Vergiss mein nicht von abgemeldet (Sess& Kago) ================================================================================ Kapitel 7: Getrennte Wege ------------------------- “Hier sind sie also aufeinander getroffen.”, stellte Kikyo ruhig fest, während sie ihren Blick scheinbar gleichgültig über die zerfetzten Dämonenleichen schweifen ließ. Innerlich war sie erleichtert, Kagome nicht unter den Toten zu sehen, doch dass zeigte sie Inuyasha nicht. Es hätte ihm nur noch einen wirklichen Grund gegeben seinem Halbruder doch noch zu folgen. “Geht es ihr gut?”, fragte sie trotzdem an den weißhaarigen gewandt. Man konnte schließlich nie wissen..... “Ja…. Zumindest kann ich kein Blut von ihr riechen.”, gab der Hanyou schon fast widerwillig zu. Die untote Miko hatte ihm schon vorher gesagt, dass sein Halbbruder die schwarzhaarige wahrscheinlich beschützen würde, doch er hatte dem keinen Glauben schenken wollen. Das er jetzt regelrecht mit der Nase auf den Beweis Kikyo’s Worte gestoßen wurde machte ihm zu schwer zu schaffen. Er hasste es, Unrecht zu haben. “Dann sollten wir jetzt zurück gehen.”, stellte die bleiche Miko ruhig fest, während sie blinzelnd zur aufgehenden Sonne blickte. Sie waren die ganze Nacht durchgewandert, um so schnell wie möglich hier zu sein. “Keh, wir gehen jetzt doch nicht so einfach zurück! Bestimmt hat Kagome inzwischen ihre Meinung geändert und will weg von diesem Sesshoumaru!”, erwiderte Inuyasha überzeugt. Kurz wollte Kikyo zu einer passenden Antwort ansetzen, beschloss dann aber seufzend, es doch sein zu lassen. Wahrscheinlich würde ihr sturer Hanyou niemals wirklich begreifen, warum Kagome gegangen war und warum sie nicht zurückkommen würde. Vielleicht wollte er es auch gar nicht begreifen. Nun, in diesem Fall wäre es wahrscheinlich das Beste, wenn ihre Wiedergeburt ihn noch einmal zurückwies. Möglicherweise würde das Inuyasha ein paar Dinge klar machen, auch wenn sie es bezweifelte. Einen Versuch war es zumindest wert. “Nun gut. Dann werden wir ihnen folgen.”, gab sie sich daher geschlagen. “Wohin fliegen wir?” Schweigen. Schon bei Sonnenaufgang hatte Sesshoumaru Rin und Jaken mit Ah-Uhn zu seinem Schloss geschickt, während er mit Kagome in eine andere Richtung aufgebrochen war. Kurze Zeit später hatte der Inuyoukai sich in die Luft erhoben und der jungen Miko war nichts anderes übrig geblieben als sich dicht hinter ihn zu stellen und sich an seinem Schulterfell festzuhalten, um nicht von der seltsamen Wolke unter Sesshoumaru's Füßen herunterzufallen. Nun flogen sie schon seit Stunden und langsam aber sicher wurden Kagome’s Arme schwer. Außerdem konnte sie nicht behaupten, dass ihr Sesshoumaru’s Nähe völlig gleichgültig wäre. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass ihr jedes Mal das Blut in den Kopf schoss, wenn sie sich bewusst wurde, wie nah sie dem Youkai wirklich war. Und das wurde ihr oft bewusst, zu oft. Hinzu kam noch eine leichte Sorge in ihr, die sie nicht ganz vertreiben konnte, so sehr sie es auch versuchte. Seit Rei verschwunden war hatte Sesshoumaru kein einziges Wort mehr gesprochen. Normalerweise wäre das zwar nichts ungewöhnliches, doch dieses Mal bereitete es ihr einfach Unbehagen. Zudem hatte Kagome noch den Eindruck, dass Sesshoumaru's Gesichtsausdruck selbst für sein Verhältnisse Finster war.... Wie um sich selbst von ihren unheilverheißenden Vermutungen abzulenken richtete sich Kagome's Blick nun nach zu Boden, auf die sich langsam verändernde Landschaft unter ihr. Kurz hielt sie verwirrt inne. Irrte sie sich, oder kam ihr diese Umgebung wirklich bekannt vor? Verwirrt lenkte sie ihr Augenmerk wieder nach vorne, nur um ein ihr nur allzu bekanntes Dorf in der Ferne auftauchen zu sehen, welches schnell näher. Bei diesem Anblick musste die junge Miko hart schlucken. Was machten sie ausgerechnet hier? Wahrscheinlich waren Inuyasha und Kikyo doch schon längst in Kaede’s Dorf angekommen! Wenn sie ihnen jetzt dort begegnen sollten, gäbe das bestimmt nur Ärger und auf so etwas konnte sie im Augenblick wirklich verzichten. Sie konnte sich aus irgendeinem Grund auch nicht vorstellen, dass Sesshoumaru zur Zeit auf Streit aus war. Also, was wollte er dann hier? Oder lag das Dorf nur zufällig auf ihrem Weg? Genau in diesem Moment schien sich ihre letzte Theorie zu bewahrheiten, denn sie überflogen das Dorf einfach und Kagome wollte schon erleichtert ausatmen, als der Inuyoukai doch noch anfing an Höhe zu verlieren. Kurz darauf kam auch schon der Knochenfressende Brunnen in Sicht. Bei diesem Anblick war die junge Miko vollkommen verwirrt. Was wollten sie hier? Gut, wenn Sesshoumaru in Kaede's Dorf gelandet wäre, hätte sie es vielleicht noch verstehen, wenn auch nicht gutheißen können. Aber warum der Inuyoukai gerade an diesem Brunnen halt machte, konnte sie sich bei besten Willen nicht vorstellen. Lautlos kam der Inuyoukai auf dem Boden auf und sogleich spürte er, wie die menschliche Miko hinter ihm einen Schritt zurück trat. Doch darauf achtete er im Moment nicht. Seine gesamte Aufmerksamkeit lag nur auf dem unscheinbaren Brunnen, der keine drei Meter vor ihm war. Das sollte das Tor zwischen den Zeiten sein? So sehr er sich auch konzentrierte, er konnte nichts ungewöhnliches an diesem Brunnen wahrnehmen. Lag über ihm vielleicht eine Art Bann? Nun, dass konnte ihm auch gleich sein. Er war nicht hier, um etwas über Zeitreisen herauszufinden, sondern, um jemanden auf eine zu schicken. Kurz hielt er irritiert inne, als sich bei diesem Gedanken ein leiser, schmerzhafter Stich in seinem Herz bemerkbar machte. Schnell verdrängte er das Gefühl wieder. Diese Miko war dabei Gefühle in ihm zu wecken, die er nicht ohne Grund begraben hatte. Es war besser, wenn sie ging. Besser für ihn, und auch besser für sie, denn wenn die Drachenyoukai den Westen wirklich angreifen sollten, wäre sie gewiss eines der ersten Opfer. Langsam ging er zu dem Brunnen und blickte in den tiefen Schacht. Es sah wirklich so aus, als wäre an diesem nichts ungewöhnliches. “Sesshoumaru, was machen wir hier?”, Kagome’s Stimme klang leicht unsicher, auch wenn die Miko scheinbar versuchte das zu verbergen. Sekundenbruchteile lang schlich sich ein freudloses Lächeln auf seine Züge. Sie ahnte also immer noch nichts...? Aber wie konnte man ihr das auch verübeln? Sie war ein Mensch. Sicherlich hatte sie keine Ahnung von der Bedeutung Rei’s Worte. Mit einem zunehmend unguten Gefühl im Bauch sah die junge Miko zu, wie Sesshoumaru sich langsam zu ihr umdrehte und sie kalt ansah. “Kagome, geh zurück in deine Zeit.” Fassungslos starrte sie ihn an, während sich in ihrer Brust ein stechender Schmerz bemerkbar machte. Sie hatte nicht gedacht, dass ihr Herz noch einmal brechen konnte, hatte nicht gedacht, dass es noch einmal jemand schaffen würde ihr gesamtes Leben mit einem einzigen Satz in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. “Nein….”, um mehr zu sagen hätte die junge Miko mehr Vertrauen in ihrer Stimme gebraucht, doch schon jetzt spürte sie, wie verräterisch ihre unterdrückten Tränen jedes weitere Wort machen würden. Widerwillig schüttelte sie den Kopf, während sie zurückstolperte. Nein, das konnte nicht wahr sein! Das hier war gewiss nichts als ein einziger Alptraum! Mehr konnte es doch gar nicht sein, denn schon wieder stand ihre Seele am Abgrund, schon wieder blickte sie in die Finsternis und wünschte nichts sehnlicher, als in ihr zu sein. Dort, wo der Schmerz sie nicht mehr erreichen konnte. Doch noch immer sah Sesshoumaru sie unverwandt an und hielt sie nur mit seinem Blick hier, in der Wirklichkeit. Hielt sie hier, bei ihrem, durch ihn erneut gebrochenem, Herzen. Sie wollte das nicht, wollte ihn nicht mehr ansehen, jetzt, da auch er sie wegschickte…. Dennoch blickte sie noch einen Augenblick länger in seine kalten, goldenen Iriden ehe sie sich mit dem letzten bisschen Entschlossenheit, das ihr noch geblieben war, umdrehte und weglief. Sie kam jedoch nicht weit. Ein kleiner Stein war es, den Kagome durch ihre mittlerweile tränenverschleierten Augen nicht gesehen hatte und der ihren ohnehin schon unsicheren Lauf beendete. Hätte sich ein Arm nicht Sekunden später um ihre Hüfte geschlungen, sie wäre Kopfüber im Dreck gelandet. Kurz hielt die junge Miko irritiert inne, während der Arm um ihre Hüfte sie wieder aufrichtete. Erst dann fand sie den Mut ihren Kopf zu dem Besitzer des Armes umzuwenden und blickte direkt in Sesshoumaru’s Gesicht. Schon wieder. Sie wollte das nicht. Trotzdem wandte sich auch nun der Rest ihres Körpers um. Fast war es so, als gehorche sie sich selbst nicht mehr. “Warum?”, hörte sie sich selbst gebrochen flüstern und im nächsten Augenblick hätte sie sich selbst am liebsten für diese dumme Frage geschlagen. Äußerlich ruhig blickte Sesshoumaru die junge Miko an, doch im innern gefiel ihm seine Entscheidung auch nicht. Aus irgendeinem Grund wollte auch er, dass sie bei ihm blieb, aber sein Verstand sagte ihm, dass das niemals gutgehen würde. Kurz hielt er inne. Es war das Beste, wenn sie ging. Das hatte er sich doch schon ein paar Mal in Erinnerung rufen müssen. Als er nun dem verletzten Blick der Miko begegnete, regte sich dennoch etwas tief in seine Herzen. So ähnlich hatte sie geblickt, als er sie aus dem Schnee aufgelesen hatte, als sie hatte sterben wollen.... Einem reinen Instinkt folgend zog der Inuyoukai Kagome an sich. Der schwarzhaarigen stockte der Atem, als sie die Arme des sonst so kalten Youkai’s um sich spürte. Weder antwortete er auf ihre Frage, noch gab er sonst einen Laut von sich und dennoch reichte diese scheinbar einfache Umarmung, damit Kagome sich völlig ihrer Momentanen Trauer hingab. Fast verzweifelt krallte sie ihre Hände in seinen Kimono und ließ ihren Tränen freien lauf. Sie versuchte nicht ihn umzustimmen, versuchte nicht einmal zu widersprechen. Sie wusste nicht, was das jetzt noch genützt hätte. Später hätte Kagome nicht mehr sagen können, wie lange sie dort gestanden und sich an den Inuyoukai geklammert hatte, ehe dieser einen Schritt zurückging und fast vorsichtig ihre Hände von seinem Kimonooberteil löste. “Geh.”, selbst seine Stimme klang plötzlich seltsam sanft. Warum fehlte plötzlich die Kälte in ihr? Doch in Wirklichkeit kümmerte das Kagome im Augenblick wenig. Wie betäubt sah sie zu dem knochenfressenden Brunnen und ohne es selbst zu merken bewegten sich ihre Beine auf eben diesen zu. Erst als sie schon direkt vor dem hölzernen Rand, blickte sie sich noch einmal um. Sesshoumaru stand direkt hinter ihr. Warum war er ihr die paar Meter noch gefolgt? Fürchtete er etwa, sie könne erneut versuchen davonzulaufen? Lächerlich. Er war doch um so viel schneller als sie. Kurz sah sie ihm in die Augen, wobei ihr in Sekundenbruchteilen eine Idee durch den Kopf schoss, sich dort festsetzte, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte. Sie wollte es auch gar nicht. Dieser Einfall war dumm und vielleicht würde er ihr dafür den Kopf abschlagen, noch ehe sie durch den Brunnen verschwunden war, aber dennoch…. Was würde das jetzt noch für einen Unterschied machen? Und aus Kagome’s Sicht war es damit beschlossene Sache. Er sollte es wissen. Immerhin war es das einzige, was sie ihm jetzt noch sagen konnte. Langsam drehte sie sich noch einmal zu dem weißhaarigem Inuyoukai um und sah sie zu ihm auf. Seine goldenen Iriden blickten sie fast fragend an. In diesem Moment stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, streckte sich kurz, ehe ihre Lippen die seinen Berührten, ganz kurz nur, dann ließ sie sich wieder zurücksinken. “Ich liebe dich….”, hauchte sie leise und noch ehe Sesshoumaru reagieren konnte, war sie auch schon im Brunnen verschwunden. Verwirrt starrte der Inuyoukai ihr hinterher. Noch nie hatte es jemand gewagt, ihn zu küssen. Noch immer glaubte er, ihre sanfte Berührung zu spüren und dennoch war er nicht wütend. Warum? Warum sprang er ihr nicht nach, um ihr ihren dummen, naiven Kopf abzuschlagen? Bei jedem anderen hätte er es sofort und ohne zu Zögern getan, doch bei ihr… war es anders. Sie war anders. Doch das zählte jetzt nicht mehr. Sie war fort. Für immer. Mit einem letzten Blick auf den Brunnen wandte er sich gen Westen und flog los. Doch seine Gedanken blieben noch lange bei dem Brunnen, auch, wenn er dies niemals zugegeben hätte. Es dauerte eine Weile, ehe Kagome bewusst wurde, dass sie wirklich in ihrer Zeit war und noch lebte. Aus irgendeinem Grund musste sie bei diesem Gedanken auflachen, doch es war ein freudloses, hysterisches Geräusch, bei dem selbst ihr eine Gänsehaut über den Rücken lief. Schnell schloss sie ihren Mund wieder, doch das freudlose Lächeln auf ihrem Gesicht konnte sie nicht ganz vertreiben. Sie hatte den Dämon geküsst, den sie liebte und war dennoch am Leben. Die Tatsache an sich war schon ein Wunder und für viele, oder fast alle, wäre dies gewiss ein Grund zum Feiern gewesen. Selbst sie wäre glücklich, wäre sie immer noch bei ihm, wäre sie weiterhin in seiner Nähe oder wenigstens noch in seiner Zeit. Doch das war sie nicht. Sie würde ihn nie wieder sehen, dessen war sie sich nur zu gut Bewusst. ____________________________________________________________________________________________ So*schnüff* hier ist das Kap auch schon zu Ende. Ich weis net... iwie gefällt mir das Kap selbst net so ganz.... Über eure Meinungen würd ich mich trotzdem wie immer sehr freun^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)