Father Dest's Erbe von Pansy (Fortsetzung zu "Sinnlose Versprechen") ================================================================================ Kapitel 1: - 1 - ---------------- - 1 – „Am vierten November? Ich wäre Ihnen sehr verbunden.“ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lief Jason Sartaren, ehemaliger Bürgermeisterkandidat von Asht-Zero, im Zimmer auf und ab. Als er gerade eines der beiden großen Fenster passierte, blieb er abrupt stehen und schaute über die Dächer der Stadt hinweg. „Ich lasse Ihnen meine Notizen zukommen… Den wünsche ich Ihnen auch.“ Zufrieden klappte er sein Handy zu und schob es in seine linke Hosentasche. Wieder einmal hatte er eines dieser unabdingbaren und zugleich lästigen Gespräche hinter sich gebracht. Seit bereits gut einem Monat tätigte er täglich um die drei bis vier solcher Telefonate. Nicht alle waren erfolgsversprechend und bei weitem nicht aufbauend oder gar fruchtbar, aber gerade in diesem Moment fühlte sich Jason gut. Wenn nicht sogar richtig gut. Frimmingway würde abermals seinen Ghostwriter mimen und dieser Mann war weitaus begabter als er selbst. Nicht umsonst war er berühmt für seinen Artikel ‚Berg- und Talfahrt in Asht-Zero’. Killian Frimmingway war ein anerkannter Kritiker und kaum einer wusste von seinen nebenberuflichen Aktivitäten als Ghostwriter. Und genau das machte sich Jason seit dem Zeitpunkt, wo er eher durch Zufall davon erfahren hatte, zunutze. Es hatte ihn einige Mühe gekostet, den angesehenen Schriftsteller für seine Zwecke zu gewinnen, doch er hatte es geschafft und das war die Hauptsache. In einer Woche würde also sein nächster getarnter Angriff gegen Zundersby in der Zeitung erscheinen. Langsam, aber sicheren Schrittes schlich er sich in das Denken der Bevölkerung. Unterschwellig manipulierte er die Meinung der Bürger, um ihnen irgendwann durch einen gezielten Stoß die Augen zu öffnen. Nur die unbescholtenen Menschen würden die Macht innehaben, die Korruption, die in Asht-Zero zuhauf vertreten war, zu sprengen oder zumindest einzudämmen. Dazu brauchte Jason aber die Gesamtheit all derjenigen, die nicht in das weitreichende Netz des Verrates und Betruges verstrickt waren. Und sie konnte er nur subluminal auf seine Seite ziehen. Er hatte seine Chance, öffentlich aufzutreten, vor einem halben Jahr verspielt. Ja, er war naiv und arglos gewesen. Hatte kaum darüber nachgedacht, was er tat oder in was er sich hineinmanövrierte. Doch so sehr er seine Gutgläubigkeit auch bereute, so hatte sie ihm immerhin die Wahrheit beschert. Sein Vater hatte etwas in Gang gesetzt, das das Leben in dieser Stadt grundlegend verändern sollte. In seinem Vorhaben, Tyrone von Zundersby das Handwerk zu legen, hatte er sein Leben gelassen… Mit einem Mal schwand das Lächeln aus Jasons Gesicht und er sank mit der Stirn gegen die Fensterscheibe. Der Gedanke an Kelvin brachte jedes Mal eine gewisse Melancholie mit sich, die ihn für einen Moment der Welt entriss. Dass sein Tod kein natürlicher war, ließ ihn immer von neuem an allem zweifeln. Und gleichzeitig schöpfte er aus diesem Wissen Kraft. Ihm kam dieser Zwiespalt vollkommen absurd vor, aber diese Quelle der Hoffnung wollte er auch nicht aufgeben. Mit glänzenden, braunen Augen sah er gen Himmel und in das klare Blau, das für den Herbst fast schon eine Besonderheit war. Seit dem Vorabend hatte der Dauerregen der vergangenen Woche endlich ein Ende und doch konnte sich Jason nicht an dem Wetter erfreuen. Denn er assoziierte dieses kräftige, dunkle Blau grundsätzlich mit einem Augenpaar, das er am liebsten vergessen hätte. Er war es, der Lance auf dem Friedhof hat stehen lassen, und doch hatte sein Herz nie gänzlich mit diesem Kapitel seines Lebens abschließen können. Manchmal verfluchte er die Liebe, da sie nichts als Leid und Schmerz mit sich brachte. Seit dem Tag, an dem er Lance das letzte Mal geküsst hatte, hatte er nicht mehr diese Leidenschaft gespürt, die jener in ihm auslösen konnte. Und Jason redete sich immer wieder ein, dass er sie nicht brauchte. Dass er prächtig ohne sie zurecht kam. Schließlich hatte er noch seinen Verstand und den Teil seines Herzens, der nicht… verseucht war. Als immer wieder eine Klingel ertönte, schrak er auf. Manchmal vergaß er, dass er nun alleine wohnte und nicht mehr Holly zur Tür ging, wenn er in Gedanken war. Vier Monate waren auch lange genug gewesen, wo er sich bei ihr eingenistet und sich ihr aufgedrängt hatte. Auch wenn sie gut miteinander ausgekommen und sich selten in den Haaren gelegen hatten, hatte er doch seinen neuen Tätigkeiten nur bedingt nachgehen können. Bisher wusste Holly nichts von seiner langsam anwachsenden zweiten Identität und sie sollte es nach seinem Dafürhalten auch nicht erfahren. Je weniger Personen von seinem anderen Ich wussten, desto besser. Ohnehin würde dieses Wissen für die Eingeweihten nur eine Gefahr darstellen. Und ein weiteres Opfer wollte Jason nicht bringen. Seine Wohnung bestand lediglich aus einem Wohnzimmer, das zugleich Esszimmer und Küche war, aus einem Schlafzimmer und einem Bad, wobei die Zimmer allesamt durch einen kleinen Flur miteinander verbunden waren. „Hi“, öffnete er das stabile Holz der Haustür mit einer angedeuteten Verneigung. „Meine Erziehungsmaßnahmen greifen also immer noch“, grinste Holly, als sie an ihm vorbei in die Wohnung trat. „Das ehrt mich.“ Behände streifte sie ihren knielangen Mantel ab und drückte ihn ihrem Freund in die Hand. „Dann kannst du den hier gleich aufhängen.“ „Ich hätte ihn dir sogar abgenommen.“ „Ach?“, zog sie eine Braue hoch. „So viel Kavalier passt gar nicht zu dir. Außerdem“, legte sie beide Arme um seinen Hals, „muss ich ja nun nicht mehr hinter dir herräumen, da habe ich noch genug Kraft, mich selbst auszuziehen.“ Einen leichten Kuss drückte sie ihm noch auf die Wange, ehe sie wieder von ihm abließ. „Hinter mehr herräumen?“, echote er sarkastisch. „Das lief eher so ab, dass ich geputzt habe, während du faul auf dem Sofa lagst.“ „Am besten mit der Fernbedienung in der Hand und schlafend.“ „Natürlich“, erwiderte er gelassen. „Alles klar. Und morgen geht die Welt unter“, winkte sie ab und ging geradewegs in die Wohnküche, wo sie sich gewohnheitsgemäß selbst bediente. Sie wusste, dass Jason ihr etwas anbieten würde, doch dazu ließ sie es meist nicht kommen. So häuslich wie er sich bei ihr die Wochen über gefühlt hatte, fühlte sie sich bei ihm auch. Und das hieß für sie nun mal, dass sie sich selbst versorgen konnte. „Gibt’s irgendwas Neues?“, ließ sich Jason auf einen der vier Esszimmerstühle fallen. „Sonst wäre ich ja nicht hier“, biss sie vergnügt in einen Apfel und sah ihn verschmitzt an. „Die werte Dame gebietet mir also nur die Ehre, wenn sie Neuigkeiten hat, die sie keine vierundzwanzig Stunden für sich behalten kann.“ Herausfordernd erwiderte er ihren Blick und wartete auf das feurige Funkeln, das immer dann einsetze, wenn sie vor Rededrang bald platzte. Seit seiner übereilten Idee, Bürgermeister werden zu wollen, hat sich ihre Freundschaft um einiges vertieft und Holly weihte ihn bisweilen in alles ein, was in ihrer Redaktion vor sich ging. Sie tat das mehr aus der Intention heraus, Jason die Möglichkeit zu bieten, irgendwann seine Bestimmung zu finden, ob durch eine Spendenaktion ausgelöst oder durch eine gemeinnützige Veranstaltung. Sie hoffte, dass er seinen Weg, etwas Gutes zu bewirken, auf diese Weise finden würde. Doch Jason nutzte ihre Informationsbereitschaft für seine ganz eigenen Vorhaben. Es war armselig von ihm, ihre gut gemeinte Freimütigkeit derart hinterlistig zu missbrauchen, aber er redete sich immer wieder ein, dass er das nicht für sich, sondern für alle Bürger der Stadt tue. Wer behauptete, dass es leicht war, seiner besten Freundin seine wahren Ziele vorzuenthalten und gute Miene zum bösen Spiel zu machen, der hatte sich mächtig geschnitten. Manchmal war er kurz davor, ihr alles zu erzählen, doch seine Vernunft obsiegte am Ende jedes Mal. Wissen stellte nur eine Bedrohung dar und Holly durfte ihn nicht auch noch verlassen. Das würde er nicht ertragen. Mit ernstem Blick musterte er die brünette Frau, die mit dem Rücken am Kühlschrank lehnte. Seit sie ihm die Wahrheit offenbart hatte, wirkte sie wesentlich gelassener und unversperrter. Und sie scherzten viel mehr miteinander. Das lenkte ihn oft von Aspir ab, sein jüngeres Ich, mit dem er im Verborgenen agierte. „Plötzlich schweigsam?“, fragte er sie nun leise lächelnd. „Ich habe nur darauf gewartet, dass du vor mir auf die Knie fällst und um die Neuigkeiten winselst. Aber da würde ich letztendlich hier nur fest wachsen“, meinte sie schulterzuckend. „Darf ich daraus auf deine heimlichen Neigungen schließen?“, grinste er nun breit. „Bekommt Eddy dann auch die Gelegenheit, seine Fantasien auszutesten?“ Ohne Vorwarnung flog der Apfel, von dem Holly eben noch abgebissen hatte, in seine Richtung, den er problemlos auffing. Vor gut einem Monat hat er von der Beziehung der beiden erfahren, was sicherlich auch zur Lockerheit seiner Freundin beitrug. „Unsere nächtlichen Erlebnisse gehen dich gar nichts an“, entgegnete sie heiter. „Und die am Tag auch nicht“, fügte sie zwinkernd an. „Wenn du einmal davon anfangen würdest zu erzählen, wüsste ich danach ohnehin mehr Details als mir lieb wäre.“ Unbeteiligt biss er ein Stück Apfel ab, ehe er ihn ihr wieder zuwarf. Sie verkniff sich einen weiteren Kommentar, ansonsten hätte sie Jason nur gekränkt und das wollte sie partout nicht. Mit der Trennung von Lance hatte er schon genug Probleme zu bewältigen, da brauchte er nicht noch ihr mangelndes Taktgefühl. „Ich soll dir einen schönen Gruß von ihm ausrichten“, erwiderte sie daher schlicht. „Danke. Übrigens finde ich es wirklich toll, dass ihr endlich zueinander gefunden habt.“ „Endlich… wie das klingt.“ „Das hat jeder gesehen, dass es zwischen euch funkt“, erwiderte Jason, während er auf einen der Stühle sich gegenüber verwies. „Komm. Setz dich.“ „Jetzt wirst du ungeduldig“, grinste sie, ließ sich aber brav auf einem der Stühle nieder. Langsam fuhr sich Jason durchs Haar. Informationen waren für ihn nun mal bisweilen sehr wertvoll, da konnte er sich keine entgehen lassen. „Nein, ich möchte dir lediglich ein guter Zuhörer sein“, meinte er ruhig. Einen Moment lang beäugte sie ihn kritisch, legte dann aber den halben Apfel zur Seite und begann zu berichten: „Mike versucht immer noch herauszufinden, von wem der Artikel stammt, der Tyrone von Zundersby zwar kritisiert, ihn aber keineswegs angreift, zumindest nicht auf den ersten Blick. Nur wer ihn ein paar Mal liest, kann die wahre Botschaft darin erkennen… Der Autor ist wirklich sehr gerissen.“ In Jasons Augen zeichnete sich das gleiche Funkeln wie in Hollys grau-grünen ab. Doch im Gegensatz zu ihr wusste er, von wem jener stammte: Frimmingway! In seinem Namen, nur mit einem Kürzel versehen, das gewiss nicht auf ihn schließen ließ. „Ich frage mich selbst, wer sich hinter R.I. verbergen mag“, fuhr Holly unbeirrt fort. „Seit der Bürgermeisterwahl steht Tyrone unter Argusaugen, doch er gibt sich keine Blöße. Und gegen den Artikel hat er auch nichts unternommen. Irgendwie kommt mir diese Ruhe so…“ Sie überlegte. „… irreal vor?“, ergänzte Jason und sah sie halb fragend, halb zustimmend an. „Ich glaube, nach diesem Wort habe ich gesucht“, nickte sie vor sich hin. „Wenigstens kommen meine Kollegen nicht auf den dummen Gedanken, dass du dich hinter R.I. verbirgst“, seufzte sie und hatte im gleichen Moment keinen blassen Schimmer davon, dass sie ins Schwarze damit getroffen hätte. „Ich wiederhole die Witze lieber nicht, die sie immer dann reißen, wenn sie mich abwesend meinen.“ Obwohl es Jason verletzte, dass hinter seinem Rücken immer noch derart negativ über ihn geredet wurde, so erleichterte es ihn andererseits. Denn genau das hatte er bezwecken wollen, als er seinen Brief an den Stadtrat geschickt hatte. In diesem hatte er nicht nur seine Kandidatur zurückgezogen, sondern noch beteuert, dass sein Gang in die Politik der reinste Fehler gewesen war und er Derk Vanrim zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt hätte. Damit hatte er endgültig die Lacher der Stadträte auf sich gezogen, doch das war pure Absicht gewesen. Entgegen aller Seriosität hatte Vanrim einige Sätze seines Briefes mehrmals in der letzten Woche des Wahlkampfes zitiert, aber dass er Jason auf diese Weise auch noch geholfen hatte, hatte dieser nicht erahnen können. Menschen wie Derk Vanrim waren manchmal eben doch vollkommen berechenbar. Sie würden alles tun, um sich über andere zu stellen. „Jason?“ Hollys Stimme klang besorgt. „Schon gut“, winkte er ab. Er musste wohl getroffener ausgesehen haben als er in Wahrheit war. „Davon lasse ich mich nicht unterkriegen. Wenn sie damit Spaß haben, dann sollen sie sich keinen Zwang antun.“ „Dan hat letztens einen Anpfiff von mir bekommen, als ich ihn erwischt dabei habe, wie er dich beschimpfte“, verteidigte sie Jason, obwohl es dieser nicht darauf hat anlegen wollen. „Und, hat er sich wenigstens schuldig gefühlt danach?“, wollte er aber dann doch wissen. „Nicht wirklich“, seufzte sie. „Dachte ich mir. Lass sie einfach reden, okay?“, suchte er ihren Blick auf. „Irgendwann verlieren sie die Lust daran, dann hören sie ganz allein damit auf.“ „Aber wenn ich auch nur ein Wort davon höre“, ballte sie ihre Rechte zur Faust. „Setze deine Karriere nicht wegen mir aufs Spiel“, schlichtete Jason ihren Zorn. „Solange ich damit leben kann, solltest du es auch tun.“ Qualvoll sah sie ihn an. „Gar nicht so leicht, wenn man das bald täglich mitbekommt.“ „Weißt du was?“ „Ja?“, zog sie ihre Brauen kraus. „Danke.“ „…“ „Ich schätze mich wirklich glücklich, eine Freundin wie dich zu haben.“ Ein leichter Rotschimmer zierte nun ihre Wangen. „Ach, so toll bin ich gar nicht“, wehrte sie ab, aber man sah ihr dennoch an, dass sie sich über seine Worte freute. „Aber nicht nur über R.I. wurde heute eifrig diskutiert“, fuhr sie alsbald fort. „Es kam eine Nachricht rein, die alle ziemlich schockte. Für den Bau einer Fabrik soll die alte Kapelle im Süden der Stadt abgerissen werden.“ Jasons Augen weiteten sich. „Sie sei so baufällig, dass sich eine Restauration nicht lohnen würde, hieß es.“ „Steht sie nicht unter Denkmalschutz?“, wunderte sich der junge Mann, der nicht glauben konnte, dass wieder ein Stück Kultur zerstört werden sollte. Insbesondere eines, das ihn an seinen Vater erinnerte. Als kleiner Junge hatten sie die Kapelle öfter zusammen aufgesucht, denn anhand ihrer Porösheit hatte Kelvin ihm die Sterblichkeit der Menschen erklärt. Auf diese Weise war er mit dem Tod vertraut worden. Und wie man durch ein wenig Willen dennoch etwas erhalten konnte, was man schätzte. „Der ist anscheinend aufgehoben“, antwortete Holly kopfschüttelnd. „Ich kann das immer noch nicht glauben. Solche Bauten sollte man erhalten. In ihnen stecken so viel Wissen und Erinnerungen! Man kann sie doch nicht einfach einreißen, nur um mehr Bauplatz zu haben“, endete sie ein wenig verzagt. „Vanrim…“, ächzte Jason und biss sich im selben Moment auf die Lippe. Er war sich sicher, dass ihr neuer Bürgermeister zusammen mit Zundersby dahinter steckte, aber er hatte seine Vermutung eigentlich nicht laut äußern wollen. „Unser werter Herr Bürgermeister kann endlich mal zeigen, ob er der Richtige für dieses Amt ist, findest du nicht auch?“, meinte er daher gepresst und dennoch mit einer gewissen Ironie in der Stimme. Lange blickte Holly ihn nachdenklich an und drehte währenddessen das bisweilen leicht bräunliche Obst auf dem Tisch im Kreis. „Er schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn er diesen Frevel durchgehen lässt“, sagte sie leise. „Dann müssen wir wohl nur noch abwarten, wie die Bürger auf diese Nachricht reagieren werden. Der Artikel erscheint sicherlich morgen?“ „So was kann man nicht lange geheim halten“, nickte sie. „Ich bin gespannt“, legte sich ein Lächeln auf Jasons Lippen. Nachdem Holly ihren Freund ein weiters Mal lange und mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck angesehen hatte, stand sie auf und schenkte sich ein Glas Wasser ein, das sie in einem Zug leerte. „Wir laden dich übrigens fürs Wochenende ein“, plauderte sie nun wieder völlig frei heraus. „Eddy und ich wollen eine kleine Feier unter Freunden machen. Es gibt keinen sonderlichen Grund dafür, aber wir erwarten dich am Samstag gegen 19 Uhr.“ „Solange ihr nicht die ganze Zeit vor meinen Augen herumturtelt“, grinste er. „Wir sind keine fünfzehn mehr“, kam sie auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter. „Außerdem musst du nicht hinsehen.“ Jason lachte kurz auf, auch wenn er sich eher dazu zwang. Denn sein Herz zog sich unwillkürlich zusammen, als er an eine intakte Beziehung dachte. „So sehr ich dich auch erheitern mag, ich muss nun wieder los“, drückte Holly ihm einen Kuss auf die Stirn und lief gen Tür. „Ach ja, das wegen dem Apfel tut mir leid. Und ich finde allein den Ausgang“, zwinkerte sie ihm zum Schluss noch zu. Erst war Jason etwas verwirrt, doch dann traf sein Blick das nun ungenießbare Obst auf dem Tisch. Ein wenig lethargisch nahm er es am Stil in die Hand und schwang es vor seinem Gesicht hin und her. Doch alsbald legte sich wieder ein erwartungsvolles Lächeln auf seine Lippen. Er war wirklich gespannt darauf, was sich Vanrim einfallen ließ, um sich aus der Affäre zu ziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)