Father Dest's Erbe von Pansy (Fortsetzung zu "Sinnlose Versprechen") ================================================================================ Kapitel 17: - 17 - ------------------ Tut mir wahnsinnig leid, dass das so ewig gedauert hat, aber nun geht's endlich mit FDE weiter ^^ Grüß euch ganz lieb! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ - 17 - In tief gehülltem Schweigen waren Jason und Lance in fast alt vertrauter Zweisamkeit nach Hause gekehrt. Lance hatte Jasons Hand gehalten; es hatte den Anschein gemacht, als ob zwischen ihnen nie etwas vorgefallen wäre. Doch manchmal trügt der Schein, wie auch in diesem Fall. Man sah dem Älteren von beiden deutlich an, dass er Distanz wahrte. Sei es der in sich gekehrte Blick oder die Haltung, die er seit dem Betreten der Wohnung angenommen hatte. Mit verschränkten Armen stand er am Fenster und sah über die Dächer von Asht-Zero hinweg. Jason, der auf der Couch zu seiner Linken saß, beachtete er nicht. Doch der blonde, junge Mann stierte seinen Freund dafür umso mehr an. „Ich habe dich etwas gefragt“, kam es ein wenig barsch über seine Lippen. Dass er nicht mehr wie das Häufchen Elend wirkte, das er vor einer Stunde am Grab seiner Eltern noch gewesen war, hatte vielerlei Gründe. Nicht nur die heiße Dusche hatte seine Seele etwas milder gestimmt, sondern vor allem der Blick in den Spiegel, der einem immer erbarmungslos die Wahrheit zeigte, hatte ihn aus seiner Lethargie geholt. Als er sein Antlitz sah, wurde er sich schlagartig bewusst, dass er immer noch nicht aufgegeben hatte. Sein Ziel war es immer noch, Tyrone von Zundersby seiner Macht zu berauben. Er wollte dem Schlossherrn alles nehmen, was ihm wichtig war. Und das war der unanfechtbar scheinende Einfluss, den er in dieser Stadt innehatte und gewissenhaft pflegte. Zweifellos war es unverzeihlich, was Jason getan hatte. Und tief in seinem Inneren spürte er diese seine Sünde, gewiss etwas deutlicher auf der Oberfläche seiner Gefühle, aber er brauchte einen halbwegs klaren Verstand, wenn er sein Ziel verfolgen wollte. Es durfte wahr sein, dass ihn das zu einem schlechten Menschen machte, dass eine gute Stunde bei Weitem nicht genug war, um damit begonnen zu haben, das Geschehene zu verdrängen. Aber wer konnte besser über ihn richten als er selbst? Und er wusste durchaus, was er getan hatte. Oh ja, er war sich darüber in vollem Maße im Klaren! Doch wenn er noch eine letzte Chance haben wollte... eine letzte Möglichkeit, Tyrone das Handwerk zu legen... dann musste er JETZT handeln. Jetzt, wo sowohl Tyrone, inklusive seiner Gefolgschaft, als auch Fathers Addendum im Aufruhr waren. „Um am Ende erfolgreich zu sein, müssen wir ausnutzen, dass sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Solange sie sich untereinander bekriegen, messen sie uns... mir nicht die nötige Aufmerksamkeit bei.“ Nur fehlte ihm der Plan. Wenn er einen parat gehabt hätte, wäre er nie über das Grab seiner Eltern hergefallen. „Wenn du mich schon nicht nach dem nötigen Druckmittel suchen lässt“, so derb es auch war, er spielte tatsächlich auf die Schusswunde seines Vaters an, „dann verrate mir wenigstens, wie wir nun vorgehen werden!“ Jason klang viel gereizter als gewollt. Aber Lance hatte ihn noch überhaupt keines Blickes gewürdigt, seit er zu ihm ins Wohnzimmer gekommen war. Und er hatte seine Frage noch nicht beantwortet. Er hatte noch absolut gar nichts gesagt. Und Jason brauchte nichts dringlicher als eine Perspektive. Vielleicht war er imstande, seine Tat von heute zu überspielen und an seinem Ziel, Tyrone zu stürzen, festzuhalten, doch wie lange ging das gut, wenn die Zukunft ungewiss war? Wenn alle Strapazen bisher gar umsonst gewesen sein sollten? Mit einem Totalversagen konnte und wollte er sich nicht abfinden. Er war schon tief gefallen. Aber noch tiefer...? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sich Lance ihm endlich und etwas zögerlich zuwandte. Der besorgte Ausdruck in den dunkelblauen Augen machte ihm ziemlich zu schaffen. Wortlos sah er Lance dabei zu, wie er sich vom Fenster löste, langsam auf ihn zuschritt und sich dann seitlich von ihm niederließ. „Es kann gefährlich werden“, kam es beinahe tonlos über Lance' Lippen. Jason nickte nur. Zu mehr war er in diesem Moment nicht fähig. Auf einmal fühlte er sich wie gelähmt. Seine Hitzigkeit war spurlos verraucht und die Schwere seiner Tat legte sich plötzlich erdrückend auf seine Glieder. Und umhüllte unbarmherzig sein Herz. Unvermittelt begannen seine Hände zu zittern, weshalb er sie unter seinen Oberschenkeln vergrub. „Ich bin zu allem bereit“, mühte er sich zu sagen. Seine Worte waren aber viel überzeugender als er zu hoffen gewagt hatte. Aber er merkte, dass da Aspir aus ihm sprach, und er wusste nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Monatelang hat er als Aspir gelebt, vielmehr war er zu ihm geworden, und egal, welch schlimme Dinge sich ereignet hatten, binnen weniger Stunden konnte man sein Wesen nicht ändern. Und so einen Menschen wie Aspir konnte man nicht rein erschaffen, er musste von Anfang an irgendwo in einem schlummern. Er musste nur geweckt werden und konnte vielleicht nie wieder zum Schlafen gebracht werden... „Wir dürfen nichts übereilen und müssen trotzdem forsch und riskant sein, wenn nicht gar völlig unverschämt.“ Lance stand noch mitten im Satz auf und schritt zur Tür, verließ sogar das Zimmer. Ehe Jason die Stirn runzeln konnte, kehrte er mit einer Flasche Wasser und zwei Gläsern in den Händen wieder. So nachdenklich Lance wirkte, so bedächtig schenkte er die beiden Gläser voll und stellte davon eines vor seinem Freund auf den niedrigen Tisch. Anschließend befeuchtete er seine Lippen und setzte sich wieder hin. „Die ganze Zeit über habe ich dich beobachtet“, fing er zu erzählen an und suchte sich einen Punkt auf der gegenüberliegenden Wand, den er fixieren konnte. „Dies ist auch der Grund, warum ich dich vorhin... retten konnte. Du hast gute Arbeit geleistet, doch um Tyrone von Zundersby einzuschüchtern und ernsthaft zu gefährden, bedarf es mehr. Man muss ihn dort packen, wo es ihm am allermeisten schadet. An der Wurzel, am Ursprung seiner Existenz. Verstehst du?“ Aber Lance wartete keine Antwort ab, sondern fuhr sogleich fort: „Dein Vater hatte es fast geschafft, doch er bezahlte mit seinem Leben, ehe er es vollenden und Zundersby entmachten konnte. Ich weiß, ich bin schuld... an seinem Tod... aber ich möchte es für ihn... und für dich... zu Ende bringen.“ Er rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab, das mehr qualvoll als alles andere wirkte. Dabei fixierte er immer noch die Wand gegenüber. „Dein Thread auf der Homepage der Stadt war wirklich gut, nur hat er Zundersby nicht ein Haar gekrümmt. Einige Bürger von Asht-Zero haben positivere Reaktionen gezeigt als ich vermutet hatte. Sie ließen auch mich für kurze Zeit unbegründet hoffen. Doch die Menschen sind schwach. Sie haben Angst. Angst vor den Konsequenzen einer öffentlichen Stellungnahme. Was ist ein Gesetz schon wert, wenn Tyrone die längeren Zügel in Händen hält? Redefreiheit! Das ist doch nur ein Wort in einem Buch, das unser Volk schützen soll. Doch die Wahrheit sieht oft anders aus. Ein paar wenige bestimmen nach Belieben, was recht und was schlecht ist. Die ganze Obrigkeit ist nur ein Netz der Korruption. Mit einem Anführer, der sich zu tarnen weiß“, beendete Lance knurrend seinen Satz. Fest drückte er seine Kiefer aufeinander. Erst Sekunden später entspannte er sich wieder. „Glaubst du, auch nur einer von denen, die dich auf der Homepage unterstützt und gefeiert haben, tut etwas, um die Lage in Asht-Zero zu ändern? Nachdem ihre Anonymität mitnichten gewahrt war? Jeder einzelne von deinen Anhängern zieht spätestens jetzt wieder den Schwanz ein. Die Menschen fürchten die Folgen. Jason, ich frage dich nun ein einziges Mal und ich werde es danach nie wieder tun: Bist du wirklich bereit, jedwede Gefahr auf dich zu nehmen?“ Plötzlich sah sich Jason mit einem ernsten, direkten Blick konfrontiert. Er musste sich zusammennehmen, um nicht zusammenzuzucken. Er hatte reglos den Worten seines Freundes gelauscht und war auf eine derartige Konfrontation nicht eingestellt gewesen. Dennoch zögerte er keinen Moment zu viel. „Ja, das bin ich“, entgegnete er bestimmt. Wenn er etwas wirklich wollte, dann war es Tyrone alles zu nehmen. Der Schlossherr hatte ihm seinen Vater genommen und dafür und für vieles mehr wollte er sich revanchieren. „Auge um Auge. Zahn um Zahn“, zitierte er das alte Testament. Sein Körper mochte in diesem Augenblick schwächlich wirken, doch sein Geist war es nicht. Er war eigentlich schon viel zu weit gegangen, weshalb ihm nun alles einerlei war. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Die Todsünde schlechthin hat er bereits begangen, er war der sicheren Hölle geweiht, also was hatte er noch zu verlieren? Wie ein festes Band schnürte sich die Erinnerung an das geschändete Grab um sein pochendes Organ, und er schloss die Augen. Auch wenn Jasons Anblick alles andere als Entschlossenheit ausdrückte, Lance hatte keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Worte. „Ich habe entgegen Kenhams Diktat gehandelt“, machte Lance dort weiter, wo er geendet hatte. „Zwar habe ich weiterhin als Mitglied der FA agiert, aber nicht ausschließlich. So sehr ich Kenham, Jackson und die anderen schätze, so vehement haben sie meine Bemühungen abgewehrt, Tyrone wirklich dort anzugreifen, wo es am meisten Sinn macht. Sie haben ebenso viel Angst wie die restlichen Bürger von Asht-Zero und ich kann es ihnen nicht verdenken“, zuckte er mit den Schultern. „Aber das hielt mich nicht davon ab, meinen eigenen Weg zu gehen. Ähnlich wie du habe ich auf eigene Faust gehandelt.“ Da Lance nicht weiterredete, nutzte Jason die Gelegenheit, um sich nachzuschenken. Er hatte in den letzten zwei Minuten sein Glas auf Ex geleert. Er konnte nicht beschreiben, was er fühlte, aber er wusste, dass er dagegen ankämpfen wollte. Und manchmal musste man sich dazu einfach beschäftigen, und sei es, sinnlos Wasser in sich hineinzuschütten. Obwohl er vor kurzem noch am Rande der Verzweiflung gewesen war, spürte er neuen Tatendrang in sich aufkeimen. Und er befand diesen als schier grotesk, wenn man bedachte, was sich an diesem Tage auf dem Friedhof abgespielt hatte. Wie konnte er jetzt schon wieder alles hinter sich lassen und einzig an Tyrones Fall denken? Wären da nicht die grausamen Bilder, sie sich ständig vor seinem inneren Auge auftaten, würde er von sich selbst behaupten, unmenschlich zu sein. Doch da war auch noch das beklemmende Gefühl der Unruhe. Er trug Emotionen in sich, und er merkte, dass er sie vermisst hatte, egal wie schmerzlich sie sein oder wie ruhelos sie einen machen konnten. In ihm schwoll der Wunsch an, aufzustehen und Tyrone abermals die Stirn zu bieten. Von der endlosen Verzweiflung, von der schieren Ausweglosigkeit zu neuem Mut und neuer Hoffnung. Und er hätte im Leben nicht geahnt, dass es Lance sein würde, der ihn befähigte, nicht endgültig in sich zusammenzubrechen und vielleicht jetzt die Leiche seines Vaters zur Polizei zu schleppen, in völliger emotionaler Kälte. In Gedanken legte er dem dunkelhaarigen Mann eine Hand in den Nacken und zog ihn zu einem tiefen Kuss zu sich hinab. In Wahrheit aber blieb er an Ort und Stelle sitzen und drehte bedächtig sein Glas zwischen den Händen hin und her. Sein Herz pochte bei der Vorstellung und doch lahmte es, denn im Gegensatz zu seinem Verstand hatte es kein bisschen vergessen, was sich vorher zugetragen hatte. In ihm tobte ein Zwiespalt. Tatendrang gegen Trauer und unendlichen Schmerz. Zweites versuchte er niederzukämpfen. Denn er wollte Tyrone entmachten, mit Leib und Seele! „Vielleicht war es nicht rechtens“, hörte er Lance weitererzählen, „die FA auf diese Weise zu hintergehen, aber deshalb hatte ich nie Schuldgefühle und die werde ich gewiss auch nicht mehr bekommen. Wir können ja leider sehen, wie weit Fathers Addendum gekommen ist. Tyrone von Zundersby setzt wahrlich alles daran, uns nicht zum Zuge kommen zu lassen. Und wenn wir glaubten, doch endlich was gegen ihn ausrichten zu können, dann spielte er mit uns. Er bekommt immer, was er will.“ Ein sachtes Kopfschütteln begleitete das traurige Lächeln auf seinen Lippen. „Egal, was man ihm vorwirft, selbst wenn es zu hundert Prozent der Wahrheit entspricht, weißt er geschickt ins Gegenteil zu verkehren oder einfach an sich abprallen zu lassen. Das Schlimme und Unverständlichste ist nur, dass er die Menschen haufenweise um sich schart. Sie gehorchen ihm aufs Wort und begehen ein Unrecht nach dem anderen, als ob es das Normalste auf der Welt wäre. Was dieses verdammte Geld anrichten kann...!“ „Menschen sind von Natur aus machthungrig“, meinte Jason leise, wurde aber mit seinen folgenden Worten zunehmend lauter. „Sie greifen nach jedem Strohhalm, der sich ihnen bietet, um ihren Einfluss auszuweiten. Dabei ist es ihnen vollkommen gleichgültig, was sie anderen damit antun. Hauptsache, sie können über andere verfügen. Das Gefühl, andren überlegen zu sein, lässt sie erkalten und auch erblinden...“ Er selbst wusste dies schließlich am besten. Lance sah zu Jason, der seine Augen jedoch immer noch auf sein Glas gerichtet hatte. „Ich habe wirklich alles versucht, um dich von der Idee, Bürgermeister werden zu wollen, abzubringen.“ „Damit ich die Wahrheit nie erfahre und weiterhin an das Gute glaube?“, hob Jason nun doch den Kopf und erwiderte den Blick. „Deinen Glauben an das Gute wollte ich um jeden Preis schützen“, bejahte der Ältere von beiden. „So wie du mich vor der Wahrheit über die Identität und den Tod meines Vaters und damit dich selbst schützen wolltest?“ Jason klang nicht einmal vorwurfsvoll und doch sah er den Schatten, der über Lance' Gesicht huschte. Mit einem Mal war es still im Raum. Durch das geschlossene Fenster drang nur ganz sacht das Rauschen des Windes, der die großen, hellgrauen Wolken am Himmel begleitete. Erst Minuten später, so schien es Jason, griff Lance zu seinem Glas und benetzte seine Kehle mit Feuchtigkeit. „Ich kann es nicht leugnen“, sagte er dann frei heraus. Darauf erwiderte Jason nichts. So viel Offenheit war er von seinem Freund nicht gewohnt und er wollte sie nicht mit einem weiteren angriffslustigen Satz oder Geste zunichte machen. Er brauchte und liebte Lance, wenngleich er sich das in den letzten Monaten nicht im geringsten eingestanden hatte. Aspir mochte ohne ihn leben können, doch er war viel mehr als Aspir. Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut, der verschiedenste Bedürfnisse hatte. Und dazu zählte zweifellos die Liebe; zu lieben und geliebt zu werden. Es war nur natürlich, dass man sich nach diesem Gefühl verzehrte. Und wenn er genauer darüber nachsinnte, dann musste er erkennen, dass Aspir gar nicht so viel anders war. Nur war es bei ihm der Hass, der ihn leitete. So gegensätzlich ihre Motive waren, so vereinbar waren sie. Jason war nicht grundlos zu einem kaltblütigen, rachedurstigen und isolierten Monster geworden... denn nichts anderes war er das letzte halbe Jahr gewesen. „Und auch falls du das jetzt nicht hören möchtest, ich wollte mit meinem Verhalten die Reinheit deiner Seele bewahren, obwohl es nicht rechtens war, dir die Wahrheit zu verschweigen. Du hattest stets gute Absichten und ich wollte nicht, dass du an der Realität zer-“ „Du hast ganz Recht! Ich will das nicht hören!“, fuhr Jason dazwischen. Er setzte sein Glas an den Lippen an und trank es aus, den Blick starr nach vorne gerichtet. Lance seufzte in sich hinein, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich nach hinten sinken, bis sein Kopf auf der Sofalehne auflag. „Ich...“, begann er, führte seinen Satz aber nicht weiter. Jason drehte kurz sein Gesicht seinem Freund zu, wandte es aber sogleich wieder ab. „Wie gehen wir nun vor?“, fragte er eigentlich viel zu nüchtern für diesen Moment, doch Lance ging bereitwillig auf die Frage ein. Sofort straffte sich sein Körper wieder und ein verräterisches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Wir werden Tyrone dort kitzeln, wo er am Verwundbarsten ist“, meinte er beinahe versonnen. „Das wäre wo?“ Auch Jason richtete sich sitzend so weit auf wie möglich. Er wollte Tyrone fallen sehen und so bald wie möglich! Abrupt wurde er von einer Hand im Nacken gepackt und alsbald fand er sich dicht vor Lance' Gesicht wieder. „Das werde ich dir gleich erläutern, doch vorher...“ Und schon wurden seine Lippen versiegelt. Schwer atmend löste sich Lance von seinem Freund und bettete für einen kleinen Moment seine Stirn auf der von Jason. Es schien, als wollte er etwas Dringendes sagen, doch er sprach nie aus, was er in diesem Augenblick dachte. Kaum dass er wieder Abstand zwischen sich und Jason hergestellt hatte, griff er nach Stift und Papier. Jason hatte den Kuss ungehindert geschehen lassen. Vielmehr hatte er ihn innig erwidert. Noch immer fühlte er die feine Gänsehaut, die mit einem Mal seinen Körper befallen hatte. „Lass hören“, forderte er den dunkelhaarigen, jungen Mann neben sich mit einer Handbewegung auf. Er konnte es kaum mehr erwarten. „Nun gut“, umspielte Lance' Mundwinkel ein spöttisches Lächeln, das gewiss nicht Jason galt, sondern einem Menschen, der ihm schon lange zuwider war. „Tyrone wird vielleicht sogar überrascht sein, aber falls nicht, müssen wir umso bedachter und auch... trickreicher sein.“ Seine Augen waren von einem geheimnisvoll schimmernden Glanz überzogen. Als er Jasons immer noch fordernden Blick sah, fragte er ihn unvermittelt: „Hast du schon mal etwas von 'Terry's factory' gehört? Da Jason spontan die Stirn runzelte, legte Lance ihm seine Rechte freundschaftlich auf die Schulter. „Dachte ich es mir.“ Erst nach einer Pause, als der blonde junge Mann unter seinen Fingern, wenn auch schweigend, sichtlich unruhig wurde, fügte er an: „Dann möchte ich dir nun ein wenig über Tyrones klägliche Anfänge erzählen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)