Virus von Sins (tödliche Krankheit) ================================================================================ Kapitel 22: Was soll man tun? ----------------------------- Tsunade schaute mit traurigen Augen aus dem Fenster in ihrem Büro. Der Mond schien in vollem Glanz, nur ab und an war das leise Geräusch einer Eule in der Ferne zu heulen. Im Grunde mochte sie diese Nächte, sie hatten etwas Mystisches an sich, dass sie faszinierte, doch heute wünschte sie sich nichts mehr als eine Person um sich. Ihr Blick viel auf die dunkle Stadt zu ihren Füssen, wo nur vereinzelt Lichter brannten. Lange blieben ihre Augen auf einem Gebäude stehen, sie wusste dass dort Menschen litten, manchmal hatte sie das Gefühl jeder einzelne Schmerz selbst zu spüren, doch genau in diesem Moment war es am schlimmsten. Sie wusste, dass im Spital jemand kämpfte, dem man gerade alles genommen hatte. „Seyja?“ Sie hatte den Ninja schon längere Zeit gespürt, wie er sich still in einer Ecke hielt ohne ein Geräusch zu verursachen. Erst jetzt trat er ins schwache Licht des Mondes. „Sie wünschen, Tsunade-sama?“ Nur langsam drehte sich die angesprochene Frau um und blickte in ein Gesicht eines Mannes der sich gegen die dreissig zu bewegte, eine tiefe Narbe zog sich über seine linke Backe, bis knapp zum Ohr. Sein braunes welliges Haar war hinten zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. „Kannst du mir sofort die beiden Chuunin zu mir bringen?“ „Sie meinen Kotetsu und Izumo?“ Nur ein leichtes Nicken von der Hokage reichte und der Ninja verschwand. Rasch bewegte er sich durch die dunklen Gassen in die nur schwach das Licht des Mondes drang. Er brauchte nicht lange um die beiden zu finden, welche bei einer Rahmenbar eine hitzige Diskussion führten. Er verlangsamte sein Tempo und schritt nun gemächlich auf die beiden zu. Ihm entging nicht das Detail, dass sie sich aufgeregt mit einem dritten, der sich im Schutz der beiden befand, unterhielten. Noch konnte er nicht erkennen, wer da noch bei ihnen war. Er berührte einen der beiden an der Schulter. „Tsunade-sama verlangt euch beide zu sprechen!“ Erst jetzt kamen die blonden Haare und vielen dicken Verbänden zum Vorschein, der unbeeindruckt weiter seine Nudelsuppe verschlang. „Sofort!“ setzte der unmaskierte ANBU mit Nachdruck zur Geltung, als die beiden keine Anstalten machten, sich in Bewegung Richtung Hokagetempel zu bewegen. „Wir müssen zuerst diesen Spinner hier zurück ins Krankenhaus bringen!“ verteidigte sich Izumo gegenüber Seyja. „Dann nehmt ihn meinetwegen mit… aber kommt!“ gab der Ninja klein bei, als er sah, dass sich ansonsten nichts an der Situation ändern würde. Die beiden Chuunin lächelten sich hämisch an und dann packten sie Naruto. Der eine trug ihn bei den Füssen, während der andere die Schultern umklammerte um den sich wehrenden Bengel festzuhalten. Mit Naruto im Schlepptau erreichten sie das Büro. „Herein!“ hörten sie eine ungeduldige Frauenstimme aus dem Innern. Seyja öffnete die Türe und liess die drei eintreten, bevor er sich zum gehen wandte. Tsunade drehte sich nicht um. Man sollte nicht sehen, dass sie weinte. „Hört mir mal zu ihr beiden!“ Die anderen hatten Naruto auf den Boden gesetzt, welcher sogar stillschweigend zuhörte, was die Hokage als nächstes sagen würde. „Ich brauche in einem heiklen Fall eure Hilfe. Es geht um Kakashi Hatake.“ Auch Naruto hörte nun aufmerksam hin, was war mit seinem Sensei? „Er leidet seit er von Shizunes Tod erfahren hatte. Ich nehme an die Tatsache, dass er es hinten durch mitbekommen hatte, ist durchaus noch schlimmer als der Grund selbst. Auf was das ich hinaus will! Ihr beide kommt recht häufig unter die Ninjas. Ihr kennt den Jounin besser als ich selbst und wisst, wer seine Freunde sind. Diese sollen ihm jetzt beistehen.“ Es herrschte eine drückende Stille im Raum. „Aber Tsunade-sama…“ Sie hob die Hand und die leise Stimme von Izumo erlosch. „Ich weiss über den tragischen Vorfall bei Kakashis erster Mission als Jounin. Aber.“ Sie drehte sich um. Einen Moment lang blickte sie in die Augen der beiden Chuunin und dann viel ihr Blick auf etwas anderes. „Naruto!?!“ Dieser grinste nur, als sie mit entsetztem Gesichtsausdruck ihn musterte. „Du gehörst ins Spital!!“ fauchte sie den Jungen an. „Was ist den jetzt mit Kakashi-sensei?“ hakte er nach, ihren Befehl überging er einfach. „Nichts…“ „Und was war bei seiner ersten Mission?“ „ehm…“ „Wo sind den Sakura und Sasuke?“ „Ich…“ „Hallo? Wieso sagen sie nichts?“ Mit voller Wucht schlug sie auf die schwere Steinplatte, die derzeit ihren Ersatzschreibtisch darstellte. Ein Knacken war zu vernehmen, dann zerbrach sie in zwei Hälften. Izumo und Kotetsu schauten sich hilflos an… und sie hatten sich doch erst gestern die Mühe gemacht, diese schwere Platte in den obersten Stock dieses Gebäudes zu hieven und waren am Abend mit Rückenschmerzen in ihren Betten eingeschlafen und das für was? Für nichts… nur dass sie wieder zerstört ist. Traurig liessen sie ihre Schultern hängen. „Frag ihn doch selbst, Naruto! Wenn er darüber reden will, soll er es dir selbst erzählen!“ trotz ihrem Zorn hatte sie eine komplett ruhige Stimme, die sie selbst überraschte. „Gut! Ich werde ihn gleich morgen besuchen!“ Dann verabschiedete er sich und verschwand. „Und was genau sollen wir jetzt tun?“ fragte Kotetsu leicht verunsichert. „Nichts…“ „Sie wollten doch dass wir die Freunde von Kakashi darum…“ doch er wurde unterbrochen. „Nein! Naruto soll es mal versuchen.“ „Naruto als Seelenklempner?“ rutschte es Izumo raus, doch bevor Tsunade irgendetwas erwidern konnte, winkte ihr Kotetsu zu und zog seinen Freund mit sich raus. „Ist die noch dicht? Naruto wird Kakashi wohl kaum bei solchen Problemen helfen können. Der hat das Feingefühl eines Trampeltieres im Porzellanladen!“ murmelte der Chuunin leise und befreite sich von seinem Freund. „Wir können es eh nicht ändern.“ „Er ist vielleicht nicht gerade taktvoll, aber er hatte eine ehrliche und naive Art, die hier wohl sehr Gelegen kommen könnte. Ich glaube nicht dass Hatake wirklich auf Gefühlsdusselei steht!“ antwortete eine Stimme hinter den beiden, sie drehten sich um und schauten ins maskierte Gesicht eines ANBU. „Wenn du meinst…“ Warum er? Wieso mussten alle sterben, die er mochte….Zuerst sein Vater, der sich nach dem Eklat einer Mission das Leben nahm und ihn alleine zurückliess. Dann Obito, er hatte sein Leben für ihn geopfert und ihm den grössten Schatz hinterlassen, dann Rin seine einzige Teamkameradin. Er hatte nie etwas für sie empfunden, bis er sich seiner Sache nicht mehr so sicher war, doch er wollte seine Gefühle für sie nicht offenbaren. Er hatte Obito geschworen, dass er sie beschützen würde. Er hielt es für einen Verrat an Obito, wenn er Rin seine Liebe gestand. Doch plötzlich war sie verschwunden gewesen. Nie wieder gesehen, lange hatte er nach ihr gesucht, doch dann fand man die Leiche einer Frau, niemand hatte sie erkannt, das einzige Detail dass man neben ihr fand, war ein Konoha-Stirnband. Es lag nun in seiner Schublade… die Schublade der Vergangenheit.. Man hatte es eindeutig als ihres identifizieren können. Wieder kullerten einige Tränen über seine Wangen. Die Vergangenheit schmerzte, genauso wie die Gegenwart und die Zukunft. Dann kam der schwere Abschied von seinem Mentor, dem vierten Hokage. Um das Dorf zu retten, hatte er sich geopfert. Das einzige was ihn jetzt noch an ihn erinnerte war sein Sohn und der Steinkopf, der über Konoha wachte. Nach diesen Vorfällen weigerte sich lange, wieder jemandem anzuschliessen. Er führte lieber Einzelmissionen aus, bei denen er nur auf sich selbst aufpassen musste. Doch die Überredungskunst von Sarutobi hatte ihn darauf gebracht wieder Schüler anzunehmen. Noch immer wusste er nicht, was mit ihnen ist, die Ungewissheit liessen in Zweifeln. Dann als der dritte Hokage verstarb und Tsunade den Posten übernahm, hatte er erstmals das Gefühl etwas stärkeres als Freundschaft zu empfinden, heimlich über ein paar Monate hinweg, traf er sich regelmässig mit Shizune. Zuerst nur zaghafte Zufallstreffer, doch bald wurde daraus was Ernstes. Er liebte sie, dass wurde ihm erst durch ihren Verlust bewusst, was er an ihr hatte. Kakashi hatte längst aufgehört, die Tränen wegzuwischen. Sie hatte nicht mal die Botschaft auf dem Kunai geantwortet, wie gerne hätte er nur ein Wort von ihr gehört. Jetzt musste er auch noch hinten durch erfahren, dass sie im dritten Monat Schwanger war, von ihm und nicht mehr lebte. Nie wieder würde er ihr braunes weiches Haar zwischen seinen Fingern fühlen können, nie wieder würde sie ihn mit ihren sanften Augen anschauen können, nie wieder würde er ihr warmes Lachen hören, wenn er sie überraschend küsste. Nie wieder würde er ihre zarten Lippen auf seinen eigenen Fühlen. Kakashi schluckte einen Kloss hinunter, der sich gebildet hatte. Er schluchzte, obwohl ihm beigebracht wurde, dass Tränen ein Anzeichen von Schwäche war, so fand er, durfte auch er als einer der besten Ninjas aus Konoha mal Schwäche zeigen. Wie viele Verluste konnte ein Mann eigentlich in seinem Leben verkraften ohne daran zu zerbrechen? **** kennt jemand das Lied "in her eyes" von Josh Groban? Müsst es mal anhören und den letzten Teil von diesm Kappi dazulesen xD die perfekte Stimmungsmusik =) ich hätte fast beim schreiben geheult Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)