Blood Heritage von abgemeldet (1st Arc - Nerima im Wandel) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- WARNUNG: Diese Story enthält Situationen mit sexuellen Anspielungen, denn eine Story, in der Succubi vorkommen, kommt schwerlich ohne solche Anspielungen aus. An einigen Stellen wird der Text über diesen Punkt hinausgehen, aber ich werde diese Stellen so gestalten, daß die entsprechenden Kapitel ohne Adult-Einstufung auskommen werden. "..." = jemand sagt °...° = jemand denkt /.../ = Telepathie [...] = Panda-Schild Prolog Es war alles in allem kein guter Tag für die führenden Dämonen von Nifelheim. Hild, die Magna-Regentin der Hölle, war mit einem unguten Gefühl in der Magengegend aufgewacht, wissend, daß dies ein schlechtes Omen war. Ein Anruf von ihrem ewigen aber respektierten Widersacher, Kami-sama, hatte ihr Gefühl bestätigt. Ein großes Übel war im Begriff, seine Hand nach der Welt der Sterblichen auszustrecken und wenn dieses Übel Erfolg hatte, würde es in weniger als zwei Jahren keine Welt der Sterblichen mehr geben. Wahrlich kein guter Tag. Auch ohne die Details, die der Herr von Asgard ihr gegeben hatte, hätte diese Meldung ausgereicht, Hild zu sofortigem Handeln zu veranlassen. Sie rief augenblicklich alle führenden Dämonen der Hölle zu einer Krisensitzung in ihr Domizil, das gewaltige mittelalterlich wirkende Schloß im Zentrum Nifelheims. Nachdem sie die Fakten präsentiert hatte, so wie sie sie erfahren hatte, herrschte für einige Minuten schockierte Stille im Konferenzsaal. Dann redeten alle Anwesenden fast schon panikartig durcheinander, bevor es Hild gelang, wieder etwas Ruhe in die Versammlung zu bringen. Die einzige Person im Raum, die ebenfalls Ruhe bewahrt hatte, bemerkte Hild erstaunt, war die Schwächste der Anwesenden. Ein blauhaariger Succubus namens Yui. Eine einfache Dämonin der ersten Klasse, in punkto reiner Stärke den anderen Anwesenden weit unterlegen. Der Grund für ihre Anwesenheit fiel Hild nun ebenfalls wieder ein. Yui saß im Rat als Vertretung für ihre bedeutend mächtigere ältere Schwester, die sich momentan im Urlaub befand. "In diesem Raum sind die mächtigsten Persönlichkeiten Nifelheims versammelt.", rief Hild, nachdem die anderen Dämonen sich halbwegs beruhigt hatten. "Vielleicht wäre es angebracht, wenn ihr euch eurem Stand entsprechend verhaltet, also nicht wie ein kopfloser Hühnerhaufen." "Aber Hild-sama,", erwiderte Baal, der Herr der Lügen, darauf geschmeidig, "sicherlich könnt ihr unsere Besorgnis darüber nachvollziehen, was geschehen würde, wenn wir die Welt der Sterblichen nicht mehr hätten." "Ja.", grollte sein Bruder Mephisto, der Herr der Schrecken, mißmutig. "Wir wären gezwungen uns in dieses widerliche Asgard zu begeben oder den Götterabschaum hierher nach Nifelheim zu lassen, um uns mit ihnen befassen zu können." "Wohl wahr.", stimmte Hild zu. "Aber Zweck dieser Versammlung ist es, einen Weg zu finden, die Welt der Sterblichen vor diesem Schicksal zu bewahren." "Wenn Kamis Informationen überhaupt stimmen.", kommentierte Baal vorsichtig, wobei er sich wie eine Reihe andere Dämonen auch weigerte, den Zusatz 'sama' zu verwenden. "Wäre doch denkbar, daß er uns absichtlich in Panik versetzt, damit wir den Schrecken aufhalten." Er schielte kurz zu seinem Bruder Mephisto, bevor er hinzufügte: "Nichts gegen dich, Bruder." "Momentan gibt es schlimmeres als deine Wortspiele.", gab der Herr der Schrecken grummelnd zurück. "Aber ich stimme dir in einem Punkt zu, Baal: Die Vernichtung Midgards ist für Kami-sama ein mindestens genauso großes Problem wie für uns. Da frage ich mich, wieso ER nicht jemanden schickt, der sich um das Problem kümmert." "Wegen der Regularien, Lord Mephisto.", antwortete Yui, die bis dahin nur schweigend zugehört hatte, bevor Hild dem Erzdämon dieselbe Antwort geben konnte. "Exakt.", beschränkte Hild sich denn auch auf schlichte Zustimmung, während sie sich fragte, was Yui in den letzten dreißig Minuten der Versammlung, während die anderen Dämonen wild durcheinander diskutiert hatten, an ihrem Nidheg-Terminal getan hatte. Konnte es sein, daß die Unbedeutendste der Gruppe einen Lösungsweg gefunden hatte? "Kann nicht sein.", widersprach Mephisto kopfschüttelnd. "Der Schrecken ist zwar ein Dämon, zugegeben, aber er kommt aus einer völlig anderen Region als wir. Daher kann er unmöglich in das hiesige Segment des Doubletsystems eingebunden sein und könnte somit gefahrlos von einem Gott vernichtet werden." Yui schaute fragend zu Hild, die ihr mit einem knappen Nicken das Wort erteilte. "Ihr habt zweifellos Recht, wenn ihr davon ausgeht, daß die Götter Asgards keine Konsequenzen durch die Vernichtung dieses Dämons zu befürchten hätten, Lord Mephisto." Yui bediente sich absichtlich größtmöglicher Höflichkeit, um zu vermeiden, den Erzdämon durch ihren Widerspruch allzu sehr zu verärgern. "Ich habe mir gerade die Zeit genommen, zu versuchen, einen Lagebericht aus dem Tau Ceti-System anzufordern, erhalte aber keine Antwort. Das bedeutet, daß der Dämon dort entweder nicht nur Tau Ceti, sondern auch noch die höheren Ebenen dieser Region ausgelöscht hat, oder daß die Vernichtung von Tau Ceti eine so starke extradimensionale Schockwelle ausgelöst hat, daß die Verbindung gestört ist." "Ich habe keine Erkenntnisse über das Tau Ceti-Äquivalent von Nifelheim.", gab Hild eine neue Information preis. "Aber Asgard hat in den letzten Stunden einige neue Bewohner erhalten, die zuvor lokale Kami des Tau Ceti-Systems gewesen sind." "Das sollte doch wohl deutlich machen, daß dieser spezielle Dämon zerstört werden muß, ganz gleich was es kostet.", grollte Luzifer, während seine beiden jüngeren Brüder noch mit ihrem Entsetzen rangen. "Andernfalls sehen sowohl wir als auch die Kami der Gefahr unserer Auslöschung entgegen. Das muß doch auch Kami-sama bewußt sein. Seine Untergebenen sind naturgemäß besser für den Kampf gegen Dämonen gerüstet als wir. Warum also unternimmt er nichts?" "Die Antwort gab ich bereits Lord Mephisto, Luzifer-sama.", erwiderte Yui, nun ein wenig selbstbewußter als noch zu Beginn der Sitzung. "Ja, Succubus. Wegen der Regularien.", schnaubte Luzifer. "Aber welche Regularien meinst du speziell?" "Nun, Luzifer-sama, besagter Dämon ist nicht einfach ein simpler Avatar der Zerstörung, wie man vielleicht von seinem Verhalten her annehmen könnte. Er ist, und diesen Fakt habe ich durch mehrere Quellen verifiziert, ein Champion der Ordnung." "WAS?!", riefen die drei Brüder gleichzeitig und im Chor mit den bisher recht schweigsamen Vertretern des viergeteilten Chaos, Khorne, Slaanesh, Tzeentch und Nurgle. "Wenn Kami-sama einen Gott oder eine Gruppe von Göttern damit beauftragt, sich diesem Dämon entgegenzustellen, dann müssen diese Kami den Regularien entsprechend als Champions des Chaos kämpfen. Und was DAS bedeutet, brauche ich wohl niemandem hier zu sagen, nehme ich an." "Vor allem da es bereits ein recht tragisches Beispiel für genau diesen Fall gibt.", setzte Hild hinzu. Alle Anwesenden wußten, worauf die Magna-Regentin anspielte. Eine fast ein Millenium währende Fallstudie darüber was geschah, wenn sich ein Wesen einer Philosophie verschrieb, die im absoluten Widerspruch zu seiner eigentlichen Natur lag. Eine Studie, über deren Details weder in Asgard noch in Nifelheim gerne gesprochen wurde. Über einen Punkt waren sich jedoch Kami und Dämonen einig: Das Ergebnis derartigen Verhaltens war nie im Detail vorhersehbar, aber in seinen Auswirkungen immer katastrophal und sollte daher wo immer möglich vermieden werden. "Nun gut. Also muß der Dämon von einem von uns vernichtet werden.", lenkte Luzifer schließlich ein. "Aber wer wäre dazu in der Lage, wenn dieser Dämon es fertiggebracht hat, die extraplanaren Regionen eines ganzen Sektors in der Raumzeit auszulöschen?" "Es muß nicht zwangsläufig einer von uns tun.", warf Yui ein und hatte damit die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden. "Was meinst du damit, Yui?", wollte Hild wissen. "Ich habe gerade auch einen Blick auf die temporalen Prognosen für die Ankunft des Schreckens geworfen, Hild-sama, und so wie es aussieht, wird es eine Gruppe von Helden in Midgard geben, die sich dem Dämon und seinen Handlangern entgegenstellen werden. Allerdings liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit dieses Widerstandes bei bestenfalls fünfzig Prozent." "Ah, du meinst, einer von uns sollte einfach diesen Helden unter die Arme greifen, damit ihre Chancen erhöht werden." "So leicht wird es nicht werden, Hild-sama.", erwiderte Yui darauf bedauernd. "Sie werden einem Erzdämon nicht weit genug über den Weg trauen, als daß er einen Unterschied bewirken könnte. Eher noch könnte es deren Chancen verschlechtern, wenn sie die Situation falsch interpretieren und ihre Kräfte aufteilen, um den eigentlich helfen wollenden Erzdämon ebenfalls zu bekämpfen." "Hmm. Gutes Argument. Was schlägst du also vor?" "Wir suchen uns unseren eigenen Champion, bilden ihn aus und lassen ihn dann an der Seite dieser Helden kämpfen." "Absurd.", dröhnte Khorne, Herr des Blutes und der Schädel, blutrünstigster Dämon von allen. "Um einen Champion zu finden, geschweige denn auszubilden, bräuchten wir viel mehr Zeit als uns bleibt." "Ich vermute, Yui hat bereits jemanden gefunden, der geeignet wäre, oder sie wäre nicht so impertinent gewesen, einen solchen Vorschlag zu machen.", warf Tzeentch, der Wandler der Wege und Erzmanipulator, lächelnd ein – auch wenn es einem Dämon mit Vogelkopf eigentlich unmöglich sein sollte, mit seinem Schnabel ein Lächeln zu formen, aber das waren Nebensächlichkeiten, durch die sich Tzeentch noch nie hatte aufhalten lassen. "Mein Neffe.", antwortete Yui schlicht. "Aber der ist doch nur ein Halbdämon.", kritisierte Mephisto, der damit bewies, daß er über Yuis Familie besser informiert war, als man bei Yuis vergleichsweise niedrigem Status hätte annehmen sollen. "Was soll der schon bewirken können?" "Er ist mehr als nur ein HALB-Dämon.", widersprach Yui. "Er besitzt auch von väterlicher Seite aus ein dämonisches Erbe. Und gerade der menschliche Rest ist ein Vorteil, ebenso wie die Tatsache, daß er aufgrund des Bannsiegels als Mensch lebt und wie ein Mensch denkt. Er sollte daher, wenn es soweit ist, von jenen Helden eher akzeptiert werden als ein reinblütiger Dämon hier aus Nifelheim. Außerdem, Lord Khorne, hat er bereits ein mehr als zehnjähriges Kampftraining erhalten." "Aber ist die Entfernung eines Bannsiegels nicht auch ein Bruch der Regularien?", warf Baal skeptisch ein. "Kami-sama wird in diesem Fall sicher bereit sein, eine Ausnahme zu machen.", antwortete Hild. "Verglichen mit dem zu lösenden Problem ist die Aufhebung eines einzigen Bannsiegels eine Lappalie. Die Frage ist nur: Ist er wirklich so stark, daß wir es riskieren können, unsere Hoffnungen auf deinen Neffen zu setzen?" "Die temporalen Prognosen für ihn sagen einen stetigen Anstieg seiner Fähigkeiten über die nächsten zwei Jahre voraus. Am Ende wird er in der Lage sein, einen Kriegs-Halbgott zu vernichten, und das ohne Aufhebung des Bannsiegels." Diese Aussage reichte den Anwesenden und Yui erhielt die Erlaubnis, ihren Plan in die Tat umzusetzen, auch wenn Hild sich vorbehielt, über die Details und Fortschritte genauestens informiert zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)