Take me to paradise von GlaringDream (The new Story of Rock'n' Roll Kids) ================================================================================ Kapitel 10: Liebeskummer ------------------------ Als Yakko am nächsten Morgen aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel und tauchte Yakko’s Zimmer in ein strahlend helles gelb. Shigemaru stand am Treppenansatz und brüllte in seiner unverkennbaren Lautstärke:“ Yakooooooooooooooooooooooooooo, aufstehen. Es wird höchste Zeit. Sag nur nicht, du schläfst immer noch?“ Yakko zog die Decke über ihren Kopf und rief nur: ,,Ich mag nicht aufstehen!“ Als Shigemaru diesen Satz hörte, stürmte er die Treppe hinauf, riss die Tür zu Yakko’s Zimmer auf und brüllte nun noch lauter: “Yakko, Kind, jetzt bewege dich. Wenn du weiter im Bett liegst, kriegt dein Hintern irgendwann hässliche Falten. Und ich glaube kaum, dass du das willst. Wie siehst du überhaupt aus? Verzottelte Haare. Womöglich hast du noch Tränensäcke unter deinen Augen.“ „Ach Paps, mir ist heute einfach nicht nach Aufstehen zumute.“ „Solche Sätze zählen bei mir nicht Yakko. Stell dir vor, wenn die Klobürste jetzt herkommen würde. Wie würde sie dann reagieren?“ Als Yakko das Wort „Klobürste“ hörte, verschlimmerte sich ihre Stimmung noch mehr zum Negativen. Es war ja auch kein Wunder. Nach ihrem Wutausbruch gegenüber Joe am vergangenen Abend hatte sie die Nacht kaum ein Auge zugemacht. Ständig musste sie an seine Worte denken. Hatte er sie wirklich so gern, wie er gesagt hatte? Unsinn! Er log bestimmt. Wenn er es tatsächlich ernst meinen würde, hätte er sich vor ein paar Tagen nicht diese Szene geleistet. Shigemaru war mit seiner Geduld nun endgültig am Ende. Er schlug die Bettdecke zurück, packte Yakko an den Füßen und zog sie aus dem Bett. „Nein Paps, ich will nicht. Lass mich in Ruhe und erwähne nie wieder auch nur einen Satz, in dem das Wort „Joe“ auftaucht. Ich will nichts mehr davon hören. Es reicht schon, dass ich so leiden muss.“ „Was redest du da nur Töchterchen? Jetzt steh auf. In einer halben Stunde öffnen wir. Außerdem haben wir noch viel zu tun. Nun zieh dich an. Das ist mein letztes Wort.“ Shigemaru verließ mit einem grimmigen Gesicht Yakko’s Zimmer und ging in die Küche. Yakko sah ihrem Vater nach. „Vielleicht hat Paps ja recht mit dem, was er gesagt hat. Aber trotzdem. Mein Herz schmerzt wie wild, wenn ich nur an ihn denke.“ Yakko seufzte und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Nachdem sie ein paar Mal die frische Luft von draußen eingeatmet hatte, zog sie sich an und ging zu ihrem Vater in die Küche. Szenenwechsel!!! Joe war bereites vor seinen Bandkollegen im Probenraum und spielte auf der Gitarre ein paar Melodien. Aber er konnte sich nicht richtig konzentrieren. All seine Gedanken kreisten um Yakko. Ständig musste er an sie denken und wieder tauchten ihre Worte, die sie am vergangenen Abend zu ihm gesagt hatte, in seinem Kopf auf. Joe legte die Gitarre beiseite und knallte seine Faust auf den Tisch. „Verdammt, Yakko, wieso glaubst du mir nicht?“ Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Sammy, Eichi, Suji und Matsudeira betraten den Probenraum. Sammy erblickte seinen Kumpel. „Hey Joe, du bist ja schon da. Wie geht’s dir?“ Als Sammy sah, dass Joe ununterbrochen mit der Faust auf den Tisch knallte, fing er an, sich Sorgen zu machen. „Joe, was ist denn los mit dir? Hör auf mit dem Mist. Ist es wieder wegen Yakko? Habt ihr euch endlich ausgesprochen?“ Joe bemerkte, dass die anderen da waren und er hörte mit dem „Schlagen“ auf. Tränen stiegen in seine Augen. Er setzte sich hin und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Ist alles in Ordnung Joe?“, wollte Eichi wissen. Nach einigen Sekunden blickte Joe auf. Tränen liefen ihm über sein Gesicht. Die anderen erschraken. „Im Gegenteil. Nichts ist in Ordnung. Ich habe Yakko gestern angerufen und wollte mit ihr reden, aber sie hat mich überhaupt nicht richtig zu Wort kommen lassen.“ Joe erzählte seinen Freunden die ganze Szene vom gestrigen Abend. „…. Und dann hat sie einfach aufgelegt. Einfach so, nur weil ich wie versteinert vorm Telefon gesessen habe, da ich nicht glauben konnte, dass sie gesagt hat, dass sie mich wohl vielleicht doch etwas mehr als nur gern hat. Ich bin total am Ende.“ Nachdem Joe die Geschichte beendet hatte, fing er erneut an zu weinen. Suji und Matsudeira versuchten Joe zu trösten, was ihnen aber nicht gelang. Sammy lies sich die Geschichte seines Freundes einen Moment lang durch den Kopf gehen. Schließlich sah er Joe an und fragte ihn danach ganz direkt: „Joe, liebst du Yakko?“ Joe verstummte, sah auf und blickte seinen Kumpel an. „Was hast du gesagt?“ „Ich fragte dich, ob du Yakko liebst?“ „Warum willst du es wissen, Sammy?“ „Rede nicht um den heißen Brei herum Joe“, entgegnete Sammy. „Beantworte nur meine Frage.“ „Ja, ich liebe sie. Schon vom ersten Augenblick auf dem Konzert war ich fasziniert von ihr. Sie strahlt soviel Fröhlichkeit und Wärme aus. So etwas habe ich noch nie erlebt.“ In Joe’s Gedanken tauchte ein Bild von Yakko auf, wie sie ihn das erste Mal angelächelt hatte. „Aber sie will nichts mehr von mir wissen.“ Joe senkte seinen Blick. In diesem Moment fühlte er sich einfach nur elend. „Joe, lass den Kopf nicht hängen!“, rief Eichi. „So haben wir dich noch nie erlebt.“ Matsudeira fügte hinzu:“ Genau. Eichi hat Recht. Du bist doch sonst immer so eine Kämpfernatur. Lass dich nicht unterkriegen.“ Joe sah seine Freunde an. „Ich find es nett von euch, dass ihr mir helfen wollt, aber mit dieser Sache muss ich allein fertig werden.“ Mit diesen Worten verlies Joe den Probenraum. Seine Freunde versuchten ihren Kumpel aufzuhalten. Doch es war vergeblich. Ratlos standen sie sich gegenüber. Keiner wusste so recht in diesem Moment, was er machen sollte. Szenenwechsel!!! Joe ging die Straße entlang. Auch seine Freunde hatten ihn nicht aufbauen können. Was sollte er nur tun? In so einer Verfassung konnte er auch unmöglich einen Songtext für den Contest schreiben. Nur noch drei Tage dauerte es. Die Situation war aussichtslos. Plötzlich machte Joe halt. Er stand vor dem Mambo, in dem Yakko und ihr Vater arbeiteten. Joe wagte einen Blick durchs Fenster und sah Yakko, wie diese am Herd stand und kochte. Joe konnte erkennen, dass es Yakko anscheinend auch nicht gut ging. War sie vielleicht genauso traurig wie er? Sie sah so gedankenverloren aus. Einen Moment lang wollte Joe einfach die Tür des Restaurants aufreißen und hineinstürmen, doch etwas tief in seinem Inneren hielt ihn zurück. So blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterzugehen. Szenenwechsel!!! „Du Yakko, sagmal, war das eben die Klobürste, die draußen vor dem Restaurant stand und durchs Fenster hineinblickte?“, fragte Shigemaru seine Tochter. Yakko sah zu ihrem Vater. „Ich weiß es nicht, da ich niemanden gesehen habe. Und wenn er es war, ich will ihn nicht sehen.“ Shigemaru ging zu seiner Tochter hin. „Yakko, Töchterchen. Findest du es nicht, dass es langsam reicht? Ich kann das ja schon nicht mehr mit ansehen. Vertrag dich doch bitte wieder mit Joe.“ Yakko sah ihren Vater mit großen Augen an. „Seid wann gibst du Joe Rückendeckung? Ich denke, du kannst ihn nicht leiden?“ Shigemaru wurde leicht rot. Yakko durfte nur nicht mitbekommen, dass er gestern Abend noch mit Joe telefoniert hatte. Er fing an zu stammeln. „D…d…das tut doch jetzt überhaupt nichts zur Sache Yakko. Ich kann es nur nicht mit ansehen, wenn mein armes Töchterchen so unglücklich ist.“ Mit einem Mal lief Yakko zu ihrem Vater und warf sich ihm in die Arme. „Ach Paps, es ist einfach alles so kompliziert.“ Yakko fing an zu schniefen. Shigemaru versuchte seine Tochter zu beruhigen. „Na, na na Yakko. Wer wird denn gleich weinen?“ Yakko versuchte sich zu beruhigen. „Du hast Recht Paps. Trübsal blasen ist nicht gut.“ Sie wischte sich die Tränen ab und machte sich wieder an die Arbeit. Shigemaru sah seiner Tochter hinterher. Nach einigen Minuten fasste Shigemaru einen Entschluss. „Yakko, ich muss mal eben oben was erledigen. Ich bin gleich wieder da!“ „Ist in Ordnung Paps. Ich komme schon zurecht!“ Shigemaru lief die Treppe hoch, die zur Privatwohnung führte. Im Flur machte er halt. „Ich kann das nicht mehr mit ansehen, wie das Kind leidet. Wenn Yakko nichts tut, um glücklich zu werden, dann muss ich ihr eben zu einem Happy End verhelfen.“ Entschlossen griff Shigemaru zum Telefonhörer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)