Nachtschatten - Mayas größter Coup von fiZi (Die größte Herausforderung einer Meisterdiebin - Teil zwei des Nachtschattenzyklus) ================================================================================ Epilog: * Epilog * ------------------ Es war ein sonniger Tag mitten im September und die Temperaturen erinnerten noch immer an Spätsommer, als wüsste jemand der darauf Einfluss hatte, dass heute ein ganz besonderer Anlass stattfand und hätte sich mit dem Wetter extra Mühe gegeben. Der reine Klang der Glocken, die zur prunkvollen, idyllisch in einem großen Park inmitten der Hauptstadt Satan Cities gelegenen Anka-Kirche gehörten, hallte weit durch die klare Luft, und kündigte von der bevorstehenden Hochzeit. Da es sich bei dem Brautpaar um zwei Nachkommen riesiger Firmenimperien handelte, war es nicht weiter verwunderlich, dass auf dem großen Vorplatz vor der marmornen Freitreppe, die zu dem mächtigen Portal des Gotteshauses führte, reger Betrieb herrschte. Prachtvolle schwarze Limousinen hielten direkt vor der komplett aus schneeweißem Marmor errichteten Kirche und ließen ihre exklusiven Gäste aussteigen, um anschließend wieder davon zu fahren und weiteren Fahrzeugen Platz zu machen. Auch einige Reporter hatten sich eingefunden, obwohl sie sich, wie vereinbart, dezent im Hintergrund hielten. Der gewaltige, gotische Prunkbau war in seinem Inneren verschwenderisch mit weißen und tiefroten Blumenarrangements geschmückt, und der riesige Kirchenraum begann sich langsam immer mehr zu füllen. Mächtige, gewundene Marmorsäulen stützten das kunstvolle, mit Glas durchbrochene Kreuzgewölbe des Hauptschiffes viele Meter über den Köpfen der Menschen. Oberhalb des Eingangsportasl thronte die mächtige Orgel, und sehr, sehr weit davon entfernt, am gegenüberliegenden Ende, mündete der lange Gang in eine gigantische, oben völlig gläserne Kuppel, in der einige kreisförmige Stufen hinauf zum Hauptaltar führten. Bunte Glasfenster erhellten die nicht weniger prunkvollen Seitenschiffe. Kunstvolle Mosaike bedeckten stellenweise den Boden, gingen über in hellen Stein und teilweise sogar in durchsichtiges Glas, durch das man hinunter sehen konnte in den unterirdischen Raum, in welchem sich die geweihte Anka-Quelle befand, nach der die Kirche benannt worden war. Die Kathedrale war eine der schönsten und gewaltigsten die es gab und strahlte Dank dem weißen Marmor und dem vielen Glas vor blendender Helligkeit. Bei den Anwesenden handelte es sich nicht nur um die geladenen Verwandten, Bekannten und engen Freunde des Brautpaares, sondern auch um einige andere, gesellschaftlich wichtige Persönlichkeiten, die sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Der Großteil der vielen Bänke war bereits besetzt, doch es standen noch viele der durchweg sehr elegant gekleideten Gäste in den Seitenschiffen und unterhielten sich. Leises Gemurmel erfüllte den gewaltigen Raum, während man sich begrüßte und Smalltalk betrieb. Eine gespannte Erwartung lag in der von Rosenduft getränkten Luft. Die Trauung war für dreizehn Uhr angesetzt. Es blieben noch zehn Minuten. Im vorderen Ende der Sakristei, die Dank den Ausmaßen der Kirche so groß war, dass sie durch Torbögen in mehrere Zimmer unterteilt war, und die sich sogar erst noch an einen kleinen Vorraum anschloss, fuhr sich Trunks unterdessen seufzend durch die Haare, während er nervös auf und ab tigerte. Dabei wurde er von einem sichtlich amüsierten Son Goten beobachtet. Mayas Zukünftiger trug traditionell eine elegante, schwarze Hose, Schuhe in der gleichen Farbe und ein weißes Hemd, um das locker eine Krawatte in dunkelrot geschlungen war. Das Jackett hing über einer Stuhllehne bereit. Daneben blieb der junge Mann stehen, während er seinem besten Freund und Trauzeugen ein schiefes Lächeln schenkte. „Wenn mir vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mit knapp Fünfundzwanzig heirate, hätte ich ihn schlicht ausgelacht und für verrückt erklärt. Irgendwie sind wir beide ganz schön jung unter die Haube gekommen, oder?“ Der schwarzhaarige Saiyajin grinste nur. Auch er trug einen schicken Anzug in Anthrazit, dazu ein hellgraues Hemd und eine dunkelgrüne Krawatte, die exakt zum Farbton des Kleides seiner eigenen Angetrauten passte. „Tja – ich hätte auch nie gedacht, dass wir so … außergewöhnliche Ehefrauen haben werden, die beide weniger menschliches Erbgut haben als wir. Schon ein ungewöhnlicher Zufall, oder?“ Der junge Bräutigam lachte. „Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber eigentlich muss ich nur euren süßen Eisklotz anschauen, um daran erinnert zu werden. Wenn es Amy nicht selber tut.“ Son Gotens Augen funkelten spöttisch. „Tja, was werdet ihr wohl für Babys bekommen? Einen Wurf lauter niedlicher kleiner Miezekatzen?“ Trunks grinste und wollte gerade etwas erwidern, als an der Tür geklopft wurde. „Seid ihr fertig? Die Zeremonie beginnt in zehn Minuten!“ drang Bulmas Stimme durch das kunstvoll beschnitzte Holz, und ihr Sohn griff eilig nach seinem Jackett. „Warte, lass mich dir erstmal deine Krawatte richten!“ beruhigte Goten seinen ungewohnt nervösen Freund. Die Leiterin der Capsule Corp., die gerade gehen wollte, hielt inne und lauschte mit wachsendem Amüsement der Stimme des schwarzhaarigen Saiyajins, die durch das kunstvoll beschnitzte Holz drang. „Und bevor du fragst – ja, ich hab die Ringe. Hier in meiner Hosentasche … Moment ... Nanu … Ich dachte …“ Lautstarkes Gerumpel erklang, ehe Son Goten lachend fortfuhr. „Tsss - du musst mich nicht gleich anspringen! Das war ein Witz, okay? Um dich ein wenig lockerer zu machen! Hat wohl nicht geklappt, hm? Jetzt darf ich deine Krawatte schon wieder richten.“ Die türkishaarige Frau schmunzelte, während sie von der Tür zurücktrat und dem Pfarrer zunickte, der bereits am Kircheneingang stand. Ihrem Sohn musste wirklich sehr viel an dieser Hochzeit liegen, wenn er es zuließ, dass Andere seine Aufregung bemerkten. „Du siehst einfach wunderschön aus, Maya!“ rief Amy enthusiastisch, während sie um die Schwarzhaarige herumtänzelte und hin und wieder etwas zurechtzupfte. Das schneeweiße Brautkleid betonte die zarte Bräune der hübschen Katzenfrau. Es war bodenlang und bauschte sich, Dank einem Reifrock, in einem perfekten Fächer um seine Trägerin. Maya hatte sich ein eher schlichtes Modell ausgesucht – es besaß einen Carmenausschnitt, der kunstvoll bestickt war. Die Ärmel bestanden aus feinster Spitze, und endeten V-förmig auf den vor Nervosität ein wenig zitternden Händen der jungen Braut. Das Kleid schmiegte sich eng um ihre Taille und wurde dann weiter, um in einer kurzen Schleppe zu enden. Der Stoff schimmerte leicht im Sonnenlicht, das durch das Fenster des Nebenraumes hinein fiel, in dem die beiden jungen Frauen warteten. Eine Stickerei aus unzähligen kleinen Perlen ging von der linken Seite der Taille strahlenförmig über das ganze Kleid, durchsetzt von ein paar hell funkelnden Glassteinen. Mayas violette Augen schweiften unruhig im Raum umher. Sie war ein wenig blass um die Nase und kaute nervös an ihrer Unterlippe. Ihre Haare waren zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur verschlungen, in der auch wieder einige Perlen und Glaskristalle funkelten. Die weiße Strähne umrahmte in schimmernden, sanften Locken links und rechts ihr Gesicht und ein zarter Schleier reichte bis zur Taille der Braut. Das feine Gespinst wirkte wie Nebel und war an den Enden mit glitzernden Steinen besetzt. Dezente Brillianten zierten die Ohren der Dunkelhaarigen, und der weniger unauffällige Elementa-Kristall fing funkelnd das Sonnenlicht ein, um es in allen erdenklichen Grüntönen zu brechen. „Hoffentlich verliere ich auf diesen hohen Schuhen nicht mein Gleichgewicht! Oder trete auf die Schleppe! Das wäre doch superpeinlich, Amy!“ Die Blonde lächelte ihre Freundin an, die gerade wieder beginnen wollte, aufgeregt hin und herzulaufen, dann aber bemerkte, dass sie dann die ganze Arbeit der anderen, ihr Kleid zu richten, durcheinander bringen würde und sich deshalb auf ein nervöses Händeringen beschränkte. „Bei deiner natürlichen Grazie wird das nicht passieren. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Hast du alles? Etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues …“ Die bernsteinfarbenen Augen ihrer Trauzeugin wanderten von den kostbaren Ohrringen zu dem schimmernden Kristall über die Rosenbrosche aus Bergkristall, die über der rechten Brust der Braut funkelte und von Bulma stammte, bis hin zu dem einzelnen, tränenförmig geschliffenen Saphir, der an einer feinen Silberkette aus der schwarzen Haarfülle fiel und in der Mitte der Stirn der Braut ruhte. „… Perfekt, ich kann es nur immer wieder sagen. Ich wette, Trunks bleibt der Mund offen stehen, wenn er dich zum ersten Mal sieht. Hier noch dein Brautstrauß …“ sie drückte Maya die kunstvoll gebundenen weißen Blumen in die kalten Hände. In der Mitte der nestförmig angeordneten Pflanzen prangten drei voll aufgeblühte, tiefrote Rosen. Umgeben wurden die Blüten vom zarten Grün fedriger Blätter. Die Blonde seufzte, als an der Tür geklopft wurde und die Braut erschreckt zusammenzuckte. Ihre Freundin war wirklich extrem … angespannt. Gleich darauf trat John Ysatori ein. In seinen dunkelgrünen Augen lag ein unglaublicher Stolz, während er seine Tochter musterte. „Bist du bereit, mein Schatz? In zehn Minuten geht’s los!“ Er hielt ihr seinen Arm hin und die Schwarzhaarige legte nervös ihre Hand darauf. „Ich denke schon.“ Stotterte sie, und auf einmal schlug ihr das Herz bis zum Hals. Ihr Vater tätschelte ihr beruhigend die eisigen Finger. „Das wird schon, wir sind doch quasi unter uns. Ignorier die paar Leute einfach, die noch da sind - die sind eh nur hier, weil sie ins Fernsehen wollen. Und hey – du hast damit doch schon Erfahrung, wenn ich mich nicht irre. Bei diesem Kampfturnier damals war es schließlich auch nicht anders.“ Witzelte er, und Maya schluckte schwer, jetzt womöglich noch nervöser als zuvor, während sich ihre Hand fester in das Jackett von John krallten. Krampfhaft versuchte sie, ruhiger zu atmen. Oder wenigstens, überhaupt zu atmen. ‚Unser kleiner Schnubbel’, alias Ice Misasai, der inzwischen eineinhalb Jahre alte Sohn von Amy und Goten, sorgte immer wieder für unerwartete, mehr oder weniger fröhliche aber immer sehr feuchte Überraschungen. Das lag wohl daran, dass er schon in diesem zarten Alter große Begabung in Wasser-Elementarmagie aufwies, die ihm seine Mutter vererbt hatte. Er war mittlerweile ein niedliches Kleinkind geworden, dessen großen, silbergrauen Kulleraugen, zusammen mit den zwei dunkelblauen Streifenmalen auf den kleinen Pausbäckchen und den in der Mitte irokesenartig hochstehenden, blauschwarzen Haaren kein Erwachsener widerstehen konnte. Selbst den schwarzen Teufelsschwanz mit der silbernen Spitze fanden alle einfach nur „total süüüüüß“. Dabei sagte gerade dieses außergewöhnliche, zusätzliche Körperteil jede Menge über den kleinen Satansbraten aus. An der Hochzeit seiner Patentante und seines Patenonkels hatte er es geschafft, den vierstöckigen, mit zartrosa und gelben Marzipanrosen verzierten, schneeweißen Traum aus Sahne und süßem Naschwerk, den eine Miniatur des Brautpaares aus Zuckerguss krönte, in eine steinharte, funkelnde Eisbombe zu verwandeln, indem er das Kunstwerk in einem unbeobachteten Moment schockgefrostet hatte. Damit hatte Ice es geschafft, seinen wahren Namen allen Anwesenden eindrucksvoll ins Gedächtnis zurückzurufen. Während Amy ihrem kleinen Sohn noch eine Standpauke hielt, der ihren Worten schon jetzt mit dem gleichen gelassenen Gesichtsausdruck folgte, wie das sonst sein Vater tat, grinste Trunks nur und legte beim gemeinsamen Anschneiden der gefrorenen Hochzeitstorte einen Bruchteil seiner Kraft in das Messer. Daraufhin durchschnitt es den Eisklotz mit der Konsistenz eines Felsens wie Butter. Die Gesichter der Gäste, die anschließend ein Stück des Kuchens probierten, trugen sehr zur allgemeinen Erheiterung bei. Außerdem tat die Konsistenz dem köstlichen Geschmack keinen Abbruch, und die frisch gebackene Maya Briefs stellte fest, dass so eine exklusive Rieseneisbombe schließlich nicht jeder zu seiner Hochzeit hatte. Dem fügte ihr soeben Angetrauter hinzu, dass die Torte, wenn man sie lutschen musste, auch viel länger hielt, und man nun sowieso anfangen müsse zu sparen – Kinder seien schließlich eine teure Anschaffung. Damit gab er Spekulationen und Gerüchten natürlich jede Menge neuen Raum, doch Trunks beschränkte sich auf ein vielsagendes Lächeln, während seine Frau dezent errötete, und den Rest des Festes hüllte man sich in bedeutungsvolles Schweigen. Es saßen also alle zufrieden an den festlich gedeckten Tischen in dem reich geschmückten, sonnenbeschienenen großen Saal, und aßen oder lutschten ihren Kuchen, als sich die Trauzeugin der Braut, Amy Misasai, schließlich erhob, vorsichtig gegen ihr Glas klopfte und so die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie lächelte die frisch Angetrauten, neben denen sie saß, kurz an, ehe sie sich räusperte und dann mit ihrer Ansprache begann. „Liebes Brautpaar und liebe Anwesenden. Ich möchte es kurz machen und euch nicht lange von eurem köstlichen Mahl, dem mein Sohn so unerwartet eine besondere Note verpasst hat, abhalten. Während ich überlegte, was ich alles an Peinlichkeiten über unseren beiden Frischvermählten sagen könnte, ist mir unwillkürlich ein Gedanke gekommen. Ihr stimmt mir sicher alle zu, wenn ich behaupte, dass nichts schwieriger – und vor allem risikoreicher - ist, als das Herz eines geliebten Menschen zu stehlen. Schließlich besteht immer die Gefahr, dabei auch das eigene Herz gleich noch mit zu verlieren, und wenn die ganze Sache dann schief geht, ist das eine Katastrophe. Um so eine gewaltige Aufgabe erfolgreich ausführen zu können, muss man also schon eine sehr begabte und mutige Diebin sein.“ Die Blonde grinste und warf der errötenden Maya einen viel sagenden Blick zu, ehe sie fortfuhr. „Noch dazu, wenn man selbst total zurückhaltend und schüchtern ist und es sich bei diesem Menschen nicht nur um den Traummann, sondern auch noch um den schlimmsten Macho handelt, den ich kenne – und glauben Sie mir -“ sie warf ihrem Mann einen belustigten Blick zu. „- ich habe einige kennen lernen dürfen.“ Leises Lachen allerseits, während Amy Trunks mit einem schiefen Lächeln bedachte, der zur Antwort jedoch lediglich eine Braue hob, obwohl seine Augen amüsiert funkelten. „Lasst uns also die Gläser erheben und anstoßen - auf ‚Mayas größten Coup’!“ -*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* FIN Hiermit endet also "Mayas größter Coup" - ich werd die Story vermissen. Auch wenn ich natürlich sehr froh bin, dass ich es nach all den Jahren Arbeit geschafft habe, die Fanfic zu beenden und die Überarbeitung auch endlich abgeschlossen ist, so dass ich jetzt eigentlich komplett zufrieden mit der Story bin (so zufrieden man eben als Perfektionistin sein kann - kleine änderungen wird es also durchaus immer mal wieder geben). Ich hoffe, ich habe keine Logikfehler übersehen, ansonsten würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand einen dementsprechenden Hinweis geben könnte :) Mit dieser Story ist nur eine Episode (genauer gesagt - Teil zwei^^) abgeschlossen - Himmelsdämon ist noch voll am Laufen http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/42149/25948/ und wird mit Sicherheit noch eine ganze Zeit lang brauchen um beendet zu werden *hüstel* Eine Fortsetzung gibt es auch schon, Teil drei des Nachtschattenzyklus ist bereits fertig, zu finden hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/186001/ Teil vier ist noch am Anfang: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/42149/203183/ und wird wahrscheinlich erstmal warten, bis Himmelsdämon abgeschlossen ist^^ Wäre nett, wenn ihr meine Mühen *g* mit einem abschließenden Kommi würdigen könntet. Kritik ist immer gerne gesehen (Lob sowieso^^). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)