Flucht vor Sesshoumaru von astala7 (Veränderung) ================================================================================ Kapitel 6: Der erste Fluchtversuch ---------------------------------- Ihr seit viel zu schnell! Ich hab mich ja wirklich ganz doll gefreut, das ihr so schnell Kommis geschrieben habt, aber bei dem tempo komm ich nicht mit! Ich schreibe gerade das neunte Kapitel und das ist gerade das Geheimnis, warum ich so schnell hintereinander die Kappis hochlade: ich hab sie alle schon fertig. Aber wenn ihr so weitermacht, dann wird es in Zukunft viel länger dauern, bis das nächste kapitel kommt. Ich hab mir zwar vorgenommen, immer das nächste kapitel hochzuladen wenn ihr alle vier das letzte gelesen habt, aber es ist möglich, das das eben bald nicht mehr geht. Ich ahb zwar noch zwei kappis parat, die ich sofort reinstellen könnte, aber dann ist für längere Zeit erstmal Schluss, bis ich das nächste fertig hab. Euch ist vielleicht aufgefallen, das ich den Untertitel verändert habe. Ich hab nämlich überlegt, ob ich die ff doch etwas kürzer fasse. Gut, ich könnt auch abbrechen, aber dann würdet ihr mich wohl umbringen. Naja, trotz allem hier schon das neue kappi. (Ich verwöhn euch viel zu ssehr aber bei so tollen kommis werd ich einfach schwach...) XxX Anis rannte. Sie rannte so schnell sie ihre Beine trugen. Seit Stunden tat sie das schon. Ihre Füße hatten Blasen bekommen und ein fürchterliches Seitenstechen plagte sie, doch sie rannte weiter. Gestern hatte sie eine kleine Pause eingelegt, doch seit dem rannte sie weiter. Vor einer Woche war sie aufgebrochen. Vor einer Woche war Sesshoumaru verschwunden, natürlich ohne einen Grund zu nennen. Seit einer Woche war sie frei. Und auf der Flucht. Sie schlief nicht, sie aß kaum etwas und machte nur manchmal eine kleine Pause, wenn sie sonst vor Erschöpfung zusammengebrochen wäre. Natürlich, Menschen waren bei weitem nicht so schnell wie Youkai und ihre Geschwindigkeit war nun einmal die eines Menschen. Aber wenn sie es wenigstens schaffte, bei Kagome und ihren Freunden anzukommen, bevor Sesshoumaru sie erreicht hatte, dann wäre sie vielleicht schon gerettet. Es gab zwar noch die winzigkleine Hoffnung, das Sesshoumaru sich nicht die Mühe machte sie zu verfolgen. Aber das bezweifelte sie. Das sie geflohen war, war eine noch größere Beleidigung, als sie es mit bloßen Worten zustande gebracht hätte, und das wollte schon was heißen! Damit würde sie nicht durchkommen, wenn er sie erwischte. Sie wusste: Wenn ihre Flucht nicht gelang, dann war ihr Leben verwirkt. Wenn der kaltblütige Youkai sie jetzt zwischen die Finger, oder besser Krallen bekommen würde... Lieber nicht daran denken. Ihre Entscheidung war die richtige gewesen. Und sie bereute sie keineswegs. Unwillkürlich legte sie einen Zahn zu. Sie zwang sich, ihren Atem gleichmäßig zu halten und ihr Herz nicht so schnell schlagen zu lassen. Die Flüchtende hatte schon eine große Strecke geschafft und sie dankte ihrem Vater stumm für die vielen Übungsstunden, die so gut durchtrainiert gemacht hatten. Anis wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als endlich bei Kagome anzukommen. Die einzige Person hier, die aus der Neuzeit kam und sie vielleicht verstehen konnte. Außerdem hatte sie gesehen, wie sie Essen mitgenommen hatte. Viel Essen. Fertigessen. Dosenfutter. Lecker! Sie war einfach zurück zu diesem Dorf - Wie hieß es noch mal? Ach ja - Musashi gelaufen, in der Hoffnung, die Gruppe dort noch anzutreffen. Vielleicht hatten sie ja auf sie gewartet? Unwahrscheinlich. Sie war schließlich schon einen halben Monat weg. Anis lief noch schneller. Bald würde sie Musashi erreichen. Moment mal. Was war das? Shit!, fluchte Anis innerlich und ließ sich aus dem vollen Lauf heraus instinktiv zu Boden fallen. Keine Sekunde zu früh. "SANKONTESSOU!", brüllte eine ihr nur zu bekannte Stimme. Anis hörte, wie lange Krallen die Luft zerfetzten, als eine Gestalt über sie hinwegsprang. Kaum war der Angreifer wieder gelandet, da sprang Anis wieder auf die Beine. Der Besitzer der Krallen fuhr herum. Er hätte eine Nagelpfeile auch gut vertragen können... "Hey du Rüpel, was ist denn das für ein Empfang?!", schrie sie ihren Gegner an. "Hä?", machte der Hanyou nicht sehr intelligent und kniff die Augen zusammen. Scheinbar blendete ihn das Licht der Sonne, doch jetzt schien er sie zu erkennen. "Oh, du bist's... Hab dich gar nicht erkannt...", stotterte er jetzt auf einmal schuldbewusst. "DU HAST MICH NICHT ERKANNT?!", kreischte Anis, die langsam die Nerven verlor. "Nun beruhig dich doch mal. Kagome sagte, hier gäbe es einen Juwelensplitter und... irgendwie hab ich geahnt, dass Tessaiga hier in der Nähe ist...", erklärte ihr Gegenüber hilflos. Anis sah ihn geradezu verächtlich an. Wie konnte man nur so dumm sein?! "Und da hast du nicht eine kleine, mickrige Sekunde daran gedacht, dass ich es sein könnte?! Wie blöd bist du eigentlich, Inuyasha?!", sagte sie giftig. Inuyasha schien jetzt doch ein wenig wütend zu werden. "Entschuldigung, aber ich dachte - " Er stutzte. Langsam ging er auf Anis zu - und schnüffelte. Die junge Frau beobachtete das mehr als misstrauisch, bis er sich wieder dem Gespräch zuwandte: "Sag mal, was ist denn mit dir los? Du stinkst ganz fürchterlich nach... Gras oder sowas..." "Immer noch? Sehr gut!" "Hä?" "Ich hab mich mit so nem komischen Kraut eingerieben, damit er meinem Geruch nicht folgen kann", erklärte sie. "Wer? Wen meinst du?" Inuyasha hatte mal wieder überhaupt keinen Durchblick. "Na den Weihnachtsmann natürlich, wen sonst!?", spottete Anis sarkastisch. "Was für'n Weihnachtsmann, wir haben doch jetzt Sommer...", erwiderte Inuyasha. "Heiliger Affenfurz, wie dumm bist du eigentlich?! Ich rede natürlich von deinem allseits geliebten Bruderherz!" Anis konnte es kaum fassen. "Und wer soll das sein?", fragte Inuyasha. Will der mich verarschen?! "Sag mal, wie viele Brüder hast du eigentlich?", fragte sie betont ruhig, als wolle sie einem kleinen Kind erklären, dass eins plus eins zwei ergibt. "Ähm, gar keinen. Nur einen Halbbruder, aber der ist bestimmt nicht allseits geliebt!", sagte Inuyasha. Anis stöhnte. "Hast du schon mal was von Sarkasmus oder Ironie gehört?", fragte sie mit gelangweilter Stimme. "Nein. Was ist das?" Hätte Anis nicht eine so enorme Selbstbeherrschung, dann wäre sie jetzt in Ohnmacht gefallen. Der hatte die Blödheit mit Löffeln gefressen! Oder aber, diese Wörter waren im Mittelalter nicht bekannt. "Dann vergiss alles was ich jemals zu dir gesagt habe!" Es war kurz still, dann sagte Inuyasha: "Sag mal, warst du nicht bei Sesshoumaru? Bist du ihm entkommen?" Anis stöhnte noch mal und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. "Blitzmerker. Bring mich einfach zu Kagome, okay?", verlangte Anis. "Erst gibst du mir Tessaiga zurück!", sagte Inuyasha aufgebracht. "Ach ja, das...", erwiderte Anis nur gelangweilt. Dann gab sie ihm das Schwert, das sie sich mit einem behelfsmäßigem Gurt um die Hüfte gebunden hatte. "Ist übrigens ein vollkommen unpraktisches Ding. Viel zu groß. Kein Wunder, das du so schlecht kämpfst." Anis hatte den Hanyou zwar nur einmal kurz im Kampf gesehen, doch das genügte schon, um sich ein Bild von seiner Schwertkunst zu machen. Zu ihrer Überraschung erwiderte Inuyasha nichts auf ihre Beleidigung. Wahrscheinlich bekam er das öfter zu hören. Was für ein aaaarmer Hanyou! * "Sesshoumaru, wisst ihr, wo Anis ist?", fragte Rin. Sesshoumaru antwortete nicht. Aber er hätte es selbst gern gewusst. Wo trieb sich dieses Mistding schon wieder rum? "Sesshoumaru? Anis ist nicht da!", sagte das Mädchen jetzt etwas lauter. Doch der Youkai zeigte noch immer keine Reaktion. Ist mir vollkommen gleichgültig wo dieses Weibsbild sich aufhält, dachte er sich. "Ich dachte, sie wäre euch nachgelaufen! Ich hab sie seit einer ganzen Woche nicht mehr gesehen!", klagte die Kleine weiter. Jetzt wurde auch Sesshoumaru hellhörig. Seit einer Woche? Sie war also gleich nach ihm verschwunden? Vor sieben Tagen war er nämlich zu dem Baumgeist Bukuseno gegangen und hatte sich erkundigt, was genau die Leute ausmachte, die Tessaiga führen konnten. Doch die alte Magnolie sagte nur, dass diejenigen in der Lage dazu seien, die etwas für Menschen empfanden. Das war ja nichts Neues, doch er machte auch noch einmal deutlich, das derjenige auch genug eigene Energie besitzen musste, um Tessaigas Kräften standzuhalten. Na toll. Anders gesagt hieß das: eine starke Person, die weder Menschen noch Dämonen verabscheute. Menschen und Dämonen waren aber nun mal seit Urzeiten miteinander verfeindet. Menschen hassten Youkai und Youkai hassten Menschen. Meistens. Die, die anders waren, wurden umgebracht. Hanyous. Deren Eltern. Aber Anis sah nicht wie eine solche Person aus. Sie schien fast, als wüsste sie nichts von dieser Feindschaft. Aber das war doch unmöglich - oder? Unsinn, jeder wusste davon! Sonst müsste sie schon von einem anderen Planeten kommen. Oder zumindest aus einem anderen Land. Oder einer anderen Zeit. Sesshoumaru wusste ja nicht, das Anis sowohl aus einem anderen Land als auch aus einer anderen Zeit stammte. Nun, das sie nichts davon wusste, würde ihr Verhalten erklären. Aber nicht die Tatsache, das Tessaigas Energien ihr nichts ausmachten. Na bitte, in ihr musste also doch etwas Dämonenblut fließen! Ob sie wohl eine Halbdämonin war? Über diese Dinge hatte er den ganzen Weg über nachgedacht. Deswegen war er auch nicht so schnell vorangekommen, zumal Bukusenos Lichtung doch nicht so nah gewesen war, wie er zuerst dachte. "Sesshoumaru, sie kommt doch bestimmt wieder, oder? Sie würde doch nicht einfach gehen, ohne sich zu verabschieden, oder?", klagte Rin erneut. Gute Frage. Das wüsste er auch gerne. War sie tatsächlich so lebensmüde und hatte sich aus dem Staub gemacht? Unwillkürlich reckte er die Nase in den Wind und sog die Luft ein. Er glaubte nicht wirklich daran, sie noch zu riechen, wenn sie schon seit einer Woche weg war. Deswegen war er milde überrascht, als er ihren Geruch nicht weit von ihm wahrnahm. Ohne ein erklärendes Wort zu verlieren, ging er in diese Richtung los. Erst langsam, doch als er außer Sichtweise seiner Begleiter war, wurde er schneller. Der Geruch kam immer näher. Schließlich tat sich vor ihm eine weite Lichtung auf. Doch Sesshoumaru hatte keine Augen für die herrliche Pracht und Vielfalt der Blumen, die hier wuchsen. Langsam trat er auf die Wiese hinaus. Hier irgendwo musste sie sein. Ihr Geruch war allgegenwärtig, der Geruch, den er nie hatte identifizieren können. Er war schon fast zu intensiv. Doch woher kam er? Verdammt, er kam von überall! Sie konnte doch nicht überall gleichzeitig sein! Noch einmal schnüffelte er. Die Quelle dieses Duftes... sie war... unter ihm?! Sesshoumaru kniete sich auf den Boden. Dann fiel es ihm wie Schuppen vor den Augen. Er rupfte eine der kleinen, violetten Blumen ab und roch daran. Kein Zweifel, das war der Geruch, der auch Anis immer umgab. Kalte Wut stieg in ihm auf. Dieses hinterhältige Weibsbild musste sich mit dieser Pflanze eingerieben haben, um ihren wahren Geruch zu verbergen. Wie hatte er sich nur so täuschen lassen können?! Dieses Miststück verbarg irgendein Geheimnis und verdammt noch mal, er würde es herausfinden, selbst wenn es Jahre dauern sollte! In seinem Gesicht hätte man selbst jetzt nicht ablesen können, wie wütend er war, als er sich nun aufrichtete. Er wusste nun, warum Anis nicht am Lagerplatz gewesen war. Sie musste geflohen sein. Sie hatte zwar schon einen weiten Vorsprung, doch Sesshoumaru wusste ja auch, wo sie hingegangen war. Das war klar. Zu seinem Halbbruder musste sie gegangen sein. Zornig wandte sich der Youkai um und machte sich auf den Rückweg. * Anis trat an Inuyashas Seite auf die Lichtung. Da saßen sie und schauten sie alle mit großen Augen an. Sango, Miroku, Shippo, Kirara und natürlich Kagome. Anis konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kagome war es schließlich, die das Schweigen brach: "Anis, du - hier? Ich meine...äh..." Ihr blieben die Worte im Hals stecken. "Hallo erstmal!", begrüßte die junge Frau ihre Freundin lachend. Kagome sprang auf und die beiden umarmten sich erstmal. "Ich bin echt froh, dich endlich wieder zu sehen. Aber sag mal, wie bist du eigentlich Sesshoumaru entkommen? Ich hab doch gesehen, wie er dich verschleppt hat", sprudelte Kagome los. Die Angesprochene zuckte nur mit den Schultern und meinte: "Ich hab einfach die Gelegenheit ergriffen, als er gerade nicht da war und bin dann hergelaufen." Sie war eigentlich nicht hierher gekommen, um ihre Lebensgeschichte zu erzählen. "...und damit der Mistkerl ihr nicht folgen kann, hat sie sich mit irgendwelchen Kräutern eingerieben", fügte Inuyasha hinzu, um auch einmal etwas Gescheites zu sagen, "Aber davor hast du auch schon so komisch gerochen! Es war nur nicht so stark..." Kagome sah Anis fragend an. Anis warf in einer eleganten Geste ihre langen Haare zurück. "Ich benutze Lavendelparfüm. Ist ziemlich stark das Zeug. In der Nähe des Lagers hab ich ein Lavendelfeld entdeck und mich damit eingerieben. Jetzt riech ich wahrscheinlich doppelt..." Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber mehr mussten die anderen nicht wissen. Sango und Miroku waren jetzt auch dazu gekommen. "Ich hab da auch mal eine Frage: Warum hat Sesshoumaru dich überhaupt mitgenommen und dich auch später nicht einfach umgebracht?", fragte Sango. "Ich sollte ihm mit Tessaiga lästige Dämonen vom Hals halsten und mich um Rin kümmern", antwortete sich kurz angebunden. "Ich hätte da auch noch eine Frage" , sagte Miroku und trat einen Schritt näher, "Hättest du die Güte, mir ein Kind zu gebären?" Sango, die sich bereits mit gezücktem Bumerang hinter dem Mönch platziert hatte, als dieser gerade den Mund aufmachte, ließ ihre Waffe jetzt mit voller Wucht auf Mirokus Kopf niedersausen. Das gab ein wunderschönes Geräusch, das in allen Ohren nachklang, während auf dem Kopf des Unglücklichem eine große Beule anzuschwellen begann. * Sesshoumaru kochte vor Wut. Seine Augen leuchteten bereits in einem bedrohlichem Rot. Doch das konnte man nicht sehen, denn der Youkai bewegte sich in seiner Energieform. Man sah nur einen weißen Blitz, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Landschaft raste. Nur ab und zu hielt die Gestalt inne, um zu überprüfen, ob sie auch auf der richtigen Spur war. Den Geruch des Krautes zu verfolgen, hätte selbst für Sesshoumaru Tage gedauert. Stattdessen bewegte er sich einfach in Richtung des Dorfes, in dem er Anis zum ersten Mal getroffen hatte. Sicher trieb sich dort auch sein Halbbruder rum und sicher würde Anis auch dort hin gehen. Manchmal blieb er aber stehen und suchte eine Zeit lang, bis er den Duft der violetten Blume wieder in der Nase hatte. Dann richtete er seinen Kurs neu aus. Zweimal schon war er deshalb in die Irre geführt worden und hatte sich auf einer Lichtung wiedergefunden, auf der diese verfluchten Blumen wuchsen. Dennoch würde er für den Weg, den Anis in einer Woche zurückgelegt hatte, nur einige Stunden brauchen. * "Inuyasha, schmatz doch nicht so!", sagte Kagome streng. Sie hatte für den Hanyou seine heißgeliebten Fertignudeln gemacht. "Abersch Chagoschme, isch schmatz doch gar nischt!," protestierte Inuyasha mit vollem Mund. "Lass ihn nur, Kagome", sagte Anis, die ihr Essen bereits heruntergeschlungen hatte. Sie hatte ja seit Tagen nichts Ordentliches mehr gegessen. "Wenn er so schnell isst, bemerkt er vielleicht die Regenwürmer nicht, die mir aus Versehen in sein Essen gefallen sind." Anis zwinkerte Kagome zu und grinste. Inuyasha hielt sofort im essen inne und starrte Anis entsetzt an. Dann spuckte er das, was er gerade im Mund hatte, im hohen Bogen aus und sagte: "Buäh, jetzt ist mir der Appetit vergangen." Er glaubte tatsächlich, in seinem Essen wären Würmer. Kagome fing an zu lachen. Sie wusste genau, dass Anis Inuyashas Portion nicht einmal angefasst hatte. Doch das behielt sie für sich. "Du willst das nicht mehr? Na dann, gib her!", verlangte Anis und griff sich Inuyashas Schüssel. Dieser starrte sie angewidert an, als sie die Nudelsuppe verputzte. Als die junge Frau fertig war, sagte sie: "Hm, lecker. Und vollkommen würmerfrei." Dem Hanyou klappte die Kinnlade herunter. "Da sind KEINE - zeig mal her!" Blitzschnell griff er nach dem Plastebecher. "Och, du hast ja alles aufgegessen! Von wegen Würmer, das wirst du bezahlen!", drohte er dann und wollte sich gerade auf Anis stürzen, da rief Kagome: "SITZ!" BADONG! Der Hanyou knurrte beleidigt, als er auf dem Boden aufkam. Anis schien allerdings noch immer Hunger zu haben. Sie warf jetzt einen vielsagenden Blick aus Sangos Sushi. Die Dämonenjägerin bemerkte das durchaus und zischte: "Nix da, du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir glaube, bei mir wären Würmer drin!" "Stimmt, bei dir waren es Spinnen", erwiderte Anis voller Ernst. "SPINNEN?!", schrie Sango entsetzt. "Ja, aber nur die Beine. Der Rest ist in Mirokus Salat", sagte Anis nachdenklich. Sowohl Sango als auch Miroku schoben jetzt hastig ihre Mahlzeit beiseite. Dann fragte Shippo vorsichtig: "Aber bei mir hast du doch nichts reingemacht, oder?" "Wieso, schmecken dir die Froschschenkel nicht?", fragte Anis erstaunt. Shippo würgte. Kagome kugelte sich vor Lachen und bald fiel auch Anis in das Gelächter mit ein. Während sich die hungrige Frau jetzt schnell über das verschmähte Essen hermachte, schlang Kagome hastig ihres runter, bevor ihre Freundin ihr auch das vermiesen konnte. "Ihr glaubt aber nicht wirklich, dass ich da was reingemacht habe, oder?", erkundigte sich Anis, jedoch erst, als sie alles aufgegessen hatte, was erstaunlich schnell ging. "Nein, aber die bloße Vorstellung...dass da Spinnen... üühääh...", Sango würgte, "Mir ist schlecht!" Sie sprang auf und verschwand hinter dem nächsten Baum, wo sie sich übergeben musste. "Mir auch!", rief Shippo und folgte ihr. Kagome schüttelte nur den Kopf. Anis war ja schlimmer als Inuyasha und das wollte schon was heißen! "Ach übrigens, du hast deine Sachen in Kaedes Hütte vergessen. Warte - ich hab sie hier irgendwo...", sagte Kagome und fing an in ihren Sachen herum zu wühlen, die alle um ihren großen, gelben Rucksack verteilt waren. Schließlich zog sie eine lange Schwertscheide und Anis' Tasche hervor. "Ah, dankeschön!", sagte Anis, als sie beides entgegennahm. Die junge Frau befestigte sich die lederne Scheide auf ihrem Rücken. Dann warf sie ihre langen Haare zurück, fast als ob sie es rasch wieder verdecken wollte. "Was ist das eigentlich für ein Schwert?", fragte Miroku. "Ja, und woher hast du es? Es ist nämlich eindeutig ein magisches Schwert. Ich hab allerdings nicht rausgefunden, was das besondere daran ist", fügte Inuyasha hinzu. "Mein Schwert heißt Klingenecho. Wenn ich es schwinge, lösen sich bis zu zehn scharfe Klingen aus Licht von dem Schwert und fliegen durch die Luft. Allerdings werden sie auf große Entfernung immer schwächer und verschwinden irgendwann. Wie bei einem Echo eben", erklärte sie. Kagome lief ein Schauer über den Rücken. So ein Schwert gehörte bestimmt nicht in die Neuzeit! "Es ist schon seit Jahrhunderten in unserer Familie. Ich hab es in der Neuzeit selbstverständlich noch nie benutzt. Ich weiß nicht, ob es überhaupt funktioniert. Ich hielt es für eine Legende, doch wenn Inuyasha sagt, dass es ein magisches Schwert ist...", erklärte Anis weiter. Doch Kagome wusste nicht so recht, ob sie ihr noch glauben sollte. Anis verbarg ein Geheimnis, da war sie sich sicher. Mittlerweile zweifelte sie sogar schon daran, dass sie tatsächlich ein Mensch war. "Und? Was ist hier so los gewesen, während ich nicht da war?", fragte Anis und Kagome hätte schwören können, dass sie nur das Thema wechseln wollte. "Nichts besonderes. Wir haben einen weiteren Juwelensplitter gefunden und Naraku hat seine Abkömmlinge einmal ausgeschickt, aber wir konnten sie zurückschlagen. Und ich war zwischendurch einmal in der Neuzeit", sagte Kagome. "Hm", machte Anis nur und untersuchte ihre Tasche. "Ich hab mit deiner Mutter geredet", fuhr sie fort. "Was?!" Äh...ich meine...WIE BITTE!?" Anis starrte Kagome geradezu entsetzt an. "Was hast du denn? Ich musste ihnen doch irgendwie erklären, wo du drei Wochen lang warst!", empörte sich das schwarzhaarige Mädchen. Sie fand ihre Reaktion reichlich übertrieben. Anis wollte jetzt unbedingt wissen, wie dieses Treffen verlaufen war. Also fing Kagome an zu erzählen: ~~~Flashback~~~ Kagome fühlte sich unwohl. Sie stand vor der Tür des riesigen Hauses und konnte sich einfach nicht dazu durchringen, auf die Klingel zu drücken. Wie sollte sie Anis' Familie erklären, warum ihre Tochter seit ein einhalb Wochen verschwunden war und wohl auch in nächster Zeit nicht mehr auftauchen würde?! Wie sollte sie ihnen erklären, dass sie vielleicht sogar schon tot war? Ursprünglich hatte sie ja nur vorgehabt, ihre neue Mitschülerin für ein Wochenende mitzunehmen. Es war überhaupt schon ein Wunder, dass noch niemand nach ihr suchte. Es war ihr vollkommen schleierhaft, warum das so war. Ihre Eltern mussten sich doch große Sorgen machen! Letztendlich war sie zu dem Schluss gekommen, ihnen alles zu sagen. Die Wahrheit. Seufzend drückte sie auf den Klingelknopf. Irgendwo tief im Haus läutete eine Glocke. Eine halbe Sekunde später wurde die Tür aufgerissen. Vor ihr stand eine Frau, etwas dreißig Jahre alt, schätzte Kagome. Sie sah Anis nicht sehr ähnlich. Ihre Haare waren etwas so lang wie ihre eigenen, doch sie waren blond. Ihre Augen waren braun und ihr Gesicht etwas blass. Obwohl es ein sehr heißer Tag war, trug die Frau eine langärmliges Oberteil und einen langen blauen Rock. "Du bist Kagome, nicht war? Sicher bist du wegen Anis hier. Ich bin ihre Mutter.", sagte Frau Vanderobe, "Komm doch rein." Unsicher trat Kagome ein. Die Wohnung hatte sich nicht verändert. Natürlich nicht. Die Wände waren mit einem warmen Rotton gestrichen. Es war unerträglich heiß. "Kommt Anis bald wieder zurück?", fragte Frau Vanderobe beiläufig, während sie Kagome in eine Art Wohnzimmer geleitete. Im Raum hingen große rote Fächer an den Wänden, die wenigen Möbel waren dunkelbraun. "Ich...weiß es nicht so genau...", stotterte Kagome "Gefällt ihr das Mittelalter?", fragte sie weiter. "Wie bitte?! Sie...Sie hat ihnen erzählt...wo wir hingegangen sind?", fragte Kagome perplex. "Aber sicher. Auch wenn es ihrem Vater nicht sehr gefallen hat, dass sie dir ihren Juwelensplitter versprochen hat", antwortete Anis' Mutter. In diesem Moment hörte Kagome, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Eine dunkle Männerstimme rief: "Kantashira!" "Sí, que es?", antwortete Kantashira. "No sabía cuál atención esperamos. Quién es ése?", fragte die Stimme. "Eso es Kagome", sagte Kantashira. Kagome hatte kein Wort verstanden, doch zuletzt hörte sie ihren Namen heraus. Jetzt kam ein Mann ins Wohnzimmer. Er hatte normale Kleidung an, sah aber trotzdem etwas seltsam aus. Sein Haar war feuerrot, was im krassen Gegensatz zu seinen leuchtend grünen Augen stand. Das Gesicht war ausdruckslos. Er war wohl etwas älter als seine Frau Kantashira und sehr kräftig gebaut. Seine Augen musterten Kagome kühl, was das Mädchen unheimlich an Sesshoumaru erinnerte. Auch wenn dieser Mann hier weitaus weniger schlimm war. "Das ist Sukerumaru, mein Mann", erklärte Kantashira Kagome. "Sukerumaru, holst du bitte Mitsura ab? Sie stellt sonst wieder Unsinn an", sagte Anis' Mutter. Sukerumaru nickte kurz und verließ das Zimmer wieder. Kurz darauf hörte man eine Tür zuschlagen. "Mitsura ist die große Schwester von Anis. Sie treibt sie in den unmöglichsten Gegenden um Tokyo herum. Anis hat auch noch zwei große Brüder, doch die wohnen nicht mehr hier. Ihre kleine Schwester ist leider vor einigen Jahren verstorben", erzählte Kantashira, jetzt wieder an Kagome gewandt. Ihr Gesicht hatte einen traurigen Ausdruck bekommen und Kagome fragte lieber nicht nach, wie Anis' Schwester gestorben war. "Nun...wegen Anis...Es gab leider einen Zwischenfall und wir wissen nicht, wo sie sich jetzt aufhält", sagte Kagome zögernd. "Oh...Das ist schade. Hoffentlich kommt sie bald wieder zurück", murmelte Kantashira abwesend. "Ich glaube, sie versehen mich nicht richtig. Es ist möglich, das sie nie wieder zurück kommen kann!" Kagome musste das so deutlich sagen, Anis' Familie sollte es wissen. Sie spürte, wie ihre eigenen Augen feucht wurden. "Nein, nein...Sie ist nicht tot. Anis ist sehr zäh." Frau Vanderobe schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. "Nun ja... Vielleicht haben sie ja recht. Ich hoffe sehr, es geht ihr gut", sagte Kagome und stand auf. Kantashira war zwar nett, aber irgendwie auch unheimlich. Sie wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Haus. Kantashira begleitete sie zur Tür. Als Kagome sich von ihr verabschiedet hatte und die Tür wieder zu war, hörte Kagome ein leises Rasseln und drehte sich um. Eine junge Frau kam die Auffahrt heraufmarschiert. Sie war wohl nur einige Jahre älter als Anis und hatte lockige, braune Haare, die sie zu einem seitlichem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte. Ihre Augen waren blau und ihre Kleidung war schlichtweg cool. Sie trug ein schwarz-weiße gestreiftes Top mit der Aufschrift 'Rebell'. Dazu einen weißen Minirock und lange schwarze Stiefel, die bis zu ihren Knien reichten. An ihren Armen klimperten viele silberne Kettchen und Armreifen und ihre runden Ohrringe waren ebenfalls silbern. Doch sie schien keinesfalls glücklich zu sein, sondern hatte ein Gesicht wie sieben Tage Donnerwetter aufgesetzt. Vielleicht hing das damit zusammen, das sie von von einem recht zornigem Sukerumaru beobachtet wurde, der neben ihr lief. Dies musste Mitsura sein, Anis' ältere Schwester. Da Kagome schon fast hören konnte, wie die Luft zwischen den beiden knisterte, machte sie sich lieber schleunigst aus dem Staub. Auf dem Weg zurück machte sie sich Gedanken über diese seltsame Familie. Ihr war aufgefallen, das die Familienmitglieder alle unterschiedliche Haarfarben hatten. Seltsam... ~~~Flashback Ende~~~ Kagome beendete ihren Bericht. Anis hatte sie kein einziges Mal unterbrochen und sagte auch jetzt kein Wort. Dennoch schien sie fast ein wenig...erleichtert zu sein. Inuyasha, Miroku und Sango hatten nicht sehr genau hingehört, sie waren anderweitig beschäftigt. "Wollen wir jetzt nach hause gehen?", fragte Kagome Anis. "Wozu? Meine Eltern machen sich keine Sorgen, das war auch so schon klar. Die Schule kann mir gestohlen bleiben. Warum sollte ich jetzt schon zurück?", fragte Anis schulternzuckend. Zuerst glaubte Kagome, sich verhört zu haben. Kümmerten sich ihre Eltern denn gar nicht um sie? Wollte sie aus Trotz hier bleiben? Abgesehen davon, das sie gerade einem gewalttätigen Dämon entkommen war! "Du gehst nicht zurück?", fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach. "Doch... Vielleicht morgen. Oder übermorgen." Noch ein Schulterzucken. "Und was ist mit dem Juwelensplitter? Du hast es mir versprochen!", sagte Kagome vorsichtig. Versucht unauffällig schielte sie zu Anis' Handgelenk. "Jaja, wenn ich wieder zu hause bin, kriegst du ihn. Vielleicht morgen", kam die Antwort. "Oder übermorgen!", ergänzte Kagome. "Genau!", Anis grinste, "Wieso seit ihr eigentlich noch in der Nähe?" "Seit du verschwunden warst, haben wir uns immer in der Nähe von Musashi aufgehalten, in der Hoffnung, das du zurück kommst", erklärte Kagome. Doch Anis schien ihr nicht recht zugehört zu haben. Ihre gute Laune schien wie weggefegt, als sie plötzlich aufstand und sich hektisch umsah. "Was ist los?", fragte Shippo. "Nichts!", rief Anis etwas zu schnell. Sie wirkte plötzlich beunruhigt. "Anis?", fragte Kagome. Doch die Angesprochene hörte ihr nicht zu. Sie schien extrem angespannt. Plötzlich zuckte sie zusammen. "Wir sollten gehen!", sagte sie leise. Kagome war irritiert. "Sofort! Packt eure Sachen zusammen, schnell!", rief sie entsetzt. XxX Okay, Anis kriegt da wohl jetzt eine Pank-Attacke, hat sie doch so sehr gehofft, ihrem schlimmsten Albtraum endlich zu entkommen. Mir tut meine selbst ausgedachte Person richtig leid, den sie wird seeer LEIDEN wenn Sesshoumaru kommt, der hat nämlich verständlicherweise ziemlich schlechte Laune. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)