Nichts ist für immer von KhAosArt ================================================================================ Kapitel 1: Partytime -------------------- Es ist Samstagmorgen. Ein Tag, langweilig wie jeder andere. Mücke öffnet verschlafen die Augen. Sonnenstrahlen blenden ihn. Er kneift die Augen zusammen, hält seine Hand vors Gesicht. Er schaut auf den Wecker, der neben seinem Bett steht. Es ist grad mal 6 Uhr morgens. So früh?, denkt er. Dann bemerkt er sein Handy, das vibriert. Ach deshalb… Er geht ran, murmelt verschlafen: „Ja? Was gibt´s?“ „Ey Mücke“, meldet sich eine Stimmer, „hier ist Ille. Ich hab dich doch nicht grad geweckt, oder??“ „Doch, eigentlich schon…“, murmelt Mücke. „Was issn los?“ „Oh…ähm…dann sorry für´s Wecken. Ich wollte dich bloß mal fragen, ob du heute Abend bei der Party dabei bist?“ „Klar bin ich das!“, antwortet Mücke. „Hast du etwa nur DESHALB angerufen, oder was?“ „Naja, ich wollt´s halt nur mal so wissen“, entgegnet Ille. „Aber schön, dass du kommst…“ „Jaja, kann ich jetzt bitte weiterschlafen?“, fragt Mücke und gähnt. „Ja, klar“, meint Ille, „also bis später dann.“ „Jopp, tschüß.“ Mücke legt auf, legt sich wieder hin und es dauert nicht lange, dann schläft er auch schon wieder. Mücke´s Schlaf ist tief, traumlos. Er wird erst munter, als seine Mutter an seine Zimmertür klopft. Sehr laut klopft, wenn man´s genau nimmt. „Verdammt, Michael!“, schreit sie, „mach jetzt endlich diese Tür auf!“ Wie immer nennt sie ihn bei seinem richtigen Namen, Michael. Den Namen, den er über alles hasst. Deshalb nennen ihn auch alle Mücke. Naja, alle außer seiner Mutter. Und deren Idiot von Freund. Und nicht zu vergessen seine Lehrer. Die müssen ihn natürlich alle UNBEDINGT Michael nennen. Idioten! „Was gibt´s denn?“, fragt Mücke verschlafen und blinzelt. Er schaut auf den Wecker. „Und wieso weckst du mich denn schon wieder so früh? Es ist Samstag, verdammt!“ „SO FRÜH?!“, wiederholt seine Mutter fassungslos. „Junge, es ist um 11. Gleich gibt´s Mittagessen. Und Walter will übrigens mal mit dir reden.“ Mücke, der sich gerade in seinem Bett aufgesetzt hatte, lässt sich zurückfallen. Er verdreht die Augen. Walter, der Freund seiner Mutter und nebenbei das größte Arschloch, das er kennt, will mit ihm reden. Na großartig… Völlig genervt steht er auf und zieht sich an. Dann geht er runter in die Küche. Walter sitzt schon am Essenstisch, als Mücke in die Küche kommt. Er liest wie immer Zeitung. Als er Mücke bemerkt, schaut er kurz von seiner Zeitung auf, nur um sich dann sofort wieder darin zu vertiefen. Seine Mutter, die Walter gerade sein Essen hinstellt, meint gereizt: „Das heißt ‚Guten Tag’, Michael!“ Noch ehe Mücke etwas sagen kann, mischt sich Walter ein: „Lass ihn doch! Du weißt doch genauso gut wie ich, dass dein Sohn keinerlei Manieren hat. Kommt wahrscheinlich von dem Pack, mit dem er dauernd durch die Gegend zieht…“ „Ey, halt du bloß die Klappe“, herrscht Mücke ihn an. „Als ob DU überhaupt wüsstest, wie das Wort ‚Manieren’ geschrieben wird! Falls du´s noch nicht mitgekriegt haben solltest: Meine Mutter ist nicht deine Bedienstete, ist das klar? Und meine freunde gehen dich sowieso ´nen Scheißdreck an!“ Und ehe Walter oder seine Mutter etwas antworten können, hat er sich auch schon umgedreht und stürmt aus der Küche in Richtung seines Zimmers. In seinem Zimmer angekommen, schmeißt Mücke erstmal seine Stereoanlage an. Dreht die Musik voll auf. Seine Mutter wird sicher wieder total ausrasten, doch das ist ihm egal. Soll sie doch! In 2 Jahren ist er eh weg von hier! Dann ist er endlich 18. Mücke legt sich auf sein Bett. Hört einfach nur der Musik zu. Entspannt sich langsam. Schrickt auf, als jemand an seine Tür klopft. Kann man denn hier nicht mal seine Ruhe haben?, denkt er genervt. Er steht auf, geht zur Tür. Macht auf. Vor ihm steht Walter. „Was willst du?“, fragt Mücke feindselig. Walter antwortet: „Mit dir reden.“ „Ich aber nicht mit die!“, gibt Mücke zurück und knallt die Tür zu. Er dreht die Musik noch lauter, als sie vorher schon war. Legt sich auf sein Bett und schläft ein. Mücke wacht auf. Schaut auf den Wecker. Schon um 4. Es wird langsam Zeit, dass er sich für die Party fertig macht. Er geht zu seinem Schrank, nimmt sich Klamotten raus, geht ins Bad. Zieht seine alten Klamotten aus, duscht sich. Danach schlüpft er in die neuen Klamotten und fängt an, seinen Iro aufzustellen. Als er fertig ist, ist es um 6. Er beschließt, schon langsam loszumachen. Die Party beginnt zwar erst um 7, aber ihm wird auch keiner böse sein, wenn er etwas eher da ist. Also geht er runter vor die Tür, zieht seine Stiefel an, schnürt sie zu. Er nimmt seinen Schlüssel, macht die Tür auf. Dreht sich noch mal um, ruft: „Ich bin dann mal weg!“ Sofort kommt seine Mutter runtergerannt: „Wohin gehst du??“ Mücke seufzt. „Zu ´ner Party. Und ich muss jetzt los.“ „Aber komm nicht wieder so spät heim…“ „Jaaa…aber ich muss jetzt wirklich los. Ciao.“ Mücke geht zur Tür hinaus, schließt sie hinter sich. Macht sich auf in Richtung Party. Als er dort ankommt, entdeckt er sofort ein bekanntes Gesicht. Ille. Mit einem hübschen Mädel mit grünem Iro im Arm. Jaja, Ille, der Weiberheld, denkt er sich und muss grinsen. Ille schaut zu ihm rüber. Ruft: „Ey Mücke!“ Kommt auf ihn zugerannt. Zieht das Mädel hinter sich her. Sie kommt kaum hinterher. Als die beiden bei ihm ankommen, meint Ille: „Geil, dass du auch hergekommen bist, Alter.“ Er umarmt Mücke. „Klar“, meint Mücke. Sein Blick fällt auf das Mädel, das neben Ille steht. Als Ille das bemerkt, meint er: „Oh Mücke, das ist Rin.“ Und an das Mädchen gewandt: „Rin, das ist mein bester Freund Mücke.“ „Hi“, meint Rin zu Mücke. Mücke streckt ihr die Hand hin. „Hallo.“ Rin nimmt seine Hand und schüttelt sie kurz. Ille legt einen Arm um Rin´s Schulter. Den anderen legt er um Mücke´s Schulter. „So“, meint er grinsend, „Jetzt kennt ihr zwei Süßen euch endlich. Und ab jetzt wird gesoffen, was das Zeug hält.“ Und schon zerrt er die beiden Richtung Bierkästen. Drückt dann jedem ein Bier in die Hand. Öffnet seins wie immer mit den Zähnen. Mücke öffnet seins und das von Rin mit seinem Feuerzeug. Als Ille das Feuerzeug sieht, fragt er Mücke: „Du rauchst wieder?“ „Ja“, antwortet Mücke ihm und nimmt einen Schluck von seinem Bier. „Aber ich hab leider keine Kippen mehr.“ „Ach Mist“, murmelt Ille enttäuscht. „Dann muss ich eben mal rumfragen, wer welche für mich hat. Also, ich bin gleich wieder da, ihr Süßen.“ Und so geht er davon, lässt die beiden zurück. Mücke nimmt noch einen Schluck von seinem Bier. Lecker Sternburg Export. Sein Lieblingsbier. Dann entdeckt er Joey, das Geburtstagskind. Er rennt auf ihn zu, begrüßt ihn. „Hey altes Haus, alles Gute noch von mir“, sagt er zu ihm. Fällt ihm um den Hals. „Danke, danke“, meint Joey und wird rot, als Mücke ihm um den Hals fällt. „Ist bloß scheiße, dass ich jetzt 21 bin. Jetzt können mich die Bullen für alles voll bestrafen.“ „Ja, schon, aber…ist denn was mit den Bullen im Moment?“ „Oooh ja…das kann man so sagen“, meint Joey traurig. „Was denn?“, will Mücke wissen. Joey seufzt. „Komm mit, dann erklär ichs dir“, meint er und zerrt Mücke hinter sich her in einen Nebenraum. „Die andern müssen davon nicht unbedingt erfahren…“, flüstert er ihm zu, als sie angekommen sind. „Jaa…also, was ist los?“, fragt Mücke ungeduldig. „Najaa…“, beginnt Joey zögerlich. „Ich soll mit paar Leuten ne Bank ausgeräumt haben. Aber ich war das nicht…ehrlich nicht…“ „Hm…ich glaub dir das ja…aber was hast du denn dann zu der Zeit gemacht? Wenn du es nicht warst, dann sag das denen doch…“ Joey seufzt. Schüttelt seinen dunkelblau gefärbten Iro. „Das kann ich nicht.“ „Warum nicht? Wenn du es nicht gewesen warst…“ Das ist halt alles nicht so einfach…“ „Ach nein?“ „Nein.“ „Erzähl mal…“ „Nein, das kann ich nicht…ich kann das nicht erklären…“ „Warum nicht?“ „Darum. Ist halt so…“ Und so verlässt Joey wieder den Raum. Geht zu den anderen. Lässt Mücke verwirrt da stehen. Mücke kommt auf Ille zu. Ille grinst. „Na, gibt’s dich auch noch?“, fragt er lachend seinen besten Freund. Das Mädchen in seinen Armen lacht. Er hat sie fast nicht wieder erkannt. Zora. „Japp“, antwortet er. „Hallo Zora. Hab dich ja bald nicht wieder erkannt. Wie war´s denn so in England?“ „Jo, ging schon“, antwortet ihm die Punkette mit den schwarzen Haaren. „War irgendwie nicht soo viel los wie ich mir erhofft hatte.“ Sie klang enttäuscht. „Aber jetzt bist du ja wieder da, mein Schatz“, meint Ille und küsst sie auf die Wange. „Ja, und jetzt wirst du mich auch so schnell nicht mehr los“, lacht sie und gibt ihrem Freund einen Kuss. „Naja, ich will euch mal nicht weiter stören…“, meint Mücke und wendet sich ab. Es tut nach wie vor weh, die beiden zusammen zu sehen. Denn eigentlich liebt er sie immer noch. Als Zora mit ihm Schluss gemacht hat, das war der schlimmste Tag in seinem Leben. Er hat es bis heute nicht verkraftet. Nach der Trennung hatte er noch die Hoffnung, dass sie zu ihm zurück kommen würde…doch als Ille ihm dann gebeichtet hatte, das sie nun zusammen waren, war diese Hoffnung in ihm zerplatzt. Seitdem muss er immer mit den Tränen kämpfen, wenn er sie sieht. „Du wirst dich daran gewöhnen…“, sagt eine altbekannte Stimme zu ihm. Legt ihm die Hand auf die Schulter. Er dreht sich um. Es ist Dan. Sein Cousin. Und einer seiner besten Freunde, die er je hatte. Und der einzige, der weiß, wie beschissen es ihm wegen Zora geht. „Ja, ich weiß“, antwortet er ihm resigniert. „Aber es ist halt nicht so einfach…“ Er seufzt. „Ich weiß…“, meint Dan und fährt sich durch seinen orange farbenen Iro, den er wie immer nicht aufgestellt hat. „Aber wenn du dauernd in Selbstmitleid ertrinkst, wird das erst recht nix, mein Kleiner.“ „Das weiß ich doch.“ „Gut. Dann komm mal mit, ich muss dir jemanden vorstellen.“ Dan läuft durch den Raum und schleift seinen kleinen Cousin einfach hinter sich her. „Wohin schleifst du mich denn jetzt?“, fragt Mücke ihn. „Das wirst du schon noch früh genug rausfinden“, kommt die kurze Antwort von Dan. Doch schon sieht Mücke ihr scheinbares Ziel. Die Bar. Dan steuert genau darauf zu, mit ihm im Gepäck. An der Bar sieht Mücke 2 Punkerinnen. Die eine hat ihren schwarz-rot gefärbten Iro aufgestellt. Die andere hat pinke Spikes. Sie unterhalten sich angeregt. Dann bemerkt die mit dem schwarz-roten Iro die beiden. Sie deutet mit dem Kopf auf die beiden Jungs, worauf das Gespräch verstummt. „Na ihr 2 Süßen“, meint Dan grinsend, als sie bei den Mädels sind. „Da bist du ja wieder“, meint die Punkette mit dem pinken Iro. „Und du hast ja jemanden mitgebracht“, meint die andere mit Blick auf Mücke. „Ja“, antwortet Dan. „Das ist mein kleiner Cousin Mücke.“ An Mücke gerichtet meint er weiter: „Lieblingscousinchen, das sind Mina…“ Er deutet auf schwarz-rot-haarige.“…und Yuki.“ Jetzt deutet er auf die Punkette mit den pinken Haaren. „Freut mich, dich kennen zu lernen“, meint Mina und reicht Mücke die Hand. „Ja, mich auch“, meint auch Yuki. „Mich freut´s auch, euch 2 kennen zu lernen“, sagt Mücke und gibt zuerst Mina die Hand. Dann Yuki. „Mädels, erzählt doch mal ´nen Schwank aus eurer Jugend“, sagt Dan und schaut von Mina zu Yuki und wieder zurück. „Naja, bei mir gibt’s eigentlich nicht sooo viel zu erzählen…“, meint Mina und wird rot. „Ach komm, klar gibt’s da ne Menge zu erzählen!“, fällt ihr die Pinkhaarige ins Wort. „Nein, gibt es nicht! Aber wenn du so wild aufs Erzählen bist, dann kannst du ja was über dich erzählen…“, gibt Mina energisch zurück. „Mach ich auch…“, meint Yuki gelassen. „Alsoo…ich weiß ja nicht ob es euch aufgefallen ist, aber wir sind Zwillinge. Eineiige sogar. Merkt man nicht wirklich, oder? Naja, früher, als wir noch klein waren sahen wir total gleich aus. Es hat kaum jemand es geschafft, uns auseinander zu halten…war schon lustig…“ Sie kichert. Mina unterbricht sie: „Aber ist doch egal…was mich interessieren würde, ist, woher kennst du eigentlich meine Schwester?“ Diese Frage war ganz klar an Dan gerichtet. Dieser antwortet ihr sofort: „Naja, man lernt sich halt so kennen, wenn man auf Konzis ist…“ „Stimmt, das ist das, wo du nie hingehst…“ Yuki knufft ihre Schwester in die Seite. „Ey, was soll denn der Scheiß?“, geht Mina sie an. „Ich kann ja auf kein Konzi, wenn du schon hingehst! Du weißt ja selbst gut genug, wie wenig Geld Mama und Papa haben…“ „Wie wär´s denn mal mir Arbeiten?“, gibt ihre Schwester genervt zurück. „Pah, das musst du grade sagen!“ „Jaahaa…ich geh ja auch schließlich noch zur Schule um mein Abi zu machen. Du dagegen kriegst ja nicht mal ne Ausbildung!“ „Ja na und? Was geht denn dich das an! Ist ja wohl mein Leben!“ „Ja natürlich ist es das…aber guck mal, du hast die Schule abgebrochen…klar, Schule ist scheiße, aber dadurch wirst du auch nie ne Ausbildung kriegen geschweige denn einen Job! Wie lange willst du denn unseren Eltern noch auf der Tasche liegen?“ „Hey komm mal klar…das musst gerade du sagen!“ Dan stupst seinen kleinen Cousin an. „Komm, wir verziehen uns…“, flüstert er ihm ins Ohr. Er braucht nicht sonderlich viel Überzeugungskraft, damit Mücke mit ihm kommt. Zusammen verschwinden sie. Weg von der Party. Denn eigentlich haben sie beide keinen Bock mehr. Sie sind hundemüde. Wollen einfach nur noch ins Bett. „Verdammt, ich muss morgen auch noch malochen“, flucht Dan vor sich hin. „Morgen zum Sonntag?“ „Ja, leider…“ Dan seufzt. „Du weißt doch, dass ich nebenbei noch in diesem einen Restaurant kellnere. Naja, und die haben halt auch sonntags offen. Also wenn du mal vorbei kommen willst…“ Er lächelt träge. „Mal sehen…“, meint Mücke nur. „Aber ich glaub eher nicht. Ich muss ja noch für die Kackarbeit lernen…“ „In was schreibst denn?“ „Physik…und ich hasse Physik! Es gibt nix schlimmres!“ „Da haste allerdings recht, mein Kleiner!“ „Ich weiß…aber hör endlich auf, mich immer Kleiner zu nennen…ich bin inzwischen fast so groß wie du...“ „Ja, aber nur fast“, meint Dan und grinst. „Ach lass mich doch in Ruhe!“, meint Mücke lachend. Dan legt seinen einen Arm um die Schulter seines Cousins. Sie sind an dem Haus angekommen, in dem Mücke wohnt. Er seufzt. „Na dann, mein Kleiner…“, meint Dan. „Und Kopf hoch, das hältst du schon noch aus mit diesem Arsch. Lass dich bloß nicht fertigmachen, ja?“ Er nimmt seinen kleinen Cousin noch in den Arm, dann verabschiedet er sich. „Also man sieht sich, ja?“ „Klar“, antwortet Mücke. „Bis bald.“ Mücke winkt dem orangehaarigen noch hinterher. Sieht ihm nach, wie er weggeht. Dann geht er ins Haus. Er hat Glück. Es scheinen schon alle zu schlafen. Also keine Diskussionen vor morgen früh. Mücke sieht auf die Uhr. Sieht, dass es schon 2 Uhr nachts ist. Okay, vor heute morgen, verbessert er sich. Er zieht seine Stiefel aus. Geht hoch in sein Zimmer. Legt sich in sein Bett. Versucht einzuschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)