Nightmare von PattyBolognese (Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern) ================================================================================ Kapitel 44: Die Zürcher Depositenbank in Rue Haxo ------------------------------------------------- Unentschlossen stand Sally vor der Zimmertür von Samu. Noch bevor sie klopfen konnte, hörte sie Doreens Stimme aus dem Zimmer. In dem Moment war Sally sich nicht sicher ob sie die Tür eintreten oder lieber wegsprengen sollte. Das er es tatsächlich noch wagte…nach allem was passiert war! Sie holte einmal tief Luft und brüllte laut:“Idiot!“ Noch bevor Samu oder Doreen reagieren konnte, rannte sie davon und versteckte sich im Aufzug. Grade noch rechtezeitig, als sie sah das Samu die Tür öffnete und hinaus sah. Samu blickte verwirrt aus der Tür. „Ich hätte schwören können, dass Sally mich da grade angeschrieen hat.“ Doreen trat neben ihn und schaute ebenfalls aus der Tür hinaus. „Sie hat nicht dich angeschrien, sondern die Tür.“ „Hatte den selben Effekt, ich fühle mich emotional angegriffen. Seltsam, seid wann kann sie so schnell rennen?“, er kratze sich erstaunt am Kopf. Doreen stemmte nur die Fäuste in die Hüften und sah ihn missmutig an. „Bist du sicher dass es Sally war?“ Samu nickte nur mit grimmigen Blick: „Sie hat mich schon so oft beschimpft, die Stimme würde ich überall erkennen.“ „Vielleicht ist das ja ein zeichen ihrer Zuneigung zu dir.“, grinste Doreen wissend und wedlte mit ihrer Hand vorm Gesicht rum. „Seltsame Art…“ „Du kennst sie besser als ich.“, meinte Doreen und zog ihn schließlich wieder ins Zimmer. „Wir müssen die Flasche noch leer kriegen, also komm wieder rein. Sollten wir noch mal verdächtige Schreie hören, rufen wir einfach die Polizei.“ Sally starrte wütend auf den Städteführer in ihrer Hand. „Naaaa, ich wird wahnsinnig!“, genervt ließ sie ihn sinken und machte die Beine auf der Bank lang, auf der sie saß. In irgendeinem Park, wovon sie den Namen nicht lesen konnte, da sie ja dummerweise kein Französisch beherrschte. Sie wühlte abweisend in ihrem Rucksack herum und zog ihr Handy heraus. Nichts. Keiner ihrer Freunde hatte sich gemeldet. Wo waren die nur hingerannt? Zürcher Depositenbank in Rue Haxo, wer hatte sich nur diesen verdammten Namen ausgedacht? In Deutschland hieß so was einfach nur Sparkasse, Volksbank oder Post. Sie zog den goldenen Anhänger unter ihrem Pullover hervor und betrachtete die kleinen Einschnitte an dem langen Stab. Dort hatte ihr Vater also ein Schließfach, wieso den bloß in Paris? Seid Ryan ihr diese merkwürdige Geschichte über das Schließfach erzählt hatte, musste Sally öfters darüber nachdenken als es ihr lieb war. Und mit jedem neuen Gedanken, tauchten mehr Fragen in ihrem Kopf auf. Ihr wurde immer mehr klar, wie wenig sie von ihren Eltern wusste. Sie konnte sich nicht mal mehr daran erinnern wie ihr Haus ausgesehen hatte. Sie konnte es sich auch nicht ansehen, denn es war kurz nach dem Tod ihrer Eltern abgerissen worden. Warum wusste sie nicht, aber heute war es nichts weiter als ein leerer grüner Glasfleck in einer kleinen Straße. Nur einige Gegenstände waren ihr von ihren Eltern geblieben. So wenig wusste sie über ihre Eltern. Sie schluckte und hob die Stadtkarte wieder an. Okay, volle Konzentration, sie musste nur… „Du kannst genauso gut Karten lesen, wie Raul es kann.“ Sally zuckte zusammen und ließ die Karte langsam sinken. Vor ihr standen Samu und Doreen. Missmutig sah sie die beiden an, das hatte grade noch gefehlt. „Was…wollt ihr hier?“, murrte sie. „Ich will wissen warum du meine Tür angebrüllt hast.“, fragte Samu und sah sie vorurfsvoll an. „Ich könnte dich genauso fragen warum ihr zwei um diese unmenschliche Nachmittagszeit schon anfangt Wein zu trinken…gibt es irgendwas zu feiern?“ Sally hatte einen gereizten Tonfall angelegt und sah ihre Gegenüber mit so einem verachtenen Blick an das es ein Wunder war, das keiner der beiden tot umfiel. Ihr Blick wanderte zu dem Arm von Samu der immer noch verbunden war. Tse, Idiot! Wegen ihr…wegen ihr, sie war… Nein, den Gedanken verdrängte sie gleich wieder. Sie war nicht Schuld, er hatte sie geschlagen! Er hatte zugeschlagen. Sally drehte den Kopf zur Seite. Der Abend lief wieder vor ihrem Auge ab… ~Flashback~ Sally wachte auf und spürte dass sie einen mächtigen Druck im Schädel hatte. Sie blinzelte, als das verschwommene Bild langsam Gestalt annahm, erkannte sie, dass sie wohl in dem Tourbus eingeschlafen war. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Kurz nach Eins. Sie hatte tatsächlich das neue Jahr verpennt. Sie hob ihren Kopf leicht an und sah aus dem Bus hinaus. Die Jungs und ihre Mädels waren draußen am feiern. Ihr Blick suchte Samu. Er war von mehreren Mädels umringt, sie waren alle jünger als er und sahen ihn an als wäre er eine Gottheit. Das war er nicht mal wenn er schlief. Wenn er schlief… Sally bemerkte dass sich ein Gefühl der Traurigkeit über sie zog. Schon öfters war sie neben Samu aufgewacht und sie hatte ihn jedes Mal beim Schlafen beobachtet. Und sie war sich sicher dass er es genauso tat, das er sie dabei ansah. Sie schloß für einen Moment die Augen. Diese Wärme, wenn er neben ihr lag, dieses wunderschöne Gefühl der Geborgenheit und dennoch die Angst das bald alles wieder vorbei war. Sie seufzte. Viel zu spät hatte sie sich eingestanden was sie für Samu empfand. Dabei war es immer da gewesen. Das Gefühl des Glücklich Seins, wenn er bei ihr war. Es hatte schon gereicht wenn er neben ihr stand, die Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten so heftig, das es sich wie Bauchschmerzen anfühlte. Das Gefühl der Wut und des Ablehnes, wie oft hatte sie es gespürt, das die Zweifel der Vergangenheit sie daran hinderten die schönen Gefühle zu zu lassen. „Ich liebe dich…“ Sie hörte es Samu wieder sagen, das Konzert, vor all den Menschen. Sally hielt sich die Brust, wie laut ihr Herz immer schlug wenn sie daran dachte, sie war sich sicher dass andere es hören konnten. Wie sehr sie danach schrie… „Sally?“, Lucy stupste sie leicht an. „Oh…hi!“, Sally sah ihre Freundin erschrocken an. „Willst du nicht mit raus kommen? Ich meine, wir feiern alle draußen und du fehlst uns da.“ Sally seufzte und hielt sich die Hand an den Kopf. „Ich glaube, eines der 10 Wodka Red Bulls war schlecht oder so…ich fühle mich nicht besonders.“, sie kniff die Augen zusammen und rieb sich die Stirn. „10? Das waren mindestens 30 Wodka Red Bulls die du weg gezogen hast. Hier, das Wundermittel Aspirin.“ Lucy hatte bereits vorgesorgt und wedelte nun mit Tabletten vor Sally´s Nase herum. „Meine Leber ist zu sehr damit beschäftigt ganz andere Schadstoffe zu verarbeiten…“, murrte Sally nur, griff aber trotzdem nach den Tabletten. Joanna und Eve kamen in den Tourbus. „Da ist ja unser krankes Kind!“, lachte Joanna. „Na, hast dich wieder abgeschossen?“, grinste Eve und stellte ihrer Schwester eine Flasche Wasser vor die Nase. „Was heißt hier wieder?!“, fragte Sally empört und zog gierig an der Flasche Wasser. „Ach komm schon, wir haben draußen eine Menge Spaß. Jukka hat versprochen gleich zu dem neuen Song von Shakira zu strippen.“, lachte Eve und rieb sich freudig die Hände. „Vor den Fans?“, staunte Lucy. „Es muss sich für sie ja auch lohnen das sie hier waren.“, grinste Joanna. „Du willst nur nicht das Sami sich für die Fans auszieht.“, grinste Eve. „Besser nicht, sonst sieht noch jeder seinen Schwabbelbauch!“, meinte Lucy und fing sich einen bösen Blick von Joanna ein. „Das ist kein Schwabbelbauch, das ist nur Babyspeck!“, protestierte sie. „Er ist 27!“, konterte Lucy. „Er arbeitet dran!“, widersprach Joanna. „Vielleicht sollte lieber Samu die Hüllen fallen lassen.“, meldete sich Sally auf ein mal zu Wort. Die Mädchen sahen sie erstaunt an. „Wenn du darauf bestehst, tue ich das gerne.“, Joanna und Eve sprangen beinahe auseinander als sie die etwas lallende Stimme von Samu hörten. Er betrat grade den Bus und stand schräg darin, Janne hinter ihm, die Hände erhoben aus Angst das Samu jeden Moment auf ihn drauf krachen würde. „Also, soll ich es tun, Sally? Für dich spring ich auch von jeder Brücke.“, er zog bereits an seinem Pullover, doch Janne hielt ihn zurück. „Samu, zieh jetzt bitte keine Show ab.“, knurrte er. Sally sah ihn patzig an und erhob sich langsam von ihrem Sitz. „Lass das Kind doch spielen, Janne. Sei nicht so streng zu ihm.“, fauchte sie langsam und grinste. Ihr war schwindelig. „Sally, das gleiche gilt für dich.“, versuchte es Joanna und wollte ihr die Hand auf den Arm legen, doch ihre Freundin wich ihr aus und ging langsam schwankend auf Samu zu. „Du hälst dich für soooo toll, was, Samu Haber?“ Samu breitete selbstgefällig die Arme aus. „Oh ja das tue ich! Sieh mich doch an, ich hab alles was ich will: Geld, Karriere, Frauen!“ Sally lachte kurz auf. „Und dennoch fühlst du dich ja sooo einsam und verlassen das du mir vor all deinen geliebten Fans die größte Lüge des Jahrhunderts erzählst!“ „Es war keine Lüge!“, sein Gesichtsausdruck verzehrte sich. „Da! Schon wieder eine Lüge!“, lachte Sally und grinste Samu unverschähmt an. „Ich habe dich nicht angelogen!“ „Lüge Nummer Drei! Du machst dich, Haber!“ „Ich habe dich nicht angelogen!!!“, Samu wurde lauter und machte einen bedrohlichen Schritt nach vorn. Janne streckte den Finger aus um den Knopf zu drücken damit die Tür des Busses zu ging. Die ersten Leute warfen nämlich bereits neugierige Blicke in den Bus. Joanna zog unauffällig schnell die Vorhänge vor. „Siehst du?! Jedesmal wenn du den Mund auf machst kommt eine neue, verdammte Lüge raus!“ „Ich habe dich noch nie angelogen!“ „Ach ja? Dann rollen wir das ganze doch mal auf: Wo warst du an Weihnachten?“ „Wie bitte?“ „Ich hab gefragt wo du an Weihnachten warst? Wieso bist du abgehauen?“ „Weil du deine Zunge auf einmal in einen anderen Hals gesteckt hast!“ „Und du deine Schleuder in die Höhle meiner Managerin!“ Samu wollte etwas erwidern, schnappte aber nur kurz nach Luft, denn Sally preschte gleich weiter. „Du bist so unglaublich erbärmlich, Samu Haber! Rennst gleich zu der nächstbesten Frau die dir über den Weg läuft! Ich wusste das du eh nichts anderes willst! Du hast es nie ernst mit mir gemeint, du liebst die Herausforderung, aber nicht mich! Du bist total egoistisch und von dir selbst überzeugt! Und außerdem steigst du mit jeder ins Bett, dir sind Gefühle total egal, du…!“ Es klatschte. Sally spürte nur noch einen heißen Stich auf ihrer Wange und sank zu Boden. Mit Tränen in den Augen sah sie nur noch verschwommen wie Samu von Janne zurück gezogen wurde. ~Flashback Ende~ Samu riss Sally unsanft die Karte aus der Hand. „Wo willst du eigentlich hin?“ Sie verschränkte patzig die Arme vor der Brust und funkelte ihn grimmig an. „Dorthin wo ich ganz weit weg von dir bin.“ Doreen grinste frech: „Dann wirst du auf den Mond fliegen müssen, der folgt dir nämlich überall hin!“ „Nicht nur mir, dir anscheinend sogar ins Bett.“, antwortete sie patzig. Doreen´s Mundwinkel wanderten nach unten. Sie biss sich kurz auf die Unterlippe und funkelte Sally herausfordernd an. Samu wollte etwas sagen, doch sie war schneller als er. „Ich weiß nicht ob ich richtig informiert bin, aber soweit ich weiß seid ihr zwei kein Paar. Ich möchte dich nur darauf hin weisen das dieser Kerl dich mehr zu lieben scheint als jeder andere. Überleg dir lieber schnell ob du ihn willst oder nicht, sonst krall ich ihn mir wieder.“ Sally klappte der Mund auf, bevor sie was sagen konnte, hatte sich Doreen zu Samu umgedreht, ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt und war Hoch erhobenen Hauptes davon spaziert. „Diese blöde…“, Sally war drauf und dran ihr hinter her zu springen und sie zu erwürgen. Sie war rot im Gesicht und funkelte Doreen hinter her. „Eifersüchtig?“, Samu konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Sally drehte ihren Kopf ruckartig zu ihm und stand auf. Sie krallte sich ihren Rucksack und stolperte von der Bank herunter. „Pah, wage es ja nicht mir hinter her zu laufen.“, fauchte sie wütend. Samu ließ sich nicht beirren. „Ich muss dir aber was sagen!“ „Und ich hör dir nicht zu!“ „Aber du musst mir zuhören!“ „Ich denk nicht mal dran!“ „Wenn ich dir einen Strauß mit 20 roten Rosen kaufe und vor dir auf die Knie gehe, hörst du mir dann zu?“ Sally blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Ihr Gesicht war verzogen, dennoch war sie leicht rot angelaufen. „Vielleicht…bei 50 Rosen und…“, sie drehte den Kopf beleidigt zur Seite. „Selbst da müsste ich noch drüber nachdenken ob du es wert bist…“ Samu lächelte. Es war dieses unverschähmte Lächeln was Sally zum dahin schmelzen brachte, sie schaffte es nicht ihm in die Augen zu sehen wenn er sie SO ansah. Unverschähmtes Lächeln, nein, das passende Wort war Unwiderstehlich. Sie sah weg und kratze sich verlegen an der Wange. Er ging vorsichtig einen Schritt näher auf sie zu und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sein Wuschelkopf war wieder mal eine reine Katastrophe, dabei hatte er sie sich extra abschneiden lassen, aber sie waren immer noch genauso lästig wie vorher. „Kann ich dich wenigstens begleiten?“ Sally sah ihn nur kurz an und nickte. Bevor sie merkte das ihr Körper mal wieder schneller reagiert hatte als ihr Verstand, liefen ihre Füße schon von alleine weiter und Samu, die Hände in den Taschen vergraben, ging schweigend neben ihr her. Sally blieb nichts anderes übrig als wieder einen Blick auf die Karte zu werfen, nach dem die beiden den Park verlassen hatten. Nervös faltete sie diese auseinander und versuchte sich an dem Straßenschild das sie sah zu orientieren. „Was hat eigentlich das Verfahren gegen Ryan ergeben?“, versuchte Samu es langsam und warf ebenfalls einen Blick auf die Karte die viel zu groß für Sally zum ausfalten war. „Knast.“, antwortete Sally knapp. „Wie lange?“ „Sehr lange.“ „Geht’s auch genauer?“ Sally seufzte genervt und drückte Samu die Karte ungehalten in die Arme. „Man, er hat lebenslänglich bekommen! Allerdings…geht er in die Klapsmühle.“ „Was? Wieso denn das?“, Samu sah Sally empört an. Der Mörder seines Kindes sollte auch noch eine Luxussuiete und persönliche Betreuung bekommen?! Sie seufzte wieder. „Er wurde als unzurechnungsfähig eingestuft. Er ist…schwer geisteskrank. Schizophränie liegt in seiner Familie. Sein Vater starb daran. Bei Ryan ist die Krankheit sehr früh ausgebrochen, ohne dass es jemand merkte.“ Samu versuchte nicht einmal mitleidig zu wirken, er zog nur eine Miene. In ihm brodelte die Wut. Was war das nur für eine Ungerechtigkeit! „Reg dich nicht auf. Einerseits, ist es nicht zu verzeihen was er getan hat. Andererseits…naja, er ist krank.“ „Da spricht zu sehr die Krankenschwester aus dir als die Mutter unseres Kindes.“, rutschte es Samu raus und er faltete die Karte desinterressiert zusammen. Sally sah ihn wütend an. „Wenn du Streit mit mir willst, bitte, den kannst du gerne haben!“, mit einem hastigen Griff, riss sie ihm die Karte aus der Hand und stolzierte die Straße blind entlang. „Sally!“, er rief ihr nur hinter her. „Was ist?!“, sie drehte sich wütend um. Samu seufzte und wies mit den Finger in die andere Richtung: „Wir müssen da lang!“ Sally lief rot an und stolzierte an ihm vorbei. Joanna klaute Sami das Eis aus der Hand und sah ihn mahnend an. „Hey, was soll das?“, Sami sah sie empört an und angelte nach seinem Eis. „Du isst zuviel!“, protestierte Joanna und schleckte selber davon. „Wer sagt das?“ „Ich sage das!“, lachte sie und wich seiner Hand aus die nach dem Eis griff. „Du willst jetzt nicht allen Ernstes mit mir die Diskussion über mein Hüftgold anfangen, oder?“, Sami sah seine Freundin mit einem vorwurfsvollen Blick an. Joanna schleckte noch mal von dem Eis und erkannte, zu ihrem Missfallen, das Sami wohl Nuss Eis liebte, igitt! Mit einem Schwung landete das Eis in der nächsten Mülltonne. „He…was?! Weißt du eigentlich was so ein Eis kostet?“, Sami war drauf und dran seinen Arm in den Mülleimer zu stecken um das Eis wieder heraus zu angeln, doch Joanna hielt ihn davon ab. „Du könntest ruhig etwas mehr auf deine Figur achten!“, grinste sie und umarmte ihn liebevoll. Sami´s Mundwinkel wanderten nach unten. „Ich bin Drumer, ich brauch das nicht!“, murrte er. Joanna kicherte und stupste ihn mit dem Finger liebevoll in den Bauch. „Doch, doch!“, grinste sie. „Könntet ihr zwei euren Streit vielleicht auf später verschieben?“, zischte Eve aufeinmal. Joanna und Sami blieben überrascht stehen und beobachteten ihre Freunde die sich alle um eine Hausecke quetschen und wohl irgendwas Interessantes entdeckt hatten. Joanna lugte ebenfalls um die Ecke. „Samu und Sally?!“, sie kreischte das beinahe heraus, doch Raul hatte sie grade noch gepackt und zurück gezogen. „Psst, brüll doch nicht so.“, er hielt ihr den Mund zu, Joanna gab nur ein leises Knurren von sich. „Haben die sich wohl wieder vertragen?“, meinte Jukka und kratze sich fragend hinterm Ohr. „Ich hoffe doch wohl nicht.“, meinte Joanna bockig und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Alle sahen sie entsetzt an. „Was? Er hat Sally geschlagen, ich bin gegen Gewalt, ihr könnt doch nicht ernsthaft von mir erwarten das ich das dulde, das dieser Affe…“ „Er war betrunken!“, verteidigte Jukka seinen Freund und unterbrach Joanna dabei recht unsanft, was sie nur noch wütender machte. „Er hat sie geschlagen!“ „Das war nur eine Ohrfeige!“, kam wieder von Jukka. „Er hat sie trotzdem geschlagen!“ „Wenn Sami dir auf den Hintern haut, ist das dann auch schlagen?!“ „Das kann man gar nicht miteinander vergleichen!“, Joanna drehte patzig den Kopf zur Seite und warf Jukka nur noch kurz einen bösen Blick zu. „Verwöhntes Prinzesschen!“, zischte Jukka worauf er sich eine Kopfnuss von Eve einfing. „Aua! Schatz! Da siehst du es, Joanna! Ich werde ständig geschlagen und keiner zeigt Eve wegen Körperverletzung an!“ „Du hast es dir ja auch meistens verdient!“, nickte Raul grinsend. „Tolle Freunde die ich da habe…“; grummelte Jukka und rieb sich die Beule die langsam auf seinem Kopf entstand. „Wo gehen die beiden hin?“, Janne hatte sich dezent raus gehalten und die beiden „Zielobjekte“ nicht aus den Augen gelassen. Timo grinste:„In einen Puff!“ Eve, Joanna und Lucy schlugen gleichzeitig zu und vertrieben ihm somit sein Grinsen aus dem Gesicht. „Perversling!“, murrte Eve. „Etwas mehr Anstand, Bruderherz!“, Joanna warf ihm einen warnenden Blick zu. Lucy war knallrot im Gesicht und schüttelte nur den Kopf. Jukka grinste Timo an und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich leide mit dir, mein Freund!“ „Tut gut nicht allein zu sein.“, schniefte Timo nur. Janne ging vorran, Raul direkt hinter ihm, als Sally und Samu in eine andere Straße einbogen und aus dem Blickfeld verschwanden. „Wird das eine Verfolgungsjagd?“, bei der kalten, sehr bekannten Stimme zuckten die Mädels zusammen. „Hallo…Doreen!“, grinste Lucy verlegen. „Aye, voll erwischt.“, meinte Eve nur und streckte die Zunge raus. Doreen hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt und sah ihre Schützlinge vorwurfsvoll an. „Also, wirklich, warum geht ihr nicht mit ihnen, anstatt sie zu verfolgen?“ Lucy warf ihr einen murrenden Blick zu: „Warst du nicht vorhin mit Samu im Hotel alleine? Wieso seid ihr jetzt getrennt?“ „Weil Sally die Zimmertür angeschrieen hat.“ Joanna sah sie skeptisch an:„Warum sollte Sally das tun?“ „Vielleicht hat ihr die Farbe der Tür nicht gepasst.“, antwortete Doreen patzig. Eve sah ihre Managerin misstrauisch an: „Hast du…etwa wieder was mit Samu?“ Die anderen starrten Eve ungläubig an und warfen dann Doreen böse Blicke zu, die aber nur beleidigt den Kopf zur Seite drehte. „Pah, als wenn ich es nötig hätte mich mit so niederem Volk wie dem Haber abzugeben, ich kann da weit aus besseres haben!“ Lucy wandte sich an Joanna und flüsterte leise: „Gleich erzählt sie uns von ihrer heimlichen Ehe mit Robbie Williams.“ Joanna kicherte nur unbeholfen. Doreen ignorierte die beiden und wies auf ein großes Gebäude, das über die anderen Häuser hinwegschaute und wovon man nur die Spitze des Daches sah. „Sie wollen dorthin!“ Die anderen folgten ihrem Blick. „Woher weißte das denn so genau?“, Lucy konnte nicht anders und sah Doreen weiterhin böse an. „Ich hab die beiden belauscht.“, gestand Doreen ganz offen. „Ach?! Und uns vorwerfen warum wir hinter her schleichen?! Du bist ja wohl kein Deut besser als wir!“, fauchte Eve empört. Doreen fuhr sich mit einer übertriebenen Handbewegung durchs Haar und grinste. „Ich bin Sally´s Managerin, ich muss das Privatleben von ihr genau verfolgen.“ „Super Argument.“, nickte Timo, worauf er sich wieder drohende Blicke von den Mädels einfing. „Was ist das für ein Gebäude?“, fragte Janne. „Die Zürcher Depositenbank in Rue Haxo. Ich bringe euch hin, wenn ihr mich nett drum bittet.“, antwortete Doreeen. „Eher lass ich Raul die Karte lesen als dich darum zu bitten!“, fauchte Eve grinsend. „Doreen, bring uns hin, bitte!“, flehte Jukka aufeinmal. „Ja, wenn Raul die Karte liest landen wir in Moskau!“, jammerte auch Janne. „Danke für euer Vertrauen, Männer.“, murrte Raul, sichtlich beleidigt. Doreen musste grinsen: „Folgt mir!“ Nervös fummelte Sally den Schlüssel ihrer Mutter von ihrem Hals. Der Anhänger war der Schlüssel, der Schlüssel der das Fach ihres Vaters öffnen würde. Und sie wusste das Passwort. Unruhig warf sie einen Blick auf die Eingabetastatur vor ihr. Sie steckte den Schlüssel in das vorgesehene Loch und auf dem Bildschirm erschien der Name ihres Vaters und die Nummer des Schließfaches. Dann erschien in großen roten Buchstaben das word PASSWORD auf dem Bildschirm. Sally schluckte und zögerte. Was wenn sie sich irrte? Dann wäre das Schließfah für immer zu, einen zweiten Versuch gab es nicht. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch und drehte sich unsicher zu Samu um, der einige Meter weiter weg von ihr stand. Samu sah sich neugierig im Raum um, in dem er den Kopf hin und her schwenkte und dabei frech grinste. Er sah rüber zu Sally und als er bemerkte das sie ihn ansah, hob er albern die Hand zum Gruß. Doch das verunsicherte sie nur noch mehr, und sie spürte wie ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg. Sie hörte seinen Namen immer wieder in ihrem Kopf wieder hallen. Man, was war denn nur los mit ihr? Samu, Samu, Samu…es war ganz einfach, er war das Passwort. Ihre Hand zitterte als sie sich dem Bildschirm näherte. Aufeinmal spürte sie Samu´s Hand auf ihrer. Er stand hinter ihr und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Ich bin hier, kleine Lady.“, flüsterte er leise, so dass sie es kaum verstand, doch es sorgte dafür das ihr Herz einen kleinen Aussetzer machte. Er sah ihr erstaunt über die Schulter als Sally seinen Namen eintippte. „Sally Amanda Mira Unelma…jeweils der erste Buchstabe meines Namens, ergibt das Passwort. Ich weiß nicht wie mein Vater darauf kam, aber…du bist das Passwort, Samu.“, ihre Stimme zitterte und aufeinmal tat sich etwas. Das Passwort war richtig gewesen. Es dauerte nicht lange und ein schwarzer, auffälliger Koffer kam zum Vorschein. Sally schluckte. Darin waren also alle Forschungsergebnisse ihres Vaters. Joanna hatte so einen wütenden Gesichtsausdruck drauf das es beinahe so wirkte als würde sie jeden Moment platzen. Schon seid über einer halben Stunde standen alle vor der Bank, dessen Namen sie nicht aussprechen konnte und warteten darauf das Sally und Samu jeden Moment aus der Bank stolzierten. Eve saß neben Jukka der mit seiner Sonnenbrille lässig in den blauen Himmel blickte und einmal kräftig gähnte. Doreen stand an eine Laterne gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und sichtlich genervt. „Wir haben eigentlich gar keine Zeit für so was, meine Damen. Morgen fangen die Dreharbeiten für das Video an, ihr müsstet eigentlich darauf vorbeiretet werden.“, knurrte sie. Lucy und Eve drehten sich gleichzeitig um und sahen sie mit einem mürrischen Gesichtsausdruck an. „Als ob es dich nicht interessieren würde was DARIN abgeht…“, meinte Eve nur teilnahmslos und fing an nach ihrem Mp3 Player zu wühlen. Lucy nickte ihr zu. „Du bist genauso neugierig wie eine Scheißhausfliege, also tu mal für einen Moment so als wärst du nicht unsere Managerin sondern eine Freundin von Sally.“ Doreen klappte vor Verwunderung der Mund auf, erwiederte aber nichts, sondern wendete ihre Augen von den anderen ab und wurde leicht rot im Gesicht. „Da kommen sie!“, Janne kreischte das beinahe heraus und sprang als Erster auf. Sally drückte etwas an sich und Samu hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und blickte teilnahmslos in die Welt. Bevor Sally es überhaupt wahr nahm, wurde sie plötzlich umringt von den anderen. „Und? Was ist es?“, Joanna sah genauer hin, was Sally dann noch enger an sich drückte. Eve beugte sich weiter nach vorne. „Sieht aus, wie…ein Laptop?“, meinte sie dann. „Cool, für einen Laptop fliegen wir bis nach Paris, das nenne ich mal eine Investition!“, lachte Lucy. Doreen hielt sich im Hintergrund. „Was…macht ihr denn alle hier?“, Samu warf seinen Männern misstrauische Blicke zu. Raul hob abwehrend die Hände. „Ich habe nur ein romantisches Date.“, verteidigte er sich. „Ach ja? Mit wem denn bitte?“, Samu musterte ihn arggewöhnisch. „Eh….mit Janne!“, er zog Janne zu sich und grinste. „Immer bin ich die Ausrede.“, murrte dieser, grinste Samu dann aber auch unschuldig an. Sally warf ihren Freundinnen missmutige Blicke zu. „Oh weia…“, meinte Eve nur. „Dafür fliegen wir sicher aus der Band.“, flüsterte Lucy ihr zu. Joanna aber baute sich aufeinmal vor Samu auf, die Fäuste in die Hüften gestemmt und holte tief Luft um dann ein ganzes Geschwader von Beschimpfungen auf ihn Niederzulassen. (Anm.d.A.: Aufgrund der nicht jugendfreien Beschimpfungen und aus Angst verklagt zu werden, lasse ich das einfach mal weg…) „Willst du nicht was sagen?“, meinte Timo zu Sami und wies dabei auf Joanna. „Bist du wahnsinnig? Dann muss ich mir nachher auch noch was an hören!“, fauchte er zurück. Samu ließ die Faucherei über sich ergehen, warf aber immer wieder Blicke zu Sally, die den Laptop immer noch an sich klammerte, als wäre es ihr eigenes Kind. Sie hatte ihn noch nicht geöffnet. Weil Sally es irgendwie nicht über sich brachte, sich anzusehen was auf dem Laptop vorhanden war, überlies sie es Eve. Diese beugte sich mit den anderen über den Laptop und machte ihn an. Sally saß direkt davor und sah mit unsicheren Blicken gespannt auf den Desktop. Es waren nur zwei Dateien darauf vorhanden. Ein Ordner der FORSCHUNG hieß und eine Videodatei… „´An Sally`…er hat dir eine Videobotschaft hinter lassen, Sally!“, sagte Eve ganz aufgeregt und klickte diese an bevor Sally etwas sagen konnte. Ihr Vater erschien in dem Video, Sally starrte ihn an als hätte sie ihn noch nie gesehen. Dabei erinnerte sie sich genau an ihn, so als hätte sie gestern noch mit ihm gesprochen. „Hallo meine Tochter, ich freue mich dich zu sehen.“ „Ich freue mich auch, Papa.“, flüsterte Sally leise, als ob er sie hören könnte. Die anderen sahen abwechselnd zwischen dem Video und Sally hin und her. „Ich wusste das du es eines Tages schaffen würdest das Rätsel zu lösen, ich hoffe nur das mein Anwalt dir nicht zu sehr damit auf die Nerven gegangen ist. Er kann manchmal ganz schön anstrengend sein.“ Sally lachte kurz auf…von wegen Anwalt, schön wärs gewesen! „Ich möchte dich um etwas bitten und dir gleichzeitig auch etwas erklären. Denn wenn du dieses Video siehst, dann werde ich nicht mehr da sein um es dir persönlich zu sagen.“ Sally schluckte. Ihr Vater hatte auf dem Video aufeinmal einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. „Deine Mutter und ich werden schon sehr lange ausspioniert, wir spüren das wir einige unangenehme Leute im Nacken haben…aber selber wissen wir auch nicht genau wer dahinter steckt. Ich weiß nur, das du niemals etwas zu befürchten hast, denn sie werden glauben das auch du tot bist.“ Sie legte den Kopf etwas schief, das klang ja so als ob ihre Eltern… „Wir sind uns durch aus bewusst das wir irgendwann sterben werden, leider früher als wir es eigentlich geplant hatten. Doch wir haben bereits Vorbereitungen getroffen, was mit dir passiert im Falle unseres Todes. Die Familie in der du nun aufgewachsen bist und lebst, haben wir sorgfältig ausgesucht. Es handelt sich um alte Schulfreunde deiner Mutter, keiner weiß das sie noch mit ihnen zu tun hat. Es ist eine Freundschaft die über die Jahre nur über Briefkontakt aufrecht erhalten wurde.“ Eve warf Sally einen erstaunten Blick zu, den sie ebenso zurück bekam. Beide hatten nicht gewusst das ihre Mutter, die Mutter von Sally kannten. Das hatte sie nie erwähnt. Sally´s Vater räusperte sich einmal kurz. „Es ist schwer zu erklären warum wir nicht mehr bei dir sind, Sally. Aber ich fürchte wir sind für das Wohlergehen der Menschheit gestorben. Ich bitte dich, Sally. Bring meine Unterlagen zu Professor Eibe, er lebt in Paris, ich habe dir in der einen Datei, die du auf dem Desktop siehst, auch eine Beschreibung gespeichert wo du ihn findest. Es ist äußerst wichtig dass er meine Forschungsergebnisse bekommt, Sally. Bitte, erfülle mir den einen Wunsch und bringe ihm diese.“ Er grinste aufeinmal. „Streitest du dich eigentlich immer noch mit Samu?“ „Jaaaa, jeden Tag.“, antwortete Lucy lachend und die anderen kicherten. „Du solltest nicht immer so böse auf ihn sein. Er kennt dich schon ewig, Sally. Er hat immer auf dich aufgepasst und ich bin sicher das macht er immer noch.“ „Tse, von wegen…“, murrte Joanna, wobei sie natürlich wieder an die Sache mit der Ohrfeige dachte. „Ich möchte dir noch zum Schluß etwas sagen, Sally. Deine Mutter und ich, wir lieben dich sehr, wir lieben dich so sehr, das wir bereit sind für dich zu sterben, sowie dein geliebter Freund Samu das auch tun würde. Wir sind sicher das er auf unsere kleine Lady aufpasst. Es ist egal was du tust, Sally. Wir lieben dich…“, ihr Vater verschwand plötzlich auf dem Video und es startete ein anderes. „Sally, das bist ja du!“, kreischte Lucy beinahe auf und wies auf das kleine schwarzhaarige Mädchen in dem Video das dort keine zwei Jahre alt war. Sie hatte ein zerissenes und dreckiges Kleid an, was wohl mal weiß gewesen war. Auf dem Kopf hatte sie einen viel zu großen Sonnehut auf, an dem eine hellblaue Schleife war. Trotzig sah Sally in die Kamera, ihr Gesicht war verschrammt und sie schniefte. „Was ist denn los, meine kleine Lady?“, hörte man die Stimme ihres Vaters. Sie sagte immer noch nichts, dafür sprang dann aber aufeinmal ein kleiner blonder Junge ins Bild, der aber etwa einen Kopf größer als Sally war. Er hatte die Hände zusammen gehalten und sah ebenfalls so aus als ob er durch einen Stacheldrahtzaun geklettert wäre. Seine Knie waren beide offen, über seinen linken Unterarm zog sich eine lange Schramme wo das Blut bereits vertrocknet war und sein Gesicht war voller Dreck und ebenfalls verschrammt. Sally schniefte und warf dem Jungen einen trotzigen Blick zu. „Ist das…?“, Eve kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. „…Samu?“, vollendete Lucy ihren Gedanken. Sally schluckte nur. Sie wusste was jetzt kam, denn sie erinnerte sich noch daran. „Wein nicht mehr.“, hörte man Samu sagen. Er hatte eine hohe, beinahe quietschige Stimme. Er hielt Sally seine beiden geschlossenen Hände hin. Sally schniefte wieder und wischte sich mit dem Arm unter der Nase her. Sie sah Samu immer noch böse an, sah aber neugierig auf seine Hände. „Versprich das du wieder lachst.“, sagte Samu. Sally sah ihn kurz an, dann wieder auf seine Hände. „Bitte, du musst wieder lachen!“, beharrte er darauf und warf Sally einen flehenden Blick zu. Sie schniefte wieder und nickte dann. Samu öffnete vorsichtig seine Hände und heraus flatterte ein blauer Schmetterling. Sally´s Gesicht leuchtete sofort hell auf und sie sah dem Schmetterling mit großen Augen nach. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Die Kamera schwenkte zu dem Schmetterling der davon flog. Dann war das Video zuende. „Wir könnten sie ja zwingen mit uns darüber zu reden!“, war Eve´s Vorschlag, als die drei Mädchen über das Set zu ihrem Video spazierten. Doreen und Nico waren voll bei der Sache und gaben Befehle und Kommandos wo es nur ging. Lucy beobachtete wie Doreen sich die Szenen des Videos, die schon gedreht waren immer wieder und immer wieder ansah. Bisher hatten die Mädels für das ganze Video erstmal nur gespielt. Sie waren danach total durchnässt gewesen, denn das Video bekam eine dunkele Atmosphäre und deshalb mussten sie mit Regen arbeiten. Eine der „tollen“ Ideen ihrer Managerin. Sally wurde, da sie auch Sängerin war, als Hauptdarstellerin grade zurecht gemacht. Sie sollte gleich eine sehr schwierige Szene spielen, in der sie gleichzeitig sang und es im Video so aussehen sollte, als würde sie auf einem Hochhaus stehen und als ob sie springen würde. Im großen und ganzen wurde die Szenerie mit Pariser Hintergrund, der Eifelturm in der Nacht bei Sturm, Regen und Gewitter, mit sensationellen Effekten gespielt. Und die letzte Szene sollte die sein, wo Sally vom Hochhaus springt, und dann plötzlich in ihrem gewohnten Bett aufwacht und die ganze Stadt wird in das Morgengrauen von Paris erleuchtet. Eve hatte da natürlich gewaltig ihre Finger im Spiel gehabt. „Es ist gleich so weit.“, meinte Lucy aufeinmal und sah hoch. Sally stand oben auf einer Art Podest das keine zwei Meter hoch war, im Video sollte das natürlich schön dramatisch wirken. Die Musik fing an zu spielen, Sally began tatsächlich richtig an zu singen, was die Mädchen sehr erstaunte, denn eigentlich brauchte sie das ja nicht. „It's a lie, I don't want hear anything you say, But now it's time… Can you listen to me and understand it too?” Dann tat sie etwas, was eindeutig nicht im Drehbuch stand. Doch bevor Nico und Doreen Proteste schrieen, hatte Sally ein Messer hervor gezogen, sich die langen Haare hochgehalten und sie abgeschnitten. Der Wind, der von einem Ventilator simuliert wurde, ließ die abgeschnitten Haare sanft aus Sally´s Hand davon wehen. Sally sah auf und blickte direkt in die Kamera. Sie hatte Tränen in den Augen und lächelte. “I always loved you.” Dann ließ sie sich fallen. Hosted by Animexx e.V. 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