Trank Nr 410 von abgemeldet (Ranma+Akane) ================================================================================ Kapitel 7: Heiße Quellen ------------------------ If you don`t fan the flame… Langsam schlug Akane die Augen auf und erschrak als sie direkt in Ranmas schlafendes Gesicht blickte. Es dauerte ein wenig bis sie sich alle Geschehnisse des letzten Abends wieder ins Gedächtnis gerufen hatte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen betrachtete sie den schlafenden Ranma. *Kaum zu glauben das so ein Kotzbrocken im Schlaf so niedlich aussehen kann!* dachte sie und erschrak sogleich vor ihren eigenen Gedanken. Verstohlen blickte sie wieder zu ihm herüber, sein Mund stand ein wenig offen und ein leises Schnarchen drang aus ihm hervor, Akane musste wieder grinsen. Eigentlich wollte sie aufstehen aber sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden. Wie er so dalag, völlig unbewegt, nur seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig auf und ab. Unwillkürlich rückte sie etwas näher zu ihm, erst jetzt bemerkte sie das sie seine Hand im Schlaf gehalten hatte, Akane errötete ein wenig. Jetzt war sie ihm so nah da sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, er roch erstaunlich verlockend. *Was mache ich hier bloß?!* fragte sie sich verwirrt, während sie sich über ihn beugte. Sie schmeckte seinen Atem auf ihrer Zunge und webte ihre Finger in die seinen, obwohl er so viel mit ihnen kämpfte waren sie erstaunlich zart und weich. Nur noch Millimeter trennten ihre Lippen von den seinen und sie war absolut bereit dazu jetzt diesen winzigen Abstand zu überbrücken als Ranma plötzlich die Augen aufschlug. Akane erschrak, während er sie aufmerksam und zugleich überrascht anschaute. „Was machst du da?“ fragte er und musterte Akane, welche immer noch direkt über ihn gebeugt war und ihn aus großen Augen anstarrte. „ Ich äh… ich… nichts!“ stotterte sie mit einem verlegenen Lächeln hervor. „Und warum rückst du mir dann so auf die Pelle?“ fragte er weiter. Darauf wusste sie so schnell keine Antwort und so setzte sie sich auf und senkte den Kopf um ihren verlegenen Gesichtsausdruck zu verbergen. Sie wusste doch wahrhaftig nicht was sie hier tat oder besser was sie dazu geritten hatte diesen unverschämten Kerl beinahe zu küssen. Endlich durchbrach Ranma die Stille. „Ach so, du wolltest aufstehen aber da ich vor dem Reißverschluss liege musst du erst über mich rüber klettern, hab ich recht?“ fragte er und schaute sie interessiert an, Akane entging allerdings das belustigte Blitzen in seinen Augen nicht. „Ehm, genauso war es!“ sagte sie kurz angebunden und hoffte sich so aus der Affäre gezogen zu haben. Ein breites Grinsen bildete sich auf Ranmas Gesicht. „Na, wenn das so ist…“ er rückte ein wenig beiseite, „dann weck mich doch dass nächste Mal einfach!“ sagte er und öffnete den Reißverschluss um sich zu erheben. Akane nickte nur stumm und stand ebenfalls auf, lies ihren Blick aber weiterhin stur auf dem Boden ruhen. Schnell zog sie sich ihre Sachen an und eilte an Ranma vorbei ins Freie, welcher immer noch damit beschäftigt war sich zu strecken und seine Knochen knacken zu lassen. Als sie verschwunden war bildete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, dass er während der gesamten Unterhaltung zwanghaft unterdrückt hatte. * Wenn sie jemals erfährt, dass ich bereits seit einer halben Stunde nicht mehr geschlafen habe, bringt sie mich um!* dachte er, doch sein Grinsen wurde durch diese Gedanken nicht getrübt. Ein eigenartiges Gefühl überkam ihn während er sich anzog, es glich Stolz aber gleichzeitig war es auch Unsicherheit, denn obwohl Akanes Absichten ziemlich eindeutig gewirkt hatten, war sie ja nicht dazugekommen ihr Vorhaben zu beenden und so hatte Ranma nicht die absolute Klarheit über ihr Verhalten. Andererseits war es wohl ganz gut so gewesen, denn er war sich in dem Moment als sie sich über ihn gebeugt hatte nicht sicher gewesen was er tun würde wenn sie ihn wirklich küsste. Ob er wohl ganz ruhig weiter so getan hätte als ob er schliefe, wohl kaum! Dennoch machte sich ein wenig Bedauern über ihr Scheitern in ihm breit und verstärkte sich noch als er unwillkürlich an ihre gemeinsame Nacht denken musste. Nur zu gern hätte er ihre zarten Lippen erneut auf den seinen gespürt, hätte den Duft ihrer Haare, ihrer Haut in sich aufgesogen. Sein Herz wurde ihm schwer. Ob es ihm jemals vergönnt sein würde seiner Geliebten noch einmal so nah zu sein? Er seufzte und scholl sich dann einen Perversling. *Ein Kampfsportler sollte nicht so dermaßen abhängig von jemandem sein* dachte er, wusste aber selbst das das Schwachsinn war und als Warnung für ihn sowieso viel zu spät kam. Er warf sich seine Jacke über und kroch durch die enge Zeltöffnung ins Freie. Noch fünf weitere Tage blieben sie in den Bergen, eigenartiger Weise stellte keiner die Forderung wegen mangelndem Equiptments nach hause zurückzukehren. Die Nächte in dem gemeinsamen Schlafsack waren warm und auf ihre ganz eigen Art überaus angenehm (^^°), für beide. Ranma durchstöberte die Vorräte. *Kaum noch was da!* stellte er fest und kroch, bewaffnet mit zwei Dosen Nudeln, aus dem Zelt heraus. „Und wie siehts aus?“ fragte Akane ihn, welche damit beschäftigt war ein paar Liegestütze zu machen. „Morgen sollten wir uns langsam auf den Weg machen!“ meinte Ranma und hielt die beiden Dosen in die Höhe. „Für ein Abendessen und ein Frühstück reicht es noch!“ er lies sich auf einen großen Holzklotz plumpsen und beobachtete Akane bei ihrem Training. Nach weiteren zehn Liegestützen beendete sie schließlich ihre Übungen und richtete sich auf. „Wenn ich bedenke das ich für zwei Wochen Proviant eingepackt hatte!“ meinte sie etwas wehmütig und Ranma setzte sogleich einen Schmollmund auf. „Hey das intensive Training und dazu auch noch die frische Luft, dass macht eben hungrig. Da wird man ja wohl mal den ein oder anderen Happen mehr essen dürfen als zuhause!“ meinte er und beobachtete wie Akane in das Zelt kroch und eine kleine Tasche heraus beförderte. „Kaum zu glauben das dass überhaupt möglich ist!“ sagte sie. Sie wusste das sie damit Ranma nun wiedereinmal auf die Palme gebracht hatte und beschloss sich jetzt möglichst schnell aus dem Staub zu machen, sie hatte absolut keine Lust dazu sich mit ihm zu streiten. Ranma wollte grade schon etwas erwidern als sie meinte: „Ich gehe in den Wald, neues Feuerholz suchen. Vielleicht finde ich ja auch etwas essbares“ meinte sie und stapfte durch den hohen Schnee in Richtung Wald davon. „Hey, beeil dich aber ich hab Hunger!“ rief Ranma ihr hinter her, doch die schüttelte nur genervt den Kopf. „Kannst du auch noch was anderes sagen außer: Ich hab Hunger, ich bin müde etc. ?“ rief sie zurück ohne sich umzudrehen. „Und sowieso haben wir doch grade erst vor zwei ein halb Stunden gefrühstückt!“ fügte sie noch hinzu. „Ja, aber eben vor zwei ein halb Stunden!“ knurrte er, so das sie es nicht hören konnte. Mürrisch schaute er noch ein mal in die Richtung in die sie verschwunden war, der Wald hob sich deutlich von der weißen Landschaft ab, genauso wie Akane die als kleiner dunkler Punkt auf ihn zu watschelte. „So wie ich sie kenne wird sie nicht vor drei Stunden zurückkommen!“ murrte er weiter und stocherte in der Asche ihres längst erloschenen Feuers herum. * Warum sie jetzt wohl schon wieder sauer auf mich ist?* fragte er sich in Gedanken und stand dann auf. „Na ja, da stört mich wenigstens niemand beim Training!“ sagte er und stemmte entschlossen die Fäuste in die Hüfte. Er begann sein Training mit ein paar Konzentrationsübungen und wärmte sich dann mit ein paar Schlägen und leichten Tritten auf bevor er zu Dehnungsübungen überging und dann mit dem wirklichen Training begann. Zwei Stunden später lies er sich erschöpft in den Schnee fallen. Schweiß rann seine Schläfen herab und sei Pony klebte unangenehm an seiner nassen Stirn, er richtete sich auf und schaute zu dem Wald herüber. *Scheint als würde meine Rechnung aufgehen* meinte er zu sich selbst. „Das hieß: Ich habe noch eine Stunde Zeit!“. Er holte sein Waschzeug und ein Handtuch und begann ebenfalls auf den Wald zuzulaufen. Er konnte sich noch gut an seinen ersten Streifzug durch diesen erinnern und auch noch gut an die heiße Quelle, die er damals gesehen hatte. Akane lies sich in das warme Wasser gleiten und ein zufriedener Seufzer entrang sich ihrer Kehle. Sie schaute auf den großen Haufen Brennholz, welchen sie am Ufer aufgestapelt hatte. Angelogen hatte sie ihn auf jeden Fall nicht, als sie gesagt hatte sie würde in den Wald gehen um Feuerholz zu sammeln. *Außerdem muss er ja auch nicht alles wissen was ich tue, nur weil wir verlobt sind!* dachte sie und schloss die Augen, *Es ist ja in seinem Interesse, schließlich schlafen wir nebeneinander!*. Sie hatte schon länger von dieser Quelle gewusst und sich auf ein Bad in dem heißen Wasser gefreut. *Training in den Bergen klingt ja wirklich verlockend aber wie ein Moschusochse will ich deshalb trotzdem nicht riechen!* dachte sie und begann damit ihre Haut abzurubbeln. Sie war grade dabei ihre Haare abzuspülen als sie ein Geräusch von der anderen Seite eines großen Felsens, welcher mitten in der Quelle stand, wahrnahm. Sie stoppte in ihrer Bewegung und spitze die Ohren. *Könnte das der Bär sein der Ranmas Zelt zerrissen hat?* fragte sie sich und glitt langsam durch das Wasser zu ihrem Feuerholz herüber. Sie schnappte sich einen der dicken Knüppel und schlich langsam um den großen Felsen herum. Jetzt konnte sie es ganz deutlich hören, dort war irgendetwas im Wasser, irgendetwas lebendiges. Vorsichtig schlich sie noch ein Stückchen weiter und sprang dann, mit erhobenem Knüppel hinter dem Felsen hervor. Eine Hand, schnell wie der Wind, schoss knapp an ihrem Gesicht vorbei und entriss ihr den Knüppel. Fast zeitgleich packte eine zweite ihre Handgelenke und presste sie unsanft an den kalten Fels hinter ihr. Sie schnappte erschrocken nach Luft als sie die andere Faust auf sich zuschnellen sah und drehte instinktiv den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Sie wartete ab, wartete auf den Schmerz der sie zweifellos gleich durchfahren würde… aber nichts geschah. Etwas irritiert blinzelte sie kurz und riss die Augen dann vor Schreck weit auf. Sie schaute in Ranmas tief blaue Augen welche sie überrascht ansahen. „Ra…Ra…Ranma!?“ brache sie stotternd hervor, während sie seinen Augen folgte, die langsam und kaum merklich an ihr herabglitten. Akane wurde rot. Ganz langsam verringerte sich der Druck auf ihre Hände, bis Ranma sie schließlich ganz los lies. Ein unangenehmes Schweigen trat ein in dem beide die Köpfe senkten und auf die sich leicht wiegende Wasseroberfläche starrten. * Es ist komisch, ich habe gar nicht das Bedürfnis ihn zu verprügeln* dachte Akane, während sie ihren Blick langsam wieder hob, doch Ranma stand gar nicht mehr vor ihr. Verwundert blickte sie an das Ufer und sah ihn wie er grade das Handtuch verknotete das er sich um die Hüfte geschlungen hatte. Als er bemerkte wie sie ihn anstarrte schaute er verärgert auf. „Glotz nicht so du blödes Machoweib. Und werf` mir ja nicht wieder an den Kopf , dass ich gespannt hätte. Dieses mal warst es ja wohl eindeutig du, die gespannt hat!“ meinte er sauer, doch verstummte dann als sie nichts weiter tat als ihn weiter anzustarren. *Was ist denn jetzt los, warum schlägt sie mich nicht, ich werde sie doch nicht irgendwie am Kopf getroffen habe, oder?* fragte er sich und schaute sie dann prüfend an. *Wie männlich er aussieht!* dachte Akane und wäre vor Scham für diesen Gedanken am liebsten im Boden versunken. Immer noch konnte sie ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden, noch nie war ihr aufgefallen wie anziehend sein Körper doch war. *Oh, mein Gott was denke ich denn da?!*. Aufmerksam verfolgte sie einen Wassertropfen, welcher seine Bahn an Ranmas Hals herabzog und schließlich seine stramme Brust ereichte. Ganz langsam erklomm er die einzelnen Muskelhügel seines Bauches und nahm dann eine kleine Kurve an seiner Hüfte bevor er von Ranmas Handtuch aufgesogen wurde. Ganz langsam lies Akane ihren Blick wieder an ihm herauf wandern. Sie konnte sehen wie sich seine Brust beim atmen hob und senkte. Bis her hatte sie das nur durch seinen Schlafanzug gespürt, wenn er in der Nacht mal wieder etwas zu nah zu ihr gerückt war aber dass es so schön aussehen konnte wenn ein Mensch atmete, das hatte sie nicht gewusst. Er sagte etwas und sie bemerkte wie die Muskelstränge seines Bauches dabei leicht unter der Haut zuckten. Die Hitze stieg in ihr auf, während sie sich langsam wieder seinem Gesicht zuwandte. *Wie bitte, was hast du grade gesagt?* wollte sie fragen aber kein Wort kam über ihre Lippen. Eine Gänsehaut kroch an ihrem Körper empor, und sie wusste das diese nicht daher rührte, dass sie immer noch splitterfasernackt war. Nein, sie hatte wahrhaftig nichts mit Kälte oder der gleichen zu tun, sondern viel mehr damit das sie vor ihrem halbnackten Verlobten stand, welcher grade noch mit ihr in einer Quelle gestanden und sie gegen einen Felsen gedrückt hatte, ihn anstarren musste, dabei feststellte das er unglaublich gut aussah und ihr das auch noch gefiel. Dieser Drang, seinen Bauch zu berühren um zu spüren wie sich dabei seine Muskeln zusammenzogen, war ihr eigenartig vertraut. Ja, es war sogar so als hätte sie etwas derartiges schon einmal getan und genau das machte ihr Angst. „AKANE!!!!“ hörte sie Ranma jetzt vom Ufer brüllen und zuckte zusammen. Langsam dümpelte sie aus ihren Gedanken. „Ist alles ok. mit dir?“ fragte er besorgt und schaute sie an. Akane brauchte noch ein wenig bis sie antwortete, dann sagte sie tonlos:„Ja alles bestens“ und ging zurück auf die andere Seite des Felsens um sich anzuziehen. Beide mit je einem Haufen des Feuerholzes und ohne ein Wort zu sagen warteten sie langsam durch den Schnee, zurück zu ihrem Zelt. Wie auch schon die letzten Tage warfen sie es achtlos auf eine Haufen und bedeckten es dann mit einer alten Plane, damit es nicht noch nasser wurde als es eh schon war. Die trockensten Stücke benutzte sie um ein Feuer für das Abendessen zu entzünden und ihre beiden letzten Dosen Instand Nudeln darauf zu erwärmen. Wenn sie morgen auf ihrem Weg nach Hause rasten, würden sie nur noch Suppe haben. Nach dem Abendessen begannen beide damit all die Sachen die sie nicht mehr brauchen würden einzupacken, wobei Akane natürlich wesentlich länger brauchte da Ranma ja nichts mehr außer ein paar Kleidern und seiner Zeltplane hatte. Sie beschlossen sich auf ihrem Heimmarsch mit dem Tragen von Akanes Rucksack abzuwechseln und zogen sich dann um, um schlafen zu gehen. „Fuuh!!“ Akane stieß einen tiefen Seufzer aus als sie sich neben Ranma in den weichen Stoff des Schlafsacks sinken lies. „?“ Ranma schaute sich verwundert nach ihr um. „Was hast du ?“ fragte er seine Verlobte welche bereits die Augen geschlossen hatte. „Nichts, ich bin nur sehr müde“ sagte sie mit schlaffer Stimme und unterdrückte ein Gähnen. Es schien als wäre sie direkt danach eingeschlafen aber Ranma beobachtete sie noch lange prüfend. Kleine Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet und ihr Körper war wärmer als die letzten Nächte. *Hoffentlich kommt das nur von dem warmen Quellwasser!* dachte er etwas besorgt bevor er sich zur Seite umdrehte und ebenfalls einschlief. Akane wurde unsanft aus ihren Träumen geschüttelt. Das erste was sie durch einen dichten Nebel aus Müdigkeit wahrnahm war Ranmas besorgtes Gesicht, welches dicht über sie gebeugt war. Vorsichtig rieb sie sich die Augen und blinzelte den Nebel weg. Dann richtete sie sich auf und schaute Ranma fragend an. „Was ist denn los das du hier so eine Hektik schiebst?“ fragte sie mit belegter Stimme. Ranma musterte sie leicht beleidigt. „Ich dachte du hattest vor heute noch nach Hause zu gehen!“ meinte er nur und deutete auf die Zeltöffnung. Erst jetzt fiel Akane auf das die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Sie fuhr geschockt aus dem Schlafsack auf und begann dann sich umzuziehen. „Warum hast du mich nicht früher geweckt?!“ maulte sie Ranma, welcher mit der Weile wieder außerhalb des Zeltes war, an. Doch dieser antwortete ihr nicht. Es war ja schon selten das er vor Akane wach wurde aber das sie derart verschlief, unmöglich. Und dann ihr Schweißnasser Pyjama. Während Ranma noch seinen Gedanken hinter her hing, musste Akane ein kleine Pause einlegen bevor sie ihren Schlafsack weiter zusammenrollen konnte. *Bin wohl zu schnell aufgestanden* erklärte sie sich ihr Schwindelgefühl, obwohl sie sehr genau wusste woher es kam. Sie hatte gestern Abend schon bemerkt das sie Fieber hatte und versucht möglichst schnell ins Bett zu kommen um sich möglichst noch bis zum nächsten Tag auszukurieren. Sie konnte nur hoffen das sie heute auf dem Weg nach hause nicht allzu sehr schwächelte, sie wusste genau was ihr sonst von Ranmas Seite blühte. Sie konnte ihn schon förmlich hören, wie er ihr Wörter wie Schwächling und Ähnliches an den Kopf warf. Nein, vor ihm würde sie ihre Schwäche bestimmt nicht preis geben, wenn er sie nicht schon längst bemerkt hatte, schließlich waren ihre Sachen heute Morgen schweißnass gewesen. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor sie ihre Sachen fertig packte und aus dem Zelt trat. Gemeinsam bauten sie das Zelt ab und machten sich dann auf den Weg. Akane hatte selbstverständlich darauf bestanden den Rucksack zu tragen und da Ranma wusste das man ihr so etwas nicht ausreden konnte schulterte er resignierend den kleinen Sack, in welchem das Zelt steckte und trottete hinter ihr her. Allerdings blieb das nicht lange so, bereits nach der ersten Pause wurde auch Akane klar das sie in diesem Tempo mindestens drei Tage brauchen würden um nach Hause zu kommen und da sie es war die ständig zurückfiel, trat sie Ranma mit einem grummelnden Laut den großen Rucksack ab. (Vier Stunden später) „Du bist wohl heute nicht gut in Form, was?“ meinte Ranma zu, der hinter ihm laufenden Akane. Keine Antwort. „Hey, Akane!!“ versuchte er es erneut und wieder herschte Stille. Vorsichtig und mit einem fragendem Blick drehte er sich zu ihr herum und konnte grade noch sehen, wie sie vornüber fiel und einige Zentimeter im Schnee verschwand. „Akane!!!!!“ mit einem Satz war er bei ihr und hievte sie aus der weisen Masse. Noch ein Mal sagte er ihren Namen und tätschelte dabei ihre Wange da sie nicht bei Bewusstsein zu seinen schien. Mühsam schlug sie die Augen auf und schaute sich sogleich verwirrt um. „ Wasis los?“ fragte sie mit etwas lahmer Stimme und versuchte dann aufzustehen, doch Ranma hielt sie auf seinem Schoß fest. Er zog einen seiner Handschuhe aus und legte die Hand auf ihre schweißnasse Stirn. *Boah, die glüht ja!* dachte er für sich und richtete sich dann, mit ihr auf seinen Armen, auf. Vorsichtig stellte er sie wieder auf ihre eigenen Beine und stellte dann, mit einer Stimme die keinen Wiederspruch zu lies, fest: „Wir schlagen hier unser Zelt auf“. Akane nickte nur stumm, war ihr kleines Geheimnis doch nun aufgeflogen. Beschämt über ihre eigene Schwäche wollte sie damit beginnen das Zelt aufzubauen als Ranmas Hände nach der ihren griff. „Du ruhst dich aus, ich mach das schon!“ meinte er bestimmt und schnappte ihr die Zelttasche weg. „Aber ich kann doch…“. „Kein Aber!“ unterbrach er sie und zeigte auf einen großen Stein neben sich. „Setzt dich dahin!“ meinte er schroff und Akane gehorchte, zu seinem Erstaunen. Doch nicht nur er war erstaunt. Eigentlich hatte Akane erwartet das er sie auslachen würde, doch stattdessen war er wütend auf sie, was sie zu ihrer eigenen Verwunderung noch viel tiefer traf als jeder Spott. Seine kalte, abweisende Stimme trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen und so hatte sie beschlossen lieber mit dem Klos in ihrem Hals als mit dem Zelt zu kämpfen. Die Wut schien Ranma unglaubliche Kräfte zu verleihen, denn es kam Akane so vor als habe er nicht mehr als drei Minuten für ihr, überaus wiederspentziges Zelt gebraucht. In der Aussicht den gesamten Abend kein Wort mehr mit ihm zu wechseln, starrte sie traurig zu Boden. Wie hätte sie denn auch wissen sollen, dass Ranmas Wut keinesfalls ihrer Schwäche, sondern vielmehr ihrer Sturheit galt. Ranma rammte den letzten Hering in den boden. *Warum hat sie nichts gesagt?!* fragte er sich innerlich und verfluchte sich gleichzeitig für seine schlechte Beobachtungsgabe. Natürlich hatte er bemerkt das es ihr schlecht ging aber so schlecht… Nein, wenn er gewusst hätte das sie ihm schon nach sechs Stunden Marsch umkippen würde hätte er doch viel mehr Pausen gemacht, er wäre doch langsamer gegangen und hätte die Zelttasche auch noch getragen. *Warum hat sie mir nichts gesagt?* fragte er sich nochein Mal und musste sich beherrschen ihr diese Worte nicht um den Kopf zu schreien. *Vertraut sie mir so wenig? Hasst sie mich so sehr?* „Kann ich dir wirklich nicht helfen?“ ihre Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. „Ich bin schon fertig“ meinte er nur und wandte sich dann ab, zu groß war seine Sorge sie sonst anzuschreien. Er wollte nicht schon wieder der jenige sein der einen Streit zwischen ihnen vom Zaun brach. Also beschäftigten sich beide anders weitig bis die Dämmerung einbrach und sie sich zwangsläufig um ihr kleines Feuer scharen mussten. Verstohlen blinzelte Ranma zu seiner Verlobten herüber. *Es scheint ihr besser zu gehen* dachte er, während er mit einem Stock im Feuer herumstocherte. Die Stille zwischen ihnen war kaum auszuhalten und er wünschte sich nichts sehnlicher als das ihr Essen endlich fertig wäre und er ins Bett gehen konnte. „Ich kann es immer noch nicht verstehen“ meinte Akane plötzlich und er drehte sich mit einem fragendem Gesichtsausdruck zu ihr um. „Was?!“ fragte er ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. “Ich kann immer noch nicht verstehen warum du … als ich unter diesem Zauberstand, ich meine… Weist du, ich habe gehofft ich würde es verstehen wenn ich hier oben etwas Zeit mit dir alleine verbringe aber das tue ich nicht” mit einem wehmütigen Blick starrte sie in die Flammen. Ranma war ein wenig rot geworden. „Tja, um ganz ehrlich zu sein kann ich mir das auch nicht wirklich erklären!“ meinte er, ohne zu wissen wie tief sie diese Worte trafen. „Also hast du doch nur wieder mit mir gespielt, wie konnte ich auch etwas anderes erwarten!“ ihr lächeln war nun nicht mehr wehmütig sondern tief traurig. Wieder stieg heiße Wut in Ranma auf und er wusste nicht recht warum. „Ich habe nicht mit dir gespielt!“ protestierte er schließlich und funkelte sie an, als auch sie ihr Gesicht dem seinen zuwandte. „Aber warum? Warum hast du es getan? Du hast mir doch immer gesagt wie hässlich ich bin, wie sehr du mich hasst. Also warum?!!“. Ranma zuckte zurück als ihm die kleinen Tränen, die wie Perlen über ihre Wangen rollten auffielen. „Es gibt kein Warum, ich kann das nicht erklären!“ meinte er aufgebracht in der Hoffnung sie würde bald aufhören zu weinen. Er hasste es sie weinen zu sehen. „Also war es doch nur ein Spiel und ich Idiotin habe mir Hoffnungen gemacht!“ schlagartig hielt Akane sich die Hände vor den Mund, was war ihr da nur über die Lippen gekommen? Auch Ranma starrte sie jetzt überrascht an. *Sie…sie hat sich Hoffnungen gemacht?!* dachte er und beobachtete hilflos wie die Tränen seiner Verlobten sich erneut über ihre Wangen und nun auch Hände ergossen. *Ich Trottel, jetzt weiß er es…* noch mehr Tränen kullerten über ihre Wangen in den Schnee, doch der dicke Klos in ihrem Hals wollte sich nicht lösen. Eine Weile herrschte Stille, nichts außer ihrem Schluchzen war zu hören. „Akane ich habe dich wirklich nicht verspotten wollen, es ist nur so das ich mir das Alles selbst nicht erklären kann“ meinte er nun leise, doch sie schaute ihn nicht an. Wieder wurde er ein wenig wütend. „Hör mir doch zu…Akane!“ er packte sie bei den Schultern und ehe sie richtig registriert hatte was geschah küsste er sie. Akanes Augen weiteten sich vor Überraschung aber sie wehrte sich nicht. Auch nicht als er den Stock, mit dem er ebne noch im Feuer herumgestochert hatte, fallen lies und sie fester in die Arme schloss. Zusammen fielen sie rücklings in den Schnee aber er lockerte seinen Griff keinen Zentimeter. Mit leichtem Zögern gewehrte sie seiner Zunge Einlass in ihren Mund und lies sich dann von ihm mitreißen. Nur sehr mühsam gelang es Ranma sich wieder von ihr zu lösen, er stütze sich neben ihr ab um in ihre Augen sehen zu können. „Verstehst du jetzt?“ fragte er ohne seinen Blick von ihren unergründlichen Augen abzuwenden. Er versuchte eine Antwort auf seine Frage darin zu lesen, doch er sah nur Verwirrung. Akane wollte ihre Hand heben, wollte ihm eine Scheuern, ihn von sich stoßen aber sie tat es nicht. Ihr Körper fühlte sich mit einem Mal so taub an. Sie konnte sich nicht erklären woher diese Gefühle plötzlich kamen. War es das was Ranma gemeint hatte? Sie schaute wieder zu ihm auf und schließlich, kaum merklich, nickte sie stumm. Ranma lies von ihr ab. Er richtete sich auf und streckte ihr seine Hand hin um ihr beim aufstehen zu helfen. Zögernd griff sie danach und er zog sie zurück auf ihre Beine. Schlagartig gaben diese unter ihr nach und sie sank zurück in den Schnee. „Akane was ist mit dir?!“ Ranmas aufgeregte Stimme, drang wie ein dumpfes Pochen an ihr Ohr. Doch sie war nicht in der Lage auszumachen von wo seine Stimme kam, alles drehte sich. „So schwindelig…“ brachte sie schließlich stockend hervor und dann wurde ihr schwarz vor Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)