Tell me the Truth von TrafalgarKidd (Es ist ein langer, aber vor allem steiler Weg) ================================================================================ Kapitel 8: Die Ruhe nach dem Sturm ---------------------------------- Chapter 8: Die Ruhe nach dem Sturm Es war einfach nur gigantisch. Auch Minuten danach lag immer noch diese Energie auf dem Boden verteilt. Man konnte es förmlich spüren, wie sie sich versuchte zu entladen. Alle starrten entsetzt aus den Fenstern. Sahen allerdings herzlich wenig, da das Hotel einige Meter entfernt stand. Auf diesen Trainingsplatz hatte niemand Aussicht. Doch hatten einige ziemliche Angst plötzlich bekommen, was das für ein Krach war. Ob vielleicht doch eine Bombe hochgegangen ist. Den zerstörerischen Ausmaß hatte diese Attacke jedenfalls schon. Doch als Minuten später alles ruhig war, legten sich alle wieder mehr oder weniger beruhigt schlafen. Auf dem Platz da unten sah es doch ein wenig anders aus. Es schlief dort niemand. Gut, mit einer Ausnahme, aber auch diese Person schlief nicht, sondern war bewusstlos. Teils wegen Mangels an Kraft und wieder teils, wegen dem Aufprall gegen diesen Felsen. Sie hatte sämtliche Schürfwunden auf dem ganzen Körper. Blaue Flecke wurden langsam sichtbar. Sie hatte eine Platzwunde am Kopf, die stark blutete, sonst aber ging es ihr, angesichts des zerstörten Platzes, und es sah wirklich aus wie nach einem Bombenangriff, wirklich fabelhaft. Es hätte für sie wesentlich schlimmer ausgehen können. Schon die ganze Zeit wunderte sich Ruffy, wieso sie nach der vorletzten Attacke nicht zurück zu den Anderen gegangen ist. Sie sah mehr als nur fertig aus. Sie war am Ende. Und mit der letzten Attacke, hatte sie ihre Grenzen deutlich überschritten. Ob ihr das wohl klar war? ‚Wahrscheinlich nicht’, dachte sich der Gummimensch, nahm sie auf seine Arme und trug zurück ins Hotel. Wieso hatte sie denn so hart trainiert? Hatte sie vor etwas Angst? Oder hatte ihr jemand gedroht? So wie Vivi? Wieso trainierte sie nur? Es wollte nicht in seinen Kopf rein. Er verstand es nicht. Sie hatte es doch nun wirklich nicht nötig zu trainieren. Wozu? Sie hatte doch noch ihn. Und auch wenn er mal nicht da war, dann hatte sie ja noch Zorro, Sanji, Franky, Lysop und Chopper. Wenn man Frauen mitrechnete, dann auch Robin. Und sonderlich schwach war sie nie gewesen. Kämpfen konnte sie auch immer. Also wieso machte sie sich gerade so fertig? ‚Vielleicht ist sie ja nur nicht zurückgegangen, weil sie nicht mehr konnte. Oder sie hatte mich gesehen und wollte mir beweisen, dass sie es doch zu was schaffte? Aber das weiß ich doch. Ich weiß doch wie stark sie ist. Oder war es doch was ganz anderes, was sie hier festhielt?’, grübelte er nach und fand einfach keine Lösung. Es wollte ihm überhaupt nicht einfallen, dass möglicherweise er der Grund war, aber nicht um ihm etwas zu beweisen, sondern einfach nur um ihn zu vergessen. Um den Schmerz zu vergessen. Zu sehr wurde sie sonst daran erinnert. Und davor hatte sie Angst. Sie wollte das nicht mehr. Ruffy ging die Treppen hoch und klopfte bei Chopper. Er sollte sich Nami mal genauer anschauen, nicht dass sie noch schlimmeres davontrug als zu sehen war. Chopper erschrak erst einmal, Nami so zu sehen. Und auch kamen sofort Sanji, Franky, Zorro und Robin angerannt. „Was ist denn mit Nami passiert?!“, fragte Robin schockiert. Chopper untersuchte sie und versorgte ihre Wunden, während Ruffy erzählte, was er wusste. „Naja, ich bin aus der Stadt gekommen, als ich gesehen hab, wie sich hinter dem Hotel immer wieder Wolken bildeten und dann immer Blitze zuckten. Mich hat interessiert, was das war und dann hab ich Nami trainieren gesehen. Und sie hat bis jetzt trainiert. Als ich gekommen bin, sah sie schon ziemlich fertig aus, aber trotzdem machte sie denn noch Stunden so weiter. Und dann wurde ihre letzte Attacke zu heftig, das lag wahrscheinlich auch daran, dass Nami längst über ihre Grenzen lief…“, er schaute verachtend zu ihr, „Aber auch war der Blitz ziemlich groß und einfach nur zu viel Kraft hatte sie da in den Händen. Und diese Kraft konnte sie nicht halten. Dann ist es zu dieser Explosion gekommen. Es war echt gigantisch. So viel Kraft auf einmal. Ich frage mich echt, wo sie ihre Kraft hernahm, um so einer Energie stand zu halten.“ Gedankenverloren kam er am Ende an. Noch immer schaute er zu ihr. Doch nicht mehr verachtend, sondern mit viel Respekt. Das, was sie getan hatte, musste ihm wohl ziemliche Gänsehaut eingejagt haben, sonst würde er sie nicht so anschauen wie einen ehrwürdigen Gegner. Robin lächelte nur. „Ich verstehe. Sie hatte also wirklich keine Späße gemacht. Aber es ist doch wirklich unglaublich wie unsere kleine Maus, einer solchen Gefahr ins Auge sehen konnte. Ich weiß, dass es Nami bewusst wurde, dass es wohl zu stark für sie war und trotzdem wich sie nicht, sondern blieb eisern stehen, nahm ihren ganzen Mut zusammen und versuchte diese Attacke durchzuführen. Aber Ruffy, sie konnte die Kraft sehr wohl halten. Sie hatte es genauso beabsichtigt, wie es gekommen war. Kein Steinchen sollte in eine andere Richtung fliegen als er es tat. Nur mit der Wucht danach, hatte sie nicht gerechnet. Nein, da war sie ganz überrascht, dass auf einmal so was auf sie zukam. Darauf war sie bestimmt nicht vorbeireitet. Nächstes Mal ist sie schla…“ „Es wird kein nächstes Mal geben! Sie kennt ihre Grenzen nicht. Und es ist gefährlich bis zum Umfallen zu trainieren. Außerdem, was soll das? Sie hat doch überhaupt gar keinen Grund zu trainieren. Soll sie das Kämpfen uns überlassen, so wie bis jetzt auch.“ „Vielleicht, will sie das ja nicht mehr“, fiel Robin diesmal Ruffy ins Wort. „Vielleicht hat sie es auch einfach nur satt, dass ihr immer die Arbeit erledigt und wenn sie dann mal keine Chance hat, dass ihr dann immer zu ihr müsst und sie retten müsst. Vielleicht will sie euch ja dadurch einfach nur das Leben erleichtern. Sie will nicht ständig gerettet werden. Sie will auch gewiss nicht, dass ihr euch wegen ihr immer solche Sorgen macht…“ „Dann soll sie gefälligst aufhören zu trainieren. Denn wenn sie jedes Mal danach umkippt, mache ich mir bestimmt nicht weniger Sorgen“, regte sich Ruffy weiter auf. „Ich verstehe dich nicht Käptn“, seufzte Robin. „Woher weißt du so gut darüber bescheid, was passiert ist?“, fiel ihr Franky ins Wort. Robin lächelte geheimnisvoll und ließ ihre Hände sprießen. So eine blöde Frage. Robin hat Nami, seitdem sie ging, nicht mehr aus den Augen gelassen. Sie hatte sich zu große Sorgen gemacht, dass ihr schlimmeres passierte. Aber dann bemerkte sie Ruffy und sie konnte sich entspannen. Er hätte es schon nicht zugelassen, dass ihr was schlimmes passierte. „Was verstehst du nicht, Robin?“, hackte Ruffy nach, dem das ganze Gespräch nicht ganz gefiel. „Wenn du dir solche großen Sorgen um sie machtest, dann frag ich mich doch, wieso du sie nicht da gleich weggebracht hast? Du hast selbst gesagt, dass du sie Stunden beobachtet hast. Wieso bist du nicht zu ihr hingegangen? Es gab bloß zwei Möglichkeiten, was sie getan hätte. 1. sie wäre mit dir mitgegangen oder 2. sie hätte sich standhaft geweigert und hätte nur noch härter trainiert. Vielleicht wäre es ja auch zu einem Kampf zwischen euch gekommen. Und dann versteh ich noch eine Sache nicht. Du sagst die ganze Zeit etwas von, sie muss ja gar nicht trainieren, sie hat ja uns. Aber was ist, wenn mal einer nicht dabei ist und Nami etwas passiert? Oder wenn sie angegriffen wird? Soll sie sich etwa hilflos ausliefern? Keine gute Idee. Es ist schon richtig, dass sie nicht ihre Grenzen kennt, aber woher denn auch? Bisher hatte sie nicht so oft gekämpft wie du. Und trainiert auch nicht. Sie kennt sich eben, was das Kämpfen angeht, noch nicht so gut aus. Außerdem, glaube ich, dass etwas ganz anderes sie antrieb weiter zu machen. Bis zum Umfallen“, Robin lächelte traurig. Ruffy schaute sie nicht an. Noch immer blieb sein Blick an Nami hängen, welche gerade von Chopper behandelt wurde. Er legte ihr gerade ein Verband um den Kopf an. „Und was war diese andere Sache?“, fragte sie Ruffy, mit einem deutlich verzweifelten Ton. Robin seufzte. Wieso war er bloß so blind Nami gegenüber? „Der Grund, warst und bist immer noch du, Ruffy! Sie hat nur wegen dir angefangen zu trainieren.“ Ruffy schaute sie entgeistert an. „Wie, wegen mir?!“ „Nicht, weil sie dich hätte beeindrucken wollen. Das ganz bestimmt nicht. Sie brauchte eine Beschäftigung. Nach eurem Streit, oder was auch immer, war sie mit den Nerven am Ende. Sie war wütend. Da musste sie sich austoben. Sich mal so richtig auspowern. Aber so musste sie nicht ständig an dich denken. Und auch nicht an diese Schmerzen, die damit verbunden sind. Verstehst du, was ich meine, Ruffy? Einzig und allein, der Gedanke, dass wenn sie jetzt aufhörte, sie an dich wieder denken müsste, trieb sie soweit, dass sie sich überschätzte. Es gab keinen anderen Weg. Und auch Morgen wird sie niemand aufhalten können, ihr Training fortsetzten zu können. Denn es ist ihre einzige Möglichkeit, einmal abzuschalten.“ Es war, während Robin erzählte, verdammt still geworden. Selbst Ruffy schien nachzudenken. Und wie er nachdachte. Tausende Gedanken, rasten ihm durch den Kopf. Wieder machte sie etwas nur wegen ihm. Und wieder war es so sehr gefährlich. Es war schmerzhaft. Und doch sah sie dabei so glücklich aus. Und wieso musste sie ihn aus ihrem Kopf bekommen? Er dachte immer, sie liebte diesen anderen. Aber Moment. Hatte sie nicht gesagt, sie liebte ihn? Doch. Nur hat er es vergessen, bei den ganzen Sachen, die passierten. Sie liebte ihn also. Und er liebte sie auch. Nur jetzt, nicht mehr. Und nur weil er mit Vivi nun zusammen war, machte sie sich so fertig. Nur wegen ihm litt so sehr. Nur wegen ihm ging sie durch die Hölle und wieder zurück. Was hat er denn so schlimmes getan, dass er so bestraft wurde? Er wollte nicht, dass Nami wegen ihm unglücklich war. Das konnte er nicht verantworten, aber er liebte sie nicht mehr. Ihr zu sagen, er liebt sie, war falsch. Liebte er sie denn überhaupt irgendwann? Waren es nicht nur die ganze Zeit irgendwelche Spinnereien, die sich sein krankes Gehirn ausdachten? Aber, wenn es so war, wieso hat es ihm dann sein Herz gesagt? „Ich bin fertig. Die Schrammen sehen zwar schlimm aus, aber sie ist weder lebensgefährlich verletzt, noch hat sie irgendwelche Knochenbrüche davongetragen. Sonst geht es ihr auch gut.“ Chopper durchbrach die Stille und holte auch Ruffy aus seinen Gedanken. „Ich bring sie ins Bett“, nuschelte er nur, nahm sie auf seine Arme und verschwand mit ihr. Er war deutlich verwirrt. Aber nicht nur verwirrt, sondern auch viel mehr enttäuscht. Traurig. Niedergeschlagen. So gut wie alles, wenn man Freude raus nahm, spiegelte sich in seinem Gesichtsausdruck wider. Das wollte er bestimmt nicht erreichen. Er wollte Nami nicht so fertig machen. Schließlich litt er immer noch am meisten darunter. Auch wenn man es ihm vielleicht nicht ansah. Im Zimmer angekommen, legte er sie in ihr Bett und machte es sich, gegen ihren Willen, auf seinem Bett bequem. Diesmal hatte er sich ganz fest vorgenommen, wegen ihr nicht mehr die ganze Nacht aufzubleiben. Doch schlafen konnte er auch nicht. Zu viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Er sah, wie der Kamin noch immer ein wenig brannte. Ruffy entschloss sich, das Feuer wieder richtig zum Brennen zu bringen. Er legte Holz nach. Stocherte ein wenig drin herum. Dann ging er auf den Balkon. Es war eine sternenklare Nacht. Nicht mal so kalt wie die Nächte davor. Kurzerhand entschloss er sich aufs Dach zu gehen. Er wollte schließlich nicht, dass er etwas tat, was ihm Nami ausdrücklich verboten hatte. Außerdem brauchte er Frischluft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)