Das Geheimnis des Tropical Land von Diracdet (Der Auftakt des Detektiv Conan-Noir Crossovoers) ================================================================================ Kapitel 2: Trennung ------------------- Hallo zusammen, hier also endlich das dritte Kapitel. Viel Spaß... Kapitel 2: Trennung Wie erwartet, verliefen sich die Besucher vom Eingang aus schnell in die vielen Richtungen des Parks und nach wenigen Minuten hatte sich die Gruppe wieder etwas Luft um sich verschafft und in der Nähe eines Standes angehalten. „Also los, was ist nun, Ran?“ Sonoko sah sie drängend an und zeigte mit einem Wink auf die Kinder, die sie doch als störenden Einfluss empfand. „Ja, Ja ist ja schon gut.“ versuchte sie ihre Freundin zu beschwichtigen. „Ist ja nicht so, als dass ich nicht gewusst hätte, warum du mitgekommen bist. Das habe ich mir schon gedacht.“ Sie lächelte mit einem ironischen Unterton, den Sonoko nicht richtig zu deuten vermochte. War das jetzt nur wieder dieses 'du hast echt keine anderen Hobbys' Lächeln, seit einiger Zeit gefolgt von 'der arme Makoto', oder war das etwa mehr ein 'darauf habe ich spekuliert'? Ran hatte sie persönlich eingeladen, obwohl sie ihre Absichten durchaus hätte ahnen können, solange, wie sie sich schon kennen. Ran wandte sich den Detective Boys zu und bemerkte gleich den etwas beleidigten Blick von Genta, reagierte aber zunächst gar nicht. „Ich weiß ihr wollt am liebsten den ganzen Park alleine auskundschaften. Äh...“ „Glaubst du, wir sind kleine Kinder, Ran?“ fiel er ihr dann auch gleich ins Wort. Auf diese Retour war sie nicht gefasst und überließ ihren Gegenübern das Feld. Genta: „Wir sind ausgebildete Jungdetektive, dass das klar ist.“ Ayumi: „Außerdem waren wir schon einige Male hier und kennen uns aus.“ Mitsuhiko: „Darüber hinaus wissen wir genau, was zu tun ist im Falle, dass sich einer von uns verläuft: einem Erwachsenen in der Nähe sagen, wer wir sind, zur Parkverwaltung gehen, um da von unseren Eltern bestätigen zu lassen, dass wir hier sei sollten und darüber dann auch euch informieren, damit wir uns dort dann wiederfinden. Das alles können wir uns allerdings schenken, da wir ja unsere Mikroemitter haben und können uns somit jederzeit verständigen. Es ist also völlig überflüssig, uns die ganze Zeit zu beaufsichtigen. Über Conan können wir ja auch dich erreichen, stimmt's Conan?“ er drehte sich leicht in seine Richtung, sah aber zu seiner Verwunderung, dass dieser schon wieder tief in Gedanken versunken war. „Hey, Conan!“ „Äh, was ist?“ „Du kannst doch über dein Handy Ran anrufen, oder? Sag jetzt nicht, dass du es heute nicht mitgenommen hast!“ Er wurde leicht gereizt, als Conan mit Unverständnis reagierte. „Ja doch, ich hab's dabei, Mitsuhiko.“ „Na, Gott sei Dank! Also Ran, du siehst, wir können sehr gut uns alleine im Park die Zeit vertreiben.“ Er drehte sich bei diesen Worten wieder um und sah nun in ein verschmitzt lächelndes Oberschülerinnengesicht. „Na schön, ich dachte mir schon, dass ihr groß genug seit, zu fünft ohne Erwachsenen euch hier herum zu treiben.“ „Moment mal! Ich dachte wir wollten alle gemeinsam heute...“ wollte der jetzt erst die Situation realisierende Conan noch kontern, aber Ai unterbrach ihn kühl. „Zu spät, 'Rodin'. Deine kleine Freundin hat sich gerade von dir abgesetzt.“ Conan konnte diesem Ausspruch nur noch ein unbeholfenes Lachen entgegenhalten. Ayumi: „Rodin? Kleine Freundin? Ai, wovon redet ihr beide schon wieder?“ sie wollte das insbesondere wegen des zweiten Satzes wissen. Aber Genta schien es allmählich zu lange zu dauern. „Ach komm, lass die beiden über roten Teint oder was auch immer reden, was sie wollen. Ran hat gesagt, dass wir auch ohne Aufsicht uns einen tollen Tag machen können. Also los, ich will...“ Ran: „Einen Augenblick Genta! Ich habe nicht behauptet, dass ich euch ohne Aufsicht los schicke.“ Alle schauten auf einmal gebannt zu ihr, da sie sich hingekniet hatte, um alle auf Augenhöhe zu sehen. „Ja aber, wie denn nun, ich versteh gar nichts mehr?“ gab Mitsuhiko resignierend zur Antwort. Den anderen Gesichtern, einschließlich Sonoko, Conan und Ai war ebenfalls nur Ratlosigkeit zu entnehmen, worauf Ran nur noch mehr lächelte. „Ihr habt es eigentlich schon gesagt und begründet. Eure Aufsichtsperson...“ sie erhob ihren rechten Arm und spreizte den grazilen Zeigefinger ab, „...wird er:“ Alle Blicke folgten simultan dem Pfeilartig aus gestreckten Arm der Schnur gerade an allen vorbei zeigte auf ... „CONAN???????????“ Die Überraschung hat nun wirklich jeden aus den Socken gehauen, inklusive den zur Aufsichtsperson Beförderten. 'Ran. Was soll das alles?' „Na ihr habt es doch gesagt. Über ihn könnt ihr im Notfall mit mir Kontakt aufnehmen, alleine nicht. Wenn es Streitereien gibt, wer wohin will, oder was als nächstes gemacht werden soll, dann muss einer die Entscheidung treffen, der auch gut entscheiden kann, jemand, dem ihr, aber auch ich vertraue. Also deshalb will ich, dass ihr immer zusammen bleibt, klar? Einigt euch, was ihr machen wollt, aber gütig, klar? Und wenn einer verschwindet ruft er auf der Stelle Conan an, bzw. Conan ruft mich an. Im Zweifelsfall hat er das Sagen, klar?“ Die Kinder nickten bei jedem „Klar?“ brav. „Aber Ran.“ Conan ist während ihrer Ansprache auf sie zugegangen und stand nun genau vor ihr. „Wieso willst du unbedingt, dass ich...“ „Das hab ich ihr dir doch neulich Abend schon gesagt, Conan.“ schnitt sie ihm das Wort ab, legte ihre Hände sanft auf seine Wangen und lächelte ihn an. „Du bist jemand auf den man sich verlassen kann, auf den ich voll und ganz vertraue. Du bleibst immer, auch in brenzligen Situationen ruhig und behältst so die Übersicht. Ich habe keinen Zweifel daran, dass ihr jederzeit das Tropical Land unsicher machen könnt. Aber mit dir bei ihnen, habe ich auch vollstes Vertrauen, dass ihr unbeschadet wieder herauskommt, was auch passiert.“ Sie nahm ihre linke Hand zurück und drehte die andere zum Zeichen, dass sie ihm etwas in Ohr flüstern wollte. „Ich muss hier noch eine wichtige Sache erledigen und da kann ich die Kleinen unmöglich mitnehmen. Danke schon mal im Voraus, dass du dich um sie kümmerst, Conan.“ Sie stand auf und sprach wieder laut zu den Anderen: „So wir müssen uns aber zumindest noch verabreden. Heute Abend, dachte ich, könnten wir noch in das schöne Restaurant gleich gegenüber dem Eingang gehen. Sonoko, du hattest reserviert ab halb acht? Gut dann habt ihr ja wohl genug Zeit bis sieben. Zu dieser Jahreszeit ist es da schon fast dunkel. Na gut dann lauft endlich los und habt Spaß, klar?“ ergänzte sie diesmal mit einem ins komisch überzogenen Unterton, dass sie sich selbst bald in ihr eigenes Gelächter ergeben musste. Dennoch antworteten alle wieder einstimmig „Klar!“ nur diesmal deutlich enthusiastischer. „Conan: Zu den Sushi-Buden da hinten?“ rief Genta, schon ein, zwei Meter aus der Entfernung. „Hm.“ Seine Mine war für einen Moment immer noch in düstere Ruhe gehüllt. Dann aber löste sie sich auf einmal, er fing auch an zu lachen und antwortete im beschleunigten Schritt: „Na los, Leute! Ihr habt Ran gehört. Wir sind hier um Spaß zu haben. Auf zum Fisch!“ Er drehte sich nochmal um, sah Ayumi und Mitsuhiko los laufen, Ai gemäßigt hinterher und rief dann Sonoko und Ran zu: „Bis heute Abend um Sieben wieder genau hier.“ „Viel Spaß auch den jungen Damen.“ Fügte Ai noch an. „Ja bis nachher.“ winkten beiden den Kindern hinterher. Ran's und Conan's Blicke trafen sich zuletzt noch kurz. 'Erledige, was du zu tun hast und erzähl mir nachher davon, mein Engel'. 'Ich muss das jetzt endlich erledigen Conan. Danke... für dein Verständnis.' „Los Sonoko! Jetzt wollen wir uns aber auch amüsieren.“ So trennten sich beide Gruppen. Wie von Genta vorgeschlagen, gab es zu erst noch ein zweites Mittag, bevor die Detective Boys anfingen, so ziemlich jedes Karussel und jede Schaubude nach und nach abzuklappern. Bei einer Lostombola wurde dann gleich auch Mitsuhiko mit dem „Freie Auswahl Hauptpreis“ für den doppelten Einsatz der anderen belohnt. „Ai, such du dir was aus! Ich möchte dir, naja, das schenken.“ Ai sah ihn mit einem kalten Blick an und meinte nur: „Solltest du nicht lieber IHR die Auswahl überlassen? Sie würde sich da viel mehr freuen, glaub mir.“ Ihre Augen wiesen seine Richtung Ayumi. „Äh... Ja... weißt du, als wir das letzte mal zusammen hier waren, hab ich schon mal Ayumi aussuchen lassen und äh...“ „Hat sie schlecht gewählt?“ „NEIN! Ich meine nur, diesmal bist du halt dran, das hab ich mir schon länger überlegt.“ „Ach du planst, was du mit deinen Hauptgewinnen machst, bevor du gewinnst. Dein Optimismus ist wirklich beeindruckend.“ 'Ich glaube man nennt das auch Größenwahn.' dachte sich Conan bei der Situation, die er aus einem Meter Entfernung betrachtete. Ayumi, die bis eben neben ihm stand, machte nun zwei Schritte vor auf Ai zu. „Ist schon gut Ai. Such dir was schönes aus! So ein Geschenk gibt es nicht alle Tage. Außerdem hat mir Conan versprochen, dass ich mir was bei seinem nächsten Hauptgewinn aussuchen kann, stimmts Conan?“ „Wie bitte?“ Sie machte wieder einen Schritt in seine Richtung und schaute ihm tief in die Augen mit einem grimmigen Blick. „Das hast du mir doch versprochen, oder?“ „Äh genau. Natürlich, das war neulich, da hat ich dir das gesagt. Ja, Ha, aber leider war's ja diesmal nur 'ne Niete, so ein Pech. Beim nächsten Mal habe ich bestimmt mehr Glück.“ Ai: „Sag bloß, das gilt auch noch, wenn du, statt mit Ayumi, mit Ran hier bist?“ konterte das eiskalt zurück. Conan: 'Das ist doch Absicht, Ai. Die drei stellen irgendwelche verfänglichen Fragen, denen ich versuchen muss, wie im Videospiel aus dem Weg zu springen und du wirfst von wo anders mit Steinen nach mir!' entgegnete dieser gedanklich, nach außen aber nur durch einen genervten Blick ihr gegenüber auszumachen. „Hä, wieso denn nun Ran?“ warf Genta von der Seite ein. „Ist doch verständlich...“ begann Mitsuhiko, „zwischen Conan und Ran besteht eben eine ganz besondere Beziehung, da kann er doch keiner anderen Person so ein Geschenk machen:“ 'Was?' erschraken Ai und Conan gleichzeitig 'Das kann er doch unmöglich wissen! Noch nicht einmal in Betracht ziehen – auch nicht als Kind!' Conan: „Äh Mitsuhiko, ich glaub du verstehst da was völlig miss. Zwischen Ran und mir ist nichts. Das ist ganz anders.“ 'Oh man. Muss ich mich jetzt schon vor dem rechtfertigen, wie vor meinen Klassenkameraden.' Mitsuhiko: „Hör auf, ich hab dich längst durchschaut. Du kannst es ruhig zugeben.“ Er grinste Conan fast so hämisch an, wie Ran selbst, wenn sie glaubte ihn durchschaut zu haben. 'Ich werd verrückt. Der weiß es echt.' Mitsuhiko holte tief Luft, als wolle er zum vernichtenden Schlag ansetzen, als Ai ihm von hinten auf die Schulter fasste. „Gilt das Angebot von eben noch?“ Mit ihrer linken Hand zeigte sie dabei auf einen wartenden Standbetreiber hinter ihnen. „Ist ja toll, Kleiner, dass du den Hauptpreis gewonnen hast, und dass du ihn jetzt deiner Freundin schenken willst, aber das wollen andere Leute auch noch.“ Mtsuhiko schreckte leicht zurück. „Äh natürlich gilt das noch. Sie mal, die großen Plüschtiere da oben. Oder die Carmen Jaiba Action Figuren. Oder das signierte Trikot von Hideomi da drüben.“ Aber Ai hörte nur mit einem Ohr zu, drehte ihren Kopf genau einmal von links nach rechts über die Preiswand und blieb in der rechten unteren Ecke stehen. „Ich nehm die da.“ sagte sie ohne den Hauch eines Zögerns in der Stimme. Der Verkäufer hätte wegen so viel Entschlossenheit sicher sehr verwirrt dreingesehen, wäre er nicht noch verwirrter bezüglich des Preises, den Ai wählte. Mitsuhiko: „Aber Ai diese einfache Baseballmütze hätte ich dir für den halben Einsatz da drüben in dem Shop kaufen können. Das gibt’s hier für jedes dritte Los! Außerdem hast du doch so eine, soweit ich weiß!“ er versuchte sie von dem definitiv als Trostpreis dienenden Objekt abzubringen. „Er hat recht meine Kleine. Hier gibt es wirklich viel wertvollere Sachen und du kannst dir ein beliebiges aussuchen. Sicher kannst du auch diese Mütze nehmen, aber dann werden deine Eltern sicher mit mir böse sein, dass ich dir dieses Teil gegeben habe.“ Diese Worte wollte Ai nun gar nicht hören: 'deine Eltern'! ihr zumindest ansatzweises Lächeln von eben gefror augenblicklich. Ohne einen von beiden auch nur eines Blickes zu würdigen, antwortete sie: „Es stimmt ich habe so eine Mütze, sie gefällt mir sehr, aber ich habe sie heute leider zuhause vergessen. Der Wert eines Gebrauchsgegenstandes wiederum hängt vom Nutzen des jeweiligen Nutzers ab, also inwieweit er dessen Interessen mittelbar und unmittelbar unterstützt und meinen Interessen kommt dieses Basecap mittelfristig sehr nahe. Darüber hinaus sagten Sie gerade so richtig, auf dem Los steht freie Auswahl und das bedeutet, den Gegenstand, den ich wähle, kann ich behalten, auch wenn es eigentlich ein Trostpreis ist. Oder, wollen sie etwa ein Lügner sein?“ Erst bei diesen letzten Worten blickte sie über den Tresen rauf zu ihm und ihre kalten Augen taten das übrige. Er schluckte kurz, ging seinen Gang herüber griff nach der Mütze und gab sie Ai. „Hier, junge Dame. Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie und ihre Begleiter eben so rüde im Gespräch unterbrochen habe. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt.“ Ai nahm die Kappe, setzte sie sich richtig herum auf und antwortete gelassen: „Vielen Dank, der Herr. Nun werde ich ihn ganz sicher haben.“ Sie drehte sich um und schritt vom Stand weg auf die anderen zu. Ayumi: „Man Ai, das war eben ja so was von unglaublich. Wie hast du es nur geschafft, dass der so zusammen zuckt? Und was meintest du mit mittelfristige Interessen?“ versuchte sie ein Gespräch zu beginnen, aber Ai schien sie alle gar nicht zu bemerken und sie schritt weiter an ihnen vorbei. Lediglich bei Conan ließ sie kurz den Blick zur Seite schweifen. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nun auch verfinstert. Sie konnte seine Gedanken ganz genau lesen: 'War das jetzt gerade Sherry? Das sind doch die psychologischen Tricks, mit denen bei der Organisation gearbeitet wird. Vergiss nicht, dass du ein 7-jähriges Kind bist und keine 18- Jährige Wissenschaftlerin, die jeden der ihr schräg kommt, einfach über den Haufen fährt. Du hast dich provozieren lassen vom Verkäufer, weil er deine Eltern erwähnte. Aber der hat nichts mit der Organisation am Hut, der Name Myano ist ihm mit Sicherheit völlig fremd. Wozu die Mütze, ist ja klar. Aber hier ist keiner von denen, oder glaubst du, die wohnen neuerdings hier? Dann wärst du doch gar nicht erst mitgekommen. Na toll, soll ich jetzt auch noch erraten, warum du hier bist? Schlimm genug, dass Ran so ein Geheimnis daraus macht. Nicht du auch noch.' Diesen letzten Aspekt sah man ganz deutlich, als er anfing seinen dunklen Blick in ein Grübeln umzuwandeln und sich sein Daumen instinktiv zu seinem Mund bewegte. Und genau da unterbrach sie ihn. „Wollen wir ein bisschen Schießen gehen?“ „Was willst du?“ schrie Conan sie förmlich an. „Sieh doch da hinten kann man mit Wasserpistolen auf Ziele schießen. Ich dachte, da könnten wir als nächstes hin.“ Conan wäre bald umgefallen, als er wieder normal denken konnte, aber da standen sie längst bei der vorgeschlagenen Bude. Am Stand hatten Genta und Mitsuhiko ihre helle Freude daran, sich gegenseitig als Ziele zu betrachten, während Ayumi sich dabei zurückhielt. Ai stand wie eine professionelle Schützin da und traf eine Scheibe nach der anderen ins schwarze, so dass auch die anderen aufmerksam wurden. Sie dachten schon, Ai würde gleich selbst den nächsten Hauptpreis abräumen, als sich am anderen Ende des Stands, für sie hinter Schaulustigen verborgen, ein weiterer Wasserstrahl sich seinen Weg zu den Zielscheiben bahnte. Ein Duell war ausgebrochen und beide Kontrahenten suchten nun unter Anfeuerungsrufen des Publikums, das mittlere Ziel zu erreichen. Nach einigen Sekunden war laut zu vernehmen: „Einen großen Applaus für unsere jüngste Meisterschützin und für ihre knapp unterlegene Rivalin!“ Ai wurde hoch auf das Podest gehoben, was ihr sichtlich unangenehm war. Die Zweitplatzierte drängte sich durch die Reihen, um der Siegerin zu gratulieren. Just in dem Moment ereilte die Detective Boys doch gehöriges Staunen beim Anblick, sowohl der Schützin, wie auch ihres Begleiters: „Inspektor Sato und Inspektor Takagi?“ tönten Ayumi, Genta, Mitsuhiko und Conan gleichzeitig. Als das Gemurmel im Hintergrund losging - „.. das sind Polizisten...kein Wunder, dass sie so gut schießt...aber warum war dann das Mädchen mit der Kappe noch besser?...“ unterbrachen sie das Ganze abrupt mit: Takagi: „Wir sind nicht im Dienst unterwegs, sondern vergnügen uns nur im Park, haha, stimmt's Miwa?“ Sato: „Hähä, stimmt Wataru. So Kinder kommt. So ein Schießstand ist doch eigentlich nichts für euch.“ sagte Sato mit zusammengekniffenen Zähnen und schob Ai samt den anderen um die Ecke aus dem Blickfeld. Beide Beamten gaben kurzerhand ein erleichtertes Stöhnen von sich. Genta: „Sie wollen sich bei einem Date wohl in der Öffentlichkeit nicht erkennen lassen, was?“ kam es dann als erstes. „Natürlich. Sonst gibt es ja gleich wieder Gerüchte ohne Ende am Arbeitsplatz was?“ ergänzte Mitsuhiko. „Aber, wenn Sie beide ein Paar sind, dann sollten Sie das doch gerade ihren Kollegen im Revier klar machen, oder nicht?“ setzte Ayumi dann schließlich nach. Die beiden sich etwas unbeholfen mit der Entwicklung konfrontiert. „Äh ja wisst ihr...“ Begann Takagi nach einiger zeit das Stottern, „...ihr habt ja recht. Aber... unter Erwachsenen... ist das mit dem... Bekennen zur... Liebe so eine Sache...“ „Sie würden es ja zugeben,...“ brach Ai seinen Satzversuch ab und Conan wiederum setzte nun ihren Anfang fort: „wenn Sie tatsächlich ein Date hätten und nicht verdeckt ermitteln würden.“ Ran und Sonoko stiegen gerade aus der Achterbahn aus. Sonoko wirkte irgendwie nicht, als ginge es ihr gut. „Hast du dich vielleicht mit den Teigtaschen vorhin übernommen?“ musste Ran mit einem Lächeln einstreuen. Sonoko wäre fast übergekocht vor Wut. „Mich hat garantiert kein Essen zugrunde gerichtet, Ran! Sondern ganz alleine deine verrückten Aktionen heute!“ Ran blieb trotz dieses Ausrasters ganz ruhig und konterte, sie hätten doch viele nette Jungs getroffen, zum Beispiel bei den Autoskootern, dem Imbiss oder auch jetzt in der Achterbahn. „JETZT REICHTS! Ich hab mich ja daran gewöhnt, dass süße Jungs, die auf uns zugehen, was von dir und nicht von mir wollen. Aber ganz sicher nicht dich fragen, ob du verrückt bist! Im Autoskooter hast du dich die ganze Zeit parallel zu meinem bewegt, egal ob ich geradeaus fuhr, Kurven drehte, oder irgendwo angestoßen wurde. Du hast alle Bewegungen nachgemacht und dabei fünfmal einzelne Gruppen gesprengt, so dass der Betreiber dich persönlich herauszog. Am Imbissstand hast du dann für mich diese komischen Teigtaschen gewählt, obwohl ich selbst was anderes wollte. Dann hast du sogar noch versucht, das irgendwelchen anderen Leuten anzudrehen. Einer hat mich echt von der Seite gefragt, ob es vergiftet wäre oder so. Da musst ich es selbst essen, damit nicht noch die Polizei hier auftaucht. Aber die Achterbahn war die Krönung, ganz ehrlich! Du schüttelst jedem vor uns die Hand und fragst nach dessen oder deren Beruf bzw. Hobbys?! Und dann fahren wir 7(!!!) Runden hintereinander nur, um in jeder reihe der Bahn einmal zu fahren und ... Oh ich glaub, jetzt wird mir wirklich schlecht! Ich verschwinde kurz. Merk' dir, wo ich aufgehört habe, ich war noch nicht fertig.“ Damit rannte sie, so schnell es ihr, leicht benommen noch von der Achterbahn, möglich war, Richtung Parktoilette. 'Tut mir ja Leid Sonoko. Aber ich muss den ganzen Tag von damals mit seinen Details und einigen Variationen durchspielen um absolut sicher zu sein. Aber gleich sind wir an dem entscheidenden Ort. Hilf' mir, Shinichi!' Ihr Blick wanderte einen Weg vor ihr zwischen Ständen entlang in Richtung der frühen Abendsonne. Der Mensch kann einen Weg im Kreis anlegen und ewig gehen, ohne vorwärts zu kommen. Der Weg des Lebens hingegen kann noch so viele Kurven und Umwege aufweisen, er führt letztlich gerade vom Anfang zum Ende, selbst, wenn man letzteres nicht sehen kann, so, wie das Ende dieses Weges von der Sonne überstrahlt wurde. „Darf ich mal fragen, was eigentlich der komische Spruch nach der ersten Runde vorhin zu bedeuten hatte?“ Ran hatte gar nicht mitbekommen, wie Sonoko wieder neben ihr aufgetaucht war. „Welcher Spruch?“ „Hast du das jetzt schon vergessen? Gleich als die Achterbahn das erste mal anhielt, fragtest du mich ob ich meine Perlenkette noch habe, als ob du es nicht besser gesehen hättest, als ich, schließlich trug ich sie ja um den Hals! Und als das geklärt war, meintest du noch, „...ist doch toll!“ Also was sollte das, Ran?“ „Naja, es bedeutet das du keine Mörderin bist!“ den Satz quittierte sie mit einem naiven Lächeln und wandte sich zum gehen um. 'Ich werde aber gleich zu einer!' konnte man dem Ausdruck einer sich auf den Arm genommen gefühlten Sonoko entnehmen. 'Du hast doch gemeint, ich solle eine Halskette mit den Perlen tragen. Das hast du also alles geplant.' Sie atmete tief ein, dann tief aus, tief ein, tief aus,... 'Memo an mich: nie wieder mit Ran ins Tropical Land!' „Warte, Ran, ich komme schon!“ rief sie ihr hinterher, weil Ran schon ein Stück voraus war. Der Weg war mit kleinen privaten Geschäften gepflastert. Sonoko blieb natürlich bei allen Schmuckständen stehen und Ran ließ sie diesmal gewähren. Sonoko war dann doch etwas verwundert. 'Hat meine Standpauke eben etwa funktioniert?' Ran wirkte jetzt aber auch wieder reservierter. Und mit jedem Stand, mit jedem Schritt entlang dieses Weges wirkte sie zugleich wehmütiger und auch nervöser. Schließlich bekam Sonoko Schuldgefühle. „Du, Ran? Es tut mir Leid, wenn ich dich vorhin verletzt habe, aber du benimmst dich heute so komisch. Ich hab zwar verstanden, was du hier wolltest, aber trotzdem war das übertrieben, findest du nicht?“ „Ach schon gut, Sonoko! Ich war nicht beleidigt. Aber ich glaube ich bin mittlerweile erschöpft, es ist ja auch schon bald sechs. Bis zum Ausgang ist es noch ein ganzes Stück. Wollen wir uns nicht auf eine Bank setzen?“ „Du hast recht, meine Füße könnten auch etwas Ruhe vertragen. Guck' mal. Gleich hier vorne steht eine Bank, nehmen wir die!“ Sie schritten darauf zu und Sonoko wollte sich gerade setzen, als sie bemerkte, dass Ran weiter ging. „Äh Ran?“ „Ich denke wir könnten auch die nächste Bank nutzen.“ Sie zeigte auf eine gleiche Holzkonstruktion etwa 20 Meter weiter den Weg. Sonoko: „Aber das ist doch die gleiche Bank. Beide sind leer, sie liegen nur 20 Meter auseinander...“ „Also gibt es keinen Grund, nicht genauso gut die da hinten zu nehmen.“ beendete Ran die Argumentation ihrer Freundin und ging zur besagten Sitzgelegenheit. Sonoko blieb ein weiteres Mal alleine zurück und fing wieder an: tief ein, tief aus, tief ein, tief aus... 'Memo 2: Wenn Shinichi zurück kommt und das Wort Tropical Land von sich gibt, erwürg' ich ihn!' Dann folgte sie Ran zur Bank und setze sich neben sie. Doch die bemerkte sie scheinbar gar nicht mehr. Ihr Blick war steif nach vorne gerichtet, auf eine Lücke zwischen zwei Ständen, breit genug das ein Mensch problemlos hindurchgehen könnte, aber, obwohl es noch hell war, war der Gang so dunkel, dass sein Ende nicht zu erkennen war. Hier war es, hier hat alles begonnen. Hier verschwand Shinichi zu seinem großen Fall, hier hat sie ihn trotz dieses unheimlichen Gefühls nicht aufgehalten. Und hinter diesem Gang irgendwo hat dieser Park ihn verschluckt. Wo genau, wie und warum, das war seit diesem 13. Januar das Geheimnis des Tropical Land. das wars auch erst mal wieder. Die Bühne ist bereitet und das Thema steht. Was das Geheimnis ist, ist klar. Wie lange es noch eines sein wird, bleibt abzuwarten. bis bald Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)