navis vom Bildschirm. Nur einen Augenblick später betraten Enzan und Netto das Labor. Der Brünette verlor keine Zeit, sich nach der Gesundheit der beiden Navi zu erkundigen. "Du hast angerufen, hier sind wir! – Was ist los? – Ist etwas passiert? – Wie geht es Rock und Breakman?" Dr. Hikari lächelte leicht. "Netto, beruhige dich. Deinen beiden Brüdern geht es gut, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie sich in ihrer Ehre als Krieger angegriffen fühlen..." Enzan hob fragend eine Augenbraue. "Wieso denn das?" "Wir hatten in NetCity einen kleinen Zwischenfall..." "Den Zwischenfall hast du am Telefon schon erwähnt. Was ist denn los?", forderte Netto zu wissen. "Allem Anschein nach sind die einzelnen Durchdreher der Lycaonen doch ernstzunehmender, als wir bisher dachten..." Enzan stutzte. "Schon wieder?" "Ja... - Nur diesmal hat es keine Lycaonen getroffen sondern die Atyra-Wolfshund-Zwillinge Zita und Zeta.", erklärte er, während er ein Bild von NetCity aufrief. In der virtuellen Stadt hatten die Aufräumarbeiten begonnen und ArbeitsNavis waren damit beschäftigt, die Spuren der Auseinandersetzung zu beseitigen. "Meine Güte... - Da sieht es ja aus, als wäre eine Bombe explodiert!", entfuhr es Netto und man konnte ihm die Überraschung deutlich ansehen. "Wie konnten unsere Navis dieses Chaos heil überstehen? - Den Beast-Out können sie ohne uns ja nicht kontrollieren." "Ihnen ging es wie mir, sie waren nur Zuschauer." "Zuschauer? - Wer hat die beiden Wolfshunde denn dann in ihre Schranken verwiesen?", wollte Enzan wissen. Der Doktor rieb sich seine Augen. "X...", sagte er. "Ich weiß nicht, woher er kam und was er genau wollte, aber er sah es offenbar als seine Pflicht an, die beiden wild gewordenen B't in ihre Schranken zu verweisen." "X? - Der fünfte Reishou?" Ein Nicken seitens Nettos Vater folgte auf die Frage seines Sohnes. "Ja... - Der und kein anderer...", sagte er und ließ dann ein Bild des Kirins und seines Reiters erscheinen. Skeptisch legte Netto den Kopf schief, als er den Reiter des B’t sehen konnte. "Wer ist das?" "Das wissen wir nicht. - X nannte ihn Shadow, wer oder was er ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Er tauchte zu überraschend auf und war zu schnell mit X wieder verschwunden, um einen genauen Scan von ihm machen zu können." "Also haben wir jetzt noch einen Unsicherheitsfaktor mehr...", stellte Enzan fest. "Das, was auch immer die B't zum durchdrehen bringt, diesen mysteriösen weißen Schatten und jetzt auch noch X und seinen komischen Reiter! - Noch dazu kommt, dass wir genau wissen, dass unsere Navis selbst im Beast-Out einer Atyra-Klasse nicht mehr gewachsen sein werden und es noch zwei Klassen oben drüber gibt." "Das wollte ich euch auch noch zeigen. Breakman hat bei eurem kleinen Ausflug in den Server des Hauptquartiers der NetSaviour einige interessante Entdeckungen gemacht. - Zum Beispiel sind X und dieser weiße Schatten ein und derselbe." Der Weißhaarige verdrehte demonstrativ seine Augen und ignorierte den Seitenhieb auf das unerlaubte Eindringen auf den Server. "Na klasse... - Das bringt uns aber immer noch nicht weiter. Wir wissen nicht, ob X auf unserer Seite ist, oder ob er nicht die Ursache für das alles ist." "Wie kommst du denn da drauf?", war die Rückfrage seitens Nettos Vater. "Ganz einfach! Während seiner Erstaktivierung verschwindet er im Netz. Jetzt taucht er wieder auf, gerade als die B't machen, was sie wollen. - Ist es nicht auch möglich, dass er dafür sorgen will, dass sie von ihren Schutzgebieten befreit werden? - Und uns spielt er nur den strahlenden Helden vor." "Theoretisch hast du nicht unrecht.", gab der Doktor zurück. "Und wir werden uns hüten, mit ihm leichtfertig umzugehen." "Schön und gut, aber wir stehen immer noch vor dem Problem, dass unsere Navis selbst im Beast-Out für B't keine ernstzunehmenden Gegner sind. – Schon gar nicht für einen ausgewachsenen Reishou." Netto verengte seine Augen. "Nicht, wenn wir die Limiter, die einen Großteil der Kraft von Falzar und Greigar unterdrücken, abschalten..." "Super Idee, Netto... - Und was ist mit der Ladezeit? - In dieser Zeit sind sie ungeschützt und bräuchten jemanden, der ihnen Deckung gibt. - Wenn Searchman hier wäre, wäre das sicher weniger das Problem, aber so..." Dr. Hikari lächelte leicht. "Searchman ist hier." Die Augen des Brünetten glommen auf. "Im Ernst?" "Ja... - Ich habe mich mit Laika in Verbindung gesetzt, als mir im Laufe des Kampfes gegen Zita udn Zeta klar wurde, dass Breakman und Rock nur Zaungäste waren und da wir uns nicht zu 100% auf X verlassen können, bat ich ihn, herzukommen. Searchman ist mit euren Navis bei den Reishou und lässt sich in das Problem einweisen." Enzan nickte leicht. „Wenn er uns unterstützt, dann könnten wir die Situation in den Griff bekommen, ohne dass wir uns auf X verlassen müssen.“, sagte er und verengte dann seine Augen. „Immerhin wissen wir nicht, ob er etwas mit den Zwischenfällen zu tun hat, oder ob seine Anwesenheit nur ein glücklicher Zufall ist...“ Dr. Hikari blickte den Weißhaarigen an. „Wir werden denke ich abwarten müssen. – Aber ich hoffe, dass X auf unserer Seite ist. Dazu wurde er schließlich geschaffen...“ „Ja, die anderen B’t aber auch...“, gab Netto zurück. „Ich hoffe sehr, dass X sich noch dauerhaft an seine Aufgabe erinnert...“ ================= Ja... Problemfall X... Was denkt ihr? Kapitel 8: I don’t trust you... ------------------------------- Hallöchen! Ich will mal nicht viele Worte über dieses kleine Kapitel verlieren. Es ist eine Überleitung zu den jetzt kommenden Ereignissen. Daher... Viel Spaß Eure Venka PS: Wer Fehler findet, der soll sie mir bitte mitteilen! - Ich bessere das dann aus. Ihr wisst ja: Nobody is perfect. ^.~ PS: Wie immer: »...« steht entweder für die Sprache der B't, wenn eins anwesend ist oder für die Sprache der Menschen wenn diese sich mit den Navis unterhalten (oder umgekehrt) "..." steht für die Sprache der Navis/Menschen unter sich \\...// steht für die Sprache der Menschen, wenn B't und Navi anwesend sind =============================== I don’t trust you... ~ * Breakmans PoV * ~ Exakt 8 Stunden und 32 Minuten nach Searchmans Auftauchen traf auch sein NetOp Laika in den Cylabs ein und ich war einmal mehr erstaunt. So wie ich es eigentlich immer war, wenn Searchman das Auftauchen seines Ops an einem bestimmten Punkt auf die Minute genau bestimmen konnte. Es war ja beinahe möglich, die Uhr danach zu stellen. Meiner Meinung nach mussten die beiden entweder über eine sehr gut funktionierende innere Uhr verfügen, oder es lag ganz einfach an der typisch militärischen Pünktlichkeit, die den Beiden anerzogen worden war. Oder besser gesagt, Laika war sie anerzogen worden und er hatte das dann an seinen Navi weitergegeben. Ich musste jedes Mal schmunzeln, wenn ich die beiden zusammen sah. Irgendwie fand ich diese militärisch zackige Art belustigend und hinderlich zugleich. Klar war ich auch an Regeln gewöhnt, denen ich zu folgen hatte, aber man konnte es natürlich auch wie die Beiden machen und alles auf die Spitze treiben. Aber schließlich kam man manchmal wesentlich schneller ans Ziel, wenn man ein paar Regeln etwas weiter steckte. Das hatte inzwischen auch Enzan-san eingesehen, was das Arbeiten mit ihm deutlich einfacher gestaltete. Ihn dahin gebracht zu haben, machte mich stolz, denn Blues wäre, nach allem, was ich über ihn wusste, nicht einmal soweit gegangen, es überhaupt zu versuchen. Das war einer der Punkte, bei dem ich froh war, dass ich ihn nicht mit ihm gemeinsam hatte Die Ankunft unseres Freundes und seines NetOps brachte allerdings auch einige harte Trainingstage mit sich, aber die harte Arbeit trug rascher Früchte, als wir es uns erhofft hatten. Schließlich einigten wir uns auf folgende Vorgehensweise: Während einer von uns seinen nunmehr verstärkten Beast-Out zur Anwendung brachte, würde der Andere Searchman beim Absichern helfen. Sollte es sich danach ergeben, dass einer allein nicht in der Lage war, den jeweiligen Gegner auszuschalten, konnte der zweite von uns immer noch in den Beast-Out nachziehen. Das schien uns soweit eine recht praktikable Methode zu sein, die auch von unseren NetOps abgesegnet wurde. Aber das war kein Wunder, denn sowohl wir Navis als auch unsere Ops waren so eingespielte Teams, dass wir uns blind aufeinander verlassen konnten. So gesehen waren wir vorbereitet, auch wenn es an sich seltsam schien, dass sich während unserer Trainingszeit kein großartiger Zwischenfall ereignet hatte. Zwar hatte es immer wieder Probleme mit einigen Lykaonen gegeben, aber diese waren von den jeweiligen Gebietswächtern rasch beseitigt worden. Dennoch ließen die Einsätze der neuen Technik nicht lange auf sich warten. Es begann von einem Tag auf den anderen auf dem Server der unter dem Schutz des Blizzardvogels Takhisis stand. Da sie fliegen konnte, war es meine Aufgabe den Reigen zu eröffnen. Die neue Kraft, mit der mich Falzar nun dank der gelösten Limiter versorgte, war überwältigend. Ich hatte das Gefühl, das gesamte Gebiet allein vor jeder drohenden Gefahr beschützen zu können. Es war wie in dem Spruch >Du bist schnell aber ich bin schneller<. Was auch immer mir Takhisis entgegenstellte, ich war ihr immer einen Schritt voraus. Ich begann das Gefühl, das in mir immer stärker wurde, zu genießen, was sich allerdings als nicht ganz richtig herausstellte. Als mich Rocks Stimme dann aus meinem förmlichen Rausch herausriss, war es schon zu spät, Schlimmeres zu vermeiden. „Breakman! Hör auf mit Takhisis zu spielen! – Wenn du so weitermachst, dann ist hier nichts mehr übrig und die einzige Rettung für diesen Server ist eine Festplattenformatierung!“ Als ich mich genauer umsah, wusste ich sofort, was Rock von mir wollte. Takhisis hatte mich mit ihren Attacken aufgrund meiner erhöhten Fähigkeiten nicht erwischt, das war die eine Seite der Medaille. Die andere Seite war, dass ich sie aufgrund meiner Unkonzentriertheit auch nicht getroffen hatte und unsere Angriffe den halben Server schon in Schutt und Asche gelegt hatten. „Ups...“ »Breakman, bist du OK?« „Ja, mir geht’s gut... – Ich... – Ich habe nur etwas überreagiert...“, gab ich auf die Frage meines NetOps zurück. »OK...«, antwortete er wenig glaubhaft. »Bist du bereit? – Ein Treffer sollte genügen, damit wir sie einfangen und dann abschalten können!« Mein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Geht klar...“, gab ich zurück, während ich meine Hände über meinen Kopf hob und dann einen Energieball zu konzentrieren begann. „OK Baby... – Eat this!“ Als ich wieder zu mir kam war ich nicht mehr im BeastOut und sechs besorgte Gesichter, davon drei auf Kommunikationsfenstern, waren auf mich gerichtet. „Bist du OK?“ Mehr als ein schwaches Kopfnicken brachte ich auf Enzans Frage hin allerdings zunächst nicht zu Stande und strafte mich damit selbst Lügen. „Was ist passiert?“, stammelte ich schließlich. „Takhisis... – Der Server...“ „Das B’t wurde nach dem Einfangen erfolgreich abgeschaltet und die Schäden am Server sind auch weniger schlimm, als wir zunächst gedacht hatten.“, gab Searchman zurück. „Die Frage ist doch, was war da mit dir los?“ „Ich habe nicht die leiseste Ahnung...“ »Ich vermute, du hast Falzar unterschätzt. Du magst ihn gezähmt haben, aber er ist dennoch ein Wesen mit einem starken Willen. – Vermutlich wollte er sich austoben und sah in Takhisis eine Gegnerin, die einiges einstecken konnte.« „Na toll...“, war meine gemurrte Rückantwort auf Dr. Hikaris Feststellung. „Und was machen wir jetzt? – Offenbar können die Beasts mit uns auch ein bisschen machen, was sie wollen.“ Der Doktor zuckte etwas ratlos mit den Schultern. »Das werden wir denke ich erst dann erfahren, wenn wir es ausprobieren...« So gefährlich es auch war, aber die neue Taktik schien bald darauf in der Tat Früchte zu tragen, denn bis auf Falzars Versuch, sich gegen meinen Willen etwas auszutoben, lief alles wie am Schnürchen. Greigar zeigte überhaupt keine Anzeichen, sich gegen Rock aufzulehnen oder ihn anderweitig zu manipulieren. Zwar war unsere jetzige Vorgehensweise Searchman gegenüber ein kleines Bisschen ungerecht, aber er schien sich da weniger Gedanken darüber zu machen. Seinen Aussagen nach war er Soldat und die waren es gewohnt Befehle zu befolgen. Und wenn das hieß, seinen Gegner bis zum Blut zu bekämpfen. Allerdings bedeutete die Tatsache der verstärkten BeastOuts auch, dass wir uns nun auch ohne X's Hilfe gegen die B't behaupten konnten. Nicht, dass es dadurch ruhiger im Netzwerk wurde. Es kam immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen nur unser rasches Eingreifen Schlimmeres verhinderte. Dabei reichte die Palette von Ausrastern bei den Lycaonen, bei denen uns die gebietseigenen Wächter-B't, bei denen es sich immer um B't der Mashou-Klasse handelte, selbst unterstützten bis hin zu Aufständen, bei denen wir uns direkt mit den Atyra-Wächter-B't auseinandersetzen mussten. Mashou und Reishou jedoch waren von den seltsamen Vorkommnissen nicht betroffen. Es schien fast so, als würde die Anomalie, was auch immer es war, bei ihnen aufgrund der höher entwickelten Systeme keinen Erfolg haben. Nicht dass uns das gestört hätte, nein, eher begrüßten wir die Tatsache, uns nicht mit den beiden höchsten Klassen anlegen zu müssen. Ich wusste allerdings nicht, dass den beiden anderen nur selten oder gar nicht auffiel, was bei jedem Einsatz eigentlich Gang und Gebe war: X mischte sich zwar nicht direkt ins Geschehen ein, aber er und sein Reiter waren immer präsent, fast so als würden sie warten, bis wir ihre Hilfe benötigten um dann so schnell wie möglich eingreifen zu können. Doch wir wussten so gut wie nichts über den abtrünnigen Reishou und noch weniger über seinen Reiter. So konnte es sehr gut möglich sein, dass er uns nur beobachtete um mehr über unsere Vorgehensweisen und Kampftaktiken zu erfahren. Ich war kein Pessimist, aber ich wusste genau, dass wir sehr schlechte Karten haben würden, wenn dies der Fall sein sollte. Aus diesem Grund beschloss ich, mich abends von meinem Op und meinen beiden Freunden abzuseilen und einen Ausflug dahin zu machen, wo ich Informationen zu finden hoffte. ~ * Normal PoV * ~ Vorsichtig betrat der weiße Navi die aufgrund der späten Stunde nur im Dämmerlicht erscheinende Hauptplattform des Cylabservers. Er war augenscheinlich allein und dennoch wusste er genau, dass dies nicht der Fall war. Vier aus dunklen Silhouetten aufmerksam auf ihn gerichtete Augenpaare folgten jeder Bewegung die er machte, ohne dass sich ihre Besitzer dazu animiert fühlten, sich zu zeigen, oder gar anzugreifen. Sie wussten, dass sie dem Rothaarigen überlegen waren und dass sie ihn binnen weniger Augenblicke in die Ecke drängen konnten. Breakman war sich dessen ebenso bewusst, also entschied er sich, die Gefahr einzudämmen und sich vorher zu erkennen zu geben. "Keine Panik! - Ich bin es nur! - Breakman! - Ich bitte euch, mich nicht als Eindringling zu betrachten." »Was willst du hier um diese Zeit?«, tönte eine tiefe Stimme aus der östlichen Ecke. "Ich habe ein paar Fragen an euch! Aber da ich mir über gewisse Sachen nicht sicher bin, kann ich euch das nicht fragen, wenn es in den Labs vor Menschen nur so wimmelt!" Kaum dass er diese Worte ausgesprochen hatte, glomm in der südlichen Ecke J'tems Körper in einem warmen Rotton auf. »Komm hier rüber zu mir.«, wandte sich die Phoenixlady an den Navi. »Ich decke dich. Es muss ja nicht jeder wissen, dass du hier bist. Über unser Kommunikationssystem können wir auch mit den drei anderen reden, ohne dass ein Außenstehender es mitbekommt.« Der Angesprochene lächelte. "Klasse danke!" »Nun sprich...«, forderte ihn J'tem auf, kaum dass er sich unter einem ihrer Flügel niedergelassen hatte. »Geht es um die Zwischenfälle mit unseren Artgenossen der Atyra und Lycaon-Klasse?«, wollte Halcyon wissen. »Das glaube ich nicht.«, gab Max zurück. »Dann wäre er nicht um diese Zeit hierher gekommen, denn das hätte er uns auch am Tag fragen können. Dieses Thema geht schließlich alle etwas an.« Breakman seufzte. "Max hat recht...", sagte er leise. "Mir geht es um denjenigen, der eigentlich an Halcyons Platz stehen müsste..." »X!« Der Rothaarige nickte Raidow zu, da er wusste, dass der Drache es mit seinen scharfen Augen trotz des Dämmerlichtes würde sehen können. "Genau..." »Was genau interessiert dich denn?« "Alles... - Ich will alles über ihn wissen.", war die Antwort auf Halcyons vorher gestellte Frage. »Dann können wir dir gleich sagen, dass es nicht viel ist, was wir über den verlorenen Reishou wissen. Alles, was ich dir geben kann, sind seine technischen Daten, seine Kampfparameter und die Zusammensetzung seines Cores.«, gab Max zurück. »Wir selbst wissen kaum etwas über ihn.« »Nein... - Aber wir wissen, dass er vor der angeblich ersten Aktivierung von euch vieren schon einmal aktiv war.« »Wie kommst du denn jetzt darauf, Halcyon?«, wollte Raidow wissen. Er klang verwundert, aber Breakman konnte es sich an zwei Fingern abzählen, dass es Max und J'tem nicht anders ging. »Ich habe es bei meiner Erstaktivierung und der danach folgende Aufwertung zum Reishou auf Dr. Hikaris Computer gesehen. Immerhin musste er mir dieselben Auftragsparameter einprogrammieren, wie X, da muss wohl ein kleines bisschen Info zu viel rübergerutscht sein...« "Und was kannst du uns dann nun sagen?" »Ich gar nichts... - Aber auf dem Rechner des Doktors gibt es eine Protokolldatei, die zeigt den Verlauf der Erstaktivierung.« Breakmans Augen glommen auf. "Kommst du an diese Daten ran?" »Ich nicht... - Das kann nur der Reishou an dessen Server der Rechner des Doktors dranhängt...« »Raidow!«, riefen Max und J'tem gleichzeitig. Irritiert blickte sich der Drache um, was auch im Dämmerlicht gut zu erkennen war. »Wie? - Wer? - Ich?«, stotterte er, bevor er sich wieder fing. »Ihr könnt doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich den Rechner des Doktors kapere um dort Dateien zu stehlen! Das bemerkt er morgen früh mit Sicherheit und dann bin ich dran!« »Das musst du gar nicht...«, mischte sich Max ein. »Es reicht, wenn du die Daten aus dem Serverbackup hierher verlinkst. Dann können wir es uns in Ruhe ansehen und nichts kommt weg.« Wenig begeistert senkte der große Drache seinen Kopf. »Ihr macht mich fertig, wisst ihr das? - Aber gut, meinetwegen. - Gebt mir ein paar Minuten...« Breakman lachte leise. "Ich hätte mir Raidows Rolle als >Hahn im Korb< etwas anders vorgestellt." J'tem stieß einen zustimmenden Pfeifton aus. »Ich wette, er sich auch. - Aber er soll sich mal nicht so haben. Er kann schließlich auch mal etwas tun.« Etwa eine Viertelstunde später tauchte Raidow wieder auf. »Ich habe die Dateien kopiert und ich werde sie dir jetzt in deine interne Datenbank übertragen...« Auf Breakmans skeptisches Gesicht hin erwiderte J'tem: »Es ist besser so... - Wenn in den Logs morgen früh herauskommt, dass wir uns das Video hier angesehen haben, dann ist das nicht gerade förderlich. Vor allem nicht für Raidow und für uns nicht, weil wir ihn gedeckt haben.« "So gesehen...", murmelte der Navi nachdenklich, bevor sich seine Mine aufhellte. "Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn ich etwas weiß, dann erfahrt ihr es als erste!" Raidow nickte leicht. »Ich habe nichts anderes erwartet. - Ich transferiere dir gleich noch die zweite Datei, die ich gefunden habe, mit. Vielleicht kannst du ja auch damit was anfangen...« Der weiße Navi nickte leicht. "Danke, Raidow..." »Nichts zu danken, denn immerhin dient es auch zur Stillung unseres Wissensdurstes...« Kaum dass ihm die Daten übertragen worden waren, verließ Breakman ohne sich lange mit Verabschiedungen aufzuhalten, die Server und tauchte auf einer alten, verrottet aussehenden Datenverbindung in der Nähe von NetCity wieder auf. Sichtbar irritiert über den unbekannten Ort blickte er sich um. "Nanu? - Wo bin ich denn jetzt gelandet?" Die Gegend um ihn herum erinnerte ihn an etwas an das, was man in der Außenwelt als Schrottplatz bezeichnen würde. Alles in allem wirkte es zwar unheimlich, aber verlassen und er konnte es sich nicht erklären, wie er an diesen Ort gekommen war. "Ganz toll, ein Datenmüllplatz... - Hierhin wollte ich doch gar nicht...", murmelte er, während er sich umsah. »Du vielleicht nicht, aber ich wollte, dass du hierher kommst. - Ich habe mir aus diesem Grund erlaubt, deinen Teleportpfad statt in der Stadt ein paar hundert Meter davor enden zu lassen...« Der Rothaarige zuckte zusammen. Er wusste genau, dass er die Stimme kannte, auch wenn er nicht sofort wusste, wo er sie hinstecken sollte. Auf der Suche nach dem Ursprung der Stimme drehte er sich um die eigene Achse und erstarrte förmlich zur Salzsäule, als ihn aus dem Schatten, der sich jetzt vor ihm befand, ein paar schmaler goldglänzender Augen ansahen. Die Position der Augen ließen auf einen wuchtigen, definitiv nicht menschenähnlichen Kopf schließen. Breakman wusste instinktiv, dass er dem Besitzer der Augen schon einmal aus dieser Position in dieselbigen geblickt hatte und schlagartig wurde dem ihm klar, wen oder was er vor sich hatte. "X..." »Das hast du sehr gut erkannt...«, gab das Kirin zurück, während es langsam aus dem Schatten auf den weißen Navi zukam. »Es ist seltsam... - Obwohl du einer der Offiziellen bist, beobachte ich dich nun schon zum zweiten Mal dabei, wie du dir etwas holen willst, wozu du keinen Auftrag hast...« Breakman verzog das Gesicht. "Was geht dich das an?", fragte er, bevor er nach kurzem Zögern hinzusetzte: „Ich traue dir nicht! Keinen Meter!“ »Es geht mich eine Menge an, dennoch sollte das keins deiner Probleme sein. So wie es nicht mein Problem ist, dass du mir nicht traust. - Aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir die Videodatei jetzt aushändigen würdest...« 'Er will die Datei von seiner Erstaktivierung? - Dann müssen dort Informationen über ihn drauf sein, die er nicht preisgeben will!', schoss es ihm durch den Kopf, bevor er sein Schwert ausfuhr. "Tut mir leid, aber die wirst du dir schon holen müssen." »Du erwartest von mir, dass ich deinem Vorschlag folge und gegen dich kämpfe?« "Wenn du die Datei willst, dann wirst du sie dir mit Gewalt holen müssen!", entgegnete der Rothaarige. 'Verflucht... - Was mache ich hier eigentlich? - Ich fordere ein B't offen zum Kampf heraus und das ohne Op und ohne BeastOut! - Ich muss doch einen Knall haben!' »Ich kämpfe nicht gegen mir deutlich unterlegene Gegner... - Ohne BeastOut bist du mir zu weit unterlegen... – Ich könnte dich schwer verletzen oder gar löschen...« Innerlich atmete der Rothaarige auf. "Tja... - Dann wird es wohl nichts mit der Datei... - Sorry..." »Die Datei wird mein Reiter für mich holen...« ================= Hach ja, dem guten Breaki bleibt auch nichts erspart. Jetzt darf er im nächsten Chapter gegen Shadow kämpfen... ...mal sehen, wer gewinnt... Kapitel 9: Breakman vs. Shadow ------------------------------ So! Ich habs nach drei Abenden Herumkorrigiererei endlich geschafft und das Chapter hinbekommen. Ich wünsche euch viel Spaß Eure Venka PS: Wer Fehler findet, der soll sie mir bitte mitteilen! - Ich bessere das dann aus. Ihr wisst ja: Nobody is perfect. ^.~ PPS: Wie immer: »...« steht entweder für die Sprache der B't, wenn eins anwesend ist oder für die Sprache der Menschen wenn diese sich mit den Navis unterhalten (oder umgekehrt) "..." steht für die Sprache der Navis/Menschen unter sich \\...// steht für die Sprache der Menschen, wenn B't und Navi anwesend sind =============================== Breakman vs. Shadow "Dein... - ...Reiter?" X schnaubte bestätigend. »Shadow...«, gab er zurück und Breakmans Kopf zuckte zu dem jetzt hinter ihm stehenden naviähnlichen Wesen herum. Seine angriffsbereite Körperhaltung zeigte mehr als deutlich, dass er es ernst meinte. ~ * Breakmans PoV * ~ Eigentlich konnte ich mich richtig beglückwünschen. Ich wusste ja, dass es bei den Menschen den Spruch >Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort< gab, aber dass ich einmal selbst feststellen musste, dass da auch Wahrheit dahinter stecken konnte, hätte ich nicht gedacht. Aber irgendwie schien es, als wolle mich derjenige, den die Menschen als Gott bezeichneten, dafür bestrafen, dass ich einen der Reishou dazu gebracht hatte, mir heimlich eine Datei zu besorgen, die mich eventuell nicht mal was anging. Und nun hatte ich das unsägliche Vergnügen, nicht nur die Qualitäten als Kämpfer von X's geheimnisvollem Begleiter kennen zu lernen sondern auch dafür zu sorgen, dass er mir die Datei, die ich erst vor ein paar Minuten von Raidow bekommen hatte, nicht wieder abnahm. Noch jedoch rührte er sich nicht und so bekam ich die Gelegenheit, ihn mir genauer zu anzusehen. Er war schlank aber dennoch zeugte sein Körperbau von hoher Kraft. Die seltsame weiße Rüstung, die wir schon gesehen hatten, als er gemeinsam mit X gegen Zita und Zeta angetreten war, unterschied sich deutlich von dem, was ein normaler Navi als Rüstung bezeichnet hätte. Sie schien aus Einzelteilen zu bestehen, die nur den linken Unterarm, die Beine ab den Knien abwärts und die Brust schützte. Dazu kamen ein eng über dem schwarzen Anzug sitzender, breiter Gürtel, die rote Panzerung an seinem rechten Unterarm und ein Headset, welches halb in den verwuschelten schwarzsilbernen Haaren versteckt war. Diese hingen auch halb über die geschlossenen Augen und auf den ersten Blick schien es, als würde er keinerlei kriegerische Absichten hegen. Dass das nicht der Fall war, wusste ich allerdings genau. Ich kam aber nicht mehr dazu, mir weiter Gedanken über ihn zu machen. Mit einem Schlag waren seine Augen offen und funkelten mich unter den sich bedrohlich zusammenziehenden Brauen an. Ich zuckte instinktiv ein Stück zurück, denn Augen wie diese hatte ich noch nie zuvor gesehen. Schön und klar wie Kristalle. Kalt und hart wie Eis... ~ * Normal PoV * ~ Die Auseinandersetzung zwischen den beiden so unterschiedlichen Navis hatte noch nicht einmal begonnen und doch konnte man die Spannung förmlich in der Luft knistern hören. Wie X selbst schien Shadow zumindest auf Fairness zu achten und so wartete er ab, bis Breakman sein Cyberschwert ausgefahren hatte. Es schien, als würde er ihm die Chance geben wollen, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen. Dann jedoch war es bei ihm vorbei mit lustig und Breakman konnte beinahe nicht so schnell reagieren, wie sein Kontrahent sich vom Boden abstieß und auf ihn zuschoss. Nur um Haaresbreite entging er der vorgestreckten rechten Faust seines Gegners und beobachtete dann noch in der Ausweichbewegung, wie sein Shadow einen Salto über die rechte Hand schlug und sich, kaum dass er gelandet war, wieder umdrehte. Breakman fror leicht. Wieder dieser Blick aus diesen eiskalten Augen, die nur zu deutlich zeigten, dass ihr Besitzer das Wort Gnade schon vor geraumer Zeit aus seinem Wortschatz gestrichen hatte. So jemandem ging man besser aus dem Weg, wenn man sich nicht ernsthaft verletzen wollte. In diesem Moment schaltete in Breakmans Kopf allerdings irgendetwas quer. Es hatte ihn immerhin eine Menge Mühe gekostet, die Datei zu bekommen und er hatte nicht vor, sich diese so schnell wieder abnehmen zu lassen. Frei nach dem Motto >Angriff ist die beste Verteidigung<, nahm er das Schwert vor dem Körper in Anschlag und schoss vorwärts. Auf Shadows Gesicht zeichnete sich für den Bruchteil einer Sekunde Überraschung ab und man konnte deutlich sehen, dass er nicht mit einem so raschen Gegenschlag gerechnet hatte. Dennoch wich er der Attacke nicht aus sondern nahm eine verteidigende Haltung ein. Als Breakman mit dem Schwert nach ihm schlug, traf dieses krachend und funkensprühend auf die rote Armpanzerung und bekam gleich darauf mehrere Risse, was sowohl Rückschlüsse auf die Wucht des Schlages als auch auf die Festigkeit der roten Panzerung zuließ. Die Risse in seinem Schwert lenkten den Rothaarigen allerdings nicht von seinem Ziel ab und er dachte auch nicht daran, zurückzuweichen, was angesichts des angebrochenen Schwertes weitaus günstiger gewesen wäre. Statt dessen nutzte er den Schwung und seine eigene Körperkraft, um seinen Gegner in die Knie zu drücken. Darauf hatte Shadow allerdings nur gewartet. Er, der den sichereren Stand von beiden hatte, packte Breakman an seinem freien Arm, hebelte ihn aus seinem ohnehin unsicheren Stand aus und schleuderte ihn dann mit einem kraftvollen Schulterwurf zu Boden. Breakman biss die Zähne zusammen, als sein Körper unsanften Kontakt mit dem unebenen Boden hatte, aber dennoch spannte er seinen Körper an, um sofort wieder aufspringen zu können. Doch auch diese Aktion kam zu spät. Noch bevor sich der Rothaarige hochstemmen konnte, war sein Kontrahent wieder bei ihm. Klirrend zersprang das am Boden liegende Schwert unter der Wucht mit der Shadow seine gepanzerte Faust draufprallen ließ. Mit einigen raschen Flickflacks brachte der Schwarzhaarige gleich darauf Abstand zwischen sich und seinen Gegner und beobachtete diesen dann, während er in einer eher gelangweilt wirkenden Haltung dastand. >War das etwa alles, was du kannst? – Viel hast du ja nicht drauf...<, schien sein Blick zu sagen. Breakman kochte. Er wusste genau, dass der andere ihn nur provozieren wollte, aber trotz besseren Wissens ging er darauf ein, da er seinen Stolz angekratzt sah. Günstig war in dem Fall, dass er auch von Rockman abstammte, denn so konnte er ebenso gut schießen, wie mit dem Schwert umgehen. „OK... – Wenn du die Datei willst, musst du an mich ran... – Also komm!“, murmelte er, während er seinen Buster ausfuhr. „Und jetzt tanz!“ In rascher Folge feuerte er die Kanone ab, immer darauf bedacht, seinen Gegner auf Distanz zu halten. Shadow wich den Geschossen mit beängstigender Leichtigkeit aus, kam aber auch nicht näher heran. Wie es sich gleich herausstellte, musste er das auch gar nicht. Während er den Schüssen kontinuierlich auswich, kalkulierte X genau die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Geschossen und gab seinem Reiter mehr als genau an, wann dieser springen musste. Mochte sich das mächtige Kirin auch nicht in den Kampf einmischen, so bedeutete das nicht, dass er Shadow nicht mit nützlichen Informationen unterstützte. »Jetzt... – 1,73 Meter über dir!« Shadow reagierte nur den Bruchteil einer Sekunde später. Er wich nicht nur dem herannahenden Geschoss aus, sondern sprang ein Stück seitlich versetzt an einen Vorsprung, von dem er sich dann in einem Überschlag wieder wegkatapultierte. »Abstand 8,94 Meter!«, war der rasche Kommentar seitens X, den Shadow in seinem Headset vernahm, kaum dass er wieder Bodenkontakt hatte. Er streckte den mit der roten Panzerung versehenen Arm nach vorn und nahm damit das Aussehen eines halb knienden Navis mit feuerbereiter Kanone an. Sirrend schossen die vier Molekulardrähte aus den über den Fingerknöcheln angebrachten Öffnungen heraus. Sie fanden ihr Ziel, als wären sie davon angezogen worden und wickelten sich um Breakmans rechten Knöchel. Noch bevor dieser begriff, was vorging, war Shadow wieder auf den Beinen und ein kraftvoller Zug riss den weißen Navi aus seiner Balance. Aufkeuchend landete er erneut auf dem Boden des Datenmüllplatzes und es dauerte einige Weile, bis er sich wieder aufrichtete. Breakman wusste genau, dass er auf diese Art im Kampf mit Shadow keine Punkte mehr machen konnte. Technisch gesehen, war er schachmatt, denn X’s Reiter schien jede Bewegung von ihm voraussehen zu können. Davon dass er den Schüssen hatte ausweichen können, bevor ersichtlich wurde, wo sie einschlugen, ganz zu schweigen. Allein hatte er wenig Chancen, seinen agilen Gegner in seine Schranken verweisen zu können. Seinen beiden Freunden hatte er allerdings gesagt, dass er etwas für Enzan erledigen musste, während er Enzan erzählt hatte, dass er sich mit Searchman und Rock treffen wollte. Da Laika zeitweise bei den Hikaris eingezogen war, war nicht mal aufgefallen, dass er sich ganz woanders rumtrieb, aber es suchte auch niemand nach ihm, weil jeder dachte, er wäre beim jeweilig anderen. Blieb nur noch Plan B und der bestand darin, sich das von Enzan erhaltene Murasama-Blade aus dem PET herunterzuladen. Er hoffte, dass der Kraftzuwachs, den er durch den Einsatz des Katana erhielt, reichen würde, um sich gegen seinen Gegner zu behaupten. Außerdem würde Enzan mit Sicherheit bemerken, dass er sich das Schwert geholt hatte und dann hatte er doppelte Unterstützung. Allerdings entging seinem Gegenüber der Plan nicht. Es war fast so, als wisse er genau, wie Breakman dachte und was er als nächstes plante. Blitzschnell war er bei dem weißen Navi und entwandt diesem noch während er sich im Überschlag über seine Schultern befand, mit einer geschickten Bewegung das Schwert kaum dass sich dieses materialisiert hatte. Dann landete er geschickt ein Stück hinter seinem Gegner und blickte ihn an. Mit einer lässigen Bewegung ließ er die Scheide von der Klinge heruntergleiten so dass diese ein Stück hinter ihm landete, bevor er die Klinge auf seinen Gegner richtete. "Verflucht! - So war das nicht geplant!", knurrte der Rothaarige. "Ich fürchte jetzt sieht es ganz schlecht aus..." »Da könntest du recht haben... - Denn wie willst du deinem NetOp erklären, dass du das Schwert verloren hast, aber im Besitz einer Datei bist, die du gar nicht haben dürftest?« Der weiße Navi antwortete nicht sofort. »Ich mache dir einen Vorschlag. - Du bekommst das Schwert wieder, aber dafür gibst du uns die Datei...« "Gezwungenermaßen... - Hier..." Zähneknirschend übergab Breakman seinem inzwischen herangekommenen Gegner die Datei, für die er so viel auf sich genommen hatte. In dem Moment, in dem Shadow ihm diese abnahm, bemerkte er allerdings, dass er nicht nur eine Datei von Raidow erhalten hatte und hoffte in diesem Moment inständig, dass der Schwarzhaarige das nicht auch noch bemerken und dann die Herausgabe beider Dateien fordern würde. In dem Moment, in dem Shadow allerdings die Datei erhalten hatte und wie versprochen das Schwert zurückgeben wollte, schlug zwischen den beiden Navis ein gut gezielter Schuss ein. Die Köpfe der drei Anwesenden zuckten in die Richtung, aus welcher der Schuss gekommen war. "Rock, Searchman, na Gott sei dank! - Jetzt bist du fällig.", zischte er. X hatte jedoch keinerlei Intensionen zuzulassen, dass sein Reiter oder gar er selbst von den Offiziellen erwischt wurde. Noch bevor jemand reagieren konnte, war er bei seinem Reiter und dieser saß mit der Gewandtheit einer Katze auf den Rücken des B't auf. Dann galoppierte X an und noch im Wegreiten warf Shadow das Schwert so, dass es im Boden stecken blieb. Er hatte damit auch seinen Teil der Abmachung erfüllt. Alles in allem ging das Ganze so schnell, dass sogar Searchmans zweiter Schuss zu spät kam und wirkungslos vom Schutzschild des davon galoppierenden B’t abprallte. Nur wenige Augenblicke später war das B't verschwunden. ~ * Rockmans PoV * ~ Natürlich hatten sich weder Searchman noch ich oder gar unsere Netops Gedanken gemacht, als sich Breakman plötzlich von uns abgeseilt hatte. Das war nichts Neues, er hatte immer mal etwas Dringendes für Enzan-san oder für die Firma zu erledigen. Stutzig wurden wir allerdings, als Enzan sich bei Netto gemeldet hatte, um nachzufragen, was wir denn mit seinem Navi anstellten, so dass der plötzlich sich plötzlich das Murasama herunterlud. Verständlicherweise wussten weder wir noch unsere NetOps, wovon er eigentlich sprach, also hatte er seinen Navi nach dem Gespräch mit uns kurzerhand getraced. Gefunden hatten wir ihn in der Nähe von NetCity auf einem Datenmüllplatz und aus seinen Vitalwerten ging deutlich hervor, dass er in Schwierigkeiten steckte. Searchman und ich zögerten nicht uns binnen Bruchteilen von Sekunden in unmittelbare Nähe zu unserem Kameraden zu teleportieren. Was wir dann allerdings zu sehen bekamen, hätten wir uns im Traum nicht einfallen lassen. Breakman steckte tatsächlich in Problemen, genauer gesagt in einem Zweikampf mit X's Reiter Shadow und dieser hatte ihm nicht nur das Murasama abgenommen, sondern bedrohte ihn offensichtlich auch gerade damit. Grund genug für Searchman, um seine Kanone anzulegen und einen gezielten Schuss zwischen die Beiden zu feuern. Er hätte Shadow auch mühelos so getroffen, aber er wollte den Gegner nicht löschen sondern ihn nur von Breakman wegzwingen, da wir eigentlich vorhatten, dem B’t und seinem Reiter ein paar Fragen zu stellen. Doch dazu kamen wir nicht. X hatte uns bemerkt und ich war mir sicher, dass er schon vorher von unserer Anwesenheit gewusst haben musste, bevor Searchman zum Schuss gekommen war. Blitzschnell war er bei seinem Reiter, dieser schwang sich in einer fließenden Bewegung aus dem Stand auf den Rücken des B’t und noch während Searchmans zweiter Schuss am Schutzschirm des Kirins abprallte, drehte es sich auf den Hinterhufen um und galoppierte davon. Nur Sekunden später war es spurlos verschwunden und wir blickten ihm etwas ratlos nach. „Danke Jungs!“, empfing uns Breakman, als wir bei ihm ankamen. Soeben ließ er das Schwert, dass er aus dem Boden gezogen hatte, wieder in die Scheide zurückgleiten „Bist du OK?“, wollte ich wissen. Ein Nicken war die Antwort. „Ja... – Kein Problem, mir geht’s gut... – Morgen vielleicht ein paar blaue Flecke aber sonst...“ „Was hast du hier überhaupt gemacht?“, war Searchmans Frage. „Äh...“ »Das würde mich allerdings auch brennend interessieren...«, mischte sich Enzan ein und man konnte förmlich sehen, wie Breakman zusammenzuckte. »Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig...« Leicht verlegen griff sich mein Bruder in den Nacken. „Das glaube ich wohl auch...“ ~ * Normal PoV * ~ Mit langen Sprüngen jagte das platinfarbene Kirin durch die weite digitale Ebene. X wusste, dass selbst wenn man ihn am Anfang im Sucher gehabt hatte, seine Verfolger die Spur längst verloren hatten. Darin, seine Fluchtwege zu verschleiern war er nach fünf Jahren des Versteckens Meister. Seine Signatur war nahezu unkenntlich, was es schwer machte, ihn zu tracen, aber das hatte er auch zu einem Großteil Shadow zu verdanken, denn die Verbindung mit dem Navi veränderte seine Kennung deutlich. An einem heruntergekommenen Subserver mit nur wenigen noch aktiven Datenbänken angekommen, glitt der Navi elegant vom Rücken seines mächtigen Reittiers, drehte sich um und ging dann langsam zum Kopf seines Freundes, ohne jedoch dabei die rechte Hand vom Körper des B't zu entfernen. »Vorsicht...« "X... - Bitte... - Ich bin in diesem Zustand, seit wir uns kennen, also fang jetzt nicht wieder damit an. Ich komme schon zurecht...", war Shadows leicht gefrustet klingende Antwort. X schnaubte leicht. »Das meine ich nicht... - Du hast, auch wenn du es nicht zugeben willst, in dem Kampf mehr Energie verbraucht, als geplant war. - Breakman ist besser, als du dachtest...« Shadow nickte, während er sich von X löste und mit nahezu traumwandlerischer Sicherheit durch den dunklen Server bis zu einer stabil aussehenden Wand ging. Auf einen Impuls von seiner Seite öffnete sich dort jedoch ein Tor zu einer Art virtuellen Halle, in der die Beiden ihr Versteck hatten. War es draußen fast stockfinster, so dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, so flammte im Inneren ein helles Licht auf, so dass X kurz zurückzuckte, da seine Augen nicht auf die plötzliche Helligkeit eingestellt waren, während sein Partner ohne Probleme die Halle betrat. Das B't folgte, kaum dass sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Hinter ihm schloss sich das Tor, so dass man von außen das Versteck nicht mehr sehen konnte. Leicht amüsiert beobachtete es, wie sich sein Reiter auf eine Sitzgelegenheit fallen ließ und dann ein leichtes Aufstöhnen von sich gab. »Sage ich doch...« "Lass die Scherze, X... - Schließlich habe ich es dir zu verdanken, dass mir wegen dem Energieverlust alles weh tut... – Ich regeneriere nicht mehr so schnell wie früher..." »Ich weiß, aber ich danke dir, dass du mir geholt hast, was ich haben wollte...« "Was ist das eigentlich?" »Eine Videodatei... - Sie zeigt meine Erstaktivierung... - Willst du sie sehen?« "Danke, ich verzichte..." »Wie du meinst...« "Nur verstehe ich nicht, warum du die Datei unbedingt haben wolltest..." »Einfach nur aus nostalgischen Gründen. Im Gegensatz zu dir möchte ich meine Vergangenheit nicht vollkommen aus meinem Leben streichen.« Shadow antwortete nicht. »Ich weiß, warum du das tust, aber dennoch denke ich in diesem Punkt anders als du...« "Ich weiß X... - Das ist auch dein gutes Recht." »So wie es das deine ist, zu entscheiden, wie du leben willst...« Eine Weile lang herrschte Schweigen in dem Raum, jedenfalls bis X sich wieder dazu entschloss, etwas zu sagen. »Shadow?« "Ja?" »Was denkst du?« "Inwiefern?" »In Bezug auf diese Zwischenfälle... - Hast du eine Idee, wer dahinter stecken könnte?« "Nur eine wage Vermutung... - Und wenn die sich bewahrheitet, dann gute Nacht..." »Lässt du mich auch an deinen Gedanken teilhaben?« Shadow nickte knapp. "Regal..." Mehr sagte er nicht. =============================== ***EDIT*** Weil ich die Frage erhalten habe, wer denn Regal sei, hier die Erklärung: Es handelt sich dabei um Dr. Regal aus der Axxess-Staffel. Er ist der Erfinder des Darkchips und im weitesten Sinne dafür verantwortlich, dass Blues in Axxess einen herrlichen Abdreher hat. Und darauf, dass Blues ein Darkloid wird, basiert ja die Trilogie bestehend aus "Moonlight Rambler", "Consequences" und "Die Hard!". Bei weiteren Fragen bitte melden! So, das soll es damit an der Stelle auch schon wieder gewesen sein. Wir lesen uns dann im nächsten Chapter! Eure Venka Kapitel 10: Searching for Clues ------------------------------- Hallöchen! Habe zwar mal wieder eine ganze Weile gebraucht, aber ich habe das neue Chapter von „Die Hard“ doch noch fertig bekommen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Eure Venka PS: Wer Fehler findet, der soll sie mir bitte mitteilen! - Ich bessere das dann aus. Ihr wisst ja: Nobody is perfect. ^.~ PPS: Wie immer: »...« steht entweder für die Sprache der B't, wenn eins anwesend ist oder für die Sprache der Menschen wenn diese sich mit den Navis unterhalten (oder umgekehrt) "..." steht für die Sprache der Navis/Menschen unter sich \\...// beziehungsweise //...\\ steht für die Sprache der Menschen, wenn B't und Navi anwesend sind =============================== Searching for Clues ~ * Breakmans PoV * ~ Ich musste zugeben, ich hatte mit einer gewaltigen Standpauke gerechnet, als Enzan mir vor meinen beiden Freunden deutlich zu verstehen gab, dass ich ihm etwas zu erklären hätte. Dem Tonfall in seiner Stimme nach zu urteilen, war er definitiv „Not amused...“ Angst vor meinem NetOp kannte ich zwar nicht und für gewöhnlich musste ich diese auch nicht haben, aber ich wusste auch genau, dass er sehr autoritär sein konnte. Und genau das stellte er, kaum dass ich wieder bei ihm zu Hause in meinem PET war, eindrucksvoll unter Beweis. Es passte ihm gar nicht, dass ich mich um diese Uhrzeit unerlaubt in die Cylabs geschlichen hatte aber dass ich dann auch noch die Reishou dazu überredet hatte, mir Daten von Dr. Hikaris Rechner zu verschaffen, auf die ich keinerlei Zugriffsrechte hatte, schlug in seinen Augen dem sprichwörtlichen Fass den Boden aus. Nebenher angemerkt war er vollkommen zu Recht angefressen, aber ich war ehrlich gesagt heilfroh, dass er sich entschloss das erst einmal nicht an den Doktor weiterzumelden. Denn dann hätte ich mich richtig frisch machen und meiner Lizenz als offizieller Navi gleich Lebewohl sagen können. Dennoch schien Enzans Ungehaltenheit fast so schnell zu verschwinden, wie sie gekommen war. Und zwar so ziemlich genau in dem Moment, als Netto wissen wollte, was sich auf der Videodatei befand, die ich immer noch bei mir hatte. Da sowohl bei Laika als auch bei meinem NetOp die Neugier siegte, entschlossen wir uns, die Datei zu öffnen und anzusehen, bevor wir sie löschen würden, damit sie niemandem in die Hände geriet, der noch weniger Zugriffsrechte darauf hatte als wir. Wie wir später noch feststellen sollten, hatte uns Raidow damit einen größeren Gefallen getan, als wir zu diesem Zeitpunkt ahnen konnten. Noch hatte ich allerdings keinen Schimmer, wohin mich mein kleines Detektivspiel führen würde, als ich von allem, was mir an der Videodatei wichtig erschien, mehr oder weniger heimlich Screenshot für meine Privatdatenbank machte. Die Datei zeigte die gemeinsame Erstaktivierung aller vier Reishou mit sekundengenauen Zeitangaben. Das war zwar nicht das, was ich eigentlich hatte haben wollen, da mich eigentlich nur X und seine Vergangenheit interessierten, aber es war schon mal ein Anfang und damit besser als nichts. So wurden wir Zeuge, wie die vier mächtigen Kreaturen das erste Mal gemeinsam ihre Augen öffneten, wie sie ihre ersten Bewegungen machten und wie ihre Reaktionen getestet wurden. Das Video zeigte ebenso, dass X keinerlei Anstalten machte, auf die an ihn gerichteten Signale zu reagieren, bis er sich schließlich hoch aufbäumte und dann, begleitet von einem hellen Lichtblitz, in den Weiten des Internets verschwand. Die Köpfe der anderen drei Reishou zuckten zu der Stelle herum, an der ihr Kamerad noch vor einem Lidschlag gestanden hatte, doch sie konnten sich nur mehr oder minder ratlos ansehen. X war verschwunden, wohin wusste zu diesem Zeitpunkt niemand. Dies war auch die Stelle an der das Video abrupt endete. Fragen beantwortet hatte es uns keine, es hatte uns eher noch mehr Fragen aufgedrängt und einige Dinge waren uns unklarer als vorher. Wir hatten jetzt zwar mit eigenen Augen gesehen, wie X verschwunden war, aber was danach passierte und wo er sich die fünf Jahre seiner Abwesenheit herumgetrieben hatte, das war uns nach wie vor nicht bewusst. Netto entschloss sich allerdings dann doch dazu, seinen Vater noch einmal genau nach X zu befragen, ohne dabei jedoch zu erwähnen, dass wir das Video gesehen hatten. Das hätte nur noch mehr Fragen seitens des Doktors aufgeworfen und zusätzlichen Aufruhr wollten wir im Moment vermeiden. ~ * Normal PoV * ~ Eine Stunde nach der Aussprache mit seinem NetOp saß der weiße Navi nachdenklich in einer abgesicherten Ecke von Enzans Homepage und sortierte die Daten, die er bisher über Shadow und X hatte zusammentragen können. Noch jedoch wollte es ihm nicht gelingen, sich ein brauchbares Bild über das geheimnisvolle Duo zu machen, da halfen auch die aus dem Video geschossenen Screenshots nicht weiter. Sicherheitshalber hatte Enzan zugestimmt, dass man das wertvolle Objekt noch nicht dem homepageinternen Datenvernichter zur Opfergabe machte. Schließlich war es noch nicht klar, wozu man es noch gebrauchen konnte. Netto und Laika sowie ihre Navis, die vorher online dazugeschalten gewesen waren, hatten sich aus dem gemeinsamen abgesicherten Chatroom ausgeloggt als Nettos Vater nach Hause gekommen war. Laut dem Brünetten hatten sie vor, während des Abends so viele Informationen wie möglich über die Reishou und über die B’t im Allgemeinen zu sammeln. Schließlich konnte jedes Detail wichtig sein aber dennoch wollte es dem jetzt herumgrübelnden weißen Navi nicht gelingen, aus dem Datenmaterial mehr zu erkennen, als er bereits wusste. Und Enzan konnte ihm nicht helfen, weil er von seinem Vater zu einer wichtigen firmeninternen Besprechung gerufen worden war. So war Breakman mit seinen Überlegungen zunächst allein, doch ein Rauschen in der Luft riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Als er sich umsah um festzustellen, woher das Geräusch kam, konnte er sehen, wie der Wächter des Hausnetzwerkes und damit verbunden auch der Wächter von Enzans Homepage in einer eleganten Schleife zur Landung ansetzte. Die digitale Luft sirrte in den metallähnlichen Federn, während der große Vogel leicht und grazil auf dem Boden der Homepage aufsetzte. Es handelte sich bei dem landenden B’t um Zyadah, einen im Stehen etwa zwei Meter großen blauschwarzen Falken, der zusammen mit der lackschwarzen Kirinstute Zero das einzige B’t war, was keinen kompletten Server unter seinem Schutz hatte, sondern für die Sicherheit des Hausnetzwerkes und der damit verbundenen Homepage verantwortlich war. Missbilligend ließ der als Ordnungspendant bekannte Falke seinen scharfen Blick über das von Breakman verursachte Datenchaos schweifen. »Kann ich dir vielleicht helfen?«, wollte er schließlich wissen, nachdem er den Navi eine Weile lang beim Herumgrübeln beobachtet hatte. „Nein...“, war die abwesend klingende Antwort, was Zyadah aber nicht wirklich vom Wahrheitsgehalt der Aussage überzeugte. »Wie kommt es, dass ich von dieser Aussage keinesfalls so überzeugt bin, wie ich es vielleicht sein sollte?«, hakte er nach. »So wie das hier aussieht, versuchst du ein Puzzle zu lösen, dessen Ursprungsbild du nicht kennst...« Der Gefragte schüttelte nur leicht den Kopf, was aber auch die einzige Reaktion war, zu der er sich durchringen konnte. »Breakman? – Hier sieht es aus als wäre hätte eine Horde Viren den Backupspeicher der Homepage zerlegt, also was machst du da?«, forderte der Falke eindringlicher zu wissen. Da Breakman allerdings auch nach mehrfachen energischen Anfragen nicht mehr auf die Worte des Falken reagierte und damit auch keinerlei Intensionen hatte, ihm mitzuteilen, was er mit den verstreuten Dateien genau vorhatte, entschloss sich das Falken-B’t zur Selbsthilfe. Binnen weniger Sekunden hatte er die Daten gescannt und begann, nachdem er sie in eine für sich logische Ordnung gebracht hatte, mit deren Auswertung. »Das ist komisch...«, stellte er schließlich nach ein paar Minuten der Datenanalyse fest, was Breakman dazu brachte, ihn fragend anzusehen. „Was genau meinst du?“ »Das Datum...«, war die knappe Rückantwort des Falken. Breakman jedoch wurde durch die Antwort nicht wirklich schlauer. „Was für ein Datum?“, hakte er nach. »Dieses Datum...«, gab der Falke in seiner gewohnt kurz angebundenen Art zurück, während er einen der Screenshots aus der Videodatei von der Erstaktivierung der vier Reishou aufrief und dann das Datum markierte. Nun schien auch bei dem weißen Navi der Groschen endlich zu fallen und er verengte seine Augen. „Ist das nicht...“, begann er, vollendete den Satz aber nicht. Zyadah nickte. »Dieses Datum ist sowohl im Terminkalender des PET als auch auf der Homepage vermerkt. – Allerdings nur das Datum und keinerlei Informationen dazu.« „Das weiß ich, aber warum?“ »Den genauen Grund dafür kenne ich nicht aber Enzan-sama war nicht erfreut, als ich ihn im Zuge einer Homepageumstrukturierung gefragt habe, ob ich die in meinen Augen unnütze Kalendermarkierung löschen kann.« „Also muss die Kalendermarkierung etwas Besonderes für Enzan-san sein... – Nur was?“, gab der Navi nachdenklich zurück. »Dem stimme ich zu, auch wenn wir über die genaue Bedeutung nur mutmaßen können.«, antwortete Zyadah, bevor ihm etwas einzufallen schien. » Moment... – Vielleicht ist das Datum deshalb markiert weil der Tag an dem die Reishou aktiviert wurden auch das Ende der Herrschaft durch die DarkLoids bedeutete?« „Möglich... – Aber das würde nicht erklären, weswegen X die Datei... – Moment mal... – Er hat nicht mal mitbekommen, dass ich die zweite Datei hatte. Denn wenn er das bemerkt hätte, hätte er die vielleicht auch haben wollen... – So aber bekam er nur die Datei, auf der seine eigene Erstaktivierung zu sehen war.“ »Das glaube ich nicht. Was auch immer X vorhat, mit der Datei, die sich in unserem Besitz befindet, kann das nichts zu tun haben. – Ich denke unser Ansatz ist in jedem Fall die Übereinstimmung zwischen dem Datum in Enzan-samas Kalender und der am gleichen Tag stattfindenden Erstaktivierung der vier Reishou.« „Allerdings... – Nur sind wir damit wahrscheinlich auf uns alleine gestellt.“ »Dem stimme ich zu. Enzan-sama will mit Sicherheit nicht, dass wir Daten aus seinem Privatleben vor den anderen verbreiten.« Breakman legte nachdenklich eine Hand an sein Kinn. „Ich glaube, wir müssen Netto dringend mal bitten, dass er seinen Vater so lange bekniet, bis der die Datei von X’s Erstaktivierung freiwillig rausrückt. Nur so können wir herausfinden, ob das was miteinander zu tun hat oder doch nicht.“ Zyadah wollte gerade noch etwas erwidern, doch eine Stimme riss die beiden aus ihren Überlegungen. \\Ich kann euch gleich sagen, dass die Erstaktivierung von X und das Datum in meinem Kalender nichts miteinander zu tun haben.// Breakman zuckte reflexartig zusammen und drehte sich dann zu dem sich eben öffnenden Kommunikationsfenster um. „Du bist schon wieder zurück, Enzan-san?“, fragte er und seine Körperhaltung drückte deutlich aus, dass er sich bei etwas Verbotenem ertappt fühlte, obwohl er nicht einmal etwas dergleichen gemacht hatte. \\Das Meeting mit meinem Vater fiel zum Glück wesentlich kürzer aus, als ich gedacht hatte. Ich habe euch reden hören, als ich ins Zimmer kam und euch bei den letzten Wortwechseln zugehört. – Daher kann ich euch mit Sicherheit sagen, dass das nichts miteinander zu tun hat.// »Verrätst du uns auch, was es genau mit dem Datum auf sich hat, Enzan-sama?«, war die prompte Rückfrage seitens Zyadah. Der junge Mann schluckte sichtbar schwer. „Enzan-san, wenn du nicht willst, dann ist es für uns auch OK!“, gab Breakman zurück. \\Nein, nein, das ist schon in Ordnung... – Es ist nun mal passiert, ich kann es nicht ändern und eigentlich müsste ich mich schämen, dass ich euch bisher nicht gesagt habe, was es mit dem Datum auf sich hat.//, sagte er langsam, woraufhin sich B’t und Navi mehr oder minder verwirrt anblickten. \\Der Tag an dem die Reishou das erste Mal aktiviert worden sind, ist auch der Todestag von Blues... – Mein erster Navi und bis dahin bester Freund starb an dem Tag, als die Hoffnung für das Netzwerk erwachte in einem schweren Kampf... – Es war ihm nicht vergönnt, das Ende der Schreckensherrschaft der Darkloids mitzuerleben.// Kaum waren diese Worte ausgesprochen, konnte man die eintretende Stille förmlich greifen. Mit so einer Offenbarung hatten weder Zyadah noch Breakman gerechnet. „Das tut... – Das tut mir leid...“, stammelte der Navi und senkte dann schuldbewusst den Kopf. „Ich... – Wir...“ »Es lag nicht in unserer Absicht, dir Kummer zu bereiten.« Wieder schüttelte der Weißhaarige nur den Kopf. \\Ich sagte doch, das ist vollkommen in Ordnung. – Wir sind ja jetzt auch nur in der Situation, weil ich es euch nicht gesagt habe...// „Auch wahr...“, gab Breakman unbedachterweise zurück und kassierte gleich darauf einen nicht gerade sanften Stupser mit Zyadahs Flügel. „Hey... – Is ja gut, ich hab’s ja verstanden...“, murrte er. Enzan lächelte, als er die Interaktion zwischen dem B’t und dem Navi beobachtete. Doch gerade als er noch etwas erwidern wollte, öffnete sich auf dem Bildschirm ein zweites Kommunikationsfenster, bei dem man schon allein an der roten Farbe erkennen konnte, dass es sich um einen Emergency-Call handelte. Mit den Worten \\Netto? Was ist?// nahm der junge Vizepräsident den digitalen Anruf entgegen. Warum er es tat, wussten weder er noch die Navis, doch er hatte sich nicht geirrt und der Anruf kam tatsächlich von Enzans Freund und Geliebten. //Ich frage am besten gar nicht danach, wie du erkannt hast, dass ich es bin, sondern komme gleich zur Sache. Laika und ich hatten vor ein paar Minuten einen Notruf aus Electopia. Der dortige Wächter Loreso schien plötzlich verschwunden zu sein.\\ Enzan verengte seine Augen. \\Das kann doch nur ein Blindalarm gewesen sein. Wie wir wissen, können B’t ihre Schutzgebiete nicht verlassen, da sie daran gebunden sind.// Man konnte Netto lachen hören. //Offensichtlich können sie es doch. Er ist jetzt in NetCity und randaliert da rum. Wir sollten uns besser ganz schnell darum kümmern, bevor wir die Stadt gleich neu formatieren können.\\ \\Ich habe verstanden, ich schicke Breakman gleich los!// Der Brünette schüttelte den Kopf. //Von außen kommt da keiner mehr rein, weil die Stadt abgeriegelt wurde. Wir werden uns direkt in den Server der Stadt einklinken müssen. – Und da der bei IPC in der Zentrale steht...\\ \\Verstanden! - Ich bin schon unterwegs!// Kaum dass das Gespräch beendet war, deutete Enzan seinem Navi mit einem Knopfdruck auf dem PET an, dass er ihn auszuloggen beabsichtigte. Sofort verschwand Breakman in einer Wolke aus Pixeln und ließ Zyadah allein zurück. Der blauschwarze Falke hörte nur noch das Klappen der Tür von Enzans Zimmer und war dann allein mit dem von Breakman angerichteten Datenchaos. »Na toll...«, murrte er. »Und ich bin mal wieder der Dumme, der das hier aufräumen darf...« =============================== XD Sieht ganz so aus, als hätte Zyadah die AK, was ich in der Situation leider nicht ändern lässt. Ja, das Kapitel war sozusagen ein kleiner Füller. Breaki durfte sich als Detektiv betätigen, auch wenn er noch nicht dort ist, wo er hinwill. Im nächsten Chapter wird das Tempo etwas angezogen, denn „Die Hard“ ist jetzt in der Halbzeit. Ihr dürft also gespannt sein! Bis demnächst! Venka Kapitel 11: Somehow connected...? --------------------------------- Hallöchen! Wisst ihr noch, wer ich bin? Schwer zu sagen, nachdem ich euch vier ganze Monate habe warten lassen... Aber ich habe mit dem Mittelteil dermaßen schwer getan... Ich möchte an dieser Stelle etwas klarstellen: Erstens: Ich habe nicht vor, Rockman hier als Nichtskönner darzustellen. Aber sein ultimatives Programm hat er bei der Erschaffung von Breakman einfach eingebüßt und ein absoluter Überflieger soll und kann er nicht sein. Ich orientiere mich bei seinen Wesenszügen mehr an den Manga als an der Serie wo er zum Schluss der Übergott war und keiner ihm mehr was konnte. Sorry, aber diese Entwicklung mag ich an ihm nun mal nicht. Zweitens: B’t sind keine Erfindung von mir sondern von Masami Kurumada und ich vergöttere diesen Manga einfach. Als ich sie hier eingebaut habe, habe ich den Stärkeunterschied zwischen B’t und Menschen bei Kurumada genommen und diesen etwas abgeschwächt, so dass B’t und Navi vom Kräftelevel näher zusammenrücken. B’t sind Perfektion, aber dadurch auch extrem gefährlich. Im Klartext heißt das: Kein Navi kann ein B’t im Alleingang besiegen. Selbst Rockie und Breaki müssten in den BeastOuts zusammen arbeiten um eine Mashou-Klasse zu bezwingen. So genug Hintergrundgelabere! Hiermit eröffne ich das neue Kapitel! Eure Venka PS: Wer Fehler findet, der soll sie mir bitte mitteilen! - Ich bessere das dann aus. Ihr wisst ja: Nobody is perfect. ^.~ PPS: Wie immer gilt: »...« steht entweder für die Sprache der B't, wenn eins anwesend ist oder für die Sprache der Menschen wenn diese sich mit den Navis unterhalten (oder umgekehrt) "..." steht für die Sprache der Navis/Menschen unter sich \\...// beziehungsweise //...\\ steht für die Sprache der Menschen, wenn B't und Navi anwesend sindFreund oder Feind? ===================================== Somehow connected...? Etwas weniger als eine halbe Stunde nachdem er sein Zimmer aufgrund der Alarmmeldung seitens Netto verlassen hatte, stoppte der junge Vizepräsident sein Motorrad vor der Zentrale von IPC. Das große Gebäude lag fast vollkommen im Dunklen und nur wenige noch erleuchtete Fenster in Höhe der Etage, auf sich die Versammlungsräume befanden, deuteten darauf hin, dass das Reinigungspersonal noch dabei war, die letzten Spuren des Meetings zu beseitigen. Sobald er den Motor der Maschine abgestellt hatte und von selbiger gestiegen war, öffneten sich an einem seitlich am Straßenrand parkenden Kleinwagen die Türen. "Wartet ihr schon lange?", wollte Enzan von seinen beiden Freunden wissen, kaum dass diese die Straße überquert hatten und vor ihm standen. Netto schüttelte den Kopf. "Nein wir sind auch erst vor ein paar Minuten hier angekommen.", gab er zurück. "Aber auf die Art hatten wir Zeit uns ein bisschen zu unterhalten." "War eure Unterhaltung arbeitstechnischer oder privater Natur?", wollte Enzan wissen. Der Brünette lächelte und küsste seinen Freund sanft auf die Wange. "Keine Eifersucht bitte. Natürlich war die Unterhaltung rein arbeitstechnisch. - Wofür hältst du mich denn?" Enzan hob eine Augenbraue. "Ich weiß es nicht? - Sag du es mir.", gab er zurück, doch es gelang ihm nur noch einen Augenblick lang, seine Maske aufrecht zu erhalten, bevor er seinen Freund anlächelte. Laika beobachtete seinerseits die Interaktion seiner beiden Freunde und Arbeitspartner nur halb interessiert. Er war es gewohnt, dass sich die beiden ab und an kabbelten und auch ihre wahre Beziehung zueinander war für ihn kein Geheimnis. Schließlich waren die drei die besten Freunde und so war es für ihn auch reine Gewohnheitssache, dass er sich ab und an anhören musste, einer der beiden Liebenden hätte es auf ihn abgesehen, nur um seinen Partner eifersüchtig zu machen. Dennoch war er sich der eigentlichen Situation deutlich bewusst und er hielt es für angebracht, die Aufmerksamkeit der beiden Verliebten wieder auf das eigentliche Problem zu lenken. "Ich will euch ja wirklich nicht stören, aber wir sind nicht hier um uns über Beziehungsprobleme zu unterhalten. Sollte ich diesbezüglich etwas verpasst haben, würde ich mich an dieser Stelle gern ausklinken." Das genügte um die beiden anderen jungen Männer wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Enzan nickte knapp und sein Gesichtsausdruck wandelte sich wieder zu dem harten Ausdruck, den es meistens zeigte, wenn eine Auseinandersetzung anstand. "Wir nehmen am besten den Seiteneingang. Kommt mit!" Nur ein paar Augenblicke später standen die drei im Keller vor dem Server, auf dem die kompletten Daten der virtuellen Stadt hinterlegt waren. Mit ein paar raschen Tastenkommandos verschaffte sich Netto einen kurzen Überblick über das inzwischen angerichtete Chaos. "Wie sieht es aus?", wollte Enzan wissen. "Im Moment ist Loreso im Zentrum der Stadt und die Lycaonen in den umliegenden Straßenzügen verteilt. Wenn wir unsere Navi also zunächst auf den umliegenden Häusern postieren, dann haben wir sowohl die Überraschung auf unserer Seite als auch die Chance dass wir die BeastOuts so schnell als Möglich zum Einsatz bringen können." "Und wenn das nicht so klappt, wie du es dir grade vorstellst, was machen wir dann?", war die beinahe zu erwartende Rückfrage seitens Laika. Er war durch seine militärische Ausbildung einfach gewohnt, dass jeder Schritt geplant wurde und das hatte er auch in den Jahren der Zusammenarbeit mit Netto und Enzan nicht ablegen können. Netto zuckte mit den Schultern. "Dann werden wir uns wohl was anderes einfallen lassen müssen... – Und mal ehrlich: Auf den Kopf gefallen waren wir noch nie." ~ * Breakmans PoV * ~ Kaum dass wir von unseren NetOps in das System der virtuellen Stadt eingeklinkt worden waren, landeten wir auf den Dächern dreier Hochhäuser, welche den Hauptplatz säumten. Von da aus konnten wir nicht nur den Greifen in der Stadtmitte sehen, sondern wir hatten auch einen sehr guten Blick auf die Lycaonen, die jetzt in den halb zerstörten Straßenzügen herumstreunten, fast so als würden sie auf etwas warten. Genau genommen war das auch der Fall denn Loreso wusste genau, dass wir seinen Angriff auf die Stadt nicht einfach so hinnehmen würden. Irgendwie war uns klar, dass es sich dabei um eine Falle handeln musste und dass der Greif fest damit rechnete, dass wir seiner sprichwörtlichen Einladung folgen würden, aber reagieren mussten wir auf den erneuten Überfall auf die Stadt einfach. Ein kurzer Blick zu meinen beiden Freunden und jeder wusste vom Anderen, was dieser gerade dachte. Denn jetzt waren wir an der Reihe. ~ * Normal PoV * ~ BeastOut... Unter normalen Umständen bedeutete dies, dass ein Navi sein "inneres Tier" herausließ und seine Kraft im Kampf so um mehr als 100% steigern konnte. Allerdings war ein Verlust der Kontrolle durch den Op nur einer der vielen negativen Nebeneffekte, die der konventionelle BeastOut hatte. Bei Rock und Breakman ging das allerdings noch eine Stufe weiter, denn sie hatten jeder einen Pakt mit einem der Cyberbeasts geschlossen und der daraus resultierende Kraftanstieg stellte sogar Techniken wie die Style-Changes, die Rockman früher schon anwenden konnte, weit in den Schatten. Genau genommen waren die Style-Changes schon viel früher Vergangenheit gewesen. Die Soul-Unisons hatten sie abgelöst, doch auch sie wurden kaum noch angewandt, da es Rock permanent daran erinnerte, dass ihm der von ihm so geliebte Navi seine Seele für die Vereinigung gegeben hatte, kurz bevor er für immer in der Dunkelheit verschwunden war. Jetzt, ein paar Jahre später waren die BeastOuts die Technik aller Techniken. Allerdings hatten sie zwei entscheidende Nachteile: sie funktionierten nur, wenn zwischen dem Navi und seinem Op eine stabile Verbindung bestand und es gab bisher lediglich zwei Navis, die diese Technik anwenden konnten, ohne dabei komplett den Verstand zu verlieren. Zwar waren auch sie durch ihre Ops nur noch bedingt kontrollierbar und akzeptierten keine BattleChips mehr, aber sie drehten nicht völlig ab sondern behielten ihren klaren Verstand. In einem Augenblick wie diesem waren die mächtigen Verbündeten die einzige Chance, das Blatt zu wenden und die virtuelle Stadt vor dem erneuten Überfall eines B’t zu schützen. Rockman war der erste, der das in sich versiegelte Beast freiließ. Ausgehend von dem Symbol auf seiner Brust brach die Energie des Wolfsbeasts Greigar aus dem schlanken Körper hervor und formte, begleitet von einem lang gezogenen Heulen einen Wolf aus purer, grünlich leuchtender Energie. Nur einen Augenblick später löste sich die Lichtgestalt wieder auf und vereinigte sich erneut mit ihrem Wirt. Mit einem Aufbrüllen befreite sich Rockman nun in seiner Beastgestalt aus dem Licht. Nun war es an Breakman, seinerseits das in ihm versiegelte Beast freizulassen. Ein kurzer Blickwechsel zu Searchman und ein Nicken seitens des grünen Navis war das eindeutige Zeichen dafür, dass er genug Zeit hatte, um sich mit Falzar zu vereinigen. Wie sie es trainiert hatten, beobachtete Laikas Navi die Bewegungen des Gegners mehr als genau, auch wenn er genau wusste, dass er im Notfall nur mit einigen ablenkenden Warnschüssen von Nutzen sein konnte, aber das sollte genügen, damit seine beiden Kameraden ihre stärksten Techniken anwenden konnten. Mit einer gewissen Faszination beobachtete Searchman, wie sich der mächtige Phoenix mit einem herrischen Schrei hinter Breakman materialisierte und schließlich mit seinem Wirt fusionierte. Doch noch immer reagierte Loreso nicht, obwohl er beide Beasts definitv bemerkt haben musste. Das schienen auch die NetOps so zu sehen. \\Das gefällt mir nicht... – Jungs, seid vorsichtig!//, warnte Enzan die beiden Navi. „Wir doch immer! – Bereit, Rock?“ „Immer doch!“ „Bereit oder nicht, du mythologische Missgeburt! – Jetzt kommen wir!“ Gewandt sprangen beide vom Dach, auf dem sie standen, herunter. Nahezu gleichzeitig landeten beide auf dem Hauptplatz der digitalen Stadt. Augenblicklich tauchten wie von Zauberhand auch die Lycaonen wieder auf und riegelten den Platz ab, indem sie alle vom Hauptplatz abgehenden Straßen verstellten. Ein Entkommen gab es nunmehr nur durch die Luft und nur Breakman konnte fliegen. »Na endlich... – Und ich hatte schon gedacht, ihr wollt euch den ganzen Tag da oben auf den Dächern verstecken...« ‚Eine Falle...’, schoss es Searchman durch den Kopf. „Na das war ja so was von klar...“, murrte Rock. »Wenn euch das so klar war, warum seid ihr dann erst gekommen?«, wollte der Greif wissen und es klang in gewisser Weise neugierig. „Weil wir dir jetzt mal zeigen, was wir wirklich drauf haben!“, gab der blaue Navi zurück »Nur zu, junge Freunde, ich bin sehr gespannt darauf, was ihr mir bieten werdet...«, gab das Wesen zurück, bevor es sich abstieß und mit seinen mächtigen Schwingen einen gewaltigen Luftwirbel erschuf. »Luftlose Zone!« ~ * Rockmans PoV * ~ Mich hatte das gute Gefühl, dass ich bis dahin von unserer Mission gehabt hatte bereits verlassen, als ich mitbekommen hatte, dass Loreso uns während unserer Transformation zu ignorieren schien. Trotzdem war ich noch immer davon überzeugt gewesen, dass wir es schaffen konnten, wenn wir uns nur genug anstrengten. Doch in dem Moment, in dem Loreso uns mit dieser unheimlichen Gelassenheit angesprochen hatte, wusste ich, dass der Greif zumindest der Ansicht war, uns Beiden deutlich überlegen zu sein. Mit einem raschen Sprung zur Seite brachte ich mich vor den Auswirkungen seines Schwingenschlages in Sicherheit und ich wusste, dass ich es nur meinen durch Greigar gesteigerten Reflexen verdankte, dass ich aus der Situation einigermaßen heil wieder rauskam. Breakman hatte, soweit ich sehen konnte, weniger Glück. Der Luftwirbel fuhr ihm unter die Schwingen, hebelte ihn aus und schleuderte ihn auf dem Rücken zu Boden. Zwar war er rasch wieder auf den Beinen, doch nun befand er sich inmitten einer Gruppe Lycaonen, die ihn nicht gerade freundlich begrüßten. Aber er hatte immer noch Falzar und so sollte er damit eigentlich spielend fertig werden. Was mich allerdings stutzig machte, war die Tatsache, dass sich unsere Ops nicht zu Wort meldeten. Es konnte denen ja schlecht sonstwo vorbeigehen, dass Breakman grade allein gegen fünf Gegner stand und sich Loreso nun mir zuwandte. Searchman konnten wir in dem Fall vergessen, der hätte kaum eine Chance gehabt, also hielt er sich lieber raus. Dann jedoch geschah etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mein BeastOut löste sich auf und ich wusste, dass ich mit einem Schlag ziemlich tief in Problemen steckte. Ohne Greigar brauchte ich es gegen Loreso gar nicht erst versuchen. »Eure BeastOuts sind ohne jeden Zweifel mächtig... – Doch ohne Verbindung zu euren Ops könnt ihr sie nicht einsetzen... – Da meine Luftlose Zone die Verbindung zu euren Ops unterbricht, bin ich dieses Problem los...« Leider wusste ich genau, dass der Greif recht hatte. Brach die Verbindung zu unseren Ops, lösten sich die BeastOuts ein paar Sekunden später auf. Und genau das war gerade passiert. »Also wollen wir doch mal sehen, was ihr ohne eure mächtigen Verbündeten so drauf habt...« Der auf diese Worte folgende Angriff kam rasch und ich wunderte mich noch, dass ich es trotz allem geschafft hatte, den scharfen Klauen ein weiteres Mal auszuweichen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Searchman meinem Bruder zu Hilfe kam, da dieser mehrere Gegner vor sich hatte, zwang mich dann aber wieder, Loreso genau zu beobachten, dessen nächste Attacke gleich darauf folgte. Mehr als meinen Buster und mein Standartschwert hatte ich zur Verteidigung nicht, denn keine Verbindung zu Netto hieß auch keine Battlechips. Und ich konnte mir an den Fingern einer Hand abzählen, dass meine Kraft nicht lange genug reichen würde, um Loreso niederzuringen. Wenn nicht ein Wunder geschah, waren wir alle drei erledigt. Offenbar ließ ich mich durch meine eigenen Gedanken zu sehr vom Wesentlichen ablenken. Ich hatte den Angriff nicht einmal kommen sehen. Ich spürte nur noch, wie sich die rechte Klaue Loresos um meine Schultern legte und ich brutal vom vollen Gewicht des mächtigen B’t zu Boden gerissen wurde. »OK kleiner Navi... – Zeit, auf Wiedersehen zu sagen...« ~ * Normal PoV * ~ Rockman fror. Er war in einer nahezu ausweglosen Situation. Breakman und Searchman waren noch immer mit den Lycaonen beschäftigt und da Loreso ihn mit seiner einen Klaue zu Boden drückte, war es unmöglich sich selbst zu befreien ganz zu schweigen davon, den beiden Anderen irgendwie zu helfen. Der blaue Navi schloss die Augen um nicht sehen zu müssen, was auf ihn zukam, als Loreso seine andere Klaue zuschlagbereit erhob. "Na toll...", murmelte der blaue Navi resigniert.“Sieht so aus, als wäre es das mal wieder für mich..." Doch soweit zuzuschlagen, kam der riesige Greif nicht. Man hörte zuerst nur das Donnern schwerer Hufe auf dem digitalen Boden, dann konnte man einen silberweißen Blitz sehen und im nächsten Moment rammte X seinen gehörnten Kopf aus vollem Galopp heraus in die Flanke des Greifen. Von der Wucht des Hiebs in seinem ohnehin nicht unbedingt sicheren Stand erschüttert wurde Loreso förmlich von seinem Opfer heruntergeschleudert, war aber trotz einer heftigen Landung auf der Flanke rasch wieder auf seinen Beinen. Doch auch X war nicht untätig. Noch während sein Reiter gewandt von seinem Rücken glitt und neben dem immer noch am Boden liegenden Rockman in die Knie ging, stieß sich das Kirin ab und bezog vor Loreso Position um sich dessen nun mehr als offensichtlicher Herausforderung zu stellen. »Abtrünniger Reishou!«, zischte der Greif hasserfüllt. »Glaubst du längst veralteter Prototyp denn wirklich, dass du gegen mich, der ich zur neuesten Generation der B't gehöre, eine reelle Chance hast? Ich werde dich in deine Bits und Bytes zerlegen!« »Starke Worte... - Aber kannst du ihnen auch Taten folgen lassen?«, war X's gelassen klingende Antwort. »Das wirst du gleich sehen!«, war die aufgebracht klingende Antwort woraufhin Loreso sich vom Boden abstieß und mit ausgefahrenen Klauen auf sein augenscheinliches Opfer zuschoss. ~ * Rockmans PoV * ~ Eigentlich hatte ich mich mit meinem Ende schon abgefunden. Denn während ich Loreso auf dem Hals hatte, waren meine beiden Kameraden damit beschäftigt, sich eine nicht unerhebliche Menge von Lycaonen vom Leib zu halten. Wie hätte ich denn erwarten können, dass mir in dieser Situation einer der beiden zu Hilfe kam? Als aber noch während ich den mein leben beendenden Hieb erwartete, plötzlich der Druck auf meinem Brustkorb nachließ und ich hörte, wie etwas Schweres auf den Boden aufschlug, stutzte ich. Eine Stimme ließ mich meine Augen wieder öffnen. "Bist du OK?" Sie war rau, fast so als würde sie nicht oft dazu benutzt werden, Gefühle wie Besorgnis auszusprechen. Dennoch war sie mir irgendwie vertraut, auch wenn ich nicht sofort einordnen konnte, woher ich sie kannte. "Ja, geht schon...", gab ich zurück und richtete mich dann auf. Im nächsten Moment blickte ich in ein paar saphirblauer Augen, die halb unter schwarzgrauen Haaren verschwanden und ich wusste sofort, wen ich vor mir hatte: Shadow, den geheimnisvollen Reiter von X. Aber wieso half er mir? Normalerweise hielten sich er und sein B't doch eher aus unseren Kämpfen heraus. Sie griffen nur ein, wenn... "Meinetwegen?", fragte ich ihn leise. "Du bist nur dazwischen gegangen, weil ich..." Wieder war ein Nicken die Antwort. "Bist du verletzt?", wollte er dann wissen. Ich schüttelte den Kopf, nachdem ich meinen Körper kurz durchgecheckt hatte. "Nein, mir ist nichts passiert." Shadow nickte leicht. "Gut...", begann er, doch im nächsten Augenblick entfuhr ihm ein gequält klingender Laut und seine Hand zuckte in seinen Nacken. Jetzt war es an mir, mir um ihn Sorgen zu machen. "Shadow? - Bist du in Ordnung?" Die erste Reaktion, die ich bekam, war ein Kopfschütteln. "Was ist... - ...mit X?", keuchte er schließlich. Suchend blickte ich mich um und konnte das große Kirin sehen, doch was genau ich sah, ließ mich meine Augen weiten. Loreso hatte es tatsächlich geschafft, X in arge Bedrängnis zu bringen. Er stand auf den Hinterbeinen und während er seinen Gegner mit seiner rechte Klaue festhielt, hatte er sich mit seinem kräftigen Schnabel in der Nackenpanzerung des Reishou festgebissen und umklammerte mit der rechten Klaue dem Kopf des B't. Allerdings schien Shadow die Schmerzen seines Reittiers zu teilen, so dass die unangenehme Lage, in der X sich befand, für ihn noch schmerzhafter war. "Na warte du Miststück!", knurrte ich. "So geht es nicht! Da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden! - Netto? - Kannst du mich hören? - Netto?" \\...hr ...er we...ger...//, war die bruchstückhafte Antwort. Aha... – Die Verbindung war also nur extrem geschwächt, stand aber noch. "Gut! - Pass auf! Versuch nicht länger, die Verbindung wieder herzustellen! - Benutz das neue Programm, was du vorhin noch auf das PET geladen hast!" \\A...r...// "Kein aber! Das könnte unsere letzte Chance sein!" \\OK... I... ...de es ver...chen...// ~ * Normal PoV * ~ Irritiert blickten Enzan und Laika Netto an. Bisher hatte der Sohn eines der genialsten Navi-Wissenschaftler versucht, die zusammengebrochene Verbindung zwischen den PETs und der virtuellen Stadt wieder herzustellen, nun aber wandte er sich von der Konsole ab und richtete sein PET auf einen anderen Rechner aus. "Was wird das?", wollte Laika wissen. "Ich erklär's euch später. - Laika, ich brauche sofort sämtliche Daten über Loreso. - Größe, Gewicht, Kampfparameter und so weiter! - Klink dich über das hiesige Netzwerk in die Cylabs ein und bitte Max um Hilfe. Sie hat Zugriff auf den Teil des Servers, wo die Daten abgelegt sind." "Gemacht!", gab der Grünhaarige in seiner gewohnt militärischen Art zurück und wenn man seine Bewegungen zu deuten wusste, merkte man rasch, dass er sich nur mit Mühe davon abgehalten hatte, vor Netto zu salutieren. "Enzan... - Meinst du, du bekommst die Sendeanlage über dem Hauptplatz von NetCity in den Griff?" "Sicher, aber was willst du damit?" Nettos Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. "Wenn alles klappt, werden wir Loreso mit dem Programm, das ich entwickelt habe, eine Lektion erteilen, die er so schnell nicht vergisst!" =============================== Und ich mach hier mal wieder Schluss... Ich hoffe, dass ich das nächste Kap schneller onbringen kann. Bis dahin dann! Venka Hosted by Animexx e.V. 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