Is art a bang? von Lichtregen (SasoxDei) ================================================================================ Kapitel 9: Der Herr der Flüche ------------------------------ So, hier gibts endlich das neue Kapi und diesmal wirklich lang *freu*. Trotzdem will ich noch was Wichtiges loswerden. Ich finde es schade, dass über die Hälfte aller Favo-Leute nicht einmal einen Kommi hinterlassen haben, manch andere aber dafür bei (fast) jedem Kapitel. Ich kann nur betonen, dass sich Kommi Schreiben in Zukunft lohnen wird, d.h. alle Kommi-Schreiber profitieren und sind privilegiert. Bei was genau, werdet ihr schon feststellen. Und nochmal danke an alle, die sich als Privilegierte bezeichnen können für über 50 Kommentare. Ihr seid der Wahnsinn, Leute! So, jetzt geht's los! Lg Kurosaki-san PS: Kommi-Schreiben nicht vergessen^^ PS2: Hidan kommt! Juhuu!! „Ist er das, Deidara?“, fragte Sasori seinen Partner. Dieser nickte. Es gab keinen Zweifel daran, dass dieser grauhaarige Mann der Junge war, den er vor acht Jahren getroffen hatte. „Wie wollen wir jetzt vorgehen, hm?“, fragte Deidara zurück und schaute den Rothaarigen erwartungsvoll an. Er hoffte doch sehr, dass Sasori einen Plan hatte, vor allem, wie sie die lästigen Zeugen loswerden sollten. Mit einer Explosion alle in die Luft zu jagen, hielt er jedoch für keine gute Idee, denn damit würden sie das ganze Dorf auf sich aufmerksam machen. Aber was dann? Dann sagte Sasori etwas, was Deidara nie für möglich gehalten hätte. „Wie brauchen ein Ablenkungsmanöver. Nimm eine deiner Tonfiguren und lass am besten diesen Häuserblock da vorne explodieren. Der Rest erledigt sich von selbst.“ Deidara starrte seinen Partner mit offenem Mund an. Hatte er gerade tatsächlich vorgeschlagen, Deidara sollte seine Kunst benutzen, um ihnen den gewünschten Vorteil zu verschaffen? Dass er das noch erleben durfte! „Na wird’s bald? Steck endlich deine Hand in die Tasche und form eines deiner komischen Tiere…! Wenigstens dafür sind die gut. Ich hab mich schon gefragt, wofür…“ Doch weiter kam er nicht, denn Deidara platzte der Kragen. Wie konnte jemand nur so abfällig über seine Kunst reden, wenn er sie im gleichen Atemzug als nützlich ansah? Er hatte sich wohl zu viel von Sasori erhofft. „Mach’s doch mit deiner eigenen „Kunst“, wenn du dich für so viel besser hältst, hm!“, fauchte Deidara den Rothaarigen an. Der seufzte nur, hatte er im Moment schließlich wichtigeres zu tun, als mit Deidara zu streiten, obwohl er ihn ja provoziert hatte. Aber diesen Gedanken ignorierte er. „Du führst jetzt deinen Befehl aus oder ich werde ungemütlich. Und wie oft muss ich es dir noch sagen? Es heißt Sasori no danna!“ Deidara verkniff sich eine bissige Antwort und machte sich lieber an die Arbeit. Wenn der Andere keine Lust zum Streiten hatte, machte es einfach keinen Spaß. Seine Laune besserte sich ein wenig, als er das perfekte Modell eines kleinen Vogels in seiner Hand sah und zum Zielobjekt schickte. Die Leute um sie herum merkten von alledem nichts, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, über den grauhaarigen Mörder zu schimpfen und die Leiche zu betrauern. Der Vogel hatte die Gebäude erreicht. Mit einem schnellen Fingerzeichen und leichtem Wahnsinn in den Augen, murmelte Deidara „Katsu!“, sodass die Häuserreihe in die Luft flog und schon, als die ersten Trümmer zu Boden fielen, die versammelten Dorfbewohner panisch durcheinander rannten, um zur Unfallstelle zu gelangen. Der Grauhaarige war fürs erste vergessen. Deidara grinste zufrieden. „Art is a bang, hm!“ Sasori verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Jetzt war ihre Chance. Das Team näherte sich dem immer noch auf dem Boden Liegenden und sie wollten ihn schon aufhieven, um ihn von diesem öffentlichen Platz fort zu schaffen, als der plötzlich lautstark losfluchte. „Fasst mich ja nicht an, ihr gottlosen Bastards! Wagt es ja nicht, mein Ritual zu unterbrechen, sonst werdet ihr Jashin-samas Gerechtigkeit zu spüren bekommen! Scheiße aber auch!“ Sasori und Deidara zuckten unmerklich zusammen. So viele Schimpfwörter auf einem Haufen hatten sie nun wirklich nicht erwartet. Was war das für ein Typ und vor allem: War der noch ganz dicht? Deidara bezweifelte dies und wurde auch prompt bestätigt. „Boah, Puppe, du hast ja nen ganz schönen Mief drauf! Wäschst du dich denn gar nicht, Blondie?! Du stinkst ja echt ekliger als diese Leiche hier.“ Puppe? „WAS, hm? Du wagst es, mich zu beleidigen, du Hund!? Ich werde dir jede Rippe einzeln rausreißen, allein schon für die Frechheit, mich für ein Mädchen zu halten, hm!“ Irgendwie passierte ihm das zurzeit echt zu oft. Bei seiner zweiten Behauptung musste Deidara dem Grauhaarigen aber wohl oder übel Recht geben. Er muffelte wirklich ganz schön, schließlich waren sie seit einer Woche unterwegs und hatten somit keine Gelegenheit gehabt zu duschen. Doch trotzdem gab das diesem Lackaffen noch lange nicht das Recht, dies an die große Glocke zu hängen. Er kam jedoch gar nicht mehr dazu, sich weiter zu beschweren, denn der Grauhaarige setzte noch eins drauf. „Und wer ist der gutaussehende Typ neben dir? Dein Macker? Also nen schlechten Geschmack hast du ja nicht…“ Das ging nun wirklich zu weit. Es war eine Sache, ihn als Mädchen zu bezeichnen, doch schwul durfte man ihn garantiert nicht nennen. //Das gibt Kloppe, hm.// Deidara kochte innerlich vor Wut. „ICH? Mit DEM? Du hast wohl ’n Rad ab, hm, bist wohl selber scharf auf ihn. Also lass deine bescheuerten Sprüche und mach hier keinen Aufstand, hm!“, brüllte Deidara ihn an. Sasori war noch immer die Ruhe selbst, obwohl sich die Beleidigung auch auf ihn bezogen hatte. //Wie kann der dabei so ruhig bleiben, hm?//, fragte sich Deidara gereizt, woraufhin er den Jashinisten am Kragen packte und ihn vom Boden hoch zog. „Hey, hast du sie noch alle, Blondie? Mach du mal nicht so nen Aufstand, schließlich hast du gerade mein Ritual gestört! Dafür werde ich dich leider verfluchen müssen, damit du deine gerechte Strafe erhältst und Jashin-sama besänftigt wird. Eigentlich schade um dich, Puppe, aber was soll’s? Meine Religion verbietet mir, irgendetwas außer totaler Zerstörung zu hinterlassen, also habe ich keine andere Wahl. Macht euch bereit, durch die Hölle zu gehen, Bastards!“ Wahnsinn blinkte in seinen dunkelrosa Augen auf und Deidara wich einen Schritt zurück. Der Typ war tatsächlich bekloppt. Auf was hatte er sich da eingelassen? Gerade als der Grauhaarige seine Sense nach Deidara schwang, griff Sasori ein. Blitzschnell war eine Puppe aus dem Nichts erschienen, die sich zwischen Deidara und den fluchenden Sensenmann gestellt hatte. Sie fing den Schlag ab, sodass der Angreifer zurück taumelte. „Ach, ein Puppenspieler also! Bist du bei euch beiden der Ken oder die Barbie?“, lachte er aus vollem Halse. Sasori ließ sich von der Provokation nicht beeindrucken, sondern sprach stattdessen beschwörend auf Deidara ein. „Willst du ihn verärgern, bevor wir überhaupt versucht haben, ihm unsere Absichten zu erläutern? Und lass dich nicht immer so leicht provozieren, sonst jagst du dich hinterher noch selbst in die Luft“, erörterte Sasori kühl. „Unsere Absichten, hm?“, erwiderte der Blonde hitzig. „Als ob ich diesen Spinner freiwillig bei uns aufnehmen würde! Nur über meine Leiche, hm!“ „Das lässt sich einrichten“, warf der blutige Sensenträger ein, der sich wieder gefangen hatte. Deidara fuhr wütend auf, wurde jedoch von Sasori zurückgehalten. „Du hörst mir jetzt zu, Deidara. Es ist mir egal, ob du diesen Kerl leiden kannst oder nicht. Unsere Mission lautet, diesen Mann für die Akatsuki zu rekrutieren. Wie brauchen ihn, schon vergessen? Kakuzu kann nur einen unsterblichen Partner an seiner Seite haben, also halt dich gefälligst zurück. Er ist der einzige, der dafür infrage kommt.“ Der Rothaarige blickte Deidara eindringlich in die azurblauen Augen, die dem Blick nicht standhielten und wegschauten. Sasori hatte gewonnen. „Na gut, Sasori no danna, hm.“ Sasori war zufrieden. Jetzt galt es, die Mission erfolgreich abzuschließen. „Bevor du hier gleich wieder Theater machst, lass mich erst unsere Absichten erläutern“, wandte sich Sasori an den Grauhaarigen. Der zuckte nur mit den Schultern. „Von mir aus, aber mach hinne, ich hab schließlich nicht den verdammten Tag Zeit.“ „Wir beide kommen von einer Organisation, die sich Akatsuki nennt und momentan aus acht Mitgliedern besteht, uns aber noch eine Person fehlt. Da du unseren Anforderungen entsprichst, sollst du das neue Mitglied werden.“ Wie erwartet ging der Sensenmann nicht auf das Angebot ein, sondern lachte sie stattdessen aus. „Akatsuki? Was soll ich bei so einer beschissenen Organisation? Ich werde mich garantiert keinem Haufen von ungläubigen Hirnis anschließen, nur weil ihr das wollt. Dafür bin ich mir echt zu schade“, schnaubte er verächtlich. Sasori lächelte leicht. //Dann muss ich wohl härtere Maßnahmen ergreifen. Mal sehen, ob er dann immer noch widerstehen kann…// „Nun ja, wir sind keine gewöhnliche Organisation, sondern vielmehr ein Zusammenschluss von gesuchten Mördern und Schwerverbrechern. Und unsere Haupttätigkeiten liegen bei Eliminierung und Folterung.“ Dies war zwar maßlos übertrieben, doch Sasori hatte sein Gegenüber schon durchschaut und war sich sicher, dass dieser darauf anspringen würde. Denn dieser hatte vorhin selbst zugegeben, dass totale Zerstörung und Mord die zentralen Elemente seines Glaubens waren. Der Rothaarige wurde prompt in seiner Vermutung bestätigt. „Wirklich?“, fragte der Grauhaarige skeptisch. „Mord und Folter? Mmh, na wenn das so ist, hab ich nichts dagegen, bei dieser beknackten Organisation mitzumachen. Hier ist es eh zu langweilig geworden. Das schafft mir bestimmt auch neue Möglichkeiten, dem Dogma meiner Religion zu folgen. Ich könnte sogar die Zahl der Opfer für Jashin-sama erhöhen… Abgemacht, Holzbein, ich komme mit, aber wehe, du hast nicht die Wahrheit gesagt.“ Und er schwang bedrohlich seine Sense, während er sich blutdurstig die Lippen leckte. //Der Typ ist irgendwie eklig, hm//, dachte Deidara angeekelt. //Was der wohl mit seiner Sense macht? Besonders stark zum Kämpfen wirkt sie ja nicht, hm.// Sasori ließ sich von der Drohung jedoch nicht beirren und zeigte nur in die Richtung, aus der Deidara und er gekommen waren. „Unser Versteck liegt eine Woche Fußmarsch weit von hier entfernt.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schritt der Rothaarige voran, wohin ihm Deidara und der Neue folgten. „Wie heißt du eigentlich, hm?“, fragte Deidara unfreundlich. „Hidan, und du, Schnecke?“ „Ich bin keine „Schnecke“, du hirnamputierter Religionsfanatiker, merk dir das, hm… Ich heiße Deidara, hm“, fügte der Blonde dann doch hinzu. „Und wer ist dein schweigsamer Partner, Deidara-chan?“ Die Ader auf Deidaras Schläfe begann bedrohlich zu pochen. „Frag ihn doch selbst, wenn du’s wissen willst, hm“, sagte der blonde Akatsuki kühl, der sich vorgenommen hatte, nicht mehr auf die Beschimpfungen und Dreistigkeiten von Hidan einzugehen. Dieser Vorsatz wurde sogleich auf die Probe gestellt. „Was soll denn dieses nervige „hm“? Hast du nen Sprachfehler?“ Deidara sah aus, als müsste er es sich verkneifen, auf Toilette zu gehen. Sein Gesicht wurde puterrot vor Anstrengung, nicht auf diese Provokation einzugehen, und das Pulsieren seiner Ader erreichte einen kritischen Punkt. „Das habe ich mich, ehrlich gesagt, auch schon gefragt. Er braucht wohl ein Markenzeichen…“, schaltete sich Sasori spontan ein. //Jetzt auch noch Sasori, hm. Hier hacken ja alle auf mir rum//. Deidara konnte seine schlechte Laune nicht mehr unterdrücken. „Ihr nervt! Haltet einfach die Klappe, hm!“ „Oh, jetzt wird er ja richtig böse“, lachte Hidan ihn aus. Deidara schaltete auf Durchzug und bedachte stattdessen Sasori mit einem bösen „jetzt-fällst-du-mir-auch-noch-in-den-Rücken“ Blick. Sasori reagierte jedoch nicht darauf und wandte sich nur wieder schweigend dem Weg vor ihnen zu. //Mit den beiden Streithähnen werden wir bestimmt noch eine Menge Ärger haben//, dachte er bitter und mochte sich gar nicht vorstellen, wie das ohnehin schon angespannte Klima in der Akatsuki noch mehr vergiftet werden würde. //Mit der Ruhe ist es wohl erst mal vorbei.// Damit lag er gar nicht mal so falsch, denn den ganzen Weg über meckerte und fluchte Hidan in einer Tour, um den Blonden zu provozieren, der auch tatsächlich immer wieder darauf ansprang, obwohl das seinem Vorsatz widersprach. //Das kann ja heiter werden//, dachte Sasori sarkastisch. So ging es denn auch den restlichen Tag weiter, bis es schließlich zu dunkel wurde, um weiter zu reisen. Die drei Akatsukis schlugen ihr Lager auf und, entgegen seiner Angst zu träumen, schlief Deidara vor Müdigkeit sofort ein. Hidan fand das wohl sehr lustig. „Der ist ja völlig fertig, was? Im Schlaf sieht Blondie ja noch mehr aus wie ein Weib. Aber niedlich ist er schon, oder Sasori?“, wandte er sich an den Rothaarigen, dessen Namen er in der Zwischenzeit herausgefunden hatte. Dieser brummte jedoch nur etwas Unverständliches und machte sich ebenfalls daran, sich zum Schlafen bequem hinzusetzen. Auch er war zu müde zum wach Bleiben, um Deidara eventuell im Traum reden zu hören. „Meine Fresse, hier ist ja echt nichts los“, murrte Hidan gelangweilt, schlief aber auch wenige Minuten später ein. Am nächsten Morgen wachte Sasori verschlafen auf und hielt aufgrund des grellen Sonnenlichts die Augen noch verschlossen. Etwas hatte ihn geweckt, das ihm durchaus bekannt vorkam. Was er da hörte, erregte gleichzeitig Ekel wie Neugierde in ihm. Träumte der Blonde etwa schon wieder…? Tatsächlich nahm er von nicht weit her ein Stöhnen wahr, und noch eines. //Jetzt reicht’s aber langsam. Der kann seine Fantasien ruhig wann anders ausleben//, knurrte Sasori ärgerlich. Er schlug genervt die Augen auf, doch was er dann sah, war wirklich alles andere als erwartet. Anstatt einen im Schlaf stöhnenden Deidara vorzufinden, lag eine bis auf die Unterwäsche entkleidete Frau auf dem Boden direkt vor seinen Füßen. Das Stöhnen kam von ihr. Und erst jetzt viel Sasori der Unterschied zwischen dem Geräusch Deidaras und der jungen Frau auf: Sie keuchte vor Schmerz. Über und über mit Blut besudelt, mit tiefen Stichen in Beinen, Bauch und Brustkorb und hervorquellenden Augen, lag sie dort im Sterben. Ein bizarres Bild, das ihn an den Vortag erinnerte, als sie Hidan abgeholt hatten. //Hidan?// Bei Sasori klingelten die Alarmglocken. //Was hat der Bekloppte nun wieder angestellt? Hat man denn nie seine Ruhe?//, fragte sich der Rothaarige und erfuhr sogleich die Antwort. Keine zehn Meter weiter stand der Grauhaarige, dessen Haut schwarz und mit weißen Streifen versehen war, inmitten einer größeren Version des Siegels, das er um den Hals trug, und stach mit einem Stab immer weiter auf sich ein. Die Frau keuchte in Todesqualen; Hidan schien jedoch eher Spaß als Schmerz zu verspüren. Ohne zu bemerken, dass er beobachtet wurde, legte sich der Grauhaarige mit einem wahnsinnigen Grinsen auf den Rücken und hatte sich den Stab schon ins Herz gerammt, bevor Sasori überhaupt begriff, was gerade geschehen war. Er war starr vor Schreck. Der Rothaarige wusste zwar, dass das neue Mitglied unsterblich war, aber auf welche Art und Weise dieser sich das zunutze machte, war für ihn eine völlig neue Erkenntnis. Schließlich waren sie gestern erst angekommen, nachdem alles schon vorbei gewesen war. Der Puppenspieler hatte sich wieder gefangen, starrte aber weiterhin den am Boden liegenden Grauhaarigen an, der, wie am Tag zuvor, nun wieder irgendwelche Gebete murmelte, als Deidara plötzlich neben ihm auftauchte. „Was… was ist das, hm?“, fragte der Blonde scheinbar entsetzt. „Keine Ahnung, was der…“ Sasori hielt inne, als er sah, worauf Deidara deutete. Nicht dem zerstochenen Akatsuki-Partner galt sein Interesse, sondern der nackten Frau! Der Puppenspieler musste schmunzeln. //Und der soll gestern von seiner Freundin geträumt haben? Dass ich nicht lache!// Dies tat er tatsächlich nicht, schenkte Deidara aber ein diabolisches Grinsen. „Dies, Deidara, ist ein weibliches Wesen der Gattung Homo Sapiens Sapiens. Zu erkennen an den langen Beinen, der breiten Hüfte und dem gut gefüllten Büstenhalter. Aber als ehemaliger Aufreißer müsstest du dich ja damit auskennen.“ Deidaras Röte konnte man nicht einmal mehr mit der einer überreifen Tomate vergleichen. „Das… das weiß ich doch, hm“, erwiderte der Blonde trotzig. „Ich meinte auch nur ihre… Verletzungen.“ Das klang nicht sehr überzeugend und das wusste Deidara, weshalb er schnell vom Thema ablenkte. „HIDAN! Was machst du hier für nen Scheiß, hm! Sieh dir die Sauerei an! Willst du, dass man uns findet, hm?! Wo kommt überhaupt diese Frau her?“, brüllte Deidara und zeigte erneut auf die Frau, sodass sich seine Röte noch mehr verdunkelte. Sasori beobachtete ihn heiter. //Jetzt versucht er sich rauszureden. Bringt dir nur leider nichts, denn ich hab dich schon durchschaut, Deidara//, höhnte er in Gedanken, die durch Hidans Geschrei unterbrochen wurden. „Halt endlich die Klappe, Blondie! Siehst du Spacko denn nicht, dass ich beschäftigt bin? Du hast einfach keinen blassen Schimmer von Religion und jetzt lass mich mein Ritual beenden! Sonst bist du als nächster dran, Bastard!“ Da Deidara spürte, dass diese Drohung durchaus ernst gemeint war, schluckte er eine weitere Beschimpfung hinunter und sah betreten zu Boden, während er auf das Ende des Rituals wartete. „Da scheinst du ja deinen Meister gefunden zu haben, Deidara“, neckte Sasori ihn. Deidara fuhr verärgert auf. „Haltet doch auch einfach den Mund, Sasori no danna, hm. Ich hab jetzt keinen Bock auf sowas.“ Sasoris Miene verfinsterte sich schlagartig. „Glaubst du, du kannst so mit mir umspringen, Deidara? Vergiss nicht, wer von uns beiden der Stärkere ist. Du würdest den Kürzeren ziehen“, flüsterte der Rothaarige bedrohlich. „Ihr versteht mich falsch, hm. Ich will mich jetzt nicht mit Euch anlegen. Lasst uns einfach warten, hm“, gab Deidara zurück. „Warten, hrmpf.“ Sasori ärgerte sich immer mehr. Nicht nur, dass sein Schüler plötzlich keine Lust mehr auf einen Streit hatte, er blockte ihn auch völlig ab und befahl ihm zu warten. Irgendetwas lief hier doch total verkehrt. Seit wann gab der Blonde die Befehle? Sasori fügte sich trotzdem und wartete missmutig darauf, dass Hidan das Ritual abschloss. Deidaras wahre Beweggründe kannte wohl nur er selbst. //Scheiße aber auch, hm! Jetzt weiß Sasori genau, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Die ganze Szene hat mich einfach zu sehr überrascht, nachdem ich vom Waschen am See zurückgekommen war, hm. Zum Glück kennt er nicht den wahren Grund für mein Erröten… und zu allem Überfluss auch ich selbst nicht, hm. Durch die nackte Frau wurde ich zwar überrumpelt, aber es ist ja nicht so, dass ich noch nie eine im öffentlichen Bad gesehen hätte, hm. Nein… was mir wirklich Angst macht, ist die Sache, an die ich wirklich gedacht habe. Warum muss immer mir sowas passieren, hm? Ich weiß echt nicht mehr, was mit mir los ist, hm…// Deidara versuchte die Bilder loszuwerden, die ihm bei seinen Gedanken wieder vor Augen traten. Ein nur mit Boxershorts bekleideter Rotschopf, der sich Deidara näherte und dessen Blut aus einer kleinen Wunde von der Wange wischte und es genüsslich von seinem Finger leckte… //Nein, so etwas darf ich nicht denken, hm!//, unterbrach er seine eigenen Erinnerungen. //Ich bin total verwirrt. Ob Sasori wohl schon sowas ahnt, hm? Bitte nicht! Das ist doch alles nur ein dummer Zufall, hm!// Tatsächlich war er genau von dieser Unsicherheit verwirrt, gleichzeitig das unkontrollierbare Verlangen in sich zu fühlen und zu wissen, dass er wirklich keinerlei romantische Gefühle für seinen Partner hegte. Was sollte das nur alles? „So dringend hab ich’s nun auch wieder nicht“, dachte Deidara laut nach. „Hast du was gesagt, Deidara?“ Sasori starrte ihn direkt an, sodass Deidara nur schwer ein Stottern unterdrücken konnte. Er hatte ihn mal wieder eiskalt erwischt. //Dass ich aber auch immer laut denken muss, hm//, verfluchte sich der Blonde innerlich selbst. „Nein, ich… hab nur laut gedacht, hm. Ich… muss mal aufs Klo, hm.“ Und schon rauschte der Jüngere davon. Sasori blieb allein neben Hidan und der Leiche zurück. //Worüber er wohl nachdenkt? Der Satz klang ja irgendwie komisch… Sagt man so etwas, wenn man auf die Toilette muss? Eher nicht. Deidara verhält sich wirklich mehr als merkwürdig…// Genau in dem Moment richtete sich Hidan wieder auf und zog sich den Stab aus seiner blutigen Brust. „Ha, das war gut“, seufzte er. Sasori beäugte ihn skeptisch. „Was soll das gewesen sein? Gehört das bei dir zum Standard?“ „Das ist mein morgendliches Ritual, aber davon verstehen Ungläubige wie du sowieso nichts. Wo ist denn Blondie abgeblieben?“ „Er sagte, er müsse mal“, war Sasoris knappe Antwort. Was sich genau ereignet hatte, ging den Grauhaarigen schließlich nichts an. In dem Augenblick tauchte Deidara wieder aus den Büschen auf und kam auf sie zu. „Was hast du denn solange gemacht, Blondie? Hast du dir einen runtergeholt, oder was?“ Deidara war gleich wieder auf 180. „Als ob ich dir so etwas sagen würde, Blödmann, hm! Aber du selbst mit dieser halb nackten Frau oder wie, hm? Los, rück raus mit der Sprache: Wo hast du die auf einmal aufgetrieben, hm?“ Sasori war doch leicht gekränkt, dass Deidara auf Hidans Provokation eingegangen war, jedoch nicht auf seine. //Kann mir ja auch egal sein. Dann hab ich wenigstens meine Ruhe. Seit wann denke ich überhaupt sowas?//, wunderte sich der Rothaarige. „Die?“, fragte Hidan nach und deutete auf sein Opfer. „Die hab ich am See gefunden. Wollte wohl gerade schwimmen gehen und da kam sie mir wie gerufen für mein morgendliches Opferritual… Warum fragst du, interessierte dich die Schnecke?“ Hidan grinste fies. „Das hättest du wohl gern, hm“, fauchte der Blonde zurück. „Ich zweifle nur gerade an deinem Verstand. Wie kann man nur so blöd sein und jeden Morgen für einen bekloppten Gott ein Opfer bringen, hm?“ „Wag es ja nicht, Jashin-sama in meiner Gegenwart zu beleidigen, du Wurm! Kümmere dich um deine eigene Scheiße und sieh lieber mal nach deinem Schatzi, der scheint nämlich gerade abzuhauen.“ Tatsächlich hatte sich Sasori von den beiden entfernt, um das Lager zusammen zu packen. „Er räumt nur die Sachen zusammen, hm. Außerdem ist er nicht mein „Schatzi“. Wir sind nur Partner, hm“, stellte Deidara klar. „Aber du wusstest, wer gemeint war“, grinste Hidan schadenfroh, als Deidara vor Wut rot wurde. „Deidara, Hidan, wir brechen auf. Nehmt eure Sachen, damit wir los können. Wir haben noch sechs Tage vor uns“, teilte Sasori ihnen mit und hielt Deidara somit davon ab, etwas zu erwidern. Stattdessen folgten sie den Anweisungen des Rothaarigen, sodass sie schließlich ihre Reise fortsetzten. //Hrmpf, fliegen müsste man können//, murrte Deidara und machte sich wieder an sein Training. Die restlichen Tage verliefen ohne größere Zwischenfälle, sodass sie endlich erschöpft vor dem Hauptquartier ankamen. PS: Wer sich wegen den "Bastards" wundert (denn eigentlich heißt es im Deutschen "Bastarde"), möge sich einfach die englische Aussprache aus den Scanlations vorstellen. Ich finde, das hört sich besser an^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)