Amnesie von Yuri91 (Wenn man sein Leben vergisst...) ================================================================================ Kapitel 13: Grausame Wahrheit ----------------------------- Dunkelheit umgab sie. Angenehme Dunkelheit, die jedes Geräusch verschluckte und einem das Gefühl gab, in Watte gebetet worden zu sein. Hier gab es nichts außer ihr. Keine Schmerzen, Sorgen oder Gefahren. Sakura nahm nichts außer der schwarzen Welt um sich herum war, bis… „Sie dürfte jeden Moment wach werden. Ich habe ihr ein Mittel verabreicht, das dazu führen sollte, dass sie schneller wach wird.“ „In Ordnung.“ „Shizune, schau jetzt bitte auch noch nach Sasuke und ich werde nach dem Gefangenen sehen.“ „Sofort, Meisterin Hokage.“ Schritte waren zu hören und die Stimmen verklangen, ebenso wie die Schritte kurz darauf. Nur mit großer Anstrengung konnte sich Sakura dazu aufraffen ihre Augen zu öffnen. Doch Sekunden später musste die Kunoichi sie wieder schließen, da ihr das Licht in ihrer Umgebung zu grell war. // Wo bin ich denn nur? // Erneut versuchte Sakura ihre Augen zu öffnen, langsam, damit das Licht nicht wieder schmerzte und dieses Mal gelang es ihr. Unendlich langsam richtete sich Sakura auf. Ihr Kopf dröhnte und er fühlte sich an, als wolle er jeden Moment explodieren. Auch ihr Nacken schmerzte höllisch. Langsam bewegte Sakura ihren Kopf und sah sich um. Schnell erkannte sie, wo sie sich befand. Im Krankenhaus. Das bedeutete, sie war wieder in Konoha! Und die Frauen vorhin waren Shizune und Tsunade. Natürlich, sie hatten sich ja auch namentlich bzw. mit Titel angeredet! Aber wenn Sakura wieder in Konoha war, hieß das, dass Sasuke in Sicherheit waren? Erleichtert atmete die Kunoichi aus. Dann konnte sie davon ausgehen, dass es Sasuke gut ging und er in Sicherheit war. Hatte Tsunade nicht auch so etwas ähnliches gesagt wie, Shizune solle nach ihm sehen? Das hieß, er lebte und das war gut. Sehr gut sogar. Doch kaum dachte Sakura nicht mehr an Sasuke, wurde ihr etwas anderes klar. Sie merkte, wie sich ihre Gesichtszüge entgleisten und das Leben aus ihrem Gesicht entwich. Ihr Körper verkrampfte sich. Itachi! Wenn Sakura und Sasuke wieder in Konoha waren, was war dann mit Itachi? Hatten Kakashi, Neji Yamato und Sai ihn etwa… Sakura konnte den Gedanken nicht weiter beenden. Das ging einfach nicht. Aber vielleicht war er auch noch am Leben und ihm war nichts passiert! Vielleicht hatte er fliehen können und war somit in Sicherheit! Sakura ertappte sich dabei, wie ihr dieser Gedanke am Besten gefiel. Sie wollte nicht, dass Itachi auch nur ein Haar gekrümmt worden war. Das es Sasuke gut ging, war sich die Kunoichi sicher. Sie machte sich auch kaum Sorgen um ihn, doch die Ungewissheit, wie es Itachi ging, raubte ihr fast den Verstand. // Wie dumm ich doch bin. Da wache ich gerade erst im Krankenhaus auf und kann dann nur an Itachi denken. Dabei ist doch eigentlich alles seine Schuld. Wäre er nicht gewesen, wäre Sasuke vielleicht nichts passiert, Kakashi, Neji, Sai und Yamato hätten sich nicht in Gefahr begeben, um mich und Sasuke zu retten und ich würde mir jetzt keine Sorgen machen! Aber ich will Itachi gar nicht die Schuld geben. Ich will niemandem irgendeine Schuld zuweisen. Ich will… // Doch wenn Sakura ehrlich zu sich selbst war, wusste sie genau, dass sie eben nicht wusste, was sie wollte und das verärgerte sie ungemein. Gleichzeitig kam sie sich albern vor, wie sie so dasaß, auf einem Bett im Krankenhaus und sich einfach nur ihre Gedanken loswerden wollte. „Ah, Sakura! Du bist wach!“ Überrascht hob die Angesprochene ihren Kopf und sah zur Tür, wo ein freudig grinsender Naruto stand und auf seine langjährige Freundin zu gerannt kam und sie übereifrig umarmte. „Du bist wach! Du bist wach! Du bist wach!“ Immer wieder versuchte sich Sakura aus der klammernden Umarmung Narutos zu befreien, während er ihr ins Ohr schrie. Sakura merkte, wie sie langsam zu kochen begann, da der blonde Ninja beharrlich ihre Befreiungsversuche ignorierte. Ihre rechte Hand ballte sich langsam zu einer Faust. Unbemerkt hob sie diese an und schlug mit voller Wucht Naruto die geballte Faust auf den Hinterkopf. „Baka! Lass mich gehen!“ Dies wirkte augenblicklich. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht hielt sich Naruto seinen Kopf und sah gekränkt zu Sakura. Diese brodelte noch immer. Ängstlich wich der Ninja von der Rosahaarigen zurück. Ihr Gesichtsausdruck gefiel ihm überhaupt nicht. Er kannte es viel zu gut. Es kündigte einen ihrer berühmt berüchtigten Wutanfälle an und meist war Naruto das Opfer. Er verstand es ja selbst nicht, wieso immer er. Hatte er auf seiner Stirn etwa breit und fett „Opfer“ stehen? Wohl kaum. „He, he, Sakura, beruhig dich. Komm runter. Denk an deinen Blutdruck. So wütend siehst du nicht so hübsch aus.“ Knall. Erneut traf Sakuras Faust Narutos Kopf. Eine weitere Beule gesellte sich zu der Ersten hinzu. „NA-RU-TO!“ brachte Sakura, Silbe für Silbe, heraus. Bedrohlich stieg sie aus ihrem Bett. Langsam kam sie auf ihren langjährigen Freund und Teamkameraden zu. Schritt für Schritt näherte sie sich ihm, während dieser mit großen Augen zu ihr sah. Eine Flucht war nicht weiter möglich. Mit dem Rücken war er bereits an der Wand angelangt und das Fenster, sowie die Tür versperrte Sakura, da sie bereits zu nahe vor ihm stand. Schwer schluckte Naruto. „Sakura, hey, ich hab es nicht so gemeint.“ Beschwichtigend hob Naruto seine Hände und lächelte gezwungen. Vielleicht half es ja etwas. Doch weit gefehlt. Sakura holte erneut aus und verpasste dem blonden Ninja mit voller Wucht eine dritte Beule. Bekanntlich waren alle guten Dinge drei. Sakura schloss die Augen und atmete aus. Auf einmal fühlte sie sich viel besser. Ihre Kopfschmerzen waren wie weggefegt. Sicherlich durch die aufgekeimte Wut, die inzwischen verraucht war. Auch ihre Sorgen fand Sakura auf einmal nur noch albern und nicht mehr so schlimm. Vergessen waren sie zwar nicht, doch die Kunoichi wusste, was sie jetzt zu tun hatte. Sakura beugte sich zu Naruto hinunter. Dieser schloss schnell die Augen und wappnete sich für den nächsten Schlag auf seinen Kopf, doch dieser blieb aus. Verwundert riss er die Augen auf, als Sakura ihn kurz umarmte. „Danke“, murmelte sie ihm zu, stand auf und ging aus dem Zimmer. Irritiert sah Naruto ihr nach. Verstehe einer die Frauen. Doch jetzt sollte er sich vielleicht erst einmal darüber freuen, dass seine Freunde wieder da waren und jemand sollte sich um seinen Kopf kümmern. Es war ja kein Wunder, dass Naruto manchmal nicht verstand was passierte, bei so vielen Schlägen auf den Kopf. Schon viel ruhiger ging Sakura die ihr so vertrauten Flure des Krankenhauses entlang. Geschäftig gingen Krankenschwestern an ihr vorbei und Ärzte machten ihre Visite. Sakura hatte zwar keine Ahnung wo Sasuke wohl lag, aber dafür gab es ja die Information, außerdem konnte sie in die Patientenakten einsehen, da sie schließlich zum Personal gehörte. Zudem war sie froh, dass sie nicht die typische Kleidung eines Patienten trug und auch nicht ihre schmutzigen Sachen, die sie an hatte, bevor sie Bewusstlos wurde, sondern ihre ganz normale Ninjakleidung. Doch dies brachte Sakura wieder ins Grübeln. Das Letzte, an was sie sich erinnern konnte, war, wie Itachi von Kakashi und Neji angegriffen wurde. Den Ausgang des Kampfes kannte sie jedoch nicht, da ihr vorher jemand in den Nacken geschlagen hatte und sie somit außer Gefecht gesetzt hatte. Wer jedoch war das gewesen? Und wie war der Kampf ausgegangen? Erneut keimte Angst um Itachi in ihr auf und raubte ihr fast die Luft zum Atmen. Schnell schüttelte sie ihren Kopf. Sie wollte jetzt nicht an so etwas denken. Sie würde noch früh genug die Wahrheit erfahren. Außerdem hatte Itachi doch nur mit ihr gespielt. Er hatte die Wahrheit doch gewusst. Wieso hatte er ihr und Sasuke dann aber geholfen? Oder war dies nur eine Falle gewesen? Sakura wusste keine Antwort auf einer dieser Fragen und sie wollte es auch nicht. Sicherlich wäre das Ergebnis schmerzhaft und darauf konnte sie im Moment gut darauf verzichten. // Nicht dran denken. Einfach an etwas anderes denken. Genau! Ich will wissen wer mich niedergeschlagen hat! Der kriegt aber noch was zu hören! Wegen dem Idioten hab ich jetzt nämlich Nacken – und Kopfschmerzen! Super… Wo ist jetzt nur Sasukes Zimmer? // Sakura war im Schwesternzimmer angelangt und durchsuchte die Akten. Momentan befand sie sich alleine im Raum. In Gedanken war sie nur bei der Suche, nach dieser dummen Akte. Im Moment half es ihr, nicht an den anderen Uchiha denken zu müssen. „Ah! Da ist sie ja!“ Triumphierend hielt Sakura eine unscheinbare Akte in Händen. Schnell schaute sie nach, wo Sasukes Zimmer war. Nicht weit von ihr. Im selben Stockwerk wie ihr Zimmer. Sie war sogar daran vorbei gegangen. Sakura wollte die Akte beiseite legen, doch dann fiel ihr Blick auf die Diagnose. Schnell überflog Sakura den Bericht der Hokage, die sich um Sasukes Verletzungen gekümmert hatte. Zwei Rippen gebrochen und eine angebrochen, kein starker Blutverlust, hohes Fieber, Platzwunde am Kopf. Erste, notdürftige Behandlungen wurden bereits vor der Einlieferung durchgeführt. Erleichtert atmete die Kunoichi aus. Diese Verletzungen waren hier, wo genug medizinische Versorgung geboten wurde, leicht zu heilen, auch wenn Sasuke wohl noch eine Woche mindestens Schmerzen in seiner linken Seite haben würde. Knochenbrüche heilten auch mit Unterstützung von Chakra nur langsam. Nachdem Sakura die Akte bei Seite gelegt hatte und das Zimmer verlassen hatte, ging sie den Weg zurück, den sie gekommen war. Sasukes Zimmer würde gleich kommen. Vor dem besagten Zimmer blieb die Kunoichi stehen. Sie hob die Hand an, um anzuklopfen, als die Tür geöffnet wurde und eine überraschte Shizune sie ansah. „Sakura! Du bist wach. Wie schön. Wie geht es dir? Vielleicht solltest du dich besser noch ein wenig ausruhen“, begann die Schwarzhaarige auch sogleich zu reden. Lächelnd schüttelte Sakura ihren Kopf. „Danke, Shizune, aber mir geht es wieder gut. War ja nur ein Schlag auf den Kopf.“ „Trotzdem hat er dich drei Tage tief und fest schlafen lassen.“ Überrascht sah Sakura die Medic-nin an. „Drei Tage? So lange?“ „Hm. Aber du hast wahrscheinlich einfach nur den Schlaf gebraucht. Wolltest du Sasuke besuchen?“ wechselte Shizune gekonnt das Thema. Die Kunoichi nickte nur. Sie hatte nicht gedacht, dass sie bereits so lange hier lag. Da ging es Sasuke bestimmt schon wieder besser. Shizune nickte Sakura lächelnd zu und ging dann an ihr vorbei. Langsam betrat die Rosahaarige das Zimmer. Halb hatte sie gehofft Sasuke schlafend vorzufinden. Doch daraus wurde nichts. Mit ernstem Blick sah Sasuke zu ihr. Er saß in seinem Bett. Er wirkte wie immer, nur war seine Haut noch ein weniger blass. Sakura ging auf den Uchiha zu. Erneut wusste sie nicht, wie sie handeln sollte. Sie hatte mit Itachi geschlafen und somit Sasuke betrogen. Zwar hatte sie die Ausrede, dass sie ihr Gedächtnis verloren hatte, doch das würde bei Sasuke wohl kaum ziehen. Aber sollte sie ihm überhaupt die Wahrheit erzählen? Besser erst einmal nicht. Sie traute sich auch nicht das zu tun. Zu sehr hatte Sakura Angst vor Sasukes Reaktion. Es handelte sich hierbei schließlich um seinen Bruder und er wollte nur eines mit ihm machen. Ihn töten. Diese Wahrheit wäre wahrscheinlich zu viel für Sasuke. Lächelnd kam Sakura auf ihren Freund zu. „Sasuke, wie geht es dir?“ Unschlüssig stand sie da. Auf der einen Seite wollte Sakura nichts sehnlicher, als Sasuke in die Arme fallen und vergessen, was passiert war, doch auf der anderen Seite wollte sie zu Itachi und wissen, was mit ihm geschehen war. Immer weiter ging die Kunoichi auf den Uchiha zu. Erst direkt vor seinem Bett blieb sie stehen. Bisher hatte er ihr noch nicht geantwortet. Sakura kam sich auf einmal verloren vor, wie sie dort in dem kühlen Zimmer stand und Sasuke einfach nicht auf sie reagierte. Sie merkte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Auf einmal war das Verlangen, dass Sasuke ihr verzieh, auch wenn er nicht wusste was genau. Er sollte sie einfach nur in die Arme schließen und sagen: „Es ist alles gut. Ich bin dir nicht böse. Ich verzeihe dir.“ Doch noch immer sah Sasuke sie mit seinen schwarzen, unergründlichen Augen an, die keine seiner Gefühle preisgaben und schwieg. „Sasuke, wie geht es dir?“ brachte Sakura erneut hervor, dieses Mal musste sie jedoch mit ihren Tränen kämpfen. Sasuke mochte es nicht, wenn man in seiner Gegenwart weinte. Es war ein Zeichen der Schwäche und das wollte Sakura nicht sein, schwach. Und schon gar nicht bei Sasuke. „Sasuke,…“, setzte Sakura erneut an, brach jedoch ab, als sie in sein Gesicht sah. Es wirkte starr und kalt. So hatte sie ihn lange nicht mehr erlebt. Das letzte Mal, nachdem er gegen Itachi gekämpft und verloren hatte und anschließend gegen Naruto gekämpft hatte. Der Ausdruck seiner Augen machte Sakura Angst. Vorsichtig näherte sie sich ihm noch ein wenig. „Sag doch was, Sasuke.“ Der Drang, ihm um den Hals zu fallen und seine Wärme zu spüren, war verschwunden. Stattdessen wollte Sakura lieber die Flucht ergreifen. Doch das konnte sie auch nicht. Schließlich war Sasuke ihr Freund und sie liebte ihn. Vorsichtig, als könne sie sich an Sasuke verbrennen oder er würde sie jeden Moment schlagen, berührte Sakura seine Hand. Er reagierte nicht, außer das sein Blick noch immer starr auf sie gerichtet war. Unsicher nahm Sakura seine Hand in ihre. Zögernd setzte sie sich auf sein Bett. Er reagierte noch immer nicht. Unmöglich konnte Sakura seinen Blick erwidern. Es war, als würde er einfach durch sie hindurch sehen und sie gleichzeitig mit seinem Blick festnageln. Sakura fühlte sich unwohl. So hatte sie sich schon lange nicht mehr in Sasukes Gegenwart gefühlt. Die Sekunden verstrichen, wurden zu Minuten und noch immer regte sich in Sasuke nichts. Das Zimmer lag ruhig da. Sonnenlicht fiel durch die großen Fenster herein und beschien Sakuras Rücken. Trotz der Wärme war ihr kalt. Reglos hatten Sakura und Sasuke die Zeit verbracht. Niemand hatte sich geregt oder ein Wort gesagt. So gern wünschte sich Sakura, würde Sasuke etwas sagen. Von ihr aus konnte er auch ruhig herumtoben und schreien, Hauptsache er tat etwas. Irgendwas. Nachdem knapp eine halbe Stunden verstrichen war hob Sakura das erste Mal ihr Gesicht, nur um schnell aus dem Fenster zu sehen. Sasukes Augen hatten sich noch immer nicht verändert. Erneut stiegen die Tränen in ihr hoch. Als Sakura nach wenigen Sekunden sich so weit gesammelt hatte, dass sie Sasuke erneut ansehen konnte, meinte sie leicht lächelnd. „Ich geh dann mal wieder. Wenn du magst, komme ich dich später wieder besuchen.“ Unschlüssig sah Sakura im Zimmer umher. Sie wollte es riskieren. Wollte wissen, wie Sasuke reagierte, da er noch immer keine Regung zeigte. Langsam beugte sich die Kunoichi vor und wollte ihm einen Kuss geben. Kurz bevor ihre Lippen seine berührten, drehte er den Kopf weg und sah hinaus aus dem Fenster. Es versetzte Sakura einen Stich ins Herz. Schnell wandte sie den Kopf ab, ließ seine Hand los und stand auf. Nicht mehr lange konnte sie die Tränen unterdrücken. Schnell beeilte sich die Kunoichi aus dem Zimmer zu kommen. Sie traute sich nicht noch einmal zu Sasuke zu sehen. Zu sehr schmerzte sie die bloße Erinnerung seiner kalten Augen. „Ich liebe dich“, flüstere Sakura kaum hörbar zur Tür, ehe sie diese öffnete und hinaus trat. Mit kaltem Gesichtsausdruck sah Sasuke hinaus aus dem Fenster. Die Sonne schien, alle waren gut gelaunt, nur Sasuke hasste sich. Sich und Itachi. Itachi dafür, was er ihm schon so oft angetan hatte. Zusätzlich kam jetzt noch die Schmach hinzu, dass er ihm geholfen hatte. Auch wenn Sasuke in dem Labyrinth bewusstlos gewesen war, so hatte es doch kurze Momente gegeben, wo er wach geworden war und hatte erkennen müssen, dass Itachi derjenige war, der ihm half. Ihm und Sakura. Und Sasuke hasste sich dafür, dass er einfach nicht von dem Gedanken los kam, seinen Bruder tot zu sehen und dabei alle Menschen verletzte, die ihm etwas bedeuteten. Besonders Sakura. Sasuke wusste, wie scheiße er sich gerade verhalten hatte und was er Sakura damit angetan hatte, doch er konnte einfach nicht anders. Er wollte nicht bemitleidet werden oder das ihm jemand gut zusprach. Sasuke wollte einfach nur Rache. Daran konnte auch Sakura nichts ändern. Sasuke konnte nur hoffen, dass Sakura ihm verzeihen würde, auch wenn er niemals ein Wort der Entschuldigung über die Lippen brächte. Das war nicht seine Art. Er konnte nur daran glauben, dass Sakura seine Blicke und Gesten verstehen würde, wenn er wieder bei ihr war. Ziellos und durcheinander ging Sakura durch die Flure des Krankenhauses. Vergessen waren all ihre Sorgen, Ängste und Zweifel. Ständig sah sie nur Sasuke vor sich, wie er den Kopf unter ihrem Kuss abwandte und sie kalt ansah. Wie von einem inneren Drang bewegte sich die Kunoichi vorwärts, während Tränen ihre Sicht verschleierten. Erst als sie vor einer Tür stehen blieb, nahm sie wieder etwas bewusst von ihrer Umgebung wahr. Sakura befand sich vor dem Büro der Hokage. Schnell wischte sich die Kunoichi die Tränen aus dem Gesicht. Nachdem sie sich halbwegs sicher war, nicht all zu schlimm auszusehen, klopfte sie an die Tür. Auf einmal war ihr etwas eingefallen, das sie noch unbedingt wissen musste. Sakura betrat das Zimmer und sah die Hokage an. Sie saß wie fast immer hinter ihrem Schreibtisch und Akten und Dokumente stapelten sich rechts und links von ihr. Sie wirkte müde, doch so oft hatte Sakura ihre Vorgesetzte so gesehen und letztendlich zeugte es nur davon, dass Tsunade mal wieder zu tief ins Glas geschaut hatte. „Tsunade“, begann Sakura und machte somit die Hokage auf sich aufmerksam. Langsam ging die Kunoichi auf die Blondine zu. „Ah, Sakura! Ich habe von Shizune bereits gehört, dass es dir besser geht. Da es dir anscheinend wieder blendend geht, kannst du natürlich auch wieder nach Hause. Warte, ich gebe dir sogleich deine Entlassungspapiere aus dem Krankenhaus.“ Augenblicklich begann Tsunade nach einem Dokument zu suchen und stellte dabei ein ungeheures Chaos auf ihrem Schreibtisch an. Immer wieder fluchte sie und schimpfte, dass sie viel zu viel zu tun hatte. „Wo ist es denn nur?“ murmelte sie vor sich hin, bis sie endlich das gewünschte Papier gefunden hatte. „Ah, hier ist es ja.“ Schnell füllte Tsunade es aus und überreichte es Sakura. „So, das wäre es ja dann wohl. Oder gibt es noch mehr?“ Schweigend hatte Sakura der Hokage zugesehen und sich lediglich auf den Stuhl vor den Schreibtisch gesetzt. Sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Wusste nicht, wie sie danach fragen sollte. Sie wollte die Wahrheit wissen, auch wenn es schmerzhaft sein konnte. Würde Tsunade vielleicht Verdacht schöpfen? Aber wieso auch? Es war doch sicherlich ganz normal zu erfahren, wie die Mission weiter verlaufen ist. „Ah, ich sehe schon. Du willst sicherlich wissen, wie es den Anderen geht, nicht wahr?“ Lächelnd sah Tsunade Sakura an. Die Müdigkeit bzw. die Kopfschmerzen ihres Katers waren wie weggeblasen. Jetzt war sie nur noch gut gelaunt. Wahrscheinlich freute sie sich über den Erfolg der Mission. Doch was hieß das genau? War dies für alle anderen gut, nur für Sakura nicht? „Kakashi, Neji, Yamato und Sai sind fast völlig unversehrt zurück gekommen. Sie haben dich, Sasuke…“ „Ich war schon bei Sasuke“, meinte Sakura schnell und hoffte, dass Tsunade nicht weiter darauf einging. „Ah, schön. Besonders Naruto und Hinata hatten sich gefreut, als ihr wiedergekehrt wart. Ich hatte schon befürchtet, es würde dir schlecht gehen, aber zum Glück war dem nicht so“, fuhr die Hokage fort. Während Tsunade von der Rettungsaktion erzählte, hörte Sakura nur halbherzig zu. Sie hatte inzwischen genug Mut gesammelt um die Frage zu stellen, die ihr unter den Nägeln brannte oder wohl eher um die Antwort zu ertragen. Schnell unterbrach Sakura ihre Vorgesetzte und meinte: „Und was ist mit… Itachi?“ Sakura versuchte so beiläufig wie möglich zu klingen. Tsunades Gesicht verdüsterte sich sofort, doch ein Lächeln des Triumphes zierte ihre Lippen. Erschrocken sah die Kunoichi drein. „Itachi Uchiha hat es nicht so gut geschafft wie ihr. Glücklicherweise haben wir viel Erfolg gehabt, dass wir diese Chance nun haben. Itachi Uchiha ist nun Konohas Gefangener und wir können alles über Akatsuki erfahren, was wir wissen wollen. Die Anbu befasst sich im Moment mit ihm. Bald wird er singen, wie ein Vögelein.“ Und Sakura wusste genau was das hieß. Itachi wurde gefoltert. Hey. ^^ Das nächste Kapi ist jetzt also da. Es tut mir ja schrecklich Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte einfach keine Zeit. Ich hoffe aber, es hat euch gefallen. *smile* Ich weiß, hier ist viel von Gefühlen die Rede und so, aber ich denke, das stört nicht all zu sehr. *G* Ich hab auch eine neue ff. Na ja, sooo neu ist sie auch wieder nicht. ^^ Wäre aber schön, wenn ihr da mal vorbeischauen würdet. ^^ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/177995/ Bis zum nächsten Mal dann! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)