Everything Changes von abgemeldet (Es wird immer weitergehen...) ================================================================================ Kapitel 8: Alles ändert sich ---------------------------- „Onix, zurück!“ Rocko holte sein Pokémon zurück in seinen Pokéball und steckte selbigen weg. Gleich darauf nahm er Mistys Hand. „Komm mit“, sagte er nur in einem etwas ungeduldigen Ton und ging vor, wobei er sie hinter sich herzog. Sie sah ihn irritiert an. „Rocko, wo willst du denn hin?“ „Irgendwohin, wo wir ungestört sind.“ Ungestört. Bei diesem Wort drehte sich Misty fast der Magen um. Alleine mit Rocko. Ihr wurde ganz anders. Was wollte er bloß von ihr? Misty begann sich die wildesten Bilder in ihrem Kopf auszumalen, versuchte diese aber wieder zu verdrängen, als sie merkte, dass sie langsam völlig aus der Realität entwich. Rocko führte sie bis in das kleine Wäldchen hinein, das am Rande von Alabastia lag. Hier hatte Misty ihm gesagt, dass er um ihretwillen bleiben sollte und hier würde er jetzt genau an diesem Punkt weitermachen. Er ließ ihre Hand los und stellte sich vor sie. „Misty, ich möchte es jetzt wissen, und bitte, sei ein einziges Mal ehrlich zu mir: Als du mir vor ein paar Tagen hinterhergelaufen bist und sagtest, ich solle für dich da bleiben… warum hast du es da gesagt?“ Misty errötete etwas und sah zur Seite. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Rocko hatte keine Lust auf diese Spielchen. Sein Herz raste und er verspürte diesen Knoten im hals, der ihm das Reden fast unmöglich machte. „Misty, sag es!!“ Nun wurde auch sie lauter und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Ich weiß nicht, was du meinst, das sage ich doch!!“ Mit einem erwartenden Blick in seinem Gesicht ging Rocko einen Schritt auf sie zu und forderte sie erneut zu einer ehrlichen Antwort auf: „Misty! Liebst du mich??“ „Nein!!“, schrie sie gekränkt und hätte sich dafür am liebsten wieder augenblicklich selber geschlagen. Wieso fiel es ihr so schwer, es zu sagen? Sie kniff die Augen zu und wagte es nicht, Rocko weiter anzusehen. Doch plötzlich wurde ihr heiß und kalt gleichzeitig, als sie seine Hände auf ihren Oberarmen spürte. Vorsichtig öffnete sie wieder die Augen. Rocko stand direkt vor ihr und sah sie an. „Sieh mir ins Gesicht und sag noch mal, dass du mich nicht liebst!“ Misty sah kurz mit einem tieftraurigen „Oh, Gott…“ auf den Boden, dann wandte sie ihren Blick wieder zu ihm. „Das kann ich nicht.“ „Also liebst du mich!?“ Mistys folgendes Schweigen machte ihn wahnsinnig. Er musste es einfach wissen. „Misty, verdammt, sag es!!!“ Verärgert kniff Misty wieder die Augen zu und schrie ihn fast sehnsüchtig an: „Ja! Ja, ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr, dass mir ganz anders wird, wenn ich dich nicht sehe und mindestens genauso sehr, wenn ich dich sehe! Ich kann nicht reden, ich kann nicht denken oder sonst irgendwas, wenn du da bist! Du hast dich in meinem Kopf festgesetzt, ich kann nichts daran machen, ich…“ Rockos Herz machte einen Sprung, während sie redete, und noch bevor sie auch nur ein einziges weiteres Wort von sich geben konnte, zog er sie näher an sich und versiegelte ihr den Mund mit einem innigen Kuss. Misty riss erschrocken die Augen auf, doch als ihr klar wurde, was gerade geschah, beruhigte sie sich langsam wieder und umarmte ihn, um gleich darauf seinen Kuss zu erwidern. Rocko legte seine Arme um ihre Taille und hob sie etwas vom Boden hoch, ohne dabei jedoch seine Lippen von ihren zu nehmen. Stattdessen küsste er sie nur noch eindringlicher und ließ sie damit spüren, wie ernst er es mit ihr meinte. Jetzt wusste er, wie es war, jemanden aufrichtig und von ganzen Herzen zu lieben. Er wollte sie nie mehr loslassen. In den darauf folgenden Tagen war es schwer, nicht zu erkennen, dass Rocko und Misty zusammen waren. Sie liefen wie Frischverliebte – die sie ja auch waren – durch Alabastia und unterhielten sich ununterbrochen. Ash sah diesem Gehabe von seinem Haus aus nur kopfschüttelnd zu. Einerseits tat es immer noch etwas weh, wenn er sie so sah, andererseits freute er sich unheimlich für die Beiden, dass sie sich endlich gefunden hatten. Und er war sich sicher, dass sie sich ewig treu bleiben würden. Rocko hatte vielen Frauen schöne Augen gemacht, doch nun, da er mit der Einzigen zusammen war, die er wirklich jemals gewollt hatte, würde er nur noch ihr seine Aufmerksamkeit schenken. Es sei denn, sie bekamen irgendwann Kinder, dann denen natürlich auch. Ash wurde bei dem Gedanken, dass Rocko und Misty irgendwann mit Kindern da standen, etwas anders zumute. Auf einmal stand Gary hinter Ash im Türrahmen gelehnt da und flüsterte ihm ein bemitleidendes „Und? Fühlst du dich vernachlässigt?“ zu. Ash grinste nur und meinte: „Nein. Ich hab ja immer noch dich, um den ich mich kümmern muss.“ Gary blinzelte verwirrt. Was sollte das denn nun heißen? War er etwa so was wie ein Pflegefall? Er korrigierte ihn schnell: „Dass mal eines klar ist: Wenn ich mal heirate, bin ich auch weg, dann musst du dir neue Beschäftigung suchen, du Versager.“ Ash sah Gary kritisch an. „Du und heiraten.“ „Du hast ja keine Ahnung. Denk dran, ich hab sogar einen eigenen Fanclub!“ Beim vorbeigehen an ihm, trällerte Gary mit gelassener Stimme und sehr übertrumpfend: „Denk dran: Gary, Gary, unser Mann, der schafft das, was keiner kann, haha!“ Ash seufzte nur und sah kopfschüttelnd weg. Drehte denn jetzt in Sachen Liebe hier jeder durch? Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass er da nicht so war. Irgendjemand musste hier ja einen kühlen Kopf bewahren. Gleichzeitig zupfte sich James seine Kleidung zu Recht. Das war’s, er konnte das Krankenhaus verlassen. Er warf sich seine Weste noch über, vergrub eine Hand in der Hosentasche und legte die andere um Jessies Schultern. Als sie das Gebäude verließen, spürte er, wie sie ihre Hand an seine Taille legte. Es war immer noch ein seltsames Gefühl, so mit ihr umzugehen, aber lange nicht mehr so furchtbar aufregend wie bei ihrem ersten Täuschungsmanöver in Alabastia. Jetzt war es real. Sie waren zusammen. Alleine, wenn James darüber nachdachte, wurde ihm ganz schwummerig und er hätte Luftsprünge vor Freude machen können. Nur eines holte ihn immer auf den Boden der Tatsachen zurück: Mauzi und Sarzenia. Was Sarzenia zugestoßen war, würde er sich wohl nie verzeihen und was Mauzi anging, machten sich sowohl er als auch Jessie Sorgen, wo es stecken konnte. „Meinst du, es geht ihm gut?“ Auf James’ Frage hin, hob Jessie nur die Schultern an. „Wer weiß. Vielleicht hat es irgendwo einen sicheren Unterschlupf gefunden.“ Am Abend klopfte es dann an dem Haus der Ketchums. Verdutzt öffnete Delia ihre Haustür und sah James und Jessie davor stehen. „James!“ Sie lachte erleichtert. „Wie schön zu sehen, dass es dir besser geht.“ James nickte dankend. Delia strahlte ihn an. „Gut, dass ihr Zwei hier seid! In Professor Eichs Labor ist gestern Abend etwas für dich abgegeben worden, James.“ Jessie und James sahen sich nur unwissend an. In Professor Eichs Labor angekommen, sprang James ein übermütiges Pokémon entgegen. „Sarzenia!!“ James fiel ihm um den Hals und begann beinahe vor Freude zu weinen. „Du lebst ja!!“ Professor Eich lachte. „Tja ja, putzmunter das gute Sarzenia. Einer meiner Assistenten sagte mir, ein junger Mann hätte es vorbeigebracht. Er wirkte anscheinend etwas verstört.“ Ihm fiel etwas ein und er verschwand kurz in seinem Haus. Einen Moment später kam er wieder und hielt zwei Briefe in seiner Hand. Er gab den ersten an James und sagte: „Dieser Brief wurde von dem jungen Mann abgegeben.“ James faltete das Stück Papier auf und überflog das Geschriebene, da begann er zu schmunzeln. Jessie sah ihm über die Schulter und las mit einem überraschten Lächeln vor: „Du kannst stolz auf dein Pokémon sein.“ Sie warf James einen Blick zu. Ihnen war klar, wer Sarzenia hierher gebracht hatte, aber es war wohl das Beste, es für sich zu behalten. Da übergab Professor Eich den zweiten Brief an Jessie. Sie öffnete nun diesen. „Von wem ist der?“ „Der ist von eurem Freund Mauzi. Es ist vorbeigekommen.“ Er dachte kurz mit kritischem Blick darüber nach. „Und er hatte einen Haufen Pokémon im Schlepptau. Sehr interessanter Anblick, das muss man ihm lassen.“ Jessie und James schienen sich sichtlich zu freuen und lasen den Brief schnell. Was darin beschrieben war, war fast unglaublich, aber für Mauzi typisch. Es fand eben aus jeder Lage einen Ausweg. „Hey, ihr Verrückten, ich war mir nicht sicher, ob ihr noch lebt, hab es mir aber fast gedacht. Bestätigt hat mir das eine im Übrigen Cassidy, aber verratet sie nicht, sonst sitzen sie und Butch ganz schön in der Tinte. Und mir geht es jetzt auch gut. Zuerst hing ich zwar im Gefängnis vom Boss, beziehungsweise vom Ex-Boss Giovanni fest, aber dank eines Rizeros konnten ich und alle anderen Pokémon, die dort gefangen waren, fliehen. Ich sage euch, was für eine Kraft in so einem Rizeros steckt, ist der helle Wahnsinn! Ein ordentlicher Ruck und es hatte die Gitterstäbe weggefegt. Danach ging unsere Flucht über zu einer aufregenden Verfolgungsjagd, allerdings waren wir nicht die Gejagten, sondern die Mitglieder von Team Rocket, hehe. Die haben Gesichter gemacht, das sage ich euch! Ich würde euch gerne besuchen, aber da ich nicht genau weiß, wo ihr euch gerade herumtreibt und ich mich außerdem noch etwas mit meinen neuen Freunden herumtreibe, hoffe ich einfach mal, dass das alte Professorchen euch den Brief geben wird. Ich hab den Brief übrigens gerade dem Professor gegeben, da der doch Verbindungen zum Knirps hat und der hat ja wiederum eine magische Anziehungskraft auf uns, oder? Ach, ihr kriegt diesen Brief schon, da bin ich mir sicher. Wir sehen uns irgendwann, ich werd euch schon finden. Bis dann, macht euch ein schönes Leben, ihr zwei Verliebten! Mauzi“ Jessie und James fassten sich an den Händen und führten einen Freudentanz auf. Letzten Endes wandte sich eben doch alles dem Guten zu. Es war doch wirklich unglaublich: So viel war passiert, es hatte sich so vieles verändert und alles nur zum Guten! Wenn sie keine Glückspilze waren, wer denn dann? Einige Stunden später, verabschiedeten sich Jessie und James von ihren mehr oder weniger neu gewonnenen Freunden. „Was habt ihr jetzt vor?“, fragte Ash die Beiden. Rocko stand neben ihm, seinen Arm liebevoll um seine Misty gelegt und ergänzte: „Kein Team Rocket mehr? Eröffnet ihr jetzt doch einen Modesalon?“ Jessie und James blinzelten verwirrt und grinsten daraufhin verlegen. „So genau haben wir…“ Jessie beendete James’ Satz: „… uns das auch noch nicht überlegt.“ Sie sahen sich an. Eigentlich war der Gedanke mit einem Modesalon aber doch gar keine schlechte Idee. Aber das würde die Zukunft zeigen. Jetzt würden sie erstmal ihre gemeinsame Zeit genießen. Und genau das hatten auch die anderen jetzt vor. So verging die Zeit. Und nach einigen Monaten, kurz vor Ashs achtzehntem Geburtstag, bekam selbiger einen Brief. Er rannte zu seiner Mutter. „Mum! Rocko und Misty eröffnen gemeinsam eine Arena!“ Professor Eich, der bei ihnen zum Kaffee war, spuckte seinen Tee beinahe wieder aus, als er das hörte. Statt ihn aber auszuspucken, verschluckte er sich an ihm. Delia saß dafür nur grinsend neben ihm und klopfte ihm helfend auf den Rücken. „Du schuldest mir Geld, mein Lieber“, sagte sie zufrieden. Ash fiel nach dieser Aussage der Mund auf und er schrie die Zwei an: „Ihr habt aber nicht gewettet, oder??“ Als Professor Eich wieder zu Atem kam, räusperte er sich und meinte nur: „Nun ja, doch. Ich hab gesagt, Misty zieht zu Rocko oder umgekehrt, deine Mutter meinte, sie würden gemeinsam eine Arena eröffnen.“ Er sah Delia an. „Liebes, ich bin etwas knapp bei Kasse, kann ich dich vielleicht für ein gemeinsames Frühstück begeistern?“ Ash hielt sich daraufhin nur die Ohren zu und ging laut singend aus dem Raum. Dass seine Mutter und Professor Eich so gut miteinander klar kamen, machte ihn scheinbar immer noch nervös. Aber das störte die Zwei nicht weiter. Sie lachten nur, als er so den Raum verließ. Und ungefähr eine Woche später bekamen die nun gemeinsamen Arenaleiter Rocko und Misty auch Post. Ein Taubsi mit einer roten Schleife warf den Brief Rocko direkt in die Hände, als er gerade mit seinem Kleinstein im Garten arbeitete. „Hm?“ Das Taubsi blieb erwartend vor ihm auf dem Zaun sitzen. „Oh“, Rocko sah sich nach einer Belohnung für dieses brave Taubsi um. Er fand sie in ein paar frisch geernteten Erdbeeren und gab diese dem Vogelpokémon. „Danke, Taubsi.“ Während das Taubsi seine Erdbeeren fraß, las sich Rocko den Brief durch, der wohl eine Einladung darstellte und rief seiner Freundin grinsend zu: „Misty? Wir sind zu einer Party eingeladen.“ Alle waren eingeladen, wirklich alle Freunde, die Ash jemals begegnet waren. Und das alles zu einem einzigen Anlass: Ash wurde endlich 18! Seine Freunde begrüßten ihn, drückten ihm Geschenke in die Hand und gratulierten ihm, aber trotzdem musste Ash seufzen. „Wo bleiben sie nur?“ Er machte sich Sorgen. Misty und Rocko wollten längst da sein. Und gary hatte sich auch noch nicht blicken lassen, was vielleicht jedoch gar nicht so schlecht war. Da kam der aber plötzlich vorbei, seine Cheerleader im Schlepptau, und schlug ihm auf die Schulter. „Na, Kleiner? Eifersüchtig?“ Ash sah ihn kritisch an. Na, großartig, kaum dachte man an ihn, schon trat er auf, eine Sonnenbrille auf der Nase und ein hämisches Grinsen auf den Lippen. „Ach, nein, warte, unser kleiner Ash wird doch nicht eifersüchtig. Der schmollt höchstens ein wenig.“ Er wuschelte Ash durch die Haare. „Nicht wahr, Ashiboy?“ Der schlug seine Hand nur weg und schrie ihn wütend an: „Kannst du mir mal sagen, wieso du auf einmal wieder so unausstehlich bist?? Man könnte ja meinen, es liegt an deinen Weibern!“ Ash blinzelte auf einmal. Ihm kam ein Gedanke und ein stolzes Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. „Aha, da hat wohl jemand wenig Selbstbewusstsein und muss prahlen, was?“ Gary knurrte kurz etwas und meinte dann zu seinen Mädchen: „Kommt, das muss ich mir nicht bieten lassen.“ Im Weggehen hörte Ash noch von den Gary und einigen des Fanclubs noch: „Du wirst ja rot…!“ „Nein, mir ist nur warm!“ Irgendwie war es seltsam. Er konnte Gary eigentlich mittlerweile ziemlich gut leiden. Und genau das störte ihn. „Gott, ich hasse es, ihn nicht zu hassen.“ Auch am Abend herrschte eine fröhliche, ausgelassene Stimmung. Sogar Ash selbst, der eigentlich wirklich etwas geschmollt hatte, auch wenn er es Gary sicher nicht auf die Nase binden würde, hatte seinen Spaß. Das Einzige, was ihn manchmal noch etwas rasend machte und ablenkte, war das Geturtel – so sah er es zumindest an – von seiner Mutter und Professor Eich. Es war ihr Glück, dass er nicht sah, wie Professor Eich unterm Tisch Delias Hand hielt. Es gab eben einfach Dinge, die er nicht unbedingt wissen musste. Noch viel vertiefter in ihren Flirt waren aber Misty und Rocko, die eigentlich den ganzen Abend lang noch zusammen da saßen und die Finger nicht voneinander lassen konnten. Einerseits war es ja wirklich süß, aber andererseits sollte man meinen, dass sich nach der langen Zeit doch langsam eine Art Normalzustand einrichtete. Als Ash die Szenerie betrachtete, wurde er fast melancholisch. In Ordnung, er wollte nicht unbedingt eine Freundin haben, aber ganz abweisen würde er eine nette Bekanntschaft jetzt auch nicht. Da tippte ihm eine junge Frau auf die Schulter und setzte sich neben ihn. Ash seufzte. „Schon wieder.“ Er winkte ab. „Danke, kein Interesse an alten Bekanntschaften von einer angeblichen Highschool.“ Die Frau kicherte. „Und was ist mit alten Freunden?“ Ash drehte sich verwundert um und blinzelte. Als er sah, dass er dieses Mädchen definitiv nicht kannte, sah er wieder starr geradeaus und schrie nur wütend: „Ich sagte doch, keine Mitleidsfreundinnen!!“ Daraufhin hob die junge Dame die Schultern an und ging wieder. Rocko schwieg einige Zeit und sah Misty einfach nur an. Sie kicherte etwas. „Was ist denn los?“ „Ich hab über etwas nachgedacht.“ Misty faltete ihre Hände und stützte ihr Kinn mit einem kecken Grinsen darauf. „Du sollst doch nicht so viel denken, das gibt Falten im Gesicht.“ „Ja, haha, sehr lustig. Nein, ich mein’s ernst.“ Mistys Grinsen verschwand und sie sah ihren Freund nur fragend an. „Was hast du denn auf einmal?“ Rocko kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Lass uns erstmal tanzen.“ Er reichte Misty die Hand und ging mit ihr in die Mitte des Raumes, wo noch einige andere Leute tanzten. Misty verstand nicht ganz, was mit ihm los war, aber er würde es ihr wohl bald sagen. Das tat er früher oder später immer. Delia klatschte freudig in die Hände als das nächste Lied anlief. „Oh, das ist ein tolles Lied, komm!“ Sie packte Professor Eich an den Händen, zog ihn hoch und ging mit ihm auch auf die Tanzfläche. „Du willst doch nicht etwa mit mir tanzen?“ „Nein, ich will mit dir Fangen spielen! Natürlich will ich mit dir tanzen!“ Sie stellte sich hin und weitete fordernd ihre Arme aus. Professor Eich seufzte nur kopfschüttelnd, nahm ihre rechte Hand in seine linke und legte die freie Hand an ihre Taille. „Wenn du glaubst, dass das gut geht. Ich könnte etwas eingerostet sein.“ „Ach, papperlapapp, du stehst doch in der Blüte deiner Jahre!“ Mehr als daraufhin zu lachen konnte der Professor nicht. Nach einiger Zeit bewegten sich mehr und mehr Paare auf die Tanzfläche, jedoch wurde die art des Tanzens dank der vielen jungen Anwesenden etwas aufgelockert. Ash sah sich zufrieden um. Es schienen sich alle bestens zu amüsieren. Was sollte da noch schief gehen? Da ging auf einmal das Licht aus und ein Spot wurde auf die Tür geworfen. Abwechselnd hörte man die Stimme einer Frau und die eines Mannes: „Niemals aufgeben, wie im Lotto.“ „Das ist es, was wir brauchten, ein neues Motto.“ „Das Alte stank doch wirklich zum Himmel.“ „Noch viel mehr als miefender Schimmel!“ Aus dem Nichts sprangen auf einmal Jessie und James ins Licht, was Misty eigentlich vom ersten Satz an klar gewesen war, immerhin kannte sie den Spruch, den James sich überlegt hatte. „Jessie!“ „Und James!“ „Wir Zwei sind jetzt anders drauf!“ „Und damit war’s das mit dem Satz Gebt lieber auf!“ Und sogar Mauzi sprang zu ihnen und gab sein übliches „Miauz, genau!“ von sich. „Jessie und James!“ Misty rannte mit Rocko zu ihnen und begrüßte sie freudig. „Schön, euch zu sehen!“ Jessie grinste stolz. „Und ein neues Motto haben wir auch noch! Ich bin eben ein Naturtalent!“ Damit stapfte sie in die Menge rein und ließ sich feiern. James zwinkerte Misty zu und flüsterte: „Ich hab ihr eingeredet, dass es ihre Idee war. Sie brauchte etwas mehr Selbstvertrauen.“ Und danach folgte er ihr. Misty bezweifelte, ob es wirklich nötig war, dass Jessie noch mehr Selbstvertrauen erlangte, aber solange die Zwei glücklich waren, sollte es ihr Recht sein. Und Rocko war das Ganze im Moment egal, er wollte seine Angebetete endlich etwas fragen. So zog er sie wieder auf die Tanzfläche als das Licht wieder anging, und zog sie näher an sich. Sie sah ihn verdutzt an. „Ich liebe dich, Misty.“ Misty lächelte sanftmütig, gab ihm einen Kuss und erwiderte danach ein leises „Ich liebe dich auch.“ Als er die Augen kurz etwas schloss, schien sie sich etwas Sorgen zu machen. „Rocko…?“ Er lächelte und beugte sich etwas vor. „Ich weiß, wir sind noch nicht lange zusammen. Und ich will es auch nicht übereilen. Und du musst auch nicht Ja sagen, wirklich!“ Misty seufzte. „Rocko, sag schon, was los ist!“ „Könntest“, er holte beruhigend Luft, „Könntest du dir vorstellen, mich irgendwann zu heiraten?“ Misty sah ihn irritiert an, schmückte ihr Gesicht dann aber wieder mit einem Lächeln und nickte nur. Mehr hatte Rocko gar nicht wissen wollen. Aus irgendeinem Grund wusste Ash ganz genau, was Rocko sie gerade gefragt hatte. Und er bezweifelte nicht, dass die Zwei auch in Zukunft, egal, was geschah, glücklich miteinander sein würden. Aber wurmen tat es ihn immer noch, dass er alleine auf seinem eigenen Geburtstag herumhing. Doch gerade, als wieder ein Mädchen auf ihn zukam, ballte Ash genervt die Hände zu Fäusten, sah nach oben und schrie nur ein „Ich sagte Nein!!“ in den Raum hinein. Und schon wieder war das Mädchen verschwunden. Es war doch wirklich unmöglich, was man mit ihm anstellte! So hatte es am Ende doch tatsächlich jeder geschafft, irgendwie sein eigenes Glück zu finden. Niemand war gänzlich alleine, jeder von ihnen hatte irgendjemanden gefunden. Und wenn es nur ein blöder Freund war, der einem ab und zu Sticheleien zukommen ließ, um ihm zu zeigen, dass er für einen da war. Als Ash darüber nachdachte und zu Gary sah, der an der Theke saß und gerade lachte, seufzte er erleichtert. Wer brauchte schon eine Freundin? Sich mit Gary herumzuärgern war doch viel interessanter. Wie man es eben sagte: Alles veränderte sich. Wer hätte sonst gedacht, dass aus früheren Feinden eine art „Freunde“ werden konnten? Bei diesem Gedanken sah Ash zum ehemaligen Team Rocket. Und wer hatte schon geahnt, dass man sich nach mehr als zwei Jahren jeglicher Ignoranz der Liebe doch noch zueinander finden konnte. Sein Blick schweifte zu Rocko und Misty. Und wer hätte wohl jemals gedacht, dass aus dem ärgsten Rivalen der absolut beste Bruder im Geiste werden würde, den man sich nur vorstellen konnte? Als Ash gerade noch einmal zu Gary sah, erwiderte der seinen Blick und winkte ihn zu sich. „Komm schon, ich geb dir einen aus!“ „Ich komme sofort!“ Ash sah es ein: Veränderung konnte man nicht aufhalten. Aber bei Zweien der anwesenden Leute würde er es zumindest weiterhin versuchen. „Professor Eich!! Mum!!“ „Ash, beruhig dich!“ „Das war eindeutig schon Hüfte, nicht mehr Taille!!“ Nun ja. Vielleicht änderte sich doch nicht alles. Ende Nachwort: Danke an meine Cousinen, die mir lauter tolle Ideen zugeschleudert haben! Besonders dein Traum hat mir ja SEHR weitergeholfen, Kitalein, da ich ja bis dahin noch gar keine Ahnung hatte, was die Klimax sein sollte. XD Und an die Leser: Erstmal herzlichen Glückwunsch, ihr habt gerade vierzig Seiten gequirrlte K… blöden Müll durchgehalten. Und dann mal was ganz anderes: Wenn ich logische Fehler hier drin gemacht habe, die so nicht mit dem richtigen Story-Verlauf von Pokémon zusammenpassen, tut es mir Leid. Ich war ein Staffel Eins bis Mitte Drei Gucker. ;/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)