Sasuke und Naruto von naruto_freak (Eine Geschichte mit vielen Gefühlen...^^) ================================================================================ Kapitel 6: Visionen und Erinnerungen ------------------------------------ Visionen und Erinnerungen In dieser Nacht gab es keine Wolken. Der Himmel war sternenklar und der immer noch volle Mond erhellte die Landschaft. Der Wind rauschte durch ein offenes Fenster und versetzte die Haare zweier Ninjas sanft in Bewegung. Seltsamerweise schien das Mondlicht genau auf ihre Gesichter zu scheinen. Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha lagen in einem Zimmer, und ihre Augen waren geschlossen. Beide hatten Verbände um den Körper, als hätte sie in der Zwischenzeit jemand verarztet. Sie lagen ruhig in einem großen Doppelbett und schliefen. Naruto schlief so tief, dass er von dem Mondlicht nichts mitbekam. Genau genommen hätte auch eine Bombe einschlagen können, ohne, dass er aufgewacht wäre. Sasuke dagegen nahm die undeutlichen Geräusche des Windes wahr, während einzelne Haarsträhnen über sein Gesicht kitzelten. Er blinzelte müde und schlug dann die Augen auf. Es ist Nacht, stellte er als erstes fest. Immer noch so dunkel...? Komisch... Wo bin ich hier...? Naruto...?! Dann merkte er wieder, dass er in viele Bandagen gewickelt war und in einem Bett lag. Ein Krankenhaus...?, dachte er, wobei er noch halb am Schlafen war. Scheinbar habe ich den ganzen Tag geschlafen und es ist wieder dunkel geworden. Aber was ist mit Naruto passiert? Sasuke versuchte sich umzudrehen, woraufhin ungefähr 10 Muskeln und 25 Knochen protestierten. „Autsch!“ Mist. Ich kann mich nicht bewegen... Aber so müsste es gehen. Sharingan!! Sasukes Augen loderten rötlich und er sah, ohne den Kopf zu bewegen, dass er in seinem und Narutos Zimmer lag. Ah... hier bin ich also. Direkt neben ihm nahm er Narutos undeutliche Chakra Umrisse wahr. Hehe... da bist du ja... Naruto? Hörst du mich? ... ... Er antwortet nicht, aber- Ich kann seinen Atem hören! Bestimmt schläft er noch... Aber warum- „Autsch! Mein Kopf!“, rief Sasuke unwillkürlich, als sein Gehirn sich zu winden schien und Schmerzwellen aussendete. „W-Was- Er schloss irritiert die Augen - und sah strahlendes Grün vor sich. Vor Schreck -angesichts dieser ungewohnten Farbe- riss er die Augen wieder auf. Er versuchte fast reflexartig, aus dem Bett aufzustehen, doch seine Knie knickten einfach unter ihm weg. Am Ende hatte er sich irgendwie in eine einigermaßen sitzende Position manövriert. Sein Körper rebellierte gegen weitere Bewegungen, indem er an allen Ecken und Kanten schmerzte. Sasuke keuchte ein wenig. Die Spuren des harten Kampfes waren nicht so schnell zu beseitigen, wie er gedacht hatte. Ich habe die ganze Nacht die weiße Schlange benutzt - diese wieder gebärende Macht Orochi Marus... um mich zu heilen... Er betrachtete seinen Körper und die vielen Verbände. Und doch ist mein Zustand so miserabel. Es ist fast, als wären Kyubis Kräfte verflucht... Es fügt damit Schaden zu, den man selbst so kaum heilen kann... Das totale Gegenteil zu Naruto. Bei ihm werden Wunden schneller geheilt. Bei Gegnern heilen sie langsamer... Das heißt aber auch, dass er... mich... nicht im Geringsten als Freund bezeichnet hat in diesen Momenten... oder, dass der freundschaftliche Teil seines Herzens von der bösen Seite zusehr in die Ecke gedrängt wurde. Die böse Seite war so stark... Ich glaube, er hat mich wirklich gehasst... Sasuke sah, so gut es ging, hinüber zu seinem schlafenden Bettnachbarn. Ein trauriger Blick huschte über sein Gesicht. Naruto... Sasuke sah ihm lange in die Augen. Je länger er Narutos Gesicht betrachtete, desto stärker wurde ein Verlangen in ihm... Gerade, als Sasuke aufstehen wollte, geschah etwas sehr Seltsames. Sasuke sah das Bett, auf dem Naruto lag, aber gleichzeitig auch einen ganz anderen Ort. Eine Gestalt war vor ihm und sah aus wie ein grünlicher Geist, der anstelle von Naruto im Bett schwebte... Das Gespenst öffnete den Mund und murmelte undeutlich etwas... ”A... u... ke... l... d... mi... ? Wa... tu... d... da...?“ W-was ist das denn? Was redet der da? Wer ist das? , dachte Sasuke verwirrt. Er drehte den Kopf nach allen Seiten (was auf einmal schmerzlos funktionierte) und stellte bestürzt fest, dass er von Sekunde zu Sekunde weniger von dem Zimmer erkennen konnte, indem er saß. Stattdessen wurde der grüne, wabernde Nebel dichter und die grüne Figur schien Naruto, im Bett liegend, immer mehr zu ersetzen... Das kann nicht sein... Ich stelle mir das doch nur vor, oder? Diese Welt gibt es nicht... Ihm wurde schwindelig und die Vorstellung, ins Nichts zu starren, beunruhigte den jungen Ninja. Er musste sich in der Leere an irgendetwas orientieren. Also wandte Sasuke den Blick wieder der seltsamen Gestalt zu, die noch einmal den Mund öffnete und etwas nuschelte. “A... u... ke... Komm... n... n... z... m...“ Verdammt! Ich verstehe dich nicht! Was willst du mir sagen? „L... d... m... ? Sa... s... l... d... m... w...?“ Sasuke strengte sich so sehr an, etwas zu verstehen, dass er Kopfschmerzen bekam. Er stierte in den grünlichen Nebel und ahnte auf einmal, was ihm gerade geschah. ... Das ist vielleicht ein Hinweis auf das, was passiert ist zwischen mir und Naruto... Eine... Vision oder so etwas... Ich muss mich konzentrieren, so eine Gelegenheit kommt bestimmt nie wieder! Die schattenartige Gestalt beobachtete ihn stumm. Wer bist du? Der Nebel blieb frustrierend dicht und die Figur rührte sich keinen Millimeter. Ich will wissen, wer du bist! Die Sichtweite verbesserte sich ein winziges Bisschen und Sasuke biss die Zähne zusammen. Zeig dich... Ich muss wissen, wer du bist und was du in meinem Kopf zu suchen hast... Sein Gesicht verzog sich vor Konzentration, jede noch so kleine Information zu bekommen. Ich will... nein, ich MUSS erfahren, was geschehen ist! Der Nebel schien auf seinen flammenden Wissensdurst zu reagieren. Jedesmal, wenn Sasuke sich auf die Details konzentrierte, zog sich das grüne Gewaber etwas mehr zurück. Ich muss es wissen! Die Figur wurde deutlicher umrissen. Unbedingt!!! Ein Teil des Rauchs schwebte davon... Dann, sehr plötzlich, wurden die schattenhaften Umrisse scharf und ein blendend grüner Blitz erhellte die Szene. Sasuke kniff die Augen vor Schmerz zusammen und wartete darauf, dass der nervige Blendfleck verschwand. Er blinzelte. Nach einigen Augenblicken erkannte er denjenigen, der nun vor ihm stand. S A K U R A ... ? Er glotzte sie an und wusste nicht, was er sagen sollte. Du bist das...? Aber was- Die Gestalt verschwand sofort wieder. Nein! Nicht! Warte!! Doch Sasuke sah sie nie wieder. Stattdessen erschien ein Glas vor seinen Augen. Ein Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit... Er starrte ungläubig in den grünen Nebel. Das ist doch... Das kann nicht sein... Jetzt erst, Stunden, Tage später wurde Sasuke klar, was ihn irritiert hatte. Dieser winzige Kratzer dort... am Rand des Glases... der gehört da eigentlich nicht hin... Aber was- Die Szene schwang so plötzlich um, wie sie gekommen war. Sasuke saß nun in einem merkwürdigen, unbekannten Raum, konnte aber gleichzeitig im Hintergrund erkennen, dass er in Wirklichkeit nach wie vor auf seinem Bett saß und in den visionären Nebel starrte. Wenn sich das alles in meinem Kopf abspielt, kann ich sicherlich auch bestimmen, wo es lang geht... Doch ohne, dass er etwas tun konnte, blendete ihn wieder ein Blitz und er spürte plötzlich, dass er etwas in der Hand hielt. Etwas, das sich fest und gleichzeitig wie eine Art imaginäres Gas anfühlte... Ein Buch...? Sasuke fühlte es deutlich, und doch schien es nur eine Vorstellung zu sein. Es war merkwürdig, hier zu sitzen und Dinge zu betrachten, die sich offensichtlich nur in seinem Kopf abspielten. Er blinzelte wieder und betrachtete die aufgeschlagene Seite. Interessiert sah er sich die Überschrift an. „Uralte, seelenschwarze- Mist! Die Seite ist so alt und verwittert, dass ich das letzte Wort nicht erkennen kann... Aber ich brauche einfach jeden noch so kleinen Hinweis. Sharingan!! Die Überschrift erglimmte rötlich und biss sich regelrecht mit dem grünen Unterton. Langsam bildeten sich vor Sasukes Augen weitere Worte. Das heißt also eigentlich... „Uralte, seelenschwarze Gifte – unter falscher Anwendung lebensgefährlich!“ Was ist das denn für ein Buch?!, dachte Sasuke perplex. Wie von Geisterhand blätterte seine Hand zwei Seiten weiter. Weiß ich denn, wo es weitergeht...? Was muss ich- Seine Augen wurden auf eine seltsame Art auf eine bestimmte Textstelle gelenkt. Vollkommen versunken und vergessend, dass das eher ein Traum als Wirklichkeit war, fing Sasuke mitten im Satz an zu lesen. Seine Sharingan halfen ihm, die alte und halb abgewetzte Schrift zu entziffern. „... wobei nach Zugabe der äußerst seltenen Zwergstaubblüten eine hoch gefährliche Zellenreaktion im Gehirn des Betroffenen ausgelöst wird. Ein Staubkörnchen zu viel, und der Trinkende erleidet eine irreversible Zellendenaturierung im Hauptknoten, was wiederum zur Folge hat, dass ganze Gehirnzellen und –stränge absterben und der Betroffene aufgrund der Folgen höchst wahrscheinlich stirbt.“ Was?! Geschockt, aber fasziniert und nichtsahnend, fuhr Sasuke fort... „Wenn Sie alle Schritte perfekt durchgeführt haben, werden die grünen Einhorn Herzfasern bewirken, dass sich der Trinkende nie wieder an die Ereignisse erinnern wird, die sich nach dem Erblicken des Giftmischers ereignen...“ -Was soll das denn heißen?! Giftmischer...? „nie wieder an die Ereignisse erinnern wird...“ -Moment mal! Das klingt ja fast so, als meinte dieses Buch mich... mit dem erinnern... „...und nachdem die ausgewählte Person den Trank eingenommen hat, wird ihr Gehirn umgeformt, sodass derjenige beim Anblick des Giftmischers grenzenlose Liebe empfindet...“ Liebe?! Naruto hat doch gesagt- Gefesselt von dem, was er las, sausten Sasukes Augen über den Text. Langsam dämmerte ihm etwas... Kann es vielleicht sein, dass... „sodass derjenige beim Anblick des Giftmischers grenzenlose Liebe empfindet, bei der das Opfer zeitweise absolut unfähig sein wird, diese Liebe von Echter zu unterscheiden...“ Sasukes Augen weiteten sich ein wenig. diese Liebe von Echter zu unterscheiden... Als er weiterlesen wollte, verschwand das Buch auf einmal und Sasukes Hände griffen ins Leere. Er war absolut in den Bann gezogen worden und das plötzliche Verschwinden hätte ihn eigentlich verärgern müssen. Doch Sasuke brauchte das Buch nicht mehr. Er hatte die wichtigsten Sätze einmal gelesen und das reichte für ihn vollkommen aus. Diese Sätze würde er nie wieder vergessen; sie hatten sich regelrecht in sein Gehirn gebrannt. Neben den neuen Erkenntnissen schwirrten auch andere Erinnerungen in seinem Kopf herum. Aus den Weiten seiner Gedanken hallte eine Stimme wider, bei der Sasuke erschreckt feststellte, dass es eine eigene war... „Sakura... Da bist du ja, ich habe auf dich gewartet, meine Liebe...“ W-Was ist denn jetzt los?! Sowas habe ich doch nie gesagt! Ein Ausdruck unglaublichen Erstaunens trat in Sasukes Augen, als nun, wieder auf diese typisch plötzliche Art, Narutos Gesicht vor ihm erschien. Naruto sah ich mit tief verletzten, grünlich schimmernden Augen an. Verbitterte Tränen glitzerten darin... So habe ich Naruto noch nie gesehen... er weint ja richtig... Ein Echo von Narutos Stimme ertönte. „Ich habe gespürt, dass ich lebe! Durch dich... Und du... hat mich verlassen...“ Es war dieser anklagende, herzzerreißende Ton, der Sasuke so nahe ging. Verbissen jedoch nach der Wahrheit suchend, wagte es Sasuke ihn etwas zu fragen. Naruto... sag mir bitte, was du damit meinst!, rief er in Gedanken. Naruto sah ihn schmerzverzerrt an, während schimmernde Tränen seine Wangen hinab liefen. Ich dachte, du liebst mich... Ich dachte, du weißt, was Einsamkeit bedeutet... Sakura erschien plötzlich und Sasuke wurde weggezogen, weg von Naruto. He... lass das! Er stellte fest, dass er in der visionären Welt an Sakuras Hand hing und sich nicht lösen konnte. Sasukes eigener Mund öffnete sich und ein vergangenes Echo seiner Stimmer hallte durch den Raum. „Du bedeutest mir nichts!“ W-Was?! „Ich will dich nie wieder sehen, du Versager!!“ N-nein... aufhören! Hört auf...!! Sasuke fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. Ich bin das doch nicht...!! Das kann nicht sein, das habe ich nie- Auf einen Schlag erschienen die Bilder vor seinem geistigen Auge. Sakuras Zimmer... Ihr Gesicht... Was sie und was Sasuke gesagt hatten... Und- Plötzlich riss er seine Augen weit auf. ICH ERINNERE MICH!!! ICH WEIß JETZT, WAS GESCHEHEN IST...!! Ich hab aus dem Wasserglas etwas getrunken... Danach wurde mir komisch und Sakura kam rein... In ihrem Zimmer- OH GOTT! Sasuke zitterte. Ich habe mit ihr... Oh mein Gott... Sakuras Gesicht erschien vor seinem inneren Auge und er spürte, wie sich ihre Lippen berührten. Sie waren nackt... Sie küssten sich immer wieder, stundenlang... Und Sasuke hatte in dieser Nacht- Nein... Er spürte Sakuras Körper dicht an sich und ein Ekelschauer durchfuhr ihn. Willenslos jedoch merkte er, das heißt, er musste bemerken, was sein vergangenes Ich getan hatte... Wegen Sakura... Wegen ihr ist Naruto fast gestorben... Dieses Buch eben... mit den tödlichen Giften... Sie hat darin gelesen! Ich habe alles durch ihre Augen gesehen... Jetzt, allmächtig in seiner Bedeutung, hallte noch einmal das Echo des einen Satzes wider, den Sasuke gelesen hatte. „...grenzenlose Liebe empfindet, bei der das Opfer zeitweise absolut unfähig sein wird, diese Liebe von Echter zu unterscheiden...“ So ist das also...! Was ich getrunken habe... aus diesem Wasserglas... Das war ihr Liebesgift!! Sasuke beugte sich vornüber und erbrach sich. Es ist ihre Schuld... Sie hat uns das angetan... Er atmete sehr schwer. Naruto hat sich wegen ihr... Und ich habe zu ihm gesagt, dass... Ich fass es nicht... Sie hat das alles angerichtet... Sasukes Augen standen weit offen und sein Gesichtsausdruck veränderte sich wie in Zeitlupe. SIE... WAR... DAS... Ein Hass, so abgrundtief und so brutal wie Sasuke ihn noch nie in seinem Leben gespürt hatte, flammte in ihm auf. Er krümmte sich und sein Gesicht verzerrte sich zu einer unmenschlichen Grimasse. Sie... sie hat das getan...!!!! Es war, als hätte man die allerschwärzeste Kammer seines Herzens mit Grausamkeit aufgerissen. Tief verwurzelte, dunkle Gefühle brachen sich gewaltsam Bahn. Sa... ku... ra... Du hast meinen besten Freund auf dem Gewissen... Sasukes Nacken verkrampfte sich. Das Juin, das die ganze Zeit über verborgen gewesen war, zischte und breitete sich langsam über seinen Nacken aus. „Jaahh... weiter so, Sasuke... du gibst mir wunderbare Kraft...“ Das Mal des Fluches hinterließ schwarze, unheimliche Flecken auf Sasukes Wangen und seine Iris verfärbte sich schwarz. „Weiter, weiter... Lass sie uns gemeinsam erledigen... Naruto und Kyubi... Und jetzt du mit mir...“ Klar und deutlich flimmerte Sakuras Gesicht vor seinen Augen. Sasukes schwarze Pupillen blitzten eiskalt. Du hast Naruto... Getötet... Ein mörderischer Blick trat in Sasukes Augen. Sakura... DU KANNST WAS ERLEBEN...!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)