Amnesie von Yuri91 (Wenn man sein Leben vergisst...) ================================================================================ Kapitel 20: Ein neuer Tag beginnt --------------------------------- „Wo gehst du noch mal hin?“ fragte Itachi, während er im nackt im Bett lag und Sakura zu sah, wie sie sich gerade anzog. „Hörst du mir überhaupt zu?“ fragte Sakura lächelnd und zog sich ein rotes Top über den Kopf. „Ich habe es dir doch eben erzählt, wo ich hingehe.“ „Ich weiß, aber ich war zu sehr von diesem reizenden Anblick abgelenkt.“ Ein anzügliches, aber dennoch charmantes Grinsen, huschte über Itachis Gesicht. Auf eine Antwort wartend, machte es sich Itachi ein wenig bequemer auf dem Bett, sein Blick war weiterhin auf die nur halb angezogene Kunoichi gerichtet. Seufzend suchte Sakura in ihrem Schrank nach einem weißen, kurzen Rock. Nachdem sie mit dem Gefunden sich wieder zu Itachi umdrehte, zog sie ihn an, während sie ihm antwortete. „Ich muss zu Tsunade. Ich gebe meinen Bericht ab und habe heute auch noch den jährlichen Gesundheitscheck. Daher wird es wohl etwas länger dauern als sonst. Du wirst doch nichts anstellen?“ Mit schief gelegtem Kopf und einem skeptischen Blick bedachte Sakura den Uchiha. Dessen Grinsen wurde dabei nur noch breiter. „Keine Angst. Ich werde mich benehmen und das Haus nicht verlassen. Und natürlich werde ich niemanden ins Haus lassen.“ Sakura wusste, dass sich das Letzte auf Sasuke bezog. Auch sie hatte darauf angespielt, wusste sie doch nicht, ob der jüngere Uchiha hier auftauchen würde. Wenn sie nicht da war, konnte schließlich sonst was passieren. „Gut, ich muss mich beeilen.“ Gerade wollte Sakura das Zimmer verlassen, als Itachi aufgesprungen war. Sie wusste immer noch nicht wirklich, woran sie war. Für sie waren sie zusammen, aber noch immer hatte sie Angst, dass Itachi sie jeden Moment verlassen würde. Wenn sie nach Hause kam und er war nicht mehr da, was würde sie dann nur machen? „Hast du nicht noch etwas vergessen?“ fragte Itachi leise an ihrem Ohr. Ein Schauer überkam Sakura, während innerlich ein Feuer in ihr aufloderte. „Was denn?“ fragte Sakura scheinheilig und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen. „Das hier.“ Sakura sackten beinahe die Beine weg, als Itachi sie an sich zog und hingebungsvoll küsste. Ihr schwirrte der Kopf, als seine Lippen wieder ihre verließen. Nach mehr gierend, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und versuchte Itachis Lippen zu berühren. Doch lachend entzog sich der Uchiha ihrem Versuch. „Ich dachte, du kommst noch zu spät“, meinte er nur gut gelaunt, gab Sakura noch einen kurzen Kuss auf die Stirn, ehe er sie aus dem Zimmer schob. „Viel Spaß, Schatz.“ Sakuras Herz machte bei diesem Wort einen großen Hüpfer. Vielleicht lag es auch noch daran, dass sie Itachi gerade mal wieder nackt gesehen hatte. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht ging Sakura hinunter in die Küche, packte sich dort ihren Bericht, der auf dem Küchentisch lag und machte sich daran das Haus zu verlassen. Die Sonne schien warm auf Sakuras Haut. Das Wetter entsprach ihrer momentanen Stimmung. Es war einfach wunderbar. Mit einem Dauergrinsen im Gesicht machte sich Sakura auf den Weg zu Tsunade. An Sasuke konnte sie kaum einen Gedanken verschwenden. Dafür war sie zu gut gelaunt. „Guten Morgen Sakura“, wurde sie von Tsunade begrüßt, die ausnahmsweise einmal keinen Kater am frühen Morgen hatte. Ohne lange zu warten, überreichte Sakura der Hokage den Bericht. „Bitte schön.“ „Ah, danke.“ Interessiert blätterte die Hokage in den Unterlagen herum, nach einem kurzen Moment jedoch legte sie diese beiseite und widmete sich wieder der Kunochi ihr gegenüber. „Anscheinend benimmt er sich ja. Bist du bereit für die Untersuchung?“ „Ja, wobei ich bezweifle, dass mir irgendetwas fehlen wird.“ Lächelnd führte Tsunade Sakura in einen der vielen Behandlungsräume, während sie auf dem Weg erklärte: „Du weißt doch, reine Kontrolle.“ Auf einem dieser unbequemen harten Stühle saß Sakura und wartete darauf, dass Tsunade die letzten Tests auswertete. Normalerweise wurden die Untersuchungen von Medic-nins durchgeführt, aber als Schülerin der Hokage stand Sakura ein besonderes Privileg zu. „Ich bin gleich so weit. Nur noch zwei Tests“, bemerkte Tsunade kurz, als die Sakuras Blicke sah, die immer wieder zur Uhr wanderten. Ihr kam es vor, als würde sie auf heißen Kohlen sitzen. Sie wollte zu Itachi zurück. Am liebsten jetzt sofort. „So, also“, begann Tsunade, drehte sich Sakura zu und begann die ganzen Unterlagen durchzulesen. Noch während sie las, stutze sie, ihr Gesichts Ausdruck war irritiert. „Sakura“, begann die Blondine langsam, den Blick feste auf Sakura geheftet. „Was,…was ist los?“ fragte die Kunoichi, während sie langsam Unbehagen überkam. Tsunades Blick gefiel ihr ganz und gar nicht. „Ich befürchte, du kannst für mehrere Monate keine Missionen übernehmen und musst in den Innendienst versetzt werden.“ Immer weiter stieg Sakuras Angst an. Sie wusste einfach nicht, was los war und Tsunades Andeutungen gefielen ihr überhaupt nicht. Hatte sie etwa eine schlimme Krankheit? „Tsunade-sama, bitte. Was ist los?“ Ein kleines Lächeln huschte über Tsunades Gesicht. „Keine Angst, es ist nichts schlimmes. Hoffe ich zumindest. Du bist schwanger.“ Der Kinnladen fiel Sakura hinunter, mit weit aufgerissenen Augen starrte Sakura Tsunade an. Ihr Gehirn weigerte sich diese Information aufzunehmen. Das konnte einfach nicht sein. Sie konnte doch nicht schwanger sein! Ihr Gedanken überschlugen sich. Es waren jetzt fast zwei Monate, seitdem sie das erste Mal mit Itachi geschlafen hatte. Und natürlich unverhütet. Wie hatte sie nur all die Zeit so dumm sein können, sich keinen Trank oder ähnliches zu machen, damit eben dies nicht geschah. Sie war so dumm gewesen! „Sasuke wird sich sicherlich freuen, da doch jetzt endlich der Uchiha Clan wieder Zuwachs bekommt. Herzlichen Glückwunsch.“ Tsunades Worte waren aufrichtig und gut gemeint, aber für Sakura waren sie die Hölle. Sie wusste nicht einmal, von wem das Kind war! Sie hatte mit beiden Uchihas geschlafen gehabt. Und sie hatte sich für Itachi entschieden, auch wenn Sasuke noch nichts davon wusste. „Seit…wie lange?“ brachte Sakura nach einer Weile stockend hervor. Sie konnte es selbst nicht sagen, wie auch? Ihre Periode war schon immer unregelmäßig gewesen. Von daher hatte sie sich nicht groß gewundert, dass sie seit einer Weile ausblieb. „Warte einen Moment.“ Tsunade dachte kurz nach, rechnete nach, sah immer wieder in ihre Unterlagen, bis sie zu einer Antwort ansetzte. „Wenn ich richtig gerechnet habe, bist du in der 6. Woche schwanger. Kommt das hin, was den Geschlechtsverkehr angeht?“ Mit blassem Gesicht nickte Sakura nur. Sollte sie jetzt erleichtert sein, dass Sasuke somit nicht der Vater war? Aber was würde Itachi zu dieser Neuigkeit sagen? Wie hoch wahr wohl die Wahrscheinlichkeit, dass er es gut auffassen würde, schließlich wollte er immer noch Konoha schnellstmöglich verlassen. Und Sasuke…Daran wollte Sakura jetzt lieber nicht denken. Damit konnte sie sich auch später befassen. „Sakura, ist mit dir alles in Ordnung?“ Besorgt ruhten die braunen Augen auf Sakura, diese nickte nur. „Kann ich bitte gehen?“ bat die Kunoichi und verließ so schnell wie möglich das Gebäude, nachdem sie die Erlaubnis bekommen hatte zu gehen. Sollte sie jetzt nach Hause gehen oder lieber erst noch planlos durch Konoha laufen, um ein wenig nachzudenken? Den Tränen nahe und völlig konfus lief Sakura einfach durch die Gegend. Ihr fiel überhaupt nicht auf, dass sie vor ihrer Haustür stand. Ihr Unterbewusstsein hatte sie nach Hause geführt. Sie musste endlich ihren Tränen freien Lauf lassen, aber unter keinen Umständen wollte sie dies vor Itachi machen. Während Sakura noch verzweifelt nachdachte und sich nicht entscheiden konnte was sie machen sollte, wurde ihr diese Entscheidung abgenommen. „Sakura, was ist los?“ Fragend stand Itachi an der Tür. Anscheinend hatte er ihr Kommen bemerkt und war nun besorgt, da Sakura noch immer ziemlich blass war. Ohne eine Erklärung abzugeben, stürmte sie an Itachi vorbei ins Haus, direkt ins Bad, in das sie sich einschloss. Die Tränen konnte sie nicht länger zurückhalten. Hemmungslos begann Sakura zu weinen, vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie war völlig durcheinander, von den unterschiedlichsten Gefühlen hin und her gerissen. Auf der einen Seite war sie glücklich. Die Aussicht, ein Kind zu bekommen, war gar nicht einmal so erschreckend. Schon jetzt freute sie sich darauf. Die Muttergefühle kamen bereits in ihr auf. Doch auf der anderen Seite hatte sie große Angst davor. Wie sollte sie ein Kind groß ziehen? Und müsste sie dies alleine machen oder hatte sie Itachi, der ihr zur Seite stand? Und da kamen die Sorgen und Ängste wieder, dass Itachi sie sitzen lassen würde und von Sasuke konnte sie auch keine Unterstützung erwarten, schließlich hatte sie ihn betrogen und hintergangen und war von seinem verhassten Bruder schwanger. Und das sie von Itachi schwanger war, war nur mehr als offensichtlich, da sie mit Sasuke erst vor gut zwei Wochen das erste und letzte Mal geschlafen hatte. „Sakura! Was ist los? Mach die Tür auf!“ donnerte auf einmal Itachis Stimme bestimmend durch das Haus und riss die Kunoichi aus ihren Überlegungen. Panisch wischte sie sich mit den Handrücken über Augen und Wangen, um die verräterischen Tränenspuren zu verwischen, auch wenn dies sinnlos war. Schließlich hatte sie laut genug geschluchzt, dass Itachi das einfach nicht hatte überhören können. Doch ihr war auch nicht entgangen, dass seine Stimme nicht so kühl klang wie sonst auch. Vielleicht sollte Sakura ihm jetzt einfach alles erklären, aber dafür müsste sie sich selbst erst einmal beruhigen. „Moment!“ brachte Sakura mit tränenerstickter Stimme hervor. Hektisch stand Sakura auf, spritzte sich Wasser ins Gesicht, damit ihre Augen nicht allzu rot umrandet waren und öffnete schniefend die Badezimmertür. Schnell senkte sie den Kopf, damit Itachi ihr nicht gleich in das verheulte Gesicht sehen könnte. „Sakura, was ist los? Warum weinst du?“ kam sofort die Frage, die Sakura nicht hatte hören wollen. „Ich weine überhaupt nicht“, brachte Sakura mit leicht zittriger Stimme hervor, doch die Tränen waren tatsächlich versiegt. Doch Itachis Antwort war nur ein Schnauben. „Natürlich hast du geweint. Und ich würde jetzt sehr gerne wissen, warum du das getan hast.“ Es war keine Bitte, die Itachi hervor brachte, es war schon eher ein Befehl. Und Sakura wusste, dass Itachi nichts wiederholte und immer sofort eine Antwort verlangte. „Sakura“, brachte Itachi noch einmal hervor, den Blick unverwandt auf Sakura geheftet, die, wann immer sie aufsah, sofort wieder den Blick senkte. „Ich…Ich…“, begann Sakura mehrmals, doch sie konnte sich nicht ausdrücken. Kopfschüttelnd ging sie in ihr Zimmer, dicht gefolgt von Itachi. Sie brauchte noch ein wenig Zeit und die wenigen Sekunden, bis sie in ihr Zimmer kam, reichten dazu, wenn auch nur spärlich. „Ich bin schwanger“, platzte Sakura dann einfach heraus, noch immer konnte sie Itachi nicht ansehen. Doch auch aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Itachi versteifte. „Bitte, was hast du da eben gesagt?“ Die Stimme war kühl und schneidend. Bei seinen Worten zuckte Sakura zusammen. Sie hatte es gewusst. Itachi würde sie jetzt verlassen. Sollte sie sich jetzt die Frage stellen, ob sie das Kind behalten wolle oder die Beziehung zu Itachi aufrechterhalten wollte? „Ich bin schwanger“, brachte Sakura noch einmal kleinlaut hervor. Sie kam sich vor, als hätte sie etwas Schreckliches getan und würde nun darauf warten, dass ihr das Urteil gesagt wurde. „Schwanger“, war alles, was Itachi noch hervorbrachte, bevor er sich kraftlos neben Sakura setzte. Seine Stimme war überhaupt nicht mehr kalt und schneidend, eher erschöpft und voller Unglauben. „Bitte sag etwas“, bat Sakura, versuchte ihre Angst vor seiner Antwort zu verbergen und die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. „Was soll ich denn dazu sagen?“ gab Itachi daraufhin nur zurück. Ein kurzer Blick zu diesem zeigte Sakura, das auch er auf einmal total blass war. Anscheinend war diese Neuigkeit ein Schock für ihn gewesen. Wie für sie. „Hasst du mich jetzt?“ Verdutzt richteten sich die dunklen Augen auf Sakura, ehe er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm und sagte: „Ich könnte dich doch deswegen nicht hassen. Ich liebe dich schließlich.“ Voller Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit hatte er diese Worte gesagt und Sakura glaubte ihm. Sie glaubte ihm jedes Wort. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, seine Worte waren wie eine Erlösung für sie. Und schon wieder traten ihr die Tränen in die Augen. Schluchzend warf sich Sakura an Itachis Schulter. Dieser nahm sie in die Arme, auch wenn er gerade nicht verstand, warum sie schon wieder weinte. „Sakura, es ist ja gut“, versuchte Itachi Sakura zu trösten. In ihm herrschte das reinste Chaos, doch er versuchte es nicht zu zeigen. Jetzt musste er erst einmal dafür sorgen, dass Sakura sich wieder beruhigte. Anschließend konnte er sich mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigen. Doch eine Frage stellte sich ihm, die er nicht länger zurückhalten konnte. „Wann willst du Sasuke von seinem Glück erzählen?“ Mit verweinten Augen sah Sakura den Uchiha an. Tränen schimmerten in ihren wunderschönen grünen Augen. Verwunderung lag darin. „Wieso Glück? Ich bezweifle, dass sich Sasuke sehr darüber freuen wird.“ Irritiert sprach Itachi das aus, was er die ganze Zeit schon dachte. „Natürlich wird er sich darüber freuen, dass er Vater wird und…“ „Halt, Moment, Stop!“ platzte Sakura energisch dazwischen, bevor Itachi noch mehr von seinen Gedanken preisgeben konnte. „Was genau willst du mir gerade sagen?“ „Was wohl? Das du sicherlich jetzt zu Sasuke zurückkehren wirst, damit ihr dann euer Kind großziehen könnt.“ Der Gedanke gefiel Itachi überhaupt nicht. Er wollte nicht, dass Sakura zurück zu seinem Bruder ging. Er hatte sich gerade dafür entschieden, sie ihm nicht zu überlassen, aber das Schicksal machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Itachi, du glaubst das Kind ist von Sasuke?“ fragte Sakura irritiert. „Von wem denn sonst?“ meinte Itachi und merke im selben Moment, wie dumm diese Frage gewesen war. Mit wem hatte Sakura die letzten zwei Monate das Bett geteilt? Mit ihm und nicht mit Sasuke. „Du meinst, dass ist von mir“, meinte Itachi völlig überrumpelt. Als Antwort nickte Sakura nur mit dem Kopf. „Ich habe mit Sasuke nur einmal…als ich wieder weg war und…“, begann Sakura zu erklären und merkte nicht, was sie da so eben gesagt hatte. Erschrocken hielt sie inne und sah entsetzt zu Itachi. Dieser hatte sich versteift und ein undefinierter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. „Du hast, nachdem du von Akatsuki zurückgekehrt bist, erst einmal mit Sasuke geschlafen? Dir ist natürlich nichts besseres eingefallen?“ Selbst ein Blinder mit Krückstock konnte sehen, dass ihre Bemerkung Itachi schwer verletzt hatte. „Nein! Das ist es nicht! Er war mein Freund! Und du warst weg und…“ „Ich war nicht da, in der Tat. Und dann hast du dir deinen Freund geschnappt, da dein Liebhaber ja nicht griffbereit war. Ich habe schon verstanden.“ „Nein, hast du nicht!“ versuchte Sakura verzweifelt die Situation zu retten. „Du hast überhaupt nichts verstanden! Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen! Ich musste doch versuchen, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen!“ „Es tut mir Leid, dass ich dein Leben so durcheinander gebracht habe!“ „Jetzt halt endlich mal die Luft an!“ fuhr Sakura Itachi sauer an, sprang von dem Bett auf und funkelten den Uchiha wütend an. „Du hast keine Ahnung, wie es mir ging. Ich war verzweifelt! Ich bin doch sogar zu dir geschlichen, um dich aus der Gefangenschaft zu retten! Und du hast mich als nur wie Dreck behandelt. Hast gesagt, ich wäre nur ein Zeitvertreib gewesen! Denkst du ich bin stolz darauf, was ich getan habe? Denkst du, es hat mir gefallen? Ich konnte nur an dich denken! Jede Sekunde!“ Die Kiefer fest aufeinander gepresst, war auch Itachi aufgestanden und hatte sich vor Sakura aufgebaut, doch es hatte nur dazu geführt, dass sich Sakura immer weiter erboste und ihm die Situation schilderte. Auch wenn er Verständnis dafür aufbringen konnte, dass sie versuchte ihr Leben wieder zu regeln und Sakura auch irgendwie Recht hatte mit dem, was sie sagte, so fühlte sich Itachi trotzdem betrogen. Auch wenn sie bis dato nur eine rein sexuelle Beziehung gehabt hatten, so hatte er doch bereits die ganze Zeit mehr gewollt. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, er wollte etwas auf Sakuras Worte erwidern, doch auf einmal ging sie in die Knie. Ihre Haare wehten hinterher. Ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle. Die Wut, die in Itachi aufgekommen war, hatte Sorge und Schock platz gemacht. Geschockt ging er ebenfalls in die Knie, wollte Sakura trösten, doch sie schlug nur seine Hand weg. „Lass mich in Ruhe, wenn du es nicht aushalten kannst mit mir zusammen zu sein!“ schrie Sakura den Uchiha an. Von ihrer rüden Geste unbeeindruckt, nahm Itachi Sakura in den Arm. Am Anfang wehrte sie sich noch dagegen, meckerte ihn an, er solle sie endlich in Frieden lassen. Doch am Ende hatte auch Sakura ihre Arme um Itachis Mitte geschlungen und ließ ihre ganzen Gefühle, die sich in den letzten Wochen angestaut hatten, endlich freien Lauf. Es war Abend, als Itachi und Sakura über einige wichtige Dinge geredet und geklärt hatten. So waren sie am Ende zu dem Schluss gekommen, dass sie zusammen das Kind großziehen wollten, wenn Tsunade ihn nicht vorher doch noch hingerichtet hatte. Auch sollte Sakura bald Sasuke die Situation erklären. Auch wenn sich Itachi noch immer etwas betrogen fühlte, konnte er nicht ewig darauf herumreiten, schließlich waren sie zu dem Zeitpunkt nicht zusammen gewesen. Was Itachis Ansichten über Konoha angingen und das er sich hier eingesperrt fühlte, hatten sie nicht geredet. Er hatte es erst gar nicht dazu kommen lassen. Jetzt lagen Sakura und Itachi aneinandergekuschelt auf dem Sofa, das Abendessen stand vor ihnen. Gerade hatte Itachi geglaubt, sie hätten das Schlimmste hinter sich, als es auf einmal an dem Fenster im Wohnzimmer klopfte. Überrascht wandten sich Sakura und Itachi dem Fenster zu. Mit weit offenen Augen sah Sakura die vier Gestalten an. Itachi neben ihr versteifte sich. Die blonden, roten, weißen und blauen Haare standen im starken Kontrast zu der Dunkelheit, die draußen herrschte. „Was machen die denn hier?“ fragte Sakura erstaunt, sprang jedoch schnell auf, um die vier Nuke-nins ins Haus zu lassen. Nachdem diese durch das Fenster geklettert waren, hatten Deidara und Kisame Sakura erst einmal überschwänglich begrüßt. Noch immer recht perplex, bot Sakura ihnen allen etwas zu Trinken an, was diese nur allzu gerne annahmen. Sakura war in der Küche, als Itachi das Wort an die Akatsuki Mitglieder richtete. „Was habt ihr hier zu suchen?“ „Wir wollen dich hier rausholen! Ist zwar eine interessante Art gefangen gehalten zu werden, aber ein Gefangener bist du trotzdem“, antwortete Kisame. „Wir sind hier um dich zu retten, Itachi“, erklärte Deidara weiter. „Am Besten brechen wir gleich wieder auf. Ich denke, Sakura kann mitkommen. Vorübergehend versteht sich.“ Mit kalten Blick sah Itachi Sasori an. Dieser erwiderte den Blick unbeeindruckt. „Sasori no danna! Sei doch nicht gleich so gemein!“ schmiss Deidara ein, doch unter dem bohrenden Blick des Rothaarigen verzog sich dieser schnell mit einem gemurmelten Kommentar in die Küche. „Deidara, was habt ihr hier nur zu suchen? Es ist doch viel zu gefährlich für euch!“ Grinsend sah der Angesprochene Sakura an, die die Getränke vorbereitete. Lässig, wahrscheinlich um cool zu wirken, erklärte der Nuke-nin: „Wir sind hier um Itachi zu befreien!“ Entsetzten breitete sich auf Sakuras Gesicht aus. Bei diesem Ausdruck versuchte Deidara sie schnell zu beruhigen. „Du kannst gerne mitkommen! Ganz bestimmt! Auch wenn Sasori no danna ein wenig barsch dabei ist, so hat bestimmt niemand etwas dagegen, wenn du auch wieder mitkommst!“ Ungläubig schüttelte Sakura den Kopf. „Ich kann nicht“, gab sie nur leise von sich, ehe sie die Getränke nahm und in das Wohnzimmer zurückkehrte. Es war so offensichtlich, was nun passieren würde. Itachi würde mitgehen, sie würde hier bleiben. Sie wollte keine Nuke-nin werden, erst recht nicht, wo sie jetzt schwanger war. Doch sie konnte Itachi nicht zwingen bei ihr zu bleiben. Sie würde ihn gehen lassen und das war es. Noch völlig in Gedanken versunken, stellte Sakura die Getränke ab. Sie bekam erst gar nicht mit, das eine hitzige Diskussion ausgebrochen war. Kisame und Deidara versuchten verzweifelt Itachi von etwas zu überzeugen, Hidan trank genüsslich und Sasori lauschten allem nur. Erst als ihr Name fiel, tauchte Sakura aus ihrem tranceartigen Zustand auf. „Ich werde Sakura nicht zurück lassen.“ „Das sollst du doch auch gar nicht. Wenn Sakura will, kann sie mitkommen. Du musst nicht auf das hören, was Sasori sagt“, versuchte Kisame erneut seinen Teamkollegen zu überzeugen. „Was ist auf einmal in dich gefahren? Du stellst dich doch sonst auch nicht so an!“ „Sonst“, meinte Itachi und seine Stimme wurde immer leiser und gefährlicher, „habe ich auch keine schwangere Freundin, für die ich sorgen muss!“ Mit einem Mal herrschte eine Totenstille. Überrascht sahen alle Beteiligten zwischen Itachi und Sakura hin und her, auch Sakura war von Itachis Worten etwas überrumpelt. Sofort kamen Schuldgefühle in ihr auf. Er wäre gegangen, wenn nicht das Ungeborene wäre. Mit Sicherheit. Sie hielt ihn nur auf. „Du kannst ruhig gehen. Ich werde schon zurecht kommen“, meinte Sakura leise und mit bedrückter Stimme, doch sie meinte es ehrlich. Sofort war Itachi bei ihr und hatte ihre Hand genommen. Es war ihm egal, dass die anderen ihnen zuhörten und zusahen. „Ich drücke mich nicht vor meiner Verantwortung. Also werde ich hier bleiben.“ „Du musst dich nicht dazu gezwungen fühlen für mich da zu sein. Du hast mir gegenüber keine Verantwortung zu tragen.“ Auch diese Worte waren von Sakura ehrlich gemeint, doch auch dieses Mal hörte Itachi nicht auf sie. „Sakura, ich werde immer für dich und das Kind da sein, weil ich dich liebe.“ „Mein Gott, ist das kitschig“, durchbrach Sasori die Stille mit diesem Kommentar. Sofort erntete er dafür einen bösen Blick seitens Kisame und Deidara, doch es kümmerte ihn nicht. „So wie es scheint, war unsere ganze Mühe vergebens. Lasst uns abhauen, bevor wir entdeckt werden.“ Nur widerwillig stimmte Hidan zu, Deidara und Kisame weigerten sich. „Wie lange wollt ihr noch hier bleiben? Wenn wir nicht bald gehen, werden wir entdeckt!“ beteuerte Sasori noch einmal. Ein Klopfen an der Tür riss alle Anwesenden aus der Diskussion. Itachi wies sofort die Nuke-nins an sich zu verstecken, egal wo, während Sakura die Tür öffnen sollte, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Etwas fahrig kam Sakura dem ganzen nach. Sie hoffte inständig, dass alle gut versteckt waren. Alle Gedanken daran verschwanden jedoch, als sie Sasuke vor der Tür stehen sah. „Sakura, hey. Ich weiß, ich komme unangemeldet, aber ich muss mit dir reden. Darf ich rein kommen?“ „Es ist im Moment ein bisschen schlecht“, versuchte Sakura den Uchiha wieder abzuwimmeln, doch ohne Erfolg. „Was ist los? Hat Itachi etwas getan?“ Ohne auf Sakura zu achten, ging er an ihr vorbei ins Haus, direkt ins Wohnzimmer. Schnell folgte Sakura ihm. Zu ihrer Erleichterung konnte sie keinen Akatsuki ausmachen, abgesehen von Itachi, der auf dem Sofa saß und teilnahmslos zu Sasuke sah. „Was hast du Sakura jetzt wieder angetan?“ Mit einem kalten, verachtenden Blick bedachte Sasuke seinen Bruder, der lässig aufgestanden war und zu Sakura gegangen war. Ihr gefiel überhaupt nicht, was hier gerade passierte. Erst recht nicht, als Itachi einen Arm um Sakura legte. Sasuke fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, besonders, da Sakura sich nicht dagegen wehrte. „Was ist hier los? Nimm deine Finger von ihr!“ verlangte Sasuke und kam drohend einen Schritt auf Itachi zu. „Das werde ich sicherlich nicht.“ Vor Wut brodelnd sah Sasuke seinen Bruder hasserfüllt an. Die Stimmung wurde immer aggressiver, bis Sasuke meinte: „Lass uns kämpfen! Hier und jetzt! Und du wirst Sakura endlich in Ruhe lassen!“ Mit großen Augen sah die betreffende Kunoichi zwischen den Brüdern hin und her. Das konnte doch nicht sein. Das durfte einfach nicht passieren! „Wir werden hier nicht kämpfen. Besonders, weil Sakura in ihrem Zustand das wohl nicht so gut verkraften würde.“ Geschockt riss Sakura die Augen auf. Das konnte doch Itachi wohl gerade nicht gesagt haben! „Was meinst du damit? Sakura, du bist doch wohl nicht etwa…schwanger?“ Auch Sasuke sah entsetzt drein, aber wohl aus einem anderen Grund als sie. Doch bevor Sakura antworten konnte, tat Itachi dies für sie. „Oh ja, Sasuke. Du wirst Onkel.“ Das reichte, damit Sasuke seine gesamte Beherrschung verlor. Mit aktivierten Sharingan und einem lauten Schrei stürzte er sich auf Itachi, der rechtzeitig Sakura aus der Angriffslinie gerettet hatte. Gerade noch rechtzeitig, bevor Sasuke mit seinem Chidori auf Itachi los ging. Und hier ist das nächste Kapitel.^^ Es tut mir Leid, dass es ein wenig gedauert hat, aber ich hoffe, es hat euch gefallen. *smile* Ja, es gab auch noch genug, die wollten, dass Sakura schwanger ist, aber das ganze hatte ich eh eingeplant gehabt. *g* Bis zum nächsten Kapitel dann. ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)