Chepoka von Lana-chan ================================================================================ Prolog: Kapitel 1: In der Fremde --------------------------------- Dichter Nebel hing zwischen den Bäumen. Ein neuer Tag erwachte zum Leben. Ein Mädchen; groß, schlank, mit langen roten Haaren und goldgelben Augen durchquerte das Unterholz. Ihr Blick war panisch und sie rannte als wenn es um ihr Leben ginge. Endlich, nach kurzer Zeit fielen einzelne Sonnenstrahlen durch das Baumkronendach und schon im nächsten Moment wurde das Mädchen von Sonnenstrahlen förmlich erschlagen. Sie erschrak kurz und schirmte dann ihre Augen vor der Sonne ab. Ihre roten Haare umspielten ihre Schultern und ihren Nacken im Wind. Sie sah sich um. Vor ihr lag ein kleines Tal. In dem Tal schmiegte sich ein ebenso kleines Dorf an einen großen Fluss. Schon allein von der kleinen Anhöhe aus, wo sie stand, konnte man erkennen, dass das einfache Lehmhäuser mit Strohdächern waren. Die Windräder einer Mühle bewegten sich mit dem Wind. Langsam begann das Mädchen weiter zu gehen. Mitten im Laufen stutzte sie plötzlich. Erst jetzt bemerkte sie, dass etwas auf ihrem Rücken hing. Sie griff danach und sie fühlte einen Langbogen und einen Köcher mit 15 Pfeilen. Als wenn das Dorf gewandert wäre, stand das Mädchen plötzlich mittendrin. Einige der Bewohner beobachteten sie skeptisch und liefen schnell zu ihren Häusern und schlugen die Türen zu. Sie schienen auch Angst zu haben. Warum auch immer. Schließlich sah das Dorf wie ein Geisterdorf aus. Was soll ich tun? Was mach ich hier und wie bin ich hier hergekommen? Ich weiß, dass ich auf dem Weg zur Schule war und dann? Wo bin ich überhaupt hier? Fragen über Fragen. Doch es stimmte. Joana, so der Name des Mädchens, war auf dem Weg zur Schule gewesen, als sie plötzlich durch einen Wald lief und ihr alles so fremd vorkam. Nichts erinnerte sie an zu Hause. Überhaupt sah das Land aus, als wenn sie im tiefsten Mittelalter gelandet wäre. Was hier nicht reinpasste war SIE. Denn sie hatte ihre Schuluniform an. Ein kurzer schwarzer Rock , der bis zu den Knien reichte, eine weiße Bluse und eine dünne schwarze Jacke und schwarze Stiefel. Nach langem Überlegen entschloss sie sich zu einem der Häuser zu gehen und zu fragen wo sie hier überhaupt war. Sie klopfte. Niemand öffnete. Nur ein ängstliches Wimmern und ein: „Verschwinde hier!“ Tönte durch die Tür. Verdutzt sah Joana die Tür an. Dann jedoch machte sie sich auf den Weg zu einem Stall. „Hallo?“, rief sie. „Ist da jemand?“ Zaghaft öffnete sie die Tür zu den Stallungen. Vor langer Zeit war sie schon mal geritten und sie mochte Pferde. Langsam schlich sie an den Boxen vorbei, wo ab und zu ein Schnauben herauskam oder ein Kopf sich ihr entgegenstreckte. Ab und zu strich sie den Pferden über den Kopf. Mitten im Stall blieb sie schließlich stehen. Was tu ich hier eigentlich? Soll ich mir wirklich ein Pferd holen? Ich weiß noch nicht mal wo ich hier bin. Mitten in Gedanken bemerkte Joana nicht, wie ein Pferd sich ihr von hinten näherte und schließlich ihre Haare mit den Zähnen packte. Joana schrie kurz auf und wich vor dem Pferd zurück. Doch plötzlich wurde sie wieder von hinten angestupst und stieß wieder einen Schrei aus. Schließlich setzte sie sich auf den Boden. Dort konnte sie wenigstens kein Pferd erreichen. Die Pferde jedoch fingen an zu wiehern und es hörte sich wie ein Lachen an. Joana wurde rot. Na toll! Jetzt werde ich auch noch von Pferden ausgelacht! Grummelnd stand sie auf. Sie sah sich das Pferd, welches sie an den Haaren gezogen hatte etwas genauer an. Aus sicherem Abstand. Es war Pechschwarz. Die Mähne und der Schweif verschmolzen förmlich mit dem Fell und die Augen hatten ein leuchtendes Rot. Das Pferd benahm sich irgendwie ein bisschen königlich und es schien auch der ´Chef` in diesem Stall zu sein. Langsam bewegte sich Joana auf das Pferd zu. Es schnaubte. Joana streichelte über die Schnauze. Plötzlich hörte sie ein Klicken. Erschrocken drehte sie sich zu dem Geräusch um und hätte beinahe wieder einen Schrei ausgestoßen. In der Stalltür stand ein kleiner Mann mit einer Schrotflinte, die er auf Joana gerichtet hielt. Joana sah, dass er Angst hatte. „Hey! Verschwinde hier! Du hast hier nichts verloren du Monster!“ Seine Stimme bebte. Verdutzt sah Joana ihn an. Monster? „Entschuldigung! Aber ich weiß nicht was Sie meinen. Ich weiß noch nicht einmal wie ich hier hergekommen bin. Können Sie mir sagen wo ich hier bin?“ „Verschwinde!!“, rief der Mann noch einmal. „Ähm…. Können sie mir wenigstens sagen wie viel dieses Pferd kostet?“, fragte Joana weiter. „Dieses Pferd ist nicht zu verkaufen!“ Das Pferd schnaubte und fing an zu sich aufzubäumen und gegen die Boxentür zu treten. „Halt dein dummes Maul!“, schrie der Besitzer und schoss in das Holz der Boxentür. Der schwarze Hengst stieg und wich von der Tür zurück. Mit entsetztem Blick sah Joana den Mann an. „Sind Sie völlig übergeschnappt?!“ Der Mann richtete seine Waffe wieder auf Joana. „Verschwinde!“, sagte er noch einmal. Langsam drehte Joana sich um und verschwand schließlich aus dem Stall. Ich muss was unternehmen. Aber was? In Gedanken vertieft lief sie in einen kleinen Wald, der nicht weit vom Dorf entfernt war und der auch nicht so aussah, wie der durch den sie hergekommen war. Hier durchbrach jeder Sonnenstrahl die Baumkronendecke und alles blühte. Joana setzte sich an einen Baum und schmiedete Pläne. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt die Pferde zu befreien. Nach ihrer Meinung war DAS keine artgerechte Haltung. Nach einer Weile sah sie, wie die Dorfbewohner wieder aus ihren Häusern hervorkamen und ihrer alltäglichen Arbeit nachgingen. Joana wartete bis es dunkel wurde. Dann machte sie sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)