Hotel Hibiki von S0RA (xx Es geht weiter!!! xx) ================================================================================ Kapitel 10: Home sweet home --------------------------- „Huch! Hey, Kenka!“, grüßte Tasc überrascht, nachdem er Hibikis Wohnungstür geöffnet hatte und den Bassist neben Shio stehen sah. „N’Abend! Is’ Chef schon wieder da?“, fragte er und betrat mit Shio die Wohnung. „Nee, der is’ wohl noch unterwegs.“, antwortete Tasc und schloss die Tür. „Wo is’ er überhaupt? Hat er sich wenigstens mal gemeldet?“, wollte Shio wissen, doch Tasc zuckte nur mit den Schultern. „Hey, wo sind denn die eingekauften Sachen?“, bemerkte der Keyboarder dann und sah Shio fragend an. Dieser lächelte und guckte versucht unschuldig. „Tja... Na ja... also, das war so: Kenka und ich... ähm...“, fing er an herum zu drucksen, woraufhin Tasc die Schultern hängen ließ und leicht jammernd beklagte: „Och nö, Shio! Sag nich’, du hast nix eingekauft!? Was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht? Käffchen getrunken oder was?!!“ Shio seufzte. „Tut mir Leid, ich hab’s... vergessen. ...Aber wir können uns doch sicher eine Pizza zur Not kommen lassen, oder?“, schlug er vor. „Genau, Mama. Piss dich mal nich’ so an, wir werden wohl nich’ verhungern.“, warf Kenka ein und klopfte Tasc grob mit der Handfläche auf den Rücken. „’Wir’? Hast du also vor länger hier zu bleiben, du Ratte? Hibiki wird sicher fürchterlich begeistert davon sein!“, grinste Tasc und lachte kurz dreckig auf. Kenka rollte mit den Augen. „Verdammte Scheiße, was habt ihr alle gegen mich?!“, beschwerte er sich und verschränkte die Arme. „Tja, du bist eben ein Penner, Kenka!“, lachte Shio und flüchtete lieber schnell ins Wohnzimmer, bevor Kenka noch wütend wurde. Tasc lief Richtung Küche. „Ich mach’ uns Tee.“, rief er beim Laufen und bekam von Kenka einen verständnislosen Blick hinterher geworfen. „Tee...“, murmelte Kenka und schüttelte den Kopf. Ihm stand der Sinn viel mehr nach einem schönen, kalten Bier! Er gesellte sich zu Shio ins Wohnzimmer, welcher sich mal wieder an Tascs Zigarettenschachtel bediente. „Hey, das eben bleibt aber unter uns, kapiert?!“, zischelte Kenka plötzlich leise und sah Shio eindringlich an. „Hm? Unter uns?? Wieso, ich wollte es eigentlich gleich Hibiki erzählen!“, stellte Shio sich dumm und boxte Kenka dann. „Mann, du Spacken, natürlich bleibt das unter uns!! Wenn Hibiki das raus kriegt, sind wir geliefert! Der würde ausrasten!“, zischelte er. „Gut! Ich wollte auch nur auf Nummer sicher gehen! Bei euch Schwuchteln weiß man ja nie... Ihr seid doch immer so Weicheier und müsst alles weitertratschen... Wie die Weiber!!“, grummelte Kenka und klaute sich spontan ebenfalls eine Zigarette aus Tascs Schachtel. Shio verdrehte die Augen und seufzte. „Kenka, ich hab’ selten jemand so beschränkten erlebt wie dich!! Vollidiot... Wird Zeit, dass dir mal jemand was über die Welt beibringt!“, sagte er leicht angesäuert und guckte verärgert auf den Tisch. Kenka grinste dreckig bis über beide Ohren. „Was willst du mir denn beibringen? Fellatio vielleicht??“, fragte er, machte anzügliche Andeutungen, indem er seine Zunge gegen das Innere seiner Wange drückte und lachte anschließend lautstark. „Kenka, du bist zum KOTZEN!“, sagte Shio, während er von der Couch aufstand und in die Küche stampfte. Kenka drehte sich weiterhin lachend Richtung Küche um und rief kichernd: „Was denn? Vertragt ihr Mädels etwa keinen Spaß??“ „FICK DICH, KENKA!“, rief Shio verärgert aus der Küche zurück und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der Küchentheken. Manchmal war der Typ wirklich zu unausstehlich... Tasc sah ihn bemitleidend und leicht lächelnd an, während er heißes Wasser in die Tassen goss. „Na? Ärgert er dich wieder?“ „Ach... Der Arsch soll einfach die Klappe halten... Der hat doch gar keine Ahnung!“, ärgerte sich Shio und zog hektisch an seiner Zigarette. „Hoffentlich schmeißt Hibiki ihn wieder raus...“, fauchte er dann noch leise vor sich hin und warf dem Boden böse Blicke zu. Tasc lachte kurz auf und reichte Shio eine Tasse Tee. „Hier, beruhig dich, Großer und komm wieder mit ins Wohnzimmer. Vielleicht läuft ja was Cooles in der Glotze?“, sagte er lächelnd und lief voraus. Shio atmete tief ein und aus und folgte ihm anschließend. Mit viel Abstand von Kenka setzte er sich auf den Sessel und blickte zum Fernseher, den Tasc eingeschaltet hatte. Kenka fixierte Shio grinsend mit seinem Blick und Shio spürte seinen Blick wie tausend kleine Messerstiche, die ihn alle einzelnd piesackten. Dennoch versuchte er sich nicht zu ärgern und weiter dem Fernseher stur mehr Aufmerksamkeit zu schenken als Kenka. „Shiooo...“, trällerte Kenka irgendwann weiterhin grinsend. Angesprochener knurrte nur leise vor sich hin, während sich seine Augenbrauen dicht zusammenschoben. Bloß nicht zu ihm hingucken... Bloß nicht!! „Oh, Shioooo...!“, trällerte Kenka erneut, nur diesmal in einer etwas anderen Tonlage. Tasc konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und versuchte dies hinter seiner Teetasse zu verstecken, um Shio nicht noch mehr zu verärgern. „Schnauze!“, fauchte der Schlagzeuger ohne Kenka anzusehen. Dieser lachte kurz auf. „Mensch, fahr deine Krallen wieder ein, Pussy... Du verhältst dich grad echt wie ’n Mädchen!“, sagte er grinsend. Shio ging darauf nicht ein und starrte weiter den Fernseher an. Was sollte er auch weiter mit diesem blöden Idioten diskutieren? Kenka wollte gerade ansetzen wieder etwas zu sagen, als man plötzlich hören konnte, wie sich der Schlüssel in der Haustür drehte und sich diese öffnete. Alle blickten gebannt zur Tür, durch die Hibiki gelaufen kam. Sein Gesicht war kreidebleich und er lief wortlos einfach nur schnell in sein Schlafzimmer und ließ die Tür zuknallen. Im Wohnzimmer herrschte für einen Moment Stille und die drei Freunde starrten verwundert Hibikis Schlafzimmertür an. „Was hat er denn schon wieder?!“, fragte Kenka irritiert und sah Tasc und Shio dementsprechend an. „Keine Ahnung!“, sagte Shio und guckte nicht weniger irritiert. „Oh-Oh... Das is’ nich’ gut...“, seufzte Tasc, ließ etwas den Kopf hängen und überlegte, ob er zu Hibiki gehen sollte, um zu fragen, was denn los war. Er hatte ein ungutes Gefühl, wenn Hibiki so drauf war... Der Sänger warf sich mitsamt Schuhen und Jacke ins Bett und vergrub sein Gesicht in das Kissen. Er war völlig fertig... Nachdem Cat ihm ihre Liebe gestanden hatte, war er nicht mehr lange geblieben. Seine Unsicherheit und Unwissenheit, wie er mit der Situation umgehen sollte, waren größer gewesen als das Verlangen in Cats Nähe zu bleiben. Er hatte es nicht mehr ausgehalten. Sein Kopf schmerzte ihm nun fürchterlich, viel zu viel schwirrte in ihm wieder herum... Dann auch noch die Schmerzen der Schlägerei... Es kam alles auf einmal... Hibiki wünschte sich Schlaf. Schlaf, der all seine Wunden einfach so heilen würde, sodass es ihm wieder gut ginge, wenn er aufwachen würde. Diese Art von Schlaf wünschte er sich schon sein Leben lang und bekam ihn doch nie... Er fragte sich, wie es nun weitergehen sollte... Mit ihm und Cat. Sie waren doch Freunde, nicht mehr und nicht weniger und dann kam plötzlich alles ganz anders. Von einem Moment auf den anderen. Nur drei kleine Worte, die so viel veränderten... Einerseits wünschte sich Hibiki, dass Cat sie niemals gesagt hätte. Dann wäre nach wie vor alles so wie vorher, glaubte er... Doch andererseits rief ihm sein Herz so laut es konnte zu, dass diese drei kleinen Worte eine Wohltat für seinen Geist und seine Seele waren. Dass er sie doch eigentlich schon immer hören wollte, es nur immer verdrängte, da er nicht damit umgehen konnte. Hibiki wurde kurzzeitig aus seinen Gedanken gerissen, da es an der Tür klopfte. Sein Gesicht verzog sich etwas verärgert und er drehte sich von dem Bauch auf die Seite und somit der Tür den Rücken zu. Um auf das Klopfen zu reagieren, fühlte er sich zu schwach. „Hibiki... Is’ alles im grünen Bereich?“, rief Tasc gegen die Tür und guckte weiterhin etwas besorgt. „Mmh...“, seufzte Hibiki erschöpft und griff nach der Bettdecke, um nur seinen Kopf damit zu bedecken. Er wollte seine Ruhe haben... Und das Letzte, was er wollte, war mit jemandem darüber zu reden, ob alles ‚im grünen Bereich’ war. Für seine Sorgen gab es nicht mal einen Rot-Ton, der dunkel genug schien, fand er. „Vielleicht schläft er?“, überlegte Shio, der gemeinsam mit Kenka die Situation vom Wohnzimmer aus beobachtete. Sie hatten extra den Fernseher leiser gestellt, um wie die kleinen, neugierigen Kinder etwas lauschen zu können, falls Hibiki redete. „Quatsch, so schnell? Du kennst doch Hibiki... Und ihr wisst echt nich’, wo er war? Dem muss ja ziemlich einer ans Bein gepinkelt haben, wenn er SO drauf is’...“, flüsterte Kenka und blickte weiter skeptisch zur Schlafzimmertür. Tasc drehte seinen Kopf zu den anderen und sah sie etwas hilflos an. Sowohl Shio als auch Kenka deuteten gleichzeitig mit wilden Handbewegungen an, dass er doch einfach ins Zimmer gehen sollte. Tasc seufzte. Hibiki in seiner Privatsphäre zu stören, war eigentlich eine Todsünde... Dennoch wollte er wissen, was los war, nahm also seinen Mut zusammen und sagte: „Ich komm mal rein, okay?“ Anschließend betrat er das nachtdunkle Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Shio und Kenka tauschten kurz ernste Blicke aus. Beiden schien das gleiche durch den Kopf zu gehen, also standen sie synchron auf, schlichen sich langsam zur Tür und setzten sich davor, während sie jeweils ein Ohr an das Holz pressten und lauschten. Tasc blieb kurz vor der Tür stehen und sah Hibiki schweigend einfach nur für einen Moment an und überlegte, was er sagen sollte. „Was is’ denn los mit dir?“, fragte er dann einfach und ging weiter auf Hibiki zu. Das Licht ließ er weiterhin aus, es schien schon seinen Grund zu haben, dass Hibiki es nicht einschaltete. Außerdem erhellte das Licht der Stadt das Zimmer ausreichend, um zumindest ein kleines bisschen zu erkennen. „Tasc, lass mich in Ruhe...“, entgegnete Hibiki nur schwach und zog die Bettdecke von seinem Gesicht, während er seine müden Augen aber geschlossen hielt. Tasc atmete tief ein und aus und kratzte sich nachdenklich guckend am Hinterkopf. „Is’ irgendwas passiert? Wo warst du denn??“, wollte er wissen und blieb hartnäckig. Hibiki seufzte. Was war an ‚Lass mich in Ruhe’ so schwer zu verstehen?! Er antwortete nicht auf Tascs Fragen, sondern blieb einfach regungslos liegen. Tasc sah ihn abwartend an. // Das hat wohl keinen Sinn...//, dachte er sich schließlich und fragte nur noch: „Können wir dir denn was Gutes tun oder so? Du siehst echt scheiße aus, wenn ich dir das mal so sagen darf...“ Hibiki schwieg erneut einen Moment, bis er fast flüsternd sagte: „Lasst mich einfach in Ruhe... Komplett in Ruhe...“ Tasc nickte zwei Mal langsam und warf seinem Freund noch kurz einen bemitleidenden Blick zu, bevor er schließlich das Zimmer verließ und Hibiki somit seine gewünschte Ruhe gab. Beim plötzlich schwerfälligem Öffnen der Tür, schob er Shio und Kenka nach hinten, die sich fast zu Tode erschrocken hatten und sah sie komisch an. „Was macht ihr?“, fragte er etwas leiser, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte und zog eine Augenbraue skeptisch hoch. „Was hat er gesagt??“, umging Kenka die Frage einfach, stand mit Shio vom Boden auf und blickte Tasc erwartungsvoll an. Shio tat es ihm gleich. Tasc machte nur eine nickende Kopfbewegung Richtung Wohnzimmer, da sie das ja nun nicht vor Hibikis Schlafzimmertür besprechen mussten und lief voraus. Seine Freunde folgten ihm natürlich. Kenka und Shio setzten sich auf die Couch, sahen Tasc weiterhin erwartungsvoll und neugierig an, während sich der Keyboarder auf dem Sessel nieder ließ und erst mal eine Zigarette anzündete. Er seufzte lang gezogen. „Hibiki geht’s echt beschissen, aber ich hab’ keine Ahnung, warum. Er wollte nur, dass wir ihn in Ruhe lassen und das sollten wir auch besser tun, bis er sich wieder eingekriegt hat. Manchmal hat er ja seine Phasen... Also macht keine Scheiße hier, verstanden?!“, mahnte er und sah seine Freunde streng an. Diese nickten eifrig. „Sagt mal... Wie machen wir das eigentlich mit dem Schlafen hier?“, wollte Shio dann irgendwann wissen und sah Tasc fragend an. „ICH geh ins Gästezimmer. Ihr könnte ja die Couch ausziehen, die is breit genug.“, antwortete Tasc und zog genüsslich an seiner Zigarette. Plötzlich huschte ein Grinsen über Kenkas Lippen. Er und Shio im Wohnzimmer auf der Couch? „NEIN!“, rief Shio gleich mit großen Augen und bekam umgehend ein „PSCHHT!“ von Tasc zugezischelt, da Hibiki ja seine Ruhe haben wollte. „Nein!“, flüsterte Shio also noch mal energisch und sah Tasc verzweifelt an. „Wieso kann ICH nich’ ins Gästezimmer?? Ich... ich pass bestimmt viel besser in das kleine Bett als du!“ Tasc rollte mit den Augen. „ICH bin älter als du, also lass mich gefälligst ins Gästezimmer.“, entgegnete er. „Außerdem schnarch’ ich, also?“, fügte er dann noch hinzu und zog eine Augenbraue hoch. „Genau, außerdem schnarcht er!“, wiederholte Kenka grinsend und lenkte seinen Blick auf Shio. „Na klasse...“, seufzte dieser niedergeschlagen und stand auf. „Dann bau DU wenigstens das Bett auf! Ich geh ins Bad...“, grummelte er dann und lief Richtung Badezimmer. „Okay!“, trällerte Kenka und setzte Angewiesenes in die Tat um. „Bleibt nich’ zu lang auf und macht keinen Krach. Hibiki bringt euch sonst um, wenn er wieder fit is’. Gute Nacht!“, verabschiedete Tasc sich vorerst und machte sich auf den Weg ins Gästezimmer. ...Ob das wohl gut ging mit den Beiden allein im Wohnzimmer? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)