Zuckersterne von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ”Du hast Zuckersterne im Haar!” murmle ich und weiß ich spreche eines der großen und heiklen Themen an, die dein Mißfallen provozieren. Leitmotive einer Geschichte aus Haß, Verfolgung, Verhetzung. So sieht es die eine Seite. Die andere bezeichnete es als Jugendrivalität, aus der sich eine echte Abneigung entwickelt hat. Die goldene Zeit in der unmögliches möglich wurde und die tollsten Streiche die Schule in immer neue Dimensionen des Wunderns versetzten. Musenküsse so weit das Augen reichte. Ich sehe es anders. Es ist eine Geschichte von Schweigen und Feigheit. Ja, die Historie eines feigen Werwolfes, auch so eine Rolle mußte es wohl geben. Die Tradition werde ich jetzt brechen und meinen Mann stehen. Meinen Mann vor dem Feind ”Gefühl”. Dein Gesicht bleibt regungslos, wie aus Marmor gemeißelt und deine langen schlanken Finger durchkämmen dein Haar auf der Jagd nach Sternen. Ich atme durch, trete an dich heran. Anders als erwartet strahlt auch dein Körper diese feine Wärme aus, nach der sich ein anderer sehnen kann. ”Darf ich?” natürlich eine rhetorische Frage, die du besonders gerne stellst und auch beantwortest. Ich kenne die Reaktion noch bevor ich sie höre. ”Nein, Lupin. Du darfst nicht!” perlt es kalt über deinen Lippen. ”Gut.... Deine Schüler freuen sich sicher über deinen Ausflug ins Muggel Märchenreich, Sternentaler!” ich ziehe die Hand zurück. Aber meine Finger kribbeln. Wie damals im Potionsunterricht, als du dir den Feenstaub, in einer der wenigen unachtsamen Sekunden in die schwarzen Haare riebst. ”Hmpf!” du hast mir augenscheinlich mehr als genug deiner kostbaren Aufmerksamkeit geschenkt und wendest dich ab. Ich kann nicht anders, hebe schnell und heimlich, wie zu einem Verbrechen die Hand und sammle sanft die Sterne ein. Du wirfst mir einen tödlichen Blick zu und ich schiebe mir schnell, als entschuldigte es irgendwas, die Sterne in den Mund. Vernichte die Beweismittel, die minimal nach deinem Geruch, einer feuchten kalten Winternacht, schmecken. Es sind Weihnachtssterne, ganz klar. Eine der eleganten Augenbrauen begleitet zuckend die kauenden Bewegungen meines Mundes. ”Pah, Monster.... Unhygienisches Werwolf -Pack!” murmelst du und drehst dich wieder deinem wirklich köstlich wirkendem Zuckerwerk zu. Wie kann man nur so ignorant sein? Mein Herz hämmert so laut, es sollte doch sogar an dein, für andere taubes, Ohr dringen. Du schnaubst immer noch, wütend. Wie immer. Merlin wie kann man nur so viel Energie haben, daß man sie tonnenweise in ein negatives Gefühl verpulvern kann? ”Merlin, ich beneide dich!” murmle ich, dabei aufzugeben. ”Natürlich tust du das, Lupin. Ich bin ein Meister der Magie und du dem Monsterbook of Monsters entsprungen und ebenso liebenswert wie das Werk an sich. Es würde keinen Unterschied machen mit wem von euch beiden ich mich abgäbe.” Ich horche auf, bleibe wie versteinert stehen und ein Blid formt sich vor meinem geistigen Auge. Es ist Sommer. Um genau zu sein der 6. den wir in Hogwarts erleben. Kurz vor den Ferien. Jeder hat die Roben abgelegt, es ist einfach zu warm. Nur eine Gestalt sitzt in dem schwarzen Gewand im Schatten und fühlt sich unbeobachtet, oder vielleicht auch unbemerkt, ignoriert und vergessen. Einsam bringt es sicher auf den Punkt. Zwischen, den schon damals außergewöhnlich feingliedrigen Finger hältst du einen Löffel anscheinend unaufhörlich in einem Eisbecher mit Leckereien gefüllt wird. Den Genuß vollkommen macht das Buch, in das du vertieft bist. Ich bleibe regungslos und betrachte das Bild, beneide den zu deinen Lippen wandernden Löffel. Es ist ein friedliches Bild, an dem ich gerne teil hätte und im selben Moment weiß, daß ich es nie werde. Wieder versinkt der Eislöffel in dem Becher und ich spanne mich unmerklich an, auch ein Werwolf bleibt von Hormonen nicht verschont. Doch zu meinem Erstaunen beschreibt er einen anderen Weg, wandert zum Einband des Buches auf deinen Knien, daß du ein wenig zuklappst und verschwindet in seinem geifernden Mäulchen. Du teilst deine Erfrischung mit deinem Monster book of Monsters. Dabei ziert ein fast unmerkliches Lächeln deine schmalen Lippen. Es hält sich hartnäckig, auch als du mit deinem Ärmel den Mund des Standartwerkes magischer Kreaturen sauberwischst, weil in der Gier etwas daneben ging. Als ich wieder ins hier und jetzt zurückkehre mustern mich deine schwarzen aufmerksamen Augen und ich meinen einen Funken Spott in ihnen zu entdecken. „Merkst du es auch schon Lupin? Nach 20 Jahren der Ignoranz? Deine genialen Freunde haben dich also auch in Punkto Sensibilität überschätzt. Ich habe dich tausendmal mit den Augen ausgezogen und du? Hmpf… Versteckst dich hinter Potter, Black, einem Buch. Feige, Unachtsam, Ignorant!“ Du bist ganz in deinem Element. Und ich weiß, wenn ich dich nicht stoppe wird das so lange weitergehen, bis du deine Gefühle endlich mit schneidenden Worten zerstört hast, oder schlimmer mir meine verbietest. Es ist nur ein kleiner Schritt, doch es fühlt sich an als wären es Meilen, die ich eilig überfliege. Zentimeter vor dir bleibe ich stehen, fixiere deine zornigen Augen und versiegle deine samtigen Lippen mit einem besitzergreifenden Kuß. Natürlich versteift sich dein Körper und deine schlanken Finger umfassen meine Oberarme, drücken mich weg, als sich dein betrügerischer Mund verzweifelt an meinen drängt und mich schweigend einlädt zu bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)