Midnight Serenade von abgemeldet (Kapitel 2: ItaSasu) ================================================================================ Kapitel 1: midnight encounter ----------------------------- Wie ein Windhauch streifte der Atem des anderen über seine Haut und er bäumte sich auf. "Sasuke", nicht mehr als ein Flüstern, fast tonlos, "Auf die Knie!" Und er kam dem Befehl, und nichts anderes war es, ohne zu zögern nach. Stand binnen Sekunden auf allen Vieren auf dem Bett, sein Hinterteil ergeben dem Anderen hingestreckt, den Kopf tief gesenkt und wartete, sehnsüchtig, atemlos. Hände packten seine Hüften, hielten ihn fest und dann, ohne Vorwarnung, schoss gleißender Schmerz durch seinen Körper. Er warf den Kopf in den Nacken und schrie begeistert: "Aniki!" Sasuke schlug die Augen auf. Finsternis empfing ihn und die Kälte des Raumes riss ihn fast abrupt aus der Welt seiner Träume in die Wirklichkeit zurück. Er hörte sich selbst tief und rasch atmen. Wieder dieser Traum. Und wieder war er daraus erwacht mit einer fast schmerzhaften Erektion und einem fiebrigen Gefühl, das seinen ganzen Körper einhüllte. In letzter Zeit hatte er diesen Traum beinahe jede Nacht. Er konnte es nicht abstellen, wusste aber auch nicht, ob er das wirklich wollte. Er war fünfzehn Jahre alt, kein Wunder, dass seine Hormone verrückt spielten. Er hätte sich gewünscht, jemand anders würde ihn im Traum besuchen, aber wirklich überrascht war er nie gewesen. Es gab keinen Tag, an dem er nicht an seinen Bruder dachte. Itachi, der perfekte Shinobi, seines Zeichens Anbu, Wunderkind und Liebling des Uchiha Clans. Der Mann mit dem geschmeidigen Körper, der sanften Stimme und den irrsinnigen Augen, die Sasuke den Kopf verdreht hatten. Seine Gefühle für Itachi gingen über Bruderliebe längst weit hinaus. Der Junge schloss die Augen und überlegte, ob er selbst Hand anlegen sollte, um sich von seinem kleinen Problem zu befreien. Er hatte schonmal versucht, es einfach zu ignorieren, in jener Nacht hatte er allerdings nicht sehr viel geschlafen, sondern sich stundenlang hin und her gewälzt, heimgesucht von unerwünschten Phantasien. In Momenten wie diesen sehnte er sich so sehr nach Itachi, dass es fast körperlich wehtat. Er hatte seinem Bruder nie gezeigt, was in ihm vorging. Nicht, weil er schüchtern war, aber weil es außer Frage stand, dass Itachi keinerlei Interesse an ihm hatte. Sein Bruder war zu distanziert, es war schwer, sich überhaupt vorzustellen, dass er irgendwas oder irgendwen begehrte. Momentan war Itachi nicht zu Hause. Er war unterwegs, mit den Anbu auf einer Mission. Vor morgen würde er nicht zurückkommen. Vielleicht war es eine gute Gelegenheit. Sasuke schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. Bei jeder Bewegung rieb der Stoff seiner Hose unangenehm an seiner Erektion. Er schlich sich aus dem Zimmer und huschte den Gang entlang, rüber zum Zimmer seines Bruders. Leise schob er die Tür auf, trat ein und machte sie hinter sich wieder zu. Nur kurz machte er das Licht an, um sich davon zu überzeugen, dass wirklich niemand hier war und um sich rasch umzusehen. Der Raum lag vor ihm wie immer. Spartanisch eingerichtet und die einzigen persönlichen Besitztümer waren Waffen auf den Schränken und an der Wand. Sasuke knipste das Licht aus und machte die fünf Schritte bis zu Itachis Bett. Genüsslich ließ er sich auf das Laken sinken und vergrub seine Nase im Kopfkissen. Es duftete so wunderbar nach seinem Bruder. Eigentlich hatte er bloß das Kissen mitnehmen wollen, aber der bloße Geruch erregte ihn schon wieder ohne Ende und er entschied sich, hierzubleiben. Ein einziges Mal nicht nur in Phantasien zu schwelgen, sondern dabei diesen einzigartigen, wunderbaren Duft seines Bruders überall um sich herum zu haben. Vorsichtig schlüpfte er unter die Decke, krümmte sich etwas und atmete tief ein. Es war unanständig, was er hier machte. Im Bett seines Bruders zu masturbieren war vielleicht der Gipfel der Perversion, aber für ihn nur ein weiterer Punkt auf einer langen Liste von Missetaten. Er sollte diese Gefühle für Itachi nicht haben, das wusste er. Sollten es seine Eltern je rausfinden, würde er in große Schwierigkeiten geraten. Sasuke biss sich auf die Unterlippe. Er hasste es, dass er ausgerechnet jetzt an sowas denken musste. Er wollte diesen Augenblick doch genießen und ihn nicht mit Gedanken an die Eltern verschwenden. Er drückte den Kopf ins Kissen, schloss die Augen und ließ seine Hand nach unten wandern. Er hörte Schritte auf dem Gang. Erschrocken riss Sasuke die Augen auf. Seine Eltern waren um die Zeit normalerweise nicht wach. Itachi konnte es nicht sein, oder? Offensichtlich doch. Die Tür wurde aufgeschoben, das Licht ging an und Sasuke verfluchte das Schicksal und die Götter. Sein Bruder stand in der Tür und zog überrascht die Augenbrauen hoch, als er entdeckte, dass jemand auf seinem Bett lag. Sorgfältig schloss Itachi von innen die Tür, drehte sich dann wieder zu Sasuke um und fragte: "Was machst du hier?" Der Jüngere wusste nicht, wie er da wieder rauskommen sollte. Eine Lüge hätte Itachi sofort durchschaut. Einfach gehen konnte er auch nicht, weil die Beule in seiner Hose einem guten Beobachter wie Itachi auf jeden Fall aufgefallen wäre. Äußerst sorgsam drapierte er die Bettdecke um seine Hüften und setzte sich auf. "Aniki", sagte er atemlos. "Du bist schon zurück?" "Offensichtlich bin ich das. Und jetzt beantworte meine Frage. Was machst du hier?" So sonderlich schien es ihn nicht zu stören, weil Itachi noch während er zu Ende sprach, anfing, seine Anbu Jacke auszuziehen. Das hier war unbeschreiblich peinlich. Sasuke wagte es nicht, seinem Bruder ins Gesicht zu sehen. Er würde hierfür keine gute Entschuldigung finden. Vielleicht war es Zeit für eine Flucht nach vorne. Jetzt oder nie. "Itachi", sagte er, "würdest du mir einen Wunsch erfüllen?" "Der da wäre?" Sasuke starrte Itachi wortlos an. Es war, als wären sämtliche Worte aus seinem Kopf verschwunden. Er brachte keinen Ton raus, starrte seinen Bruder bloß an. Itachi näherte sich dem Bett und damit ihm. Dunkle Augen musterten ihn und dann waren die Worte wieder da. Er holte tief Luft. "Fick mich." Vollkommen reaktionslos schaute Itachi auf ihn herab. Sasuke hatte keine Ahnung, was er zu erwarten hatte. Er bereute es beinahe jetzt schon, es gesagt zu haben. Aber er hatte es nicht mehr zurückhalten können. Er wollte nicht bloß den freundlichen großen Bruder, er wollte, dass Itachi zu ihm ins Bett stieg und ihn besinnungslos vögelte. Sein Verlangen brachte ihn beinahe um den Verstand. Itachis Finger schlossen sich um sein Kinn. "Dein Wunsch ist mir Befehl", hauchte er, bevor er sich runterbeugte, um Sasuke zu küssen. Es war beileibe kein zärtlicher Kuss. Fordernd schob Itachi mit der Zunge Sasukes Lippen auseinander und selbst in seinem Kuss lag ein unbändiger Wille, zu gewinnen und zu erobern. Sasuke schwirrte der Kopf. Er wusste nicht mehr ein noch aus. Vielleicht träumte er noch, denn das hier war zu gut um wahr zu sein. Er wollte sich davon überzeugen, dass es kein Hirngespinst war und versuchte, seine Hände auf Itachis Wangen zu legen. Aber bevor er die Bewegung zu Ende führen konnte, wurden seine Handgelenke gepackt und wieder nach unten gedrückt. Der eine, erste, heiße Kuss dauerte schier eine Ewigkeit lang an und als sie auseinander gingen, rang Sasuke gierig nach Luft. Sein ganzer Körper schien Feuer gefangen zu haben und sein Herz pochte wie wild. Er wusste nicht so recht, was er von dieser Sache halten sollte. Eine halbe Ewigkeit schon sehnte er sich hiernach, aber dass Itachi nicht einmal nachgefragt hatte, irritierte ihn. Mit einem Ruck zog Itachi ihm die Decke weg und jetzt war seine Erregung nicht mehr zu übersehen. Sein großer Bruder leckte sich über die Lippen. "Zieh dich aus", raunte er. Der Aufforderung kam Sasuke nur allzu gerne nach. Er hob die Hüften an, um sich die Short ausziehen können und streifte sich erst danach sein Hemd über den Kopf. Als er nackt auf dem Bett saß, unter dem feurigen Blick seines Bruders, verabschiedete sich sein Verstand endgültig. "Aniki", flüsterte er, "bitte!" Itachi kletterte zu ihm auf das Bett und drückte ihn mit sanfter Gewalt nach hinten. Sofort schlangen sich Sasukes Beine um die Hüften seines Bruders. "Mein Gott", hauchte Itachi, "siehst du heiß aus." Die Worte waren fast zu gut um wahr zu sein. Sasuke biss sich auf die Unterlippe, damit ihm bloß kein Seufzen über die Lippen kam. Trotz allem schliefen ihre Eltern nur zwei Türen weiter. Sie würden das hier auf jeden Fall sehr leise über die Bühne bringen müssen. Itachi zog sich sein Hemd aus und beugte sich danach über seinen Bruder. Sasukes Hände streichelten über Itachis Oberkörper, erfassten jeden Zentimeter dieser weichen Haut und er stand jetzt schon kurz vor einem Orgasmus. Er wusste, er würde nicht lange standhalten. Als Itachi sich runterbeugte, um seinen Hals zu küssen, wimmerte er kaum hörbar und wisperte: "Beeil dich." Der Ältere nickte knapp. Er führte seinen Zeigefinger zum Mund und benetzte ihn, aber Sasuke schüttelte den Kopf. "Nein. Fick mich einfach", keuchte er atemlos. "Das wird wehtun." "Mir egal. Mach einfach!" Er wusste, dass ihn Schmerz erwartete, aber er konnte nicht mehr länger warten. Sasuke verzehrte sich nach seinem Bruder, ein langes Vorspiel hätte er jetzt einfach nicht ertragen. Er wollte Itachi in sich spüren, das war der einzige klare Gedanke, der sich noch ausmachen ließ. Hastig schob Itachi sich seine Hose runter und Sasuke starrte keuchend an die Decke. Endlich, nach so langer Zeit. Endlich. Gleich war es soweit, gleich, die Erfüllung aller seiner Träume. Er war sehr gespannt darauf, wie es sich anfühlen würde. Er hatte schon Sex gehabt, aber das hier war neu, eine Tatsache, die er sicher gleich bitter bereuen würde, aber er konnte es kaum abwarten, konnte kaum erwarten, von Itachi sozusagen entjungfert zu werden. "Du darfst nicht schreien", befahl Itachi ihm und er nickte vage. Er zog die Knie an und ihm wurde furchtbar heiß, als er spürte, wie etwas an seinen Anus stupste. Er glaubte, auf der Stelle vergehen zu müssen, sollte Itachi nicht jetzt sofort zur Sache kommen und endlich Nägel mit Köpfen machen. Sein Körper fühlte sich fiebrig an, er hörte seine eigenes Blut rauschen und sein Herz rasen. Die wunderbaren Hände seines Bruders packten seine Handgelenke und drückten sie auf das Bett. Sasuke konnte williger gar nicht sein. Und dann, mit einem einzigen, kräftigen Ruck, stieß Itachi sein Glied in ihn hinein. Sasuke riss die Augen auf und ein kurzer Laut kam von ihm, bevor sein Bruder ihn stürmisch küsste und damit seinen Schrei verhinderte. Es tat entsetzlich weh, er konnte spüren, wie irgendwas in ihm drin zerriss und anfing, zu bluten. Tränen stiegen ihm in die Augen und doch, obwohl er nicht schreien durfte, obwohl es so furchtbar weh tat, war es alles was er sich erträumt hatte und noch mehr. So unheimlich intensiv und geil und innig, dass sich ihm der Kopf drehte. Als er merkte, dass sein Bruder nicht mehr schreien wollte, nahm Itachi den Kopf hoch und raunte: "Du wolltest es so." "Dann hör nicht auf, verdammt", blaffte Sasuke. Itachi zog sich fast zur Gänze zurück, um sich dann ein weiteres mal zur Gänze in die enge Öffnung seines kleines Bruders zu stoßen und dieses Mal hatte Sasuke sich besser unter Kontrolle. Blut lief ihm über das Kinn, weil er sich so fest auf die Unterlippe gebissen hatte, und Blut war es auch, das Itachis Bewegungen in ihm leichter machte. Der Schmerz verebbte, verschwand aber nicht ganz. Bei jedem Stoß zog und brannte es, und das machte es fast noch besser. Sasuke konnte mit seinem ganzen Körper spüren, wie hart er von Itachi rangenommen wurde. Dann traf Itachi den richtigen Punkt in seinem Inneren und es war einfach zu viel für ihn. Er hätte so unheimlich gerne länger durchgehalten, dieses Gefühl länger ausgekostet, aber es ging nicht. "Aniki, ich k-" Weiter kam er nicht, weil Itachi sein unzusammenhängendes Gestammel ein weiteres Mal mit einem Kuss unterbrach. Und dann erzitterte Sasuke unter einem gewaltigen Orgasmus, der seinen ganzen Körper schüttelte. Er stöhnte achtlos in den Kuss hinein und merkte, wie die Muskelkontraktionen, die sein Höhepunkt ausgelöst hatte, Itachi seinerseits soweit brachten. Der Ältere drückte Sasukes Handgelenke so fest, als wollte er sie zerquetschen und riss sich geradezu von Sasukes Lippen los. Er vergrub das Gesicht an Sasukes Schulter und biss sich dort fest, während er sich in den Körper des Jüngeren ergoss. Es dauerte fast zwei Minuten, bis Sasukes Zittern nachgelassen hatte und Itachi auch endlich zur Ruhe kam. Der Ältere ließ sich schwer auf seinen Bruder sinken und dann wurde es ganz still in Itachis Zimmer. Sasuke starrte an die Decke und spürte, wie ihm eine Träne über die Wange kullerte. Das hier war das Schönste, was ihm je passiert war. Und jetzt war es vorbei, so schnell. Er merkte, dass Itachis Zunge über die Stelle leckte, wo er eben noch zugebissen und eine blutige Wunde hinterlassen hatte. So gerne hätte Sasuke seinen Bruder festgehalten und lange, lange nicht mehr losgelassen. Dann zog Itachi sich aus ihm zurück und die Mischung aus Blut und Sperma lief aus ihm heraus und tropfte auf das Laken. Sasuke schloss die Augen. Dem schönsten aller Momente folgte der grausamste. Er wollte nicht gehen. Noch nicht. Er wollte gleich nochmal mit Itachi schlafen, noch hundert, nein tausend Mal. "Sasuke", hauchte Itachi und streichelte ihm das verschwitzte Haar aus der Stirn. "Was ist mit dir los?" "Ich bin glücklich", flüsterte Sasuke und spürte eine weitere Träne, die über sein Gesicht lief. "Ich wollte das schon so lange, Aniki. Vielen Dank, dass du… wenigstens ein einziges Mal…" "Nicht so lange wie ich, mein Sasuke." Er traute seinen Sinnen nicht. "Was?", wisperte er. "Bleib noch ein wenig. Morgen früh kannst du immer noch zurückkehren in dein Zimmer. Und vielleicht", Itachi leckte über seinen Hals, "kannst du morgen Abend wiederkommen." "Und übermorgen? Und den Abend danach?" "Ja, Sasuke." Itachi stemmte sich ein Stück hoch, um ihn ansehen zu können. Verschwörerisch legte er sich einen Finger an die Lippen. "Aber unsere Eltern dürfen nie etwas davon erfahren. Das bleibt unser Geheimnis." Sasuke nickte und schlang die Arme um Itachi. "Niemand wird es erfahren", versprach er. In dieser Nacht schlief Sasuke besser als je zuvor. Das Geheimnis, dass sie jetzt miteinander teilten, wog nicht schwer auf seinen Schultern. Ganz im Gegenteil, es war wie ein Zauber, der ihn endlich von seinem Leid erlöste. Sasuke, der sich immer wie ein fünftes Rad am Wagen in seiner Familie gefühlt hatte, hatte seinen Platz endlich gefunden. Und der war an Itachis Seite. FIN ----- Das ist völlig sinn- und plotfreier Smut, noch dazu irgendwie AU weil ja Sasukes Eltern nicht tot sind. Es ging nur darum, dass Itachi und Sasuke einander binnen kürzester Zeit bespringen und das ist so am Einfachsten. Ist ja auch nur zum Üben. Ich fand die Vorstellung faszinierend, dass es Sasuke ist, der den ersten Schritt macht, noch dazu mit einem unverfrorenen, irgendwie verdorbenen und sehr direkten Befehl: "Fick mich!" Das wollte ich ihn IMMER mal sagen lassen. Ich möchte die erwachsenen Leser bitten, das Kapitel nicht einfach an die jüngeren weiterzugeben. Ich entscheide selbst, wer meine Storys liest. Kapitel 2: midnight fire ------------------------ Es regnete, an jenem Tag. Ich sah das Leid überdeutlich in den makellosen Gesichtszügen meines Bruders. Zu meinen Füßen kauerte er im Dreck, blutend, frierend, erschöpft und besiegt. Es hatte mich nicht einmal angestrengt, seinen Angriff abzuschmettern. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, dass er noch immer so ein Schwächling war. Aber ein Blick in sein leidendes Gesicht entschädigte mich dafür und ließ mich eine folgenschwere Entscheidung treffen. Ich hätte ihn dort zurücklassen können, im Regen, zitternd vor Kälte, einsam und allein, so wie ich ihn schon einmal zurückgelassen habe. Sasuke weinte. Bittere Tränen liefen über sein schönes Gesicht und ich war tief bewegt vom Anblick dieses Elends. Seine Tränen waren mein Lachen. Ich liebte es, kostete jede Sekunde aus, beobachtete jeden salzigen Tropfen, der über sein Gesicht lief. Und ich wollte noch mehr davon. Es war ein Leichtes, ihn auf meine Seite zu ziehen. Tief in seinem Inneren war er immer noch das verletzte Kind, das sich nach Nähe sehnt. Es fiel mir schwer, die richtigen Worte zu finden, das gebe ich zu. Aber jetzt, im Nachhinein, denke ich, dass ich alles mögliche hätte sagen können. Für ihn zählte nur, dass ich seinen Oberkörper hoch zerrte und ihn in meine Arme nahm, dass ich seine Tränen fortwischte (und heimlich davon kostete weil ich so besessen von ihnen war) und ihm süße Lügen ins Ohr flüsterte. Er würde nie mehr alleine sein. Ich würde ihn beschützen, ich würde wieder gutmachen, was ich getan hatte. Sasuke war nie besonders helle. Er glaube mir. Seine Augen, den meinen so ähnlich und doch ganz anders, blickten mich zaghaft, verängstigt und doch hoffnungsvoll an. Zu gerne hätte ich seine Hoffnung just in dem Moment wieder zerstört, nur um noch mehr dieser Tränen zu sehen. Aber ich hatte mir ein anderes Ziel gesetzt, das es mir ermöglichen würde, ihn noch sehr oft weinen zu sehen. Ich zwang ihn zu einer Entscheidung. Ob er mit mir kommen wolle, fragte ich ihn. Und er sagte ja. Ich nahm Sasuke mit. Als ich die Augen aufmache, bin ich zuerst einfach nur erstaunt. Eigentlich träume ich nur sehr selten und noch nie habe ich von jenem Moment geträumt, als ich Sasuke zu mir holte. Das Gefühl, das ich damals hatte, ist immer noch da, ich habe es von meinem Traum mit rüber in die wache Welt genommen und versuche, es auszukosten, solange es anhält. Das Bett raschelt und dann dreht Sasuke sich zu mir um. "Nii-san, du bist wach?", fragt er leise. Ich nehme seine Hand. Ein kaum merkliches Zittern geht durch seinen Körper, weil er weiß, was ich gleich tun werde. Der arme, bedauernswerte Junge. Ich drehe seine Hand um. Auf seinem Handrücken sind zahlreiche Narben und teils noch frische Schnittwunden. Ich weiß nicht, warum ich immer damit beginne. Warum ich gerade dort sichtbare Spuren hinterlasse. Vielleicht, weil er diese Stelle nicht verstecken kann. Sein makelloses Gesicht möchte ich nicht ruinieren, aber die Narben auf seiner Hand werden ihn bei jeder Bewegung daran erinnern, was ich mit ihm gemacht habe. Genüsslich hole ich den Kunai, den ich auch nachts am Körper trage, und blende ihn mit der Klinge. Er zuckt zusammen, als das Mondlicht auf seine Augen trifft. Ich setze die Klinge an und sein Blick wird furchtsam. Wie ich diesen Ausdruck liebe! Quälend langsam schneide ich in sein Fleisch, Zentimeter für Zentimeter, quer über eine kaum verheilte, andere Wunde. Ich lasse ihn dabei keine Sekunde aus den Augen. Zuerst kneift er die Augen zusammen, weil es ihm wehtut. Dann hat er sich an den Schmerz gewöhnt, oder sich zumindest angepasst, und die Augen fixieren das Messer. Blut läuft über seine Hand und tropft auf das Laken und er beißt sich sacht auf die Unterlippe. Bedauernd lege ich das Messer weg und führe mir seine Hand zum Mund, um das Blut aufzulecken. Mmh, so süß. Er sieht mich an, so viele Emotionen in seinen Augen. Er zittert wieder. Aber nicht aus Angst. Er weiß, wie mein Vorspiel aussieht. Er weiß, was folgt und er kann es kaum erwarten. Ich lasse seine Hand los und flüstere: "Du bist so erbärmlich." Ich rolle mich auf ihn und er sieht mich aus fiebrigen Augen erwartungsvoll an. Ich hätte es nicht gedacht, aber noch mehr als seine Tränen fasziniert mich etwas anderes. Und zwar die Liebe, die ich in seinen Augen sehe, wenn er mich ansieht. Verstehen kann ich es nicht, aber ich kann nicht genug davon kriegen. Der Geschmack seines Blutes und der faszinierende Ausdruck in seinen Augen haben ausgereicht, um mich in Stimmung zu bringen. Sasuke schläft praktischerweise – und anfangs nicht ganz freiwillig – stets nackt. Seine Beine schlingen sich um meine Taille und seine Augen flehen mich geradezu an, ihn mir zu nehmen. Aber zuerst… zuerst genieße ich noch den unverwechselbaren Blick, den er mir zuwirft. Diese Mischung aus Angst und Anspannung, Ekel und Erregung. So viele wunderbare Emotionen, und alle nur für mich. Ich greife nach unten, rücke sein Becken in Position und sehe ihn noch einmal an, bevor ich seinen Körper mit einem harten Ruck in Besitz nehme. Sasuke schreit, aber gleichzeitig packt er mich ganz fest, so als hätte er Angst, ich könnte verschwinden. Ich bin in ihm drin und ich spüre, wie alte, früher angerichtete Wunden wieder aufreißen. Ich nehme den Kopf runter, meine Lippen verharren dicht über seinen, und er reckt erwartungsvoll den Kopf hoch. Ich lasse ihn einen Augenblick zappeln, bevor ich die Zunge rausstrecke und er sie mit seiner berührt. Absichtlich halte ich ihn auf Abstand, lasse nur unsere Zungenspitzen einander berühren, bis er unwillig wimmert und ich dann doch nachgebe und ihn richtig küsse. Er reißt sich von mir los, weil ihm irgendwann die Luft ausgeht. Er ringt heftig nach Atem, aber ich lasse ihm nicht die Zeit, sich zu erholen, sondern stoße meinen Penis immer wieder mit brachialer Gewalt in ihn hinein. Sein Körper rutscht auf dem Laken hin und her wie eine Puppe unter mir und mit jedem Mal wird es für ihn und mich leichter, weil sein Blut, warm und zähflüssig, das Eindringen erleichtert. Die Laute, die er von sich gibt, beginnen sich zu wandeln. Von schmerzerfüllt zu lüstern. Er stöhnt meinen Namen und ich merke, dass er kurz vor einem Höhepunkt ist. Ich beuge mich zu ihm runter und hauche ihm ins Ohr: "Hasst du mich, Sasuke?" "Fast…" Er ringt nach Atem und versucht, die Fassung zurückzugewinnen, wenigstens lange genug, um mir antworten zu können. "Fast so sehr, wie… wie ich mich selbst hasse", krächzt er. "Du bist wirklich bemitleidenswert." Er bäumt sich auf, als ein heftiger Orgasmus ihn schüttelt und das rhythmische Zusammenziehen seiner Muskeln lässt auch mich mitziehen. Einen Moment lang ist da gar nichts, ich fühle bloß Leere in genau dem Moment, in dem Sasuke eigentlich immer wie von Sinnen zu schreien oder zu stöhnen beginnt. In meinem Kopf ist einfach alles anders, sogar ein Orgasmus. Für den Bruchteil einer Sekunde wird alles schwarz und ich werde körperlich wie geistig völlig ruhig. Ich sehe sein Gesicht, nichts als das, rötlich schimmernd im Schein der Flammen, die an seiner Kleidung lecken. Aber er beachtet es gar nicht, das Feuer, sondern starrt mich aus tränenden Augen an und seine Lippen bewegen sich, aber ich kann nicht verstehen, was er zu mir sagt. Dann kehre ich in die Realität zurück. Da ist kein Feuer, da ist nichts. Ich falle von ihm runter und lausche seinem rasselnden Atem. Ich weiß nicht, warum ich immer wieder dieses Bild vor mir sehe. Die Sharingan zeigen es mir, da bin ich mir sicher. Aber was bedeutet es? Wird Sasuke so sterben? Zeigen sie mir seinen Tod, damit ich darauf vorbereitet bin? Ich habe begonnen, Feuer zu meiden. Nicht, weil ich Angst habe. Aber ich muss das Schicksal ja nicht herausfordern. Wenn er in den Flammen sterben soll, dann nicht, solange ich dabei bin. Eine Träne kullert über seine Wange. Das ist meistens so, meistens treibt schon der Schmerz ihm die Tränen in die Augen. Die Tränen, die dem seelischen Schmerz entspringen stehen ihm besser als ein kristalliner Tropfen auf geröteter und verschwitzter Haut, aber es macht nichts. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn wieder zum Weinen bringe. Vielleicht sogar schon sehr bald. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um ihn über das Ziel unserer Reise in Kenntnis zu setzen. "Morgen früh ziehen wir weiter. Man wird uns erwarten, es wird einen Kampf geben. Trotz allem werden sie alles tun, um ihn zu beschützen." Ich spiele mit seinem dunklen Haar, meinem eigenen so ähnlich, und füge mit sadistischer Freude hinzu: "Morgen töten wir die, die ihn beschützen wollen. Und übermorgen holen wir uns Naruto." Sein Atem stockt für einen Augenblick. Schon wieder ist es Jiraiya, der sich einmischen muss. Ich kann ihn nicht besonders gut leiden. Er allein bildet die Front, die Naruto beschützen soll. Er wusste, dass wir kommen würden und er hat uns zum Kampf herausgefordert. Ich bedaure, dass noch ein Sannin durch die Hand eines Uchiha sterben muss, aber er hat es nicht anders gewollt. Es ist gut, Sasuke an meiner Seite zu haben. Mit mir kann er nicht mithalten, aber er hat die Sharingan. Alleine würde ich Jiraiya auch besiegen. Aber mit Sasuke wird es schneller gehen. Nun ist nur noch ein Sannin übrig. Jiraiya liegt tot zu meinen Füßen. Es war anstrengend, das gebe ich zu, weit mehr, als ich es erwartet hatte. Sasuke war mir keine große Hilfe, die meiste Zeit über stand er mir eher im Weg. Er ist auch schuld, dass Jiraiyas Kröte mich mit Öl übergossen hat. Ich konnte den Sannin selbst nur mit knapper Not davon abhalten, Feuer zu spucken, sonst hätte ich als lebende Fackel geendet. Sasuke blutet. Er hat einen wirklich unheimlich dämlichen Fehler gemacht und bekam einen Faustschlag ins Gesicht. Als ich das sah, machte es mich beinahe blind vor Wut. Niemand außer mir darf ihm wehtun. Diese Wut war es, die mich unachtsam hat werden lassen und beinahe mein frühzeitiges Ableben herbeigeführt hat. Dafür wird Sasuke später büßen müssen. Ich lasse mich gegen einen Baumstumpf sinken und ziehe meinen ölgetränkten Mantel aus. Ich brauche dringend eine heiße Dusche und was Warmes zum Anziehen. Sasuke steht ausdruckslos vor mir und sieht mir zu. Wenn er mich töten wollte, wäre jetzt die perfekte Gelegenheit. Ich bin geschwächt und vor allem bin ich sehr verwundbar. Meine Kleidung ist getränkt von dem zähflüssigen Zeug, ein Funke würde schon ausreichen, um mich in Flammen aufgehen zu lassen. Jiraiya hat mich damit all meiner Feuerjutsu beraubt, im Kampf ein enormer Nachteil für mich. Dass ich es trotzdem geschafft habe, lässt mich nur den Kopf schütteln über die Legende der Sannin. Lächerlich. "Sasuke", sage ich laut, weil es mir gegen den Strich geht, dass er immer noch wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend rumsteht. "Komm her." Er nähert sich und mustert mich. Vielleicht schätzt er meinen momentanen Zustand ein. Die Frage ist nur, aus welchem Grund. "Morgen werden wir Naruto holen?" "Ja. Jetzt komm her, hilf mir aus den Sachen raus." Willig kommt er zu mir, kniet sich zwischen meine Beine. Zum ersten Mal seit langem kann ich in seinen Augen nicht lesen. Ich sehe nur abgrundtiefe Schwärze darin, ein schwarzes Loch, in dem alles Licht aufgesogen wird. "Du warst mir in diesem Kampf wirklich ein Klotz am Bein. Dafür werde ich dich später angemessen bestrafen." Mit gesenktem Kopf antwortet er: "Ja." Ich denke, er ist unschlüssig, was er jetzt tun soll. "Gib es auf, Sasuke. Du hast von Anfang an mir gehört. Du kannst von mir nicht loskommen. Hör auf, dich damit zu quälen. Es wird dir nicht gelingen." Er nimmt einen Kunai und schneidet mein ohnehin unbrauchbar gewordenes, mit Öl durchtränktes Hemd auf. Mit der Klinge schiebt er die Reste beiseite, so als habe er Angst, selbst was von der öligen Flüssigkeit abzubekommen. Er sieht zu mir hoch, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem Brustkorb entfernt. "Ach, meinst du?", fragt er ausdruckslos. "Mach dir nichts draus. Ich behalte dich, auch wenn du ein Schwächling bist." Er legt zwei Finger an die Lippen. "Itachi… nein, Nii-san… trotz allem was du getan hast…" Er spricht, doch es kommt kein Ton mehr raus. Ich lese die letzten Worte von seinen Lippen ab. Ich liebe dich. Seine schwarzen Augen halten mich gefangen, so wie ich es viele Male mit ihm gemacht habe. Was passieren wird, begreife ich zu spät. "Katon", sein Flüstern ist in der Stille laut wie ein Schrei, "Gokakyuu no jutsu." //Ende Dieses Ende hatte ich schon endlos lange im Kopf. Stellt euch das mal filmisch vor. Sasuke kniet vor Itachi, sagt: "Katon", das Bild wird schwarz und mit einem irrsinnig genialen Echo in der Stimme hört man Sasuke flüstern: "Gokakyuu no jutsu…" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)