Amnesie von Yuri91 (Wenn man sein Leben vergisst...) ================================================================================ Prolog: Verdunklung ------------------- Blut. Über all Blut. Blut und Regen. Der Himmel war, obwohl es erst früher Nachmittag war, schwarz wie die Nacht. Dicke, schwarze Wolken waren aufgezogen und verdunkelten die Sonne und machten den Tag zur Nacht. Bedrohlich türmten sie sich auf und öffnete ihre Schleusen. In einem heftigen Schauer prasselte der Regen auf die Erde nieder. Langsam vermischten sich die zwei Flüssigkeiten. Das zähflüssige Blut floss immer schneller den Berg hinab, wurde von dem Regen mitgerissen. Dabei riss es Erde und kleine Steine mit sich, einen Hang hinunter und aus einem dunklen Wald hinaus. Zwischen den dichten Bäumen kam eine Gestalt wankend heraus. Es war eine junge Frau. Mit der rechten Hand hielt sie sich die linke Seite. Warmes, feuchtes Blut sickerte zwischen ihren, vor Kälte steif gewordenen Fingern hervor und floss an ihrem durchnässten und geschwächten Körper hinab. Ein schwaches Stöhnen entfuhr der Frau. Sie trug schwarze Stiefel, eine enge, kurze, schwarze Hose, mit einem kurzen, weißen Rock darüber. Ihr Oberteil bestand aus einem roten T-Shirt, das an mehreren Stellen bereits zerfetzt war. Aus mehreren, kleineren Wunden floss Blut. Doch nur die Wunde an der Seite war sehr tief und sah lebendbedrohlich aus. Das kurze, rosa Haar klebte regelrecht im Gesicht der jungen Frau. Der Regen rann daran hinab und lief ihr durch das Gesicht. Mit der linken Hand stützte sich die Rosahaarige entkräftet an einen Baum. Schmerzverzerrt verzog sie das Gesicht. „Ich muss weiter. Ich darf nicht stehen bleiben, sonst haben sie mich sofort!“ dachte sich die Frau verzweifelt. Mit großer Mühe drehte sie den Kopf zur Seite und sah nach hinten. Durch den dichten Regenschleier und der Dunkelheit war die Sicht nur begrenzt. Lediglich durch die, immer wieder aufzuckenden, Blitze am Himmel – es sah so aus, als würden sie die Dunkelheit und den Himmel zerschneiden – kam ein wenig Helligkeit in das Zwielicht. Unter Aufwendung ihrer ganzen Kraft stieß sich die junge Frau vom Baum ab und machte ein paar Schritte. Durch ein Stirnband war sie als Ninja aus Konohagakure zu identifizieren. „Da vorne ist sie!“ rief eine tiefe, raue Männerstimme. „Scheiße! Sakura, jetzt mach schon! Renn weiter! Wenn nicht, war das dein letzter Tag unter den Lebenden!“ feuerte sich die Kunoichi selbst an. Sakura merkte, wie das Adrenalin in ihr Blut schoss und sie dazu bewegte, sich von der drohenden Gefahr zu distanzieren. Mit wankenden, aber immer schneller werdenden Schritten rannte sie los. Die Bäume und der Waldboden zogen als schwarze Schatten an ihr vorüber. Sakuras Atem wurde immer abgehackter und kurze Zeit später war es nur noch ein geschwächtes Keuchen. Schweiß vermischte sich mit dem Regen. Ebenso wie das Blut mit dem Regen. Unaufhaltsam rann es ihr weiter aus der Wunde. Die junge Haruno merkte, wie ihre Angreifer immer näher kamen. Unaufhaltsam näher. Sie waren schneller als sie selbst. In Kürze würden sie sie eingeholt haben. Sakura war zu erschöpft, um sich ihnen zu stellen. Dazu hatte sie sich im vorangegangenen Kampf zu sehr verausgabt und sie war verletzt. Ernsthaft verletzt. ------------------------------------------------ Flashback --------------------------------------------------- Angestrengt sah Sakura auf die kleine Waldlichtung hinab. Sie befand sich auf einer kleinen Ahnhöhe und sah auf das kleine Lager hinab, das sich vor ihr darbot. Aus fünf kleinen Feuern kräuselten sich graue, dicke Rauchwolken und zogen nach oben. „Amateure! Haben die noch nie etwas von Tarnung gehört?“ dachte sich Sakura verächtlich. Sie stand hinter einem Baum, unterdrückte ihr Chakra und sah jetzt schon seit gut einer halben Stunde auf das Treiben unter sich. Es war ihre erste Einzelmission. In den letzten Jahren hatte es Sakura, unter dem harten Training von Tsunade, zu einer außergewöhnlichen Medic-nin gebracht. Im Moment fiel ihr niemand ein, der besser war als sie, außer der Hokage. Ihre Mission bestand darin, dem Gegner eine wichtige Schriftrolle zu entwenden. Sie wurde vor wenigen Tagen erst, im wahrsten Sinne des Wortes, unter den Händen und Augen der Anbu gestohlen. Für Sakura sahen diese Typen aus dem Lager lediglich wie einfache Räuber aus. Daher konnte sie es sich kaum vorstellen, wie dieses Pack es geschafft haben sollte, die gut bewachte Schriftrolle zu stehlen. Kurz, aber aufmerksam, sah sich Sakura um. Um sie herum war nur ein dichter Wald. Es war schwer den Himmel über sich zu erkennen, doch die schwarzen Wolken, die langsam aufzogen, konnte man einfach nicht übersehen. Anschließend ließ die Kunoichi ihren Blick auf ihre Uhr und dann wieder auf den Lagerplatz wandern. Sie hatte jetzt genug gewartet. Die Räuber waren die ganze Zeit damit beschäftigt, um die Lagerfeuer herum zu sitzen und sich zu betrinken. Ein paar torkelten zwischen den provisorisch errichteten Zelten hin und her und grölten irgendwelche Lieder vor sich her. Keiner von ihnen sah noch nüchtern aus, geschweige denn in der Lage zu kämpfen. Erneut fragte sich Sakura, wie diese Leute es geschafft hatten die Schriftrolle zu entwenden. Nur für einen ganz kurzen Moment schloss die Kunoichi ihre Augen und atmete einmal tief ein. Als sie sie wieder öffnete, sah Sakura entschlossen die Lichtung an. Augenblicklich rannte sie blitzschnell zwischen den Bäumen hindurch, wich Ästen aus und sprang über kleine Büsche. Ihr Ziel war eindeutig. Das Räuberlager. Sakura war nur noch ein roter Blitz, der durch den Wald rannte. Noch bevor die Räuber Alarm schlagen konnte, geschweige denn sie bemerkten, fielen drei Banditen bewusstlos zu Boden. Mit gezielten Schlägen in den Nacken hatte Sakura sie außer Gefecht gesetzt. Mit einem dumpfen Laut fielen die Räuber zu Boden und machten somit ihre Kameraden auf Sakura aufmerksam. Zwei, drei Banditen riefen ihre anderen Kumpanen herbei, während sich die Ersten auf Sakura stürzten. Auch wenn die Medic-nin Zahlenmäßig unterlegen war, so war sie in der eindeutig besseren Position. Sie war nicht betrunken, wusste ungefähr, mit wie vielen Gegnern sie es zu tun hatte und der Überraschungsmoment war auf ihrer Seite. Wenn sich Sakura nicht verzählt hatte, waren es ungefähr zwanzig betrunkene Räuber. Mit denen sollte die Kunoichi keine großen Schwierigkeiten haben. Immer wieder rannten die Banditen auf Sakura zu, mit erhobenen Schwertern, Dolchen oder einfach mit bloßen Fäusten. Doch keiner dieser unkontrollierten Schläge waren für Sakura bedrohlich. Gekonnt und ohne große Probleme wich die Kunoichi den Schwerthieben aus und setzte ihre Gegner außer Gefecht. Nachdem alle Angreifer erledigt waren und bewusstlos am Boden lagen, sah sich die Medic-nin erneut um. Nichts um sie herum rührte sich noch. Noch nicht einmal der Gesang von Vögeln oder das Rascheln von kleinen Tieren im Unterholz war zu vernehmen. Doch das nahm Sakura kaum wahr. Sie ging inzwischen auf das erste, der fünf Zelte zu und betrat es. Es sah schäbig aus. Mehrere Schlafsäcke lagen unordentlich und durcheinander auf dem Boden. Einige Rucksäcke lagen dazwischen. Mehr gab es nicht zu sehen. Auch wenn Sakura kaum die Vermutung hatte, die Schriftrolle hier zu finden, ging sie auf den ersten Rucksack zu und durchsuchte ihn. Nichts. Dasselbe tat die Kunoichi auch mit den anderen drei Rucksäcken. Auch hier war nichts zu finden. Anschließend ging Sakura zum nächsten Zelt. Doch dort sah es nicht viel anders aus. Ebenso in den restlichen drei Behausungen. Verwundert trat Sakura aus dem letzten Zelt heraus. Als die ersten Regentropfen auf ihr Gesicht fielen, sah sie kurz nach oben zum Himmel. Er hatte sich noch mehr zugezogen. Bis jetzt regnete es erst leicht, doch es sollte noch stärker werden. Nachdenklich sah sich Sakura auf dem Lagerplatz um. Wo konnte diese verdammte Schriftrolle nur sein? Da sie zunächst einmal nicht weiter wusste, durchsuchte sie die bewusstlosen Banditen. Die wenigsten von ihnen trugen etwas bei sich, außer Waffen und Alkohol. Meist war es ein wenig Bargeld. Sakura kniete gerade bei dem letzten Räuber, als ein Geräusch sie aufschrecken ließ. Es kam vom anderen Ende der Lichtung. Es musste ein Ast gewesen sein, der unter dem Gewicht eines Tieres oder einer Person gebrochen sein. Angestrengt sah Sakura in die betreffende Richtung. Der Regen war bereits stärker geworden und suchte sich seinen Weg durch das dichte Blätterdach. Sakura wusste nicht genau wieso, aber ein ungutes Gefühl überkam sie. Langsam richtete sie sich auf. Ihr Blick war weiterhin in die Ferne gerichtet. Es konnte auch nur Einbildung sein, aber die Kunoichi war der Meinung, kurz ein fremdes und starkes Chakra gespürt zu haben. So schnell wie sie es gefühlt hatte, war es auch schon wieder weg. Adrenalin schoss Sakura ins Blut. Sie war höchst konzentriert und ihr Körper angespannt. Für jederzeit, falls ein Angriff auf sie gestartet werden sollte, war sie bereits auszuweichen, abzuwehren und anzugreifen. Ihre Sinne waren bis aufs Äußerste geschärft. „Ah, ist uns die kleine Kunoichi in die Falle gegangen? Das war ja leichter, als ich dachte“, sagte eine männliche Stimme, die amüsiert klang. Mehrfaches raues, höhnisches Gelächter war aus dem nahen Waldrand zu vernehmen. „Scheiße! Ich bin in eine Falle getappt! Verdammt! Dabei habe ich noch diese Banditen als Amateure bezeichnet! Dabei gehörte dies alles zu deren Plan!“ dachte sich Sakura missmutig, während sich Wut in ihr bildete. Wut auf sich, dass sie in diese Falle getappt war, auf Tsunade, die ihr diese Mission übertragen hatte und ihre Angreifer, die sich versteckt hielten und sich über sie lächerlich machten! „Kommt heraus, ihr Feiglinge!“ rief Sakura. Sie wusste, dass es dumm war, so etwas zu äußern. Damit provozierte sie nicht nur ihre Angreifer, sie zeigte selbst Gefühle. Etwas, das ein Ninja niemals tun sollte. Gefühle, egal welcher Art, ob Hasse, Wut, Angst, Liebe, Trauer oder Verlangen, boten eine Angriffsfläche und somit ein gefundenes Fressen. „Hört, hört. Die Kleine spuckt ja ganz schön große Töne.“ Erneut erklang höhnisches Gelächter. Vor Wut ballte Sakura ihre Hände zu Fäusten, kniff ihre Augen zusammen und knirschte mit den Zähnen. Das Lachen verstummte allmählich, während das Prasseln des Regens immer lauter wurde. Sakura konnte auf einmal Gemurmel vernehmen, doch die Worte waren zu leise und undeutlich, als das sie etwas verstehen konnte. Angestrengt sah Sakura in den Wald. Langsam konnte sie dunkle Schemen zwischen den Bäumen ausmachen. Wie viele es waren war nicht klar zu erkennen. Mit rasender Geschwindigkeit näherten sich die Gestalten. Sie waren so schnell, dass sie in Sekundenbruchteilen vor Sakura standen. Die Geschwindigkeit erinnerte sie stark an Lee, Sensei Guy, Sensei Kakashi oder Sasuke. Erschrocken riss Sakura ihre grünen Augen auf und konnte sich vor dem ersten Angriff gerade noch rechtzeitig ducken. Trotzdem schnitt ihr das feindliche Kunai einige Strähnen von ihrem Haaren ab. Langsam fielen die rosa Strähnen zu Boden, während sich Sakura auf dem weichen Waldboden abrollte. Gekonnt stand sie wieder auf und sah ihre Gegner an. Es waren drei große, kräftige Männer. Sie machten sich nicht die Mühe, ihr Chakra zu verbergen. Ebenso wie Sakura. Es kostete nur Kraft und Konzentration und war sinnlos, wenn man seinem Feind bereits gegenüber stand. Leicht verstört stellte Sakura fest, dass die Männer eine ungeheure Menge an Chakra hatten. Mit gezücktem Kunai kam der Erste auf sie zu. Sein Haar war rabenschwarz und sein Gesicht voller Pockennarben. Es folgte mehrere, gut gezielte Angriffe mit dem Kunai, Tritte und Schläge mit Armen und Beinen auf Sakura. Nur mit Mühe wich sie immer wieder aus. Meist war es nur haarscharf. Einmal jedoch streifte die scharfe Klinge Sakuras Schultern. Ein kleiner Schnitt zog sich über ihre Haut und fing augenblicklich an zu bluten und zu brennen. Mit mehreren Sprüngen nach hinten schaffte die Kunoichi Platz zwischen sich und die drei Männer. Ohne große Mühe heilte sie die Wunde, doch das Brennen blieb. Zudem zierten Lächeln die Lippen der Männer, die unheilverkündend aussahen. Doch damit befasste sich Sakura nicht länger. Ein heftiger Schlagabtausch zwischen ihr und den Angreifern entstand. „Ich muss das hier schnell erledigen, sonst bin ich geliefert! Diese Typen sind ziemlich gut.“ Während Sakura in Gedanken all ihre Informationen zusammenfasste, wich sie wieder vor den Männern zurück. Die anderen beiden Kämpfer hielten sich zurück, sodass sie meist gegen den pockennarbigen Mann kämpfte. Als genug Abstand zwischen Sakura und ihren Feinden herrschte, sammelte sie Chakra in ihrer rechten Hand. Mit geballter Faust sauste sie hinunter und schlug in den Boden ein. Sofort zog sich ein langer Riss über den Waldboden und riss auf. Der Boden zersprang in viele verschiedene Teile und nur mit Mühe konnten die drei Männer ausweichen, um nicht zwischen einer der tiefen Spalten für immer verschwanden. Anschließend wurde die Medic-nin von drei Seiten angegriffen. Die Männer kamen von rechts, links und frontal auf sie zu gerannt. Der darauf folgende Kampf war sehr heftig. Sakura musste einige Schläge und Stiche einstecken, doch das Gröbste konnte sie auf der Stelle heilen. Keine gefährlichen Wunden entstanden, doch das Heilen schwächte sie. Jedoch auch die drei Männer mussten einiges einstecken. Einer von ihnen, er hatte rötliches, abstehendes Haar, hatte eine klaffende Wunde am rechten Arm. Das Blut rann nur so in Strömen an seinem Körper hinab. Auf ihn wollte sich Sakura zunächst konzentrieren. Er schien der Schwächste des Trios zu sein. Doch anscheinend kamen seine zwei Kollegen auf dieselbe Idee, wie Sakura. Nach einem gezischten Befehl des pockennarbigen Mannes, zog sich der verletzte Ninja zurück. Auch wenn Sakura ihn nicht erledigt hatte, so war es ein kleiner Fortschritt. Jetzt musste sie sich nur noch mit zwei Gegnern herum schlagen. Sakura hatte jedoch auf einmal das Gefühl, als würden die zwei übrig gebliebenen Ninjas immer schneller werden. Gerade so konnte sie sie einem Tritt gegen ihr Beine ausweichen und sich anschließend einem Angriff mit dem Kunai auf ihren Rücken entgehen. Schwer atmend wich Sakura erneut ein Stück zurück. Ihre Beine fühlten sich schwer an und sie hatte das Gefühl, ihre Bewegungen seien träge. „Na, wirkt es langsam?“ meinte der pockennarbige Mann breit grinsend. Entsetzt riss Sakura ihre Augen auf. Ihr viel es wie Schuppen von den Augen. Warum war ihr das nicht schon früher aufgefallen? Wie verblendet war sie nur gewesen, um das nicht zu merken? Es war doch so offensichtlich! Der erste Angriff mit dem Kunai, dort wo Sakura an der Schulter verletzt wurde, war ein heimtückischer Angriff gewesen. Er diente lediglich dazu, ihr eine winzige Wunde zuzufügen. Denn das Kunai war vergiftet. Deswegen hatte die Wunde auch im Nachhinein so höllisch gebrannt. Das Gift wirkte anscheinend lähmend. Nur ganz langsam wurden ihre Bewegungen immer träger, sodass es den Anschein hatte, der Gegner würde immer stärker und schneller werden. Dies trug zusätzlich dazu bei, dass man zu spät erkannte, dass man vergiftet wurde. Sakura merkte, dass ihr Körper sich nur noch langsam bewegte. Anscheinend war das Gift jetzt in ihrem gesamten Körper verteilt. Nur mit Mühe und Not konnte sie den nächsten Angriffen ausweichen oder zumindest die Wucht nehmen. Sakura rollte gerade erneut über den Boden, als der kleinere der beiden Ninjas sich mit hoch erhobenem Katana – er hatte den ganzen Kampf über diese Waffe dem Kunai vorgezogen – über sie beugte. Ein triumphierendes Lächeln zierte sein Gesicht. Die Waffe sauste nieder. In letzter Sekunde war Sakura zur Seite gerollt, sodass die scharfe Klinge sich in den feuchten Waldboden grub, direkt dorthin, wo wenige Sekunden vorher Sakuras Kopf gewesen war. Ein wenig verwundert sah der Ninja die Waffe an. Diese Gelegenheit nutzte die Kunoichi und stand auf. Doch war der andere Ninja in der Zwischenzeit hinter sie getreten. Zu spät bemerkte Sakura ihn. Ein leises Keuchen und Stöhnen entrann Sakuras Kehle, als sich ein Katana von ihrem Rücken zwischen den Rippen hindurchbohrte und aus Sakura auf der anderen Seite wieder herausragte. Geschockt und voller Schmerzen riss Sakura ihre Augen auf. Zwar hatte das Katana ihre Lunge und ihr Herz verfehlt, doch die Wunde war trotzdem lebendgefährlich. Nicht nur, dass augenblicklich eine Menge Blut aus der Wunde sickerte, wichtige Gefäße wurden zusätzlich durchtrennt. Sakura wurde schwindlig. Sie wurde fast ohnmächtig, als das Katana wieder aus ihr herausgezogen wurde. Langsam und schmerzhaft. Kaum das es heraus war, presste die Medic-nin ihre Hand auf die blutende Wunde. Sie hatte kaum noch Chakra und war zu geschwächt, als das sie die Wunde hätte ganz heilen konnte. Zumindest konnte Sakura die Blutung ein wenig stoppen. „Und, was hast du jetzt vor? Das Gift greift die Nervenzellen an. Wenn du nicht vorher verblutest, wirst du ersticken oder dein Gehirn wird sich einfach abstellen. Natürlich nur langsam. Du wirst noch eine Weile voller Bewusstsein sein, aber du wirst merken, wie sich ein Schleier des Vergessens um dich legen wird, bis der Tod dich dann endgültig mit sich nimmt“, erklärte der pockennarbige Mann. Seinen Kollegen konnte Sakura nirgends mehr ausmachen. Wahrscheinlich war er bei dem verletzten Ninja und half ihm. Entschlossen umfassten Sakuras Finger den Griff des Kunais. Auch wenn es sehr schmerzhaft war und sie viel Kraft kostete, drehte sie sich um und rammte das Kunai dem Mann in den Oberschenkel. Dieser Schrie erschrocken und schmerzhaft auf. „Das nächste Mal quatsch nicht so viel rum!“ gab Sakura keuchend von sich. Sie hätte den Mann auf der Stelle, hier und jetzt, töten können, doch durch den Schrei kam der Ninja mit dem Katana wieder. Ohne groß zu fackeln rannte Sakura los. Sie rannte, so schnell sie konnte. Sie rannte um ihr Leben. Den Regen und das heftige Gewitter nahm Sakura gar nicht war. Ihr Ziel war es nur noch zu überleben. Und aus dem Wald zu kommen. -----------------------------------------------Flashback Ende ------------------------------------------- Sakura merkte, wie das Gift ihr weiter zusetzte und die Wunde an ihrer Seite immer stärker schmerzte. Sie musste bereits viel Blut verloren haben. Wie viel, dazu war Sakura im Moment nicht in der Lage zu schätzen. Langsam wurde die Sicht der Kunoichi verschwommen. Der Blutmangel war daran schuld. Zudem merkte sie, wie sie Schwierigkeiten hatte, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Im Moment schossen Sakura die verschiedensten Gedanken und Erinnerung wirr durch den Kopf, ohne dass sie diese hätte zuordnen können. Sakura stolperte einen kleinen Weg hinunter. Er schlängelte sich einen Berg hinab. Hinter sich konnte Sakura die Stimmen und Schritte ihrer Verfolger vernehmen. Verzweifelt rannte die Kunoichi weiter. Doch irgendwann gaben ihre zittrigen Beine unter ihr nach und sie stürzte der Länge nach hin. Schmerz durchzuckte Sakuras ganzen Körper, während sie versuchte sich langsam aufzurichten. Es gelang ihr nicht. Der nasse, aufgeweichte Boden gab nach, sodass Sakuras Hände keinen Halt fanden und wegrutschten. Zudem war sie zu entkräftet. Alleine würde sie es nicht mehr auf die Beine schaffen. Völlig fertig blieb Sakura liegen. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Um sie herum nahm sie nur noch das Rauschen des Regens, das Gewitter und Schritte war. Doch die Schritte kam aus einer anderen Richtung, wie ihre Feinde! Das konnte sich die Kunoichi jedoch auch nur eingebildet haben. Ein letzter Gedanke ging durch Sakura, ehe sie das Bewusstsein verlor. „Jetzt sterbe ich.“ Er hatte lange genug zugesehen. Seit Beginn des Kampfes war er da gewesen und hatte zugesehen. Er hatte sich hinter einem Baum versteckt und hatte teilnahmslos zu gesehen. Sie kämpfte gut und schlug sich gut gegen die drei Männer. Das hätte er nicht gedacht. Er griff jedoch nicht ein, als die Kunoichi schwer in Bedrängnis geriet und schließlich schwer verletzt wurde. Er rührte auch keinen Finger, als sie floh. Er sprang lediglich von seinem Baum und verließ den Wald. Er hatte eine Vermutung, wo sie entlang rennen würde. Und er sollte Recht behalten. Am Ende ihrer Kräfte kam Sakura den kleinen Berg hinunter gerannt, bis sie vor Erschöpfung schließlich zusammen sackte. An sich interessierte es ihn nicht, was mit ihr passierte. Die drei feindlichen Ninjas kamen immer näher. Der eine hinkte leicht. Mit gehässigem Grinsen wollten sie Sakura töten. Doch dazu sollte es nie kommen. Mit einer unglaublichen Schnelligkeit stand er zwischen der bewusstlosen Kunoichi und ihren Peinigern. Zwei rote Augen sahen die Männer an, ehe sie schreiend zusammensackten. Für ihn war das ein Klacks gewesen. Auch wenn die Männer jetzt schwer verletzt waren, brachte er die Sache zu Ende. Mit jeweils einem sauberen Stick ins Herz lagen die Ninjas tot auf dem nassen Weg. Langsam drehte sich der Mann um. Der Regen und das Gewitter hatten noch nicht nachgelassen. Der Regen lief ihm über sein Gewiss und seine schwarzen Haare. Die furchteinflößenden roten Augen richteten sich auf Sakura. Langsam beugte er sich hinunter und fühlte, ob sie noch lebte. Ein schwacher Puls war zu spüren. Mit Leichtigkeit hob er die bewusstlose Kunoichi auf. Kurz darauf verschwand sie, gut geschützt vor dem Regen, unter einem schwarzen Mantel, mit roten Wolken darauf. So, das hier ist der Prolog. ^^ Ich hoffe es gefällt euch. *G* Ich hab ja auch schon ein paar ffs geschrieben, jedoch noch nie so eine. Eigentlich hab ich Kampfszenen noch nie so beschrieben. Ich hoffe, sie ist gut geworden und gefällt euch. ^^ Tja, zudem hoffe ich, ihr lest die ff fein weiter. Sie wird nicht ständig so düster sein, das kann ich nicht schreiben. Ich brauche immer wieder mal witzige Stellen. ^^ Ja, wer eine ens möchte, sagt mir einfach bescheid. Es kommt dann auch noch eine Ens-Liste. ^^ Ich werde auch so versuchen wöchentlich ein neues Kapi on zu stellen oder alle zwei Wochen. *smile* Dann erhoffe ich mir noch gaaaaanz viele nette Kommis und ich würde gerne wissen, wie ihr den Prolog fandet. *G* Bis zum nächsten Mal! *smile* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)