Seelenopfer von Saedy ================================================================================ Kapitel 7: Rette mich nicht --------------------------- Hallo, vielen Dank für die lieben Kommentare^^. Irgendwie hab ich es aufgegeben, jedem persönlich zu antworten, es sei denn, derjenige stellt eine Frage. Deshalb bedank' ich mich mal an dieser Stelle. Mfg Silfier “Hier steh ich allein” Denke ich Fühle ich Muss ich sein Muss ich nicht, Denke ich Aber ich will. Sie - Yugi, Jonouchi, Honda und Anzu - hatten Ishizu angerufen, da sie keinen anderen Ausweg mehr wussten um Yami zu retten. Sie war die einzige, die sich mit alten ägyptischen Zaubern auskannte und vielleicht wusste, wie man dem Pharao noch helfen konnte. Dabei hatte sich jedoch leider eine erschütternde Erkenntnis ergeben und die lautete, dass es nur einen einzigen Weg gab und dieser war unmöglich zu gehen. Denn die einzige Möglichkeit, den Zauber vom Pharao zu nehmen, bestand darin, ihn auf eine andere Person zu übertragen, die an seiner Stelle sterben würde. Das jedoch war natürlich undenkbar. Wieder einmal saß Yugi an Yamis Bett und betrachtete mit rotgeweinten Augen seinen Seelenpartner, der kaum noch die Augen öffnete und wenn, nur noch seelenlos vor sich hin starrte. Er schien tatsächlich nur noch eine leere Hülle zu sein, deren Geist den Körper längst verlassen hatte. Yugi hatte wirklich alles versucht, ihn wachzurütteln, doch nichts hatte funktioniert. Würde Atemu wirklich sterben? Yugi schrak auf, als er plötzlich Gepolter aus dem Erdgeschoss vernahm. Jemand stapfte offensichtlich schnellen Schrittes die Treppe hinauf. Im nächsten Moment wurde auch schon die Zimmertür aufgerissen und ehe er sich’ s versah, wurde er unsanft zur Seite gestoßen. Überrascht, um nicht zu sagen, völlig perplex, blickte er auf Seto Kaiba, der wie ein Sturm in Haus eingedrungen war. “K-kaiba! Was willst du hier? Bist du gekommen, um den Pharao sterben zu sehen?”, rief er panisch, wütend. “Unsinn, niemand wird hier sterben!”, erklärte Kaiba scharf und schob ihn zur Seite, hielt ihn davon ab, ihm zu nahe zu kommen. “Dafür werde ich schon sorgen.” “Du willst ihm helfen? Aber, ich dachte, du hasst ihn.” “Wer sagt das?”, erwiderte Kaiba schlicht und ein seltsamer Ausdruck stand in seinen blauen Augen. “Ja, aber wie willst du ihm helfen? Woher weißt du überhaupt, was er hat?” “Der Köter hat es mir verraten. Er meinte, mir alle Schuld in die Schuhe schieben zu müssen. Und wie ich ihn retten werde, das überlass mal mir.” Mit diesen Worten nahm Kaiba ein Fläschchen mit einer rötlichen Flüssigkeit hervor und flößte diese Yami ein, wobei diesem ein Rinnsal über die Wange hinaus lief, welches Kaiba ableckte und ihn auf den Mund küsste. Yugi schnappte nach Luft. Was hatte das zu bedeuten? Weshalb küsste Kaiba plötzlich Atemu? Liebte er ihn etwa doch? Der Pharao hustete, als Kaiba von ihm abließ. Hatte er bisher nur still und stumm dagelegen, ohne jegliche Regung, so begann er nun zu zittern und sich zu winden. Trotzdem schien er noch nichts wahrzunehmen. Seine Augen, bisher nur leer, waren nun von einem Schleier überzogen, so als wäre die rötliche Flüssigkeit bis in seine Augen vorgedrungen. Sein Atem wurde tiefer, so als wäre er bis eben am Ertrinken gewesen und nun endlich an die Wasseroberfläche gelangt. Das bisher ausdruckslose Gesicht wurde wieder von Leben erfüllt. “Seto?”, brachte er krächzend hervor, so als riefe er aus tiefer Dunkelheit. Dieser blieb jedoch still und drückte nur kurz Atemus Hand, bevor er aufstand und wortlos wieder das Haus verließ. Yugi war viel zu glücklich über Yamis plötzliche Genesung, um ihn aufzuhalten und dieser noch viel zu schwach. Am nächsten Morgen hatte sich Yami wieder gänzlich erholt und fragte sich, verwirrter denn je, was eigentlich passiert war. Kaiba hatte ihm das Leben gerettet und ihn geküsst. Dass das kein Traum gewesen war, hatte er von Yugi erfahren. Was hatte das zu bedeuten? Liebte Kaiba ihn doch? Aber wieso hatte dieser ihn zuvor mit solcher Verachtung behandelt? Ihn von sich gestoßen? Und außerdem: Hatte er etwa eine andere Möglichkeit gefunden ihm das Leben zu retten, ohne das er sich selbst dafür opfern musste? Ja, es musste so sein, denn Kaiba würde doch nicht für ihn sterben, nein niemals, oder? Jedenfalls war die Sache ein einziges Rätsel für Yami, weshalb er sich so schnell wie möglich auf den Weg zu dem Mann machte, in den er sich verliebt hatte. Sein Herz klopfte schneller in der Hoffnung, dass Kaiba ihn vielleicht doch liebte. Warum hätte er ihn sonst küssen sollen? Wieder stand er hier vor dessen Haus und fühlte sich ziemlich merkwürdig, als er an die letzte Begegnung auf dem Friedhof zurückdachte und diese in Relation zu der gestrigen setzte. Nein, das wollte einfach nicht zusammen passen. Wie ein Puzzle mit zwei ungleichen Teilen, die einfach nicht zusammen kommen konnten. Besorgt trat er ein, nachdem er von Setos Bedienstetem eingelassen worden war. Nachdenklich lief er durch das riesige Haus, in dem er sich momentan irgendwie verloren fühlte. Es dauerte jedoch nicht lange, als er auch schon auf Kaiba traf, der ihn bereits erwartete. “Seto…Kaiba, warum hast du…Ich weiß nicht, warum du das getan hast, da du mich offensichtlich nicht ausstehen kannst. Aber ich wollte dir danken und dich fragen, wie du es geschafft hast, den Zauber aufzuheben.” Kaiba hatte ihm den Rücken zugewandt gehabt und drehte sich nun zu ihm um. “I-ich bin dumm…, deshalb tat ich es.” Yami stutzte. Kaiba bezeichnete sich selbst als dumm? Was lief hier verkehrt? Normalerweise strotzte er doch vor Selbstbewusstsein, war geradezu arrogant und überheblich. “Und ich habe den Zauber nicht aufgehoben, sondern lediglich auf mich selbst übertragen. Deshalb wird mir jetzt auch immer mehr bewusst, was für ein Idiot ich war, wie sehr ich mich von meinen Gefühlen habe irritieren lassen. Nein, ich bereue es nicht. Jedoch sehe ich nun einiges klarer.” Er machte eine kurze Pause. “Ich habe dich aus Angst von mir gestoßen, Yami. Ich glaubte, du würdest mir nur etwas vormachen, mich ausnutzen wollen. Und selbst wenn du es ernst meintest, so glaubte ich, wäre eine Beziehung zwischen uns krank, einfach nur krank, würde mich außerdem schwach machen. Dennoch war ich so verliebt in dich, so verrückt nach dir, dass es mich etliche schlaflose Nächte gekostet hat und ich letztendlich sogar diesen verdammten Zauber auf mich umgelenkt habe, der tatsächlich zu wirken scheint, denn ich weiß zwar, dass ich dich geliebt habe, dass ich Angst hatte, aber diese Gefühle sind irgendwie nur noch im Hintergrund meines Bewusstseins vorhanden. Ich weiß, dass sie da sind, aber ich fühle sie nicht mehr richtig. Vielleicht muss ich deswegen sterben, aber irgendwie ist mir das auch schon fast egal.” “Nein, nein, Seto!”, stürzte sich Yami in dessen Arme, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte und drückte sich an ihn. “Du darfst nicht so einfach aufgeben. Das ist alles nur meine Schuld. Ich werde es rückgängig machen und den Zauber wieder auf mich übertragen.” “Nein, Yami, lass nur. Dann wäre das, was ich getan habe, ja umsonst gewesen. Du sollst leben”, schlang Kaiba seine Arme ganz sanft um ihn und hielt ihn fest, streichelte ihm ein wenig über den Rücken. “Verzeihst du mir, dass ich so gemein zu dir war? Dass ich so ein Idiot war?” Ein Teil von Kaibas Gefühlen schien doch noch da zu sein, denn tiefer Schmerz, aber auch Liebe, ließ sich aus seiner Stimme heraushören. “Du musst dich nicht entschuldigen, im Gegenteil, mir tut es leid, weil ich dich hier mit reingezogen habe. Ich wollte doch nicht, dass du wegen mir”, Yami schniefte, “dass du wegen mir…stirbst. Das darf nicht geschehen. Ich habe diesen Weg, diesen Tod gewählt. Dieser Fehler darf jetzt nicht dich treffen.” Noch hatte er es gar nicht richtig realisiert, dass Kaiba ihm gerade seine Liebe gestanden hatte und sogar bereit war, für ihn zu sterben. Irgendwie erschien ihm alles wie ein Traum, der sich nicht entscheiden wollte, ob er Wunsch- oder Alptraum war. “Schon gut, Yami”, legte ihm Kaiba eine Hand in die stacheligen und doch so weichen Haare, um sanft darüber zu streichen. “Ich habe das gern getan. Ich will, dass du lebst. Komisch, ohne all diese wirren Gefühle fühle ich mich so frei. Ich meine, noch vor kurzem hätte ich dir das alles niemals erzählen können und jetzt kann ich einfach so frei heraus sprechen. Und bevor das Gefühl völlig verschwindet, möchte ich dir sagen, Yami, ich liebe dich auch.” Mit diesen Worten küsste er ihn auf den Mund. Es war ein berauschendes Gefühl für Yami, der die gesamte Umwelt ausblendete. Das einzige, was er registrierte, war, dass Kaiba sich wieder viel zu schnell von ihm zurück zog und das er ihm nur einen kurzen, sanften Kuss auf den Mund gegeben hatte, wie ein flüchtiger Windhauch. “Du wirkst so blass”, stellte Yami besorgt fest und legte seine Hände an Kaibas Wangen. Dieser strich sich fahrig durch die Haare und bemerkte. “Ja, es ist, als wären alle meine Gefühle und Gedanken in Watte gepackt und…als hätte ich eine Nebelwand im Kopf hängen”, schaute er ausweichend zur Seite. Doch auch in Yami ging eine Veränderung vor. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich wieder erinnern konnte, was der Inhalt des Paktes mit der Kreatur aus dem Schattenreich gewesen war. Diese hatte ihm nämlich angeboten, ihm ein neues Leben mit einem eigenen Körper zu schenken, wenn er dafür nach sechs Monaten auf der Erde seine Seele an sie opferte. Er würde nur dann länger leben dürfen, wenn sein Wunsch in Erfüllung ginge und Kaiba ihm sagte, dass er ihn liebte. Das war nun geschehen und daher konnte sich Yami auch wieder erinnern. Das bedeutete, dass er nicht in knapp vier Monaten sterben würde! Doch dieser Sieg schien mit einem Mal so schal, so bedeutungslos, da nun Kaiba sterben würde. Und das alles war allein seine Schuld! Hätte er doch diesen verdammten Trank nicht genommen! Aber wie hätte er auch ahnen können, was mit Kaiba los war? Insgeheim beschloss Yami, den Zauber doch wieder von Seto zu nehmen, auch wenn dieser sich sträuben sollte. Und das würde er ohnehin nicht mehr tun, wenn er erstmal genauso lethargisch war, wie er selbst es noch bis gestern gewesen war. Er konnte einfach nicht zulassen, dass Seto sich opferte und für seinen dummen Fehler büßte. Es stellte sich heraus, dass es diesmal nicht so lange dauerte, wie bei Yami, dass Seto in völlige Lethargie verfiel. Entweder lag es daran, dass der Zauber ursprünglich auf Yami gelegen hatte und sich nicht quasi neu entwickeln musste, oder es lag daran, dass Setos Seele nicht so stark war. Jedenfalls vergingen nur ein paar Tage und er blieb wie seelenlos in seinem Bett liegen und stand nicht mehr auf. Das war für Yami der Zeitpunkt um zu handeln. Er ließ Kaiba in der Obhut seines kleinen Bruders, der ständig an seinem Bett hockte und deren Angestellten Isono, während er sich die Zutaten besorgte, um den Zauber wieder auf sich selbst zu übertragen. Als er wieder zurückkehrte, war es Abend geworden und Yami ließ sich an Kaibas Bett nieder, nachdem er Mokuba gebeten hatte, ihn mit seinem Bruder für einen Moment allein zu lassen. Er flößte ihm ebenfalls die rötliche Flüssigkeit ein, wie es Seto zuvor schon bei ihm getan hatte. Dieser hatte das Rezept übrigens von Ishizu erfahren. Zu seinem Entsetzen bemerkte Yami jedoch, dass das Mittel nicht wirkte. Er wartete noch weitere Minuten, in der Hoffnung, dass es vielleicht etwas länger dauerte, bis die Wirkung einsetzte, jedoch zogen sich die Minuten hin, wurden zu Stunden und Mokuba hatte sich längst wieder an seine Seite gesetzt, was er gar nicht wahrgenommen hatte. Es war hoffnungslos. Atemu vergrub seinen Kopf in den Händen und rieb sich verzweifelt die aufkommenden Tränen aus dem Gesicht. Aber irgendwann ging es nicht mehr und er schluchzte auf. Auch Mokuba standen die Tränen in den Augen, da er erfahren hatte, was mit seinem großen Bruder los war. Er schüttelte ihn gelegentlich, als müsse er ihn bloß aus einem tiefen Schlaf aufwecken, wollte einfach nicht glauben, dass so ein läppischer Zauber Seto etwas anhaben könne. Doch dieser rührte sich nicht. Inzwischen ging sein Atem und sein Puls nur noch verlangsamt. Irgendwann musste Mokuba zur Toilette. Und als wäre dieser Moment, da Yami alleine mit Seto war, nur abgewartet worden, begann wieder jenes bekannte, schwarze Wallen und Wogen, welches direkt über Kaibas Bettdecke entstand, so dass es schien, als würde die weiße Decke in schwarzen, sehr feuchten Nebel getaucht. “Nein, nein, Seto!”, schrie Yami verzweifelt und wollte ihn aus den schwarzen Wellen hinausziehen. Bevor ihm dies jedoch gelang, erklang eine Stimme in seinem Kopf, welche ihn frösteln ließ. Sie war leise, kaum wahrnehmbar und doch ließ sie seinen Schädel dröhnen, oder vielmehr die Präsenz, die hinter der mentalen Stimme stand. “Was hast du? Noch ist nichts vorbei. Ich kann ihn retten, wenn du willst.” Yami starrte die schwarze Kreatur, die über Seto schwebte und deren Konturen zu zerfließen schienen, schockiert an. “Du weißt ja, was du dafür tun musst. Ja, ich bin traurig, dass du gewonnen hast und ich deine Seele nicht bekomme, wie du weißt. Und da dachte ich mir, könnten wir einen neuen Pakt eingehen. Du weißt sicher schon, wie er lautet: Deine Seele für das Leben deines Freundes. Nun, was sagst du?” Die Ausdrucksweise des Wesens klang so harmlos, als spreche es über einen Obstverkauf und nicht über einen Seelentausch. Jedoch ließen der Inhalt der Worte und dieser mitschwingende, dunkle Druck in seinem Kopf, der hinter der Präsenz der Stimme stand, Yami in seinem tiefsten Inneren schaudern. “Und was sagst du?” Yami versuchte nachzudenken. “Nun, ich… Nun gut, aber nur unter einer Bedingung: Du lässt mich noch ein Jahr glücklich mit ihm zusammen leben.” “Was, ein ganzes Jahr? Und dann auch noch glücklich? Was verlangst du da von mir? Das sind Preise! Wir sind doch hier nicht auf dem Jahrmarkt. Na gut, da ich ja nicht so sein will, gebe ich dir noch drei Monate und sehen, ob du glücklich wirst, musst du schon selbst.” “Neun Monate!”, verlangte Yami entschlossen. Das war irgendwie total irre, er verhandelte hier über seine Seele, wie um ein Ding. “Hmpf. Wie wäre das: Wir machen es genau wie beim ersten Mal und du bekommst noch sechs Monate. Das ist jetzt aber wirklich ein fairer Preis. Und du solltest dich schnell entscheiden, denn lange hat dieser junge Mann wirklich nicht mehr.” Das Wesen deutete mit einer seiner schwarzen, nebelartigen Gliedmaßen auf Kaiba hinunter. Yami atmete tief durch, bevor er den Kopf hob und meinte: “Nun gut, einverstanden. Du rettest Seto und lässt mich noch sechs Monate am Leben, dann bekommst du meine Seele.” “Brav so!”, gab die Kreatur einen kichernden Laut von sich und verschwand. Seto unterdessen begann zu Husten und zu Zittern, genau wie Yami es vor ein paar Tagen getan hatte, als er wieder aus seiner völligen Weggetretenheit aufgewacht war. Nach einigen Minuten trat wieder Leben in die blauen Augen, welche ihn verwirrt anschauten. Ehe Yami sich jedoch in Kaibas Arme werfen konnte, tauchte Mokuba wieder auf und kam ihm zuvor, indem er sich überglücklich auf Seto stürzte, als er bemerkte, dass sein großer Bruder wieder bei Sinnen war. Yami betrachtete die zwei einerseits glücklich, andererseits mit einem wehmütigen Blick beim Kuscheln. Er glaubte schon, die Beiden hätten ihn völlig vergessen und wollte das Zimmer verlassen, als Kaiba ihm einen fragenden Blick zuwarf. “Du willst schon gehen?”, erkundigte er sich. “Ja, ich dachte…ich will euch zwei nicht weiter stören. Und dir geht es jetzt ja wieder besser da…”, ehe der Pharao noch den Satz zu Ende bringen konnte, hatte Kaiba sich vorgebeugt und ihn an der Hand zu sich herangezogen. “Mokuba, bitte warte mal kurz draußen auf uns, ich möchte mit Yami allein etwas besprechen.” “Ja”, guckte Mokuba irritiert von einem zum anderen, ehe er aus dem Zimmer ging. Kaiba zog unterdessen Yami zu sich ans Bett. “Was hast du getan?”, verlangte er zu wissen. “Hast du etwa den Zauber wieder auf dich übertragen?” “Nein”, erwiderte Yami. Wie sollte er Seto nur das erklären? Wie sollte er ihm sagen, dass er nur noch sechs Monate zu leben hätte und ihn dann verlassen müsste? “Also, was hast du getan?”, Kaibas Finger umschlossen fast schmerzhaft Yamis Handgelenk. Dieser schaute ihm in die Augen und wusste, dass er ihn unmöglich anlügen konnte. Aber die Wahrheit sagen konnte er ebenso wenig. Solange er noch zu leben hatte, wollte er mit Seto glücklich sein, das würde er jedoch nicht können, wenn dieser ständig daran denken müsste, dass Yami bald sterben würde. “Du hast gesagt, du liebst mich. Ist das wahr, oder habe ich das nur geträumt?” Auf diese Worte hin musste Kaiba lächeln. “Nein, ich habe nicht unter irgendeinem Wahn gestanden, falls du das meinst. Das heißt, ich weiß nicht so recht, ob man Liebe nicht auch als Wahn bezeichnen kann. Jedenfalls habe ich alles so gemeint, wie ich es sagte. Komisch, ich hatte solche Angst davor, mir, geschweige denn dir, einzugestehen, dass ich dich liebe und jetzt ist es auf einmal so einfach. Daran bist du schuld”, erklärte Kaiba mit einem verliebten Lächeln und strich ihm über die Wange und durchs Haar. Yami lächelte zurück und für den Augenblick war jede Sorge vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)